DE102008033821A1 - Verfahren und Geräteanordnung zur Verbesserung von Informationen für mindestens ein Fahrzeugsystem - Google Patents

Verfahren und Geräteanordnung zur Verbesserung von Informationen für mindestens ein Fahrzeugsystem Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung von Informationen für mindestens ein Fahrzeugsystem (30, 32, 36, 38), wobei die Informationen zur Ermittlung eines aktuellen Fahrzeugzustands ausgewertet werden, und eine zugehörige Geräteanordnung zur Verbesserung von Informationen für mindestens ein Fahrzeugsystem (30, 32, 36, 38). Erfindungsgemäß umfassen die auszuwertenden Informationen prädiktive Streckendaten, welche wenigstens Angaben über Krümmung und/oder Steigung und/oder Länge eines aktuell befahrenen Streckensegments umfassen.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung von Informationen für mindestens ein Fahrzeugsystem nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und eine zugehörige Geräteanordnung.
  • Je genauer und zuverlässiger ein aktueller Fahrzustand eines Fahrzeugs bekannt ist, umso besser können Fahrdynamik-Regelsysteme, wie beispielsweise ESP (elektronisches Stabilitätsprogramm), ABS (Antiblockiersystem) usw., Assistenzsysteme, wie beispielsweise ACC (Automatic Cruise Control), Sicherheitssysteme, wie Airbag, PreCrash-Systeme, und Informationssysteme, wie beispielsweise Kombiinstrument, MMI (Mensch-Maschine-Interface) agieren. Der aktuelle Fahrzustand wird in der Regel mit Hilfe von Sensoren ermittelt, die im Fahrzeug verbaut sind. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit wird angestrebt eine möglichst geringe Anzahl von möglichst preisgünstigen Sensoren zu verwenden. Da zu einer genaueren und zuverlässigeren Fahrzustandsbestimmung jedoch eine große Anzahl von verschiedenen Sensoren erforderlich ist, steht dies im Konflikt zu den wirtschaftlichen Aspekten.
  • Um die Qualität der Fahrzustandschätzung trotzdem zu verbessern, werden bestimmte Annahmen getroffen. So kann bei einer Bestimmung des Offset-Fehlers eines ESP-Querbeschleunigungsensors die Annahme getroffen werden, dass ein Mittelwert der Querbeschleunigung Null ist, da das Fahrzeug bei einer langen Fahrt im Durchschnitt mit einer hohen Wahrscheinlichkeit gleich häufig nach links und nach rechts bewegt wird. Weicht ein ermittelter Mittelwert von Null ab, so kann dieser Abweichungswert als Offset-Fehler betrachtet werden. In manchen Situationen trifft die hier getroffene Annahme jedoch nicht zu, z. B. bei einer Fahrt auf einem Rundkurs.
  • Des Weiteren kann die Fahrzustandsschätzung Eingriffe der Fahrzeug-Aktorik erfordern, um Größen zu bestimmen, die nicht direkt mit Sensoren gemessen werden können. In ungeeigneten Fahrsituationen können solche Eingriffe das Fahrverhalten jedoch negativ beeinflussen. Um beispielsweise den Reibwert der Straße zu bestimmen, ist es bekannt, dass das ESP ein Rad abbremst und dessen Verzögerungsverhalten auswertet. Findet dieser Eingriff kurz vor einer Kurveneinfahrt statt, dann kann dies negative Auswirkungen auf das Fahrverhalten des Fahrzeugs haben.
  • In der veröffentlichten internationalen Patentanmeldung WO 23007/065725 A1 wird ein digitales Datenbanksystem für ein Navigationsgerät und ein System zum Überwachen eines Fahrkorridors eines Fortbewegungsmittels beschrieben. Zum Überwachen des Fahrkorridors werden von einer Fahrdynamiksensorik Fahrdynamikeigenschaften des Fortbewegungsmittels wie Geschwindigkeiten und Beschleunigungen erfasst und beispielsweise für ein Antiblockiersystem (ABS) oder für ein elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP) ausgewertet. Um bei der Messung der Fahrdynamikeigenschaften auftretende Fehler zu ermitteln und auszugleichen werden Ortungsdaten des Navigationsgeräts verwendet.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, Informationen für mindestens ein Fahrzeugsystem zu verbessern, um die Qualität der Fahrzustandschätzung zu steigern.
  • Die Erfindung löst diese Aufgabe durch Bereitstellung eines Verfahrens zur Verbesserung von Informationen für mindestens ein Fahrzeugsystem mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, und durch eine Geräteanordnung zur Verbesserung von Informationen für mindestens ein Fahrzeugsystem mit den Merkmalen des Patentanspruchs 8.
  • Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
  • Erfindungsgemäß umfassen Informationen, welche zur Ermittlung eines aktuellen Fahrzeugzustands ausgewertet werden, prädiktive Streckendaten, welche wenigstens Angaben über Krümmung und/oder Steigung und/oder Länge eines aktuell befahrenen Streckensegments umfassen. Die Idee besteht darin, diese prädiktiven Streckendaten so zu nutzen, dass fehlerhafte Sensorwerte erkannt werden können und/oder mit Sensoren nicht oder nur unzulänglich messbare Größen bestimmt werden können. So können aus den prädiktiven Streckendaten in vorteilhafter Weise redundante Informationen gewonnen werden. Aus der Länge des Streckensegments kann beispielsweise eine redundante Information zu den Raddrehzahlen gewonnen werden. Aus der Krümmung des Streckensegments kann eine zur Giergeschwindigkeit und Querbeschleunigung redundante Information gewonnen werden. Die redundanten Informationen können zur Plausibilisierung der Messwerte und zur Steigerung ihrer Genauigkeit genutzt werden. Die prädiktiven Streckendaten können beispielsweise mit den Messwerten von Sensoren verglichen werden, für die sie redundante Informationen beinhalten. Wenn die Aussage eines Sensorsignals über längere Zeit nicht mit der, der prädiktiven Streckendaten übereinstimmt, kann dieser Sensor als defekt erkannt werden. Wenn beispielsweise mehrere Streckensegmente mit einer starken Krümmung mit ausreichend hoher Geschwindigkeit durchgefahren worden sind, ohne dass der Gierratensensor eine von Null signifikant abweichende Giergeschwindigkeit gemessen hat, kann dieser Sensor als defekt erkannt werden. Bei ausreichender Genauigkeit der prädiktiven Streckendaten können diese Streckendaten auch dazu verwendet werden, um entsprechende Sensoren einzusparen. Die Idee besteht weiter darin, die prädiktiven Streckendaten so zu nutzen, dass bestimmte physikalische Größen aus den prädiktiven Streckendaten berechnet werden anstatt Signale dieser physikalischen Größen zu messen. So kann beispielsweise die Quergeschwindigkeit, die Querbeschleunigung und die Giergeschwindigkeit aus den prädiktiven Streckendaten und den Raddrehzahlen berechnet werden. Zudem können physikalische Größen berechnet werden, die mit heute in den Fahrzeugen verwendeten Sensorik nicht oder nur ungenau ermittelt werden können.
  • In Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens umfassen die prädiktiven Streckendaten eine Straßenklassifikation, wie z. B. Autobahn, Bundes-, Land- oder Ortsstraße oder sonstige Straßen, des aktuell befahrenen Streckenabschnitts. Des Weiteren können die prädiktiven Streckendaten Informationen über mindestens ein weiteres Streckensegment umfassen, welches voraussichtlich als nächstes befahren wird. Durch die Auswertung der prädiktiven Streckendaten der folgenden Streckensegmente kann beispielsweise eine Schätzung des Sensor-Offsets unterlassen werden, wenn durch die prädiktiven Streckendaten mehrerer hintereinander folgende Segmente mit gleichgerichteter Krümmung erkannt werden. Dies ermöglicht in vorteilhafter Weise Situationen zu erkennen, in denen getroffene Annahmen, wie beispielsweise dass im Mittel genau so häufig nach links wie nach rechts gefahren wird, und vorgenommene Voreinstellungen nicht zutreffen. Zudem können Situationen erkannt werden, in denen Eingriffe der Fahrzeug-Aktorik durchgeführt werden, ohne das Fahrverhalten negativ zu beeinflussen. So können die prädiktiven Streckendaten beispielsweise dazu benutzt werden, um Eingriffe der Fahrzeug-Aktorik vor und in Streckensegmenten mit starker Krümmung zu verhindern. Außerdem können bei einer Verschlechterung oder einem kurzfristigen Ausfall eines externen Ortungssignals, wie z. B. einem GPS-Signal, die prädiktiven Streckendaten benutzt werden, um die Position des Fahrzeugs zu bestimmen.
  • Bei einer zugehörigen Geräteanordnung zur Verbesserung von Informationen für mindestens ein Fahrzeugsystem wertet das mindestens eine Fahrzeugsystem die Informationen zur Ermittlung eines aktuellen Fahrzeugzustands aus, wobei mindestens eine Sensoreinheit und/oder ein Navigationssystem die auszuwertenden Informationen zur Verfü gung stellen. Erfindungsgemäß stellt das Navigationssystem prädiktive Streckendaten als auszuwertende Informationen zur Verfügung, welche wenigstens Angaben über Krümmung und/oder Steigung und/oder Länge eines aktuell befahrenen Streckensegments umfassen.
  • In Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Geräteanordnung sind die prädiktiven Streckendaten beispielsweise in einer Speichereinheit gespeichert, die mit dem Navigationssystem gekoppelt ist. Das mindestens eine Fahrzeugsystem wertet die prädiktiven Streckendaten beispielsweise zur Gewinnung von redundanten Informationen aus, wobei die redundanten Informationen zur Plausibilisierung und/oder zur Genauigkeitssteigerung von Messwerten verwendet werden, welche von dem mindestens einen Sensorsystem erfasst werden.
  • Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Die einzige Figur zeigt ein schematisches Blockdiagramm eines Ausführungsbeispiels einer Geräteanordnung zur Verbesserung von Informationen für mindestens ein Fahrzeugsystem.
  • Wie aus der einzigen Figur ersichtlich ist, umfasst ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Geräteanordnung 1 zur Verbesserung von Informationen für mindestens ein Fahrzeugsystem 30, 32, 36, 38 ein Sensorsystem 40, das hier zwei Sensoreinheiten 42, 44 aufweist, und ein Navigationssystem 10. Das mindestens eine Fahrzeugsystem 30 umfasst im dargestellten Ausführungsbeispiel ein Fahrdynamikregelsystem 32, welches beispielsweise als elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP) oder Antiblockiersystem (ABS) ausgeführt ist, ein Assistenzsystem 34, welches beispielsweise als Automatic-Cruise-Control-(ACC)-System ausgeführt ist, ein Sicherheitssystem 36, welches beispielsweise als Airbag-System oder PreCrash-System ausgeführt ist, und ein Informationssystem 38, welches beispielsweise als Kombiinstrument oder als Mensch-Maschine-Interface (MMI) ausgeführt ist. Die Fahrzeugsysteme 30, 32, 34, 36, 38 werten zur Ermittlung eines aktuellen Fahrzeugzustands jeweils die Informationen aus, welche vom Sensorsystem 40 bzw. von den Sensoreinheiten 42, 44 und/oder vom Navigationssystem 10 zur Verfügung gestellt werden. Erfindungsgemäß stellt das Navigationssystem 10 prädiktive Streckendaten als auszuwertende Informationen über ein Kommunikationsbussystem 20 zur Verfügung. Die prädiktiven Streckendaten umfassen im dargestellten Ausführungsbeispiel Angaben über Krümmung und/oder Steigung und/oder Länge und/oder eine Straßenklassifikation, wie beispielsweise Autobahn, Bundes-, Land- oder Ortsstraße oder sonstige Straßen, eines aktuell befahrenen Streckensegments und von weiteren Streckensegmenten, welche voraussichtlich als nächstes befahren werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die prädiktiven Streckendaten in einer Speichereinheit 14 gespeichert die mit dem Navigationssystem 10 gekoppelt ist. Zur Bestimmung der augenblicklichen Fahrzeugposition ist das Navigationssystem 10 zudem mit einer Ortungseinheit 12 gekoppelt, welche hier als GPS-Empfänger ausgeführt ist.
  • Die einzelnen Fahrzeugsysteme 30, 32, 36, 38 werten die prädiktiven Streckendaten zur Gewinnung von redundanten Informationen aus, wobei die redundanten Informationen zur Plausibilisierung und/oder zur Genauigkeitssteigerung von Messwerten verwendet werden, welche von den Sensoreinheiten 42, 44 des Sensorsystems 40 erfasst werden. Aus der Länge der Segmente kann beispielsweise eine redundante Information zu den Raddrehzahlen gewonnen werden. Aus der Krümmung des Segments kann eine zu der Giergeschwindigkeit und Querbeschleunigung redundante Information gewonnen werden. Bei ausreichender Genauigkeit der prädiktiven Streckendaten können diese auch dazu verwendet werden, um entsprechende Sensoren der Sensoreinheiten 42, 44 einzusparen. Anstatt bestimmte physikalische Größen zu messen, werden diese dann aus den prädiktiven Streckendaten berechnet. Zudem können physikalische Größen berechnet werden, die mit der heute in den Fahrzeugen verwendeten Sensorik nicht oder nur ungenau ermittelt werden können.
  • Die Voraussagen über die folgenden Streckensegmente ermöglichen Situationen zu erkennen, in denen getroffene Annahmen, z. B. dass im Mittel genau so häufig nach links wie nach rechts gefahren wird, nicht zutreffen. Zudem können Situationen erkannt werden, in denen Eingriffe der Fahrzeug-Aktorik durchgeführt werden können, ohne das Fahrverhalten negativ zu beeinflussen. Bei Verschlechterung oder kurzfristigem Ausfall der Ortungssignale von der als GPS-Empfänger ausgeführten Ortungseinheit 12 können die prädiktiven Streckendaten benutzt werden, um die aktuelle Position des Fahrzeugs zu bestimmen.
  • Die prädiktiven Streckendaten werden von Steuergeräten der einzelnen Fahrzeugsysteme 32, 34, 36, 38 eingelesen. Anschließend werden die prädiktiven Streckendaten mit den Messwerten von den Sensoreinheiten 42, 44 verglichen, für die sie redundante Informationen beinhalten. Wenn die Aussage eines Sensorsignals über längere Zeit nicht mit der Aussage der prädiktiven Streckendaten übereinstimmt, dann kann die korrespondierende Sensoreinheit 42, 44 als defekt erkannt werden. Wenn beispielsweise mehrere Streckensegmente mit einer starken Krümmung mit ausreichend hoher Geschwindigkeit durchgefahren worden sind, ohne dass ein Gierratensensor, welcher beispiels weise in der ersten Sensoreinheit 42 angeordnet ist, eine von Null signifikant abweichende Giergeschwindigkeit gemessen hat, dann kann dieser Sensor als defekt betrachtet werden.
  • Alternativ können bei einer ausreichenden Genauigkeit der prädiktiven Streckendaten ein Querbeschleunigungs- und Giergeschwindigkeitssensor, welche heutzutage in Fahrzeugen verbaut werden, eingespart werden. Die Querbeschleunigung und Giergeschwindigkeit können dann im Steuergerät des korrespondierenden Fahrzeugsystems 32, 34, 36, 38 aus den prädiktiven Streckendaten und den Raddrehzahlen berechnet werden. Außerdem kann aus diesen Größen auch eine Quergeschwindigkeit berechnet werden.
  • Des Weiteren kann beispielsweise das Steuergerät des Fahrdynamikregelsystems 32 eine Schätzung des Sensor-Offsets nicht durchführen, wenn die Auswertung der prädiktiven Streckendaten ergibt, dass mehrere hintereinander folgende Segmente mit einer gleichgerichteten Krümmung durchfahren werden. Außerdem können die prädiktiven Streckendaten dazu benutzt werden, um Eingriffe der Fahrzeug-Aktorik vor und in Streckensegmenten mit starker Krümmung zu verhindern.
  • 1
    Geräteanordnung
    10
    Navigationssystem
    12
    Ortungseinheit
    14
    Speichereinheit
    20
    Kommunikationsbussystem
    30
    Fahrzeugsysteme
    32
    Fahrdynamikregelsysteme
    34
    Assistenzsystem
    36
    Sicherheitssystem
    38
    Informationssystem
    40
    Sensorsystem
    42
    erste Sensoreinheit
    44
    zweite Sensoreinheit
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - WO 23007/065725 A1 [0005]

Claims (10)

  1. Verfahren zur Verbesserung von Informationen für mindestens ein Fahrzeugsystem (30, 32, 36, 38), wobei die Informationen zur Ermittlung eines aktuellen Fahrzeugzustands ausgewertet werden, dadurch gekennzeichnet, dass die auszuwertenden Informationen prädiktive Streckendaten umfassen, welche wenigstens Angaben über Krümmung und/oder Steigung und/oder Länge eines aktuell befahrenen Streckensegments umfassen.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die prädiktiven Streckendaten eine Straßenklassifikation des aktuell befahrenen Streckenabschnitts umfassen.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die prädiktiven Streckendaten Informationen über mindestens ein weiteres Streckensegment umfassen, welches voraussichtlich als nächstes befahren wird.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die prädiktiven Streckendaten zur Gewinnung von redundanten Informationen ausgewertet werden, wobei die redundanten Informationen zur Plausibilisierung und/oder zur Genauigkeitssteigerung von Messwerten verwendet werden.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die prädiktiven Streckendaten zur Gewinnung von Informationen als Ersatz für Messwerte ausgewertet werden.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Quergeschwindigkeit und/oder eine Querbeschleunigung und/oder eine Giergeschwindigkeit aus Raddrehzahlen und den prädiktiven Streckendaten berechnet werden.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass aus den prädiktiven Streckendaten eine aktuelle Fahrzeugposition berechnet wird.
  8. Geräteanordnung zur Verbesserung von Informationen für mindestens ein Fahrzeugsystem (30, 32, 36, 38), insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei das mindestens eine Fahrzeugsystem (30, 32, 36, 38) die Informationen zur Ermittlung eines aktuellen Fahrzeugzustands auswertet, und wobei mindestens eine Sensoreinheit (42, 44) und/oder ein Navigationssystem (10) die auszuwertenden Informationen zur Verfügung stellen, dadurch gekennzeichnet, dass das Navigationssystem (10) prädiktive Streckendaten als auszuwertende Informationen zur Verfügung stellt, welche wenigstens Angaben über Krümmung und/oder Steigung und/oder Länge eines aktuell befahrenen Streckensegments umfassen.
  9. Geräteanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die prädiktiven Streckendaten in einer Speichereinheit (14) gespeichert sind, die mit dem Navigationssystem (10) gekoppelt ist.
  10. Geräteanordnung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Fahrzeugsystem (30, 32, 36, 38) die prädiktiven Streckendaten zur Gewinnung von redundanten Informationen auswertet, wobei die redundanten Informationen zur Plausibilisierung und/oder zur Genauigkeitssteigerung von Messwerten verwendbar sind, welche von dem mindestens einen Sensorsystem (40, 42, 44) erfasst sind.
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