-
Die Erfindung betrifft eine Anschlussvorrichtung. Eine solche Anschlussvorrichtung weist ein Gehäuse und einen daran vorgesehenen Stecker mit einem Signalanschluss mit einem daran angeschlossen Kabel mit wenigstens einem Signalleiter und insbesondere Lichtwellenleiter auf. Das Gehäuse ist mit einer Zugentlastungseinrichtung versehen, um den Stecker von Zug zu entlasten. Der Stecker weist einen Verriegelungsmechanismus auf, der über eine Relativbewegung wenigstens eines Gehäuseteils des Gehäuses gegenüber dem Signalleiter entriegelbar ist. Das Gehäuse ist mit wenigstens einer zusätzlichen Sicherungseinrichtung ausgerüstet, um eine lösbare Befestigung des Gehäuses an dem Signalanschluss zu ermöglichen.
-
Anschlussvorrichtungen zum Anschließen eines Kabels an einen Signalanschluss und insbesondere an eine Kommunikationseinrichtung, beispielsweise einen Computer, ein Notebook oder eine Telefonanlage, sind aus der Praxis bekannt. Der mit dem Kabel verbundene Stecker wird dabei in eine korrespondierende Buchse an dem elektrischen Gerät eingesteckt.
-
Bekannte Anschlussvorrichtungen für elektrische Kabel bestehen standardmäßig aus einem kabelseitigen achtpoligen Stecker, der in der Praxis als RJ-45-Stecker oder Western-Stecker bekannt ist; und einer entsprechenden geräteseitigen Anschlussbuchse. Der Stecker ist dabei meist in Crimp-Anschlußtechnik mit dem Kabel verbunden, kann jedoch auch mit diesem verlötet sein. Der Stecker wird dabei meist mittels eines Rastarms beim Einstecken in die Buchse fixiert; kann jedoch auch durch an der Buchse bzw. an dem elektrischen Gerät vorhandene Befestigungshaken gehalten werden oder mittels Schrauben mit dem elektrischen Gerät verschraubt werden.
-
Daneben gibt es auch Anschlussvorrichtungen für optische Kabel, d. h. für Lichtwellenleiter. Bei einem Lichtwellenleiter handelt es sich um ein zum Lichttransport geeignetes optisches Bauelement, welches häufig aus einer Vielzahl, im Verhältnis zu ihrer Länge sehr dünner, zu einem Bündel zusammengefasster einzelner Glasfasern oder Kunststofffasern, insbesondere Polymerfasern, besteht; unter einem Lichtwellenleiter soll im folgenden jedoch auch ein solcher mit einer Einzelfaser verstanden werden. Die einzelnen Glasfasern oder Kunststofffasern sind dabei in der Regel von einer Kunststoffummantelung umgeben. Durch die im Vergleich zu elektrischen Signalen wesentlich höhere Trägerfrequenz des Lichtes können größere Datenmengen in gleicher Zeit bzw. gleiche Datenmengen in kürzerer Zeit übertragen werden als mit herkömmlichen Koaxialkabeln. Außerdem gibt es bei Lichtwellenleitern keine EMV-Probleme. Gegenüber einer Glasfaser hat eine Polymerfaser wesentlich höhere Dämpfungswerte und einen größeren Durchmesser, sie ist jedoch preiswert und einfacher zu installieren.
-
Da die Verwendung von Lichtwellenleitern zugenommen hat, besteht eine steigende Nachfrage nach einfach zu handhabenden und schnell anschließbaren Anschlussvorrichtungen für Lichtwellenleiter (Lichtwellenleiter-Stecker).
-
Für die Anschlusstechnik von Lichtwellenleiter gibt es eine Vielzahl von standardisierten Steckverbindungen, die untereinander inkompatibel sind. Die häufigsten Standard-Lichtwellenleiter-Stecker sind der ST-Stecker, der PC/FC-Stecker und der SC-Stecker, wobei sich letzterer zunehmend durchsetzt.
-
Der SC-Stecker (IEC 874-19) ist ein Lichtwellenleiter-Stecker, der sich als polarisierter Push/Pull-Stecker durch seine geringen Abmessungen und hohe Packungsdichte auszeichnet. Dieser Stecker hat ein quadratisches Design und kann für Multimodefasern und Monomodefasern benutzt werden. Mit dem Stecker können Simplex-, Duplex- und Mehrfachverbindungen aufgebaut werden. Durch seinen Aufbau ist er verdrehsicher und besitzt eine automatische Verriegelung mit der korrespondierenden Buchse.
-
Zum Lösen eines derartigen Lichtwellenleiter-Steckers aus der korrespondierenden Buchse ist es erforderlich, das Steckergehäuse axial um einen kurzen Weg von ca. 1 bis 2 mm von der Buchse wegzuziehen. Dadurch kommt es zu einer gewollten Relativverschiebung des äußeren Steckergehäuses gegenüber dem die Ferrulen aufnehmenden Innengehäuse, wodurch die mechanische Verriegelung zwischen dem Innengehäuse des Steckers und der korrespondierenden Buchse gelöst wird.
-
Nachteilig ist hierbei jedoch, dass die bekannten Standard-Lichtwellenleiter-Stecker nur sehr bedingt in rauer industrieller Umgebung eingesetzt werden können.
-
Mit der
DE 10 2006 000 702 A1 ist eine Anschlussvorrichtung bekannt geworden, durch die ein sicherer mechanischer Schutz des Steckers und des anzuschließenden Lichtwellenleiters möglich ist. Dazu weist die Anschlussvorrichtung ein federndes Rastmittel als zusätzliche mechanische Sicherung auf, welche auch zur Aufnahme und Ableitung hoher Zugkräfte geeignet ist.
-
Aus der
DE 38 38 974 A1 ist ein Verfahren zum Fixieren von Lichtwellenleiter-Adern in einem Steckergehäuse mit einer Durchtrittsöffnung für die Adern bekannt. Dabei ist ein Fixierstück vorgesehen, das auf den Lichtwellenleiter aufsetzbar und weitgehend spannungsfrei in die Durchtrittsöffnung einsetzbar und dort mit Hilfe eines Stopfens arretierbar ist. Die für die Zugkraftübertragung vorgesehenen Elemente des Lichtwellenleiter-Kabels werden an ihrem mit dem Steckergehäuse zu verbindenden Ende fixiert, während das gesamte LWL-Kabel einer Zugkraft unterworfen wird. Die Lichtwellenleiter-Ader wird in das Fixierstück des Steckergehäuses eingeführt und mittels des Stopfens arretiert. Anschließend wird Klebstoff in die Zwischenräume zwischen Kanälen des Fixierstücks und den darin arretierten Lichtwellenleiter-Adern eingebracht.
-
Die
DE 10 2004 042 142 A1 offenbart einen Lichtwellenleiter-Steckverbinder, bestehend aus einem Stecker- und einem Buchsenteil, wobei beide Teile wenigstens ein Gehäuse, ein Aufnahmeelement für mindestens ein optisches Steckelement und Mittel zur Kabelzugentlastung und Verbindungselemente zum Herstellen oder Lösen der optischen Verbindung aufweisen. Das Steckerteil weist ein das wenigstens eine optische Steckelement umhüllendes und dieses verbindungsseitig überragendes Schutzelement auf, das derart verschiebbar ausgebildet und angeordnet ist, dass es mit Herstellung der optischen Verbindung wenigstens das in das Buchsenteil ragende Ferrulenende des optischen Steckelementes frei gibt.
-
Weiter ist aus der
DE 10 2006 019 335 A1 ein optischer Stecker, im Wesentlichen bestehend aus einem Gehäuse in dem ein Trägerteil zur Aufnahme von mindestens einem optischen Steckelement und Mittel zur Kabel- und Faserbefestigung und - zugentlastung angeordnet sind und der Funktionselemente zum Herstellen oder Lösen einer optischen Verbindung aufweist, bekannt. Zur seitlichen Halterung und Positionierung des mindestens einen Steckelementes im Trägerteil ist am steckseitigen Ende des Trägerteils ein rast- und längsverschiebbar ausgebildetes Halteteil angeordnet.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt gegenüber dem Stand der Technik die Aufgabe zugrunde, eine andere Anschlussvorrichtung zur Verfügung zu stellen, die ebenfalls einen sicheren mechanischen Schutz des Steckers und des anzuschließenden Kabels erlaubt.
-
Insbesondere soll auch eine einfache Montierbarkeit und Demontierbarkeit des Steckers mit einer korrespondierenden Buchse ermöglicht werden.
-
Diese Aufgabe wird gelöst durch die Anschlussvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Weitere bevorzugte Merkmale der Erfindung werden in dem Ausführungsbeispiel angegeben.
-
Die Anschlussvorrichtung gemäß der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass das Kabel Stützelemente und insbesondere Stützfasern umfasst und dass die Zugentlastungseinrichtung wenigstens eine flexible Zugeinheit umfasst, wobei die flexible Zugeinheit durch die Stützfasern des Kabels gebildet wird, über welche das Gehäuse mit dem Kabel verbindbar ist, um die Relativbewegung des wenigstens einen Gehäuseteils des Gehäuses gegenüber dem Signalleiter zu ermöglichen.
-
Die erfindungsgemäße Anschlussvorrichtung umfasst einen an einem Gehäuse vorgesehenen Stecker mit einem Signalanschluss. Der Signalanschluss kann dabei zum Beispiel ein optisches oder elektrisches Gerät sein. Das Gehäuse ist mit einer Zugentlastungseinrichtung versehen, um den Stecker von Zug zu entlasten. Der Stecker weist einen Verriegelungsmechanismus auf, der über eine Relativbewegung wenigstens eines Gehäuseteils beziehungsweise wenigstens eines Teils des Gehäuses gegenüber dem Signalleiter entriegelbar ist. Dabei ist das Gehäuse mit wenigstens einer zusätzlichen Sicherungseinrichtung ausgerüstet, um eine lösbare Befestigung des Gehäuses an dem Signalanschluss zu ermöglichen.
-
Die Zugentlastungseinrichtung umfasst eine flexible Zugeinheit, über welche das Gehäuse mit dem Kabel verbindbar ist, um die Relativbewegung des wenigstens einen Gehäuseteils des Gehäuses gegenüber dem Signalleiter zu ermöglichen.
-
Die erfindungsgemäße Anschlussvorrichtung hat viele Vorteile. Ein erheblicher Vorteil der erfindungsgemäßen Anschlussvorrichtung ist die hohe Belastbarkeit auf Zug, da eine zusätzliche Sicherungseinrichtung vorgesehen ist, mit der die Anschlussvorrichtung an einem Signalanschluss befestigbar ist. So sind erfindungsgemäß zwei Verriegelungen vorgesehen, nämlich zum einen der Verriegelungsmechanismus des Steckers und zum anderen die zusätzliche Sicherungseinrichtung zur Übertragung großer Kräfte, mit der das Gehäuse an dem Signalanschluss befestigbar ist. Dadurch wird auch bei höheren auftretenden Kräften eine Beschädigung der Anschlussvorrichtung vermieden. Auch ein Lösen des Steckers kann zuverlässig verhindert werden.
-
Ein weiterer erheblicher Vorteil ist der einfache und kostengünstige Aufbau. Die flexible Zugeinheit stellt sicher, dass in Zugrichtung Kräfte von der Zugeinheit übertragbar sind, sodass Zugkräfte auf das Kabel zuverlässig und sicher auf das Gehäuse übertragen werden. Andererseits ist die Zugeinheit flexibel ausgestaltet, sodass sie sich nicht zur Übertragung von Druckkräften eignet. Das bedeutet, dass eine Relativbewegung wenigstens eines Gehäuseteils des Gehäuses gegenüber dem Signalleiter in eine Richtung möglich ist, wodurch eine Entriegelung des Verriegelungsmechanismus des Steckers ermöglicht wird.
-
Die flexible Zugeinheit kann ein einzelnes flexibles und zugfestes Element aufweisen oder aber aus mehreren flexiblen und zugfesten Elementen bestehen.
-
Die Relativbewegung zur Entriegelung ist hier insbesondere eine Bewegung des Gehäuseteils in Richtung des Kabels, also eine Bewegung des Gehäuseteils von dem Signalanschluss weg in Richtung auf den Verbindungspunkt des Kabels mit dem flexiblen und zugfesten Element beziehungsweise mit der flexiblen Zugeinheit.
-
Vorzugsweise umfasst das Gehäuse wenigstens ein festes Gehäuseteil und wenigstens ein wenigstens teilweise flexibles Gehäuseteil.
-
Vorzugsweise wird durch eine Relativbewegung des festen Gehäuseteils des Gehäuses gegenüber dem Signalleiter der Verriegelungsmechanismus des Steckers entriegelt. Insbesondere erfolgt die Entriegelung durch eine Bewegung des festen Gehäuseteile des Gehäuses in Richtung auf das flexible Gehäuseteil. Eine solche Bewegung wird möglich, nachdem die zusätzliche Sicherungseinrichtung gelöst wurde. Dann wird die Verbindung immer noch durch den Verriegelungsmechanismus des Steckers gesichert, der erst durch die Relativbewegung entriegelt wird.
-
Das flexible Gehäuseteil kann als flexible Zugeinheit ausgeführt sein oder als eine solche dienen. Es ist möglich, dass das flexible Gehäuseteil beispielsweise als eine seilverstärkte Manschette ausgeführt ist, die bis zur Spannung der enthaltenen Seile eine flexible Bewegung in axialer Richtung des Anschlusselements erlaubt. Wenn die Seile in der Manschette gespannt sind besteht eine zugfeste Verbindung, in der Zugkräfte auf das Kabel sicher abgeleitet werden. In umgekehrter Richtung ist jedoch eine axiale Verschiebbarkeit möglich, die zur Entriegelung des Verriegelungsmechanismus des Steckers verwendet werden kann.
-
Möglich ist es auch, dass ein festes Gehäuseteil vorgesehen ist, welches an einem Ende durch eine flexible Gummimanschette zum Kabel hin abgeschlossen wird, wobei die Steifigkeit des Gummis derart bemessen ist, dass eine effektive Zugentlastung möglich ist, während gleichzeitig die zur Entriegelung und Verriegelung des Verriegelungsmechanismus nötige Relativbewegung ermöglicht wird. Das flexible Gehäuseelement kann Stütz- oder Verstärkungsfasern enthalten, um die zugfeste Verbindung zu ermöglichen.
-
Erfindungsgemäß umfasst das Kabel Stützelemente und insbesondere Stützfasern, die den oder die Signalleiter umgeben.
-
Weiter erfindungsgemäß wird die flexible Zugeinheit durch die Stützfasern des Kabels gebildet. Dies ist besonders vorteilhaft, da diese Lösung eine einfache und kostengünstige Realisierung erlaubt.
-
Vorzugsweise wird in diesem Fall die flexible Zugeinheit durch die Stützfasern des Kabels gebildet, während am Ende des Gehäuses eine flexible Manschette vorgesehen ist, die nicht zur Übertragung von Zugkräften oder dergleichen dient, sondern nur zur Abdichtung des Gehäuses und des darin aufgenommenen Signalleiters dient. Dazu wird das flexible Gehäuseteil in Form von beispielsweise einer Manschette aus Gummi oder dergleichen über ein geeignetes Verbindungsmittel mit dem Kabel verbunden, um den Eintritt von Wasser und Schmutz zu verhindern.
-
Vorzugsweise ist die aus den flexiblen Stützfasern gebildete flexible Zugeinheit an dem Gehäuse lösbar befestigt. Beispielsweise kann die flexible Zugeinheit an dem Gehäuse durch eine Klemmverbindung und insbesondere durch eine Schraubverbindung befestigt sein, was eine einfach zu handhabende und sichere Verbindungsmöglichkeit ist.
-
Vorzugsweise ist eine freie Länge der flexiblen Zugeinheit und insbesondere eine freie Länge der Stützfasern größer als die zur Entriegelung des Verriegelungsmechanismus nötige Relativbewegung. Wenn zur Entriegelung des Verriegelungsmechanismus beispielsweise eine axiale Relativbewegung von ein oder zwei Millimetern benötigt wird, so kann die freie Länge der Stützfasern beziehungsweise Stützadern oder dergleichen 10 oder 20 % größer sein als die benötigte Relativbewegung.
-
Möglich ist es auch, dass eine deutlich größere freie Länge vorliegt, die beispielsweise doppelt so groß sein kann wie die benötigte Relativbewegung. Wichtig ist, dass die möglichen auftretenden Zugkräfte sicher von dem Kabel über die flexible Zugeinheit auf das Gehäuse übertragen werden, von wo sie über die zusätzliche Sicherungseinrichtung auf den Signalanschluss übertragen werden, der beispielsweise als optisches oder elektrisches Gerät ausgeführt ist.
-
In allen Ausgestaltungen ist es bevorzugt, dass der Stecker ein wenigstens zweiteiliges Steckergehäuse aufweist. Insbesondere umfasst das Steckergehäuse ein erstes Steckergehäuseteil und ein zweites Steckergehäuseteil. Dabei ist der Signalleiter oder es sind die Signalleiter in dem ersten Steckergehäuseteil aufgenommen, während das zweite Steckergehäuseteil in gekoppelter Verbindung mit dem Gehäuse steht. Das bedeutet, dass bei einer Relativbewegung des zweiten Steckergehäuseteils gegenüber dem ersten Steckergehäuseteil in wenigstens eine Richtung eine Entriegelung des Verriegelungsmechanismus erfolgt.
-
Der Verriegelungsmechanismus umfasst Verriegelungselemente an dem ersten Steckergehäuseteil, die entriegelt werden, wenn das zweite Steckergehäuseteil relativ zu dem ersten Steckergehäuseteil in eine Entriegelungsrichtung bewegt wird.
-
Vorzugsweise wird bei einer Bewegung des zweiten Steckergehäuseteils, welches insbesondere als äußeres Steckergehäuseteil ausgeführt ist, von dem Signalanschluss weg die Entriegelung bewirkt, während das erste Steckgehäuseteil, welches insbesondere als inneres Steckergehäuseteil ausgebildet ist, relativ gesehen ortsfest verbleibt. Nach der Relativbewegung stehen die Ferrulen mit dem ersten Steckergehäuseteil aus dem zweiten Steckergehäuseteil nach vorn heraus hervor.
-
In allen Ausgestaltungen ist es bevorzugt, dass die zusätzliche Sicherungseinrichtung als Schraubsicherung oder als Rastsicherung oder dergleichen ausgeführt ist. Eine Schraubsicherung kann beispielsweise als Überwurfmutter ausgeführt sein, die vorzugsweise axial beweglich und verliersicher an dem Gehäuse aufgenommen ist.
-
Eine verliersichere Aufnahme bewirkt beispielsweise, dass nach einer Lösung der Überwurfmutter und einem Zurückziehen der Überwurfmutter sich das Gehäuse mit bewegt und somit das zweite Steckergehäuseteil gegenüber dem ersten Steckergehäuseteil bewegt, wodurch der Verriegelungsmechanismus des Steckers gelöst wird.
-
In allen Ausgestaltungen ist an der Kopplung des Gehäuses an das Kabel vorzugsweise eine Dichtung vorgesehen.
-
Vorzugsweise wird einer der Eingangs genannten Steckertypen an der Anschlussvorrichtung eingesetzt. Besonders bevorzugt wird ein SC-Stecker eingesetzt.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben.
-
In den Figuren zeigen:
- 1 eine perspektivische Gesamtansicht einer erfindungsgemäßen Anschlussvorrichtung;
- 2 die Anschlussvorrichtung nach 1 vor dem Einstauchen in einen Signalanschluss;
- 3 die Anschlussvorrichtung nach 1 in einer Explosionsdarstellung;
- 4 einen vertikalen Schnitt durch die Anschlussvorrichtung nach 1; und
- 5 einen horizontalen Schnitt durch die Anschlussvorrichtung nach 1 im verbundenen Zustand.
-
Mit Bezug auf die 1 bis 5 wird im folgenden ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Anschlussvorrichtung 1 erläutert.
-
In 1 ist eine perspektivische Ansicht der Anschlussvorrichtung 1 dargestellt, die hier an einem Signalanschluss 7 angeschlossen ist, der beispielsweise ein optisches oder elektrisches Bauteil oder Gerät darstellen kann oder mit einem solchen verbunden ist.
-
Die Anschlussvorrichtung 1 ist mit einem Kabel 2 verbunden, dass in dem hier vorliegenden Ausführungsbeispiel zwei Signalleiter 3 und 4 enthält, die als optische Lichtleiter bzw. Lichtwellenleiter ausgeführt sind. Die Signalleiter 3 und 4 sind von einem Mantel umgeben, um die Signalleiter 3 und 4 vor Beschädigungen und schädigenden Umwelteinflüssen zu schützen.
-
Das nicht dargestellte Ende des Kabels 2 ragt in die Anschlussvorrichtung 1 hinein, wo die Enden der Signalleiter 3 und 4 abisoliert sind und mit Ferrulen 20 (vgl. 3) verbunden sind, die in einem Stecker 6 angeordnet sind, der in die Buchse des Signalanschlusses 7 eingeführt wird, um die Signalverbindung herzustellen.
-
Die Anschlussvorrichtung 1 umfasst ein Gehäuse 5, welches wenigstens einen festen Teil 10 aufweist, mit dem der Stecker 6 bzw. ein Teil des Steckers fest verbunden ist. Am anderen Ende des Gehäuses 5 ist ein wenigstens teilweise flexibles Gehäuseteil vorgesehen, welches eine Manschette 14 umfasst, die aus einem flexiblen Material besteht. Die Manschette umgibt das Kabel 2 und wird über eine Befestigungseinrichtung 16 an dem Kabel 2 befestigt.
-
Die Manschette 14 erlaubt hier eine relative Bewegung des Kabels 2 zur Manschette und somit eine relative Bewegung der Signalleiter 3 und 4 zu dem festen Gehäuseteil 10.
-
Zur mechanischen Sicherung in rauen Umgebungen bei denen auch größere Zugkräfte auf das Kabel 2 ausgeübt werden können, ist hier die Sicherungseinrichtung 11 vorgesehen, die eine Überwurfmutter 21 aufweist, um die Anschlussvorrichtung 1 mit dem Signalanschluss 7 fest zu verbinden. Dazu weist der Signalanschluss 7 ein entsprechendes Gewinde auf, auf welches die Überwurfmutter 21 aufgeschraubt wird. Durch das Anschrauben der Überwurfmutter 21 an den Signalanschluss 7 wird eine feste Verbindung des Gehäuses 5 mit dem Signalanschluss 7 hergestellt. Das wiederum bewirkt, dass eine zugfeste Verbindung des Kabels 2 über eine flexible Zugeinheit auf das Gehäuse 5 und auf den Signalanschluss 7 erfolgt. Auch große auftretende Kräfte werden zuverlässig von dem Kabel 2 auf den Signalanschluss 7 bzw. das elektrische oder optische Gerät übertragen.
-
In 2 ist der nicht verbundene Zustand dargestellt, bevor der Stecker 6 der Anschlussvorrichtung 1 in die Buchse des Signalanschlusses 7 eingeführt wird.
-
Der Stecker 6 weist ein Steckergehäuse 25 mit einem ersten Steckergehäuseteil 26 und einem zweiten Steckergehäuseteil 27 auf. Hier ist das erste Steckergehäuseteil 26 als inneres Steckergehäuseteil ausgeführt, während das zweite Steckergehäuseteil 27 das innere Steckergehäuseteil 26 außen umgibt. Beide Steckergehäuseteile 26 und 27 sind in axialer Richtung gegeneinander beweglich angeordnet.
-
Wie der Explosionsdarstellung nach 3 entnommen werden kann umfasst der Stecker 6 einen Verriegelungsmechanismus 8, der Verriegelungselemente 28 an dem inneren Steckergehäuseteil 26 und Ausschnitte bzw. Fenster 30 an dem äußeren Steckergehäuseteil 27 aufweist. Dabei wirken die Verriegelungselemente 28 mit den Fenstern 30 zusammen, um eine Verriegelung des Steckers 6 in einer Buchse eines Anschlussteiles 7 zu ermöglichen.
-
Ein solcher Stecker 6 kann beispielsweise als SC-Stecker ausgeführt sein.
-
Das Kabel 2 tritt von hinten in das Innere der Anschlussvorrichtung 1 ein. Die abisolierten Signalleiter 3 und 4 werden mit den Ferrulen 20 verbunden und in das innere Steckergehäuse 26 eingeführt. In dem Kabel sind die Signalleiter 3 und 4 von Stützelementen umgeben, um die Signalleiter 3 und 4 bei auftretenden Zugkräften zu stützen und zu entlasten. Die insbesondere als Stützfasern 15 ausgeführten Stützelemente werden aus dem Kabel herausgeführt und über eine freie Länge 19 weitergeleitet, bevor sie umgebogen werden und, wie 4 entnommenen werden, kann an einer Klemmverbindung 17, die hier als Schraubverbindung 18 ausgeführt ist fest aufgenommen werden. Dadurch stellen die Stützfasern 15 hier im Ausführungsbeispiel die flexible Zugeinheit 13 her, die bei einem Zug am Kabel 2 die Übertragung erheblicher Kräfte erlaubt. Da die Stützfasern 15 an dem Gehäuse 5 befestigt werden, entsteht eine durchgängig zugfeste Verbindung von dem Kabel 2 über die Stützfasern 15 auf das Gehäuse 5, welches über die Überwurfmutter 21 mit dem Signalanschluss 7 verschraubt ist.
-
Die insbesondere als Aramidfasern aufgeführten Stützfasern 15 stellen eine flexible Zugeinheit 13 zur Verfügung, die in Zugrichtung große Kräfte aufnehmen und übertragen können. Umgekehrt kann eine relativ Bewegung des Kabels auf den Stecker 6 zu erfolgen, wenn eine Druckkraft auf das Ende des Kabels in Richtung auf den Stecker zu aufgebracht wird. Dann bewegt sich die Manschette 14 in Richtung auf das Innere der Anschlussvorrichtung 1 zu und das Ende des Kabels 2 kann um den zweifachen Betrag der freien Länge 19 auf den Stecker zu verschoben werden.
-
Das ermöglicht es, dass das feste Gehäuseteil 10, welches mit dem äußeren Steckergehäuseteil 27 verbunden ist nach dem Lösen der Überwurfmutter 21 zurückgezogen werden kann, wodurch eine Relativbewegung de äußeren Steckergehäuses 27 zu dem inneren Steckergehäuses 26 erfolgt und der Verriegelungsmechanismus 8 des Steckers 6 außer Eingriff gebracht wird. Folglich wird der Stecker 6 freigegeben und kann aus der Buchse eines Signalanschlusses 7 entfernt werden, wenn zuvor die Sicherungseinrichtung 11 mit der Überwurfmutter 21 gelöst wurde. Anstelle der Überwurfmutter kann auch eine Sicherungsreinrichtung mit Rasthaken oder dergleichen eingesetzt werden.
-
In den 4 und 5 sind vertikale und horizontale Schnitte durch die Anschlussvorrichtung 1 dargestellt. Klar erkennbar ist, dass die Stützfasern 15 als flexible Zugeinheit 13 dienen und mit der Schraubverbindung 18 mit dem Gehäuse 5 und insbesondere mit dem festen Teil 10 des Gehäuses verbunden werden, wodurch eine durchgängig zugfeste Verbindung von dem Kabel 2 über die Stützfasern 15 auf das Gehäuse und über die Sicherungsmutter 21 auf den Signalanschluss 7 hergestellt wird.
-
Anstelle einer Schraubverbindung 18 kann auch eine andere Klemmverbindung 17 vorgesehen sein, oder es sind weitere Verbindungen der Stützfasern 15 mit dem Gehäuse 5 möglich, die im Stand der Technik zur Verbindung von Fasern oder Seilen oder dergleichen mit anderen Bauteilen üblich sind.
-
Insgesamt ist es möglich, das Kabel 2 gegenüber dem Gehäuse 5 maximal um das doppelte Maß der freien Länge 19 zu bewegen, um eine Entriegelung des Steckers 6 zu bewirken.
-
Anstelle der Verwendung von Stützfasern als flexible Zugeinheit ist es aber auch möglich, dass die Manschette 14 mit Zugelementen verstärkt ist oder in sich derart stabil ausgeführt ist, dass die Manschette 14 als Zugentlastungseinrichtung dienen kann. Dann ist es insbesondere möglich, das Kabel mit der daran angeschlossenen Manschette bis zu einem gewissen Punkt von dem festen Gehäuseteil 10 zu entfernen, wobei aber bei Erreichen des vorgesehenen Maßes eine zugfeste Verbindung entsteht, sodass eine wirksame Zugentlastung des Kabels 2 gewährleistet wird.
-
Beispielsweise könnte die Manschette 14 mit zugfesten Seilen oder anderen Elementen versehen sein, die bei Erreichen eines vorgesehenen relativen Bewegungsabstandes eine zugfeste Verbindung herstellen. Mit einer solchen zugfesten Manschette ist es aber auch möglich, dass Kabel 2 um ein gewisses Maß in das Gehäuse 5 bzw. in den festen Gehäuseteil 10 einzuführen, sodass eine relative Bewegung des Kabels 2 zu dem Gehäuse 5 innerhalb eines gewissen Maßes möglich ist.
-
Insgesamt ist es möglich, entweder über die Stützfasern 15 oder Stützadern oder dergleichen eine flexible Zugeinheit 13 zur Verfügung zu stellen, die das Kabel 2 zugfest mit dem Gehäuse verbindet.
-
Alternativ dazu ist es auch möglich, die Manschette 14 derart auszubilden, dass sie eine zugfeste Verbindung des Kabels 2 mit dem Gehäuse 5 ermöglicht.
-
Die Erfindung stelle eine kostengünstige und sichere Anschlussvorrichtung zur Verfügung, die einfach zu betätigen ist und den enthaltenden Stecker 6 zuverlässig vor Beschädigungen durch äußere Einwirkungen und vor Feuchtigkeit und Schmutz schützt.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Anschlussvorrichtung
- 2
- Kabel
- 3
- Signalleiter
- 4
- Signalleiter
- 5
- Gehäuse
- 6
- Stecker
- 7
- Signalanschluss
- 8
- Verriegelungsmechanismus
- 9
- Relativbewegung
- 10
- festes Gehäuseteil
- 11
- Sicherungseinrichtung
- 12
- Zugentlastungseinrichtung
- 13
- flexible Zugeinheit
- 14
- Manschette
- 15
- Stützfasern
- 16
- Kabelbinder
- 17
- Klemmverbindung
- 18
- Schraubverbindung
- 19
- freie Länge
- 20
- Ferrule
- 21
- Überwurfmutter
- 22
- Entriegelungsrichtung
- 25
- Steckergehäuse
- 26
- Steckergehäuseteil
- 27
- Steckergehäuseteil
- 28
- Verriegelungselemente
- 30
- Fenster