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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung, insbesondere ein Analysegerät, und ein
System zum Untersuchen von biologischen oder chemischen Proben mittels
einer über
eine Pipette zugeführten
Reagenzflüssigkeit
sowie ein Verfahren zum Untersuchen von biologischen oder chemischen
Proben mittels einer über
eine Pipette zugeführten
Reagenzflüssigkeit, wobei
die Proben jeweils in Probenbehältern
gehalten werden, die auf der Arbeitsplattform angeordnet sind.
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Stand der Technik
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Aus
der Druckschrift
WO
2006/000115 A1 ist eine Vorrichtung und ein Verfahren zum
Anordnen von Pipetten- oder Dispenser-Spitzen in einem System zum
Manipulieren von Flüssigkeitsproben
bekannt. Eine solche Vorrichtung umfasst einen Robotermanipulator
zum Ausrichten von Pipetten- oder Dispenser-Spitzen in einer X-Richtung
und in einer im Wesentlichen rechtwinklig dazu verlaufenden Y-Richtung
bezüglich
in oder auf dem System angeordneten Probenbehältern. Solche Vorrichtungen umfassen
zudem Pipetten- oder Dispenser-Spitzen, die sich im Wesentlichen
vertikal erstrecken und die in einer im Wesentlichen senkrecht zu
den X- und Y-Richtungen verlaufenden Z-Richtung anhebbar und absenkbar
sind. Des Weiteren umfassen solche Vorrichtungen Antriebe zum Bewegen
des Robotermanipulators und Prozessoren zum Steuern der Bewegungen
und Aktionen des Robotermanipulators bzw. der Pipetten- oder Dispenser-Spitzen.
Für die Verwendung
bei der Untersuchung von Genen (”Genomics”), Proteinen (”Proteomics”) zum Entdecken von
neuen Wirkstoffen (”Drug
Discovery”)
und in der klinischen Diagnose (”Clinical Diagnostics”) sind
entsprechende Vorrichtungen und Systeme, wie die von der Firma Tecan
Trading AG, Seestraße
103, CH-8708 Männerdorf
unter dem Namen ”Genesis Robotic
Sample Processor” vertriebene
Arbeitsplattform bekannt. Es handelt sich dabei um eine Vorrichtung
zum Manipulieren von Proben in Behältern und/oder auf Objektträgern, wobei
die Behälter und/oder
Objektträger
auf einem, im wesentlichen horizontalen Arbeitsfeld mit einer Längsausdehnung X
und einer Querausdehnung Y angeordnet sind und wobei die Vorrichtung
Robotermanipulatoren zum Manipulieren der Proben umfasst. Dieses
Manipulieren kann das Aufnehmen und/oder Abgeben von Flüssigkeiten,
z. B. innerhalb dieses X-Y-Feldes betreffen. Außerdem können Zentrifugen und andere Bearbeitungsstationen
oder Analysestationen für Proben,
wie Fluoreszenz-Reader und dergleichen vorgesehen sein. Wichtig
ist für
solche Arbeitsplattformen auch das Identifizieren von Objekten,
wie Probenröhrchen,
Mikrotiterplatten und andere Proben enthaltende Behälter mit
einer entsprechenden Detektionsvorrichtung, wie einem Strichcodeleser („Barcode-Reader”) oder
dergleichen: Solche bekannten Arbeitsplattformen umfassen zum Zweck des
Liquidhandlings vorzugsweise einen Robotermanipulator mit einem
sich in Y-Richtung erstreckenden Arm und zumindest einer sich in
X-Richtung erstreckenden Schiene, an welcher der Arm in X-Richtung hin
und her bewegbar befestigt ist, die sich im wesentlichen vertikal
erstrecken und die in dieser im wesentlichen senkrecht zum Arbeitsfeld
verlaufenden Z-Richtung anhebbar und absenkbar sind, sowie Antriebe
zum Bewegen des Robotermanipulators und Prozessoren zum Steuern
der Bewegungen und Aktionen des Robotermanipulators und/oder der
Pipettenspitzen. Weiterhin befinden sich Flüssigkeitsproben, welche bearbeitet
bzw. untersucht werden sollen, üblicherweise
in Röhrchen
oder in den Wells von Mikrotiterplatten. Solche Röhrchen werden
in geeignete Halter gestellt, so dass jeder Halter eine Reihe von
Röhrchen
aufnehmen kann, welche dadurch in Y-Richtung, also in Richtung der
Querausdehnung der Arbeitsplattform in einer Linie nebeneinander
angeordnet werden. Diese Halter sind vorzugsweise auf dem Arbeitstisch
geführt
verschiebbar. Flüssigkeitsproben
können
sich auch in den Wells von Mikrotiterplatten befinden, bzw. aus
den Probenröhrchen
in diese Wells umpipettiert worden sein. Dabei werden üblicherweise
drei Mikrotiterplatten auf einem so genannten ”Carrier” angeordnet, welcher vorzugsweise
ebenfalls auf dem Arbeitstisch geführt verschiebbar ist.
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Aus
der Druckschrift
CH
696 030 A5 ist weiterhin eine solche Vorrichtung zum Manipulieren
von Proben in Behältern
und/oder auf Objektträgern
im Bereich eines X-Y-Feldes
bekannt, bei welcher der erste und der zweite Robotermanipulator
zumindest den ganzen Bereich des X-Y-Feldes bearbeiten können, praktisch
ohne sich gegenseitig zu beeinträchtigen.
Die Aktionsbereiche der beiden Robotermanipulatoren können dabei
frei gewählt
werden. Der zweite Robotermanipulator kann mit oder ohne Objekte
beladen den ersten Robotermanipulator passieren. Das Umplatzieren
von unterschiedlichsten Objekten mit dem zweiten Robotermanipulator,
wie z. B. das Versetzen von aktiven Geräten in Form von Scannern (1D,
2D), Kameras, Druckköpfen,
etc. ermöglicht
das Nutzen der Funktionen dieser Geräte auf dem ganzen Feld der
Arbeitsplattform. Dabei können
diese aktiven Geräte
mit dem zweiten Robotermanipulator auch von außerhalb des Feldes geholt bzw.
zeitweise dort weggelegt werden. Durch eine zusätzliche Ausfahrbarkeit des
zweiten Robotermanipulators können dabei
auch Ebenen unterhalb des eigentlichen Arbeitsfeldes bedient werden.
Weil der Transport von Objekten und das Liquid Handling Arbeiten
sind, die oft nicht synchron zueinander verlaufen, werden zwei voneinander
unabhängige
Robotermanipulatoren vorgeschlagen.
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Aus
der Druckschrift
EP
1 829 613 A1 ist eine Aufbewahrungseinheit für biologische
Proben, mit einer im Wesentlichen horizontalen Hauptstandfläche und
mehreren Aufbewahrungskammern offenbart. In biologischen Labors,
insbesondere in den Labors von pathologischen Instituten von Universitäten oder
Spitälern,
werden biologische Proben, z. B. durch Biopsie gewonnene Gewebeproben,
sehr oft als Gewebestücke
in Kassetten oder als Dünnschnitte
auf Glasobjektträgern
aufbewahrt. Eine Auswahl solcher Kassetten und Glasobjektträger wird
z. B. von der Firma Thermo Shandon angeboten. In der Pharmaforschung
werden chemische oder biochemische Verbindungen routinemäßig auf
ihre potenzielle pharmazeutische Aktivität geprüft. Zu diesem Zweck muss eine
große
Anzahl von Proben innerhalb kürzester
Zeit bereitgestellt werden. In Laboratorien der Pharmaforschung
werden deshalb so genannte Mikroröhrchen (”Micro-Tubes”) verwendet,
welche eine genügende
Menge einer bestimmten Substanz enthalten. Um möglichst ökonomisch mit den riesigen Zahlen
solcher Mikroröhrchen
umgehen zu können, werden
diese in so genannte ”Micro-Tube
Cluster Racks” gepackt.
Dabei sind zum robotisierten Handling solche Racks speziell bevorzugt,
welche eine Standfläche
aufweisen, die dem sogenannten ”Foot Print” einer
Mikrotiterplatte nach dem SBS-Standard (SBS = Society for Biomolecular
Screening) entspricht und deshalb oft als ”SBS footprint” bezeichnet wird.
Inzwischen wurde dieser Standard vom ANSI (American National Standards
Institute) als ANSI/SBS 1-2004 normiert. Micro-Tube Cluster Racks mit
96 oder 384 Mikro-Röhrchen
sind beispielsweise unter dem Handelsnamen REMP Tube Technology
TM bekannt. Dagegen werden Dünnschnitte
von fixierten, beispielsweise in Paraffin eingebetteten Proben in
der Pathologie routinemäßig auf
Glasobjektträgern aufgetragen
und mittels Lichtmikroskopie beurteilt.
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Aus
der Druckschrift
WO
2005/103725 A1 ist weiterhin eine Vorrichtung für das Transportieren oder
Untersuchen von Flüssigkeiten
in einem System zum Arbeiten mit Flüssigkeitsproben bekannt. Solche Systeme
umfassen beispielsweise ein im Wesentlichen horizontales, sich in
einer X-Richtung und in einer dazu rechtwinkligen Y-Richtung ausdehnendes Arbeitsfeld.
Die Vorrichtung umfasst zumindest ein Funktionselement mit wenigstens
einem funktionellen Ende, wobei die Funktionselemente im Wesentlichen
senkrecht zum Arbeitsfeld in einer Z-Richtung ausgerichtet sind.
Die Vorrichtung umfasst zumindest eine Kippeinheit zum kippbaren
Halten des zumindest einen Funktionselements. Ein solches System umfasst
zumindest einen Robotarm, an welchem zumindest eine solche Vorrichtung
befestigt ist. Ein solcher Robotarm ist dann zum Bewegen des Funktionselements
in zumindest einem Teilbereich des Arbeitsfelds und zumindest in
der Z-Richtung ausgebildet. Im technischen Gebiet des Liquid-Handlings
sind Vorrichtungen zum Aufnehmen und Abgeben von Flüssigkeitsproben
als Pipetten oder Pipettiergeräte bekannt.
Vorrichtungen, die lediglich zum Abgeben von Flüssigkeitsproben verwendet werden
können, nennt
man üblicherweise
Dispenser. Zum Automatisieren des Pipettierprozesses von Volumina
unterhalb 10 μl
müssen
zwei Vorgänge
voneinander unterschieden werden: definierte Aufnahme (Aspiration) und
die anschließende
Abgabe (Dispensierung) von Flüssigkeitsproben.
Zwischen diesen Vorgängen wird üblicherweise
die Pipettenspitze vom Experimentator oder einem Automaten bewegt,
so dass der Aufnahmeort einer Flüssigkeitsprobe
von deren Abgabeort oft verschieden ist. Für die Richtigkeit und Reproduzierbarkeit
einer Aufnahme und/oder Abgabe ist nur das Flüssigkeitssystem wesentlich,
welches aus Pumpe (z. B. ein als Spritzenpumpe ausgebildeter Diluter),
Flüssigkeitsleitung
und Endstück (Pipettenspitze)
besteht. Das Abgeben einer Flüssigkeit
mit einer Pipettenspitze kann aus der Luft (”from Air”) oder über das Berühren einer Oberfläche geschehen.
Diese Oberfläche
kann die feste Oberfläche
eines Gefäßes (”on Tip
Touch”)
sein, in welches die Flüssigkeitsprobe
abgegeben werden soll. Es kann auch die Oberfläche einer sich in diesem Gefäß befindlichen
Flüssigkeit
(”on Liquid
Surface”)
sein. Ein an das Dispensieren anschließender Mischvorgang ist – besonders
bei sehr kleinen Probenvolumina im Nano- oder gar Picoliter-Bereich
zu empfehlen, damit eine gleichmäßige Verteilung
des Probenvolumens in einer Reaktionsflüssigkeit gewährleistet
ist. Aus der Druckschrift
DE
101 16 642 C1 ist eine Vorrichtung bekannt, mit welcher
Flüssigkeiten
in die Wells einer Mikrotiterplatte abgegeben oder aus solchen Behältern pipettiert
werden können.
Arbeitsplattformen oder Systeme zum Behandeln von Flüssigkeiten,
wie zum Beispiel das Pipettieren von Flüssigkeiten aus Behältern sind
z. B. aus der Druckschrift
US
5,084,242 bekannt, bei der auch eine Kippeinheit zum kippbaren
Halten des zumindest die Flüssigkeit
abgebenden Pipettiergerätes
vorgeschlagen wird.
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In
der Druckschrift
DE
10 2007 018 483 A1 sind Arbeitsplattformen zum Behandeln
von Flüssigkeiten,
wie zum Beispiel das Pipettieren von Flüssigkeiten aus Behältern und
zum Verteilen derselben in den Wells einer Mikrotiterplatte beschrieben,
die aus der Druckschrift
WO
02/059626 A1 mit dem Titel „Pipettiervorrichtung” und aus
der Druckschrift
EP
1 477 815 A1 mit dem Titel „Vorrichtung zum präzisen Anfahren
von Mikroplatten-Wells” bekannt
sind. Es handelt sich dabei vorzugsweise um Arbeitsplattformen, bei
denen z. B. eine Pipettenspitze an einem bestimmten Ort automatisiert
positioniert werden kann. Insbesondere offenbart die Druckschrift
EP 1 477 815 A1 ein
speziell präzises
Positionieren von Objekten gegenüber
den 1536 Wells einer Mikrotiterplatte, so dass das Beschädigen einer
Pipettenspitze, eines Temperaturfühlers, einer pH-Sonde, oder
eines anderen, länglichen,
dünnen
Objekts, das in einem Well positioniert werden soll, durch ein Anstoßen an die Wände des
Wells bzw. die Oberfläche
der Mikrotiterplatte verhindert werden kann. Zudem können so Probenverluste,
das Kontaminieren von Nachbarproben und des Arbeitsplatzes praktisch
ausgeschlossen werden. Ein präzises
Anfahren der Wells, bei dem keine Gefahr einer ungewollten Berührung von Teilen
der Mikrotiterplatte besteht, ist deshalb eine Grundvoraussetzung
für ein
routinemäßiges Arbeiten mit
einem Liquid-Handling-System, das z. B. zum automatischen Untersuchen
von Blutproben eingesetzt werden kann. Ein präzises Anfahren soll nicht nur
in der durch die X- und Y-Richtungen definierten, im wesentlichen
horizontalen Ebene eines kartesischen Koordinatensystems gewährleistet
werden; auch die Z- oder Höhen-Position
einer funktionellen Spitze eines länglichen, dünnen Objekts, wie z. B. einer
Pipettenspitze, eines Temperaturfühlers, eines Lichtleiters oder
einer pH-Sonde, soll in einem kartesischen oder auch in einem polaren
Koordinatensystem möglichst präzise und
reproduzierbar positioniert werden können.
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In
der Druckschrift
WO
2007/071613 A1 wird weiterhin eine Vorrichtung zum Konditionieren
einer Systemflüssigkeit
für ein
Liquidhandlinggerät
offenbart, worin auf folgenden Stand der Technik hingewiesen wird.
Industriezweige, die sich z. B. in der pharmazeutischen Forschung
bzw. in der klinischen Diagnostik mit biochemischen Techniken befassen, benötigen Anlagen
zum Verarbeiten von Flüssigkeitsvolumina
und Flüssigkeitsproben.
Automatisierte Anlagen umfassen üblicherweise
ein Liquidhandlinggerät,
wie z. B. ein einzelnes Pipetiergerät oder mehrere Pipetiergeräte, welche
an Flüssigkeitsbehältern eingesetzt
werden, die sich auf dem Arbeitstisch einer Arbeitsstation bzw.
einer so genannten ”Liquidhandling
Workstation” befinden.
Solche Arbeitsstationen sind oftmals fähig, unterschiedlichste Arbeiten
an diesen Flüssigkeitsproben
auszuführen, wie
z. B. optische Messungen, Pipettieren, Waschen, Zentrifugieren,
Inkubieren und Filtrieren. Ein oder mehrere Roboter, operieren diese
nun nach kartesischen oder polaren Koordinaten, können zur
Probenbearbeitung an einer solchen Arbeitsstation eingesetzt werden.
Solche Roboter können
Flüssigkeitsbehälter, wie.
z. B. Probenröhrchen
oder Mikrotiterplatten tragen und umplatzieren. Solche Roboter können auch
als so genannte ”Robotic
Sample Processor” (RSP),
wie z. B. als Pipetiergerät
zum Aspirieren und Dispensieren, oder als Dispenser zum Verteilen
von Flüssigkeitsproben
eingesetzt werden. Vorzugsweise werden solche Anlagen durch einen Rechner
kontrolliert und gesteuert. Ein entscheidender Vorteil solcher Anlagen
besteht darin, dass große Zahlen
von Flüssigkeitsproben über lange
Zeiträume von
Stunden und Tagen automatisch bearbeitet werden können, ohne
dass ein menschlicher Operator in den Bearbeitungsprozess eingreifen
muss. Solche Anlagen können
ganze Testserien automatisiert bearbeiten. Solche Testserien, wie
z. B. die sogenannten ”ELISA-Tests” („ELISA” = „Enzyme-Linked
Immuno Sorbent Assay”)
sind aus der heutigen Klinischen Diagnostik und Live Science Forschung
nicht mehr wegzudenken. Zum Automatisieren im Liquidhandling müssen zwei
Vorgänge
grundsätzlich
voneinander unterschieden werden: Die definierte Aufnahme (Aspiration)
und die anschließende
Abgabe (Dispensierung) von Flüssigkeitsproben.
Zwischen diesen Vorgängen
wird üblicherweise
die Pipettenspitze vom Experimentator oder einem Automaten bewegt, so
dass der Aufnahmeort einer Flüssigkeitsprobe
von deren Abgabeort verschieden ist.
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In
der
EP 1 206 967 A2 wird
ein Stand der Technik beschrieben, wonach es bekannt ist, dass Tropfen
mit einem Volumen von mehr als 10 μl sehr einfach aus der Luft
abgegeben werden können,
weil die Tropfen bei korrektem Umgang mit der Pipette von selbst
die Pipettenspitze verlassen. Die Tropfengröße wird dann durch die physikalischen
Eigenschaften der Probenflüssigkeit,
wie Oberflächenspannung
oder Viskosität
bestimmt. Die Tropfengröße limitiert
somit die Auflösung
der abzugebenden Menge Flüssigkeit.
Die Aufnahme und Abgabe, d. h. das Pipettieren von Flüssigkeitsproben
mit einem Volumen von weniger als 10 μl verlangt dagegen meist Instrumente
und Techniken, welche die Abgabe solch kleiner Proben garantieren.
Systeme zum Abtrennen von Proben aus einer Flüssigkeit sind als Pipettierautomaten
bekannt. Solche Systeme dienen z. B. zur Abgabe von Flüssigkeiten
in die Aufnahmetöpfchen von
Standard-Mikrotiterplatten
TM (Handelsmarke
von Beckman Coulter, Inc., 4300 N. Harbour Blvd., P.O. Box 3100
Fullerton, CA, USA 92834) bzw. Mikrotiterplatten mit 96 Töpfchen.
Die Reduktion der Probenvolumina (z. B. zum Befüllen von hochdichten Mikrotiterplatten
mit 384, 864, 1536 oder noch mehr Töpfchen) spielt eine zunehmend
wichtige Rolle, wobei der Genauigkeit des abgegebenen Probenvolumens große Bedeutung
zukommt. Die Erhöhung
der Probenzahl bedingt meistens auch eine Versuchsminiaturisierung,
so dass die Verwendung eines Pipettierautomaten unumgänglich wird
und spezielle Anforderungen an die Genauigkeit von Probenvolumen
sowie die Zielsicherheit der Bewegungsführung bzw. des Dispenses dieses
Pipettierautomaten gestellt werden müssen. Einfachere Pipettierautomaten,
so genannte ”offene
Systeme”,
verbinden das Vorratsgefäß für die zu
pipettierende Flüssigkeit
mit der Pipettenspitze über
eine Leitung, in welche eine Dispenserpumpe zwischengeschaltet werden
kann. Dispenserpumpen sind zumeist als Kolben-Pumpen ausgebildet.
Zum Aufnehmen (Aspirieren) der Probe wird die Pumpe allein in Betrieb
gesetzt, die Pipettenspitze leitet lediglich passiv den Flüssigkeitsstrom weiter.
Zum Abgeben bzw. Dispensieren eines Probenvolumens wird dann die
Pumpe ausgeschaltet oder überbrückt. Aus
EP 0 725 267 A2 ist
z. B. eine Pipettenspitze in der Form einer Mikroejektionspumpe
bekannt, mit welcher aktiv eine Flüssigkeitsprobe abgetrennt wird.
Das Nachliefern der Flüssigkeit
geschieht durch den in der Leitung zwischen Vorratsgefäß und Pipettenspitze
herrschenden, hydrostatischen Druck.
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Beim
bisherigen Stand der Technik, wie z. B. aus den Druckschriften
WO 2006/000115 A1 ,
WO 02/059626 A1 und
EP 1 477 815 A1 bekannt,
ist es üblich,
dass bei Mikrotiterplatten entweder alle acht Wells oder Positionen
einer Mikrotiterplatte mit acht äquidistant
angeordneten Hohlnadeln gleichzeitig befüllt und gewaschen und mit Reagenz
versehen werden. Gemäß einem
weiteren Stand der Technik werden diese Mikrotiterplatten mit einer
Hohlnadel nacheinander befüllt
und ebenfalls nacheinander gewaschen und entsprechend ausgesaugt.
Dieses Verfahren hat zum Nachteil, dass hier durch die nacheinander
ablaufende Befüllung
durchaus Zeitunterschiede entstehen, sodass zwischen der Inkubations-/Reaktionszeit,
welche im ersten Well (Reaktionsraum) stattfindet und denjenigen
im letzten Well durchaus ein Zeitunterschied von 10 s oder mehr herrscht.
Dies führt
auch zu unterschiedlichen Ergebnissen. Dies trifft insbesondere
auch zu, wenn die Wells nach dem Absaugen unterschiedlich lange
getrocknet werden, bis das Reagenz entsprechend eingefüllt wird.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile des
Standes der Technik zu vermeiden. Die Erfindung hat auch zum Ziel,
dass mit derartigen fertig präparierten
Mikrotiterplatten auch meist lediglich mit nur einzelnen Wells getestet
werden kann. Da beispielsweise beim Stand der Technik meist mehrere
Wells parallel verwendet werden, führt das zu einem erhöhten Verbrauch
der teuren Reagenzien.
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Diese
Aufgabe wird nun erfindungsgemäß durch
die Vorrichtung gemäß Anspruch
1 zum Untersuchen von biologischen oder chemischen Proben mittels
einer über
eine Pipette zugeführten
Reagenzflüssigkeit
bzw. mittels einer Pipette zu- bzw. abgeführten Reinigungsflüssigkeit,
durch das System nach Anspruch 16 unter Verwendung der Vorrichtung nach
Anspruch 1 und durch das Verfahren nach Anspruch 17 unter Verwendung
der Vorrichtung nach Anspruch 1 gelöst.
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Dies
wird hierbei dadurch erreicht, dass eng nebeneinander liegend drei
separat gesteuerte Hohlnadeln als Pipette angeordnet werden und
zwar derart, dass sie alle drei gleichzeitig über ein einzelnes Well beziehungsweise
Näpfchen
zu stehen kommen und dann bevorzugt die mittlere Hohlnadel das Reagenz
einfüllt.
Nach einer Reaktionszeit bzw. Inkubationszeit werden dann die beiden
anderen äußeren Hohlnadeln
aktiv, d. h. die Lösung
wird mittels einer zweiten Hohlnadel abgesaugt und mittels einer
dritten Hohlnadel mit einer Waschlösung versehen und darauf folgend
wieder mit der zweiten Hohlnadel abgesaugt. Dabei ist es jedoch
so, dass sich während eines
ganzen Reaktionszyklusses die Hohlnadeln selbst nicht über dem
Well bewegen und dass alle Reaktionen bzw. Waschvorgänge ohne
dazwischen liegende gegebenenfalls zeitraubende Bewegungsschritte
erfolgen. Hierbei ist eine, vorzugsweise die mittlere, das Reagenz
eintragende Hohlnadel beweglich gelagert, wobei sie während des
Befüllens nach
unten bzw. nach oben mittels einer motorgetriebenen Einrichtung
auf und ab bewegt wird. Eine derartige Einrichtung ist beispielsweise
ein Zahnradmechanismus, ein Spindelmechanismus oder auch ein Ketten-
oder Keilriemenantrieb. Im unteren Teil werden alle drei Hohlnadeln
in einem zylinderförmigen Führungsteil
gehalten, welche für
jede Hohlnadel einen separaten Durchlass aufweist.
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Die
Anordnung der einzelnen Hohlnadeln ist vorzugsweise auch so angeordnet,
dass keine Kontamination stattfindet. Dies wird dadurch erreicht, dass
die Waschhohlnadel etwas oberhalb der Saughohlnadel angeordnet ist,
sodass diese nicht in das Reagenz selbst eintaucht. Die spezielle
Anordnung von drei parallelen Hohlnadeln ermöglicht es, diese gemeinsam
in einer Vertiefung der Mikrotiterplatte zu platzieren.
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Ein
weiteres wesentliches Merkmal der Erfindung liegt darin, dass die
Nadeleinheit mittels Magneten gehaltert wird. Dies hat den Vorteil,
dass bei einem Versagen des Systems oder beispielsweise beim Anstoßen der
Hohlnadel an einer im Inneren des Analysegerätes vergessenen Reagenzflasche die
Hohlnadeln nicht verbogen oder die Flasche umgeworfen wird, sondern
dass die Nadeleinheit aus ihrer Magnethalterung gelöst wird
und abfällt.
Diese löst
einen zusätzlichen
Stoppmechanismus aus, so dass dadurch kein Schaden entsteht. Durch
seine spezielle Halterung ist die Nadeleinheit vor Beschädigungen
bestens geschützt.
Hohlnadeln können
sich somit beim unbeabsichtigten Aufsetzen auf Oberflächen nicht
verbiegen oder abbrechen, da vorher die Nadeleinheit aus ihrer Position
gebracht wird. Die Fixierung der aus drei Hohlnadeln bestehenden
Nadeleinheit kann dann vom Kunden problemlos wieder durchgeführt werden.
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Zwei
Hohlnadeln befinden sich in einer festen Position, die Dispensierhohlnadel
und die Absaughohlnadel. Die dritte Hohlnadel ist für die Reagenzzugabe
verantwortlich und kann durch Motorantrieb die Aufnahme bzw. Abgabe
von Reagenz mittels Level-Detektion
ermöglichen.
Dadurch kann hiermit eine schnelle Reagenzzugabe stattfinden.
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Die
Reagenzien selber werden mittels einem analog des Standes der Technik
funktionierenden Mikrospritzensystem versorgt, welches vorzugsweise über ein
Zwei-Wege-Ventil
mittels eines dünnen
mikroskopischen Schlauchsystems in die jeweilige Probenadel eingeführt wird.
Dabei werden diese Mikrospritzen nicht wie beim Stand der Technik
aufwendig verschraubt, sondern mittels eines Magneten in Stellung
gehalten, was einerseits ein leichtes und rasches Auswechseln problemlos
ermöglicht,
andererseits den zuvor beschriebenen Stoppmechanismus im Störungsfall
auslöst.
Das gesamte Nadelsystem ist oberhalb einer über eine drehbare kreisförmige Arbeitsplattform,
auf der sich vorzugsweise eine Reagenzienreihe, eine Serenreihe,
eine Verdünnungsreihe
und Mikrotiterplatten befindet, angeordnet und kann somit jede beliebige
Stelle innerhalb der kreisförmigen
Arbeitsplattform erreichen. Das Nadelsystem wird beispielsweise
mittels einer Roboterkette vor und zurück bewegt bzw. über einen
Spindelantrieb durch Drehen eines Gewindestange radial vor und zurück bewegt.
Im unteren Bereich des Nadelsystems ist eine ebenfalls mittels eines
Magneten gehaltene Peristaltikpumpe angeordnet, welche vorzugsweise
die Waschflüssigkeit
in die Hohlnadeln pumpt.
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Auch
die Magnethalterung der Nadeleinheit ist derart ausgeführt, dass
die äußeren an
einer Halteplatte befestigt sind und die mittlere in einer Führungsnut
gleitend auf und ab bewegt wird. Die Magnete sind an der Seite angeordnet
und drücken
die Halteplatte gegen ein feststehendes Gegenstück. Die anderen Magnetbefestigungen,
wie zum Beispiel der Mikrospritze und des Peristaltikpumpenteiles, sind
allerdings nach oben bündig
angeordnet.
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Der
auch außen
angeordnete Ring weist Bereiche auf, welche im Wesentlichen die
Reagenzgläser
zur Herstellung von Verdünnungsreihen
enthält. Einen
weiteren Bereich des Rings ist für
Patientenseren reserviert sowie ein dritter für die Reagenzien. Bei einer
bevorzugten Ausführung
ist es so, dass zwischen den in der Mitte liegenden Mikrotiterplatten auch
noch ein Ring angeordnet ist, in dem Fluoreszenzreagenzgläser (auch
Slides genannt) angeordnet sind. Diese Slides können ebenfalls mittels dieser Vorrichtung
mit Nadelsystem beschickt werden und dann in einem späteren Schritt
von einem hierfür
geeigneten Fachmann ausgelesen werden. Im Übrigen gilt dies auch für die Mikrotiterplatten,
da das Analysegerät
selbst keine Elemente zur Auswertung von einzelnen Tüpfel-Vertiefungen/Wells
enthält.
Es handelt sich hierbei daher um eine Art Halbautomat. In einer
bevorzugten Ausführungsform
hat das Analysegerät
in seinem hinteren Teil eine Vorrichtung zum Lesen von Barcodes.
Beim Arzt werden die einzelnen entnommenen Seren mit einem Barcode
des Patienten versehen, das Analysegerät die Daten mittels einer Software
verbinden und dann gleich feststellen kann, welcher Test bzw. welches
Experiment oder welches Serum mit welchen Reagenzien beschickt werden
soll. Auf diese Weise ist auch ein Testen von verschiedenen Erkrankungen
bei einem oder mehreren Patienten gleichzeitig möglich.
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Die
Barcode-Lesevorrichtung wird auch dazu verwendet, die einzelnen
rundförmigen
Reagenzglasständer
(auch „Racks” genannt)
zu kennzeichnen. Es ist nämlich
so, dass unterschiedliche Kunden unterschiedlich dicke Reagenzgläser verwenden
und so das Analysegerät
erkennen kann, ob es sich hierbei um einen „Rack” mit wenigen dicken Reagenzgläsern oder
ein „Rack” mit vielen
dünnen, eng
nebeneinander liegenden Reagenzgläsern handelt und damit entsprechend
die Drehung nahe der Probenentnahme steuern kann. Auch die „Racks” werden
mittels Magneten in ihrer Verankerung gehalten (zusätzlich zu
Löchern
im Bodenteil). An der Rückseite
des Gerätes
sind Anschlussvorrichtungen für
Flaschen oder Auffangbehälter
für die
abgesaugten Flüssigkeiten
angeordnet, ebenso wie Anschlussmöglichkeiten für Waschlösungen etc.
Auf der Rückseite
des Analysegerätes,
eine Anschlussstelle für
eine Datenverarbeitungsanlage bzw. für einen Personal Computer (PC),
insbesondere eine USB-Schnittstelle. Das ganze Analysegerät wird mittels
einer 24 Volt Anlage betrieben, das heißt, außerhalb des Gerätes ist
ein entsprechender Transformator gelagert.
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Darüber hinaus
enthält
das Analysegerät
ein Detektionsvorrichtung, welche anzeigt, sobald ein Reagenz erschöpft bzw.
ein Reagenzglas geleert ist. Dabei merkt sich der PC die Stelle
des Reagenzglases, schaltet ein am Rande blinkendes oder leuchtendes
Markierungslicht an und dreht die leere Flasche dann direkt bis
zum Markierungslicht. Ein Benutzer muss dann nicht erst nach der
leeren Flasche suchen, sondern weiß, dass sich diese beim blinkenden
Licht befindet.
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Weiterhin
ist in dem Analysegerät
auch ein Indikator vorgesehen, welcher durch Wechsel der Beleuchtungsfarbe
entsprechende Probleme anzeigt. So ist es beispielsweise möglich bei
dem bereits zuvor besprochenen Anzeigen eines leeren Reagenzes auch
durch entsprechende Farbe der Anzeigevorrichtung anzugeben, welches
Problem bei dem Reagenz vorliegt, zum Beispiel bei rot liegt eine
Störung
vor, bei gelb beispielsweise, wenn der Puffer zu Ende ist, etc.
Dies lässt
sich auch auf die Gesamtbeleuchtung der Vorrichtung übertragen,
so dass bei einer Störung
ein Farbwechsel der im Gerät
vorhandnen unterschiedlichen Leuchtdioden erfolgt, wodurch auch
gleich die Art der Störung
anzeigt wird.
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Da
das Schlauchteil der Peristaltikpumpe mit den Magneten in Position
gehalten wird, kann es somit leicht von einem Benutzer ersetzt werden
kann. Dadurch ist auch ein einfaches Wechseln der innen liegenden
Schlauchstücke
möglich,
wodurch eine schnelle Reagenzzugabe nach dem letzten Waschschritt
möglich
ist.
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Durch
die Anordnung der Dispensiernadel neben der Absaugnadel, ist es
möglich
direkt nach dem Absaugen Reagenz zuzugeben. Dies ist sehr vorteilhaft,
da andere Geräte
die Mikrotiterplatte erst aus der Waschstation nehmen müssen, um
Reagenz zuzugeben. Durch diese direkte Zugabe von Reagenz ist es
unmöglich,
dass der empfindliche Probenboden austrocknet und Resultate dadurch
verfälscht werden
können.
Durch seine Helmform soll das Analysegerät dem Kunden ein Gefühl der Sicherheit
der automatischen Prozesse vermitteln. Außerdem kann ein hörbarer (Audioalarm)
und ein visueller Alarm sowie eine direkte Fehleranzeige im Karussell
vorgesehen werden. Bei Gerätefehlern
oder Benutzerrfehlern wird der Audioalarm zusätzlich durch blinkende Leuchtdioden
(LED's) unterstützt. Das
Karussell fährt automatisch
an die Stelle der Fehler anzeigenden LED, um dem Kunden die schnelle
Behebung des Fehlers zu ermöglichen.
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Das
erfindungsgemäße Analysegerät hat vorzugsweise
einen autonomen Prozessor, der in der Lage ist, die komplette Routine
eines Autoimmunitätslabors
und infektiösen
Serologielabors zu steuern. Seine Plattenkapazität umfasst vorzugsweise zwei Mikrotiterplatten.
Seine Slide-Kapazität:
umfasst vorzugsweise 20 Objektträger,
die auch verschiedene Formen aufweisen können. Das minimal aufgenommene
Probenvolumen beträgt
1 μl. Das
minimal aufgenommene Probenvolumen einem Proberöhrchen beträgt vorzugsweise bei Elisa 100 μl und bei
IFA 50 μl.
Die Inkubationstemperatur beträgt
vorzugsweise 23°–40°C. Der LIS
Link entspricht den ASTM-Standards, Als Computersoftware werden vorzugsweise
die Betriebssysteme Windows 2000, Windows XP und Vista, unterstützt. Zum
Betrieb des Analysators ist vorzugsweise eine externe 24-Volt-Stromversorgung
vorgesehen.
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Eine
beispielhafte erste Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Untersuchen von biologischen und chemischen Proben wird nun
an Hand von schematischen, den Umfang der Erfindung nicht einschränkenden
Zeichnungen näher erläutert, wobei
in allen Zeichnungen dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
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Dabei
zeigen:
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1 eine
perspektivische Gesamtansicht des ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Untersuchen von biologischen und chemischen Proben mit einem
helmförmigen Gerätegehäuse mit
aufgeklapptem visierähnlichem Deckel,
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2 eine
perspektivische Gesamtansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung von 1 mit geschlossenem
visierähnlichem
Deckel, in einer Ansicht schräg
von vorne,
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3 eine
perspektivische Gesamtansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung von 1 mit geschlossenem
visierähnlichem
Deckel, jedoch Ansicht schräg
von hinten,
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4 eine
perspektivische Gesamtansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung von 1,
jedoch mit herausgenommenem vertikalem Hohlnadelantrieb,
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5 eine
perspektivische Teilansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung von 1,
wobei gegenüber
der Gesamtansicht von 4 das heimförmige und die drehbare Arbeitsplatte
entfernt sind,
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6 eine
perspektivische Teilansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung von 1,
wobei nur die drehbare Arbeitsplatte mit einer aufgesetzten Mikrotiterplatte
dargestellt ist,
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7 eine
perspektivische Teilansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung von 1,
wobei nur ein äußerer Reagenzträgerring
dargestellt ist,
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8 eine
Seitenansicht in Richtung A auf die erfindungsgemäße Vorrichtung
von 1, ohne helmförmiges
und ohne äußere Verkleidung
des Nadelsystems mit darunter liegenden Motoren für jeweils
eine ringförmige
Arbeitsplatte,
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9 eine
Rückansicht
in Richtung B auf die in 8 gezeigte Seitenansicht der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
von 1,
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10 eine
perspektivische Ansicht auf das Nadelsystem mit äußerer Verkleidung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
von 1 mit Antrieb für Schlauchpumpe,
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11 eine
perspektivische Ansicht auf das in 10 gezeigte
Nadelsystem, jedoch mit abgenommener äußerer Verkleidung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
von 1,
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12 eine
Draufsicht auf die die drei Hohlnadeln haltende Halteplatte des
in 11 gezeigten Nadelsystems, wobei die relativ zu
den beiden anderen Hohlnadeln verschiebbar angeordnete mittlere Hohlnadel
einen Zahnstangenaufsatz zeigt,
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13 eine
Draufsicht auf die die drei Hohlnadeln haltende Halteplatte des
in 11 gezeigten Nadelsystems, wobei die relativ zu
den beiden anderen Hohlnadeln verschiebbar angeordnete mittlere Hohlnadel
aus der Halteplatte herausgezogen ist,
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14 zwei Seitenansicht auf die Pipettenspitzen
der drei Hohlnadeln der erfindungsgemäßen Vorrichtung von 1,
links in abgesenkter Position innerhalb eines Töpfchens bzw. Wells während des Waschvorganges
und rechts in angehobener Position bei der Zugabe von Reagenzien.
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15–18 mehrere perspektivische Ansichten der
Peristaltikpumpe und deren Einzelteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung
von 1.
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1 zeigt
eine perspektivische Gesamtansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zum Untersuchen
von biologischen und chemischen Proben, die als Analysegerät eingesetzt
wird. Die Vorrichtung 1 hat ein heimförmiges Gerätegehäuse 2 mit einem aufgeklappten
visierähnlichen
Deckel 3, der um zwei Drehgelenke 4 auf- und zugeklappt
werden kann. 2 zeigt diesen zugeklappten
Zustand mit einer Ansicht von schräg vorne, während 3 diesen
zugeklappten Zustand von schräg
hinten zeigt. Auf der Rückseite 5 des
Gerätegehäuses 2 befinden sich
die elektrischen Steckeranschlussleisten 6 und 7,
an die diverse Stecker für
das elektrische 24 V Netz, für
die elektrischen Steuersignale zu einer Datenverarbeitungsanlage
(Personal Computer) und für Messsignale
(insbesondere eine USB-Schnittstelle) angeschlossen werden.
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Das
Gerätegehäuse 1 weist
eine Grundplatte 10 auf, die eine in Gebrauch horizontal
angeordnete Arbeitsplatte 11 – oft auch Karussell genannt – trägt, die
um ihre vertikale Achse 12 von einem Motor oder Antrieb
in eine vorgegebene Winkelstellung φ gedreht werden kann. Auf dieser
inneren Arbeitsplatte 11 sind zwei rechteckige Aussparungen 13 zur Aufnahme
zweier Probenbehälter 13a vorgesehen, wobei
nur ein Probenbehälter 13a aufgesetzt
ist, der in einer Matrixanordnung eine Vielzahl von Töpfchen bzw.
Wells 13b enthält
(wie in 6 besser ersichtlich): Diese
innere Arbeitsplatte 11 wird in radialer Richtung durch
eine ringförmige
Arbeitsplatte 14 erweitert, auf der in Umfangsrichtung
durchsichtige Objektträgern 15 angeordnet
sind, die biologische oder chemische Proben jeweils tragen. Diese
ringförmige Arbeitsplatte 14 ist
mittels Stützen 16 auf
der Grundplatte 10 befestigt. Diese ringförmige Arbeitsplatte 14 kann
bei weiteren nicht dargestellten Ausführungsformen jedoch über einen
separaten Drehantrieb gedreht werden bzw. mit der inneren Arbeitsplatte
gemeinsam gedreht werden. Radial außerhalb dieser ringförmigen Arbeitsplatte 14 ist
ein etwa halbkreisförmiger
Reagenzglashalter 20 vorgesehen, der Löcher 21 für kleinere
Reagenzgläser
aufweist. Weiterhin ist im gleichen Umfangbereich auf der linken
Seite der 1 (noch besser in 4 ohne
Nadelsystem 31 zu sehen) ein etwa viertelkreisförmiger Reagenzglashalter 22 mit
größeren Löchern 23 für größere Reagenzgläser 24 angeordnet.
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Oberhalb
der inneren Arbeitsplatte 11 ist ein Robotermanipulator 25 angeordnet,
der einen parallel zur inneren Arbeitsplatte 11 in einer
horizontalen Richtung sich erstreckenden Tragarm 26 und
einem entlang dieses Tragarmes 26 mittels eines horizontalen
Spindelantriebes 27 bewegbaren Schlitten 30 (nur
in 8 sichtbar) trägt.
Dieser Schlitten 30 trägt einen
in vertikaler Z-Richtung bewegbaren Nadelsystem 31 mit
der Nadeleinheit 32, der von einem ersten vertikalen Antrieb 33 (in 11 ersichtlich)
in vorgegebene vertikale Positionen gebracht werden kann. Hierdurch
können
die freien Spitzen 34 der Nadeleinheit 32 in einer
oberen Position oberhalb und in einer unteren Position innerhalb
eines Töpfchens
bzw. Wells 13b eines Probenbehälters 13a positioniert werden.
Der Nadelsystem 31 ist in 1 mit einer äußeren Verkleidung 35 dargestellt.
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In 5 ist
im Vergleich zu 4 durch Weglassen des helmförmigen Gerätegehäuses 2, der
inneren Arbeitsplatte 11, der ringförmigen Arbeitsplatte 14 (manchmal
auch Karussell genannt) und der Reagenzglashalter 20 und 22 ist
der Spindelantrieb 27 des Robotermanipulators 25 und
der Drehantrieb 12a besser erkennbar. Die innere Arbeitsplatte 11 weist
eine Reinigungs- bzw. Wascheinheit 12b zum Reinigen der
Hohlnadeln auf, die über der
Kühleinrichtung 12c (nur
in 5 dargestellt) befestigt ist. Der Spindelantrieb 27 wird
von einem zweiten Antrieb bzw. Motor 28 angetrieben. Der
hintere Randbereich 10a der Grundplatte 10 trägt einen
Pfeiler 29, der wiederum den horizontalen Tragarm 26 trägt.
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6 zeigt
eine perspektivische Teilansicht der inneren drehbaren Arbeitsplatte 11 mit
den beiden rechteckigen Aussparungen 13 zur Aufnahme zweier
Probenbehälter 13a.
Jedoch ist nur ein Probenbehälter 13a zur
besseren Anschaulichkeit dargestellt.
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7 zeigt
die ringförmige
Arbeitsplatte 14, auf der in Umfangsrichtung durchsichtige
Objektträger 15 angeordnet
sind. Jeder dieser Objektträger 15 trägt nicht
dargestellte Proben bzw. Reagenzien.
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8 zeigt
eine Seitenansicht in Richtung A der Vorrichtung 1 der 1,
wobei zur besseren Anschaulichkeit das helmförmige Gerätegehäuse 2 und die äußere Verkleidung 35 des
Nadelsystems 31 weggelassen worden ist. Hieraus ist deutlich
der oben beschriebene Aufbau des Tragarmes 26 mit dem Pfeiler 29 über der
Grundplatte 10 ersichtlich. Insbesondere ist am Tagarm 26 das
Nadelsystem 31 mit der Nadeleinheit 32 befestigt,
der vom zweiten Elektromotor 28 über den Spindelantrieb 27 und
den Schlitten 30 im Wesentlichen in radialer Richtung R verschiebbar
ist.
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Im
oberen Bereich des Nadelsystems 31 befindet sich ein dritter
Elektromotor 40, der den ersten vertikalen Antrieb bildet
und der über
einen Antrieb, z. B. Gewindespindel oder Zahnrad das gesamte Nadelsystem 31 in
vertikaler Richtung Z positionieren kann. Das ist auch gut ersichtlich
aus 9, die die Rückansicht
in Richtung des Pfeils B auf die in 8 gezeigte
Vorrichtung zeigt. Zusätzlich
in 9 ist ein vierter Elektromotor 41 erkennbar,
der die mittlere Hohlnadel 45 relativ zu den beiden seitlichen
Hohlnadeln 46 und 47 in vertikaler Richtung Z
verschieben kann.
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10 zeigt
vergrößert eine
perspektivische Ansicht des Nadelsystems 31 mit seiner äußeren Verkleidung 35.
Nach unten ragt die Nadeleinheit 32 mit der mittleren Hohlnadel 45 und
den zwei seitlichen Hohlnadeln 46 und 47 heraus.
Die drei Hohlnadeln werden durch ein zylinderförmiges Führungsteil 49 im herausragenden
Bereich der Nadeleinheit 32 auf sehr kleinem Abstand parallel
gehalten. Im linken unteren Teil der 10 ist
eine Peristaltikpumpe 50 (in 15 in
vergrößertem Maßstab anschaulicher dargestellt),
wodurch Flüssigkeit
durch einen nicht dargestellten Zuführungsschlauch einer Hohlnadel gepumpt
werden kann.
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11 zeigt
eine perspektivische Darstellung des Nadelsystems 31 der 10 im
gleichen vergrößerten Maßstab, jedoch
ohne die äußere Verkleidung 35 und
aus einem um etwa 90° nach
rechts gedrehtem Blickwinkel. Hieraus ist die Funktion des Nadelsystems 31 am
besten ersichtlich. Der vierte Elektromotor 41 als Teil
des vertikalen Antriebs 33 verstellt über kleine Zahnräder 36 und
einer an der mittleren Hohlnadel 45 befestigten Zahnstange 37 (in 11 hinter
der Halteplatte 38 verdeckt, jedoch in 12 vergrößert ersichtlich)
diese mittlere Hohlnadel 45 in vertikaler Richtung Z relativ
in Bezug auf die beiden seitlichen Hohlnadeln 46 und 47.
Hierdurch ist die mittlere Hohlnadel 45 in ihre dargestellte
obere Position 55 gebracht worden, wodurch ihre untere freie
Spitze um die Differenz ΔZ gegenüber
den freien Spitzen 34 der beiden seitlichen Hohlnadeln 46 und 47 nach
oben versetzt. 11 zeigt links unten die Peristaltikpumpe 50 aus
der 10 mit einer zugehörigen Glasspritze 50a.
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12 zeigt
eine Draufsicht auf eine herausgenommene Nadeleinheit 32 in
vergrößertem Maßstab, bei
der die Halteplatte 38 mit ihrer Außenseite auf dem Zeichnungsuntergrund
liegt. Die beiden seitlichen Hohlnadeln 46 und 47 sind
in der Halteplatte 38 festgehalten, während die mittlere Hohlnadel 45 mit
ihrer Zahnstange 37 frei bewegbar auf der Halteplatte 38 gelagert
ist. Die Halteplatte 38 trägt auf jeder Seite zwei ringförmige Magnete 39,
die mit der am Nadelsystem 31 angebrachten Gegenplatte
eine lösbare
Verbindung bildet. Durch diese lösbare
Verbindung geben die Magnete 39 beim unerwarteten Anstoßen der
Nadeleinheit 32 an einen störenden Gegenstand innerhalb
ihres Bewegungsbereiches im Gerätegehäuse die
Halteplatte 38 frei, so dass die Halteplatte mit der daran
befestigten Nadeleinheit 32 auf die Arbeitsplatte 11 herunterfallen
kann.
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13 zeigt
dieselbe Draufsicht auf die Halteplatte 38, wie in 12 gezeigt,
jedoch ist die mittlere Hohlnadel 45 zur besseren Anschaulichkeit
gerade aus der Halteplatte 38 herausgezogen.
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14 zeigt zwei Seitenansichten auf die Spitzen 34 der
drei Hohlnadeln 45, 46 und 47, wobei die
linke Seitenansicht die drei Hohlnadeln 45, 46 und 47 jeweils
in ganz abgesenkter Position innerhalb eines Töpfchens bzw. Wells 13b,
während
die rechte Seitenansicht die beiden seitlichen Hohlnadeln 46 und 47 in
einer gemeinsamen oberen Position und die mittlere Hohlnadel 45 innerhalb
eines Töpfchens
bzw. Wells 13b etwas oberhalb des Probenpegels. Die Spitzen
der beiden seitlichen Hohlnadeln 46 und 47 liegen
in der linken Seitenansicht auf einer Geraden, die einen spitzen
Winkel α von
vorzugsweise 1° bis
5° mit der
Horizontalebene bildet. Durch die höher liegende Spitze der rechten
seitlichen Hohlnadel 47 erfolgt die Zugabe von Reinigungsflüssigkeit
und über
die am tiefsten liegende Spitze der linken seitlichen Hohlnadel
erfolgt die Absaugung der verschmutzten Flüssigkeit nach erfolgter Reinigung.
Wie dargestellt, kann die mittlere Hohlnadel 45 durch ihr
vertikales Antriebssystem 33 relativ zu den beiden seitlichen
Hohlnadeln 46, 47 vertikal nach oben verschoben
werden. Dabei zeigt die linke Seitenansicht den Zustand, bei dem
gespült wird.
Hier ist die mittlere Hohlnadel 45 oberhalb der Flüssigkeit.
Die rechte Hohlnadel 47 (mit einer unten eben verlaufenden Öffnung)
gibt die Waschflüssigkeit
zu, während
die linke Hohlnadel 46 (mit einer abgeschrägten Öffnung)
die Flüssigkeit
wieder absaugt. In rechten Seitenansicht wird dann die Befüllung mit Reagenz
gezeigt, dazu wird das gesamte Nadelsystem 31 angehoben
und die mittlere Hohlnadel 45 mittels dem zuvor beschriebenen
ersten vertikalen Antrieb 33 nach unten geführt, worauf
das Reagenz eingespritzt wird. Da sich in diesem Zustand die beiden äußeren Hohlnadeln
oberhalb des Wells befinden, können
diese die Reagenzflüssigkeit
nicht kontaminieren.
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15 zeigt
eine stark vergrößerte perspektivische
Ansicht der in den 10 und 11 gezeigten
Peristaltikpumpe 50, während 16 im
Wesentlichen eine Draufsicht auf diese Peristaltikpumpe 50 und 17 und 18 die
Einzelteile besser darstellt. Die Peristaltikpumpe 50 besteht
aus einem Antriebsteil 51 mit den um eine zentrale Achse 51a rotierbaren
vier Andruckrollen 52 und dem Schlauchteil 53, der
mittels eines in der 16 links angeordneten Magneten 54 mit
seinen beiden Magnetteilen 54a und 54b befestigt
ist, wodurch sich der Schlauchteil 53 mit einem Handgriff
Antriebsteil 51 lösen
und auswechseln lässt.
Das aus Acryl hergestellte durchsichtige Schlauchteil 53 weist
ein Schlauchstück 55 und mehrere
innen liegende Gegenlager 56 auf, wobei das Schlauchstück 55 von
den rotierenden Andruckrollen 51b gegen die damit zusammen
wirkenden Gegenlager 56 gedrückt werden, wodurch die im Schlauchstück 55 vorhandene
Flüssigkeit
in Rotationsrichtung gepumpt wird. Wie aus 17 ersichtlich,
kann somit auch leicht das Schlauchstück 55 selbst und seine
auf dem Schlauchstückenden 55a aufgesteckten
Koppelstücke 57,
die beim Einbau in das Nadelsystem die Schlauchverbindung zu den Zuleitungsschläuchen herstellen,
ausgewechselt werden.
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In
der Darstellung der 17 (links ist
der Magnetteil 54b zu sehen) ist gezeigt, dass sich die Anschlüsse aus
dem durchsichtigen Schlauchstück 55 der
Peristaltikpumpe 50 leicht herausziehen lassen, worauf
sich die Koppelstücke 57 und
das Schlauchstück 53 vom
abnehmbaren Schlauchteil 53 trennen lassen. Auf diese Weise
ist das Schlauchstück 55 schnell
und einfach zu entfernen und kann bei Reagenzienwechsel durch einen
neuen Schlauch rasch und ohne Zeitaufwand ersetzt werden. Ein weiterer
Grund zum Wechseln des Schlauchstückes 53 ist beispielsweise
der Verschleiß,
da er bei Peristaltikpumpen relativ groß ist. Da das Schlauchteil 53 der Peristaltikpumpe 50 mit
den Magnetteilen 54a und 54b in Position gehalten
wird, und kann es somit leicht von einem Benutzer ersetzt werden
kann. Dadurch ist auch ein einfaches Wechseln der innen liegenden
Schlauchstücke 55 möglich.
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Bei
einer nicht dargestellten zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsform ist die Arbeitsplatte 11 nicht
drehbar wie bei der ersten Ausführungsform
gelagert. Die Töpfchen
oder Wells 13b der Probenbehälter 13a sind in einer
Linie angeordnet, die mit der Horizontalrichtung (X- oder Y-Richtung)
des Robotermanipulator 25 zusammenfallen, womit dieser
das Nadelsystem in jedes der auf dieser Linie angeordneten Töpfchen oder
Wells 13b positionieren kann.
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Bei
einer nicht dargestellten dritten erfindungsgemäßen Ausführungsform ist die Arbeitsplatte 11 ebenfalls
nicht drehbar wie bei der ersten Ausführungsform gelagert, sondern
der Robotermanipulator 25 ist sowohl in die X- und als
auch in die Y-Richtung mittels zweier Horizontalantriebe positionierbar. Damit
können
alle Proben auf einer nicht feststehenden zweidimensionalen Arbeitsplatte 11 angesteuert werden.