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Die
Erfindung betrifft eine Verriegelungseinrichtung für Kraftfahrzeuginnenraumkomponenten mit
den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Derartige
Kraftfahrzeuginnenraumkomponenten können beispielsweise
Schubladen von Ablagefächern, bewegte Teile von Cupholdern,
Aschern, Bildschirmen, Sonnenblenden und dgl. sein.
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Aus
der Druckschrift
EP
0 978 418 A1 ist eine Verriegelungseinrichtung für
eine Schublade in einem Kraftfahrzeug bekannt, die in der Praxis
auch als Crash-Verriegelung bezeichnet wird. So weist die Schublade
neben einer üblichen Push-Push-Verriegelung, auf die hier
nicht weiter eingegangen werden soll, einen zusätzlichen
Riegel auf, der die Schublade bei einem Unfall verriegeln soll,
damit diese sich nicht ungewollt öffnet. Ein ungewolltes Öffnen
könnte das Verletzungsrisiko für die Insassen
des Kraftfahrzeugs erhöhen, da sich diese beispielsweise
an der Blende der Schublade stoßen könnten. Der
Riegel ist schwenkbar am Gehäuse gelagert und weist in
einem Bereich nahe seiner Schwenkachse einen Körper erhöhter
Masse auf. Durch eine Riegelfeder wird der Riegel bei Normalgebrauch
in einer Entriegelungsposition gehalten. In dieser Entriegelungsposition
greift der Riegel nicht in die Schublade ein. Treten beispielsweise
durch einen Unfall deutlich erhöhte Beschleunigungen gegenüber
dem Normalgebrauch auf, so verschwenkt der Riegel aufgrund des Körpers erhöhter
Masse entgegen der Kraft der Riegelfeder in eine Verriegelungsposition,
d. h. er greift in eine Ausnehmung der Schublade ein und hindert
diese hierdurch daran, aus dem Gehäuse auszufahren.
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Der
Nachteil der bekannten Verriegelungseinrichtung liegt darin, dass
sie unter bestimmten mechanischen Randbedingungen nicht schnell
genug reagieren kann. Soll beispielsweise eine besonders schwere
Schublade oder ein schweres Schwenkdisplay bereits nach einem sehr
kurzen Weg verriegelt werden, so kann die bekannte Verriegelungseinrichtung
nicht sicherstellen, dass dieses Bauteil ausreichend hintergriffen
wird, insbesondere wenn die räumlichen Gegebenheiten keine
großen Hebellängen zulassen.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Verriegelungseinrichtung
zu schaffen, die in kürzerer Reaktionszeit einen größeren
Verriegelungsweg zurücklegt.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst. Erfindungsgemäß ist
der Riegel der Verriegelungseinrichtung mit einer Riegelfeder beaufschlagt,
jedoch nicht wie bekannt entgegen der Verriegelungsrichtung, sondern im
Gegenteil in Richtung der Verriegelungsrichtung. Im Normalgebrauch
wird der Riegel mit einer Halteeinrichtung in der Entriegelungsposition
entgegen der Kraft der Riegelfeder gehalten. Der Riegel ist somit
vorgespannt. Die Halteeinrichtung löst bei deutlich über
dem Normalgebrauch erhöhten Beschleunigungen aus und gibt
dadurch den Riegel frei. Dieser wird dann durch die Kraft der Riegelfeder
beschleunigt und kann dadurch innerhalb kürzester Zeit
einen gegenüber dem Stand der Technik deutlich vergrößerten
Verriegelungsweg zurücklegen. Mit deutlich über
dem Normalgebrauch erhöhten Beschleunigungen sind insbesondere
Beschleunigungen gemeint, wie sie im Fall eines Unfalls bei einem
Kraftfahrzeug wirken. Die Begriffe Entriegelungsposition und Verriegelungsposition
beziehen sich auf die übliche Situation bei Schubladen,
Schwenkdisplays etc. Grundsätzlich können diese
beiden Positionen auch vertauscht sein, was von der Erfindung miterfasst
wird. So würde im umgekehrten Fall das kinematische Bauteil
im Normalgebrauch verriegelt sein und bei einem Unfall durch die
Verriegelungseinrichtung entriegelt werden.
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Vorzugsweise
ist der Riegel linear oder schwenkbar geführt, und zwar
insbesondere in einem Gehäuse oder dgl. der Kraftfahrzeuginnenraumkomponente.
Ohne den Erfindungsgedanken zu verlassen, kann die Führung
aber auch einer kombinierten translatorischen und rotatorischen
Bewegung entsprechen. Auch kann eine enge Führung in bestimmten
Fällen entbehrlich sein.
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Grundsätzlich
sind insbesondere zwei Grundtypen einer erfindungsgemäßen
Verriegelungseinrichtung denkbar. Zum einen kann die Halteeinrichtung,
die auf den Riegel wirkt, ein Auslöser sein, auf den selbst
die die Entriegelung bewirkenden Massenträgheitskräfte
wirken. Zum anderen kann die Halteeinrichtung lediglich eine Rasteinrichtung
sein, wobei die die Entriegelung bewirkenden Massenträgheitskräfte
im Wesentlichen auf den Riegel selbst wirken. Im ersten Fall kann
der Riegel relativ leicht sein und wird durch einen Auslöser,
der vorzugsweise einen Körper erhöhter Masse aufweist,
gehalten. Der Auslöser kann wiederum linear oder schwenkbar
geführt sein, wobei auch hier Mischformen möglich sind.
Durch erhöhte Beschleunigungen, wie sie insbesondere bei
einem Unfall auftreten, bewirken die Massenträgheitskräfte,
die auf den Auslöser wirken, dass dieser den Riegel freigibt,
welcher wiederum durch die Kraft der Riegelfeder in Richtung der
Entriegelungsposition beschleunigt wird. Um sicherzustellen, dass
der Auslöser nur im Fall erhöhter Beschleunigungen
den Riegel freigibt, weist er vorzugsweise eine Auslöserfeder
oder eine Auslöserrasteinrichtung auf. Eine Auslöserfeder
wirkt in Richtung der Halteposition des Auslösers, d. h.
die Auslöserfederkräfte müssen von den
Massenträgheitskräften überwunden werden,
bevor der Auslöser die Halteposition verlässt.
Alternativ kann eine Auslöserrasteinrichtung, beispielsweise
mit einer Kugelraste, einer elastischen Rastnase oder dgl., verwendet
werden. Auch diese hat die Funktion, dass der Auslöser
bis zur Überschreitung definierter Beschleunigungen bzw.
entsprechender Massenträgheitskräfte in der Halteposition
gehalten wird. Statt einer Auslöserfeder oder einer Auslöserrasteinrichtung
kann erfindungsgemäß auch das Reibverhalten zwischen
Riegel und Auslöser an den entsprechenden Kontaktflächen
zur Steuerung des Auslöseverhaltens genutzt werden. Doch
lässt eine Auslöserfeder oder eine Auslöserrasteinrichtung
eine gezieltere Einstellung zu.
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Eine
vom Aufbau her etwas weniger aufwendige Variante ergibt sich wie
oben genannt, wenn statt eines Auslösers eine Rasteinrichtung
als Halteeinrichtung verwendet wird. Beispielsweise kann der Riegel
durch eine Kugelraste oder dgl. gehalten werden. Die Haltekräfte
der Rasteinrichtung sowie die Federkräfte der Riegelfeder
sind derart mit der Masse des Riegels abzustimmen, dass der Riegel
bei erhöhten, definierten Beschleunigungen verriegelt.
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In
einer Ausführungsform wirkt die Massenträgheitskraft
im Wesentlichen längs der Verriegelungsrichtung des Riegels.
Der Riegel wird also durch den Unfall oder dgl. aufgrund seiner
Massenträgheit ohnehin in Richtung seiner Verriegelungsposition
getrieben und dabei zusätzlich von der Riegelfeder beschleunigt.
Die Verriegelung findet statt, sobald die Summe aus der Vorspannkraft
der Riegelfeder und der auf den Riegel wirkenden Massenträgheitskraft die
Haltekraft der Rasteinrichtung überschreitet.
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Alternativ
hierzu kann die Massenträgheitskraft, die den Riegel zum
Verriegeln bringt, im Wesentlichen quer zu dessen Verriegelungsrichtung
wirken. In diesem Fall löst die Verriegelungseinrichtung aus,
sobald die Massenträgheitskraft auf den Riegel die Haltekraft
der Rasteinrichtung überschreitet, während die
Federkraft der Riegelfeder hierbei keine Rolle spielt. Erst wenn
der Riegel quer zur Verriegelungsrichtung ausgelenkt ist, kann er
eine Verschiebung oder Verdrehung in Richtung der Verriegelungsposition
vollziehen und wird dabei durch die Riegelfeder beschleunigt.
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Vorzugsweise
reagiert die Verriegelungseinrichtung auf einen Front- und einen
Heckaufprall, d. h. sie ist derart gestaltet, dass der Riegel bei
Beschleunigungskräften sowohl in eine erste als auch in eine
zweite, der ersten Richtung entgegengesetzten Beschleunigungsrichtung
verriegelt.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von fünf Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel in Schnittdarstellung in Entriegelungsposition;
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2 dieselbe
Verriegelungseinrichtung in Schnittdarstellung in Verriegelungsposition;
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3 ein
zweites Ausführungsbeispiel in Schnittdarstellung in Entriegelungsposition;
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4 dieselbe
Verriegelungseinrichtung in Schnittdarstellung in Verriegelungsposition;
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5 ein
drittes Ausführungsbeispiel in Schnittdarstellung in Entriegelungsposition;
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6 dieselbe
Verriegelungseinrichtung in Schnittdarstellung in Verriegelungsposition;
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7 ein
viertes Ausführungsbeispiel in Schnittdarstellung in Entriegelungsposition;
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8 dieselbe
Verriegelungseinrichtung in Schnittdarstellung in Verriegelungsposition;
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9 ein
fünftes Ausführungsbeispiel in perspektivischer
Darstellung in Entriegelungsposition; und
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10 dieselbe
Verriegelungseinrichtung in perspektivischer Darstellung in Verriegelungsposition.
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Die
in den 1 und 2 dargestellte Verriegelungseinrichtung 1 dient
der Verriegelung einer Komponente 2 in Form eines Ablagefachs,
welche für den Einbau in einem Kraftfahrzeuginnenraum gedacht
ist. Die Komponente 2 weist einen schubladenartigen Auszug 3 mit
einer den Auszug 3 nach außen begrenzenden Blende 4 auf.
Der Auszug 3 ist innerhalb eines Gehäuses 5 linear
geführt und wird durch eine Seitenwand 6 in dem
der Blende 4 abgewandten Bereich seitlich begrenzt. Das
Gehäuse 5 und die Seitenwand 6 bilden
eine Linearführung 7, so dass sich der Auszug 3 in
einer Bewegungsrichtung K ein- und ausschieben lässt. Im
Bereich dieser Linearführung 7 ist die Verriegelungseinrichtung 1 angeordnet. Die
Verriegelungseinrichtung 1 umfasst insbesondere einen bolzenartigen
Riegel 8, der linear, senkrecht zur Bewegungsrichtung K
des Auszugs 3 linear geführt ist, sowie einen
Auslöser 9 als Halteeinrichtung, der linear, parallel
zur Bewegungsrichtung K des Auszugs 3 geführt
ist. Der Riegel 8 weist einen umlaufenden Bund 10 auf,
der in der Entriegelungsposition (1) von einer
Haltenase 11 des Auslösers 9 hintergriffen
wird. Auf einer dem Auszug 3 abgewandten Seite schließt
sich an den Bund 10 gegenüber der Haltenase 11 eine
Riegelfeder 12 in Form einer Schraubendruckfeder an, die
sich an einem Gehäusevorsprung 13 abstützt.
Die Riegelfeder 12 bewirkt eine Kraft F, die axial auf
den Riegel 8 in Richtung des Auszugs 3 wirkt und
den Riegel 8 dadurch in der Entriegelungsposition vorspannt.
Der Riegel 8 ragt in diesem Zustand in eine Öffnung 14 des
Gehäuses 5, greift jedoch nicht in den Auszug 3 ein,
so dass dieser frei bewegt werden kann. Der Auslöser 9 wird
von einer als Schraubendruckfeder ausgeführten Auslöserfeder 15 in
Richtung des Riegels 8 gedrückt. Dazu stützt
sich die Auslöserfeder 15 an einem Anschlag 16 des
Gehäuses 5 ab. Der Auslöser 9 weist
neben der Haltenase 11 einen Körper 17 erhöhter
Masse in Form einer Materialanhäufung auf. Der Auslöser 9 ist
aus Metall gefertigt.
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Bei
einem unfallbedingten Aufprall eines Fahrzeugs, in dem die Komponente 2 eingebaut
ist, wirken extreme Beschleunigungen bzw. Verzögerungen
parallel zur Bewegungsrichtung K des Auszugs 3, die deutlich über
dem Normalgebrauch liegen. Die Massenträgheitskraft M des
Auslösers 9 wirkt entgegen der Kraft der Auslöserfeder 15 und überschreitet diese.
Dadurch bewegt sich der Auslöser 9 weg vom Riegel 8 und
gibt diesen frei. Durch die Riegelfeder 12 wird der Riegel 8 in
Richtung des Auszugs 3 beschleunigt und greift dadurch
in eine Ausnehmung 18 des Auszugs 3 ein. Hierdurch
wird verhindert, dass sich der Auszug 3 bedingt durch die
Beschleunigung des Fahrzeugs aus dem Gehäuse 5 heraus
verschiebt. Durch die federgetriebene Beschleunigung des Riegels 8 legt
dieser sehr schnell den Verriegelungsweg 19 zurück,
bis der Bund 10 des Riegels 8 an der Außenseite
des Gehäuses 3 anliegt. Die Länge 20 der
Ausnehmung 18 ist so abgestimmt, dass der Riegel 8 bei
einer maximal zu erwartenden Beschleunigung des Auszugs 3 immer
noch sicher in die Ausnehmung 18 eingreifen kann. Aufgrund
der kurzen Verriegelungszeit kann die Länge 20 jedoch recht
gering sein und somit die maximale Verschiebung des Auszugs 3 derart
begrenzt werden, dass keine Verletzungsgefahr von der leicht herausstehenden
Blende 4 zu erwarten ist. Da die Verrieglungszeit im Wesentlichen
von der Federkonstante der Riegelfeder 12 abhängt,
kann sie sehr gut gesteuert werden. Hiervon unabhängig
kann über die Dimensionierung der Auslöserfeder 15 sehr
gut bestimmt werden, ab welcher Beschleunigung bzw. Verzögerung
des Fahrzeugs die Verriegelungseinrichtung 1 verriegelt.
Weiterhin ist ein kompakter Aufbau der Verriegelungseinrichtung 1 möglich.
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Bei
der in den 3 und 4 dargestellten Verriegelungseinrichtung 1' ist
die Linearbewegung des Riegels 8 aus den 1 und 2 durch
eine rotatorische Bewegung und die Auslöserfeder 15 durch
eine Auslöserrasteinrichtung 21' ersetzt. Im Folgenden
soll zur Vermeidung von Wiederholungen lediglich auf die Unterschiede
eingegangen werden. Der Riegel 8' ist an einer Riegelachse 22' drehbar
gelagert und wird von einer Riegelfeder 12' in Form einer
Schenkelfeder im Gegenuhrzeigersinn beaufschlagt. In der in 3 dargestellten
Entriegelungsposition wird der Riegel 8' von einem Auslöser 9' gehalten.
Dazu greift ein Vorsprung 23' (siehe 4) des
Auslösers 9' in eine Kerbe 24' des Riegels 8'. Vorsprung 23' und
Kerbe 24' bilden gemeinsam die Auslöserrasteinrichtung 21',
die den Auslöser 9' im Normalgebrauch am Riegel 8' halten.
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Im
Zuge deutlich erhöhter Beschleunigungen wirken derart hohe
Massenträgheitskräfte M auf den Auslöser 9',
dass dieser in Bewegungsrichtung K der Komponente 2' beschleunigt
wird und dabei die Auslöserrasteinrichtung 21' außer
Eingriff gerät, was ein leichtes Verdrehen des Riegels 8' entgegen
der Riegelfeder 12' bedingt. Sobald der Riegel 8' vom
Auslöser 9' freigekommen ist, wird er von der
Riegelfeder 12' im Gegenuhrzeigersinn um die Riegelachse 22' in Richtung
des Auszugs 3' beschleunigt. In der Seitenwand 6' des
Auszugs 3' sind mehrere Ausnehmungen 18' in Bewegungsrichtung
K der Komponente 2' hintereinander angeordnet. Da der Auszug 3' in
Bewegungsrichtung K beschleunigt wird, kann der Riegel 8' in
eine der Ausnehmungen 18' eingreifen und den Auszug 3' dadurch
verriegeln. Durch die Anordnung mehrerer Ausnehmungen 18' besteht
je nach auftretenden Beschleunigungen die Möglichkeit, dass
der Auszug 3' bereits nach einem sehr kurzen Weg verriegelt
bzw. gestoppt wird, wie in 4 dargestellt.
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Die
in den 5 und 6 dargestellte Verriegelungseinrichtung 1'' dient
der Verrieglung einer Komponente 2'' mit einem Bildschirm 25'',
der um eine Bildschirmschwenkachse 26'' schwenkbar gelagert
und beispielsweise im Bereich der I-Tafel eines Fahrzeugs angeordnet
ist. Hieran wird deutlich, dass die Erfindung nicht auf Komponenten
mit linear geführten Auszügen oder dgl. beschränkt
ist. Weiterhin ist der Riegel 8'' wie beim zweiten Ausführungsbeispiel
mit einer Riegelachse 22'' rotatorisch gelagert, und auch
der Auslöser 9'' ist im Gegensatz zu den beiden
zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen mit einer Auslöserachse 27'' schwenkbar
gelagert. Eine als Schenkelfeder ausgeführte Auslöserfeder 15'' bewirkt
ein Drehmoment auf den Auslöser 9'' in Richtung
des Riegels 8''. Mit einer Haltenase 11'' hält der
Auslöser 9'' den Riegel 8'' in der in 5 dargestellten
Entriegelungsposition und verhindert, dass dieser von der als Schenkelfeder
ausgeführten Riegelfeder 12'' in Richtung des
Bildschirms 25'' schwenkt.
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Bei
erhöhten Beschleunigungen bewirken die Massenträgheitskräfte
auf den Körper 17'' erhöhter Masse des
Auslösers 9'', dass das entsprechende Drehmoment
größer als das der Auslöserfeder 15'' wird.
Dadurch verschwenkt der Auslöser 9'', wodurch der
Riegel 8'' freigegeben und von der Riegelfeder 12'' beschleunigt
wird (6). Dies bewirkt, dass ein freies Ende 37'' des
Riegels 8'' in den Schwenkbereich des Bildschirms 25'' eingreift.
Bedingt durch die Beschleunigung bzw. Verzögerung des Fahrzeugs verschwenkt
gleichzeitig der Bildschirm 25'' und schlägt schließlich
mit einer Anschlagschulter 28'' gegen das freie Ende 37'' des
Riegels 8''. In dem Ausführungsbeispiel führt
dies dazu, dass der Bildschirm 25 bei einem Heckaufprall
nicht unbeabsichtigt in die Nichtgebrauchsposition verschwenkt,
da insbesondere Zwischenpositionen kritisch für die Insassen
sein könnten.
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In
den 7 und 8 ist eine Verriegelungseinrichtung 1''' dargestellt,
die einige Gemeinsamkeiten mit der Verriegelungseinrichtung 1 aus den 1 und 2 aufweist.
Insofern soll im Folgenden nur auf die wesentlichen Unterschiede
eingegangen werden. Statt eines Auslösers 9 sieht
dieses Ausführungsbeispiel als Halteeinrichtung eine Rasteinrichtung 29''' vor,
die den Riegel 8''' in der in 7 dargestellten
Entriegelungsposition entgegen der Vorspannung der Riegelfeder 12''' hält.
Die Rasteinrichtung 29''' wird durch eine Klammer 30''' aus
Federdraht gebildet, die mit Abwinkelungen 31''' an zwei
gegenüberliegenden Schenkeln 32''' in eine V-förmige
Kerbe 24''' des Riegels 8''' eingreift. Der Riegel 8''' stellt
selbst den Körper 17''' erhöhter Masse
dar, so dass bei erhöhten Beschleunigungen eine entsprechende
hohe Massenträgheitskraft M auftritt. Im Normalgebrauch
liegt die Summe der Massenträgheitskraft M und der Kraft
F der Riegelfeder 12''' unter der Haltekraft H der Rasteinrichtung 29'''.
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Wird
jedoch, beispielsweise im Zuge eines Unfalls, die auf den Riegel 8''' wirkende
Massenträgheitskraft M so hoch, dass sie zusammen mit der Kraft
F der Riegelfeder 12''' die Haltekraft H der Rasteinrichtung 29''' überschreitet,
so biegen sich die beiden Schenkel 32''' soweit auf, bis
der Riegel 8''' freikommt. In diesem Moment wirkt dann
keine Haltekraft mehr, so dass die Kraft F der Riegelfeder 12''' voll
zum Tragen kommt und der Riegel 8''' extrem schnell beschleunigt
wird bis die in 8 dargestellte Verriegelungsposition
erreicht wird.
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Eine
derartige Verriegelungseinrichtung 1''' setzt jedoch voraus,
dass die Beschleunigungsrichtung, die die Verriegelung auslösen
soll, zumindest in etwa in die gleiche Richtung orientiert ist,
wie die Verriegelungsrichtung, d. h. die Bewegungsrichtung des Riegels 8'''.
Im Gegensatz hierzu stehen die Beschleunigungsrichtung und die Verriegelungsrichtung im
Ausführungsbeispiel aus 1 und 2 senkrecht
zueinander.
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Bei
dem fünften Ausführungsbeispiel, das in den 9 und 10 dargestellt
ist, findet insofern eine Kombination aus dem ersten und vierten
Ausführungsbeispiel statt, als die Verriegelungsrichtung zumindest
in etwa senkrecht zur Beschleunigungsrichtung steht und dabei eine
Rasteinrichtung 29'''' statt eines Auslösers 9 zum
Einsatz kommt. Der Riegel 8'''' ist linear und axial verschieblich
entlang seiner Riegelachse 22'''' im Gehäuse geführt.
Hierzu weist er einen zylindrischen Riegelgrundkörper 33'''' auf,
der in einer korrespondierenden zylindrischen Öffnung 14'''' im
Gehäuse 5'''' der ansonsten nicht dargestellten
Komponente gehalten wird. Die Komponente weist beispielsweise einen
Auszug mit einer Bewegungsrichtung K senkrecht zur Riegelachse 22'''' auf.
In der dem Gehäuse 5'''' abgewandten Richtung
schließt sich an den Riegelgrundkörper 33'''' ein
Querhaupt 34'''' an, das zu einer Seite durch ein Kreissegment
von etwa 90° einen Körper 17'''' erhöhter
Masse gebildet ist. Dem gegenüberliegend auf der anderen
Seite der Riegelachse 22'''' bildet das Querhaupt 34'''' eine
schlanke Rastnase 35''''. Auf das Querhaupt 34'''' schließt
sich in Verlängerung der Riegelachse 22'''' eine
Riegelfeder 12'''' an, die sich wiederum an einem den Riegel 8'''' überspannenden,
brückenförmigen Gehäusevorsprung 13'''' abstützt
und den Riegel 8'''' axial vorspannt. Der entsprechenden
Kraft F der Riegelfeder 12'''' wirkt die Haltkraft H der
Rasteinrichtung 29'''' entgegen. Diese wird durch die Auflage
der Spitze der Rastnase 35'''' auf der Schmalseite eines
Steges 36'''' am Gehäuse 5'''' gebildet.
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Im
Ruhezustand wirkt die Haltekraft H unmittelbar entgegengerichtet
zur Kraft F der Riegelfeder 12''''. Im Falle von Beschleunigungen
der Komponente, die im Wesentlichen senkrecht zur Riegelachse 22'''' und
beispielsweise parallel zur Bewegungsrichtung K wirken, wirkt eine
Massenträgheitskraft M auf den Körper 17'''' erhöhter
Masse, der ein Drehmoment auf den Riegel 8'''' um die Riegelachse 22'''' bewirkt.
Aufgrund von Reibung zwischen der Rastnase 35'''' und dem
Steg 36'''' wirkt diesem Moment ein in Umfangsrichtung
des Riegels 8'''' wirkender Anteil der Haltekraft Hu entgegen, d. h. die Haltekraft H setzt sich
vektoriell aus dem Anteil Hu und einem der
Kraft F der Riegelfeder 12'''' entgegenwirkenden axialen Anteil
Ha zusammen.
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Bei
deutlich erhöhten Beschleunigungen wird das Drehmoment
aus dem reibungsbedingt maximal möglichen Anteil der Haltekraft
Hu durch das Drehmoment aus der Massenträgheitskraft
M überschritten, wodurch der Riegel 8'''' sich
dreht, die Rastnase 35'''' seitlich von dem Steg 36'''' abgleitet und
dadurch der Riegel 8'''' von der Riegelfeder 12'''' axial
beschleunigt wird, bis das Querhaupt 34'''' auf dem Gehäuse 5'''' aufsitzt.
In diesem, in 10 dargestellten Zustand, greift
der Riegelgrundkörper 33'''' in eine nicht dargestellte
Ausnehmung eines Auszugs oder dgl. ein und verriegelt somit.
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Der
besondere Vorteil dieses Ausführungsbeispiels gegenüber
den anderen Ausführungsbeispielen liegt darin, dass die
Verriegelungseinrichtung 1'''' nicht nur bei Beschleunigungen
auslöst, die im Wesentlichen in eine ganz bestimmte Richtung
wirken, sondern grundsätzlich bei allen Beschleunigungen,
die im Wesentlichen senkrecht zur Riegelachse 22'''' wirken.
Ausnahme sind solche Beschleunigungen, die mehr oder weniger senkrecht
zur Bewegungsrichtung K der Komponente wirken, da in diesem Fall
die Massenträgheitskraft M in Richtung der Riegelachse 22'''' wirkt
und somit kein Drehmoment erzeugt. Diese Beschleunigungen führen
allerdings nicht zu einer Bewegung der Komponente in der Bewegungsrichtung
K und sind daher unkritisch.
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- 1,
1', 1'', 1''', 1''''
- Verriegelungseinrichtung
- 2,
2', 2''
- Komponente
- 3,
3'
- Auszug
- 4
- Blende
- 5,
5', 5'', 5''', 5''''
- Gehäuse
- 6,
6'
- Seitenwand
- 7
- Linearführung
- 8,
8', 8'', 8''', 8''''
- Riegel
- 9,
9', 9''
- Auslöser
- 10,
10'''
- Bund
- 11,
11''
- Haltenase
- 12,
12', 12'', 12''', 12''''
- Riegelfeder
- 13,
13''', 13''''
- Gehäusevorsprung
- 14,
14', 14'', 14''', 14''''
- Öffnung
- 15,
15''
- Auslöserfeder
- 16
- Anschlag
- 17,
17', 17'', 17''', 17''''
- Körper
erhöhter Masse
- 18,
18'
- Ausnehmung
- 19
- Verriegelungsweg
- 20
- Länge
der Ausnehmung
- 21'
- Auslöserrasteinrichtung
- 22',
22'', 22''''
- Riegelachse
- 23'
- Vorsprung
- 24',
24'''
- Kerbe
- 25''
- Bildschirm
- 26''
- Bildschirmschwenkachse
- 27''
- Auslöserachse
- 28''
- Anschlagschulter
- 29''',
29''''
- Rasteinrichtung
- 30'''
- Klammer
- 31'''
- Abwinkelung
- 32'''
- Schenkel
- 33''''
- Riegelgrundkörper
- 34''''
- Querhaupt
- 35''''
- Rastnase
- 36''''
- Steg
- 37''
- freies
Ende des Riegels 8''
- F
- Kraft
der Riegelfeder
- H
- Haltekraft
der Rasteinrichtung
- Ha
- Axialanteil
der Haltekraft
- Hu
- In
Umfangsrichtung des Riegels wirkender Anteil der Haltekraft
- K
- Bewegungsrichtung
der Komponente
- M
- Massenträgheitskraft
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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