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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, eine Vorrichtung und
eine Verwendung zur Ortsbestimmung einer mobilen Station mittels
einer Vielzahl von Basisstationen.
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Es
werden zahlreiche herkömmliche
Verfahren zur drahtlosen Ortsbestimmung bereitgestellt. Die meisten
der herkömmlichen
Systeme verwenden zur Ortsbestimmung die empfangene Signalstärke (Received Signal
Strength – RSS),
wobei die Energie des empfangenen Signals mit dem durch das Signal
zurückgelegten Weg
korreliert wird. Derartige Systeme sind zwar leicht zu verwirklichen,
aber diese weisen eine geringe Genauigkeit auf.
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Des
Weiteren existieren Systeme, die die Durchlaufzeit (Time-of-Flight – ToF) eines
Funksignales verwenden. Es existieren beispielsweise drei herkömmliche
Verfahren zur Ortsbestimmung mittels der Durchlaufzeit (ToF).
- 1. Gemäß einem
Ankunftszeit-(Time of Arrival – ToA)Verfahren
sendet eine Sendestation ein Signal zu einer vollständig synchronisierten
Empfangsstation. Die Ausbreitungszeit ist zu der Entfernung und
der Lichtgeschwindigkeit proportional. Nachteiligerweise muss der
Ablauf durch drei oder mehr sendenden Stationen wiederholt werden,
wobei die genaue Zeit jeder Übertragung
ebenso zu der empfangenen Station zugeleitet werden muss. 1 zeigt
eine Darstellung zum Prinzip Ankunftszeit (ToA).
- 2. Das Verfahren des Zeitunterschiedes der Ankunft (Time Difference
of Arrival – TDoA).
Dieses Verfahren ist eine Erweiterung des vorstehend beschriebenen
Ankunftszeit-(ToA)-Verfahrens.
Gemäß diesem
Verfahren werden eine Sendestation und mehrere Empfangsstationen
verwendet. Alle Stationen sind derart vollständig synchronisiert, dass die
Ausbreitungszeit unter Verwendung des gleichen Ablaufs wie beim ToA-Verfahren
gemessen werden kann. Das durch die Sendestation ausgesendete Radiosignal
ist das gleiche, das zur Messung aller Entfernungen verwendet wird. 2 zeigt
eine Darstellung zum Prinzip des Verfahrens der Zeitdifferenz der
Ankunft (TDoA).
- 3. Round-Trip-Time of Flight (RToF). Gemäß diesem Verfahren wird ein
Signal durch eine Funkstation A zu einer Funkstation B gesendet.
Nachdem die Station B die Nachricht empfängt, antwortet diese der Station A
zurück.
Station A misst diese Zeitdifferenz, die erneut der Entfernung und
der Lichtgeschwindigkeit korreliert wird, zusätzlich zu einer internen Verarbeitungsverzögerung in
der Station B. Da keine Synchronisation erforderlich ist, ist die
Komplexität
des Systems wirksam verringert, aber nachteiligerweise muss das gleiche
Verfahren durch mindestens drei Funkstationen zum Finden der Position
einer Funkstation B wiederholt werden. Ein weiterer Vorteil des
RToF-Verfahrens ist dass keine explizite Messung oder Zusammenarbeit
von und mit der Station B erforderlich ist. 3 zeigt
eine Darstellung des Prinzips des RToF-Verfahrens.
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Des
Weiteren ist ein Verfahren zur In-Raum-Positionsbestimmung von Funkvorrichtungen
beruhend auf Messungen einer Round-Trip-Time (RTT) zwischen der
Basisstation (BS) und der mobilen Station (MS) bereitgestellt. Die
Round-Trip-Time (RTT) ist die Zeit, die zum Senden eines Paketes
und Empfangen dessen Bestätigung
erforderlich ist. Wie es in 4 dargestellt
ist, stellen diese Messungen die jeweiligen Entfernungen zwischen
den Basisstationen (BS) und der mobilen Station (MS) dar. Mit den
gegebenen Koordinaten der Basisstationen (BS) werden zur Ortsbestimmung
der mobilen Station (MS) verbundene oder getrennte Maschinenlernalgorithmen,
Wahrscheinlichkeitsmodelle und Trilateration verwendet. 4 stellt
das Prinzip der RTT-Ortsbestimmung dar. Jede RTT-Messung bestimmt einen Abstand.
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Gemäß einem
herkömmlichen
RToF-Ortsbestimmungssystem müssen
alle Basisstationen mit der mobilen Station zur Bestimmung der Position
kommunizieren. Dies bewirkt nachteiligerweise einen signifikanten Verbrauch
an Bandbreite, zusätzlich
zu Datenpaketkollisionen, die in dem Medium, das bspw. ein Handynetzwerk,
ein RFID-Netzwerk (radio frequency identification) oder allgemein
ein Radiosystem sein kann, stattfinden. Des Weiteren sind bei Verwendung
von tragbaren Vorrichtungen, wie dies meistens bei der Verwendung von
mobilen Stationen der Fall ist, Energieverbrauch und Batterieversorgung
zu verbessern.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung den Ort einer mobilen Station
mittels einer Vielzahl von Basisstationen derart zu bestimmen, dass
die erforderliche Anzahl von Messungen, der Energieverbrauch, eine durch
einen erforderlichen Bedarf an Bandbreite bewirkte Kanalbelegung
und eine Anzahl von Kollisionen von Datenpaketen gegenüber dem
Stand der Technik wirksam verkleinert werden. Es sollen keine expliziten
Messungen durch die mobile Station erforderlich sein.
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Die
Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß dem Hauptanspruch, eine Vorrichtung
gemäß dem Nebenanspruch
und eine Verwendung gemäß dem Nebenanspruch
gelöst.
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Es
wird ein neuartiges hybrides Verfahren vorgeschlagen, mit dem die
Vorteile von TDoA genutzt und die Nachteile der Verwendung von RToF
vermieden werden können.
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Die
vorgeschlagene Lösung
nutzt den Vorteil der Natur von Funkkanälen, indem lediglich eine Basisstation
direkt mit der mobilen Station kommuniziert, wobei die weiteren
Basisstationen dieser Unterhaltung zuhören, sobald sie in Reichweite
sind. Eine ausführliche
Schritt-für-Schritt-Beschreibung
des vorgeschlagenen Messverfahrens ist in Verbindung mit 13 bis 29 gegeben.
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Die
vorliegende Erfindung weist den Vorteil auf, dass die gesamte Menge
an erforderlichen Messungen gegenüber den herkömmlichen
Verfahren auf weniger als 33% der ursprünglichen Menge reduziert werden
kann. Der Energieverbrauch wird wirksam verringert. Eine Kanalbelegung
kann ebenso wirksam verringert werden, so dass mehr Raum für Echtzeitübertragungen
bereitgestellt werden, wie es beispielsweise Voice over IP (Internet-Telefonie,
VoIP) oder industrielle zeitkritische Übertragungen sind.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen werden in Verbindung mit den Unteransprüchen beansprucht.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung erfolgt ein Aussenden eines Aussendesignals
an die mobile Station und an alle weiteren Basisstationen mittels
der m-ten Basisstation, wobei m = 1, 2 ... n, erfolgt ein Senden
eines Bestätigungssignals
an alle Basisstationen nach dem Empfang des Aussendesignals mittels
der mobilen Station, erfolgt ein Erfassen der jeweiligen Zeitdauern
zwischen Empfang des Aussendsignals und Empfang des Bestätigungssignals
mittels den zu allen weiteren Basisstationen jeweils zugeordneten
Zeiterfassungseinrichtungen.
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Auf
diese Weise werden die zwei Signale, und zwar das Aussendesignal
und das Bestätigungssignal, zwischen
der m-ten Basisstation und der mobilen Station ausgetauscht. Die
Zeiterfassungseinrichtungen erfassen die Zeitdauern jeweils zwischen
dem an allen weiteren Basisstationen erfolgenden Empfang des Aussendesignals
und des Bestätigungssignals.
Mittels der Rechnereinrichtung und aller erfassten Zeitdauern kann ein
Berechnen des Orts der mobilen Station erfolgen.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung erfolgt ein Erfassen der Zeitdauer
zwischen Aussenden des Aussendesignals und Empfang des Bestätigungssignals
mittels einer der m-ten Basisstation zugeordneten Zeiterfassungseinrichtung.
Auf diese Weise kann eine genauere Ortsbestimmung ausgeführt werden.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung sendet die mobile Station das
Bestätigungssignal nach
einer internen Verarbeitungszeit aus.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung bestimmt die Rechnereinrichtung
eine für
jeweils eine Basisstation erfasste Zeitdauer durch die Gleichung
(1):
mit
- Tprocess:
- = Verarbeitungszeit
bei der mobilen Station (MS)
= interne Verzögerung bei der mobilen Station
(MS) zwischen Empfangen des Aussendesignals (AS) und Antworten durch
das Bestätigungssignal
(ACK).
- d(a, b):
- = der Abstand zwischen
zwei Stationen a und b.
- c:
- = Lichtgeschwindigkeit
im Medium.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ordnen die Rechnereinrichtungen
eine Vielzahl von Gleichungen (1) in einer Matrixform (2). Das heißt, für n verfügbare Basisstationen,
mit der m-ten Basisstation, die direkt mit der mobilen Station kommuniziert,
kann eine Matrix in der Form der Gleichung (2) angeordnet werden:
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann die Rechnereinrichtung
die Abstände
zwischen Basisstationen und mobiler Station mittels einer Gleichung
(3) berechnen, wobei A eine Matrix vollständiger Ordnung ist. Der Abstand
zwischen der mobilen Station und der Basisstation kann mittels der
Gleichung (3) berechnet werden, und zwar unter der Annahme, dass
die Zeiterfassungseinrichtungen unbegrenzte Auflösung besitzen:
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung berechnet die Rechnereinrichtung
die Abstände zwischen
Basisstationen und mobiler Station mittels Gleichung (4). Gleichung
(4) gibt die Beziehung zwischen den Abständen zwischen den Basisstationen
und der mobilen Station an.
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{x
1, x
2, ... x
m, ..., x
n}&{y
1,
y
2, ..., y
m, y
n} stellen die entsprechenden Ordinaten und
Abszissen der n Basisstationen in einem orthogonalen Bezugsrahmen
dar. (X
MS, Y
MS)
sind die Koordinaten der zu bestimmenden mobilen Station:
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung berechnet die Rechnereinrichtung
die Koordinaten der mobilen Station mittels den Abständen, Trilaterationen
und Gleichung (5). Das heißt,
sind einmal die Abstände
zu der mobilen Station bestimmt, werden Trilaterationen bzw. im
Allgemeinen, abhängig
von der Anzahl der Basisstationen, Multilaterationen zur Bestimmung
der Koordinaten der mobilen Station verwendet, wobei die vorstehenden
Gleichungen (1) bis (4) in einer Matrixform gemäß Gleichung (5) dargestellt
werden können:
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung berechnet die Rechnereinrichtung
die Koordinaten der mobilen Station mittels eines Verfahrens des
kleinsten quadratischen Fehlers und der Gleichung (6). Da gemäß Gleichung
(5) K = (m – 1)·2 ist,
und zwei Unbekannte zu bestimmen sind, ist das Ergebnis des Systems von
Gleichung (5) überbestimmt.
Gleichung (6) verwendet das Verfahren des kleinsten quadratischen
Fehlers zur Bestimmung der Ortskoordinaten der mobilen Station (x
MS, y
MS):
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung sind die Zeiterfassungseinheiten
jeweils in den Basisstationen integriert.
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Die
vorliegende Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung
mit den Figuren näher
beschrieben. Es zeigen:
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1 ein
erstes herkömmliches
Ausführungsbeispiel
eines Ortsbestimmungsverfahrens;
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2 ein
zweites herkömmliches
Ausführungsbeispiel
eines Ortsbestimmungsverfahrens;
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3 ein
drittes herkömmliches
Ausführungsbeispiel
eines Ortsbestimmungsverfahrens;
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4 eine
Darstellung zum herkömmlichen
RTT-Ortsbestimmungsverfahren;
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5 bis 9 zeigen
ein herkömmliches
Ausführungsbeispiel
einer Ortsbestimmung;
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10 bis 12 ein
erstes erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel
eines Ortsbestimmungsverfahrens;
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13 bis 29 zeigen
einen genaueren Ablauf des ersten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels eines Ortsbestimmungsverfahrens;
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30 zeigt
schematisch eine Basisstation;
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31 zeigt
schematisch das Verfahren zur Ortsbestimmung einer mobilen Station.
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1 zeigt
ein erstes herkömmliches
Ausführungsbeispiel
eines Ortsbestimmungsverfahrens. Das dargestellte Ankunftszeit-(Time
of Arrival – ToA)-Verfahren
wird folgendermaßen
ausgeführt:
Ein Sender sendet ein Signal zu einer perfekt synchronisierten Empfängerstation.
Die Ausbreitungszeit ist zu der Entfernung und der Lichtgeschwindigkeit
proportional. Dieser Ablauf muss durch drei oder mehr sendende Stationen wiederholt
werden und die genaue Zeit jeder Sendung muss ebenso zu der empfangenden
Station zugeleitet werden. Bezugszeichen 1 bezeichnet einen
Sender, Bezugszeichen 2 bezeichnet einen Empfänger.
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2 zeigt
ein zweites herkömmliches
Ausführungsbeispiel
eines Ortsbestimmungsverfahrens. Ein derartiges Verfahren ist durch
die Zeitdifferenz der Ankunft bestimmt (Time Difference of Arrival – TDoA).
Dieses Verfahren ist eine Erweiterung des in Verbindung mit 1 beschriebenen
Verfahrens der Ankunftszeit (ToA). Gemäß diesem Verfahren werden eine
Sendestation und mehrere Empfangsstationen verwendet. Alle Stationen
sind perfekt synchronisiert, so dass die Ausbreitungszeit unter
Verwendung desselben Ablaufs wie bei der ToA gemessen werden kann.
Das durch die sendende Station ausgesendete Radiosignal wird zur
Messung aller Abstände
verwendet.
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3 zeigt
ein drittes herkömmliches
Ausführungsbeispiel
eines RToF-Ortsbestimmungsverfahrens. Bezugszeichen 1 kennzeichnet
einen Sender, Bezugszeichen 2 kennzeichnet einen Empfänger.
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Round-Trip-Time
of Flight (RToF). Gemäß diesem
Verfahren wird ein Signal durch eine Funkstation A zu einer Funkstation
B gesendet. Nachdem die Station B die Nachricht empfängt, antwortet
diese der Station A zurück.
Station A misst diese Zeitdifferenz, die erneut der Entfernung und
der Lichtgeschwindigkeit korreliert wird, zusätzlich zu einer internen Verarbeitungsverzögerung in
der Station B. Da keine Synchronisation erforderlich ist, ist die
Komplexität
des Systems wirksam verringert, aber nachteiligerweise muss das
gleiche Verfahren durch mindestens drei Funkstationen zum Finden
der Position einer Funkstation B wiederholt werden. Ein weiterer
Vorteil des RToF-Verfahrens ist dass keine explizite Messung oder
Zusammenarbeit von und mit der Station B erforderlich ist. 3 zeigt
eine Darstellung des Prinzips des RToF-Verfahrens.
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4 zeigt
ein herkömmliches
Ausführungsbeispiel
eines RTT-Ortsbestimmungsverfahrens.
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Des
Weiteren ist ein Verfahren zur In-Raum-Positionsbestimmung von Funkvorrichtungen
beruhend auf Messungen einer Round-Trip-Time (RTT) zwischen der
Basisstation (BS) und der mobilen Station (MS) bereitgestellt. Die
Round-Trip-Time
(RTT) ist die Zeit, die zum Senden eines Paketes und Empfangen dessen Bestätigung erforderlich
ist. Wie es in 4 dargestellt ist, stellen diese
Messungen die jeweiligen Entfernungen zwischen den Basisstationen
(BS) und der mobilen Station (MS) dar. Mit den gegebenen Koordinaten
der Basisstationen (BS) werden zur Ortsbestimmung der mobilen Station
(MS) verbundene oder getrennte Maschinenlernalgorithmen, Wahrscheinlichkeitsmodelle
und Trilateration verwendet. 4 stellt
das Prinzip der RTT-Ortsbestimmung dar. Jede RTT-Messung bestimmt einen Abstand.
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5 bis 9 zeigen
eine ausführliche
Darstellung eines herkömmlichen
RToA-Ortsbestimmungsverfahrens. Gemäß 5 sendet
die Station AP1 ein Signal zu der mobilen
Station MS. Die mobile Station MS antwortet zurück. Die Station AP1 misst
die Zeit, um die Entfernung zu bestimmen. 6 zeigt
das durch die Station AP2 erfolgende Messen
der Entfernung zwischen Station AP2 und
der mobilen Station MS. 7 zeigt, dass die Station AP3 ebenso den entsprechenden Abstand misst. 8 zeigt
wie die Station AP4 den Abstand misst. 9 zeigt
wie abschließend
die Station AP5 eine eigene Messung ausführt. 5 bis 9 zeigen zehn
Sendungen, die für
den RToE-Algorithmus erforderlich sind.
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10 bis 12 zeigen
ein erstes Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Ortsbestimmungsverfahrens.
Ein derartiges Verfahren wird hier als ein Round-trip-time-difference-of-arrival-(RTDOA-)Verfahren
bezeichnet. 10 zeigt, dass eine Basisstation
BS ein Paket PACK zu der mobilen Station MS sendet. Das Paket PACK
entspricht einem Aussendesignal AS. Die verbleibenden Basisstationen
BS starten jeweils lokale interne Zeiterfassungseinrichtungen beim
Erfassen, dass ein Paket PACK ausgesendet wurde. Die mobile Station
MS antwortet der Basisstation BS mit einem Bestätigungssignal ACK nach dem
Empfangen des Pakets. Dies stellt 11 dar.
Das Bestätigungssignal
ACK wird ebenso durch die anderen Basisstationen BS im Bereich erfasst,
wobei die lokalen Zeiterfassungseinrichtungen bei Empfang des Bestätigungssignals
ACK gestoppt werden. 10 zeigt, dass eine Basisstation
BS zu der mobilen Station MS sendet, wobei die weiteren Basisstationen
BS empfangen. 11 zeigt, dass die mobile Station
MS mit einem Bestätigungssignal
ACK antwortet, das alle Basisstationen BS empfangen. Es wird also
vorgeschlagen, dass die Basisstationen BS, die derzeit nicht in
die Punkt zu Punkt-Übertragung
einbezogen sind, dem Kanal zuhören
und die Zeit zwischen dem ersten Paket AS und dem entsprechenden
Bestätigungssignal
ACK messen, das von der mobilen Station MS als Antwort ausgesendet
wurde. Da diese Zeiten nicht auf einfache Weise in echte Abstände umgewandelt
werden können,
da die geometrischen Lagen der Stationen kompliziert sind, wird
eine mathematische Lösung
vorgeschlagen.
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Die
verstrichene Zeit, die durch eine Basisstation BS bemessen wurde,
wird indirekt auf die Entfernung zu der mobilen Station MS bezogen.
Ein Zeitablaufdiagramm des vorgeschlagenen Verfahrens wird in Verbindung
mit
12 dargestellt. Die Basisstation BS
m stellt
die Basisstation dar, die direkt mit der mobilen Station MS kommuniziert.
Die gestrichelte Linie ist das Paket, das von der Basisstation BS
m zu der mobilen Station MS gesendet wird.
Die durchgezogene Linie stellt das Radiopaket dar, das von der mobilen
Station MS zu der Basisstation BS
m gesendet
wurde. Die weiteren Basisstationen BS hören den Radiokanal ab. Die
Basisstation BS
i ist physikalisch näher an der
Basisstation BS
m angeordnet, wobei die Basisstation
BS
j weiter beabstandet ist.
12 stellt
die verstrichene Zeit an den Basisstationen BS dar. Die Basisstation
BS
m sendet deren Paket beziehungsweise Aussendesignal
zu der mobilen Station MS. Das Paket löst die Zeiterfassungseinrichtungen der
Basisstationen BS
i und BS
j aus.
Diese beiden Basisstationen werden zu verschiedenen absoluten Zeiten ausgelöst. Es ist
eine Verarbeitungszeit durch die mobile Station MS vor Antworten
an die Basisstation BS
m mit einem Bestätigungssignal
ACK erforderlich. Diese Verarbeitungsverzögerung ist um mehrere Größenordnungen
größer als
die Ausbreitungszeiten der Radiosignale. Wenn die mobile Station
MS antwortet, gelangen die Pakete über verschiedene Pfade zu den
Basisstationen BS
i und BS
j Die
durchgezogenen Linie zwischen der mobilen Station, der Basisstation
BS
i und BS
j weisen
eine zu der gestrichelten Linie unterschiedliche Steigungen auf.
Die verstrichene Zeit, die durch eine Basisstation BS gemessen wird,
ist durch die Gleichung (1) bestimmt:
mit
- Tprocess:
- = Verarbeitungszeit
bei der mobilen Station (MS)
= interne Verzögerung bei der mobilen Station
(MS) zwischen Empfangen des Aussendesignals (AS) und Antworten durch
das Bestätigungssignal
(ACK).
- d(a, b):
- = der Abstand zwischen
zwei Stationen a und b.
- c:
- = Lichtgeschwindigkeit
im Medium.
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Diese
Zeiten sind in 12 vertikal dargestellt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
verringert die Gesamtgröße von Messungen,
die erforderlich sind, auf weniger als 33% der ursprünglichen
Größe. Bei
einer Realisierung des vorgeschlagenen Systems, wenn fünf messende
Stationen verwendet werden, ist die Batterielebensdauer sechs Mal
länger
als bei einer Realisierung eines herkömmlichen RToF-Verfahrens. Die
Kanalbelegung wird ebenso um das Zehnfache verringert, so dass mehr
Raum für
Echtzeitübertragungen
bereitgestellt wird, wie dies beispielsweise Voice over IP oder industrielle
zeitkritische Kommunikation sind.
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13 bis 22 zeigen
ausführliche
Darstellungen zum erfindungsgemäßen Ortsbestimmungsverfahren,
das als RTDoA-Verfahren
abgekürzt
wird. 13 zeigt wie eine Basisstation
AP1 ein Datenpaket PACK beziehungsweise
Aussendesignal AS zu der mobilen Station MS sendet. Eine Zähleinrichtung
bei der Basisstation AP1 wird zum Beginnen
des Zählvorgangs
aktiviert. Die Zähleinrichtung
wird gestoppt, wenn die entsprechende Antwort empfangen wurde. Aufgrund
der Rundfunkeigenschaften des Funkmediums und der örtlichen
Anordnung der Moden in diesem Ausführungsbeispiel, ist die Basisstation
AP3 die erste, die das gesendete Paket empfängt. Dies
zeigt 13. Zu diesem Zeitpunkt startet
die Basisstation AP3 deren interne Zähleinrichtung.
Das Aussenden des Aussendesignals AS ist in den 13 bis 17 mit
PACK dargestellt.
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Dasselbe
Datenpaket PACK, das durch die Basisstation AP1 ausgesendet
worden ist, kommt an der mobilen Station MS an. Dies zeigt 14.
Daraufhin bereitet die mobile Station MS eine Antwort, und zwar das
Aussenden des Bestätigungssignals
ACK als Antwort auf das Paket PACK beziehungsweise Aussendesignal
AS vor.
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15 stellt
dar, wie das durch die Basisstation AP1 ausgesendete
Datenpaket PACK beziehungsweise Aussendesignal AS an der Basisstation
AP2 ankommt. An der Basisstation AP2 wird die lokale Zähleinrichtung beziehungsweise
Zeiterfassungseinrichtung gestartet.
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16 stellt
dar, wie dasselbe Datenpaket PACK an der Basisstation AP5 ankommt. Die lokale Zähleinrichtung der Basisstation
AP5 beginnt mit dem Zählen.
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17 stellt
dar, wie die Basisstation AP4 als letzte
Basisstation das Datenpaket PACK empfängt, da die Basisstation AP4 am weitesten von der Basisstation AP1 entfernt ist. Die entsprechende lokale
Zähleinrichtung
startet den Zählvorgang.
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Zu
diesem Zeitpunkt wird ein neuer Ablauf gestartet. Alle Basisstationen
AP2 bis AP5 haben
dasselbe Paket PACK beziehungsweise Aussendesignal AS empfangen,
das durch die Basisstation AP1 ausgesendet worden
ist. Jetzt ist die interne Verarbeitungszeit in der mobilen Station
MS abgelaufen und es wird ein Bestätigungssignal ACK beziehungsweise
ein ACK-Paket an die Adresse der Basisstation AP1 ausgesendet.
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18 stellt
dar, wie das Bestätigungssignal
ACK, das durch die mobile Station MS ausgesendet worden ist, zuerst
an der Basisstation AP4 ankommt, da diese
der mobilen Station MS örtlich
am nächsten
ist. Die mit 17 gestartete Zähleinrichtung
wird nun gestoppt.
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19 stellt
dar, wie das Bestätigungssignalpaket
ACK bei der Basisstation AP2 ankommt. Nun
wird der dortige Zähler
gestoppt.
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20 stellt
dar, wie das Bestätigungssignal
ACK bei der Basisstation AP1 ankommt, wobei
die dortige lokale Zeiterfassungseinrichtung gestoppt wird.
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21 stellt
dar, dass das Bestätigungssignal
ACK bei der Basisstation AP5 anlangt. Die
dortige lokale Zeiterfassungseinrichtung wird gestoppt.
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22 zeigt
die Ankunft des Bestätigungssignals
ACK an der Basisstation AP3, die in diesem
Fall von der mobilen Station MS am weitesten entfernt ist. Die Zeiterfassungseinrichtung
der Basisstation AP3 wird gestoppt.
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Zu
diesem Zeitpunkt haben alle Basisstationen AP ihre Messungen beendet.
Diese Messungen entsprechen nicht direkt den Entfernungen, aufgrund
der komplizierten Geometrie, die der gemessenen Zeit zugeordnet
ist. Um auf der Grundlage dieser Messungen zu der Position der mobilen
Station MS zu gelangen, müssen
mathematische Verfahren angewendet werden. Derartige Verfahren sind
in Verbindung mit den Ansprüchen
beansprucht.
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23 bis 29 sind
zeitliche Darstellungen zum besseren Verständnis der verwendeten mathematischen
Gleichungen (1) bis (6).
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23 stellt
dar, dass die Basisstation BSm die Übertragung
zu der mobilen Station MS beginnt. Da die Basisstation BSi einen kleineren Abstand von der Basisstation
BSm als die mobile Station MS aufweist,
wird das Paket PACK beziehungsweise das Aussendesignal AS zuerst
an der Basisstation BSi ankommen. 24 stellt
dar, wie das Packet PACK bei der mobilen Station MS angelangt ist.
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25 stellt
dar, wie das Paket PACK bei der Basisstation BSj ankommt,
wobei diese eine Basisstation darstellt, die weiter als die mobile
Station MS von der Basisstation BSm entfernt
positioniert ist. Gemäß 26 wird
dargestellt, dass die mobile Station MS nun genug Zeit gehabt hat,
ein Bestätigungssignal
ACK vorzubereiten und dieses zu senden. In diesem besonderen Ausführungsbeispiel
ist die Basisstation BSj näher an der
mobilen Station MS als jede andere Basisstation BS.
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Gemäß 27 wird
dargestellt, wie das Bestätigungssignal
ACK an der Basisstation BSm als nächsten Schritt
in der Zeitdarstellung ankommt. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel
ist die Entfernung zwischen der mobilen Station MS und der Basisstation
BSm kleiner als die Entfernung zwischen
der mobilen Station MS und der Basisstation BSi. 28 stellt
dar, wie das Bestätigungssignal
ACK abschließend
an der Basisstation BSi ankommt. Es wird
auf die unterschiedlichen Gradienten der durchgezogenen Linie hingewiesen,
die durch die räumliche
Geometrie der teilnehmenden Stationen verursacht ist.
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29 stellt
in vertikalen Richtungen die Zeitunterschiede dar, die durch die örtlichen
internen Zeiterfassungseinrichtungen gemessen worden sind. Diese
Informationen werden für
den erfindungsgemäßen mathematischen
Ansatz gemäß den Ansprüchen verwendet.
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Die 30 zeigt
schematisch eine Basisstation BSm, die bei
dem beschriebenen Verfahren zum Einsatz kommen kann. Die Basisstation
BSm weist hierzu die bereits erwähnte Zeiterfassungseinrichtung 110 sowie
die Rechnereinrichtung 120 auf.
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In
der 31 ist das erfindungsgemäße Verfahren zur Ortsbestimmung
einer mobilen Station schematisch dargestellt. In einem ersten Schritt 210 werden
zwei Signale AS, ACK zwischen einer m-ten Basisstation BSm und der mobilen Station MS ausgetauscht.
Mittels der Zeiterfassungseinrichtungen 110 werden in einem
zweiten Schritt 220 die Zeitdauern zwischen dem Empfang
der beiden Signale AS, ACK jeweils an allen weiteren Basisstationen
erfasst. Im dritten Schritt 230 wird schließlich mittel
der Rechnereinrichtung 120 der Ort der mobilen Station
MS mittels der erfassten Zeitdauern errechnet.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
und die erfindungsgemäße Vorrichtung
eignen sich insbesondere für
die Ortsbestimmung außerhalb
geschlossener (outdoors) Räume,
da in diesem Fall in der Regel gewährleistet ist, dass sich keine
Hindernisse zwischen den Stationen befinden, die die Übertragung
zwischen den Stationen stören
könnte.