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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugsitz mit einer
Rückenlehne, die mindestens ein Kissen mit einer luftgefüllten
Blase aufweist, wobei eine Ventilanordnung zum Be- und Entlüften
der Blase vorgesehen ist, die manuell von einer Schließstellung,
in der die Blase luftdicht abgeschlossen ist, in eine erste Öffnungsstellung
gebracht werden kann, in der die Ventilanordnung mindestens eine Öffnung mit
einem ersten Gesamtquerschnitt freigibt, so dass die Blase über
die Öffnung be- oder entlüftet werden kann.
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Aus
dem Stand der Technik sind Kraftfahrzeugsitze mit Rückenlehnen
bekannt, wobei die bekannten Rückenlehnen mindestens ein
Kissen mit einer luftgefüllten Blase aufweisen. Ein derartiger Kraftfahrzeugsitz
ist beispielsweise in der
DE
199 38 698 A1 beschrieben. Um die luftgefüllte
Blase be- und entlüften zu können, ist eine entsprechende
Ventilanordnung vorgesehen. Auf diese Weise kann der Fahrzeuginsasse
das Kissen derart einstellen, dass eine für ihn als bequem
empfundene Nachgiebigkeit der Polsterung der Rückenlehne
erreicht wird. Darüber hinaus schlägt die
DE 199 38 698 A1 vor,
den Druck innerhalb der luftgefüllten Blase des Kissens bei
einem Unfall zu erhöhen, so dass der Fahrzeuginsasse während
des Unfalls sicherer an der Rückenlehne abgestützt
ist.
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In
der
EP 0 677 423 A1 ist
ein anderer Lösungsansatz beschrieben. Bei diesem Fahrzeugsitz ist
ebenfalls ein Kissen mit einer aufblasbaren Blase vorgesehen, wobei
das Kissen bzw. die Blase zwischen der Vorderseite der Kopfstütze
einerseits und dem Kopf, dem Nacken und der Schulter des Fahrzeuginsassen
andererseits angeordnet ist. Die Blase des bekannten Kissens weist
ferner ein Überdruckventil auf. Sollte der Kopf des Fahrzeuginsassen
aufgrund eines Heckaufpralls zu stark gegen das Kissen gedrückt
werden, so öffnet sich dieses Überdruckventil
und die aufblasbare Blase kann zusammengedrückt werden.
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Das
vorstehend genannte Kissen hat den Vorteil, dass der Kopf des Fahrzeuginsassen
mittelbar über das Kissen an der Kopfstütze abstützbar
ist. Auf diese Weise wird der Kopf des Fahrzeuginsassen bei einem
Heckaufprall des Kraftfahrzeugs nicht nach hinten gekippt, um an
der Kopfstütze abgestützt zu werden. Dennoch hat
das Kissen trotz des in der Blase vorgesehenen Überdruckventils
den Nachteil, dass der Kopf des Fahrzeuginsassen nach dem Auftreffen
auf dem Kissen mit der luftgefüllten Blase zu stark nach
vorne zurückgeschleudert werden kann, so dass starke Verletzungen
an der Halswirbelsäule oder dem Kopf des Fahrzeuginsassen
auftreten können.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Kraftfahrzeugsitz
mit einer Rückenlehne, die mindestens ein Kissen mit einer
luftgefüllten Blase aufweist, zu schaffen, der einerseits
eine flexible Einstellung des Sitzkomforts ermöglicht und andererseits
eine sichere und verletzungsfreie Abstützung des Fahrzeuginsassen
bei einem Unfall des Kraftfahrzeugs gewährleistet.
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Diese
Aufgabe wird durch die in Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale
gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung
sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Der
erfindungsgemäße Kraftfahrzeugsitz weist eine
Rückenlehne auf, gegen die sich der Fahrzeuginsasse mit
dem Rücken und gegebenenfalls auch dem Nacken lehnen kann.
Die Rückenlehne weist mindestens ein Kissen mit einer luftgefüllten Blase
auf. Um die luftgefüllte Blase be- und entlüften zu
können, ist ferner eine Ventilanordnung vorgesehen. Eine
solche Ventilanordnung kann ein Ventil oder mehrere Ventile umfassen.
Die Ventilanordnung kann manuell von einer Schließstellung
in eine Öffnungsstellung gebracht werden. Hierbei kann
die Ventilanordnung bzw. können die Ventile unmittelbar oder über
ein Betätigungsorgan mittelbar in die entsprechenden Stellungen
gebracht werden. In der Schließstellung der Ventilanordnung
ist die Blase luftdicht abgeschlossen. In der ersten Öffnungsstellung gibt
die Ventilanordnung mindestens eine Öffnung in der luftgefüllten
Blase frei, die einen ersten Gesamtquerschnitt aufweist. Unter dem
ersten Gesamtquerschnitt ist hier wie auch nachstehend die Querschnittsfläche
der Öffnung bzw. der Öffnungen zu verstehen, die
in der ersten Öffnungsstellung von der Ventilanordnung
freigegeben werden. In der ersten Öffnungsstellung kann
die Blase somit über diese Öffnung bzw. diese Öffnungen
be- oder entlüftet werden. So kann die Blase beispielsweise
mit Hilfe einer Pumpe belüftet oder mit Hilfe einer Evakuierungspumpe
entlüftet werden. Es ist jedoch auch ebenso möglich,
auf derartige Pumpen zu verzichten, wie dies später unter
Bezugnahme auf bevorzugte Ausführungsformen beschrieben
wird. Befindet sich die Ventilanordnung in der ersten Öffnungsstellung,
so kann der Fahrzeuginsasse den Sitzkomfort seinen Wünschen
entsprechend einstellen, indem dieser die luftgefüllte
Blase aufbläst oder evakuiert. Erfindungsgemäß kann
die Ventil anordnung bei einem Unfall des Kraftfahrzeugs ferner von
der Schließstellung automatisch in eine zweite Öffnungsstellung
gebracht werden, in der die Ventilanordnung wiederum mindestens
eine Öffnung mit einem zweiten Gesamtquerschnitt freigibt,
so dass die Blase über die Öffnung entlüftet
werden kann, wobei der zweite Gesamtquerschnitt größer
als der erste Gesamtquerschnitt ist. Auch hier beschreibt der zweite
Gesamtquerschnitt diejenige Querschnittsfläche der Öffnung bzw.
aller Öffnungen, die in der zweiten Öffnungsstellung
von der Ventilanordnung freigegeben werden.
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Der
erfindungsgemäße Kraftfahrzeugsitz hat somit zum
einen den Vorteil, der bereits in der
EP 0 677 423 A1 beschrieben ist, nämlich
dass die luftgefüllte Blase des Kissens automatisch bei
einem Unfall des Kraftfahrzeugs entlüftet werden kann.
Auf diese Weise wird verhindert, dass der Körper des Fahrzeuginsassen
nach dem Auftreffen auf dem Kissen nach vorne zurückgeschleudert
wird. Man spricht hier auch von dem sogenannten Rebound-Effekt.
Die Erfindung geht jedoch über die bekannte Lösung
hinaus, indem der zweite Gesamtquerschnitt der Öffnung
bzw. der Öffnungen, die bei einem Unfall des Kraftfahrzeugs
von der Ventilanordnung freigegeben wird, größer
als der erste Gesamtquerschnitt ist, der in der ersten Öffnungsstellung
der Ventilanordnung freigegeben wird, so dass die luftgefüllte
Blase des Kissens bei einem Unfall des Kraftfahrzeugs wesentlich
schneller entleert werden kann, der Fahrzeuginsasse demzufolge schnell
und sicher an der Rückenlehne und einer gegebenenfalls
vorhandenen Kopfstütze abgestützt ist und der
sogenannte Rebound-Effekt verhindert werden kann. So ist insbesondere
die von einem Heckaufprall des Kraftfahrzeugs ausgehende Verletzungsgefahr
für den Fahrzeuginsassen stark reduziert.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Kraftfahrzeugsitzes ist die Ventilanordnung derart ausgebildet,
dass diese automatisch in die zweite Öffnungsstellung gebracht
werden kann, wenn der Druck innerhalb der Blase einen vorgegebenen
Druckgrenzwert überschreitet. So kann beispielsweise eine
Druckmessung des Drucks innerhalb der luftgefüllten Blase
vorgenommen werden, wobei die Ventilanordnung bei Überschreitung des
Druckgrenzwertes automatisch in die zweite Öffnungsstellung
gebracht wird. Die Ventilanordnung kann jedoch auch ein einfaches Überdruckventil
umfassen, das automatisch in dessen Öffnungsstellung verfahrt,
wenn der Druck innerhalb der luftgefüllten Blase den vorgegebenen
Druckgrenzwert überschreitet. So stellt der Druck innerhalb
der luftgefüllten Blase ein relativ sicheres Indiz für
den Unfall eines Kraftfahrzeugs dar, da der Fahrzeuginsasse beispielsweise
bei einem Heckaufprall des Kraftfahrzeugs derart stark gegen das
Kissen gedrückt wird, dass der Druck innerhalb der luftgefüllten
Blase den vorgegebenen Druckgrenzwert überschreitet. Um eine
besonders schnelle Entlüftung der luftgefüllten Blase
durch die Ventilanordnung in der zweiten Öffnungsstellung
zu bewirken, kann die Ventilanordnung vorzugsweise auch derart ausgebildet
sein, dass diese automatisch in die zweite Öffnungsstellung
gebracht wird, wenn die Druckanstiegsgeschwindigkeit und/oder die
Druckanstiegsbeschleunigung innerhalb der Blase einen vorbestimmten
Geschwindigkeitsgrenzwert bzw. Beschleunigungsgrenzwert überschreitet.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Kraftfahrzeugsitzes umfasst die Ventilanordnung mindestens ein manuell
betätigbares Komfortventil und mindestens ein automatisch öffnendes
Notfallventil. Dabei kann die manuelle Betätigung des Komfortventils
sowohl mittelbar als auch unmittelbar über ein Betätigungsorgan
erfolgen. Das Komfortventil kann bei dieser Ausführungsform
dazu benutzt werden, die Luftfüllung der Blase zu verringern
oder zu vergrößern, um die gewünschte
Größe und den gewünschten Komfort des
Kissens einzustellen. Das Notfallventil kann hingegen bei der Entlüftung
des Kissens bei einem Unfall des Kraftfahrzeugs eingesetzt werden.
Hierdurch ist eine klare Trennung der Komfortfunktion von der Sicherheitsfunktion
des Kissens bewirkt, und die beiden Ventilarten können
speziell auf die ihnen zugedachte Funktion ausgelegt werden.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Kraftfahrzeugsitzes ist in der ersten Öffnungsstellung
daher lediglich das Komfortventil geöffnet. Wie bereits
zuvor erläutert, kann das Komfortventil daher speziell
auf das Be- und Entlüften der luftgefüllten Blase
des Kissens abgestimmt werden, um beispielsweise eine langsame Einstellung
des Sitzkomforts oder der Größe des Kissens zu ermöglichen.
Das Notfallventil ist hingegen in der ersten Öffnungsstellung
geschlossen.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Kraftfahrzeugsitzes ist in der zweiten Öffnungsstellung
der Ventilanordnung lediglich das Notfallventil geöffnet.
Das Komfortventil ist hingegen geschlossen. Wie bereits zuvor erwähnt, hat
dies den Vorteil, dass nicht auch das Komfortventil als Überdruckventil
o. ä. gestaltet werden muss, sondern lediglich als einfaches
schaltbares Ventil ausgebildet sein kann.
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Wie
bereits zuvor erläutert, ist die funktionelle Trennung
von Komfort- und Notfallventil insofern vorteilhaft, als dass das
Komfortventil besonders einfach ausgebildet sein kann. In einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitzes
ist jedoch auch das Komfortventil als automatisch öffnendes
Ventil bei einem Unfall des Kraftfahrzeugs ausgebil det, so dass
in der zweiten Öffnungsstellung sowohl das Notfallventil
als auch das Komfortventil geöffnet ist. Dies bedingt für
das Komfortventil zwar einen höheren konstruktiven Aufwand,
jedoch ist hierdurch weiterhin sichergestellt, dass die luftgefüllte
Blase des Kissens bei einem Unfall des Kraftfahrzeugs noch schneller
entlüftet werden kann, um den sogenannten Rebound-Effekt noch
wirkungsvoller zu unterdrücken.
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Um
die Form des Kissens einfacher vorgeben und aufrechterhalten zu
können, ist in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitzes in der
Blase nicht nur Luft, sondern auch ein elastisch zusammendrückbarer
Schaumstoffkörper vorgesehen, der darüber hinaus
den Sitzkomfort erhöht. Der Schaumstoffkörper sollte
hierbei als offenporiger Schaumstoffkörper ausgebildet
sein. Darüber hinaus kann ein elastisch zusammendrückbarer
Schaumstoffkörper innerhalb der luftgefüllten
Blase ein selbsttätiges Zurückkehren der belüfteten
Blase in deren ursprüngliche Ausgangsform bewirken, wie
dies nachstehend unter Bezugnahme auf eine weitere bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitzes beschrieben
wird.
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So
weist der Schaumstoffkörper in einer weiteren besonders
bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Kraftfahrzeugsitzes eine Ausgangsform auf, wobei der Schaumstoffkörper
derart ausgebildet ist, dass dieser im unbelasteten Zustand und
bei belüfteter Blase selbsttätig in die Ausgangsform
zurückkehrt. Auf diese Weise ist es dem Fahrzeuginsassen
möglich, das Kissen besonders einfach an seine Komfortansprüche
anzupassen. Sollte das Kissen beispielsweise verkleinert werden,
so bringt der Fahrzeuginsasse die Ventilanordnung zunächst
in die erste Öffnungsstellung, um sich anschließend
gegen das Kissen zu lehnen. Hierdurch kann die Luft aus der Blase
entwei chen und der Schaumstoffkörper kann so weit zusammengedrückt werden,
bis das Kissen den Komfortansprüchen des Fahrzeuginsassen
genügt. Anschließend muss die Ventilanordnung
lediglich noch in deren Schließstellung gebracht werden,
um den Schaumstoffkörper und somit das Kissen in der erreichten
Form zu arretieren. Sollte der Fahrzeuginsasse andererseits eine Vergrößerung
des Kissens bewirken wollen, so muss dieser wiederum die Ventilanordnung
in die erste Öffnungsstellung bringen, so dass die luftgefüllte
Blase belüftet wird. Lehnt sich der Fahrzeuginsasse dann nicht
gegen das Kissen, so kann sich der Schaumstoffkörper wieder
aufweiten, um in seine Ausgangsform zurückzukehren, wodurch
die luftgefüllte Blase aufgeweitet und das Kissen vergrößert
wird. Dank der Ventilanordnung in der ersten Öffnungsstellung kann
hierbei Luft von außen in die luftgefüllte Blase des
Kissens nachströmen, ohne dass der Schaumstoffkörper
an dessen Rückkehr in die Ausgangsform gehindert würde.
Sowohl der Aufbau als auch die Handhabung eines solchen Kissens
ist hierdurch wesentlich vereinfacht.
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Um
zu gewährleisten, dass auch die den Schaumstoffkörper
umgebende Blase der Formänderung des Schaumstoffkörpers
sicher folgt, ist der Schaumstoffkörper in einer weiteren
vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Kraftfahrzeugsitzes flächig mit der Blase verbunden. Dabei
ist der Schaumstoffkörper vorzugsweise flächig
mit der Blase verklebt.
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Um
zu gewährleisten, dass sich auch die Blase elastisch an
die Formänderung des Schaumstoffkörpers anpassen
kann, ist die Blase in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitzes elastisch
verformbar ausgebildet. So kann die Blase beispielsweise von einer
elastisch verformbaren Hülle gebildet sein.
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Bei
einem Unfall, insbesondere bei einem Heckaufprall des Kraftfahrzeugs
muss sichergestellt sein, dass der Kopf des Fahrzeuginsassen relativ schnell
an einer Kopfstütze der Rückenlehne zur Anlage
kommt. Aus diesem Grunde ist das Kissen in einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Kraftfahrzeugsitzes derart an der Rückenlehne angeordnet,
dass der Fahrzeuginsasse auf dem Kraftfahrzeugsitz mit den Schultern und/oder
dem Nacken an dem Kissen abgestützt werden kann. Auf diese
Weise ist sichergestellt, dass der Oberkörper des Fahrzeuginsassen
auf dem Kraftfahrzeugsitz, insbesondere dessen Schultern und/oder
dessen Nacken, derart zügig nach hinten gedrückt
werden kann, um eine möglichst schnelle Anlage des Kopfes
des Fahrzeuginsassen an einer etwaig vorhandenen Kopfstütze
zu ermöglichen. Eine Kopfstütze, die im Falle
eines Crashs des Kraftfahrzeugs automatisch nach vorne verschoben
wird, um eine Abstützung des Kopfes zu gewährleisten,
ist bei dieser Ausführungsform somit nicht erforderlich. Vielmehr
ist lediglich eine in ihrer ursprünglichen Lage verbleibende
Kopfstütze mit einem einfachen Aufbau notwendig.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Kraftfahrzeugsitzes ist das Kissen entgegen der Sitzrichtung nach hinten
an einem oberen Abschnitt der Rückenlehne abgestützt.
Vorzugsweise ist das Kissen dabei an der in Sitzrichtung nach vorne
weisenden Seite des oberen Abschnitts angeordnet. Es ist ferner
bevorzugt, wenn das Kissen dem Fahrzeuginsassen unmittelbar zugeordnet
ist, dies bedeutet, der Fahrzeuginsasse sollte sich unmittelbar
an dem Kissen abstützen können, ohne dass ein
weiteres Kissen o. ä. als Zwischenlage fungiert. Dies schließt
nicht aus, dass das Kissen eine dem Fahrzeuginsassen zugewandte,
gepolsterte Hülle aufweist.
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Gemäß einer
weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Kraftfahrzeugsitzes ist an dem oberen Abschnitt der Rückenlehne
ferner eine Kopfstütze vorgesehen. Wie bereits zuvor erläutert,
kann es sich bei dieser Kopfstütze um eine einfache Kopfstütze
handeln, die im Falle eines Unfalls des Kraftfahrzeugs nicht automatisch
verlagert wird. Ferner kann das Kissen von einer Gebrauchsform,
bei der die dem Fahrzeuginsassen zugewandte Vorderseite des Kissens
in Sitzrichtung hinter der dem Fahrzeuginsassen zugewandten Vorderseite
der Kopfstütze angeordnet ist, bei belüfteter
Blase derart entgegen der Sitzrichtung in eine Notfallform zusammengedrückt
werden, in der die Vorderseite des Kissens bezogen auf die Sitzrichtung zumindest
teilweise auf die Höhe der Vorderseite der Kopfstütze
oder darüber hinaus zurückgedrängt ist. In
der Notfallform des Kissens, in der beispielsweise der Schaumstoffkörper
innerhalb der luftgefüllten Blase zusammengedrückt
sein kann, ist somit gewährleistet, dass der Kopf des Fahrzeuginsassen
an der Vorderseite der Kopfstütze abgestützt ist,
ohne dass der Kopf des Fahrzeuginsassen nach hinten gekippt wird.
Dank dieser relativen Anordnung von dem Kissen einerseits und der
Kopfstütze andererseits ist die Verletzungsgefahr für
den Fahrzeuginsassen somit nachhaltig reduziert. Hierbei ist es
bevorzugt, dass das Kissen derart relativ zu der Kopfstütze
an der Rückenlehne angeordnet ist, dass der Kopf des Fahrzeuginsassen
auf dem Kraftfahrzeugsitz unmittelbar gegen die Vorderseite der
Kopfstütze lehnbar ist. Dies bedeutet, dass die Abstützung
des Kopfes an der Kopfstütze nicht unter Zwischenlage des
Kissens erfolgt, wodurch der Rebound-Effekt weiter verringert werden
kann.
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Um
eine besonders einfache und flexible Einstellung des Sitzkomforts
durch den Fahrzeuginsassen zu realisieren, ist in einer weiteren
vorteilhaften Ausfüh rungsform des erfindungsgemäßen
Kraftfahrzeugsitzes eine Pumpe zum Evakuieren und/oder Aufblasen
der Blase vorgesehen, wobei die Blase mit Hilfe der Pumpe vorzugsweise über
das Komfortventil evakuierbar und/oder aufblasbar ist. So muss zur
Vergrößerung des Kissens bzw. zur Erhöhung
des Drucks innerhalb der Blase lediglich eine Pumpe betätigt
werden, die die Blase aufbläst. Im umgekehrten Fall muss
die Pumpe lediglich aktiviert werden, um die Blase teilweise oder
gänzlich zu evakuieren und somit die Größe
des Kissens zu verändern.
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Um
eine besonders gute Erreichbarkeit bzw. Bedienbarkeit des manuell
betätigbaren Komfortventils zu erreichen, ist in einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Kraftfahrzeugsitzes das Komfortventil oder ein Betätigungsorgan
für das Komfortventil an einer Seitenwange der Rückenlehne
angeordnet. Bei dem Betätigungsorgan kann es sich beispielsweise
um einen Schalter, einen Hebel o. ä. handeln, der mit dem
Komfortventil gekoppelt ist. Es ist hierbei bevorzugt, dass das
Komfortventil und/oder das Betätigungsorgan für
das Komfortventil an einer in Querrichtung weisenden Seite der Seitenwange
der Rückenlehne angeordnet ist, um eine ungewollte Betätigung
des Komfortventils sicher ausschließen zu können.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand einer beispielhaften Ausführungsform
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
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1 eine
schematische, teilweise Seitenansicht einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitzes in geschnittener
Darstellung mit dem Kissen in einer ersten Gebrauchsform und dem
Schaumstoffkörper in einer Ausgangsform,
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2 den
Kraftfahrzeugsitz von 1 mit dem Kissen in einer zweiten
Gebrauchsform und dem Schaumstoffkörper in einer ersten
zusammengedrückten Form und
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3 den
Kraftfahrzeugsitz von 1 und 2 mit dem
Kissen in einer Notfallform und dem Schaumstoffkörper in
einer zweiten zusammengedrückten Form.
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1 zeigt
eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Kraftfahrzeugsitzes 2, wobei lediglich die Rückenlehne 4 in
geschnittener Darstellung angedeutet ist. Die Sitzrichtung 6 des
Kraftfahrzeugsitzes 2 sowie die der Sitzrichtung 6 entgegengesetzte
Richtung 8 sind in den Figuren anhand von Pfeilen angedeutet.
Entsprechend sind in den Figuren die einander entgegengesetzten
Querrichtungen 10, 12 sowie die einander entgegengesetzten
Höhenrichtungen 14, 16 des Kraftfahrzeugsitzes 2 anhand
von Pfeilen angedeutet.
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Die
Rückenlehne 4 weist einen oberen Abschnitt 18 auf,
der die Rückenlehne 4 in Höhenrichtung 14 nach
oben begrenzt und in Höhenrichtung 16 nach unten
an einen unteren Abschnitt 20 der Rückenlehne 4 anschließt.
An der in Sitzrichtung 6 weisenden Seite des oberen Abschnitts 18 ist
ein erstes Kissen 22 angeordnet, das in Richtung 8 bzw.
entgegen der Sitzrichtung 6 an dem oberen Abschnitt 18 abgestützt
ist. Das erste Kissen 22 weist eine in Sitzrichtung 6 nach
vorne weisende Vorderseite 24 auf, die dem Fahrzeuginsassen 26,
der in den Figuren lediglich gestrichelt angedeutet ist, zugewandt
ist. Dabei ist das erste Kissen 22 dem Fahrzeuginsassen 26 unmittelbar
zuge ordnet, d. h. der Fahrzeuginsasse 26 kann sich ohne
Zwischenlage eines weiteren Kissens unmittelbar an dem ersten Kissen 22 bzw.
an dessen Vorderseite 24 abstützen. Indem das
erste Kissen 22 an dem oberen Abschnitt 18 der
Rückenlehne 4 angeordnet ist, kann sich der Fahrzeuginsasse 26 auf
dem Kraftfahrzeugsitz 2 mit seinen Schultern und/oder seinem
Nacken an dem ersten Kissen 22 abstützen, wie
dies in 1 zu erkennen ist. Auch auf
der in Sitzrichtung 6 weisenden Seite des unteren Abschnitts 20 der
Rückenlehne 4 ist ein Kissen angeordnet, das nachstehend
als zweites Kissen 28 bezeichnet wird. Bei dem zweiten
Kissen 28 kann es sich beispielsweise um ein herkömmliches,
elastisch zusammendrückbares Kissen mit einem luftdurchlässigen
Stoffbezug handeln.
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An
der Rückenlehne 4 ist ferner eine dem Kopf 30 des
Fahrzeuginsassen 26 zugeordnete Kopfstütze 32 angeordnet.
Die Kopfstütze 32 schließt sich dabei
in Höhenrichtung 14 an den oberen Abschnitt 18 der
Rückenlehne 4 an, wobei es sich bei der Kopfstütze 32 um
eine herkömmliche Kopfstütze handelt, die bei
einem Crash des Kraftfahrzeugs nicht automatisch in Sitzrichtung 6 nach
vorne in Richtung des Kopfes 30 des Fahrzeuginsassen 26 verschoben
wird. Die Kopfstütze 32 weist ferner eine in Sitzrichtung 6 weisende
und dem Kopf 30 des Fahrzeuginsassen 26 zugewandte
Vorderseite 34 auf, die sich bezogen auf die Sitzrichtung 6 bzw.
die Richtung 8 in einer Höhe h1 erstreckt.
Die Kopfstütze 32 ist dabei in Höhenrichtung 14 oberhalb
des ersten Kissens 22 angeordnet, so dass das erste Kissen 22 nicht
an der Kopfstütze 32 und insbesondere nicht an der
Vorderseite 34 der Kopfstütze 32 abgestützt
ist.
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Das
erste Kissen 22 weist eine hüllenartig ausgebildete,
luftdichte Blase 36 auf. Dabei sind eine erste Öffnung 38 und
eine zweite Öffnung 40 in der Blase 36 vorgesehen.
Die erste Öffnung 38 weist einen ersten Querschnitt
bzw. eine erste Querschnittsfläche auf, während
die zweite Öffnung 40 einen zweiten Querschnitt
bzw. eine zweite Querschnittsfläche aufweist, wobei die
Querschnittsfläche der zweiten Öffnung 40 größer
als die Querschnittsfläche der ersten Öffnung 38 ausgebildet
ist. Auf die Bedeutung der ersten und zweiten Öffnung 38, 40 wird
später unter Bezugnahme auf die Ventilanordnung näher eingegangen.
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Das
erste Kissen 22 umfasst ferner einen elastisch zusammendrückbaren
Schaumstoffkörper 42, der innerhalb der hüllenförmigen
Blase 36 angeordnet ist. Der Schaumstoffkörper 42 ist
in der vorliegenden Ausführungsform von innen flächig
mit der Blase 36 verbunden, vorzugsweise verklebt. Der Schaumstoffkörper 42 hat
eine Ausgangsform, die in 1 gezeigt
ist. Der Schaumstoffkörper 42 ist dabei derart
elastisch ausgebildet, dass dieser im unbelasteten Zustand des Kissens 22 und
bei einer Belüftung der Blase 36 über
die erste Öffnung 38 selbsttätig in diese
Ausgangsform zurückkehren kann. Damit auch die hüllenförmige
Blase 36 der Formänderung des Schaumstoffkörpers 42 sicher
folgen kann, ist diese ebenfalls elastisch verformbar ausgebildet.
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Den Öffnungen 38, 40 der
Blase 36 ist ferner eine Ventilanordnung zum Be- und Entlüften
der Blase zugeordnet, wobei sich die Ventilanordnung in der vorliegenden
Ausführungsform aus einem manuell betätigbaren
Komfortventil 44 und einem automatisch öffnenden
Notfallventil 46 zusammensetzt, wobei die Ventile 44, 46 in
den Figuren lediglich schematisch angedeutet sind. So kann das Komfortventil 44,
das der ersten Öffnung 38 zugeordnet ist, von
einer Schließposition, in der die Öffnung 38 verschlossen
ist, manuell in eine Öffnungsposition gebracht werden,
in der die erste Öffnung 38 freigegeben ist, so
dass die Blase 36 über die erste Öffnung 38 be- oder
entlüftet werden kann. Das Komfortventil 44 der Ventilanordnung
sollte dabei, abweichend von der Darstellung in den 1 bis 3 vorzugsweise
an einer Seitenwange 48 der Rückenlehne 4 angeordnet
sein. Alternativ könnte ein entsprechendes Betätigungsorgan
für das Komfortventil 44 an der Seitenwange 48 angeordnet
sein. In beiden Fällen sollte das Komfortventil 44 bzw.
das Betätigungsorgan für das Komfortventil 44 an
der dem Fahrzeuginsassen 26 abgewandten Seite der Seitenwange 48 angeordnet
sein, um ein unbeabsichtigtes Betätigen des Komfortventils 44 weitgehend
auszuschließen. An das Komfortventil 44 kann ferner
eine Pumpe zum Evakuieren und/oder Aufblasen der Blase 36 über
die erste Öffnung 38 angeordnet sein, wie dies
anhand der gestrichelt dargestellten Pumpe 50 in den Figuren
angedeutet ist, die über eine entsprechende Leitung 52 mit
dem Komfortventil 44 und somit mit der ersten Öffnung 38 verbunden
ist.
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Das
Notfallventil 46 ist der zweiten Öffnung 40 zugeordnet
und kann beispielsweise von einem Überdruckventil gebildet
sein. Auch das Notfallventil 46 kann von einer Schließposition,
in der die zweite Öffnung 40 verschlossen ist,
in eine Öffnungsposition gebracht werden, in der die zweite Öffnung 40 freigegeben
ist, so dass über die zweite Öffnung 40 die
Blase 36 entlüftet werden kann. Bei dem Notfallventil 46 handelt
es sich jedoch um ein sich automatisch öffnendes Ventil,
falls es zu einem Unfall des Kraftfahrzeugs kommt.
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Nachstehend
wird der weitere Aufbau des erfindungsgemäßen
Kraftfahrzeugsitzes 2 sowie dessen Funktionsweise unter
Bezugnahme auf die 1 bis 3 beschrieben.
In 1 nimmt das erste Kissen 22 eine erste
Gebrauchsform an, in der der Schaumstoffkörper 42 innerhalb
der Blase 36 seine Ausgangsform annimmt. Die Ventil anordnung
befindet sich in einer Schließstellung, in der die erste Öffnung 38 durch
das Komfortventil 44 und die zweite Öffnung 40 durch
das Notfallventil 46 verschlossen ist, so dass die Blase 36 luftdicht
abgeschlossen ist. Der Fahrzeuginsasse 26 kann sich nun
gegen das erste Kissen 22 lehnen, ohne dass Luft aus der
Blase 36 über die Öffnungen 38, 40 entweichen
kann.
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Sollte
der Fahrzeuginsasse 26 nun die Ausdehnung des ersten Kissens 22 in
Sitzrichtung 6 nach vorne verringern wollen, so muss dieser
zunächst die Ventilanordnung in eine erste Öffnungsstellung
bringen. In der ersten Öffnungsstellung der Ventilanordnung
ist das Komfortventil 44 in dessen Öffnungsposition
gebracht, in der Luft aus der Blase 36 über die
erste Öffnung 38 nach außen entweichen kann.
Das Notfallventil 46, das lediglich automatisch öffnet,
wenn es zu einem Unfall des Kraftfahrzeugs kommt, verbleibt in der
ersten Öffnungsstellung der Ventilanordnung in dessen Schließposition.
Ist das Komfortventil 44 geöffnet, so kann sich
der Fahrzeuginsasse 26 gegen das erste Kissen 22 lehnen, so
dass der Schaumstoffkörper 42 zusammengedrückt
wird und die Luft aus der Blase 36 über die erste Öffnung 38 entweicht.
Alternativ oder ergänzend kann dieses Evakuieren der Blase 36 auch
durch Unterstützung der Pumpe 50 erfolgen. Ist
die gewünschte Form des ersten Kissens 22 erreicht,
so wird die Ventilanordnung wieder in deren Schließstellung
gebracht, indem das Komfortventil 44 erneut geschlossen
wird. Somit befindet sich das erste Kissen 22 in einer
zweiten Gebrauchsform, die in 2 angedeutet
ist. Der Schaumstoffkörper 42 nimmt hingegen eine
zusammengedrückte erste Form an.
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Sollte
der Fahrzeuginsasse 26 hingegen wünschen, dass
sich das erste Kissen 22 weiter nach vorne in Sitzrichtung 6 erstreckt,
so kann dieser erneut die Ven tilanordnung in die erste Öffnungsstellung
bringen, indem er das Komfortventil 44 öffnet. Lehnt
sich der Fahrzeuginsasse 26 dann nicht mehr gegen das erste
Kissen 22, kehrt der Schaumstoffkörper 42 unter
Vergrößerung des Kissens 22 und unter
Nachströmen von außenliegender Luft durch die
erste Öffnung 38 in die Blase 36 wieder
in seine Ausgangsform zurück, bis das Komfortventil 44 wieder
geschlossen wird. Auch in diesem Fall kann das Aufblasen bzw. die
Vergrößerung des Kissens 22 unter Zuhilfenahme
der Pumpe 50 erfolgen.
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In
beiden Fällen entspricht der erste Gesamtquerschnitt der
von der Ventilanordnung in der ersten Öffnungsstellung
freigegebenen Öffnungen dem ersten Querschnitt der ersten Öffnung 38.
Wie aus den 1 und 2 ferner
ersichtlich, ist die dem Fahrzeuginsassen 26 zugewandte
Vorderseite 24 des ersten Kissens 22 in Sitzrichtung 6 hinter
der dem Fahrzeuginsassen 26 zugewandten Vorderseite 34 der
Kopfstütze 32 angeordnet, wenn das erste Kissen 22 eine
der gezeigten Gebrauchsformen annimmt. Dies bedeutet, dass die Höhe
h2 der Vorderseite 24 in den Gebrauchsformen
des ersten Kissens 22 bezogen auf die Sitzrichtung 6 größer
als die Höhe h1 der Vorderseite 34 der
Kopfstütze 32 ist.
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Bei
einem Heckaufprall des Kraftfahrzeugs ist es erforderlich, dass
der Kopf 30 des Fahrzeuginsassen 26 möglichst
schnell an der Vorderseite 34 der Kopfstütze 32 abgestützt
wird, ohne dass der Kopf 30 nach hinten verschwenkt bzw.
geneigt wird. Aus diesem Grunde kann die Ventilanordnung bei einem
Unfall des Kraftfahrzeugs, wie beispielsweise einem Heckaufprall,
ferner von der Schließstellung automatisch in eine zweite Öffnungsstellung
gebracht werden. In der zweiten Öffnungsstellung der Ventilanordnung
ist das Notfallventil 46 automatisch, d. h. ohne Zutun
des Fahrzeuginsassen 26, in eine Öffnungs position
gebracht, so dass die Luft innerhalb der Blase 36 über
die zweite Öffnung 40 entweichen kann. In der
zweiten Öffnungsstellung der Ventilanordnung steht somit
die zweite Öffnung 40, die einen größeren
Querschnitt als die erste Öffnung 38 aufweist,
zur Verfügung, so dass die Luft innerhalb der Blase 36 wesentlich
schneller entweichen kann, wenn der Fahrzeuginsasse 26 unfallbedingt
gegen das erste Kissen 22 gedrückt wird. Es ist
daher wesentlich, dass der zweite Gesamtquerschnitt derjenigen Öffnungen,
die in der zweiten Öffnungsstellung der Ventilanordnung
freigegeben werden, größer als der erste Gesamtquerschnitt
derjenigen Öffnungen ist, die in der ersten Öffnungsstellung
der Ventilanordnung freigegeben werden, um eine schnelle Entlüftung
der Blase 36 und somit ein schnelles Zusammendrücken
des ersten Kissens 22 zu ermöglichen. Während
die Ventilanordnung in der dargestellten Ausführungsform
in der zweiten Öffnungsstellung lediglich die zweite Öffnung 40 freigibt,
kann das Komfortventil 44 alternativ auch als automatisch öffnendes
Ventil bei einem Unfall des Kraftfahrzeugs ausgebildet sein, so
dass in der zweiten Öffnungsstellung der Ventilanordnung
sowohl das Notfallventil 46 als auch das Komfortventil 44 geöffnet
ist. Hierdurch wäre eine noch schnellere Entlüftung
der Blase 36 möglich, wobei jedoch ein komplexeres
Komfortventil 44 vonnöten wäre.
-
Die
Situation bei einem Heckaufprall des Kraftfahrzeugs ist in 3 näher
dargestellt. Der Fahrzeuginsasse 26 wurde in Richtung 8 gegen
die Rückenlehne 4 gedrückt, so dass die
Blase 36 über die zweite Öffnung 40 und
gegebenenfalls die erste Öffnung 38 entlüftet
und der Schaumstoffkörper 42 noch weiter zusammengedrückt
ist. Dabei ist das erste Kissen 22 bei belüfteter
Blase 36 derart weit entgegen der Sitzrichtung 6,
also in Richtung 8, in eine in 3 gezeigte
Notfallform zusammengedrückt, in der die Vorderseite 24 des
ersten Kissens 22 bezogen auf die Sitzrichtung 6 zumindest
teilweise auf die Höhe h1 der Vorderseite 34 der
Kopfstütze 32 oder gar darüber hinaus
zurückgedrängt ist. Bei einer derart weit zurückgedrängten
Vorderseite 24 des ersten Kissens 22 ist sichergestellt,
dass der Kopf 30 des Fahrzeuginsassen 26 sicher
an der Vorderseite 34 der Kopfstütze 32 abgestützt
ist, ohne dass der Kopf 30 des Fahrzeuginsassen 26 um
eine in Querrichtung 10 bzw. 12 weisende Achse
zurückgeschwenkt wird. Hierdurch können Verletzungen
am Kopf 30 sowie an der Halswirbelsäule des Fahrzeuginsassen 26 besonders
wirksam verhindert werden, ohne dass eine Kopfstütze 32 erforderlich
wäre, die sich bei einem Crash des Fahrzeugsitzes in Sitzrichtung 6 nach vorne
bewegt. Auch ist das erste Kissen 22 reversibel ausgebildet,
d. h. das erste Kissen 22 kann nach dem Unfall wieder in
seine Gebrauchsformen nach den 1 und 2 zurückgebracht
werden, ohne dass eine crashaktive Einrichtung für die
Kopfstütze 32, die eine Bewegung der Kopfstütze 32 in
Sitzrichtung 6 nach vorne bewirken würde, auszutauschen
wäre. Wie aus 3 ersichtlich, ist das Kissen 22 derart
relativ zu der Kopfstütze 32 angeordnet, dass
der Kopf 30 des Fahrzeuginsassen 26 unmittelbar
gegen die Vorderseite 34 der Kopfstütze 32 gedrückt
wird, und das Kissen 22 somit nicht zwischen der Vorderseite 24 der
Kopfstütze 32 einerseits und dem Kopf 30 des Fahrzeuginsassen 26 andererseits
angeordnet ist.
-
Grundsätzlich
kann die Ventilanordnung bzw. das Notfallventil 46 durch
alle gängigen Crashsensoren innerhalb des Kraftfahrzeugs
angesteuert werden, um dessen Öffnung zu bewirken. Es ist
jedoch bevorzugt, wenn die Ventilanordnung derart ausgebildet ist,
dass diese automatisch in die zweite Öffnungsstellung gebracht
wird, wenn der Druck innerhalb der Blase 36 einen vorgegebenen
Druckgrenzwert überschreitet. In diesem Fall kann das Notfallventil 46 als
einfaches Überdruckventil ausgebil det sein. Damit ein besonders
schnelles Entweichen der Luft aus der Blase 36 möglich
ist, könnte als Indiz für einen Unfall des Kraftfahrzeugs
auch die Druckanstiegsgeschwindigkeit innerhalb der Blase 36 oder
die Druckanstiegsbeschleunigung innerhalb der Blase 36 gemessen
werden. Sollte die Druckanstiegsgeschwindigkeit einen vorbestimmten
Druckgeschwindigkeitsgrenzwert oder die Druckanstiegsbeschleunigung
einen vorbestimmten Beschleunigungsgrenzwert überschreiten,
so wird die Ventilanordnung automatisch in die zweite Öffnungsstellung gebracht,
in der das Notfallventil 46 und gegebenenfalls auch das
Komfortventil 44 geöffnet ist.
-
- 2
- Kraftfahrzeugsitz
- 4
- Rückenlehne
- 6
- Sitzrichtung
- 8
- Richtung
- 10
- Querrichtung
- 12
- Querrichtung
- 14
- Höhenrichtung
- 16
- Höhenrichtung
- 18
- oberer
Abschnitt
- 20
- unterer
Abschnitt
- 22
- erstes
Kissen
- 24
- Vorderseite
- 26
- Fahrzeuginsassen
- 28
- zweites
Kissen
- 30
- Kopf
- 32
- Kopfstütze
- 34
- Vorderseite
- 36
- Blase
- 38
- erste Öffnung
- 40
- zweite Öffnung
- 42
- Schaumstoffkörper
- 44
- Komfortventil
- 46
- Notfallventil
- 48
- Seitenwange
- 50
- Pumpe
- 52
- Leitung
- H1
- Höhe
- H2
- Höhe
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 19938698
A1 [0002, 0002]
- - EP 0677423 A1 [0003, 0008]