DE102008028447A1 - Mittel zur Behandlung von Haaren sowie Verwendung des Mittels - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Mittel zur kosmetischen und/oder pharmazeutischen Behandlung von Haaren, insbesondere zur Beschleunigung der Regeneration der Haare nach einem Haarschnitt, wobei das Mittel im Wesentlichen aus einer pflanzlichen Lösung auf wässriger Basis besteht und zur äußeren Anwendung auf dem Haar und/oder der Kopfhaut dient. Erfindungsgemäß enthält die Lösung ein pflanzliches Hydrolat und maximal 1 Vol.-% eines pflanzlichen Extraktes.

Description

• Die Erfindung betrifft ein Mittel zur kosmetischen und/oder pharmazeutischen Behandlung von Haaren, insbesondere zur Beschleunigung der Regeneration der Haare nach einem Haarschnitt, im Wesentlichen bestehend aus einer pflanzlichen Lösung auf wässriger Basis zur äußeren Anwendung auf dem Haar und/oder der Kopfhaut. Weiterhin betrifft die Erfindung die Verwendung eines Mittels zur kosmetischen und/oder pharmazeutischen Behandlung von Haaren.
• Kosmetische und/oder pharmazeutische Haarpflegemittel mit pflanzlichen Wirkstoffen sind seit langem bekannt. Die pflanzlichen Wirkstoffe sollen vor allem das Haarwachstum fördern sowie der Haarkräftigung und der Verbesserung der Haarstruktur dienen. Sie sind als Schampoo, Spülung, Packung oder Spray im Handel erhältlich und werden in der Regel direkt auf das Haar oder die Kopfhaut aufgetragen. Oftmals enthalten diese Produkte weitere Zusatzstoffe, die beispielsweise der Konservierung des Mittels dienen, die Konsistenz des Mittels verbessern oder dem Mittel einen bestimmten Duft verleihen sollen. Diese Zusatzstoffe bzw. Hilfsmittel werden häufig nicht aus pflanzlichen Stoffen gewonnen, so dass die meisten Haarpflegemittel die Kriterien eines ganzheitlich biologischen Produktes nicht erfüllen.
• Bei Pflegemitteln, die längere Zeit im Haar verbleiben, beispielsweise Packungen oder Kuren, die erst nach einer bestimmten Einwirkzeit aus dem Haar wieder herausgespült werden, oder ggf. mehrere Haarwäschen überdauern, können enthaltene chemische Substanzen das Haar und/oder die Kopfhaut derart angreifen, dass sich unerwünschte Nebenwirkungen, wie trockene Kopfhaut, Schuppenbildung etc. einstellen. Produkte mit pflanzlichen Zusatzstoffen sind in der Regel milder und daher besser verträglich.
• Darüber hinaus ist das Haar vielen weiteren äußeren Belastungen ausgesetzt, beispielsweise ultravioletter Strahlung oder Schadstoffen, die in unserer Atmosphäre enthaltenen sind. Vor diesen Einflüssen gilt es das Haar zu schützen. Es hat sich gezeigt, dass das Haar besonders anfällig oder schutzbedürftig ist, wenn es frisch geschnitten ist, da die offenen Schnittflächen ein Eindringen von Schadstoffen begünstigen und zum Verlust wertvoller haareigener Substanzen führen können. Es ist daher wünschenswert, dass sich die Schnittflächen der Haare schnell wieder verschließen.
• Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Mittel zur äußeren Anwendung zu schaffen, das pflanzliche Wirkstoffe enthält und das die Regeneration belasteter Haare, insbesondere frisch geschnittener Haare, beschleunigt.
• Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Mittel mit den Merkmalen nach Anspruch 1 sowie durch die Verwendung eines solchen Mittels gemäß Anspruch 6 oder 7. Konkrete Ausführungsformen des Mittels werden in den Unteransprüchen 2 bis 5 beschrieben.
• Erfindungsgemäß besteht die pflanzliche Lösung aus einem Hydrolat, dem maximal 1 Vol%, vorzugsweise maximal 0,5 Vol% aus einem Extrakt und/oder einer Essenz mindestens einer Pflanze zugesetzt sind. Das Hydrolat besteht aus mindestens einem der Stoffe Ginkgo biloba, Sandelholz, Echinacea purpurea, Calendula, Cistrose, Geranium, Rose, Myrte, Hamamelis (Zaubernuss), Kamille, Lavendel, Löwenzahn, Melisse, Muskatellasalbei, Neroli, Oregano, Rosmarin, Salbei, Thymian, Zypresse, Schafgarbe, Thuja, Tanne, Zeder, Schachtelhalm, Kornblumen, Birke und/oder Klettenwurzel. Vorzugsweise werden Kombinationen aus zwei Hydrolaten wie z. B. Tannen- und Zederholz, Lavendel und Zaubernuss, Ringelblume und Sonnenhut, Ginkgo und Rose, Schafgarbe und Schachtelhalm, Kamille und Kornblume oder Birke und Klettenwurzel als Hydrolat verwendet.
• Das in der Lösung enthaltene Hydrolat wird durch Wasserdampfdestillation gewonnen, so dass die wasserlöslichen Komponenten der destillierten Pflanzenteile (Blätter, Blüten, Wurzeln oder dergleichen) in dem jeweiligen Hydrolat als Wirkstoffe enthalten sind. Einzelne Hydrolate, wie beispielsweise das Sandelholz-Hydrolat, können auch Spuren ätherischer Öle enthalten. Sie verbessern den Glanz und die Geschmeidigkeit des Haares und sind zudem besonders hautfreundlich.
• Hydrolate können zudem bis zu 22 Vol.-% Alkohol enthalten ohne hierauf besonders hinweisen zu müssen. Der Alkohol wird zu Konservierungszwecken dem Hydrolat bei gegeben. Durch eine hohe Erhitzung bei der Wasserdampfdestillation und durch ein spezielles Mikrofilterverfahren ist es jedoch möglich auf den Zusatz von Alkohol zu verzichten. Nach einer bevorzugten Ausführungsform werden daher naturreine Hydrolate eingesetzt.
• Das pflanzliche Extrakt oder die pflanzliche Essenz wird aus der Ginkgo biloba, Sandelholz, Schafgarbe, Echinacea purpurea, Aconitum, Staphisagria, Aloe vera, Arnika, Brennnessel, Calendula, Geranium, Myrte, Hamamelis, Kamille, Lavendel, Löwenzahn, Melisse, Neroli, Oregano, Rose, Rosmarin, Salbei, Thymian, Cistrose, Karottensamen, Petersilie, Bay, Patchouli, Atlaszeder, Zedernholz, Schwarzkümmel, Mairose, Klettenlabkraut, Frauenmantel, Beinwelt, Eichenmoos, Kampfer, Haselnuss, Ackerschachtelhalm oder Centella Asiatica gebildet. Der prozentuale Gehalt der Essenz liegt vorzugsweise bei 0,5 bis 1 Vol%, bezogen auf die Gesamtlösung, wobei die Essenz aus einer der vorgenannten Pflanzen oder aus zwei oder mehr Pflanzen bestehen kann. Bevorzugte Essenzen sind 0,5 Vol% Sandelholzessenz, 0,5 Vol% Lavendelessenz und/oder Zaubernussessenz, insgesamt 0,5 Vol% Essenz aus Sonnenhut und Ringelblume (jeweils zu gleichen Teilen), 0,5 Vol% Ginkgoessenz, jeweils 0,25 Vol% Schafgarbe und Schachtelhalmessen, 0,5 Vol% Kamilleessenz oder 0,5 Vol% Aloeessenz. Insbesondere ausgewählt und bevorzugt benutzt werden Hydrolate aus Tannen- und Zedernholz in Verbindung mit 0,5 Vol% Sandelholzessenz. Diese Mischung wirkt haarstärkend und ist insbesondere nach dem Schneiden der Haare zu empfehlen.
• Ein Hydrolat aus Lavendel und Zaubernuss, kombiniert mit 0,5 Vol% Lavendelessenz und/oder Zaubernussessenz wirkt gewebefestigend, klärend und reinigend. Eine solche Mischung wird vorzugsweise auch bei wunder und trockner Haut angewendet.
• Ein Hydrolat aus Ringelblume und Sonnenhut, kombiniert mit einer Essenz aus Ringelblume und rotem Sonnenhut (jeweils 0,25 Vol%) wirkt bei trockenem, sprödem Haar und entsprechender Haut unterstützend.
• Ein Hydrolat aus Ginkgo, Rose (jeweils zu gleichen Teilen) versetzt mit einem Ginkgoessenz ist hilfreich bei der Regeneration, Erneuerung und Widerstandskraft der Haare. Diese Lösung unterstützt auch die Durchblutung trockener und empfindlicher Haut.
• Ein Hydrolat aus Schafgarbe und Schachtelhalm mit einer 0,5 Vol%tigen Essenz derselben Pflanzen wirkt stärkend, strukturbildend, nährend und gewebefestigend. Die Kombination eines Hydrolats aus Kamille und Kornblume mit einer Kamille-Essenz wirkt besänftigend, versorgend und unterstützend bei vielen Haar- und Hautstörungen.
• Schließlich ist das Hydrolat aus Birke und Klettenwurzel in Verbindung mit einer Essenz mit Aloevera und/oder Klette verwendet worden, wobei eine solche Mischung feuchtigkeitsspendend, und für die Elastizität und Stärkung der Haare unterstützend wirkt.
• Die Wahl des Hydrolats sowie der Essenz bietet sich im Einzelfall nach dem Haartyp sowie der Haarbeschaffenheit. Allen Rezepturen gemein ist jedoch, dass sie zu einer Verbesserung der Regenerationsfähigkeit der Haare beitragen. Darüber hinaus bewirkt die Anwendung einer erfindungsgemäßen Lösung, dass sich das Haar insgesamt besser anfühlt und besser liegt. Das frisch geschnittene Haar findet nach der Anwendung schneller in seinen natürlichen Fall zurück und erholt sich schneller vom Glattziehen während des Schneidens. Langes Haar ist zudem nach Auftragen der Lösung leichter kämmbar.
• Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform liegt mindestens ein pflanzlicher Inhaltsstoff als ätherisches Öl in der Lösung vor. Wie bereits eingangs erwähnt können auch Hydrolate bestimmter Pflanzen ätherische Öle als Wirkstoffe enthalten. Bevorzugt beträgt der Anteil ätherischer Öle in der Lösung insgesamt mindestens 0,05 Vol.-%, vorzugsweise 0,1 Vol.-% bis 1,0 Vol.-%.
• Weiterhin bevorzugt liegt die Lösung in einer Formulierung als flüssige Haarkur und/oder Spray und/oder Spülung vor. Zum Auftragen eignen sich insbesondere Sprühapplikatoren, wobei verdichtende Pumpsysteme unter dem Aspekt des Umweltschutzes bevorzugt werden.
• Erfindungsgemäß ist auch die Verwendung eines Mittels nach einem der Ansprüche 1 bis 5 zur kosmetischen und/oder pharmazeutischen Behandlung von Haaren, insbesondere zur Beschleunigung der Regeneration der Haare nach einem Haarschnitt, wobei das Mittel äußerlich auf dem Haar und/oder der Kopfhaut angewendet bzw. aufgetragen wird.
• Aufgrund der bevorzugten Formulierung als flüssige Lösung besteht die Verwendung ferner darin, dass das Mittel aufgesprüht wird.
• Insbesondere die in Anspruch 2 aufgeführten Zusammensetzungen, die in einer als Pumpspray formulierten Lösung zum Aufsprühen auf das handtuchtrockene Haar nach dem Waschen aufgetragen wurden, führten bei Testpersonen dazu, dass sich deren Haare schneller vom Schnitt erholen. Darüber hinaus fühlten sich die behandelten Haare nicht nur besser an, sondern fielen auch natürlicher. Das verwendete Mittel wurde den Testpersonen nach dem Haareschneiden ohne weiteres auf die Haare und die Kopfhaut aufgesprüht.
• Aufgrund ihrer hygroskopischen Eigenschaft nehmen die Haare die erfindungsgemäße Lösung und damit die hierin enthaltenen Wirkstoffe schnell auf, so dass eine spür- bzw. sichtbare Wirkung bereits direkt nach dem Aufsprühen eintritt. Anders als bei vielen anderen Sprays oder Lacken ist die Lösung nicht filmbildend, so dass das Haar nicht verklebt und somit frisierbar bleibt.

Claims (7)

1. Mittel zur kosmetischen und/oder pharmazeutischen Behandlung von Haaren, insbesondere zur Beschleunigung der Regeneration der Haare nach einem Haarschnitt, im Wesentlichen bestehend aus einer pflanzlichen Lösung auf wässriger Basis zur äußeren Anwendung auf dem Haar und/oder der Kopfhaut, dadurch gekennzeichnet, dass die Lösung ein Hydrolat und maximal 1 Vol%, vorzugsweise maximal 0,5 Vol% einen Extrakt und/oder eine Essenz mindestens einer Pflanze enthält, wobei das Hydrolat aus mindesten einem der Stoffe Ginkgo biloba, Sandelholz, Echinacea purpurea, Calendula, Cistrose, Geranium, Rose, Myrte, Hamamelis (Zaubernuss), Kamille, Lavendel, Löwenzahn, Melisse, Muskatellasalbei, Neroli, Oregano, Rosmarin, Salbei, Thymian, Zypresse, Schafgarbe, Thuja, Tanne, Zeder, Schachtelhalm, Kornblumen, Birke und/oder Klettenwurzel, und das pflanzliche Extrakt oder die pflanzliche Essenz aus der Stoffgruppe Ginkgo biloba, Sandelholz, Schafgarbe, Echinacea purpurea, Aconitum, Staphisagria, Aloe Vera, Arnika, Brennnessel, Calendula, Geranium, Myrte, Hamamelis, Kamille, Lavendel, Löwenzahn, Melisse, Neroli, Oregano, Rose, Rosmarin, Salbei, Thymian, Cistrose, Karottensamen, Petersilie, Bay, Patchouli, Atlaszeder, Zedernholz, Schwarzkümmel, Mairose, Klettenlabkraut, Frauenmantel, Beinwell, Eichenmoos, Kampfer, Haselnuss, Ackerschachtelhalm oder Centella Asiatica gewählt wird.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Hydrolat zu gleichen Teilen aus zwei Stoffen besteht, vorzugsweise aus den Kombinationen a) Tannen- und Zedernholz, weiterhin vorzugsweise mit 0,5 Vol% Sandelholzessenz, b) Lavendel mit Zaubernuss, weiterhin vorzugsweise mit 0,5 Vol% Lavendelessenz und/oder Zaubernussessenz, c) Ringelblume und Sonnenhut, weiterhin vorzugsweise mit je 0,25 Vol% Essenz aus Sonnenhut und Ringelblume, d) Ginkgo und Rose, weiterhin vorzugsweise mit 0,5 Vol% Ginkgoessenz, e) Schafgarbe und Schachtelhalm, weiterhin vorzugsweise mit je 0,25 Vol% Schafgarbe- und Schachtelhalm-Essenz, f) Kamille und Kornblume, weiterhin vorzugsweise mit 0,5 Vol% Kamille-Essenz, g) Birke und Klettenwurzel, weiterhin vorzugsweise mit 0,5 Vol% Aloeessenz.
3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lösung ausschließlich aus einem Hydrolat und einer Pflanzenessenz oder aus mindesten 0,05 Vol%, vorzugsweise 0,1 Vol% bis 1 Vol% ätherische Öle, 0,5 Vol% bis 1 Vol% Pflanzen-Essenz, Rest Hydrolat besteht.
4. Mittel nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Pflanzen-Essenz spagyrisch oder alkoholisch sind.
5. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass es in einer Formulierung als flüssige Haarkur und/oder Spray und/oder Spülung vorliegt.
6. Verwendung eines Mittels nach einem der Ansprüche 1 bis 5 als Mittel zur kosmetischen und/oder pharmazeutischen Behandlung von Haaren, insbesondere zur Beschleunigung der Regeneration der Haare nach einem Haarschnitt, wobei das Mittel äußerlich auf dem Haar und/oder der Kopfhaut angewendet wird.
7. Verwendung eines Mittels nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel aufgesprüht wird.