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Die
Erfindung betrifft eine Rückenlehne für einen
Fahrgastsitz, insbesondere in einem Reisebus.
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Aus
der
DE 200 16 389
U1 ist ein Sitz für ein Kraftfahrzeug bekannt,
der eine Sitzfläche und eine aus einem Rückenteil
und einem Kopfteil bestehende Rückenlehne aufweist. Der
Rückenteil weist zwei Seitenholme und ein zwischen den
Seitenholmen verlaufendes Zehnenelement auf. An der Rückseite des
Kopfteils der Rückenlehne ist ein Prallelement angeordnet,
das im Crashfall für einen hinter diesem Sitz sitzenden
Passagier eine möglichst geringe Gefahr hinsichtlich möglicher
Kopfverletzungen darstellen soll.
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Problematisch
bei diesem bekannten Sitz sind jedoch aufgrund des für
das Kopfteil verwendeten Stahlmaterials die noch immer recht hohen
Kopfaufschlagswerte und die Tatsache, dass durch die erforderlichen
Schweißarbeiten zur Verbindung des Rückenteils
und des Kopfteils mit den Seitenholmen zum Einen die Materialauswahl
relativ eingeschränkt ist und zum Anderen bei der Verwendung
eines höherfesten Stahls das Gefüge durch die
Schweißvorgänge erheblich geschwächt
wird.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Rückenlehne
für einen Fahrgastsitz, insbesondere in einem Reisebus,
zu schaffen, welche einfach und kostengünstig herzustellen
ist, den Passagieren eine hohe Crashsicherheit bietet und an deren
Rückseite in einfacher Weise verschiedene Ausstattungsgegenstände
für einen den Platz hinter der Rückenlehne einnehmenden
Passagier angebracht werden können.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe durch die in Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
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Durch
die erfindungsgemäße Verwendung eines Blasformteils
für den wesentlichen Bereich der Rückenlehne ergeben
sich aufgrund des Hohlraums zwischen der vorderen und der hinteren
Wandung und des auf diese Weise vorhandenen Luftpolsters sehr gute
Werte im Crashverhalten, so dass ein entsprechender Schutz für
einen sich hinter der erfindungsgemäßen Rückenlehne
befind lichen Passagier gegeben ist. Des weiteren ist ein Blasformteil
vorteilhafterweise sehr einfach herzustellen und erzeugt somit verhältnismäßig
geringe Kosten. Ein weiterer Vorteil der Verwendung des Blasformteils
ist sein geringes Gewicht, was nicht nur bei der Verwendung in einem
Reisebus das Gesamtgewicht desselben senkt, sondern insbesondere
auch der die Rückenlehne montierenden Person eine einfachere
Montage erlaubt.
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Erfindungsgemäß besteht
die gesamte Rückenlehne aus im wesentlichen drei Bauteilen,
nämlich den beiden seitlichen Rahmenelementen und dem Blasformteil,
was die Montage der erfindungsgemäßen Rückenlehne
erheblich vereinfacht. Insbesondere ist auf diese Weise kein Schweißvorgang mehr
erforderlich, so dass für die beiden Rahmenelemente im
Prinzip ein beliebiger Werkstoff und insbesondere ein hochfester
Stahl eingesetzt werden kann, da das Gefüge desselben durch
den Verzicht auf einen Schweißvorgang nicht verschlechtert
wird. Auf diese Weise kann die Festigkeit bzw. Steifigkeit der erfindungsgemäßen
Rückenlehne erhöht werden.
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Für
den Sitzkomfort sorgt das aus einem Schaumstoffmaterial bestehende
Polsterelement, das im wesentlichen in einem Arbeitsgang an der Kombination
aus den Rahmenelementen und dem Blasformteil angebracht werden kann,
was niedrige Fertigungskosten ermöglicht. Hierbei ist durch
die in dem Blasformteil vorgesehenen Durchgangsöffnungen
eine sehr gute Verbindung des Schaumstoffmaterials mit dem Blasformteil
gegeben, so dass auf zusätzliche Verbindungselemente verzichtet
werden kann.
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Durch
die erfindungsgemäßen Befestigungspunkte zum Anbringen
von Ausstattungsgegenständen an der hinteren Wandung des
Blasformteils ergibt sich die Möglichkeit, einem den Sitz
hinter der erfindungsgemäßen Rückenlehne
benutzenden Passagier verschiedene Ausstattungs- bzw. Einrichtungsgegenstände
anzubieten.
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Um
die Befestigungspunkte an der hinteren Wandung des Blasformteils
mit einem möglichst geringem Aufwand herzustellen und dennoch
sicherzustellen, dass dieselben eine hohe Kraft aufnehmen können,
kann in einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung vorgesehen
sein, dass die Befestigungspunkte durch Dopplung des Materials der
vorderen Wandung und der hinteren Wandung des Blasformteils gebildet
sind.
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Wenn
in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen
ist, dass die hintere Wandung des Blasformteils frei von Schaumstoffmaterial
ist, so ergibt sich zum Einen eine einfachere Möglichkeit
zur Anbringung der Ausstattungsgegenstände an der hinteren
Wandung des Blasformteils und zum Anderen eine einfachere Verbindung
des Schaumstoffmaterials mit dem Blasformteil, da dieses dann nicht
das gesamte Blasformteil umfließen muss.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann außerdem
vorgesehen sein, dass die Rahmenelemente mit dem Blasformteil verschraubt
sind. Durch eine derartige Verschraubung ist eine einfache Montage
der wesentlichen Teile der erfindungsgemäßen Rückenlehne
sichergestellt.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den restlichen Unteransprüchen. Nachfolgend ist
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung
prinzipmäßig dargestellt.
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Es
zeigt:
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1 eine
Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Rückenlehne
ohne Polsterelement;
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2 eine
Vorderansicht der Rückenlehne aus 1 mit Polsterelement;
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3 einen
Schnitt nach der Linie III-III aus 2;
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4 eine
perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen
Rückenlehne ohne Polsterelement;
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5 eine
weitere perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen
Rückenlehne ohne Polsterelement;
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6 eine
vergrößerte Darstellung eines Teils der Rückenlehne
aus 4;
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7 eine
perspektivische Ansicht der Rückenlehne aus 4 mit
Polsterelement; und
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8 eine
perspektivische Ansicht der Rückenlehne aus 5 mit
Polsterelement.
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1 zeigt
in einer schematischen Darstellung eine Rückenlehne 1 für
einen in seiner Gesamtheit nicht dargestellten Fahrgastsitz, der
insbesondere für die Verwendung in einem Reisebus geeignet und
vorgesehen ist. Die Rückenlehne 1 weist zwei seitliche
Rahmenelemente 2 auf, die an ihrem jeweiligen mit dem Bezugszeichen 2a versehenen
Ende zur Verbindung mit einer nicht dargestellten Sitzfläche
des Fahrgastsitzes vorgesehen sind. Die Rahmenelemente 2 bestehen
aus einem metallischen Werkstoff, insbesondere aus einem hochfesten Stahl,
und erzeugen so die notwendige Steifigkeit für die Rückenlehne 1.
Die Rückenlehne 1 kann einteilig mit einer Kopfstütze
ausgebildet sein, es ist jedoch auch möglich, an der Oberseite
derselben eine zusätzliche Kopfstütze anzubringen.
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Zwischen
den Rahmenelementen 2 ist ein Blasformteil 3 angeordnet,
das aus einem Kunststoffmaterial, wie zum Beispiel Polypropylen,
besteht und vorzugsweise mittels Verschrauben an den beiden Rahmenelementen 2 angebracht
ist. Wie aus dem Schnitt gemäß 3 hervorgeht,
weist das Blasformteil 3 eine vordere Wandung 4,
eine hintere Wandung 5 und einen zwischen der vorderen
Wandung 4 und der hinteren Wandung 5 gebildeten
Hohlraum 6 auf, der ein Luftpolster bildet.
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Durch
das zur Herstellung des die Form der Rückenlehne 1 im
wesentlichen festlegenden und die Steifigkeit derselben erzeugenden
Blasformteils 3 verwendete Blasformverfahren, dessen Grundzüge an
sich bekannt sind und daher nicht näher beschrieben werden,
lassen sich in einem gewissen Umfang auch unterschiedliche Wandstärken
des Blasformteils 3 realisieren. Prinzipiell wäre
es auch möglich, die beiden Rahmenelemente 2 bei
der Herstellung des Blasformteils 3 mit demselben zu verbinden.
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In 2 und
dem Schnitt gemäß 3 ist erkennbar,
dass die vordere Wandung 4 des Blasformteils 3 und
die Rahmenelemente 2 von einem Polsterelement 7 umgeben
sind, das aus einem Schaumstoffmaterial, insbesondere einem Weichschaum,
wie zum Beispiel einem Polyurethanschaum besteht. Dadurch bietet
die Rückenlehne 1 an der vorderen Wandung 4,
die einem nicht dargestellten Benutzer des Fahrgastsitzes zugewandt
ist, den gewünschten Sitzkomfort.
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Aus 1 und
der perspektivischen Ansicht von 4 geht des
weiteren hervor, dass das Blasformteil 3 mehrere Durchgangsöffnungen 8 zur
Aufnahme des Schaumstoffmaterials des Polsterelements 7 aufweist.
Wenn also das mit den Rahmenelementen 2 verbundene Blasformteil 3 mit
dem Schaumstoffmaterial umschäumt wird, um das Polsterelement 7 zu
bilden, durchströmt das Schaumstoffmaterial die Durchgangsöffnungen 8 und
verklammert sich so mit dem Blasformteil 3.
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Des
weiteren weist das Blasformteil 3 jeweilige Nuten 9 auf,
die zur Aufnahme der Rahmenelemente 2 dienen und daher
entsprechend der äußeren Form der Rahmenelemente 2 gestaltet
sind. Die oben erwähnte Verschraubung des Blasformteils 3 mit
den Rahmenelementen 2 erfolgt dabei vorzugsweise durch
nicht dargestellte, im Bereich der Nut 9 vorgesehene Bohrungen
und entsprechende, in die Bohrungen eingreifende Schrauben. Die
Form der Rahmenelemente 2, die in den Figuren lediglich
all beispielhaft anzusehen ist, kann durch geeignete Umformverfahren
ohne die Notwendigkeit von Schweißvorgängen realisiert
werden.
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In 5 ist
erkennbar, dass das Blasformteil 3 an seiner hinteren Wandung 5,
also an ihrer einem sich hinter dem Fahrgastsitz befindlichen Passagier zuge wandten
Seite frei von dem Schaumstoffmaterial des Polsterelements 7 ist
und statt dessen mehrere Befestigungspunkte 10 aufweist,
die zur Anbringung verschiedener Ausstattungsgegenstände,
wie zum Beispiel eines Griffs, eines Tischs, eines Aschenbechers
oder eines Zeitungshalters, dienen. Dadurch wird die Rückenlehne 1 in
einfacher Weise zu einer Nutzfläche für die sich
hinter dem Fahrgastsitz befindliche Person. Um an der Rückseite
der Rückenlehne 1 trotz des Fehlens des Polsterelements 7 an
der hinteren Wandung 5 dennoch eine ebene Fläche
zu schaffen, weist die hintere Wandung 5 in ihren beiden
seitlichen Bereichen jeweils einen Rücksprung 11 auf,
der von dem Polsterelement 7 abgedeckt ist.
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Im
vorliegenden Fall bietet das durch die Befestigungspunkte 10 gebildete
Lochbild die Möglichkeit zur Anbringung von bis zu fünf
unterschiedlichen Arten und Formen von Griffen und damit eine große Variabilität.
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Die
Befestigungspunkte 10 sind teilweise durch eine Dopplung
des Materials der vorderen Wandung 4 und der hinteren Wandung 5 des
Blasformteils 3 gebildet, wozu in der vorderen Wandung 4 entsprechende
Rücksprünge 12 gebildet sind, an denen
das Kunststoffmaterial der vorderen Wandung 4 an dem Kunststoffmaterial
der hinteren Wandung 5 anliegt, so dass sich eine Wandung
des Blasformteils 3 mit der doppelten Wandstärke
ergibt. In dem Bereich der Befestigungspunkte 10 befindet
sich somit kein Hohlraum zwischen der vorderen Wandung 4 und
der hinteren Wandung 5. Dadurch ist eine ausreichende Einschraublänge
für die an den Befestigungspunkten 10 mit dem
Material des Blasformteils 3 in Eingriff gehenden, nicht
dargestellten Schrauben erreichbar. In der vergrößerten
Darstellung von 6 sind die Rücksprünge 12 in
der vorderen Wandung 4 deutlicher zu erkennen. Gegebenenfalls
lassen sich auch an den beiden Rahmenelementen 2 geeignete
Befestigungspunkte 10 realisieren. Des weiteren können
die Befestigungspunkte 10 bei anderen Typen von Fahrzeugsitzen
auch an vollkommen anderen Stellen angeordnet sein.
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Im
unteren Bereich der hinteren Wandung 5 befinden sich mehrere
durch das gesamte Blasformteil 3 verlaufende Bohrungen 13,
die für eine Klimatisierung des Bereichs, an dem der Rücken
des den Fahrgastsitz benutzenden Passagiers anliegt, sorgen und
somit das Schwitzen dieser Person verringen.
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In
den 7 und 8 ist die Rückenlehne 1 aus
den 4 und 5 jeweils mit dem Polsterelement 7 dargestellt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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