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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Anleitung
beim Kochen und Backen.
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Bei
der Zubereitung von Speisen aller Art, konkret beim Kochen und Backen,
ist es regelmäßig erforderlich, Zutaten in bestimmter
Menge und/oder in bestimmtem Mengenverhältnis bereitzustellen. Seit
geraumer Zeit kommen dazu Waagen zum Einsatz, mit welchen sich anhand
einer Gewichtsmessung die Menge der Zutat bestimmen lässt.
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Werden
Zutaten – wie beim Kochen und Backen üblich – in
bestimmtem Mengenverhältnis benötigt, um im Ergebnis,
also zum Abschluss des Koch- oder Backvorgangs, ein stets gleichermaßen schmackhaftes
Produkt zu erzielen, so nutzt der jeweilige Koch oder Bäcker
zweckmäßigerweise auf ein Rezept, in welchem zumindest
die Mengenverhältnisse zwischen den einzelnen Zutaten festgelegt sind.
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Durch
die
DE 10 2005
031 269 B3 ist eine Vorrichtung bekannt, mittels welcher
sich Zutaten gemäß einem Rezept dosieren lassen.
Die Vorrichtung weist dazu eine elektronische Waage auf, die mit
einem Rezeptspeicher ausgestattet ist. In den Rezeptspeicher lässt
sich ein Rezept laden, welches Dosierungsdaten enthält.
Zum Laden neuer Rezepte in den Rezeptspeicher dient ein tragbarer
Transponder, mit dem sich Rezepte von einem örtlich getrennten
zentralen Speicher einer EDV-Anlage übertragen lassen. Mit
der bekannten Vorrichtung können Zutaten gemäß dem
jeweils geladenen Rezept in exaktem Mengenverhältnis dosiert
werden. Das Abwiegen einzelner Zutaten hat dabei in der vorgegebenen
Reihenfolge zu erfolgen. Eine über das Dosieren von Zutaten
hinausgehende Unterstützung des Benutzers beim Kochen und
Backen ist nicht vorgesehen.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die vorbekannte
Vorrichtung derart auszugestalten und weiterzubilden, dass diese
für den Benutzer bei der Zubereitung eines Koch- oder Backprodukts
eine über das Dosieren von Zutaten hinausgehende Funktionalität
aufweist. Insbesondere soll die Vorrichtung auch einem unerfahrenen
Koch und/oder Bäcker Gelegenheit bieten, Koch- oder Backprodukte
mit gleichbleibend hoher Qualität zu erzeugen. Weiterhin
soll ein dementsprechendes Verfahren angegeben werden.
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Erfindungsgemäß wird
die voranstehende Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs
1 gelöst. Durch diesen ist eine Vorrichtung zur Anleitung
beim Kochen und Backen mit einer Waage und einem Prozessor nebst
Speicher, Eingabeeinheit und Display angegeben, wobei aus dem Speicher
ein Rezept auswählbar und entsprechend der Auswahl die gemäß dem
Rezept nötigen Zutaten und Arbeitsschritte anzeigbar sind
und wobei das Wiegen der Zutaten und das Abarbeiten der Arbeitsschritte
interaktiv über ein Programm erfolgt.
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Erfindungsgemäß ist
zunächst erkannt worden, dass sich die aus dem Stand der
Technik bekannte Vorrichtung zwar zum exakten Dosieren von Zutaten
eignet. Gleichzeitig ist jedoch gesehen worden, dass beim Kochen
und Backen – neben der richtigen Dosierung von Zutaten – sehr
wohl weitere Anforderungen zu erfüllen sind, um im Ergebnis
ein Produkt zu erhalten, das hohen Qualitätsansprüchen
genügt. Insbesondere wurde im Rahmen dieser Überlegungen
festgestellt, dass ein Rezept zum Kochen oder Backen neben Dosierungsinformationen
der Zutaten zumeist auch weitere wichtige Informationen enthält,
die maßgeblich zum Ergebnis des Kochens bzw. Backens beitragen.
Im Konkreten sind dies die im Verlauf des Rezepts zu befolgenden
Arbeitsschritte.
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Erfindungsgemäß weist
demnach die Vorrichtung einen Prozessor nebst Speicher auf, wobei in
dem Speicher zumindest ein Rezept, vorzugsweise mehrere Rezepte,
abgelegt sind. Erfindungsgemäß ist weiterhin eine
Eingabeeinheit vorgesehen, mittels welcher sich ein Rezept zur Abarbeitung
auswählen lässt. Eine Übersicht über
die gemäß dem ausgewählten Rezept benötigten
Zutaten und die für das Rezept nötigen Arbeitsschritte
ist über das erfindungsgemäß vorgesehene
Display anzeigbar. Bereits durch diese Maßnahme wird dem
Benutzer eine praktische Hilfestellung für die bevorstehenden
Aufgabe geboten, nämlich beispielsweise die Bereitstellung
der erforderlichen Zutaten, das rezeptgemäße Abwiegen
der Zutaten und die vorzunehmenden Arbeitsschritte (Schneiden, Schälen,
Zerhacken, Vermischen, Kneten, Quirlen, Backen, Braten, usw.).
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In
weiterhin erfindungsgemäßer Weise erfolgt das
Wiegen der Zutaten und das Abarbeiten der Arbeitsschritte interaktiv über
ein Programm. Hierdurch gewinnt die Vorrichtung an praktischem Nutzen,
indem der Benutzer zusätzlich zur reinen Information über
benötigte Zutaten und erforderliche Arbeitsschritte anhand
des in dem Prozessor der Vorrichtung ablaufenden Programms in die
Befolgung des Rezepts eingebunden wird. Mit anderen Worten sorgt
das im Prozessor ablaufende Programm durch einen Dialog mit dem
Benutzer für eine exakte Rezeptbefolgung. Konkret heißt
das, dass die gemäß Rezept vom Benutzer durchzuführenden
Aktionen (z. B. Putzen, Schälen, Abwiegen, Mischen von
Zutaten) in Form von Anweisungen oder Aufgaben an den Benutzer ausgegeben
werden, wobei das Programm grundsätzlich erst nach erfolgreichem
Abarbeiten die jeweils nächste Anweisung oder Aufgabe ausgibt. Ein
sicheres Befolgen des Rezepts ist auf diese Weise gewährleistet,
wozu insbesondere die vorteilhafte Integration von Waage und Prozessor/Rechner
beiträgt. Durch Unachtsamkeit, Unerfahrenheit oder sonstige
Einflüsse entstehende Fehler beim Kochen und Backen können
mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung jedenfalls
vermieden werden.
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Die
erfindungsgemäß vorgesehene Interaktion zwischen
Benutzer und Vorrichtung sieht vor, dass die Bedienung der Vorrichtung,
d. h. das Abarbeiten eines Rezeptes, nicht notwendigerweise in statisch fester
Reihenfolge zu erfolgen hat. Sondern der Benutzer kann mittels der
Eingabeeinheit oder sonstiger Eingabeeinrichtungen durchaus Einfluss
auf den Programmablauf, d. h. die Abarbeitung zu erfüllender Aufgaben
nehmen. Beispielsweise könnten einzelne Aufgaben wie beispielsweise
das Wiegen einer Zutat oder auch das Abarbeiten eines einzelnen
Arbeitsschritts bei Bedarf wiederholt werden oder könnten einzelne
Vorgänge nach Belieben des Benutzers vor oder nach anderen
durchgeführt werden.
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Zweckmäßigerweise
liegt das Rezept, das im Speicher abgelegt ist, in Form eines Datensatzes vor.
Im Zusammenhang dieser Erfindung handelt es sich bei dem Rezept
demnach um strukturierte Daten, die einen anwendungsgerechten Zugriff
im Rahmen des ablaufenden Programms ermöglichen. Sinnvollerweise
umfasst der Datensatz jedes Rezepts zumindest die gemäß des
Rezepts nötigen Zutaten und die zur Ausführung
des Rezepts nötigen Arbeitsschritte. Für jede
Zutat können der Name der Zutat, die für eine
bestimmte Personenzahl und/oder Portionenzahl erforderliche Menge
der Zutat, ein bestimmtes Darstellungssymbol der Zutat für
das Display, etc. gespeichert werden. Weitere Informationen können
im Datensatz vorgesehen sein, beispielsweise eine Beschreibung und/oder
Bewertung des Rezepts, die zu erwartende Zubereitungszeit für
das Rezept oder dergleichen.
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Die
weiterhin mit jedem Datensatz eines Rezepts gespeicherten Arbeitsschritte
können Informationen umfassen wie die bei dem Arbeitsschritt
anzuwendende Temperatur (z. B. beim Backen, Braten), die Zeitdauer
des Arbeitsschritts (z. B. die maximale Backzeit, die Mindestruhezeit
für einen Teig, die Dauer eines Mischvorgangs), Verarbeitungsanweisungen
(wie beispielsweise „Zwiebeln bitte würfelig hacken"),
Tätigkeitsbeschreibungen (allgemeine Beschreibungen handwerklicher
Tätigkeiten, beispielsweise wie Brokkoli gedünstet
wird), Abhängigkeit des Arbeitsschritts von anderen Arbeitsschritten
(Frage, ob dieser Arbeitsschritt unabhängig von einem anderen
Arbeitsschritt erfolgen kann, oder ob zu Beginn dieses Arbeitsschritts
bestimmte Bedingungen erfüllt sein müssen) und/oder
sonstige für das Rezept relevante Angaben.
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In
vorteilhafter Weise ist der Speicher derart ausgelegt, dass in diesen
eine Vielzahl von Datensätzen sowie gegebenenfalls sonstiger
Einstellungen, welche beispielsweise die Bedienung, die Programmsteuerung,
die Sprachauswahl oder dergleichen betreffen, ladbar sind. In einer
besonders benutzerfreundlichen Weiterbildung der Erfindung könnten
beispielsweise Nutzerprofile angelegt werden, wonach für
verschiedene Benutzer der Vorrichtung unterschiedliche Einstellungen
an der Vorrichtung gespeichert werden können, benutzerabhängige
Bewertungen für einzelne Rezepte abgegeben werden können,
bevorzugte Maßeinheiten angezeigt werden, etc.
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Die
Funktionalität der Vorrichtung lässt sich in vorteilhafter
Weise erweitern, wenn der Prozessor mittels geeigneter Schnittstellen
auf Messeinrichtungen, externe Speichermedien und/oder Kommunikationseinrichtungen
zugreifen kann. Ein Zugriff des Prozessors auf eine Messeinrichtung
ermöglicht die Berücksichtigung von Ereignissen
im Rahmen des interaktiven Programmablaufs. Die Vorrichtung verfügt
in diesem Fall über eine eigene Sensorik, wobei als Messeinrichtungen
insbesondere die Gewichtssensorik der Waage, Temperatursensoren
(z. B. zum Platzieren im Backofen, zum Einstecken in das Gargut),
Feuchtigkeitssensoren (z. B. für Teige), Zeitmesseinrichtungen
etc. in Frage kommen.
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Ein
Zugriff des Prozessors auf externe Speichermedien ermöglicht
in vorteilhafter Weise eine Nutzung externer Datenbänke.
Als externe Speichermedien können Festplatten, Speicherkarten, USB-Sticks
etc. genutzt werden, wobei durch die Verwendung externer Speichermedien
ganz allgemein auch ein vorteilhafter Datenaustausch mit anderen Vorrichtungen
möglich ist. In praktischer Anwendung lassen sich auf diese
Weise Koch- oder Backrezepte zwischen verschiedenen Benutzern austauschen, durch
einfachen Austausch der Speichermedien.
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Durch
alternativen oder ergänzenden Zugriff des Prozessors auf
Kommunikationseinrichtungen lassen sich die Möglichkeiten
des Datenaustauschs und der Datenbearbeitung nahezu beliebig erweitern. So
könnte ein Internetzugriff vorgesehen sein, mittels dessen
sich für die Vorrichtung vorgesehene Rezepte zur unmittelbaren
Anwendung herunterladen und speichern lassen. Umgekehrt könnte
mittels eines Internetzugriffs die Vorrichtung dazu genutzt werden, die
für ein Rezept benötigten Zutaten via Internet
zu bestellen, wobei vorhandene Zutatenbestände beim Benutzer
vorher abgefragt werden könnten, um Überbestände
zu vermeiden. Auf weiterhin praktische Weise könnte als
Kommunikationseinrichtung ein Mobilfunkgerät dienen, so
dass der Benutzer beispielsweise auch nach Verlassen des Hauses
durch einen Anruf über den Ablauf der Backzeit seines Gerichts
erinnert wird. Unzählige weitere Anwendungsmöglichkeiten
sind denkbar.
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In
vorteilhafter Weise kann der Prozessor – neben dem Lesezugriff – auch
schreibend auf den Speicher zugreifen. Dementsprechend können
vom Benutzer nicht nur vorgegebene Rezepte ausgelesen und abgearbeitet
werden, sondern können beispielsweise Veränderungen
an Rezepten vorgenommen werden, die sich in den Speicher oder auch
auf externe Speichermedien schreiben lassen. Derartige Veränderungen
können von praktischem Nutzen sein, wenn sich eine im Rezept
angegebene Garzeit in der Praxis als zu lang herausstellt und dieser
Fehler für die Zukunft vermieden werden soll. In besonders
origineller Ausführung könnte für die
Vorrichtung ein sogenannter Lernmodus vorgesehen sein, mittels dessen
sich eigene Rezepte erstellen lassen. Der Benutzer könnte
dazu beispielsweise zunächst einen Entwurf eines Rezepts
mittels der Eingabeeinheit erstellen oder mittels eines externen
Speichermediums oder einer Kommunikationseinrichtung in den Speicher
der Vorrichtung übertragen, um anschließend einzelne
Verbesserungen vorzunehmen.
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Die
Vorrichtung verfügt zur Kommunikation mit dem Benutzer über
ein Display. Um eine ansprechende, gegebenenfalls hochauflösende
und/oder farbige Darstellung auf dem Display zu erzielen, könnte
es sich hierbei in vorteilhafte Weise um eine Flüssigkeitskristallanzeige
(LCD) handeln. Diese bietet weiterhin den Vorteil, dass – bei
entsprechender Größe des Displays – eine
Vielzahl von Informationen, gegebenenfalls sogar Grafiken (z. B.
Bilder von Zutaten, Zeitverläufe als Balkendiagramme etc.)
oder Arbeitsanweisungen übersichtlich wiedergegeben werden
können. Alternativ oder ergänzend ist eine Ausführung
als Leuchtdiodenanzeige, Segment- und/oder Matrixanzeige oder dergleichen
denkbar.
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Zusätzlich
zum Display kann eine weitere oder können mehrere weitere
optische Anzeigeeinrichtungen vorgesehen sein, welche dem Benutzer während
der Befolgung des Rezepts Signale ausgeben. Im einfachsten Fall
kann beispielsweise durch eine an der Waage vorgesehene veränderliche
Farbanzeige (rot und grün) signalisiert werden, ob die
auf die Waage aufgebrachte Zutatenmenge dem Zielwert entspricht
(grün) oder nicht (rot).
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Zur
komfortablen Bedienung der Vorrichtung ist es denkbar, dass die
Eingabeeinheit eine Tastatur, Maus, ein Bedienfeld, einen Sensorbildschirm und/oder
dergleichen umfasst.
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Zur
Erzielung einer insgesamt kompakten Bauform könnten zumindest
die Waage und der Prozessor, vorzugsweise auch der Speicher, die
Eingabeeinheit und/oder das Display, als integrale Einheit, gegebenenfalls
in einem Gehäuse angeordnet sein. Eine so erzielte kompakte
Bauform ermöglicht einen leichten Transport der Vorrichtung
und verringert die Schmutzanfälligkeit aufgrund weniger
Einzelkomponenten.
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Da
bei handelsüblichen Backöfen, Mikrowellen oder
dergleichen zumeist ungenaue Angaben über die Innenraumtemperatur
ausgegeben werden, kann zur weiteren Verbesserung der Koch- bzw. Backqualität
für die Vorrichtung ein Temperatursensor vorgesehen sein,
der die dortige Temperatur oder sogar die Temperatur in einer Zutat
oder dem Gargut selbst erfasst und an den Prozessor übermittelt.
Die auf diese Weise zur Verfügung stehenden exakten Temperaturinformationen
können gegebenenfalls in Verbindung mit im Rezept vorgegebenen
Garzeiten deutliche Verbesserungen des Garvorgangs erzielen. Bei zu
hohen oder zu niedrigen Temperaturen kann der Benutzer alarmiert
werden oder kann eine automatische Umrechnung der Garzeit erfolgen.
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Neben
dem Display kann die Vorrichtung über einen Lautsprecher
verfügen, der auf akustischem Wege Signale und/oder Informationen
ausgeben kann. Im einfachsten Fall werden über den Lautsprecher
Tonsignale ausgegeben, beispielsweise ein Quittierungston, nachdem
beim Abwiegen einer Zutat der gewünschte Zielwert erreicht
wurde. Ebenso können Alarmtöne ausgegeben werden,
beispielsweise bei Überschreiten einer Backzeit oder Backtemperatur.
In überaus praktischer Weise könnte der Lautsprecher
Informationen in Form von Sprache ausgeben, wobei es denkbar wäre,
dass sämtliche für das Rezept benötigte
Informationen, d. h. über die Zutaten und Arbeitsschritte,
in Form einer Sprachausgabe dem Benutzer zeitgerecht mitgeteilt
werden. Eine derartige Sprachausgabe weist den enormen Vorteil auf,
dass der Benutzer sich handwerklich auf die Produktzubereitung konzentrieren
kann, ohne zwischenzeitlich auf das Display schauen zu müssen.
Mittels eines Mikrofons und einer geeigneten Spracherkennungssoftware
könnte der Benutzer sogar berührungslos mit der
Vorrichtung kommunizieren, so dass in weiterhin vorteilhafter Weise
eine Verschmutzung der Vorrichtung durch die – arbeitsbedingt – unreinen
Hände des Benutzers vermieden wird.
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Zur
Messung von Zeitdauern, insbesondere Garzeiten, Abkühlzeiten,
Ruhzeiten, etc., ist es zweckmäßig, dass die Vorrichtung über
eine Zeitmesseinrichtung verfügt. Prinzipiell kann diese
im Sinne einer Stoppuhr manuell vom Benutzer gestartet und gestoppt
werden, auf besonders praktische Weise wird diese jedoch zur Einhaltung
von im Rezept vorgegebenen Zeitdauern verwendet.
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In
weiterhin praktischer Weise ist für die Vorrichtung eine
Funktionalität zur Einheitenumrechnung vorgesehen. Damit
lassen sich Mengenangaben für Zutaten – beispielsweise
von Kilogramm in Pfund – auf bequeme Weise durchführen,
was unter anderem bei Nutzung der Vorrichtung in unterschiedlichen
Ländern nützlich sein kann. Auf ähnliche
Weise kann eine Funktionalität zur Umrechnung zwischen
volumen- und gewichtsspezifischen Mengenangaben vorgesehen sein.
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Zweckmäßigerweise
umfasst die Waage eine Wägezelle und eine Aufnahme für
die zu wiegenden Zutaten. Im Fall von Schüttgütern,
Flüssigkeiten oder dergleichen kann es notwendig sein,
die zu wiegende Zutat in einem Behältnis (Becher, Schale,
Teller) zu wiegen. Zu diesem Zweck verfügt die Waage in
vorteilhafter Weise über eine „Tara-Funktion",
mittels welcher sich das Leergewicht des mitgewogenen Behälters
vom durch die Waage erfassten Bruttogewicht abziehen lässt,
um das Nettogewicht der Zutat zu erhalten.
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Auf
weiterhin praktische Weise lässt sich für das
Wiegen der Zutaten eine Mengentoleranz einstellen. Diese beinhaltet,
dass beim Wiegen einer Zutat eine Mengenabweichung vom Zielwert
bis zu einem bestimmten, festlegbaren Anteil des Zielwerts toleriert
wird. Dies ist zumeist zweckmäßig, da sich in der
Praxis ein „grammgenaues" Abwiegen weder realisieren lässt
noch auf das Koch- oder Backprodukt spürbar auswirkt.
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Die
eingangs genannte Aufgabe wird weiterhin durch ein Verfahren zur
Anleitung beim Kochen und Backen gemäß Patentanspruch
21 gelöst. Erfindungsgemäß erfolgt das
Verfahren unter Verwendung der erfindungsgemäß beschriebenen
Vorrichtung und ist gekennzeichnet durch die folgenden Verfahrensschritte:
Auswahl
eines Rezepts aus dem Speicher,
Anzeige der gemäß dem
Rezept nötigen Zutaten und Arbeitsschritte,
interaktives
Wiegen der Zutaten und Abarbeiten der Arbeitsschritte über
ein Programm.
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In
vorteilhafter Weise erfolgt dabei das interaktive Wiegen der Zutaten
und Abarbeiten der Arbeitsschritte im Sinne eines Dialogs mit dem
Benutzer. Dabei wird der Benutzer an gemäß dem
Rezept zu leistende Arbeitsschritte und/oder zu erfüllende Bedingungen
optisch und/oder akustisch aufmerksam gemacht, bis diese geleistet
und/oder erfüllt sind.
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Es
gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden
Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden.
Dazu ist einerseits auf die den Patentansprüchen 1 und
21 nachgeordneten Patentansprüche und andererseits auf
die nachfolgende Erläuterung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
der Er findung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit
der Erläuterung des bevorzugten Ausführungsbeispiels
der Erfindung anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert.
In der Zeichnung zeigen
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1 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung gemäß dem einzigen Ausführungsbeispiel,
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2 die
Einleitung des Wiegevorgangs anhand einer Abfolge beispielhafter
Displayinhalte,
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3 die Änderung
der Gewichtstoleranz anhand einer Abfolge beispielhafter Displayinhalte,
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4 die
Umrechnung von Einheiten anhand einer Abfolge beispielhafter Displayinhalte,
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5 das
Bedienen der Zeitmesseinrichtung („timer”) anhand
einer Abfolge beispielhafter Displayinhalte,
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6 eine
schematische Darstellung eines Temperatursensors.
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1 zeigt
das einzige Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Anleitung beim Kochen und Backen in schematischer
Ansicht. Es handelt sich dabei um ein Grundkonzept der Vorrichtung,
welches insbesondere zur Erläuterung der Funktionsweise
der Vorrichtung sowie des ebenfalls damit ausführbaren
Verfahrens dient.
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Die
Vorrichtung umfasst demnach eine Waage, die gemäß 1 als
Wiegesystem ausgeführt ist und über einen Microcontroller
und einen analog/digital-Wandler verfügt. Weiterhin umfasst
die Vorrichtung einen Prozessor nebst Speicher, Eingabeeinheit und
Display, wobei gemäß der Darstellung in 1 der
Prozessor nebst Speicher einer Systemeinheit zugeordnet sind. Ein
Leuchtkristalldisplay (LCD) mitsamt Steuerung sowie ein als Eingabeeinheit
dienender Drehimpulscodierer stehen mit der Systemeinheit in Kommunikation.
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Im
Speicher der Vorrichtung sind mehrere Rezepte abgelegt. Jedes Rezept
liegt in Form eines Datensatzes vor, welcher vorzugsweise sämtliche zur
Durchführung des Rezepts nötigen Informationen enthält.
Dies können Informationen über benötigte Zutaten,
insbesondere über davon benötigte Mengen sein.
Zweckmäßigerweise liegen die Mengenangaben jeder
einzelnen Zutat als Bezugsgröße für eine bestimmte
Portionenzahl vor, so dass je nach gewünschter Anzahl von
Portionen eine geeignete „Rezept-Erweiterung" unter Wahrung
der Mengenverhältnisse der Zutaten erfolgen kann. Neben
den Zutateninformationen kann ein Rezept in vorteilhafter Weise
Informationen über durchzuführende Arbeitsschritte
enthalten.
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Anhand
einer Eingabeeinheit (gemäß 1 kann
es sich hierbei um einen Drehimpulscodierer mit Tastfunktion oder
um drei Tasten handeln, beliebige andere Ausführungen sind
denkbar) lässt sich ein im Speicher abgelegtes Rezept auswählen
und über das Display angezeigen. Je nach Ausführung/Gestaltung
des Displays kann der Benutzer bereits jetzt die benötigten
Zutaten und/oder die durchzuführenden Arbeitsschritte einsehen.
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Um
konkret gemäß dem ausgewählten Rezept
zu kochen oder zu backen startet der Benutzer über die
Eingabeeinheit, beispielsweise per Knopfdruck am Drehimpulscodierer,
ein interaktiv ablaufendes Programm, welches den Benutzer gemäß den
gespeicherten Rezeptinformationen zum Wiegen der Zutaten und Abarbeiten
von Arbeitsschritten anleitet. Einzelne beispielhafte Arbeitsschritte
werden anhand der 2 bis 5 später
beschrieben werden.
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Wie 1 weiterhin
zu entnehmen, können neben den genannten Grundfunktionen
weitere Funktionalitäten vorgesehen sein. Beispielsweise kann
der der Systemeinheit zugeordnete Speicher beliebig durch externe
Speichermedien ergänzt werden. Dadurch wird die Speicherkapazität
erhöht, außerdem besteht so die Möglichkeit,
Rezeptdaten mit anderen Vorrichtungen auszutauschen und/oder nachträglich
neue Rezeptdaten aufzuspielen.
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Die
in 1 gezeigte Vorrichtung verfügt weiterhin über
eine Zeitmesseinrichtung („RealTimeClock/Timer"), welche
bei bestimmten Arbeitsschritten (z. B. Überwachen der Backzeit)
vorteilhaft zum Einsatz kommen kann. Weiterhin weist die Vorrichtung
einen Temperaturfühler und einen Lautsprecher auf. Die
Stromversorgung („Power supply") der Vorrichtung kann mittels
eines Batterie-/Akkufachs oder eines Netzadapters erfolgen.
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2 zeigt
anhand einer Abfolge von Displayinhalten die Einleitung des Wiegevorgangs.
Dabei wird – jeweils mittels der Eingabeeinheit – aus dem
Rezept eine durch das Rezept vorgegebene Arbeitsanweisung (hier:
Wiegen von Mehl) ausgewählt. Es erfolgt ein Wechsel in
den Wiegemodus, der Zielwert (250 g) für die Zutat (Mehl)
wird übernommen und über das Display während
des Wiegens angezeigt. Über zusätzliche Auswahl
der Option „tare" kann eine Nullsetzung der Waage im Sinne
einer „Tarierung" vorgenommen werden, was bei Schüttgütern,
Flüssigkeiten oder sonstigen nicht eigenständig wiegbare
Zutaten zweckmäßig sein kann. Nach Erreichen des
Zielwerts (hier: 250 g) innerhalb einer einstellbaren Toleranz wird
ein Signal ausgegeben, beispielsweise ein Quittierungston oder ein
grünes Leuchtsignal. Das Abwiegen der Zutat ist damit erfolgreich
abgeschlossen und der nächste Arbeitsschritt oder der nächste
Wiegevorgang kann durchgeführt werden.
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In 3 ist
anhand einer Abfolge beispielhafter Displayinhalte gezeigt, dass
die Vorrichtung zur Vermeidung eines unnötigen Stromverbrauchs bei
Nichtbenutzung über eine automatische Ausschaltfunktion
(„time out") verfügt, deren Ausschaltzeit sich über
das Einstellungsmenü ändern lässt. Weiterhin
ist die Änderung der Gewichtstoleranz dargestellt.
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In 4 ist
zu sehen, dass für die Zutaten eine Umrechnung von Volumen-
auf Gewichtsangaben vorgenommen werden kann. Diese Umrechnung erfolgt
bevorzugt automatisch, d. h. im Rezept in Volumenmengen angegebene
Zutaten (hier: 300 ml Milch) könnten demnach anhand der
für die Zutat bekannten Dichte in eine entsprechende Gewichtsmenge
(309,3 g) umgerechnet werden. Die Umrechnung ermöglicht
ein Abwiegen der Zutat (Milch), um eine bestimmte Volumenmenge zu
erhalten. Vorheriges „Tarieren" kann zweckmäßig
sein, um das Gewicht des Milchbehälters nicht in das Messergebnis
einfließen zu lassen.
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In 5 ist
das Bedienen der Zeitmesseinrichtung („timer") dargestellt.
Wie zu sehen, ist eine „Backzeit von XX min" für
ein bestimmtes Rezept gespeichert und wird über das Display
ausgegeben. Der Benutzer braucht zum Starten der Zeitmesseinrichtung
lediglich „Start” zu wählen, daraufhin
beginnt eine Restzeitzählung. Bei Erreichen der Endzeit
kann ein Signal ausgegeben werden. Der Benutzer kann nachfolgend
die Rezeptabarbeitung fortsetzen.
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Schließlich
ist in 6 eine schematische Darstellung eines Temperatursensors
gegeben, der in einem Backofen angeordnet ist und/oder im Gargegenstand
(Backgut, Braten) steckt. Eine dünne, flexible, hitzebeständige
Leitung verbindet den Sensor mit dem Prozessor. Mittels der exakt
erfassten Temperatur kann die Garzeit/Backzeit entsprechend angepasst
werden. Bei Erreichen eines vorgegebenen Temperaturwerts kann ein
optisches und/oder akustisches Signal ausgegeben werden.
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Es
sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das voranstehend
beschriebene Ausführungsbeispiel lediglich zur Erörterung
der beanspruchten Lehre dient, diese jedoch nicht auf das Ausführungsbeispiel
einschränkt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102005031269
B3 [0004]