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Die
Erfindung betrifft ein Projektionsmöbel, in dessen Korpus
sich Geräte, mindestens eine Kamera und ein Projektor,
befinden.
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Sehbehinderte
Menschen benötigen zur Erkennung von Text- und Bildmaterial
häufig eine vergrößerte Darstellung.
Neben den verschiedenen optischen Vergrößerungsgeräten
(Lupen etc.) kommen dafür vor allem im Handel erhältliche
Bildschirmlesegeräte zum Einsatz. Diese kombinieren eine
Kamera mit einem Monitor, auf dem die aufgenommenen Bilder, eventuell
nach einer Bearbeitung zur Kontrastverstärkung o. ä.
angezeigt werden. Ein Nachteil dieser Geräte ist jedoch,
dass durch die benötigte starke Vergrößerung
und die begrenzte Fläche des Monitors nur ein relativ kleiner
Bildausschnitt betrachtet werden kann. Dadurch ist es schwierig,
beispielsweise in einem Zeitungstext den Überblick zu behalten, und
die Vorlage muss ständig unter der Kamera verschoben werden.
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Die
Schrift
EP 1482739
A1 stellt eine Kombination von Beamer und Digitalkamera
mit einem Bedienelement vor. Dadurch, dass Text- oder Bildvorlagen
auf eine große Fläche projiziert werden, kann eine
gute Vergrößerung erreicht werden, ohne dass der Überblick über
das Gesamtbild verloren geht. Ein Nachteil gegenüber den
bekannten kompakten Bildschirmlesegeräten ist jedoch, dass
die Geräte einzeln an jeweils geeigneten Orten aufgestellt/angebracht
werden und eventuell über Kabel verbunden werden müssen.
Die Erfindung schlägt ein Stativ für die Kamera
und für den Beamer eine Deckenmontage vor, d. h. seine
Position ist nicht ohne weiteres variabel. Bei Nichtbenutzung müssen
die Geräte am Ort verbleiben, wo sie eventuell im Weg sind,
verstauben, oder optisch störend wirken. Werden die Geräte entfernt,
müssen sie vor dem nächsten Gebrauch neu ausgerichtet
werden.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein Möbel mit mindestens einer
Kamera und einem Projektor vorzustellen, das einfach zu bedienen
ist, die kompakte Bauweise eines Bildschirmlesegerätes
mit der komfortableren Betrachtung auf einer großen Projektionsfläche
verbindet, das mobil und optisch ansprechend gestaltet ist, und
es erlaubt, die Geräte bei Nichtbenutzung unsichtbar und
geschützt aufzubewahren.
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Die
Aufgabe wird dadurch gelöst, dass sich die Geräte
im Inneren des Möbels befinden und durch Aufklappen des
Möbels oder Herausziehen von Schubladen vollständig
in Betrieb gesetzt werden.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindungen sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
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Das
Möbel kann neben einem Sitzplatz aufgestellt werden, so
dass eine sehbehinderte Person, Bilder und Dokumente unter einer
Kamera auf einem herausklappbaren Arbeitstisch platzieren und diese in
einer stark vergrößerten Projektion auf einer
gegenüberliegenden Fläche, im einfachsten Fall
einer hellen Wand des Raumes, betrachten kann.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Korpus des
Möbels im geschlossenen Zustand quaderförmig,
etwa 90 cm hoch und mit einer quadratischen Grundfläche
von etwa 40 × 40 cm. Er besteht aus einem zu weiteren Möbeln
passenden Material und ist auf Rollen gelagert, so dass er sich ohne
weiteres in die bestehende Einrichtung eines Raumes einfügt.
Alle technischen Geräte befinden sich im Inneren des Korpus.
Eine Kamera, vorzugsweise eine Digitalkamera mit Autofokus, ist
an einer Kamerahalteplatte im oberen Bereich des Möbels
befestigt und wird beim Aufklappen derselben in Betrieb gesetzt,
so dass sie ohne die Fläche des seitlich am Möbel
abgestützten herausklappbaren Arbeitstisches aufnimmt,
ohne dass weitere Schritte zum Einschalten oder Bedienen erforderlich
sind. Der Projektor und ggf. weitere Geräte wie ein Fernsehempfänger
und/oder Computer sind im unteren Bereich des Korpus hinter vorder-
und rückseitigen Türen angeordnet, wobei sich
zumindest der Projektor auf einer Schublade befindet. Beim Öffnen
der vorderen Tür oder beim Herausziehen der Schublade mit
dem Projektor schalten sich diese Geräte automatisch ein
und der Projektor ist, ebenfalls ohne zusätzliche Bedienungsschritte
in Betrieb. Alle Geräte, sowie gegebenenfalls im Korpus
integrierte Lautsprecher und eine Arbeitstischbeleuchtung verfügen über
eine gemeinsame Stromversorgung, so dass nur ein Kabel außerhalb
des Möbels zu verlegen ist, das zudem bei Nichtbenutzung
im Inneren des Möbels verstaut werden kann.
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Der
Projektor, die Kamera und die weiteren Geräte sind so angeschlossen,
dass sie über einen großen, gut erkennbaren Schalter
am Möbel anwählbar sind. Auch der Zoomfaktor der
Kamera kann in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung über einen
Schalter am Möbel reguliert werden.
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Genügen
diese Schalter nicht für komplexere Anforderungen, wie
z. B. das Auswählen eines Fernsehprogramms oder die Bedienung
des Computers, so kann auch eine gemeinsame Fernbedienung vorgesehen
werden, über die alle Geräte, Lautsprecher und
Beleuchtung gesteuert werden können.
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Weiterhin
ist es vorteilhaft, die Antennensignale zu einem Radio- und/oder
Fernsehgerät per Funk zu dem Projektionsmöbel
zu übertragen. So wird nur ein Stromanschluss an dem Möbel
benötigt.
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Eine
Ausführung der Erfindung ist beispielhaft in den Figuren
dargestellt.
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1 zeigt
ein Projektionsmöbel in Benutzung
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2 zeigt
schematisch das Möbel in geschlossenem Zustand
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3 zeigt
schematisch das Möbel in aufgeklapptem Zustand
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4 zeigt
das Möbel von hinten mit angeschlossenen Geräten
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In 1 ist
das erfindungsgemäße Möbel in einem Raum
mit einer Projektionsfläche 20 dargestellt, die
Fläche ist hier eine fest installierte ausziehbare Projektionswand.
Die Person 19, die das Möbel benutzt, sitzt vor
dem ausgeklappten Arbeitstisch 2 Eine an der Kameraplatte 3 befestigte
Autofokuskamera 9 nimmt die Fläche des Arbeitstisches
auf; das Bild wird von einem im Korpus 1 des Möbels
befindlichen, hier nicht dargestellten Projektor mit einem erheblichen
Vergrößerungsfaktor an die Wand geworfen.
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2 zeigt
schematisch den geschlossenen Möbelkorpus 1. Oben
auf dem Möbel befindet sich eine Abdeckplatte 4,
die als Abstellfläche für verschiedene Gegenstände
dienen, und in den verschiedensten Materialien ausgeführt
sein kann. Die aufklappbaren Flächen, also die Tür 5,
Kameraplatte 3 und der Arbeitstisch 2 schließen
bündig mit dem Korpus 1 ab, so dass sich eine
gleichmäßige Quaderform mit einigen Nuten ergibt.
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In 3 ist
die gleiche Ansicht des Projektionsmöbels zu sehen, jedoch
sind hier die einzelnen Flächen 5, 3, 2 herausgeklappt
und dadurch die im Korpus 1 befindlichen Geräte,
d. h. der auf einer ausziehbaren Schublade 6 angeordnete
Projektor 10 und die Kamera 9 über dem
Arbeitstisch, in Betrieb gesetzt. In dieser Darstellung ist die
Kameraplatte 3 in einer vertikalen Stellung arretiert,
so dass ein relativ großer Abstand der Kamera 9 zum
Arbeitstisch 2 resultiert, und der Raum über dem
Arbeitstisch 2 frei bleibt. Die Kamera 9 kann
in dieser Ausführung der Erfindung schwenkbar angebracht
sein, um verschiedene Bereiche des Arbeitstisches zu erreichen,
oder auch um einen Wechsel zwischen einer horizontalen und einer
vertikalen Ausrichtung der Kameraplatte 3 zu erlauben.
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4 zeigt
weitere Details des Projektionsmöbels, hier in einer perspektivischen
Ansicht der Rückseite. Die Kameraplatte 3 und
die hintere Tür 5 sind aufgeklappt und die Kamera 9 und
alle weiteren Geräte damit eingeschaltet. In dieser Darstellung
ist die Kameraplatte 3 in ihrer horizontalen Stellung arretiert.
Der Arbeitstisch 2 ist ebenfalls horizontal herausgeklappt
und wird von einer am Korpus 1 befestigten Stütze 7 gehalten.
Der Korpus 1 ist auf Rädern 8 gelagert,
die von den Seitenwänden verdeckt werden und nur bei geöffneten
Türen 5 sichtbar sind. Auf den Schubladen 6 im
Inneren des Korpus 1 befinden sich verschiedene Geräte,
neben dem Projektor 10 in diesem Fall ein Fernsehempfänger 11 und
ein Computer 12. Alle Geräte sind über
eine Kabelleiste an die zentrale Stromversorgung 18 angeschlossen. Ebenfalls
an der Kabelleiste befindet sich eine Antennenanschluss 15.
Zur Stromversorgung ist hier ein Stecker für eine normale
220 V-Steckdose dargestellt, der zu einer im Inneren des Möbels
verborgenen Kabeltrommel gehört. Im oberen Bereich des Möbels
befinden sich die Schalter 16, 17 zum Steuern
der Geräte, der Schalter 17 dient zur Einstellung des Zoomfaktors
der Kamera 9 und der Drehschalter 16 dient zum
Anwählen der verschiedenen Bildquellen, also wahlweise
der Kamera 9, des Fernsehempfängers 11 oder
des Computers 12. Ebenfalls im oberen Bereich, im Inneren
des Möbels, sind außerdem ein Paar Lautsprecher 13 und
eine Leuchtstoffröhre als Arbeitstischbeleuchtung 14 angebracht
und an die Stromversorgung angeschlossen.
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- 1
- Korpus
- 2
- Arbeitstisch
- 3
- Kamerahalteplatte
- 4
- Abdeckplatte
- 5
- Tür
- 6
- Schublade
- 7
- Stütze
- 8
- Rollen
- 9
- Kamera
- 10
- Projektor
- 11
- Fernsehempfänger
- 12
- Computer
- 13
- Lautsprecher
- 14
- Arbeitstischbeleuchtung
- 15
- Antennenanschluss
- 16
- Geräteschalter
- 17
- Zoomschalter
- 18
- Zentrale
Stromversorgung
- 19
- Person
- 20
- Projektionsfläche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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