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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen elektrisch angetriebenen Rasierer
mit einem Rasierergehäuse und einem daran angeordneten
Scherkopf, an welchem zumindest ein von einem im Rasierergehäuse
angeordneten Elektromotor antreibbares Scher- oder Schneidteil beweglich
gelagert ist.
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Elektrisch
betriebene Rasierer sind im Stand der Technik als solche hinlänglich
bekannt. Diese weisen typischerweise einen Scher- oder Schneidkopf
auf, an dem translatorisch, oszillierend oder drehbeweglich gelagerte
Schneidvorrichtungen befestigt sind. Typische Schneidvorrichtungen
weisen ein perforiertes oder mit Löchern versehenes Obermesser
und ein Untermesser auf, wobei Ober- und Untermesser mittels des
elektrischen Antriebs relativ zueinander bewegbar sind, sodass bei
Eintritt von Haaren in die Löcher des Obermessers diese
von der Schneidvorrichtung abgeschnitten werden können.
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Ein
Großteil der Anwender von solchen elektrisch betriebenen
Rasierern registriert während des Rasierprozesses ein Wärmegefühl
auf der zu rasierenden Haut. Dies wird vom Anwender oft als unangenehm
empfunden und von diesem mit Hautreizungen in Verbindung gebracht.
Die spürbare Wärme entsteht insbesondere durch
mechanische Reibung von Ober- und Untermesser.
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So
sind im Stand der Technik bereits unterschiedliche Kühlmittel
für elektrisch betriebene Rasierer beschrieben. Die
US 3,364,568 beschreibt
beispielsweise die Verwendung eines elektrisch betätigbaren
Kühlelements, welches über Kontaktplatten mit
der außenliegenden Scherfolie bzw. mit dem Obermesser des
Scher- oder Schneidkopfs thermisch gekoppelt ist. Auf diese Art
und Weise können solche Teile des Rasierers, welcher bei
der Rasur mit der Haut des Benutzers in Kontakt gelangen, aktiv gekühlt
werden.
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Ein ähnlicher
Ansatz ist in der
DE
101 47 286 A1 beschrieben. Dort ist weiterhin vorgesehen,
mittels eines Gebläses kalte Luft aus einem elektrischen Kühlelement
auf die zu rasierende Hautpartie zu blasen.
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Die
Kühlung mittels eines kühlen Luftstroms wird hingegen
vom Benutzer ebenfalls als unangenehm und störend empfunden.
Die Kühlung eines mit der zu rasierenden Haut in Kontaktstellung
gelangenden Obermessers, etwa einer Scherfolie gestaltet sich in
praktischer Hinsicht als problematisch, da die perforierte Folie
insbesondere aufgrund ihrer löchrigen Ausgestaltung nicht
sonderlich gut zur Wärmeleitung geeignet ist.
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Außerdem
ist zu beachten, dass ein als Scherfolie ausgebildetes Obermesser
im Betrieb des Rasierers ohnehin einer Erwärmung unterliegt.
Wollte man also mittels einer Scherfolie einen auf der Haut spürbaren
Kühleffekt erreichen, so müsste mittels einer
aktiven Kühlung zunächst der ohnehin vorhandenen
Erwärmung der Scherfolie entgegengewirkt und eine darüber
hinausgehende Kühlfunktion zur Verfügung gestellt
werden, damit der Anwender überhaupt einen Kühleffekt
erfahren kann. Die Verwendung eines im Betrieb des Rasierers sich
erwärmenden Schneidelements als Kühlelement für
Hautpartien gestaltet sich insoweit als nachteilig.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde,
ein verbessertes und effektives Kühlkonzept für
einen elektrisch angetriebenen Rasierer zur Verfügung zu
stellen. Die am Rasierer vorzusehenden Kühlmittel sollen
dabei möglichst energieeffizient arbeiten und in bestehende
Rasierergeometrien integrierbar sein.
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Die
der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird mittels eines elektrisch
angetriebenen Rasierers gemäß Patentanspruch 1
sowie einer zugehörigen Ladestation gemäß Patentanspruch
14 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
in den jeweiligen Unteransprüchen angegeben.
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Der
erfindungsgemäße elektrisch angetriebene Rasierer
weist ein Rasierergehäuse und einen am Rasierergehäuse
angeordneten Scher- oder Schneidkopf auf. An diesem ist zumindest
ein beweglich gelagertes Scher- oder Schneidteil angeordnet, welches
von einem im Rasierergehäuse befindlichen Elektromotor
oszillierend oder drehbar antreibbar ist. Ferner weist der Rasierer
ein elektrisch betätigbares aktives Thermoelement auf,
welches im Betrieb eine gegenüber der Umgebungstemperatur
abkühlbare und eine gegenüber der Umgebungstemperatur
aufheizbare Seite aufweist.
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Mit
der aktiv abkühlbaren Seite des Thermoelements ist ein
passives Kühlelement thermisch gekoppelt, welches mit zumindest
einem freien Endabschnitt derart am oder im Bereich des Scher- oder Schneidkopfs
des Rasierers zu liegen kommt, sodass es im Rasierbetrieb mit der
Haut eines Anwenders zur Anlage gelangt. Wesentlich hierbei ist
es, dass das Kühlelement ausschließlich zur Wärme- bzw.
Temperaturübertragung und nicht als Funktionsteil des Rasierers
oder des Scher- oder Schneidteils ausgebildet ist.
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Dabei
ist vorgesehen, dass das passive Kühlelement separat und
unabhängig von solchen Funktionsteilen des Rasierers auszubilden
ist, welche zum Kürzen von Haaren vorgesehen und hierzu ausgebildet
sind. Das passive Kühlelement ist hinsichtlich seines Aufbaus
und seiner äußeren Formgebung auf eine möglichst
schnelle und effiziente Wärmeübertragung ausgelegt.
Es weist zumindest äußere Abmessungen auf, die
in etwa den Abmessungen von Ober- und Untermesser entsprechen; dies
aber mit dem Unterschied, dass das passive Kühlelement
als massiver Festkörper ausgebildet ist.
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Insbesondere
durch seine massive Ausgestaltung kann das passive Kühlelement
eine gegenüber dem Stand der Technik optimierte und verbesserte
Wärmeübertragung zwischen dem aktiv kühlbaren Thermoelement
und der zu kühlenden Hautpartie zur Verfügung
stellen. Wärmeleitungsverluste zwischen dem aktiven Thermoelement
und der zu kühlenden Hautpartie können auf diese
Art und Weise minimiert werden, sodass im Vergleich zu einem Kühlmechanismus,
welcher etwa die Scherfolie eines Rasierers kühlt, bei
Aufwendung vergleichbarer Energien ein deutlich verbessertes Kühlergebnis
auf der Haut erzielt werden kann.
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Nach
einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das passive Kühlelement mit seinem, dem aktiven Thermoelement
abgewandten Endabschnitt das Scherteil und/oder den Scherkopf zumindest
abschnittsweise seitlich umfasst oder einfasst. Dabei ist insbesondere vorgesehen,
dass dieser freiliegende und kühlbare Endabschnitt des
passiven Kühlelements gegenüber den am Scher-
oder Schneidteil angeordneten Schneidvorrichtungen zurückgesetzt
zu liegen kommt.
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Daraus
ergibt sich, dass das freie Ende des passiven Kühlelements
beim Entlanggleiten an einer zu rasierenden Hautpartie einem mit
Ober- und Untermesser bestückten Schneidteil vorauseilend und/oder
nacheilend angeordnet ist.
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Die
zumindest geringfügig zurückgesetzte Anordnung
des Kühlelements gegenüber der am Scher- oder
Schneidteil angeordneten Schneidvorrichtung kann eine ausrei chende
Anlage- und Andruckkraft zwischen der Schneidvorrichtung und der zu
rasierenden Hautpartie gewährleisten. Der Abstand zwischen
dem passiven Kühlelement und dem zumindest einen Schneidteil
ist dabei vorzugsweise so gewählt, dass eine zu rasierende
Hautpartie sowohl mit der Schneidvorrichtung als auch mit dem passiven
Kühlelement bei einem Rasiervorgang in Anlagestellung treten
kann.
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Dabei
ist es insbesondere von Vorteil, wenn das Scher- oder Schneidteil
nicht exakt parallel zur Flächennormalen der zu rasierenden
Hautpartie an der Haut zur Anlage gelangt, sondern wenn der Rasierer
und sein Scher- oder Schneidteil zumindest etwas schräg
zur Flächennormalen der Hautpartie an dieser entlang geführt
werden, was bei einem typischen Rasiervorgang in Praxis überwiegend
der Fall ist.
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Insbesondere
bei einer solch zumindest leicht geneigten oder schrägen
Ausrichtung des Scher- oder Schneidteils, bzw. des gesamten Rasierergehäuses
gegenüber der Flächennormalen der Haut, kann das
zumindest geringfügig gegenüber der Schneidvorrichtung
zurückversetzte Kühlelement mit der entsprechenden
Hautpartie zur Kühlung derselben problemlos zur Anlage
gelangen.
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Dabei
ist insbesondere vorgesehen, dass das Kühlelement mit seinem
freien, der Haut des Benutzers im Betrieb des Rasierers zugewandten
Endabschnitt das Scher- oder Schneidteil, bzw. den gesamten Scherkopf
vollständig oder zumindest teilweise ein- oder umfasst.
Dabei kann insbesondere vorgesehen sein, dass das Kühlelement
in diesem Bereich als eine Art kühlender Steg oder Kühlstrang ausgebildet
ist.
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Nach
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das passive Kühlelement im Bereich des Scherkopfs
zumindest an seinem freien Endabschnitt einen abgerundeten Vorsprung
aufweist oder insgesamt als abgerundeter Kühlsteg oder
Kühlstrang ausgebildet ist. Das passive Kühlelement
kann sich in diesem Bereich insbesondere parallel zur Längserstreckung
der zumindest einen Schneidteils, bzw. des zumindest einen Obermessers
erstrecken.
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Des
Weiteren kann vorgesehen sein, dass das passive Kühlelement
zumindest abschnittsweise als mechanische Aufnahme für
zumindest ein Federelement ausgebildet ist, welches eine federnde
Aufhängung der Schneidvorrichtung oder Teilen hiervon am
Scherkopf bzw. am Scher- oder Schneidteil zur Verfügung
stellt. Insoweit ist denkbar, das Kühlelement in einen
Gehäuseabschnitt des Scher- oder Schneidteils zu integrie ren.
Auch ist es möglich und im Rahmen der Erfindung, dass über
die federnde Aufhängung eine Wärmeübertragung
auf das Scher- oder Schneidteil erfolgen kann.
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Der überwiegende
Kühleffekt wird jedoch über die direkte Anlagestellung
zwischen den freien Endabschnitten des passiven Kühlelements
mit der zu rasierenden Hautpartie zur Verfügung gestellt.
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Ferner
ist es im Rahmen der Erfindung, den gesamten Scherkopf federbelastet
gegenüber dem Rasierergehäuse zu lagern, wobei
dann das passive Kühlelement entweder starr mit dem Rasierergehäuse
oder mit dem Scherkopf verbunden sein kann.
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Nach
einer weiteren ergänzenden oder alternativen Ausgestaltung
kann das passive Kühlelement zumindest einen nach außen
gerichteten Vorsprung aufweisen, welcher zwischen einem mit einer Scherfolie
als Obermesser versehenen Schneidteil und einem Mittelschneider
des Scherkopfes zu liegen kommt. Dabei kann insbesondere vorgesehen sein,
dass das Kühlelement gabelartig ausgebildet ist und zwei
im Wesentlichen parallel zueinander verlaufende Vorsprünge
aufweist, welche sich jeweils zwischen einer Seite des Mittelschneiders
und einem links und rechts davon angeordneten Scher- oder Schneidteil
befinden.
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Bei
dieser Ausgestaltung ist insbesondere vorgesehen, dass das Kühlelement
ausschließlich zwischen zumindest zwei, im Querschnitt
betrachtet, außenliegenden Scher- oder Schneidteilen angeordnet
ist und ggf. einen Mittelschneider seitlich einfasst.
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Im
Rahmen der Erfindung ist weiterhin vorgesehen, dass das aktive Thermoelement
als Peltier-Element ausgebildet ist und mit einer separaten, vom
Elektromotor des Rasierers entkoppelten Stromquelle elektrisch verbunden
ist. Dabei ist insbesondere vorgesehen, sowohl die Stromquelle für
den Motor als auch die Stromquelle für die Kühlung
in Form von Akkumulatoren auszubilden, welche sich gegenseitig nicht
beeinflussen. Bei Implementierung des Thermoelements als Peltier-Element
ist nämlich zu beachten, dass dessen Stromverbrauch deutlich über dem
Stromverbrauch des Elektromotors liegen kann.
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Durch
das Vorsehen zweier unabhängiger Akkumulatoren wird eine
erhöhte Betriebssicherheit zumindest für den Rasierbetrieb
geschaffen, während bei übermäßig
lan gem Gebrauch ohne zwischenzeitliches Aufladen von Akkumulatoren
auf die Kühlfunktion ggf. verzichtet werden kann. Bei besonders
langen Intervallen zwischen zwei Akku-Ladezyklen kann trotz eines
nicht zu vernachlässigenden Stromverbrauchs des Peltier-Elements
eine langanhaltende Rasierfunktion gewährleistet werden.
Die Kühlfunktion geht somit nicht zu Lasten der Rasier-Betriebsdauer
des Rasierers.
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Anstelle
eines klassischen Peltier-Elements können auch diverse
andere, den Seebeck-Effekt ausnutzende Halbleiterelemente entsprechend
Verwendung finden.
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Des
Weiteren ist vorgesehen, dass das aktive Thermoelement mit einer
sich gegenüber der Umgebungstemperatur aufheizenden Seite
mit einem Kühlkörper thermisch gekoppelt ist.
Der Kühlkörper heizt sich im Betrieb des Thermoelements
auf, während der passive Kühlkörper,
welcher an der anderen Seite des Thermoelements angeordnet ist,
eine Abkühlung erfährt. Es ist dabei insbesondere
vorgesehen, das aktive Thermoelement als auch den Kühlkörper
im Bereich des Grundgehäuses des Rasierers anzuordnen,
während das passive Kühlelement eine Kühlstrecke
zwischen dem aktiven Thermoelement und den am Scherkopf ausgebildeten
Kühlsteg, Kühlleiste oder einem Kühlflansch
thermisch überwindet.
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Die
Anordnung des Kühlkörpers an der Außenseite
des Rasierergehäuses hat den Vorteil, dass die dem Kühlkörper
zugeführte Wärme im Betrieb des Thermoelements
verhältnismäßig leicht, schnell und effizient
an die Umgebung abgegeben werden kann.
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Alternativ
oder ergänzend hierzu kann vorgesehen werden, den Kühlkörper
inmitten des Rasierergehäuses anzuordnen oder gar Funktionsteile
des Rasierers aus Platzgründen in den Kühlkörper
einzubetten.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, am Rasierer
Kühlluftzufuhreinrichtung vorzusehen, mit welcher der sich
im Betrieb erwärmende Kühlkörper aktiv
gekühlt werden kann. Hierzu ist denkbar, einen Ventilator
und einen Kühlluftkanal vorzusehen, mittels welchem der
Kühlkörper im Betrieb mit Kühlluft beaufschlagt
werden kann.
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Nach
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass der Kühlkörper einen Latentwärmespeicher
aufweist. Der Latentwärmespeicher ist mit einem sogenannten
Phasenübergangsmaterial versehen, welches die Enthalpie
reversibler thermodynamischer Zustandsänderungen des Materials,
bzw. des Latentwärmespeichermediums ausnutzt. Das Latentwärmespeichermedium
kann beispielsweise einen Phasenübergang zwischen fest
und flüssig vollziehen. Als geeignetes Latentwärmespeichermaterial
kommen insbesondere Paraffine oder spezielle Salze, ggf. sogar Wasser in
Betracht.
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Dabei
kann insbesondere vorgesehen werden, das Gehäuse des Latentwärmespeichers
zumindest teilweise transparent auszugestalten, und vom Inneren
des Rasierergehäuses her zu beleuchten. Infolge eines Phasenübergangs
kann sich das optische Transmissionsverhalten des Wärmespeichermaterials ändern,
sodass dem Benutzer auch eine optische Kontrollmöglichkeit
hinsichtlich des Zustands des Latentwärmespeichers zur
Verfügung gestellt werden kann.
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Neben
einer Ausbildung als Latentwärmespeicher ist grundsätzlich
auch ein mit Wasser gefüllter Kühlkörper
denkbar. Dabei kann die verhältnismäßig
große Wärmekapazität und/oder Schmelzwärme von
Wasser ausgenutzt werden.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
der Kühlkörper zur Aufnahme einer Flüssigkeit
ausgebildet ist, welche aufgrund der vom aktiven Thermoelement erzielbaren Wärmeeinwirkung
verdampft. So könnte vorgesehen sein, den Kühlkörper
als Flüssigkeits- oder Wasserverdampfer auszugestalten,
indem dieser einen gut wärmeleitenden und porösen
Werkstoff aufweist, welcher vor der Rasur etwa mit kaltem Wasser
getränkt wird. Im Betrieb des Thermoelements würde dieser
Kühlkörper eine Aufheizung erfahren, wobei jedoch
durch die einsetzende Verdampfung des Wassers und die Trocknung
dieses Kühlkörpers dem Gesamtsystem Wärme
entzogen werden kann.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass die Temperatur des aktiven Thermoelements vom
Benutzer einstellbar regelbar ist, und dass das Thermoelement wahlweise
zum Kühlen als auch zum Erwärmen des passiven
Kühlelements und entsprechend entgegengerichtet des Kühlkörpers
ausgebildet ist. Eine Richtungsumkehr des Kühleffektes
kann insbesondere dann von Vorteil sein, um den Kühlkörper
etwa vor Inbetriebnahme des Rasierers aktiv zu kühlen,
damit dieser im Betrieb nicht auf eine übermäßig
hohe Temperatur aufgeheizt wird.
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Des
Weiteren kann durch die Umkehrung des Kühleffektes ein
Aufheizen des thermisch mit dem Scherkopf gekoppelten passiven Kühlelementes
erreicht werden. Ein solches Aufheizen ist in Verbindung mit einer
Reinigungsprozedur der unmittelbar benachbart angeordneten Scher-
und Schneidteile von Vorteil, welche beispielsweise mit Hilfe einer Reinigungsstation
mit einem wässrigen oder alkoholhaltigen Reinigungsfluid
getränkt werden und nach der Reinigung unter Einwirkung
der vom passiven Kühlelement zur Verfügung gestellten
Wärmemenge besser getrocknet werden können.
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Auch
ist denkbar, während einer solchen Reinigungsprozedur den
Kühlkreislauf umzukehren, um etwa die Reinigungsflüssigkeit
aufzuheizen, was sich vorteilhaft auf die Reinigung als solche auswirken
kann.
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Nach
einem weiteren unabhängigen Aspekt betrifft die Erfindung
eine Ladestation für einen elektrisch angetriebenen Rasierer,
wobei die Ladestation eine Aufnahme für ein Rasierergehäuse
aufweist und mit Lademitteln zum Aufladen von zumindest einem im
Rasierergehäuse angeordneten elektrischen Akkumulator ausgestattet
ist.
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Dabei
ist ferner vorgesehen, dass die elektrischen Kopplungsmittel, etwa
in Form von federbeweglichen Kontaktstiften, nicht nur eine Stromversorgung
für die aufzuladenden und im Rasierergehäuse befindlichen
Akkumulatoren zur Verfügung stellen, sondern darüber
hinaus zur Kopplung eines im Rasierergehäuse angeordneten
aktiven Thermoelements des Rasierers mit einer Steuer- und Regeleinheit
der Ladestation ausgebildet sind. Auf diese Art und Weise kann ein
in der Ladestation abgestellter und mit einem aktiven Thermoelement,
ggf. auch mit einem Kühlkörper versehener Rasierer
bereits in der Ladestation vor Inbetriebnahme des Rasierers auf ein
vorgegebenes Temperaturniveau abgekühlt werden.
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Dabei
kann insbesondere der am Rasierer vorgesehene Wärmespeicher,
bzw. Kühlkörper abgekühlt werden. Ferner
ist denkbar, dass die Ladestation dazu ausgebildet ist, Energie
vom infolge eines Rasiervorgangs aufgeheizten Kühlkörpers
abzuführen und wieder in elektrische Energie umzuwandeln. Dabei
kann insbesondere vorgesehen werden, die gespeicherte Wärme
aus dem Kühlkörper über das daran gekoppelte
Peltier-Element in die Ladestation zurückzuführen
und zum Aufladen der im Gehäuse des Rasierers befindlichen
Akkumulatoren zu verwenden.
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Die
Ladestation bzw. ihre Steuer- und Regeleinheit sind insbesondere
dazu ausgebildet, einen mit dem aktiven Thermoelement des Rasierers
thermisch gekoppelten Kühlkörper mittels des Thermoelementes
zu kühlen und gleichzeitig ein passives, mit dem Thermoelement
thermisch gekoppeltes Kühleelement, welches sich bis an
oder in einen Scherkopf des Rasierers hinein erstreckt, zu Reinigungszwecken
zu erwärmen. Ein solch gekoppeltes Kühlen oder
Erwärmen von Kühlkörper und Kühlelement kann
in vorteilhafter Weise in einen Ladeprozess des Rasierers integriert
oder damit zeitlich gekoppelt werden.
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Weitere
Ziele, Merkmale sowie vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen anhand der nachfolgenden
Ausführungsbeispiele beschrieben. Dabei bilden sämtliche
beschriebenen als auch bildlich wiedergegebenen Merkmale sowohl
in Alleinstellung als auch jeglicher sinnvollen Kombination den
Gegenstand der vorliegenden Erfindung; auch unabhängig
von den Patentansprüchen und deren Rückbezügen
zueinander.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines elektrischen Rasierers mit einem
an ein Thermoelement gekoppelten passiven Kühlkörper,
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2 eine
Ausgestaltung eines elektrischen Rasierers mit einem Latentwärmespeicher,
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3 eine
weitere Ausgestaltung des Rasierers, wobei ein Mittelschneider des
Scherkopfs von zwei Stegen eines passiven Kühlelements
umfasst ist.
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Der
in 1 schematisch gezeigte Rasierer 1 weist
ein Gehäuse 2 und einen am oberen Endabschnitt
des Gehäuses 2 angeordneten Scher- oder Schneidkopf 3 auf.
Im Gehäuse sind zwei voneinander unabhängige Akkumulatoren 10, 11 untergebracht,
wobei der Akkumulator 10 einen Motor 9 antreibt,
welcher in mechanischer Wirkverbindung mit dem am Scher- oder Schneidkopf 3 angeordneten
Scher- oder Schneidteilen 4, 5 steht. Die Scher- und
Schneidteile 4, 5 sind mittels Druckfedern 14 federbelastet
gegenüber einem als umlaufende Kühlleiste ausgebildeten
passiven Kühlelements 6 gelagert.
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Das
Kühlelement 6 weist seitlich der elektrisch betriebenen
Scher- und Schneidteile 4, 5 hervorstehende und
gegenüber den freien Endabschnitten der Scherteile 4, 5 zurückversetzte
abgerundete Vorsprünge oder Stege 20, 21 auf,
welche im Rasierbetrieb mit den zu rasierenden Hautflächen
in Kontaktstellung gelangen sollen. Das passive Kühlelement 6 ist
innerhalb des Rasierergehäuses 2 mit einem aktiven
elektrisch betätigbaren Thermoelement 7, welches
als Peltier-Element ausgebildet sein kann, thermisch gekoppelt.
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Das
Thermoelement 7 kann mittels eines separaten Akkumulators 11 betrieben
werden, um unabhängig von der Kühlfunktion des
Rasierers, welche einen vergleichsweise hohen Energiebedarf hat,
eine ausreichend lange Rasierleistung über den Akkumulator 10 zur
Verfügung stellen zu können.
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An
der dem passiven Kühlelement 6 abgewandten Seite
ist an dem Thermoelement 7 ein Kühlkörper 8 angeordnet.
Nach Ausführung gemäß 1 weist
dieser Kühlkörper nach außen weisende
Kühlrippen auf, welche von einem innerhalb des Gehäuses
und mittels des Motors 9 antreibbaren Lüfters 13 und
einen sich daran anschließenden Kühlkanal 12 mit
Kühlluft beaufschlagt werden kann. Der Kühlkörper 8 als
auch der Kühlkanal 12 können dabei so
ausgebildet sein, dass ein für den Benutzer kaum wahrnehmbarer
Luftstrom aus dem Gehäuse 2 entweicht, sodass
im Endeffekt der Rasierkomfort durch den Luftstrom für
den Benutzer nur unmerklich beeinträchtigt ist.
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Das
passive Kühlelement 6 kann insbesondere als Kühlleiste
oder Kühlflansch ausgebildet sein und sämtliche
Scher- oder Schneidteile 4, 5 des Scher- oder
Schneidkopfs 3 des Rasierers 1 umgeben. Als geeignete
Materialien für das passive Kühlelement 6 kommt
beispielsweise Aluminium oder Zink infrage, wobei das Bauteil 6 mittels
Aluminium- oder Zinkdruckguss gefertigt werden kann. Dabei ist insbesondere
vorgesehen, dass das passive Kühlelement 6 als
massives Bauteil im Wesentlichen ohne Hohlräume ausgebildet
ist, um eine ausreichende Wärmeübertragung zur
Verfügung stellen zu können.
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Dabei
ist ferner vorgesehen, dass das zumindest bereichsweise umlaufende
und den Scherkopf 3 seitlich umgebende Kühlelement 6 mit
seinen abgerundeten Vorsprüngen oder Kühlleisten
gleichzeitig als eine Art kraftbegrenzender Anschlag in Betrieb
des Rasierers fungiert. So kann die Kühlleiste, bzw. das
passive Kühlelement 6 derart ausgebildet sein,
dass es den Bauraum zwischen den Schneidteilen 4, 5 einnimmt
und/oder als Halterung für die Schneidteile, insbesondere
für das Mittelteil 5 fungiert.
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Die
nach oben weisenden Fortsätze 20, 21 des
passiven Kühlelements 6 sind in der in 1 gezeigten
Grundstellung des Rasierers gegenüber den oberen freien
Endabschnitten der Scher- und Schneidteile 4, 5 etwas
zurückgesetzt. Da die Scher- und Schneidteile 4, 5 federbelastet
gelagert sind, können diese bei einem von der zu rasierenden
Haut aufgebrachten Gegendruck etwas zurückweichen, sodass
das passive Kühlelement 6 mit seinen stegartig
ausgebildeten Fortsätzen 20, 21 mit der
zu rasierenden Haut in Anlagestellung gelangt.
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Gleichzeitig
kann durch die Ausgestaltung der Kühlstege 20, 21 ein
Zusammendrücken der Federelemente 14 auf ein bestimmtes
Maß begrenzt werden, sodass durch die Wahl entsprechender
Federkonstanten für die Druckfedern 14 und durch
die geometrische Ausgestaltung der Kühlleisten 20, 21 und
der Schneid- und Scherteile 4, 5 ein für
die Rasur optimaler Anpressdruck zwischen den Scher- und Schneidteilen 4, 5 und
der Haut zur Verfügung gestellt werden kann.
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Der
Einbau des Peltier-Elements 7 im Rasierergehäuse,
insbesondere an einem seitlichen Rand des Rasierergehäuses
stellt einen effektiven Stoßschutz für das Peltier-Element
zur Verfügung, insbesondere wenn der gesamte Rasierer der
Hand eines Anwenders entgleitet und zu Boden fällt. Dies
begünstigt außerdem die Abdichtung des Gerätes
gegen Schmutz und Wasser bzw. Feuchtigkeit.
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Die
Ausgestaltung gemäß 2 weist
ein Latentwärmespeicher 18 anstelle eines mit
Kühlrippen versehenen Kühlkörpers 8 auf.
Der Latentwärmespeicher 18 kann beispielsweise
mit Paraffin gefüllt und zumindest bereichsweise transparent
ausgestaltet sein. Zusätzlich ist denkbar, dass der Latentwärmespeicher 18 bzw.
sein Gehäuse von innen her beleuchtet wird, sodass bei
Verflüssigung des Latentwärmespeicher-Materials
im Betrieb des Thermoelements 7 ein für den Benutzer
wahrnehmbarer optischer Effekt entsteht, der dem Benutzer den gegenwärtigen
Betriebszustand des Peltier-Elements 7 und/oder des Latentwärmespeichers
signalisieren kann.
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Anstelle
eines Latentwärmespeichers ist auch denkbar, den Kühlkörper 18 mit
Wasser zu füllen oder den Kühlkörper
selbst als porösen Werkstoff auszubilden, der eine im Betrieb
des Peltier-Elements 7 verdampfende Flüssigkeit,
etwa Wasser aufnimmt.
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Mittels
des Peltier-Elements 7 ist eine individuelle, an die Wünsche
und Belange des Anwenders individuell anpassbare Kühlung
erzielbar. Insbesondere kann mittels eines vom Benutzer einstellbaren Betätigungselements
die Kühltemperatur des Kühlkörpers 6 eingestellt
werden.
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Die
Verwendung eines Peltier-Elements als aktives Thermoelement ermöglicht
zudem auch eine umgekehrte Kühl- bzw. Heizfunktion. Wird
das Peltier-Element etwa pulsierend oder umgepolt betrieben, so
kann auch ein nach dem Rasiervorgang aufgeheizter Wärmespeicher 18, 8 auch
aktiv abgekühlt werden. Ergänzend ist denkbar,
diejenigen thermisch mit dem Peltier-Element 7 gekoppelten
Elemente Kühlelement 6 und Kühlkörper 8 von
selbst auf Raumtemperatur abkühlen zu lassen und dabei
den Seebeck-Effekt unter Gewinnung von elektrischer Energie auszunutzen.
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Dies
ist insbesondere dann von Vorteil, wenn der Rasierer 1,
insbesondere nach Gebrauch in einer Ladestation aufbewahrt wird,
die ggf. mit einer Reinigungseinrichtung gekoppelt sein kann. Insoweit
ist denkbar, dass die vom Peltier-Element 7 erzeugbare elektrische
Energie in die Ladestation überführt werden kann
und dort zum Aufladen der Akkumulatoren 10, 11 des
Rasierers 1 Verwendung findet. Ergänzend ist denkbar,
dass die Ladestation mittels einer dafür vorgesehenen Steuer-
und Regeleinrichtung vor Inbetriebnahme des Rasierers den Kühlkörper 8, 18 auf
eine vorgegebene Temperatur herunterkühlt, sodass im Betrieb
des Rasierers eine entsprechend große Kühlleistung
zur Verfügung gestellt werden kann.
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Bei
Ausführungsbeispielen, bei welchen die Ladestation gleichermaßen
mit einer Reinigungseinrichtung versehen ist, bei welcher die Scher-
und Schneidteile 4, 5 des Rasierers in eine Reinigungsflüssigkeit
getaucht werden, ist es ferner denkbar, das Kühlelement 6, 16 als
Heizelement zu betreiben, um die Reinigungsflüssigkeit,
welche die Scher- und Schneidteile 4, 5 umspült,
aufzuheizen, sodass insgesamt eine bessere Reinigungsleistung erzielt
werden kann.
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In 3 ist
eine alternative Ausgestaltung eines passiven Kühlelements 16 gezeigt,
welches mit seinen freien nach oben ragenden, gabelartig ausgebildeten
Endabschnitt einen Mittelschneider 5 des Scherkopf umfasst.
Anstelle einer umlaufenden Kühlleite, wie in den 1 und 2 dargestellt
ist das Kühlelement zwischen dem Mittelschneider und den außen
zu liegen kommenden Scher- oder Schneidteilen 4 ange ordnet.
Diese aber auch der Mittelschneider 5 sind federbelastet
am Scherkopf und verschieblich gegenüber dem Kühlelement
gelagert, sodass beim Rasieren die Scher- oder Schneidteile 4 zumindest
geringfügig durch einen von der Haut des Anwenders aufbringbaren
Gegendruck zurückweichen, wodurch ein unmittelbarer Kontakt
von Kühlelement 16 und Haut erreicht werden kann.
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- 1
- Rasierer
- 2
- Gehäuse
- 3
- Scherkopf
- 4
- Scherteil
- 5
- Schneidteil
- 6
- Passives
Kühlelement
- 7
- Thermoelement
- 8
- Kühlkörper
- 9
- Elektromotor
- 10
- Akkumulator
- 11
- Akkumulator
- 12
- Kühlkanal
- 13
- Ventilator
- 14
- Federelement
- 16
- Passives
Kühlelement
- 18
- Kühlkörper,
Latentwärmespeicher
- 20
- Kühlleiste
- 21
- Kühlleiste
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - US 3364568 [0004]
- - DE 10147286 A1 [0005]