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Die
Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit zumindest einem Lesegerät
zum Abfragen eines Transponders in einem Fahrgastinnenraum oder
Kofferraum des Kraftfahrzeugs, wobei das Lesegerät durch
eine Steuereinheit gesteuert ist.
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Ein
solches Kraftfahrzeug ist aus der
DE 10 2005 012 309 A1 bekannt.
Zweck einer Anordnung der genannten Art in einem in dieser Druckschrift
beschriebenen Kraftfahrzeug ist es, verschiedene transportable Bedienelemente
voneinander unterscheiden zu können. An den Bedienelementen
sind elektronische Kennzeichnungselemente (RFID-Elemente, radio
frequency identification-Elemente, also Elemente zur Identifizierung
mit Hilfe von Hochfrequenz) angebracht. Die elektronischen Kennzeichnungselemente
verfügen über eine Information über die
Art des Bedienelements, an dem sie angebracht sind. Ein Fahrzeugführer,
der nicht weiß, mit welcher Art von Bedienelement er es
zu tun hat, kann das Bedienelement berühren und eine bestimmte
Taste bzw. eine bestimmte Stelle drücken und bewirkt so, dass
das elektronische Kennzeichnungselement Signale an ein Informationssystem
des Kraftfahrzeugs, nämlich insbesondere ein RFID-Lesegerät übersendet. Über
einen Lautsprecher erhält er dann die Information, welche
Art von Bedienelement er in Händen hat.
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Transponder-Lesegeräte
werden auch im Rahmen einer automobilen Wegfahrsperre bereitgestellt.
Im Fahrzeugschlüssel sind dann Transponder angeordnet.
Sobald der Fahrzeugschlüssel eingesteckt ist, wird eine
Zündschloss-Lesespule aktiv. Der auf dem Transponder abgespeicherte
Code gehört als ergänzendes Schlüsselelement
zum Fahrzeugsschlüssel dazu. Üblicherweise wird
ein Krypto-Transponder eingesetzt. Bei einem Krypto-Transponder kann
der abgespeicherte Code nicht manipuliert werden, ohne dass der
Transponder zerstört wird.
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Die
Erfindung befasst sich mit dem Transport von Gegenständen
in Kraftfahrzeugen. Eine erste Problematik besteht darin, dass ein
Kraftfahrzeugführer einen Gegenstand in ein Kraftfahrzeug
verbringt und später vergisst. Dies kann insbesondere dann
der Fall sein, wenn eine große Menge unterschiedlicher
Gegenstände in das Kraftfahrzeug verbracht wird, z. B.
wenn der Kofferraum beladen wird. In diesem Falle kann außerdem
das Problem auftreten, dass der Kraftfahrzeugführer zwar
an den Gegenstand denkt, ihn aber nicht finden kann.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, das Mitführen von Gegenständen
in Kraftfahrzeugen benutzerfreundlicher zu gestalten.
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Die
Aufgabe wird durch ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch
1 sowie durch Verfahren gemäß Patentanspruch 5
und 6 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist
die Steuereinheit mit einem Fahrzeugdatenverwaltungssystem gekoppelt oder
Teil desselben. Sie ist dazu ausgelegt, bei einem durch das Fahrzeugdatenverwaltungssystem erfassten
vorbestimmten Zustand selbsttätig eine Abfrage durch das
Lesegerät einzuleiten.
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Es
ist also zum einen so, dass das Lesegerät von sich aus
abfragt. Dies impliziert, dass passive Transponder verwendet werden
können, also solche, die zur Kommunikation und zur Abarbeitung
interner Prozesse benötigte Energie ausschließlich
aus dem Feld des Lesegeräts beziehen. Passive Transponder arbeiten
also eigenenergielos. Die Erfindung ermöglicht das Definieren
ganz bestimmter Zustände des Kraftfahrzeugs, die bestimmten
Lebenssituationen entsprechen, so dass genau in den Situationen,
in denen dies notwendig ist, ein Gegenstand, an den ein Transponder
angebracht worden ist, durch das Lesegerät gesucht wird.
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Die
Suche nach dem Gegenstand kann dahingehend verfeinert werden, dass
eine Information über den Ort, an dem sich der Gegenstand
befindet, gewonnen wird (innerhalb des Fahrgastinnenraums oder Kofferraums).
Somit ist zumindest ein Lesegerät bevorzugt zum Lokalisieren
eines Transponders ausgelegt. Dem Lesegerät kann eine Anzeigevorrichtung zugeordnet
sein, auf der in Textform angegeben wird, in welchem Bereich des
Kraftfahrzeuginnenraums oder des Kofferraums sich der gesuchte Gegenstand befindet.
Es können auch Signalgeber im Kraftfahrzeug verteilt sein
und jeweils diejenigen Signalgeber durch die Steuereinheit aktiviert
werden, die dem lokalisierten Gegenstand am nächsten sind.
So kann beispielsweise das Handschuhfach des Kraftfahrzeugs mit
einer Leuchtdiode ausgestattet werden, die zum Blinken veranlasst
wird, wenn sich der Gegenstand im Handschuhfach befindet.
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Das
System wird bedienerfreundlich, wenn der Benutzer gezielt einen
Gegenstand suchen kann. Hierzu kann ein Bedienelement bereitgestellt
sein, durch das ein vorbestimmter Zustand definierbar ist. Das Bedienelement
ist vorzugsweise speziell für diesen Zweck bereitgestellt,
also dem Lesegerät oder allen Lesegeräten zugeordnet,
es könnte aber auch ein anderes Bedienelement genutzt werden,
z. B. ein eine Verriegelung der Fahrzeugtüren bewirkendes Bedienelement:
Wird ein Verriegeln der Fahrzeugtüren angewiesen, so erfolgt
das tatsächliche Verriegeln häufig erst nach einem
Verlassen des Kraftfahrzeugs. Durch die Erfassung wird klar, dass
der Kraftfahrzeugführer das Kraftfahrzeug verlassen möchte, und
es wird gegebenenfalls nach dem Erkennen eines Transponders an einem
Gegenstand durch das Lesegerät der Fahrzeugführer
vorgewarnt, z. B. durch ein Warnsignal.
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Das
Vorhandensein eines Bedienelements, das einen vorbestimmten Zustand
definiert, der das Lesegerät zum Abfragen eines Transponders
veranlasst, kann in Zusammenhang mit der Lokalisierungsfunktion
in einem Verfahren zum Mitführen eines Gegenstands genutzt
werden, nämlich dem Verfahren gemäß Patentanspruch
5: Es wird in dem Verfahren zunächst ein Transponder an
dem mitzuführenden Gegenstand angebracht. Dann wird der
Gegenstand in das entsprechend ausgerüstete Kraftfahrzeug
verbracht. Irgendwann, z. B. nach Beendigung einer Fahrt oder umgekehrt
Rückkehr des Fahrer zum Auto kann das Bedienelement betätigt
werden, und aufgrund der entsprechenden Ausgaben ist ein Auffinden
des Gegenstands ermöglicht.
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Alternativ
oder auch ergänzend zur Bedienerfestlegung eines solchen
vorbestimmten Zustands kann es auch Zustände geben, die
automatisch durch das Fahrzeugdatenverwaltungssystem erfassbar sind.
So kann z. B. ein Losfahren oder Anhalten des Kraftfahrzeugs erfasst
werden, gegebenenfalls auch eine Anhaltedauer. Es kann erfasst werden,
ob ein bestimmter Sitz, z. B. der Fahrersitz, belegt ist. Es kann
ferner erfasst werden, ob eine Fahrzeugtür geöffnet
wird. Jedes Mal, wenn eine passende Veränderung stattfindet,
kann dies ein Indiz dafür sein, dass an das Vorhandensein
eines bestimmten Gegenstands im Kraftfahrzeug erinnert werden sollte.
Dies gilt insbesondere dann, wenn anzunehmen ist, dass der Kraftfahrzeugführer
oder auch andere Insassen das Kraftfahrzeug verlassen. Wird die
Steuereinheit des Lesegeräts an eine Ausgabeeinheit gekoppelt,
kann bei Erfassen einer Veränderung der genannten Art (oder
einer beliebigen anderen geeigneten Veränderung) ein Fahrzeuginsasse
an einen Gegenstand erinnert werden, an den ein Transponder angebracht
ist, und zwar durch ein Warnsignal der Ausgabeeinheit. Dies ist
das Verfahren gemäß Patentanspruch 6.
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Nachfolgend
werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung unter
Bezug auf die Zeichnung beschrieben, wobei
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1 schematisch
die Schrittfolge eines Verfahrens gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung veranschaulicht und
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2 schematisch
die Schrittfolge eines Verfahrens gemäß einem
zweiten Aspekt der Erfindung veranschaulicht.
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Ein
Kraftfahrzeug wird mit einem Lesegerät zum Abfragen eines
Transponders ausgestattet. Bei dem Verfahren gemäß 1 muss
diese nicht in der Lage sein, den Gegenstand zu lokalisieren, bei
der Ausführungsform gemäß 2 sollte
das Lesegerät auch in der Lage sein, den Ort eines Transponders
zu lokalisieren.
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Ein
RFID-System benötigt neben einem Lesegerät lediglich
einen Transponder. Im Schritt S10 wird ein solche Transponder an
einem Gegenstand angebracht. Es kann sich hierbei um einen RFID-Chip
handeln, der an dem Gegenstand angebracht wird, es können
aber auch andere Arten von elektronischen Kennzeichenelementen verwendet werden.
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Im
Schritt S12 wird der Gegenstand ins Kraftfahrzeug verbracht. Der
nachfolgende Schritt S14 folgt nicht notwendigerweise unmittelbar
Schritt S12. Vielmehr ist das Verfahren, dessen Schritte in 1 dargestellt
sind, sogar gerade dann sinnvoll, wenn irgendein Vorgang dazwischen tritt,
also wenn beispielsweise der Fahrer das Kraftfahrzeug mit weiteren
Gegenständen belädt, eine zeitlang im Kraftfahrzeug
sitzt o. ä. Es ist auch möglich, dass bis zum Schritt
S14 das Kraftfahrzeug bewegt wird.
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In
Schritt S14 wird durch das Fahrzeugdatenerfassungs- und verwaltungssystem
erkannt, dass ein vorher festgelegter vorbestimmter Zustand eingetreten
ist. Es kann sein, dass dieser Zustand das Losfahren ist. Bevorzugt
hängt dieser Zustand jedoch mit allem zusammen, was für
ein Verlassen des Kraftfahrzeugs durch die Insassen spricht. Es
kann sein, dass ein Anhalten des Kraftfahrzeugs erfasst wird, denn
dann ist es einem Insassen überhaupt erst möglich,
das Kraftfahrzeug zu verlassen. Dies kann dahingehend verfeinert
werden, dass das Anhalten erst dann erfasst wird, wenn die Anhaltedauer
eine vorbestimmte Zeit überschritten hat. Es kann in dem Kraftfahrzeug
auch erfasst werden, wie einzelne Sitze im Fahrgastinnenraum belegt
sind. Ändert sich an dieser Sitzbelegung etwas, insbesondere
wird ein vorher besetzter Sitz als nicht mehr besetzt gemeldet,
wird dies als Zeichen für ein Verlassen oder beabsichtigtes
Verlassen des Kraftfahrzeugs durch einen Insassen gewertet. Schließlich
kann ein Insasse das Kraftfahrzeug auch nur dann verlassen, wenn
er eine Tür öffnet, so dass auch das Türöffnen
erfasst werden kann.
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Nach
dem Schritt S14, in dem ein vorbestimmter Zustand als vorliegend
erfasst ist, wird das Lesegerät zum Abfragen eines Transponders
aktiv und erfasst so den gemäß Schritt S12 im
Kraftfahrzeug befindlichen Gegenstand. Entsprechend Schritt S16
wird an den Gegenstand durch Ausgabe eines Warnsignals erinnert.
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Bei
der Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens,
bei der die einzelnen Schritte in 2 dargestellt
sind, sind die Schritte S10 und S12 zu denen des ersten Verfahrens
identisch. Nach dem Verbringen des Gegenstands mit dem Transponder
in das Kraftfahrzeug kann Beliebiges geschehen, dies ist durch eine
Folge von Punkten dargestellt. Dann wird nicht mehr zu den Schritten
S14 und S16 übergegangen, sondern es erfolgt in einem Schritt
S18 das Betätigen desjenigen Bedienelements, das das Lesegerät
zum Abfragen eines Transponders aktiviert. Das Lesegerät
lokalisiert den Gegenstand und gibt über eine Ausgabeeinrichtung
eine entsprechende Information wieder. Im Schritt S20 kann somit
der Benutzer den Ort erkennen, wo der Gegenstand sich befindet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102005012309
A1 [0002]