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Die
Erfindung betrifft eine druckluftbetriebene Bremsanlage für
ein Fahrzeug, wie sie bspw. aus
DE 103 36 611 A1 bekannt ist. Eine derartige
Bremsanlage weist eine Betriebsbremsfunktion und eine Feststellbremsfunktion
auf. Mittels der Betriebsbremsfunktion sind Membranteile von Bremszylindern
mit Druckluft mit einem aussteuerbaren Betriebsbremsdruck belüftbar.
Mittels der Feststellbremsfunktion sind Federspeicherteile von Bremszylindern,
insbesondere von die Membranteile umfassenden kombinierten Federspeicher-/Membranbremszylindern,
mit Druckluft mit einem elektropneumatisch aussteuerbaren Feststellbremsdruck
belüftbar.
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Ferner
weisen bekannte Bremsanlagen eine Überlastschutzfunktion
für die Bremszylinder auf. Dies soll anhand der den Stand
der Technik zeigenden 1 näher erläutert
werden.
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1 zeigt
Teile einer Bremsanlage 2, welche eine erste Druckluftleitung 4 aufweist,
in welcher Druckluft mit einem aussteuerbaren Betriebsbremsdruck
bereitstellbar ist. Mittels dieses Betriebsbremsdrucks ist ein Membranteil 6 eines
Bremszylinders 8, welcher als kombinierter Federspeicher-/Membranbremszylinder
ausgebildet ist, zum Einlegen einer Bremse belüftbar, um
ein diese Bremsanlage 2 aufweisendes Fahrzeug abzubremsen.
Ein Entlüften des Membranteils 6 löst
diese Bremse wieder.
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Die
Bremsanlage 2 weist des Weiteren eine Feststellbremseinrichtung 10 mit
einer zweiten Druckluftleitung 12 auf. Mittels dieser Feststellbremseinrichtung 10,
insbesondere mittels darin befindlicher Elektromagnetventile 14 und 16,
ist elektropneumatisch ein Feststellbremsdruck aussteuerbar und
Druckluft mit diesem Feststellbremsdruck der zweiten Druckluftleitung 12 bereitstellbar.
Hierfür weist die Feststellbremseinrichtung 10 einen
Belüftungseingang 18 auf, über welchen die
zweite Druckluftleitung 12 zur Erhöhung des Feststellbremsdrucks mit
Druckluft belüftbar ist, und weist ferner einen Entlüftungsausgang 20 auf, über
welchen diese zweite Druckluftleitung 12 zur Reduzierung
dieses Feststellbremsdrucks entlüftbar ist.
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Neben
dem Membranteil 6 weist dieser Bremszylinder 8 einen
Federspeicherteil 22 auf. Dieser Federspeicherteil 22 ist
mit dem ausgesteuerten und in der zweiten Druckluftleitung 12 vorliegenden Feststellbremsdruck
belüftbar. Druckluft mit diesem Feststellbremsdruck gelangt
hierbei über eine Druckluftleitung 24, ein Überlastschutzventil 26 und
eine Druckluftleitung 28 in diesen Federspeicherteil 22. Dieses Überlastschutzventil 26 ist
hierbei als Wechselventil bzw. Select-High-Ventil mit zwei Drucklufteingängen
und einem Druckluftausgang ausgebildet. Dieses Wechselventil 26 verbindet
pneumatisch den Eingang, an welchem der höhere von zwei
an diesen Eingängen anliegenden pneumatischen Drücken
anliegt, mit dem Ausgang.
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Mittels
einer Feder in dem Federspeicherteil 22 des Bremszylinders 8 ist
eine Federkraft bereitstellbar, mittels der eine Bremse von diesem
Bremszylinder 8 betätigbar ist. Im Falle des entlüfteten
Federspeicherteils 22 ist hierbei diese Bremse mittels der
Feststellbremsfunktion betätigt. Die Betätigung der
Bremse mittels der Feder ist besonders gut zum Abstellen des Fahrzeugs
geeignet, da diese Bremse mittels des Bremszylinders 8 somit
auch bei einem Druckverlust in einer Druckluftleitung allein mittels der
Federkraft eingelegt bleibt. Im Fahrbetrieb des Fahrzeugs wird der
Federspeicherteil 22 mit wenigstens dem Feststellbremsdruck
belüftet. Der Feststellbremsdruck wirkt hierbei der Federkraft
entgegen, so dass ab einem durch die Beschaffenheit der Feder vorgegebenen
Mindestdruck für den Feststellbremsdruck die Bremse nicht
mehr mittels der Feststellbremsfunktion betätigt ist.
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Ein
gleichzeitig mittels der Betriebsbremsfunktion und mittels der Feststellbremsfunktion
betätigter Bremszylinder könnte diesen Bremszylinder bzw.
die Bremse mechanisch überbeanspruchen. Der Bremszylinder
bzw. die Bremse könnte einen Defekt erleiden und ausfallen.
Einer derartigen Überbeanspruchung der Bremse durch eine
Addition der mittels des Federspeicherteils 22 und mittels
des Membranteils 6 bereitgestellten und den Bremszylinder 8 betätigenden
Kräfte wird dadurch entgegengewirkt, dass ein Luftdruck
in dem Federspeicherteil 22 immer wenigstens so hoch wie
ein Luftdruck in dem Membranteil 6, d. h. wie der Betriebsbremsdruck
gehalten wird. Solange der Bremszylinder 8 mittels der Feder
in dem Federspeicherteil 22 die Bremse betätigt,
führt eine Erhöhung des Luftdrucks in dem Membranteil 6 zu
einer Reduzierung der mittels des Federspeicherteils 22 durch
den Bremszylinder 8 bereitgestellten Kraft. Diese Reduzierung
wird durch eine Erhöhung des Luftdrucks in dem Federspeicherteil 22 auf
den erhöhten Betriebsbremsdruck erreicht.
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Nach
dem Stand der Technik ist eine derartige Überlastschutzfunktion
für den Bremszylinder 8 bzw. für die
Bremse mittels des Überlastschutzventils 26 realisiert.
Dieses Überlastschutzventil 26 wählt nämlich
von dem Feststellbremsdruck und dem Betriebsbremsdruck den höheren
dieser beiden Drücke aus und belüftet mit diesem
höheren Druck über eine Druckluftleitung 28 den
Federspeicherteil 22 des Bremszylinders 8.
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Nach
dem Stand der Technik ist somit ein Ventil, nämlich dieses Überlastschutzventil 26,
vorgesehen, welches allein der Überlastschutzfunktion dient.
Dieses Überlastschutzventil 26 verteuert die Bremsanlage
in der Herstellung. Ferner benötigt das Überlastschutzventil 26 einen
gewissen Montageaufwand, so dass die Überlastschutzfunktion
für die Bremse bzw. den Bremszylinder 8 der Bremsanlage 2 nach
dem Stand der Technik verglichen mit einer Bremsanlage ohne Überlastschutzfunktion
zu höheren Kosten führt. Darüber hinaus
beansprucht das Überlastschutzventil 26 knappen
Platz am Fahrzeug, insbesondere am Fahrzeugrahmen.
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Der
Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, den Platzbedarf und
den Montageaufwand zu verringern und Kosten zu senken.
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Die
Erfindung löst dieses Problem, indem sie die zweite Druckluftleitung über
den ersten Entlüftungsausgang mit der ersten Druckluftleitung
verbindbar macht. Eine pneumatische Verbindung zwischen zwei Druckluftleitungen
meint hierbei, dass in diesen beiden Druckluftleitungen im Wesentlichen der
gleiche Luftdruck vorliegt oder sich im Falle einer Luftdruckänderung
in einer dieser beiden Leitungen innerhalb kurzer Zeit, insbesondere
in deutlich weniger als einer Sekunde, ein im Wesentlichen gleicher Luftdruck
in diesen beiden Druckluftleitungen einstellt.
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Die
Erfindung hat erkannt, dass diese pneumatische Verbindung eine Überlastschutzfunktion bereitstellt
und das Überlastschutzventil des Standes der Technik entbehrlich
macht. Ein Entlüften des Federspeicherteils zum Betätigen
der Bremse ist mittels der Feststellbremsfunktion bei der erfindungsgemäßen
Bremsanlage weiterhin möglich, auch wenn auf eine Entlüftung
der zweiten Druckluftleitung an die umgebende Atmosphäre
in der Feststellbremseinrichtung verzichtet wird.
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Vorteilhafterweise
ist die zweite Druckluftleitung über den ersten Entlüftungsausgang,
die erste Druckluftleitung und einen zweiten Entlüftungsausgang
einer Bremspedaleinrichtung entlüftbar. Die Erfindung hat
erkannt, dass in der zweiten Druckluftleitung verglichen mit der
zur Belüftung des Federspeicherteils des Bremszylinders
benötigten Druckluft nur vergleichsweise kleine Luftmengen
bewegt werden. Daher kann die Druckluftleitung problemlos über einen
zweiten Entlüftungsausgang an der Bremspedaleinrichtung
an die Atmosphäre entlüftet werden. Eine Entlüftung
der zweiten Druckluftleitung an die Atmosphäre im Bereich
der Feststellbremseinrichtung ist daher nicht notwendig.
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Alternativ
oder zusätzlich ist mittels der Bremspedaleinrichtung in
Erwiderung auf eine Betätigung eines Bremspedals dieser
Bremspedaleinrichtung ein Bremsanforderungssignal erzeugbar. In
Erwiderung auf dieses Bremsanforderungssignal ist der Betriebsbremsdruck
elektropneumatisch aussteuerbar und in der ersten Druckluftleitung
bereitstellbar.
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Der
Luftdruck wird hierbei vorzugsweise in einer Bremssteuereinrichtung
elektropneumatisch ausgesteuert. Insbesondere kann es sich bei dieser Bremssteuereinrichtung
um ein Hinterachsbremssteuermodul handeln, welches vorzugsweise
im Bereich der Hinterachse des Fahrzeugs verbaut ist.
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Diese
Bremssteuereinrichtung weist vorzugsweise einen dritten Entlüftungsausgang
auf, über welchen die zweite Druckluftleitung über
den ersten Entlüftungsausgang und die erste Druckluftleitung
entlüftbar ist.
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Vorteilhafterweise
weist die Feststellbremseinrichtung wenigstens eines der folgenden
Bauteile auf: ein erstes Elektromagnetventil, insbesondere ein Bistabilventil
zur Aussteuerung des Feststellbremsdrucks, ein zweites Elektromagnetventil
zum Schalten zwischen einer pneumatischen Verbindung und einem Absperren
zwischen der zweiten Druckluftleitung und dem Belüftungseingang
bzw. dem ersten Entlüftungsausgang, ein Relaisventil zur
luftmengenmäßigen Verstärkung des Feststellbremsdrucks
und ein drittes Elektromagnetventil zur wahlweisen Belüftung
einer vierten Druckluftleitung mit Druckluft, welche entweder in
einem ersten Schaltzustand dieses Elektromagnetventils den Vorratsluftdruck
oder in einem zweiten Schaltzustand dieses Elektromagnetventils
den ausgesteuerten Feststellbremsdruck aufweist. Mittels dieser
vierten Druckluftleitung ist zur Bereitstellung einer Anhängerkontrollfunktion
somit in dem ersten Schaltzustand ein Anhängersteuerventil
mit Druckluft, welche den Vorratsluftdruck aufweist, belüftbar.
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Weitere
bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen
sowie aus dem anhand der Zeichnung näher erläuterten
Ausführungsbeispiel. In der Zeichnung zeigen:
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1 eine
Bremsanlage nach dem Stand der Technik mit Überlastschutzfunktion
für eine Bremse in vereinfachter schematischer Darstellung und
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2 eine
erfindungsgemäße Bremsanlage mit Überlastschutzfunktion
für eine Bremse in vereinfachter schematischer Darstellung.
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1 wurde
bereits mit ihren zur Veranschaulichung des Standes der Technik
wesentlichen Merkmalen in der Beschreibungseinleitung beschrieben.
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2 zeigt
eine erfindungsgemäße Bremsanlage 30,
welche in Teilen der Bremsanlage 2 des Standes der Technik
gemäß 1 gleicht. Insofern bezeichnen
gleiche Bezugsziffern gleiche Bauteile und es wird auf die entsprechenden
obigen Ausführungen verwiesen.
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Bei
dieser Bremsanlage 30 gelangt Druckluft mit einem Vorratsluftdruck
aus einem nicht dargestellten Druckluftvorratsbehälter über
eine Druckluftleitung 32 an den Belüftungseingang 18.
Druckluftleitungen 34, 36 und 38 führen
diese Druckluft an ein erstes Elektromagnetventil 14, welches
als Bistabilventil ausgeführt ist. Dieses Bistabilventil 14 ist
in zwei Schaltzuständen schaltbar. Hierfür werden
Magnetspulen über elektrische Leitungen 40 und 42 zum
Schalten zwischen diesen Zuständen angesteuert. Das Bistabilventil 14 verharrt
auch im Falle eines Stromausfalls in seinem augenblicklichen Schaltzustand,
was ein ungewolltes Einlegen oder Lösen von Bremsen bei
einem Stromausfall verhindert und somit zur Sicherheit der Bremsanlage
beiträgt. Alternativ kann das Bistabilventil 14 mit
nur einer Spule ausgestattet sein und durch Umpolung des Spannungsimpulses
in der Leitung 40 in den anderen stabilen Zustand wechseln.
In dieser alternativen Ausführungsform würden
die Leitungen 42 entfallen.
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In
einem ersten, nicht dargestellten, Schaltzustand verbindet das Bistabilventil 14 die
Druckluftleitung 38 pneumatisch mit einer Druckluftleitung 44. Im
Falle des unbestromten Elektromagnetventils 16 ist darüber
hinaus diese Druckluftleitung 44 und damit auch der Drucklufteingang 18 mit
der zweiten Druckluftleitung 12 pneumatisch verbunden.
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In
einem dargestellten zweiten Schaltzustand des Bistabilventils 14 ist
dagegen die zweite Druckluftleitung 12 über das
Elektromagnetventil 16, die Druckluftleitung 44,
dieses Bistabilventil 14 und den ersten Entlüftungsausgang 20 zur
ersten Druckluftleitung 4 entlüftbar. Der Feststellbremsdruck
in der Druckluftleitung 12 kann somit in dem ersten Schaltzustand
des Bistabilventils 14 bis maximal zu dem Vorratsluftdruck
erhöht werden sowie in dem zweiten Schaltzustand des Bistabilventils 14 minimal zu
dem pneumatischen Druck in der ersten Druckluftleitung 4 reduziert
werden.
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Ein
Halten des somit aussteuerbaren und in der Druckluftleitung 44 bereitstellbaren
Luftdrucks ist mittels des zweiten Elektromagnetventils 16 möglich. In
einem zweiten, bestromten, Schaltzustand dieses zweiten Elektromagnetventils 16 ist
nämlich die zweite Druckluftleitung 12 von der
Druckluftleitung 44 und somit sowohl von dem Drucklufteingang 18 als
auch von dem ersten Druckluftausgang 20 absperrbar. Zum
Schalten ist das zweite Elektromagnetventil 16 hierbei
mittels elektrischer Leitungen 46 elektrisch ansteuerbar.
Ein ausgesteuerter Feststellbremsdruck kann somit in dem bestromten
Schaltzustand des zweiten Elektromagnetventils 16 in der
zweiten Druckluftleitung 12 gehalten werden, ohne dass
hierfür ständig zwischen den beiden Schaltzuständen des
Bistabilventils 14 umgeschaltet werden müsste. In
einem ersten, unbestromten, Schaltzustand dieses zweiten Elektromagnetventils 16 ist
dagegen diese Druckluftleitung 44 pneumatisch mit der zweiten Druckluftleitung 12 verbunden.
Somit braucht sowohl im Fahrbetrieb als auch im abgestellten Zustand
des Fahrzeugs, d. h. sowohl im Falle der mit dem Vorratsluftdruck
belüfteten als auch im Falle der entlüfteten bzw.
mit dem Betriebsbremsdruck belüfteten zweiten Druckluftleitung 12,
keines der Elektromagnetventile 14 und 16 bestromt
werden. Somit ist ein stromsparender Betrieb der Bremsanlage 30 möglich.
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Mittels
eines Relaisventils 48 wird in einer dritten Druckluftleitung 50 Druckluft
mit dem Feststellbremsdruck bereitgestellt. Diese Druckluft ist
mittels des Relaisventils 48 hierbei in größerer
Luftmenge als über die zweite Druckluftleitung 12 bereitstellbar.
Mittels des Relaisventils 48 ist die dritte Druckluftleitung 50 nämlich über
den Belüftungseingang 18, die Druckluftleitung 34 und
eine Druckluftleitung 52 belüftbar. Ein Entlüften
der Druckluftleitung 50 bei Absinken des ausgesteuerten
Feststellbremsdrucks in der zweiten Druckluftleitung 12 ist über
einen vierten Entlüftungsausgang 54 an dem Relaisventil 48 möglich.
Das Relaisventil 48 ermöglicht es aufgrund der
Entlüftungsmöglichkeit der dritten Druckluftleitung 50 über
diesen vierten Entlüftungsausgang 54, die über
den ersten Entlüftungsausgang 20 zu entlüftenden
Luftmengen vergleichsweise gering zu halten, die deshalb besonders
vorteilhaft über die erste Druckluftleitung und eine zur
Reduzierung des Betriebsbremsdrucks bereits vorhandene Entlüftungsmöglichkeit
dieser ersten Druckluftleitung 4 entlüftet werden
können.
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Die
luftmengenverstärkte Druckluft in der dritten Druckluftleitung 50 wird über
eine Druckluftleitung 56, ein drittes Elektromagnetventil 58 und
eine vierte Druckluftleitung 60 einem Anhängersteuerventil 62 bereitgestellt.
Mittels dieses Anhängersteuerventils 62 ist der
Feststellbremsdruck invertierbar. Druckluft mit dem invertierten
Feststellbremsdruck ist einem Anhängefahrzeug zur Belüftung
von Membranteilen von Bremszylindern zur Abbremsung dieses Anhängefahrzeugs
bereitstellbar. Im Falle der mit einem vorgegebenen Mindestluftdruck
belüfteten vierten Druckluftleitung 60 sind somit
diese Membranteile der Bremszylinder an dem Anhängefahrzeug entlüftet,
sofern diese Membranteile nicht mittels der Betriebsbremsfunktion
belüftet werden. Im Falle der entlüfteten Druckluftleitung 60 werden
hingegen mittels des Anhängersteuerventils 62 diese
Membranteile der Bremszylinder an dem Anhängefahrzeug mittels
der Feststellbremsfunktion belüftet. Im unbestromten Zustand
des dritten Elektromagnetventils 58 sind die dritte Druckluftleitung 50 und
die vierte Druckluftleitung 60 pneumatisch miteinander
verbunden.
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Das
dritte Elektromagnetventil 58 ist über elektrische
Leitungen 64 ansteuerbar und mittels Bestromung einer Magnetspule
in einen zweiten Schaltzustand schaltbar. In diesem zweiten Schaltzustand ist
ein Druckluftvorratsbehälter über die Druckluftleitung 32,
den Belüftungseingang 18, die Druckluftleitungen 34 und 36,
eine Druckluftleitung 66 und das dritte Elektromagnetventil 58 mit
der vierten Druckluftleitung 60 pneumatisch verbindbar. Über
dieses dritte Elektromagnetventil 58 ist die vierte Druckluftleitung 60 und
somit das Anhängersteuerventil 62 in dem zweiten
Schaltzustand dieses dritten Elektromagnetventils 58 mit
einem Vorratsluftdruck belüftbar. Im Falle der belüfteten
vierten Druckluftleitung 60 und der gleichzeitig entlüfteten
zweiten Druckluftleitung 12 bzw. dritten Druckluftleitung 50 wirkt
die Feststellbremsfunktion lediglich auf den Bremszylinder 8 und nicht
auf mittels des Anhängersteuerventils 62 pneumatisch
angesteuerte Bremszylinder eines Anhängefahrzeugs.
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Für
die Betriebsbremsfunktion ist der Betriebsbremsdruck in der ersten
Druckluftleitung 4 mittels einer Bremspedaleinrichtung 68 aussteuerbar. Hierfür
weist die Bremspedaleinrichtung 68 ein Bremspedal 70 auf,
welches vornehmlich mit einem Fuß betätigt werden
kann. Darüber hinaus ist diese Bremspedaleinrichtung 68 über
eine Druckluftleitung 72 mit einem nicht dargestellten
Druckluftvorratsbehälter verbunden, so dass in Erwiderung
auf eine Betätigung des Bremspedals 70 die erste
Druckluftleitung 4 mit Druckluft aus diesem Druckluftvorratsbehälter
belüftbar ist. Über einen zweiten Entlüftungsausgang 74 an
dieser Bremspedaleinrichtung 68 ist die erste Druckluftleitung 4 entlüftbar.
Insgesamt ist somit in Erwiderung auf eine Betätigung des
Bremspedals 70 mittels dieser Bremspedaleinrichtung 68 pneumatisch
der Betriebsbremsdruck aussteuerbar und der ersten Druckluftleitung 4 bereitstellbar. Über wenigstens
eine nicht dargestellte Druckluftleitung ist der Membranteil 6 des
Bremszylinders 8 mit Druckluft, welche diesen Betriebsbremsdruck
aufweist, belüftbar. Im Falle des belüfteten Membranteils 6 des Bremszylinders 8 ist
die Bremse mittels dieses Bremszylinders 8 mittels der
Betriebsbremsfunktion betätigt.
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Die
Bremspedaleinrichtung 68 ist über die erste Druckluftleitung 4,
den ersten Entlüftungsausgang 20, das Bistabilventil 14,
die Druckluftleitung 44 und das Elektromagnetventil 16 mit
der zweiten Druckluftleitung 12 pneumatisch verbindbar.
Sofern die zweite Druckluftleitung 12 nicht von der Druckluftleitung 44 über
das bestromte Elektromagnetventil 16 abgesperrt ist, stellt
sich als Feststellbremsdruck in der zweiten Druckluftleitung 12 somit
immer wenigstens der mittels der Bremspedaleinrichtung 68 ausgesteuerte
Betriebsbremsdruck ein. Eine Entlüftung der zweiten Druckluftleitung 12 ist
derart begrenzbar, dass der ausgesteuerte Feststellbremsdruck 12 immer
wenigstens so hoch ist wie der ausgesteuerte Betriebsbremsdruck
in der ersten Druckluftleitung 4.
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Der
Federspeicherteil 22 des Bremszylinders 8 ist
direkt, d. h. ohne Zwischenschaltung eines Überlastschutzventils, über
die Druckluftleitungen 24 und 28 mit der dritten
Druckluftleitung 50 pneumatisch verbunden. Gegebenenfalls
kann dieser Federspeicherteil 22 auch, bspw. unter Zwischenschaltung eines
weiteren, nicht dargestellten, Ventils, über die Druckluftleitungen 24 und 28 mit
dieser dritten Druckluftleitung 50 verbindbar sein. In
dem Federspeicherteil 22 stellt sich somit immer der Feststellbremsdruck ein,
welcher mittels der Feststellbremsfunktion in einer die Elektromagnetventile
aufweisenden Feststellbremseinrichtung 76 aussteuerbar
ist und welcher in der zweiten Druckluftleitung 12 bzw.
in der dritten Druckluftleitung 50 bereitstellbar ist.
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Zu
Kontrollzwecken und zur Einregelung des mittels der Feststellbremseinrichtung 76 ausgesteuerten
Feststellbremsdrucks ist ein Drucksensiermittel 78 vorgesehen,
welches über eine Druckluftleitung 80 und die
Druckluftleitung 24 mit der dritten Druckluftleitung 50 pneumatisch
verbunden ist. In der Druckluftleitung 80 liegt somit der
ausgesteuerte Feststellbremsdruck vor, welcher mittels des Drucksensiermittels 78 als
Ist-Wert sensierbar ist. Dieser Ist-Wert wird von einer Steuereinrichtung 81,
in welcher dieses Drucksensiermittel 78 angeordnet ist, zum
Vergleich mit einem vorgegebenen bzw. vorgebbaren Soll-Wert für
einen einzustellenden Feststellbremsdruck herangezogen. Diese Steuereinrichtung 81 steuert
ferner die Elektromagnetventile 14, 16 und 58 elektrisch
an. Daher ist der Feststellbremsdruck mittels der Steuereinrichtung 81 durch
entsprechende Ansteuerung der Elektromagnetventile 14 und 16 leicht
derart einregelbar, dass sich der Ist-Wert dem Soll-Wert angleicht.
Ein Betätigen von Bremsen mittels der Feststellbremsfunktion
ist somit fein dosierbar möglich.
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Mit
der Steuereinrichtung 81 sind ferner mehrere elektrische
Leitungen verbunden. Über zwei elektrische Leitungen 82 und 84 ist
eine CAN-Datenverbindung zu anderen, insbesondere elektrischen bzw.
elektronischen, Einrichtungen der Bremsanlage 30 und ggf.
des Fahrzeugs gegeben.
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In
Abweichung von diesem Ausführungsbeispiel gemäß 2 kann
der Betriebsbremsdruck in der ersten Druckluftleitung 4 auch
elektropneumatisch ausgesteuert werden. Hierbei wird in Erwiderung
auf eine Betätigung des Bremspedals 70 ein Bremsanforderungssignal
erzeugt, in dessen Erwiderung von einer Bremssteuereinrichtung mittels
wenigstens eines darin enthaltenen Elektromagnetventils der Betriebsbremsdruck
ausgesteuert wird. Ein Redundanzdruck kann hierbei zusätzlich
pneumatisch in Erwiderung auf die Betätigung des Bremspedals 70 ausgesteuert
werden.
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Der
Betriebsbremsdruck in der ersten Druckluftleitung 4 kann
im Falle der bestimmungsgemäß funktionierenden
Bremssteuereinrichtung elektropneumatisch und anderenfalls pneumatisch
ausgesteuert sein. Die zweite Druckluftleitung 12 kann
in beiden Fällen über die Bremsteuereinrichtung,
in beiden Fällen über die Bremspedaleinrichtung 68 oder auch
im Falle der bestimmungsgemäß funktionierenden
Bremssteuereinrichtung über einen dritten Entlüftungsausgang
an dieser Bremssteuereinrichtung oder anderenfalls über
den zweiten Entlüftungsausgang 74 der Bremspedaleinrichtung 68 entlüftbar sein.
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Der
Feststellbremsdruck kann alternativ zu dem gezeigten Ausführungsbeispiel
auch mittels anderer Elektromagnetventile und/oder anderer pneumatischer
Verschaltung der Elektromagnetventile 14 und 16 ausgeführt
sein. Die Erfindung ist nicht auf die in 2 gezeigte
Ventilanordnung zur Aussteuerung des Feststellbremsdrucks beschränkt.
In jedem Fall ist jedoch der Feststellbremsdruck elektropneumatisch
mittels einer Feststellbremseinrichtung 76 aussteuerbar,
wobei diese Feststellbremseinrichtung 76 den Belüftungseingang 18 aufweist, über
welchen Druckluft mit einem Vorratsluftdruck bereitstellbar ist, wobei
mittels dieser Feststellbremseinrichtung 76 ein ausgesteuerter
Feststellbremsdruck bereitstellbar ist und wobei diese Feststellbremseinrichtung 76 einen Entlüftungsausgang 20 aufweist,
wobei mittels eines Entlüftens über diesen Entlüftungsausgang 20 der Feststellbremsdruck
reduzierbar ist. Erfindungsgemäß ist mit diesem
ersten Entlüftungsausgang 20 die erste Druckluftleitung 4,
welche Druckluft mit dem ausgesteuerten Betriebsbremsdruck führt,
pneumatisch verbunden, so dass dieses Entlüften über
die erste Druckluftleitung 4 möglich ist, solange
der ausgesteuerte Feststellbremsdruck den ausgesteuerten Betriebsbremsdruck übersteigt.
Hierdurch wird eine Überlastschutzfunktion für
den Bremszylinder 8 erreicht, indem bei betätigter
Betriebsbremse eine Belüftung des Federspeicherteils 22 mit
wenigstens dem Betriebsbremsdruck der Kraft der Feder in diesem
Federspeicherteil 22 entgegenwirkt. Im Gegensatz zum Stand
der Technik kommt die Erfindung hierfür ohne das für
die Überlastschutzfunktion üblicherweise verwendete Überlastschutzventil
aus. Hierdurch wird Platz und Montageaufwand gespart, da sich die
Anzahl der Bauteile verringert. Die Erfindung verbessert somit vorteilhaft
die bekannten Bremsanlagen mit Überlastschutzfunktion.
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Alle
in der Figurenbeschreibung, in den Ansprüchen und in der
Beschreibungseinleitung genannten Merkmale sind sowohl einzeln als
auch in beliebiger Kombination miteinander einsetzbar. Die Erfindung
ist somit nicht auf die beschriebe nen bzw. beanspruchten Merkmalskombinationen
beschränkt. Vielmehr sind alle Kombinationen von Einzelmerkmalen
als offenbart zu betrachten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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