-
Die
Erfindung betrifft ein flexibles und leicht reißbares Klebeband
mit einem Träger aus einer Basisfolie aus zwei Ethylenpolymeren
sowie einer auf dem Träger aufgebrachten Klebstoffschicht.
Das Klebeband ist zum Beispiel zum Umwickeln von Lüftungsleitungen
in Klimaanlagen, Drähten oder Kabeln vorgesehen und ist
insbesondere für Kabelbäume in Fahrzeugen oder
Feldspulen für Bildröhren geeignet. Das Klebeband
dient dabei zum Bündeln, Isolieren, Markieren, Abdichten
oder Schützen.
-
Kabelwickelbänder
und Isolierbänder bestehen üblicherweise aus weichgemachter
PVC-Folie mit einseitiger Haftklebstoffbeschichtung. Es besteht
verstärkt der Wunsch, Nachteile dieser Produkte zu beseitigen. Denn
diese beinhalten toxische schwermetallhaltige Stabilisatoren auf
Basis von Blei, Zinn, Cadmium oder Barium, reprotoxische Komponenten
wie Antimontrioxid, DOP oder Nonylphenol und hohe Halogengehalte.
Vor dem Hintergrund der Diskussion um Verbrennung von Kunststoffabfällen,
zum Beispiel Shredderabfall aus dem Fahrzeugrecycling, besteht der
Trend zur Reduktion des Halogengehaltes und damit der Dioxinbelastung sowie
der Vermeidung von toxischen Schwermetallen.
-
Es
gibt Bemühungen, anstelle von Weich-PVC-Folien Gewebe oder
Vliese zu verwenden, die daraus resultierenden Produkte werden aber
in der Praxis nur wenig eingesetzt, da sie relativ teuer sind und
sich in der Handhabung (zum Beispiel Handeinreißbarkeit,
elastisches Rückstellvermögen) und unter Nutzungsbedingungen (zum
Beispiel Beständigkeit gegen Betriebsflüssigkeiten
und Spritzwasser, elektrische Eigenschaften) stark von den gewohnten
Produkten unterscheiden.
-
In
der Patentliteratur werden auch Wickelbänder aus Polyolefinen
beschrieben. Diese enthalten entweder dioxinbildende Flammschutzmittel
wie Decabromdiphenyloxid oder sehr hohe Mengen an Füllstoffen wie
Aluminium- oder Magnesiumhydroxid, welche eine geringe Flexibilität,
Weißbruch bei Dehnung zum Beispiel beim Wickeln und Abreißen
und sehr geringe Reißfestigkeit (Bruchkraft) verursachen.
-
Die
US 2006/0199891 A1 beschreibt
ein Klebeband mit einem Träger aus einer kalandrierten
Folie bestehend aus einem Polypropylen mit bestimmter Shore-Härte,
einem Polypropylenhomopolymer mit bestimmter Stereoregularität
(Taktizität), einem Polypropylen-Copolymer mit niedrigem
Ethylengehalt und optional einem plättchenförmigen
Füllstoff. Die Handeinreißbarkeit ist ausreichend,
aber nicht so gut wie bei einem Weich-PVC-Klebeband. Die „instantaneous
heat resistance” (sie ist ein Maß für
die Wärmeformbeständigkeit und wird in dieser
Schrift definiert) ist bei 160°C mäßig
(fair) und bei 170°C sehr schlecht (very bad), weil die eingesetzten
Polypropylene zwischen 142°C und 162°C schmelzen.
Beim Versuch, mit Elektronenstrahlen zu vernetzen, weist die Folie
nur noch geringe Bruchdehnung und Bruchkraft auf. Die Handeinreißbarkeit
ist schlecht, da die Folie hauptsächlich aus Elastomer
besteht. Sie kann durch Zugabe von Füllstoff verbessert werden,
jedoch entsteht dann beim Abreißen Weißbruch.
Durch den Füllstoff lässt sich keine transparente
Version der Trägerfolie herstellen. Die Folien sind zu
weich und nur bedingt für höhere Temperaturen
einsetzbar (zu wenig Antioxidant). Die Folie wird im Kalanderverfahren
hergestellt, was nicht nur teurer als Extrusion ist, sondern bei
Polyolefin besondere technische Schwierigkeiten verursacht.
-
In
der
WO 00/71634 A1 wird
ein foggingarmes Wickelklebeband beschrieben, dessen Folie aus einem Ethylen-Copolymer
als Basismaterial besteht. Die Trägerfolie enthält
Decabromdiphenyloxid, welches bekanntermaßen bei Verbrennung
hochtoxische Dioxine und Furane bildet. Die „instantaneous
heat resistance” ist bei 100°C mäßig
(fair) und bei 110°C sehr schlecht (very bad), da das Ethylen-Styrol-Interpolymer
schon unter 100°C erweicht und die geringe Menge an Polypropylen
kein temperaturstabiles Netzwerk ausbilden kann, sondern nur als
Füllstoff wirkt. Beim 105°C-Alterungstest schmilzt
das Material und versprödet dann. Die Folien enthalten
zudem Calciumcarbonat und reprotoxisches Antimontrioxid, was die
Herstellung eines transparenten Produktes verhindert. Die Kraft
bei 10%-Dehnung ist für Automobilkabelwickelband zu niedrig.
Der Hersteller sah sich aufgrund dieser Nachteile gezwungen, die
Versuchsproduktion wieder einzustellen, was dieselben nochmals deutlich
vor Augen führt.
-
In
der
WO 97/05206 A1 wird
ein Wickelklebeband beschrieben, dessen Trägerfolie aus
einem Polymerblend aus Polyethylen niederer Dichte und einem Ethylen-Vinylacetat-
oder einem Ethylen-Acrylat-Copolymer besteht. Als Flammschutzmittel
werden große Mengen an Aluminiumhydroxid oder Ammoniumpolyphosphat
verwendet. Ein erheblicher Nachteil der Trägerfolie ist
die geringe thermische Beständigkeit, da die Hauptkomponente
einen Schmelzpunkt von nur 90°C aufweist. Das Klebeband
weist durch den Füllstoff mangelnde Transparenz und geringe
Reißfestigkeit auf, vor allem ist dieses Klebeband viel
zu hart, weil die Kraft bei 10%-Dehnung über 20 N/cm liegt.
Die Folie und die Polyolefin-Kabelisolierungen verspröden
bei gemeinsamer 105°C-Lagerung.
-
Im
Zuge der immer komplizierter werdenden Elektronik und der steigenden
Zahl von elektrischen Verbrauchern in den Automobilen werden auch
die Leitungssätze immer komplexer. Bei steigenden Querschnitten der
Kabelbäume wird die induktive Erhitzung immer größer,
während die Wärmeableitung abnimmt. Dadurch steigen
die Anforderungen an die Wärmeformbeständigkeit
und Alterungsbeständigkeit der verwendeten Materialien.
Die standardmäßig verwendeten PVC-Materialien
für die Wickelklebebänder stoßen hier
an ihre Grenzen. Es besteht daher der Wunsch, ein Trägerfolienmaterial
zu finden, das die Wärmebeständigkeit von PVC,
Polypropylen und Polyethylen deutlich übertrifft.
-
Propylen-Blockcoplymere
(auch Impact-Polypropylen genannt) werden für Anwendungen
eingesetzt, bei denen eine hohe Zähigkeit gefordert ist.
Sie weisen aufgrund des hohen Schmelzpunktes, in der Regel zwischen
150°C und 160°C, eine relativ gute Wärmeformbeständigkeit
auf. Aufgrund der Zähigkeit sind Folien aus diesem Material
nicht handeinreißbar. Durch Zusatz von Füllstoffen
wie Magnesiumhydroxid (Flammschutzmittel) lässt sich eine
gute Handeinreißbarkeit erzielen, allerdings weisen solche
Folien Weißbruch auf und sind zu unflexibel. Random-Propylencoplymere
sind nicht ganz so zäh, weisen aber zu niedrige Schmelzpunkte
auf, da sie für Heißsiegelanwendungen entwickelt
sind. Polypropylenhomopolymere hingegen sind zu hart.
-
Polyethylen
und seine statistischen Copolymere weisen Schmelzpunkte von nur
80°C bis 136°C auf. Eine Wärmeformbeständigkeit
solcher ist in der Nähe des Schmelzpunkts und darüber
nicht mehr gegeben.
-
Ethylenbasierte
Polymere kann man durch Elektronenbestrahlung vernetzen, wodurch
eine kurzzeitige Wärmeformbeständigkeit auch oberhalb
des Schmelzpunktes erzielt werden kann. Es zeigt sich, dass sich eine
Folie durch solche Bestrahlung bei hinreichend hohen Dosen (50 bis
150 kGy) so stark erwärmt, dass sie so uneben wird, dass
sie nicht mehr zu einem Klebeband beschichtet werden kann. Dies
gilt insbesondere, wenn die Folie weich und flexibel sein soll,
das heißt, die Kraft bei 10%-Dehnung nicht über
11 N/cm liegen soll, da weiche Polyethylene im Schmelzpunkt sehr
niedrig liegen.
-
Der
Versuch, weiche Polypropylencopolymere zur Erhöhung der
Wärmebeständigkeit mit Elektronenbestrahlung zu
vernetzen, misslingt, weil Polypropylencopolymere nicht vernetzen,
sondern abbauen. Wickelbandwendungen benötigen aber eine
hinreichende Bruchkraft. Eine Beständigkeit gegen Alterung
ist nicht gegeben, wenn schon der Abbau schon vor der thermischen
Alterung stattgefunden hat.
-
Ein
generelles Problem bei weichen Wickelfolien aus weichem Polyolefin
ist die Oberflächenklebrigkeit, die zu Problemen (Verblocken)
beim Abwickeln der Folie zum Zweck der Klebstoffbeschichtung führt.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Klebeband vorzugsweise für Wickelanwendungen
aufzufinden, welches die Vorteile der leichten Reißbarkeit,
der ausreichenden Wärmeformbeständigkeit vorzugsweise
auch bei 160°C, der Flexibilität, der plastischen
Verformbarkeit, der Abriebfestigkeit, der hohen Durchschlagsspannungsbeständigkeit,
der Weißbruchfreiheit von hochwertigen PVC-Wickelbändern
mit der PVC-Freiheit und den hohen Fogging-Werten textiler Klebebänderbänder
verbindet.
-
Gelöst
wird diese Aufgabe durch ein Klebeband, wie es im Hauptanspruch
niedergelegt ist. Gegenstand der Unteransprüche sind vorteilhafte
Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Klebebandes
sowie dessen Anwendungen.
-
Demgemäß betrifft
die Erfindung ein Klebeband mit einem Träger aus einem
zumindest einlagigen Folienkörper, in dem eine Basisfolie
vorhanden ist, auf der sich gegebenenfalls weitere Schichten befinden,
wobei zumindest einseitig eine Klebemasse auf dem Folienkörper
aufgebracht ist.
-
Die
Basisfolie enthält ein Ethylenpolymer A mit einer Dichte
zwischen 0,86 und 0,89 g/cm3 und einem Kristallitschmelzpunkt
von mindestens 105°C sowie ein Ethylenpolymer B mit einer
Dichte von mindestens 0,90 g/cm3.
-
Unter
dem Begriff Ethylenpolymer wird erfindungsgemäß ein
Homo- oder Copolymer verstanden, dessen gewichtsmäßige
Hauptkomponente aus Ethylen besteht.
-
Der
Anteil an Ethylenpolymer A bezogen auf die gesamte Menge an Polyethylenpolymeren
in der Basisfolie beträgt gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung vorzugsweise
weniger als 70 Gew.-%, besonders bevorzugt weniger als 50 Gew.-%.
-
Vorzugsweise
besteht die Basisfolie nur aus den Ethylenpolymeren A und B.
-
Erfindungsgemäß bevorzugt
ist, wenn der Biegemodul des Ethylenpolymers A unter 90 MPa liegt
und gleichzeitig der Biegemodul des Ethylenpolymers B mindestens
90 MPa beträgt.
-
Der
bevorzugte Schmelzindex der Ethylenpolymere A und B liegt jeweils
unter 10 g/10 min, weiter bevorzugt unter 2 g/10 min.
-
Das
Ethylenpolymer A enthält vorzugsweise ein C3-
bis C10-Olefin insbesondere 1-Octen als
Comonomer.
-
Beispiele
für das Ethylenpolymer B sind LLDPE, HDPE, MDPE, Metallocen-PE,
EVA, EBA und EMA. Bevorzugt werden auch Ethylenpolymere mit breiter
oder bimodaler Molekulargewichtsverteilung (für einen stabilen
Glasprozess), denn die Schmelze hat so eine höhere Festigkeit,
so dass der Schlauch beim Abziehen von der Düse nicht abreißt.
Auf der anderen Seite ist die Viskosität im Extruder durch
den niedermolekularen Anteil nicht zu hoch.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist
die Basisfolie eine Mischung der beiden Polyethylenpolymere A und
B im Verhältnis von 1:4 bis 4:1 auf. Denn überraschenderweise
ist die Basisfolie bei diesem Mischungsverhältnis der beiden
Ethylenpolymere deutlich verbessert handeinreißbar. Dies
drückt sich auch in deutlich reduzierten Werten der Elmendorf
Tear Strength (ASTM D 1922) aus.
-
Eine
Folie aus HDPE, LLDPE oder LDPE ist hingegen bekanntermaßen
wegen der hohen Bruchdehnung schlecht handeinreißbar. Auch
Folien aus reinem Ethylenpolymer A sind nicht handeinreißbar
(und sind darüber hinaus viel zu weich und stark oberflächenklebrig).
-
Die
Verwendung eines ethylenbasierten Ionomers als Ethylenpolymer B
oder als drittes Ethylenpolymer in der Basisfolie verbessert die
Handeinreißbarkeit der Trägerfolie noch weiter.
-
Darüber
hinaus wird überraschenderweise die Form der Kraft-Dehnungs-Kurve
verbessert. Die Kraft bei 10%-Dehnung im Verhältnis zur
Kraft bei 50%-Dehnung beträgt bei Polyolefinfolien üblicherweise
1,1 bis 1,2, wohingegen Weich-PVC-Folien ein Verhältnis
von 2,0 bis 2,5 aufweisen. Durch Kombination von einem Ethylenpolymer
A mit einem ethylenbasierten Ionomer und gegebenenfalls weiteren
ethylenbasierten Polyolefinen kann ein Verhältnis bis zu
1,6 erreicht werden, das heißt, die Form der Kraft-Dehnungs-Kurve
wird dem bisher in der Praxis eingesetztem Weich-PVC ähnlicher.
-
Daher
wird als Ethylenpolymer B oder als ein drittes Ethylenpolymer vorzugsweise
ein ethylenhaltiges Ionomer eingesetzt.
-
Unter
einem ethylenhaltigem Ionomer wird erfindungsgemäß verstanden
ein Copolymer aus
- a.) einem Ethylen,
- b.) einer α,β-ethylenisch ungesättigten
Carbonsäure aus 3 bis 8 Kohlenstoffatomen, welche zu 10
bis 90% mit Metallionen neutralisiert sind, sowie
- c.) optional einem weiteren monoethylenisch ungesättigten
Monomer
-
Die
ungesättigte Carbonsäure kann eine Mono- oder
Dicarbonsäure wie Methacrylsäure oder Maleinsäure
sein. Die Metallionen sind vorzugsweise ein- bis dreiwertig, zum
Beispiel aus den Gruppen I, II, III, IV-A und VII des Periodensystems,
vorzugsweise Zn++ Vorzugsweise weist das
Ionomer einen Schmelzindex unter 8 g/10 min und eine Dichte unter
0,94 g/cm3 auf.
-
Die
Basisfolie kann weitere polyolefinische Rohstoffe enthalten, wobei
wegen der Unbeständigkeit gegen Elektronenstrahlen Polymere
mit Propylen als Hauptmonomer vermieden werden. Vorzugsweise enthält die
Basisfolie kein Polypropylen.
-
Die
Basisfolie sowie der Träger des Klebebands insgesamt können
ein Flammschutzmittel enthalten. Dafür kommen vorzugsweise
halogenfreie Materialien in Frage, das sind beispielsweise Füllstoffe
wie Carbonate und Hydroxide des Aluminiums, Calciums oder des Magnesiums,
wie Borste, wie Stannate, Flammschutzmittel auf Stickstoffbasis
wie Melamincyanurat, Dicyandiamid, roter Phosphor, organische oder
anorganische Phosphate beziehungsweise Polyphosphate oder sterisch
gehinderte Amine wie zum Beispiel die Klasse der HA(L)S. Bei sehr
hohen Anforderungen können bromhaltige Flammschutzmittel
wie Hexabomcyclododecan, Polydibromstyrol oder bevorzugt Bis(pentabromophenyl)ethan
eingesetzt werden. Decabromdiphenyloxid ist das für Polyolefin übliche
Flammschutzmittel, wird aber wegen der starken Dioxinbildung und
der Toxizität möglichst nicht für den
Erfindungsgegenstand eingesetzt. Vorzugsweise enthalten Basisfolie
sowie Träger kein Decabromdiphenyloxid.
-
Die
Folie enthält vorzugsweise weniger Halogene als eine übliche
Weich-PVC-Folie. Diese enthält 57 Gew.-% Chlor, eine PVC-Folie
mit Weichmacher und Füllstoff ungefähr 35 bis
38 Gew.-% Chlor. Besonders bevorzugt enthält die Folie
weniger als 20 Gew.-% Halogene, ganz besonders bevorzugt kein Halogen.
-
Weitere
bei Folien übliche Additive wie Füllstoffe, Pigmente,
Alterungsschutzmittel, Nukleierungsmittel, Impactmodifier oder Gleitmittel
können zur Herstellung der Basisfolie verwendet werden.
-
Zur
Erreichung einer hohen Alterungsstabilität und Verträglichkeit
mit den übrigen Kabelbaumkomponenten, falls das Klebeband
zur Ummantelung eines Kabelbaums eingesetzt wird, fällt
der Verwendung der richtigen Alterungsschutzmittel eine besondere
Rolle zu. Dabei ist auch die Gesamtmenge an Stabilisator zu berücksichtigen,
da üblicherweise bisher zur Herstellung solcher Klebebänder
keine oder nur weniger als 0,3 phr Alterungsschutzmittel verwendet
werden. Die erfindungsgemäßen Klebebänder
enthalten in einer bevorzugten Ausführungsform mehr als
0,3 phr, insbesondere mehr als 1 phr Antioxidant (worin ein optional
verwendeter Metalldesaktivator nicht eingerechnet ist). Bevorzugtes
Antioxidant ist CAS-Nr. 2082-79-3, da dieses auch nach einer Elektronenstrahlvernetzung
der Basisfolie noch hinreichend wirksam ist.
-
Die
Basisfolie kann durch Kalandrieren oder Extrusion, vorzugsweise
jedoch durch Blasextrusion hergestellt werden.
-
Sie
ist bevorzugt mehrschichtig aufgebaut, vorzugsweise weist sie mindestens
eine, besonders bevorzugt zwei coextrudierte Außenschichten
aus Polymeren mit im Vergleich zur Basisschicht (vorzugsweise Innenschicht)
höherer Kristallinität, um eine Verblockung der
Folie zu verhindern. Für die Außenschicht(en)
wird vorzugsweise ein Polyethylen mit einer Dichte von mindestens
0,90 g/cm3, besonders bevorzugt mindestens 0,92
g/cm3 oder ein Füllstoff (Antiblockmittel)
eingesetzt.
-
Die
Basisfolie ist vorzugsweise vernetzt. Hierfür kommen eine
Silanvernetzung, wie sie bei Kabelcompounds üblich ist,
oder vorzugsweise eine Elektronenstrahlvernetzung in Frage.
-
Die
Dicke der erfindungsgemäßen Basisfolie liegt im
Bereich von 30 bis 180 μm, bevorzugt 50 bis 150 μm,
insbesondere 55 bis 100 μm. Die Oberfläche kann
strukturiert oder glatt sein. Vorzugsweise ist die Oberfläche
leicht matt eingestellt. Dies kann durch Verwendung eines Füllstoffs
mit einer hinreichend hohen Teilchengröße oder
durch eine Walze (zum Beispiel Prägewalze) erreicht werden.
-
Die
mechanischen Eigenschaften des erfindungsgemäßen
Klebebandes liegen in MD (Maschinenrichtung) bevorzugt in den folgenden
Bereichen:
- • Kraft bei 10%-Dehnung
zwischen 3 und 11 N/cm, vorzugsweise zwischen 4 und 6 N/cm,
- • Bruchdehnung zwischen 200 bis 1000%, vorzugsweise
zwischen 300 bis 400%,
- • Bruchkraft zwischen 6 bis 40 N/cm, vorzugsweise zwischen
8 bis 15 N/cm.
-
Liegt
die Kraft bei 10%-Dehnung unter 3 N/cm, so verdehnen die Basisfolie
beim Beschichten und das Klebeband beim Abrollen zu stark. Liegt
die Kraft bei 10%-Dehnung über 11 N/cm, lässt
sich das Klebeband nur bei starkem Zug von Hand und nicht nur durch
die Abrollkraft allein faltenfrei auf ein Drahtbündel applizieren.
-
Die
Durchschlagsspannung des Klebebands liegt vorzugsweise bei mindestens
5 kV/100 μm.
-
Vorzugsweise
wird von der Basisfolie und von dem Träger die thermische
Alterungsprüfung 3000 Stunden bei 105°C oder sogar
auch bei 125°C bestanden.
-
Das
Klebeband weist eine hohe Wärmeformbeständigkeit
auf, die zum Beispiel durch „instantaneous heat resistance” charakterisiert
werden kann. Sie ist vorzugsweise bei 160°C und besonders
bevorzugt auch bei 170°C mindestens ausreichend.
-
Das
erfindungsgemäße Klebeband ist vorzugsweise im
Wesentlichen frei von flüchtigen Weichmachern wie zum Beispiel
DOP oder TOTM und hat daher ein ausgezeichnetes Brandverhalten und
geringe Emission (Weichmacherausdampfung, Fogging).
-
Das
erfindungsgemäße Klebeband kann pigmentiert sein,
insbesondere schwarz. Die Einfärbung kann in einer der
Folienschichten des Trägers, in der Klebstoff- oder einer
sonstigen Schicht vorgenommen werden.
-
Das
Klebeband wird zumindest einseitig mit einer Haftklebstoffschicht
versehen. Die Beschichtung muss nicht vollflächig, sondern
kann auch teilflächig ausgeführt sein.
-
Als
Klebstoff kommen alle gängigen Typen in Frage, vor allem
auf Basis von Kautschuk. Solche Kautschuke können zum Beispiel
Homo- oder Copolymere des Isobutylens, des Vinylacetats, des Ethylens,
von Acrylsäureestern, des Butadiens oder des Isoprens sein.
Besonders geeignet sind Rezepturen auf Basis von Polymeren basierend
auf Acrylsäureestern, Vinylacetat oder Isopren.
-
Zur
Optimierung der Eigenschaften kann die zum Einsatz kommende Selbstklebemasse
mit einem oder mehreren Additiven wie Klebrigmachern (Harzen), Weichmachern,
Füllstoffen, Flammschutzmitteln, Pigmenten, UV-Absorbern,
Lichtschutz-, Flamm-, Alterungsschutzmitteln, Photoinitiatoren,
Vernetzungsmitteln oder Vernetzungspromotoren abgemischt sein. Klebrigmacher
sind beispielsweise Kohlenwasserstoffharze (zum Beispiel Polymere
auf Basis ungesättigter C5- oder
C9-Monomere), Terpenphenolharze, Polyterpenharze auf
Basis von Rohstoffen wie zum Beispiel α- oder β-Pinen,
aromatische Harze wie Cumaron-Inden-Harze oder Harze auf Basis Styrol
oder α-Methylstyrol, wie Kolophonium und seine Folgeprodukte,
zum Beispiel disproportioniertes, dimerisiertes oder verestertes
Kolophonium, zum Beispiel Umsetzungsprodukte mit Glycol, Glycerin
oder Pentaerythrit, um nur einige zu nennen. Bevorzugt werden Harze
ohne leicht oxidierbare Doppelbindungen wie Terpenphenolharze, aromatische
Harze und besonders bevorzugt Harze, die durch Hydrierung hergestellt
sind wie zum Beispiel hydrierte Aromatenharze, hydrierte Polycyclopentadienharze,
hydrierte Kolophoniumderivate oder hydrierte Polyterpenharze.
-
Geeignete
Füllstoffe und Pigmente sind beispielsweise Ruß,
Titandioxid, Calciumcarbonat, Zinkcarbonat, Zinkoxid, Silicate oder
Kieselsäure. Geeignete beimischbare Weichmacher sind beispielsweise
aliphatische, cycloaliphatische und aromatische Mineralöle,
Di- oder Poly-Ester der Phthalsäure, Trimellitsäure
oder Adipinsäure, flüssige Kautschuke (zum Beispiel
niedermolekulare Nitril- oder Polyisoprenkautschuke), flüssige Polymerisate
aus Buten und/oder Isobuten, Acrylsäureester, Polyvinylether,
Flüssig- und Weichharze auf Basis der Rohstoffe von Klebharzen,
Wollwachs und andere Wachse oder flüssige Silikone, wobei
flüchtige Weichmacher vermieden werden sollten.
-
Vernetzungsmittel
sind beispielsweise Isocyanate, Phenolharze oder halogenierte Phenolharze,
Melamin- und Formaldehydharze. Geeignete Vernetzungspromotoren sind
zum Beispiel Maleinimide, Allylester wie Triallylcyanurat, mehrfunktionelle
Ester der Acryl- und Methacryläure.
-
Alterungsschutzmittel
sind beispielsweise sterisch gehinderte Phenole welche unter anderem
unter dem Handelsnamen Irganox bekannt sind.
-
Vorzugsweise
beträgt die Menge an Kleberschicht 10 bis 40 g/m2, besonders bevorzugt 18 bis 28 g/m2. Vorzugsweise beträgt die Klebkraft
auf Stahl 1,5 bis 3 N/cm, die Abrollkraft 1,2 bis 6,0 N/cm bei 300
mm/min Abrollgeschwindigkeit, besonders bevorzugt 1,6 bis 4,0 N/cm
und ganz besonders bevorzugt 1,8 bis 2,5 N/cm, und die Holding Power
mehr als 150 min.
-
Zusammenfassend
weist die bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Klebebands einseitig eine lösungsmittelfreie Selbstklebemasse
auf, welche durch Coextrusion, Schmelz- oder Dispersionsbeschichtung
erhalten werden kann. Dispersionsklebstoffe enthalten bevorzugt
Polyacrylat- oder SBR-Dispersionen.
-
Vorteilhaft
ist die Verwendung einer Primerschicht zwischen Träger
und Klebmasse zur Verbesserung der Haftung der Klebmasse auf dem
Klebeband und somit der Vermeidung der Übertragung von
Klebstoff auf die Folienrückseite während des
Abwickelns der Rollen. Als Primer sind die bekannten Dispersion-
und Lösungsmittelsysteme verwendbar, zum Beispiel auf Basis
von isopren- oder butadienhaltigen Kautschuken und/oder Cyclokautschuken.
Isocyanate oder Epoxyharze als Additive verbessern die Haftung und
erhöhen zum Teil auch die Scherfestigkeit des Haftklebstoffes.
Physikalische Oberflächenbehandlungen wie Beflammung, Corona
oder Plasma oder Coextrusionsschichten sind ebenfalls geeignet.
-
Auf
der Rückseite kann eine Beschichtung durch bekannte Releasemittel
(gegebenenfalls mit weiteren Polymeren abgemischt) erfolgen. Beispiele
sind Stearyl-Verbindungen (zum Beispiel Polyvinylstearylcarbamat,
Stearylverbindungen von Übergangsmetallen wie Cr oder Zr,
Harnstoffe aus Polyethylenimin und Stearylisocyanat, Polysiloxane
(zum Beispiel als Copolymer mit Polyurethanen oder als Propfcopolymer
auf Polyolefin), thermoplastische Fluorpolymere. Der Begriff Stearyl
steht als Synonym für alle geraden oder verzweigten Alkyle
oder Alkenyle mit einer C-Zahl von mindestens 10 wie zum Beispiel
Octadecyl.
-
Die
Art der Ausführung der Folienrückseite kann aber
auch zur Erhöhung der Haftung der Klebmasse auf der Klebebandrückseite
(zum Beispiel zur Steuerung der Abrollkraft) dienen. Bei polaren
Klebstoffen wie zum Beispiel auf Basis von Acrylatpolymeren ist
die Rückseitenhaftung auf einer Folie auf Basis von olefinhaltigen
Polymeren oft nicht ausreichend. Zur Erhöhung der Abrollkraft
wird eine Ausführungsform beansprucht, bei der polare Rückseitenoberflächen
durch Coronabehandlung, Flammvorbehandlung oder Beschichtung/Coextrusion
mit polaren Rohstoffen erzielt werden.
-
Das
erfindungsgemäße Klebeband ist ausgezeichnet zum
Umwickeln von langgestrecktem Gut wie Feldspulen oder Kabelsätzen
in Fahrzeugen geeignet. Das erfindungsgemäße Klebeband
ist ebenfalls für andere Anwendungen geeignet wie zum Beispiel
für Lüftungsrohre im Klimabau, da die hohe Flexibilität
eine gute Anschmiegsamkeit an Nieten, Sicken und Falzen sichert.
Den heutigen arbeitshygienischen und ökologischen Anforderungen
wird Rechnung getragen, indem auf den Einsatz von PVC, Schwermetallstabilisatoren
und flüchtigen Weichmacher verzichtet wird. Das Problem
mangelnder Flexibilität bei der Verwendung üblicher PVC-Ersatzmaterialien
wie Polypropylen, Polyester, Polystyrol, Polyamid oder Polyimid
für das Klebeband wird in der zugrundeliegenden Erfindung
nicht durch Weichmacher gelöst, sondern durch den Einsatz
eines weichen Ethylenpolymers A mit hoher Wärmeformbeständigkeit
und Vernetzbarkeit durch Elektronenstrahlen. Darüber hinaus
ist erwünscht, dass das Klebeband weich genug ist dass
nach dem Applizieren in gedehntem Zustand den Kabelstrang zusammenzieht.
Dieses Verhalten ist auch zur Abdichtung von Lüftungsrohren
notwendig. Mit Klebebändern basierend auf den erfindungsgemäßen
Ethylenpolymeren können diese mechanischen und thermischen
Eigenschaften erreicht werden.
-
Für
den Fachmann überraschend und nicht vorhersehbar entspricht
das erfindungsgemäße Klebeband in seinen mechanischen
Eigenschaften wie Dehnfähigkeit und Handeinreißbarkeit
den Eigenschaften von Weich-PVC-Klebebändern und weist
darüber hinaus sogar bessere Wärmebeständigkeit
auf.
-
Prüfmethoden
-
Die
Messungen werden bei einem Prüfklima von 23 ± 1°C
und 50 ± 5% rel. Luftfeuchte durchgeführt.
-
Die
Dichte der Polymeren wird nach ISO 1183 ermittelt
und in g/cm3 ausgedrückt.
-
Der
Schmelzindex wird nach ISO 1133 bei 190°C
und 2,16 kg geprüft und in g/10 min ausgedrückt.
-
Der
Kristallitschmelzpunkt (Tcr) wird mit DSC
bei einer Aufheizrate von 10°C/min nach ISO 3146 ermittelt.
-
Der
Biegemodul (flexural modulus) ist nach ASTM D 790 (Sekantenmodul
bei 2% Dehnung) zu bestimmen.
-
Das
Zugdehnungsverhalten des Klebebandes wird an Prüflingen
vom Typ 2 (rechteckige, 150 mm lange und nach Möglichkeit
15 mm breite Prüfstreifen) nach DIN EN ISO 527-3/2/300 mit
einer Prüfgeschwindigkeit von 300 mm/min, einer Einspannlänge
von 100 mm und einer Vorkraft von 0,3 N/cm ermittelt, wobei Muster zur
Ermittlung der Daten mit scharfen Klingen zugeschnitten werden.
-
Das
Zugdehnungsverhalten wird, wenn nicht anders angegeben, in Maschinenrichtung
(MD, Laufrichtung) geprüft. Die Kraft wird in N/Streifenbreite
und die Bruchdehnung in % ausgedrückt. Die Prüfergebnisse, insbesondere
die Bruchdehnung (Reißdehnung), sind durch eine hinreichende
Zahl von Messungen statistisch abzusichern.
-
Die
Flexibilität wird in Kategorien eingeteilt und hängt
von der Kraft bei 10%-Dehnung ab:
- – unter
3 N/cm: zu weich
- – 3 bis 3,9 N/cm: geeignet
- – 4 bis 6 N/cm: exzellent
- – 6 bis 11 N/cm: geeignet
- – über 11 N/cm: zu hart
-
Die
Messung „instantaneous heat resistance” (Wärmeformbeständigkeit)
wird ausführlich in der
US 2006/0199891 A1 beschrieben.
-
Die
Klebkräfte werden bei einem Abzugswinkel von 180° nach
AFERA 4001 an (nach Möglichkeit) 15 mm breiten Teststreifen
bestimmt. Hierbei werden Stahlplatten nach AFERA-Norm als Prüfuntergrund
verwendet, soweit kein anderer Haftgrund genannt ist.
-
Die
Dicke der Folie des Klebebandes wird nach DIN 53370 bestimmt
(die Haftklebstoffschicht wird nicht berücksichtigt).
-
Die
Holding Power wird nach der PSTC 107 (10/2001) bestimmt, wobei das
Gewicht 20 N beträgt und die Maße der Verklebungsfläche
20 mm in der Höhe und 13 mm in der Breite beträgt.
-
Die
Abrollkraft wird bei 300 mm/min nach DIN EN 1944 gemessen.
-
Die
Handeinreißbarkeit lässt sich schwer in Zahlen
ausdrücken, auch wenn Bruchkraft, Bruchdehnung und Schlagzugzähigkeit
(längs gemessen) von wesentlichem Einfluss sind. Die Folie
wird sowohl quer zwischen zwei Paaren aus Daumen und Zeigefingerspitzen
durchgerissen, als auch nach Beendigung eines Wickelvorgangs in
Längsrichtung ruckartig abgerissen. Bewertung:
+++ | = | sehr leicht, |
++ | = | gut, |
+ | = | noch verarbeitbar |
- | = | schwer verarbeitbar |
-- | = | nur mit hohem Kraftaufwand
abreißbar, die Enden sind unsauber |
--- | = | nicht verarbeitbar |
-
Die
Prüfung auf Weißbruch beim Abreißen des
Klebebandes wird nach
US
2006/0199891 A1 durchgeführt („hand cutting
properties”).
-
Die
thermische Alterung (Versprödung) wird nach der Automobilnorm LV
312 bestimmt. Die Prüfzeit beträgt 3000
Stunden. Als Prüftemperatur werden 105°C (ähnlich
Klasse B jedoch abweichend 105°C statt 100°C)
oder 125°C gewählt. Weiterhin wird visuell geprüft,
ob die Probe nach 3000 h bei 105°C geschmolzen ist.
-
Die
Durchschlagspannung wird nach ASTM D 1000 gemessen.
Als Zahl wird der höchste Wert genommen, dem das Muster
bei dieser Spannung eine Minute standhält. Diese Zahl wird
auf eine Probendicke von 100 μm umgerechnet.
-
Beispiel:
-
Eine
Probe von 200 μm Dicke hält nach einer Minute
einer maximalen Spannung von 6 kV stand, die berechnete Durchschlagspannung
beträgt 3 kV/100 μm.
-
Der
Fogging-Wert wird nach DIN 75201 A ermittelt.
-
Beim
Kältetest wird der oben beschriebene Probekörper
in Anlehnung an ISO/DIS 6722 4 Stunden auf –40°C
abgekühlt und die Probe von Hand auf einen Dorn von 5 mm
Durchmesser gewickelt. Die Muster werden visuell auf Fehler (Risse)
im Klebeband geprüft.
-
Zur
Beurteilung des Verblocken der Folie wird nach 4 Wochen Lagerung
der Folie bei 23°C geprüft, ob sich die Folie
leicht (+), schwer (0) oder nicht mehr (–) abziehen lässt.
-
Folgende
Beispiele sollen die Erfindung erläutern, ohne deren Umfang
zu beschränken.
-
Inhalt:
-
- Beschreibung der Beispiele
- Tabellarische Zusammenstellung der Ergebnisse der Beispiele
- Beschreibung der Vergleichsbeispiele
- Tabellarische Zusammenstellung der Ergebnisse der Vergleichsbeispiele
-
Beispiel 1
-
Auf
einer Blasfolienanlage wird eine Folie mit folgendem Rezepturaufbau
hergestellt: Schicht
1, 18 μm:
24
Gew.-% | LD
251 (LDPE von Exxonmobil, Schmelzindex 8 g/10 min, Dichte |
| 0,9155
g/cm3, Biegemodul 180 MPa, Kristallitschmelzpunkt
104°C) |
75
Gew.-% | Novex
M21 E760 (PE-Ionomer mit Zn-Ionen von Ineos, Dichte |
| 0,933
g/cm3, Schmelzindex 0,5 g/10 min, Kristallitschmelzpunkt |
| 107°C,
Biegemodul 200 MPa) und |
1 Gew.-% | Antioxidantmasterbatch
(20 Gew.-% Irganox 1076 und 80 Gew.-% |
| LDPE) |
Schicht
2, 34 μm:
50 Gew.-% | IN FUSS D9507 (Polyethylen
aus Ethylen und Octen von Dow, |
| Dichte 0,866 g/cm3, Schmelzindex 5 g/10 min, Biegemodul 14
MPa, Kristallitschmelzpunkt 120°C) |
35 Gew.-% | LD 251 |
10 Gew.-% | Antioxidantmasterbatch
(20 Gew.-% Irganox 1076 in LDPE) |
5 Gew.-% | Plasblack PE 1851 (Rußbatch
von Cabot) |
-
Schicht 3, 18 μm:
-
-
Die
Schicht 2 weist die erfindungsgemäße Zusammensetzung
auf.
-
Die
erhaltene Folie wird auf einer Seite mit Corona behandelt und anschließend
auf dieser Seite ein wässriger Acrylathaftkleber, nämlich
PS 83 D (Rohm & Haas),
mit 20 g/m2 aufgetragen. Der Haftklebstoff
wird im Wärmekanal getrocknet und anschließend
am Ende des Trockners mit geringer Leistung mit Corona behandelt
und zu Stangen mit 25 m Lauflänge gewickelt. Das Schneiden
erfolgt durch Abstechen der erhaltenen Stangen mittels rotierender
Messer (round blade) in Rollen zu 15 mm Breite.
-
Beispiel 2
-
Die
Herstellung erfolgt wie bei Beispiel 1, die Folie wird vor der Beschichtung
mit einer Dosis von 80 kGy mit Elektronenstrahlen vernetzt.
-
Als
Klebemasse wird die Acrylatlösungsmittelklebemasse Rikidyne
BDF 505 (Sankyo Chemical) unter Zugabe von Desmodur Z 4470 MPA/X
(aliphatisches Polyisocyanat der Firma Bayer MaterialScience), und zwar
1 Gewichtsteil auf 100 Gewichtsteile Klebemasse Trockengehalt gerechnet,
mit 23 g/m2 aufgetragen.
-
Beispiel 3
-
Die
Herstellung erfolgt wie bei Beispiel 2, die Außenschichten
haben die gleiche Zusammensetzung wie die Basisschicht (Schicht
2), und der Träger wird vor der Beschichtung mit einer
Dosis von 80 kGy mit Elektronenstrahlen vernetzt
-
Beispiel 4
-
Die
Herstellung erfolgt wie bei Beispiel 1, in allen Schichten werden
jedoch 20 Gew.-% LD 251 durch einen Masterbatch CESA-flam OCA0025556-PO
(Flammschutzmasterbatch von Clariant mit Antimontrioxid und Saytex
8010 in PE) ersetzt. Im Brandtest nach MVSS 302 ist keine Brandgeschwindigkeit
zu ermitteln, da die Probe direkt nach dem Anzünden verlöscht. Eigenschaften der Beispiele
| Beispiel
1 | Beispiel
2 | Beispiel
3 |
Foliendicke
[mm] | 0,07 | 0,07 | 0,07 |
Klebkraft
Stahl [N/cm] | 2,9 | 2,4 | ND |
Klebkraft
auf eigener Rückseite [N/cm] | 2,5 | 1,9 | ND |
Abrollkraft
[N/cm] | 2,9 | 2,2 | ND |
Reißkraft
[N/cm] | 10 | 10 | 12 |
Reißdehnung
[%] | 160 | 170 | 290 |
Kraft
bei 10% Dehnung [N/cm] | 5 | 5 | 6 |
Versprödung
nach 3000h@105°C | nein | nein | nein |
Versprödung
nach 3000h@125°C | nein | nein | nein |
Probe
geschmolzen nach 3000h@105°C | ja | nein | nein |
Kompatibilität
mit PE- und PP-Kabeln 3000h@105°C | keine
Versprödung | keine
Versprödung | keine
Versprödung |
„instantaneous
hegt resistance” bei 160°C | very
bad | exzellent | exzellent |
Handeinreißbarkeit | +++ | +++ | -- |
Durchschlagspannung
[kV/100 μm] | 8 | 9 | 8 |
Fogging-Wert | 98 | 96 | 98 |
Kältetest –40°C | OK | OK | OK |
Weißbruch | nein | nein | nein |
Verblocken
der Folie | + | + | + |
-
Vergleichsbeispiel 1
-
Zur
Beschichtung wird eine konventionelle Folie für Isolierband
von Singapore Plastic Products Pte unter der Bezeichnung F2104S
eingesetzt. Die Folie enthält nach Herstellerangaben
100
phr | Suspensions-PVC
mit dem K-Wert 63 bis 65, |
43
phr | DOP
(Di-2-ethylhexylphthalat), |
5 phr | dreibasisches
Bleisulfat (TLB, Stabilisator), |
25
phr | gemahlene
Kreide (Bukit Batu Murah Malaysia mit Fettsäure-Coating), |
1 phr | Furnaceruß und |
0,3
phr | Stearinsäure
(Gleitmittel). |
- phr bedeutet parts per hundred resin (PVC).
-
Die
Nenndicke beträgt 100 μm und die Oberfläche
ist glatt aber matt.
-
Auf
der einen Seite wird der Primer Y01 von Four Pillars Enterprise/Taiwan
aufgetragen (analytisch acrylatmodifizierter SBR-Kautschuk in Toluol)
und darauf 23 g/m2 des Klebstoffs IV9 von
Four Pillars Enterprise/Taiwan (analytisch feststellbare Hauptkomponente:
SBR und Naturkautschuk, Terpenharz und Alkylphenolharz in Toluol).
Die Folie wird unmittelbar nach dem Trockner mit einem Messerbalken
mit scharfen Klingen in 25 mm Abstand in einem Verbundschneidautomaten
zu Rollen geschnitten.
-
Die
Reißdehnung nach 3000 h bei 105°C ist nicht messbar,
da das Muster durch Weichmacherverdampfung in kleine Stücke
zerfallen ist. Nach 3000 h bei 85°C beträgt die
Reißdehnung 150%
-
Vergleichsbeispiel 2
-
Das
Beispiel A der
WO
97/05206 A1 wird nachgearbeitet.
-
Die
Herstellung des Compounds wird nicht beschrieben. Die Komponenten
werden daher auf einem Doppelschneckenlaborextruder von 50 cm Länge
und einem L/D-Verhältnis von 1:10 gemischt:
9,59
phr | Evatane
2805, |
8,3
phr | Attane
SL 4100, 82,28 phr Evatane 1005 VN4, |
74,3
phr | Martinal
99200-08, |
1,27
phr | Irganox
1010, |
0,71
phr | AMEO
T, 3,75 Masterbatch schwarz (hergestellt aus je 50 Gew.-% |
| Polyethylen
mit MFI = 50 und Furnace Seast 3 H), |
0,6
phr | Stearinsäure, |
0,60
phr | Luwax
AL 3. |
-
Der
Compound wird granuliert, getrocknet und auf einer Laboranlage zu
einer Schlauchfolie verblasen und beidseitig geschlitzt. Es wird
versucht, die Folie nach Coronavorbehandlung mit Klebstoff analog
Beispiel 1 zu beschichten, sie weist jedoch zu starken Schrumpf
in Quer- und Längsrichtung auf, die Rollen sind nach 4
Wochen wegen Verblockung (zu hoher Abrollkraft) kaum noch abwickelbar.
-
Daher
folgt ein Versuch der Beschichtung mit einem unpolaren Kautschukleber,
welcher aber an der Lösungsmittelempfindlichkeit der Folie
scheitert. Da die angegebene Schrift eine Klebstoffbeschichtung
nicht beschreibt, wohl aber anzustrebende klebtechnische Eigenschaften,
wird die Folie im Scherenschnitt zwischen einem Satz aus Paaren
von je zwei rotierenden Messern zu 25 mm breiten Streifen zerschnitten
und gewickelt.
-
Das
selbstklebende Klebeband zeichnet sich durch eine gute Flexibilität
und Flammwidrigkeit aus. Die Handeinreißbarkeit ist jedoch
nicht ausreichend. Des Weiteren führt das Klebeband zu
einer erheblichen Verkürzung der Lebensdauer der Kabelisolierung
durch Versprödung. Die hohe Schrumpfneigung ist durch den zu
niedrigen Schmelzindex des Compounds bedingt. Auch bei höherem
Schmelzindex der Rohstoffe sind Probleme zu erwarten, obwohl dadurch
der Schrumpf deutlich geringer wird, denn eine Thermofixierung ist
trotz des geringen Erweichungspunktes der Folie in der genannten
Schrift nicht vorsehen. Da das Produkt keine signifikante Abrollkraft
aufweist, ist es kaum auf Drahtbündeln applizierbar. Der
Fogging-Wert liegt bei 73% (vermutlich bedingt durch das Paraffinwachs).
-
Vergleichsbeispiel 3
-
Das
Beispiel 1 der
WO
00/71634 A1 wird nachgearbeitet.
-
Folgende
Mischung wird in einem Kneter hergestellt:
80,8
phr | ESI
DE 200, |
19,2
phr | Adflex
KS 359 P, |
30,4
phr | Calciumcarbonat-Masterbatch
SH3, |
4,9
phr | Petrothen
PM 92049, |
8,8
phr | Antimonoxid
TMS und |
17,6
phr | DE
83-R. |
-
Der
Compound wird auf einer Cast-Laboranlage zu Flachfolie verarbeitet,
Corona vorbehandelt, 20 g/m2 JB 720 beschichtet,
auf Stangen mit 3-Zoll-Kern gewickelt und durch Abstechen mit feststehender
Klinge (Vorschub von Hand) geschnitten.
-
Dieses
Klebeband zeichnet sich durch PVC-ähnliches mechanisches
Verhalten aus, dass heißt hohe Flexibilität und
gute Handeinreißbarkeit. Nachteilig ist der Einsatz von
bromhaltigen Flammschutzmitteln. Des Weiteren ist die Wärmeformbeständigkeit
bei Temperaturen oberhalb von 95°C gering, so dass die
Folie bei den Alterungs- und Verträglichkeitstesten schmilzt.
-
Vergleichsbeispiel 4
-
Das
Beispiel 5 der
US
2006/0199891 A1 wird nachgearbeitet.
-
Vergleichsbeispiel 5
-
Die
Herstellung erfolgt gemäß Beispiel 1, jedoch wird
IN FUSS D9507 durch LD 251 ersetzt.
-
Vergleichsbeispiel 6
-
Die
Herstellung erfolgt gemäß Beispiel 3, jedoch wird
LD 251 durch IN FUSS D9507 ersetzt.
-
Vergleichsbeispiel 7
-
Die
Herstellung erfolgt gemäß Beispiel 3, jedoch werden
LD 251 und IN FUSS D9507 durch Exact 0203 (weiches LLDPE aus Ethylen
und Octen von DexPlastomers, Dichte 0,902 g/cm
3,
Schmelzindex 3 g/10 min, Biegemodul 70 MPa, Kristallitschmelzpunkt
95°C) Eigenschaften der Vergleichsbeispiele:
| Vergleichsbeispiel 1 | Vergleichsbeispiel 2 | Vergleichsbeispiel 3 | Vergleichsbeispiel 4 | Vergleichsbeispiel 5 | Vergleichsbeispiel 6 | Vergleichsbeispiel 7 |
Foliendicke
[mm] | 0,08 | 0,15 | 0,125 | 0,07 | 0,07 | 0,07 | 0,07 |
Klebkraft
Stahl [N/cm] | 1,8 | ND | ND | ND | ND | ND | ND |
Klebkraft
auf eigener Rückseite [N/cm] | 1,6 | ND | ND | ND | ND | ND | ND |
Abrollkraft
[N/cm] | 2,0 | ND | ND | ND | ND | ND | ND |
Reißkraft
[N/cm] | 15 | 22,3 | 22,5 | 18 | 16 | 2 | 20 |
Reißdehnung
[%] | 150 | 92 | 550 | 800 | 650 | 1100 | 1400 |
Kraft
bei 10% Dehnung [N/cm] | 6 | 27 | 2,5 | 2,5 | 8,5 | 0,6 | 2,5 |
Versprödung
nach 3000h@105°C | ja | ja | ja | nein | nein | ND | ND |
Versprödung
nach 3000h@125°C | ja | ja | ja | ja | nein | ND | ND |
Probe
geschmolzen nach 3000h@105°C | nein | leicht deformiert | ja | nein | ja | ja | ja |
Kompatibilität
mit PE- und PP-Kabeln 3000h@105°C | Kabel und Tape brüchig | Kabel versprödet | Tape brüchig | Tape brüchig | keine Versprädung | ND | ND |
„instantaneous
heat resistance” bei 160°C | fair | very
bad | very
bad | fair/bad | very
bad | very
bad | very
bad |
Handeinreißbarkeit | +++ | + | + | -- | ++ | -- | -- |
Durchschlagspannung [kV/100 μm] | 4 | 3 | 4 | 8 | 9 | ND | ND |
Fogging-Wert | 29 | 73 | 73 | 98 | 96 | ND | 96 |
Kältetest –40°C | nicht
OK | OK | nicht
OK | OK | nicht
OK | OK | OK |
Weißbruch | nein | ja | ja | nein | nein | nein | nein |
Verblocken
der Folie | + | + | - | 0 | + | - | - |
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - US 2006/0199891
A1 [0005, 0069, 0075, 0103]
- - WO 00/71634 A1 [0006, 0099]
- - WO 97/05206 A1 [0007, 0094]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - ASTM D 1922 [0025]
- - ISO 1183 [0062]
- - ISO 1133 [0063]
- - ISO 3146 [0064]
- - ASTM D 790 [0065]
- - DIN EN ISO 527-3/2/300 [0066]
- - DIN 53370 [0071]
- - DIN EN 1944 [0073]
- - LV 312 [0076]
- - ASTM D 1000 [0077]
- - DIN 75201 A [0079]
- - ISO/DIS 6722 4 [0080]