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Die
Erfindung betrifft ein regeneratives hydrostatisches Antriebssystem,
insbesondere für
Antriebe von mobilen Arbeitsmaschinen, wie beispielsweise Radladern.
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Aus
dem Stand der Technik sind Radlader mit einer ersten und einer zweiten
Hydropumpe bekannt, welche zusätzlich
eine Notlenkpumpe aufweisen. Die erste und die zweite Hydropumpe
sind dabei jeweils mit einer gemeinsamen ersten Welle verbunden
und verstellbar ausgeführt.
Die Notlenkpumpe ist separat mit einer zweiten Welle verbunden und
kann ebenfalls verstellbar ausgeführt sein. Zusätzlich kann die
Notlenkpumpe in beide Richtungen ausschwenkbar sein. Die erste und
die zweite Welle sind jeweils mit einer gemeinsamen primären Antriebsmaschine verbindbar
und über
ein gemeinsames Getriebe mit einem Fahrantrieb verbunden. Die erste
Hydropumpe dient der Speisung eines Steuerblocks für eine Arbeitshydraulik.
Die Notlenkpumpe dient der Speisung eines Lenkventilblocks, wenn
das Fahrzeug sich noch in Bewegung befindet, die Druckmittelversorgung
durch die Hauptlenkpumpe jedoch ausfällt.
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Die
zweite Hydropumpe speist als Hauptlenkpumpe je nach Position eines
Prioritätsventils entweder
den Lenkventilblock allein oder den Lenkventilblock und den Steuerblock
gleichzeitig mit Druckmittel. Dadurch ist sichergestellt, dass der Lenkventilblock
immer ausreichend Druckmittel zur Verfügung gestellt bekommt, während überschüssiges Druckmittel
an den Steuerblock abgeführt
werden kann. Jedoch ist es bei diesen Systemen nicht möglich, überschüssige hydraulische
Energie aus dem hydraulischen System zu entnehmen und einer anderen
Pumpe des Systems, der Fahrantriebsachse in Form mechanischer Energie
zuzuführen
oder zur späteren
Wiederverwendung zu speichern. Insbesondere ist es auch nicht möglich, zu
diesem Zweck die separate Notlenkpumpe zu verwenden.
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Die
Aufgabe der Erfindung ist daher ein regeneratives hydrostatisches
Antriebssystem zu schaffen, mit dem überschüssige hydraulische Energie aus
dem hydraulischen System mittels einer Notlenkpumpe wiederverwendet
werden kann.
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Die
Aufgabe wird durch das regenerative hydrostatische Antriebssystem
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Das
erfindungsgemäße Antriebssystem
umfasst einen Fahrantrieb, zumindest eine erste Hydropumpe und eine
zweite Hydropumpe sowie eine Notlenkpumpe. Eine der Hydropumpen
ist zur Versorgung einer Arbeitshydraulik vorgesehen während die andere
primär
zur Versorgung eines hydraulischen Lenksystems vorgesehen ist. Die
Notlenkpumpe ist mit dem Fahrantrieb gekoppelt und ist zur Versorgung
des hydraulischen Lenksystems vorgesehen. Die Notlenkpumpe ist erfindungsgemäß zudem
mit einem hydraulischen Speicherelement verbindbar. Dadurch kann
die Notlenkpumpe in hydraulische Energie umgewandelte mechanische
Energie in das hydraulische Speicherelement fördern und umgekehrt gespeicherte
hydraulische Energie aus dem hydraulischen Speicherelement entnehmen
und in mechanische Energie umwandeln. Damit ist eine Notlenkpumpe,
welche ohnehin aus Sicherheitsgründen
in dem Fahrantrieb angeordnet sein muss und ein zusätzliches
Bauteil darstellt, ebenfalls in einen Prozess der Energierückgewinnung
miteinbezogen und somit effizienter genutzt. Die Energierückgewinnungsleistung
kann durch dieses zusätzliche
Bauteil erhöht
werden.
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In
den Unteransprüchen
sind vorteilhafte Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen regenerativen
hydrostatischen Antriebssystems dargestellt.
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Vorzugsweise
ist die erste und/oder die zweite Hydropumpe mit dem hydraulischen
Speicherelement verbindbar. Dadurch können auch die erste und/oder
die zweite Hydropumpe jeweils in hydraulische Energie umgewandelte
mechanische Energie in das hydraulische Speicherelement fördern und aus diesem
entnehmen und in mechanische Energie umwandeln.
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Besonders
bevorzugt ist die Notlenkpumpe für
zwei entgegengesetzte Strömungsrichtungen ausgelegt.
Dadurch kann die Notlenkpumpe bei gleichem Schwenkwinkel bzw. Fördervolumen
sowohl als Pumpe als auch als Motor betrieben werden.
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Bevorzugt
ist die Notlenkpumpe in ihrem Hubvolumen einstellbar. Damit ist
die Notlenkpumpe speziellen Erfordernissen, welche sich aus Betriebszuständen ergeben,
anpassbar. So können
beispielsweise Volumenstrom, Druckdifferenz im Pumpenbetrieb oder
Drehmoment im Motorbetrieb reguliert werden.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
ist von der ersten und der zweiten Hydropumpe lediglich die zweite
Hydropumpe mit dem Speicherelement verbindbar, wobei die zweite
Hydropumpe über
ein Speicherladeventil oder ein Entnahmeventil mit dem Speicherelement
verbindbar ist, und die erste Hydropumpe zur Versorgung des Lenksystems
vorgesehen ist. Dadurch ist sichergestellt, dass das Lenksystem
immer mit ausreichend Druckmittel gespeist wird. Ferner kann auf
diese Weise die zweite Hydropumpe Energie aus dem Speicherelement
entnehmen und z. B. als Antriebsleistung der ersten Hydropumpe zur
Verfügung
stellen bzw. zuführen.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die erste Hydropumpe über ein
Speicherladeventil und die zweite Hydropumpe über ein Entnahmeventil mit
dem Speicherelement verbindbar. Auf diese Weise kann die zweite
Hydropumpe von der ersten Hydropumpe in dem Speicherelement gespeicherte
Energie entnehmen und beispielsweise dazu zu nutzen, die erste Hydropumpe
beim Speisen einer Arbeitshydraulik zu unterstützen.
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Besonders
bevorzugt ist dabei die zweite Hydropumpe für ein Durchströmen von
Druckmittel in zwei entgegengesetzte Richtungen ausgelegt. Dadurch
kann die zweite Hydropumpe sowohl als Pumpe als auch als Motor arbeiten.
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Vorzugsweise
sind die erste und die zweite Hydropumpe miteinander gekoppelt und
gemeinsam von dem Getriebe abkuppelbar. Dadurch können sie jeweils
von der jeweils anderen Hydropumpe Energie aufnehmen oder an die
jeweils andere Hydropumpe abgeben. Zudem können beide Hydropumpen gemeinsam
mechanische Energie aus dem Getriebe entnehmen. Ferner ist es auch
möglich,
dass zumindest eine Hydropumpe mechanische Energie an das Getriebe
abgibt.
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Die
erste und die zweite Hydropumpe sind vorzugsweise jeweils mit einer
gemeinsamen Antriebswelle verbunden. Durch die gemeinsame Antriebswelle
ist eine stabile Kopplung realisiert, welche mit einem Getriebe
verbindbar ist.
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Die
Notlenkpumpe ist vorzugsweise über eine
separate Nebenabtriebswelle fest mit dem Fahrzeugantrieb verbunden.
Die separate Verbindung erlaubt beispielsweise unterschiedliche
Rotationsgeschwindigkeiten zwischen Antriebswelle und Nebenabtriebswelle.
Die Größe der Notlenkpumpe
und das Übersetzungsverhältnis zwischen
Antriebswelle und Nebenabtriebswelle sind jeweils aufeinander abgestimmt
und weiteren Anforderungen angepasst. Somit kann beispielsweise
zur Gewichts- und Volumenreduktion eine kleine Notlenkpumpe gewählt werden, ohne
dass die im Betrieb realisierten Volumenströme oder Drücke dadurch zu niedrig werden
müssen.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
des erfindungsgemäßen regenerativen
hydrostatischen Antriebssystems sind in der Zeichnung dargestellt
und werden in der nachfolgenden Beschreibung detailliert erläutert. Es
zeigen:
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen regenerativen
hydrostatischen Antriebssystems; und
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2 ein
zweites Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen regenerativen
hydrostatischen Antriebssystems.
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Die 1 zeigt
ein hydrostatisches System beispielsweise eines Radladers. Das hydrostatische System 1 wird
von einer primären
Antriebsmaschine, im dargestellten Ausführungsbeispiel einem Dieselmotor 2,
angetrieben. Der Dieselmotor 2 liefert dabei die notwendige
Energie, um einen Fahrantrieb 3 des Fahrzeugs anzutreiben.
Der Fahrantrieb 3 ist über ein
Getriebe 5 mit dem Dieselmotor 2 verbunden. Der Dieselmotor 2 treibt
das Getriebe 5 über
eine Abtriebswelle 7 an. Das Getriebe 5 ist mit
der Abtriebswelle 7 über
eine Kupplung 6 lösbar
verbunden. Mit der Abtriebswelle 7 starr verbunden sind
eine erste Hydropumpe 8 und eine zweite Hydropumpe 9.
Beide Hydropumpen 8, 9 sind jeweils in ihrem Fördervolumen
einstellbar ausgeführt.
Die zweite Hydropumpe 9 ist dabei sowohl als Pumpe, als
auch als Motor einsetzbar. Die zweite Hydropumpe 9 kann
also sowohl im Pumpenbetrieb als auch im Motorbetrieb betrieben
werden. Auf diese Funktionen wird nachfolgend noch eingegangen.
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Das
Getriebe 5 weist einen Nebenabtrieb auf, mit dem eine Nebenabtriebswelle 10 verbunden ist.
Mit der Nebenabtriebswelle 10 ist eine Notlenkpumpe 11 verbunden.
Die Notlenkpumpe 11 ist ebenfalls in ihrem Fördervolumen
einstellbar ausgeführt und
kann ebenfalls sowohl als Pumpe als auch als Motor betrieben werden.
Zur Einstellung der Fördervolumina
beziehungsweise allgemeiner der Schwenkwinkel der jeweiligen hydrostatischen
Einheiten, also der ersten Hydropumpe 8, der zweiten Hydropumpe 9 und
der Notlenkpumpe 11 sind Verstellvorrichtungen 12, 13 und 14 vorgesehen.
Die Verstellvorrichtungen 12 bis 14 werden durch
eine zentrale Steuereinheit 15 angesteuert.
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Die
Pumpen 8, 9 und 11 sind jeweils im offenen
Kreislauf angeordnet und saugen beim Pumpbetrieb Druckmittel aus einem
Tankvolumen 16 an. Grundsätzlich ist die Erfindung jedoch
auch für
ein geschlossenes System geeignet.
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Die
erste Hydropumpe 8 fördert
das angesaugte Druckmittel in eine erste Förderleitung 17. Die erste
Förderleitung 17 ist über ein
Prioritätsventil 18 entweder
mit einer ersten Verbindungsleitung 19 oder aber mit der
ersten Verbindungsleitung 19 und einem ersten Arbeitsleitungszweig 20 verbindbar. Das
Prioritätsventil 18 weist
eine Grundstellung und eine zweite Position auf. In der Grundstellung,
in der das Prioritätsventil 18 durch
eine Feder gehalten wird, ist die erste Förderleitung 17 mit
der ersten Verbindungsleitung 19 verbunden. Die erste Pumpe 8 fördert dann
Druckmittel zu einem Lenksystem 37, mit dem es über die
erste Verbindungsleitung 19 verbunden ist. Die erste Hydropumpe 8 bildet
so die Hauptlenkpumpe des Antriebssystems, die im Normalbetrieb
die Versorgung des Lenksystems mit Druckmittel sicherstellt.
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Die
erste Arbeitsleitung 20 führt dagegen zu einer Arbeitshydraulik,
welche in der 1 stellvertretend mit dem Bezugszeichen 21 bezeichnet
ist. Entgegen der Kraft einer Feder wirkt auf das Prioritätsventil 18 der
in der Verbindungsleitung 19 herrschende Druck. Dadurch
wird das Prioritätsventil 18 lediglich
dann in seine zweite Position gebracht, wenn ein ausreichender Druck
in dem Lenksystem, also in der ersten Verbindungsleitung 19,
vorhanden ist. In der zweiten Position des Prioritätsventils 18 wird
die erste Förderleitung 17 lediglich
mit dem Arbeitsleitungszweig 20 verbunden. In der zweiten
Position des Prioritätsventils 18 wird
die erste Förderleitung 17 sowohl
mit dem ersten Arbeitsleitungszweig 20 als auch mit der
ersten Verbindungsleitung 19 verbunden. Damit wird durch
die erste Hydropumpe 8 gefördertes Druckmittel sowohl
der Arbeitshydraulik 21 als auch dem Lenksystem 37 zugeführt.
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Die
zweite Hydropumpe 9, die ebenfalls mit der Abtriebswelle 7 verbunden
ist, fördert
Druckmittel in eine zweite Förderleitung 22.
Die zweite Förderleitung 22 ist über ein
Speicherladeventil 23 entweder mit einem zweiten Arbeitsleitungszweig 24 oder
einer Speicherladeleitung 25 verbindbar. Das Speicherladeventil 23 weist
eine Grundposition und eine Arbeitsstellung auf. In der dargestellten
Grundposition des Speicherladeventils 23 ist die zweite
Förderleitung 22 mit
dem zweiten Arbeitsleitungszweig 24 verbunden. Der erste
Arbeitsleitungszweig 20 und der zweite Arbeitsleitungszweig 24 sind
miteinander verbunden und versorgen so gemeinsam die Arbeitshydraulik 21.
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Das
Speicherladeventil 23 ist durch die zentrale Steuereinheit 15 mit
einem Steuersignal beaufschlagbar und kann so entgegen der Kraft
einer Ruhepositionsfeder durch einen Elektromagneten in eine Arbeitsstellung
gebracht werden. In dieser Arbeitsstellung verbindet das Speicherladeventil 23 die zweite
Förderleitung 22 mit
der Speicherladeleitung 25. Die Speicherladeleitung 25 verbindet
das Speicherladeventil 23 mit einem Speicherelement 28.
Die Speicherladeleitung 25 mündet hierzu in eine Speicherleitung 29 aus.
Die Speicherleitung 29 ist mit dem Speicherelement 28 verbunden.
Das Speicherelement 28 ist als Hydromembranspeicher ausgeführt. Die
Speicherladeleitung 25 verbindet somit über die Speicherleitung 29 das
Speicherladeventil 23 mit dem Speicherelement 28.
In der Speicherleitung 29 ist ein Halteventil 30 angeordnet,
welches eine geöffnete
und eine geschlossene Position aufweist. Die Position des Halteventils 30 wird
durch das zentrale Steuergerät 15 über ein
Steuersignal angesteuert. In seiner federbelasteten geschlossenen
Position unterbricht das Halteventil 30 die Speicherleitung 29.
Lediglich in der geöffneten
Position ist die Speicherleitung 29 geöffnet und es kann Druckmittel in
das Speicherelement 28 gefördert oder aus diesem entnommen
werden. Das Speicherelement 28 und die die Speicherladeleitung 25 sind
dann miteinander verbunden.
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Das
Speicherelement 28 ist über
die Speicherleitung 29 und dem in dieser angeordneten Halteventil 30 mit
der Speicherladeleitung 25 verbunden. Die Speicherladeleitung 25 ist
ferner unter Umgehung des Speicherladeventils 23 über eine
Entnahmeleitung 26 mit der zweiten Förderleitung 22 verbunden.
In der Entnahmeleitung 26 ist ein Entnahmeventil 27 angeordnet,
welches eine geöffnete
und eine geschlossene Position aufweist. Durch Ansteuern eines Elektromagneten
mittels der zentralen Steuereinheit 15 kann das Ventil 27 aus
dessen dargestellter geschlossener Position in dessen geöffnete Position
gebracht werden. In der geöffneten
Position ist die Speicherladeleitung 25 über die
Entnahmeleitung 26 mit der zweiten Förderleitung 22 verbunden.
Dadurch kann gespeichertes Druckmittel aus dem Speicherelement 28 die
zweite Hydropumpe 9 mit Druckmittel beaufschlagen. Die
dann im Motorbetrieb arbeitende zweite Hydropumpe 9 erzeugt ein
Drehmoment, welches zusätzlich
zu dem Drehmoment des Dieselmotors 2 oder anstelle des
Drehmoments des Dieselmotors 2 der Abtriebswelle 7 zugeführt wird.
Die erste Hydropumpe 8 kann somit durch eine im Motorbetrieb
arbeitende zweite Hydropumpe 9 angetrieben werden, wodurch
eine Einsparung von primär
eingesetzter Energie seitens des Dieselmotors 2 möglich ist.
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Durch
die nicht trennbare Verbindung der separaten Nebenabtriebswelle 10 mit
dem Getriebe 5 und damit dem Fahrantrieb 3 wird
die Notlenkpumpe 11 immer dann angetrieben, wenn sich das
Fahrzeug bewegt bzw. wenn sich eine Fahrantriebswelle 3' dreht. Die
Notlenkpumpe 11 ist starr mit dem Getriebe 5 und
damit mit dem Fahrantrieb 3 gekoppelt. Dadurch kann das
sich bewegende Fahrzeug bzw. die sich drehende Fahrantriebswelle 3' einen Volumenstrom
durch die Notlenkpumpe 11 erzeugen. Der Volumenstrom führt entweder
in das Tankvolumen 16 oder in eine dritte Förderleitung 31.
Die dritte Förderleitung 31 ist über ein
weiteres Prioritätsventil 32 entweder
mit einer zweiten Verbindungsleitung 33, welche in das
Lenksystem 37 führt,
oder mit einer zweiten Speicherladeleitung 34, welche zur Speicherladeleitung 25 führt, verbindbar.
Das weitere Prioritätsventil 32 weist
eine Ruheposition und eine Speicherverbindungsposition auf. In der
dargestellten Ruheposition des weiteren Prioritätsventils 32 ist die
dritte Förderleitung 31 mit
der zweiten Verbindungsleitung 33 und so mit dem Lenksystem 37 verbunden.
In der Speicherverbindungsposition des weiteren Prioritätsventils 32 ist
die dritte Förderleitung 31 mit
der zweiten Speicherladeleitung 34 verbunden. Sowohl in
der ersten Verbindungsleitung 19 als auch in der weiteren
Verbindungsleitung 33 ist jeweils ein Rückschlagventil 35 beziehungsweise 36 angeordnet.
Die Rückschlagventile 35 und 36 öffnen in
Richtung auf die Lenkhydraulik, die stellvertretend mit dem Bezugszeichen 37 bezeichnet
ist und zumindest einen Ventilblock umfasst.
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Entgegen
der Kraft dieser Feder wird das weitere Prioritätsventil 32 durch
einen Elektromagneten aus der Ruheposition heraus in seine entgegengesetzte
Speicherverbindungsposition gebracht. Die Ansteuerung des Elektromagneten
erfolgt dabei ebenfalls durch die zentrale Steuereinheit 15.
Durch die Verbindbarkeit mit der Speicherladeleitung 25 ist auch
die Notlenkpumpe 11 mit Druck aus dem Hydrospeicher 28 beaufschlagbar.
Sowohl die zweite Hydropumpe 9 als auch die Notlenkpumpe 11 sind
dabei jeweils unabhängig
voneinander über
ihre Nulllage heraus in zwei Richtungen ausschwenkbar, so dass sie
unter Beibehaltung der Drehrichtung sowohl als Pumpe als auch als
Motor arbeiten können.
Dabei arbeitet insbesondere die Notlenkpumpe 11 vorzugsweise
im Vierquadrantenbetrieb, um für
beide Fahrtrichtungen und damit für beide Drehrichtungen der Nebenabtriebswelle 10 sowohl
im Motor- als auch
im Pumpenbetrieb arbeiten zu können.
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Mit
der in der 1 dargestellten Anordnung ist
es möglich, über die
Notlenkpumpe 11 den Speicher 28 zu laden und umgekehrt
bei der Entnahme von Druckmittel aus dem Speicher 28 dem
Getriebe 5 ein zusätzliches
Antriebsmoment zuzuführen.
Ferner ist es auch möglich, über die
zweite Hydropumpe 9 den Speicher 28 zu laden und
bei der Entnahme von Druckmittel aus dem Speicher 28 ein
zusätzliches
Antriebsmoment für
die erste Hydropumpe 8 oder auch den Fahrantrieb 3 zur
Verfügung
zu stellen. Dabei wird über
das Prioritätsventil 18 und
das weitere Prioritätsventil 32 jeweils
sichergestellt, dass zunächst
die Funktion des Lenksystems 37 sichergestellt wird, bevor
entweder der Speicher 28 aufgeladen wird oder aber das
geförderte
Druckmittel der Arbeitshydraulik 21 zur Verfügung gestellt
wird. Durch einen Eingriff in die Ansteuerung des Fördervolumens
bei der zweiten Hydropumpe 9 und der Notlenkpumpe 11 durch
ein entsprechendes Steuersignal der zentralen Steuereinheit 15 ist
darüber
hinaus eine gezielte Beeinflussung des Ladezustands des Speicherelements 28 möglich. Damit
kann beispielsweise der Dieselmotor 2 in einem günstigen
Bereich seines Kennfelds verbrauchsoptimiert betrieben werden, da
beispielsweise hierbei frei verfügbare
Leistung in dem Speicherelement 28 zwischengespeichert
werden kann. Alternativ kann in dem Speicherelement 28 zwischengespeicherte
Energie zur Unterstützung
des Dieselmotors 2 verwendet werden, damit dieser weiterhin
verbrauchsoptimiert betrieben werden kann.
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Die 2 zeigt
ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel.
In den Figuren übereinstimmende
Elemente sind mit identischen Bezugszeichen versehen. Sich daraus
ergebende übereinstimmende
Funktionen bestimmter Elemente sind somit bereits unter 1 erläutert und
gelten auch weiterhin.
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In
der 1 ist die erste Hydropumpe 8 mit der
Arbeitshydraulik 21 und mit dem Lenksystem 37 verbindbar.
Die zweite Hydropumpe 9 ist mit der Arbeitshydraulik 21 und
mit dem Speicherelement 28 verbindbar. Die weitere Notlenkpumpe 11 hingegen ist
mit dem Speicherelement 28 und mit dem Lenksystem 37 verbindbar.
In der 2 ist die erste Hydropumpe 8 durch die
erste Hydropumpe 80 ersetzt, welche mit der Arbeitshydraulik 21 und
mit dem Speicherelement 28 verbindbar ist. Die zweite Hydropumpe 9 ist
durch die zweite Hydropumpe 90 ersetzt, welche mit der
Arbeitshydraulik 21 und mit dem Lenksystem 37 verbindbar
ist. Die Notlenkpumpe 11 hingegen ist weiterhin mit dem
Speicherelement 28 und mit dem Lenksystem 37 verbindbar.
Somit wird das Speicherelement 28 in der 1 durch
die zweite Hydropumpe 9 und/oder durch die Notlenkpumpe 11 und
in der 2 durch die erste Hydropumpe 80 und/oder durch
die Notlenkpumpe 11 aufgeladen. Zudem wird das Lenksystem 37 in
der 1 über
die erste Hydropumpe 8 und/oder die Notlenkpumpe 11 und
in der 2 durch die zweite Hydropumpe 90 und/oder durch
die Notlenkpumpe 11 gespeist. Eine Entnahme von Druckmittel
aus dem Speicherelement 28 erfolgt dagegen über die
zweite Hydropumpe 90 und/oder durch die Notlenkpumpe 11.
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Die
Verteilung der Funktionen ist dabei nun so gewählt, dass die erste Hydropumpe 80 lediglich zur
Förderung
vorgesehen ist und über
die erste Förderleitung 17 mit
dem Speicherladeventil 230 verbunden ist. Die erste Förderleitung 17 ist über das Speicherladeventil 230 entweder
mit dem ersten Arbeitsleitungszweig 20 oder mit der Speicherladeleitung 250 verbindbar.
Das Speicherladeventil 230 weist eine Grundposition und
eine Arbeitsstellung auf. In der dargestellten Grundposition des
Speicherladeventils 230 ist die erste Förderleitung 17 mit
dem ersten Arbeitsleitungszweig 20 zur Versorgung der Arbeitshydraulik 21 verbunden.
Der erste Arbeitsleitungszweig 20 und der zweite Arbeitsleitungszweig 24 verbinden
sich und versorgen gemeinsam die Arbeitshydraulik 21. Das
Speicherladeventil 230 ist durch die zentrale Steuereinheit 15 mit
einem Steuersignal beaufschlagbar und kann so entgegen der Kraft
einer Ruhepositionsfeder in seine Arbeitsstellung gebracht werden.
In dieser Arbeitsstellung verbindet das Speicherladeventil 230 die
erste Förderleitung 17 mit
der Speicherladeleitung 250. Die erste Hydropumpe 80 kann
so in das Speicherelement 28 Druckmittel fördern.
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Die
zweite Hydropumpe 90 ist über die zweite Verbindungsleitung 22 mit
dem Prioritätsventil 180 verbunden.
Die zweite Verbindungsleitung 22 ist über das Prioritätsventil 180 entweder
mit der ersten Verbindungsleitung 19 oder aber mit der
ersten Verbindungsleitung 19 und dem zweiten Arbeitsleitungszweig 24 verbindbar.
Das Prioritätsventil 180 weist eine
Grundstellung und eine zweite Position auf. In der Grundstellung
wird das Prioritätsventil 180 durch eine
Feder gehalten. Die zweite Förderleitung 22 ist dann
mit der ersten Verbindungsleitung 19 verbunden. Die zweite
Hydropumpe 90 fördert
dann Druckmittel zu dem Lenksystem 37. Der zweite Arbeitsleitungszweig 24 hingegen
führt zu
der Arbeitshydraulik 21. Entgegen der Kraft einer Feder
wirkt auf das Prioritätsventil 180 der
in der Verbindungsleitung 19 herrschende Druck. Dadurch
wird das Prioritätsventil 180 lediglich
dann in seine zweite Position gebracht, wenn ein ausreichender Druck
in dem Lenksystem 37 bzw. in der ersten Verbindungsleitung 19 vorhanden
ist. In der zweiten Position des Prioritätsventils 180 wird
die zweite Förderleitung 22 lediglich
mit dem zweiten Arbeitsleitungszweig 24 verbunden. In der zweiten
Position des Prioritätsventils 18 wird
die zweite Förderleitung 22 sowohl
mit dem zweiten Arbeitsleitungszweig 24 als auch mit der
ersten Verbindungsleitung 19 verbunden. Damit wird durch
die zweite Hydropumpe 90 gefördertes Druckmittel sowohl
der Arbeitshydraulik 21 als auch dem Lenksystem 37 zugeführt.
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Durch
die geringfügig
geänderte
Anordnung ist es nunmehr möglich, über die
erste Hydropumpe 80, die zum Antreiben der Arbeitshydraulik 21 vorgesehen
ist, das Speicherelement 28 zu laden. Dagegen wird die
Entnahme und damit auch die Erzeugung eines zusätzlichen Drehmoments durch
die zweite Hydropumpe 90 erreicht. Die Notlenkpumpe 11 kann
ebenfalls den Speicher 28 laden und bei einer Entnahme
von Druckmittel aus dem Speicher 28 dem Getriebe 5 ein
zusätzliches
Antriebsmoment zuführen.
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In
einem nicht dargestellten alternativen Ausführungsbeispiel ist die Notlenkpumpe 11 anstatt mit
der Nebenabtriebswelle 10 in dem Fahrantrieb 3 mit
einer Fahrantriebswelle 3' verbunden.
Dadurch rotiert die Notlenkpumpe 11 immer mit der Fahrantriebachse 3' mit. Die Notlenkpumpe 11 übernimmt dabei
weiterhin auch die bisher erläuterten
Funktionen.
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In
jedem der Ausführungsbeispiele
ist an dem Speicherelement 28 oder an der Speicherleitung 29 ein
Drucksensor 28' angeordnet,
welcher den Druck im Druckspeicher 28 misst und als Information
ausgibt. Der Drucksensor 28' ist
mit der zentralen Steuereinheit 15 verbunden, welche Informationen
bzgl. des Speicherzustands des Druckspeichers 28 einliest
und zur Steuerung der Ventile 18, 180, 23, 230, 27, 32 und/oder
der Hydropumpen 8, 9, 80, 90, 11 verwertet.
Zudem werden zur Steuerung der Ventile 18, 180, 23, 230, 27, 32 und/oder
der Hydropumpen 8, 9, 80, 90, 11 zusätzlich Informationen bzgl.
des Betriebszustands der primären
Antriebsmaschine eingelesen und verwertet. In den dargestellten
Beispielen sind die Ventile sämtlich
elektromagnetisch angesteuert. Alternative Möglichkeiten zur Erzeugung einer
Steuerkraft sind jedoch ebenfalls möglich. Ferner ist das dargestellte
Prioritätsventil 18, 180 lediglich
beispielhaft als Differenzdruckregelventil dargestellt.
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Die
Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr
sind auch einzelne Merkmale der Ausführungsbeispiele vorteilhaft
miteinander kombinierbar.