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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen schaltbaren Ventiltrieb für
Ladungswechselventile von Brennkraftmaschinen mit einer Kipphebeleinrichtung,
in die mittels wenigstens eines Nockens, eines Stößels
oder dergleichen eine Kippbewegung um eine Kipphebelachse einleitbar
ist, die auf wenigstens ein Ventil übertragbar ist, wobei
die Kipphebeleinrichtung aus wenigstens einem mit dem Nocken in Wirkverbindung
stehenden Nockenhebelteil und einem mit dem Ventil in Wirkverbindung
stehenden Ventilhebelteil gebildet ist und die Hebelteile um die Kipphebelachse
kippbar aufgenommen sind.
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Schaltbare
Ventiltriebe werden eingesetzt, um einzelne Ventile bezüglich
ihrer Betätigung abzuschalten, so dass diese in Abhängigkeit
vom Betriebspunkt der Brennkraftmaschine vorübergehend
außer Betrieb gesetzt werden. Der Betrieb der Ventile erfolgt über
Kipphebeleinrichtungen, welche eine Kippbewegung um eine Kipphebelachse
ausführen. Die Kipphebeleinrichtung wird über
einen Nocken, einen Stößel oder dergleichen in
die Kipphebeleinrichtung eingeleitet, wobei unter Verwendung eines
Nockentriebes die Kipphebeleinrichtung wenigstens einen Teil aufweist,
der mit dem Nocken in Wirkverbindung steht, und einen weiteren Teil
umfasst, der mit dem Ventil in Wirkverbindung steht. Daher ist die Kipphebeleinrichtung
unterteilbar in einen Nockenhebelteil und einen Ventilhebelteil,
welche meist struktur- und materialeinheitlich und somit untrennbar
verdrehfest miteinander ausgeführt sind. Das Ventil führt eine
Hubbewegung aus, welche entweder hinsichtlich ihrer Steuerzeiten
oder hinsichtlich der Größe des Ventilhubs verschiedenartig
angesteuert werden können. Hierzu existieren spezielle
Nockentriebe, welche durch geometrische Änderung der zusammenwirkenden
Komponenten zueinander beispielsweise den Ventilhub variabel einstellbar
oder auch die Öffnungs- und Schließzeiten der
Ventile veränderbar machen.
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Stand der Technik
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Aus
der Patentschrift
DE 42 38 325 ist
eine gattungsgemäßer schaltbarer Ventiltrieb für
Ladungswechselventile von Brennkraftmaschinen mit einer Kippehebeleinrichtung
bekannt. Hierin ist eine ein- und ausschaltbare Mitnehmereinrichtung
mit Mitnehmern offenbart, die als Kugeln ausgeführt sind. Die
Mitnehmereinrichtung ist zwischen der Kipphebeleinrichtung und einem
Stößelelement angeordnet, welches die Kippbewegung
in den Kipphebel einleitet. Wird die Mitnehmereinrichtung abgeschaltet,
so wird die Bewegung des Stößelelements nicht
auf den Kipphebel übertragen. Erst bei Einrasten der Kugelelemente
liegt eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Stößelelement
und dem Kipphebel vor, so dass die Bewegung übertragen
wird. Die Kugelelemente greifen in eine Gegenkontur ein, die im
Kipphebel selbst ausgebildet ist. Mittels eines Sperrkörpers
werden die Kugeln in der Schließstellung in der Gegenkontur
gehalten, so dass ein Formschluss gebildet wird. Der fluidisch betätigbare
Sperrkörper weist eine Nutengeometrie auf, so dass bei
einer Betätigung des Sperrkörpers die Nutengeometrie
mit den Kugelelementen derart in Übereinstimmung gebracht
werden kann, dass die Kugelelemente in die Nutengeometrie einrasten
und somit aus der Gegenkontur im Kipphebel herausgeführt
wer den. Damit wird die Freigabestellung der Mitnehmereinrichtung erzeugt,
so dass die Bewegung nicht mehr übertragen wird.
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Die
aus dem Stand der Technik bekannten schaltbaren Ventiltriebe sind
mit dem Problem behaftet, dass diese aus einer Vielzahl von Einzelteilen
gebildet werden, wobei die Anordnung der Mitnehmereinrichtung großen
dynamischen Belastungen ausgesetzt ist. Ferner ist die Mitnehmereinrichtung
lediglich auf ein Ein- und Ausschalten eines Ventils ausgelegt,
so dass eine wechselseitige Betätigung eines Ventils über
mehrere, verschieden ausgebildete Nocken nicht möglich
ist.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen schaltbaren
Ventiltrieb für Ladungswechselventile von Brennkraftmaschinen
zu schaffen, welcher einen einfachen Aufbau aufweist und das Betreiben
eines Ventils mittels verschiedener Nocken ermöglicht.
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Offenbarung der Erfindung
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Diese
Aufgabe wird ausgehend von einem schaltbaren Ventiltrieb für
Ladungswechselventile von Brennkraftmaschinen gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 in Verbindung mit dessen kennzeichnenden
Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die
Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass zwischen
dem wenigstens einen Nockenhebelteil und dem Ventilhebelteil eine
Kupplungseinrichtung ausgebildet ist, um die Übertragung
der Kippbewegung wahlweise zu schließen oder zu trennen.
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Die
Erfindung geht dabei von dem Gedanken aus, die Kipphebeleinrichtung,
umfassend den Ventilhebelteil und den Nockenhebelteil, zweiteilig
auszuführen, so dass der Kipphebelteil vom Nockenhebelteil
wahlweise getrennt oder eingekuppelt werden kann. Dadurch wird ein
schaltbarer Ventiltrieb geschaffen, wel cher es ermöglicht,
den Betrieb eines Ventils durch Trennung des Ventilhebelteils vom
Nockenhebelteil beliebig außer Betrieb zu setzen und wieder
in Betrieb zu nehmen. Wenn das Ventil außer Betrieb gesetzt
ist, führt lediglich der Nockenhebelteil eine Kippbewegung
aus, weil dieser unverändert vom Nocken, vom Stößel
oder dergleichen angetrieben wird. Jedoch wird die Bewegung nicht
auf den Ventilhebelteil übertragen, da die Kupplungseinrichtung
die Bewegung des Nockenhebelteils vom Ventilhebelteil trennt. Erst
bei erneutem Schließen der Kupplungseinrichtung wird die
Kippbewegung wieder auf den Ventilhebelteil übertragen
und kann das Ventil wieder in Betrieb nehmen. Sowohl die Kippbewegung
des Nockenhebelteils als auch die Kippbewegung des Ventilhebelteils
erfolgt dabei um die Kipphebelachse, so dass beide Teile konzentrisch
zueinander auf der Kipphebelachse selbst angeordnet sind.
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Vorteilhafterweise
ist die Kupplungseinrichtung fluidisch betätigbar. Die
fluidische Betätigung kann entweder mittels eines Drucköls
erfolgen, wobei auch eine pneumatische Betätigung eine
mögliche Variante darstellt. Dabei ist es möglich,
die Kupplungseinrichtung derart auszurichten, dass das Ventil außer
Betrieb gesetzt wird, wenn der Fluiddruck der Kupplungseinrichtung
zugeführt wird, und erst bei Rückführung
des Fluiddrucks das Ventil wieder in Betrieb gesetzt ist.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsform der Kupplungseinrichtung
umfasst wenigstens einen Klemmkörper, welcher zwischen
einer Einrastposition und einer Freigabeposition bewegbar ist. Der Klemmkörper
ist vorteilhafterweise als Kugelelement ausgeführt und
ist in einer Aufnahmebohrung eingesetzt, die radial im Ventilhebelteil
eingebracht ist. Die radiale Ausrichtung der Aufnahmebohrung beschreibt
einen Verlauf der Bohrung, welche senkrecht, d. h. orthogonal zur
Kipphebelachse angeordnet ist. Die Einnahme der Einrastposition
bzw. der Freigabeposition des Kugelelements erfolgt dabei durch
eine Bewegung des Kugelelements innerhalb der Aufnahmebohrung in
radialer Richtung.
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Vorteilhafterweise
ist vorgesehen, dass das Kugelelement zur Einnahme der Einrastposition
in der Aufnahmebohrung radial nach außen bewegbar ist,
und dieses in eine im Nockenhebelteil eingebrachte taschenförmige
Vertiefung einrastet, um einen Formschluss zur Übertragung
der Kippbewegung zwischen dem Nockenhebelteil und dem Ventilhebelteil
zu schaffen. In der Einrastposition ist der Ventilhebelteil mit
dem Nockenhebelteil verdrehfest verbunden, wobei in der Freigabeposition
die Verbindung unterbrochen ist. Die taschenförmige Vertiefung
ist innenseitig im Nockenhebelteil eingebracht, so dass sich das
Kugelelement derart tief in die taschenförmige Vertiefung
hineinbewegen kann, dass ein hinreichender Formschluss geschaffen
ist, um die Kippbewegung zu übertragen. Soll die Übertragung unterbrochen
werden, so wird das Kugelelement erneut aus der taschenförmigen
Vertiefung herausgeführt, so dass der Formschluss aufgehoben
ist.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsform beschreibt wenigstens
einen Nockenhebelteil und einen Ventilhebelteil, welche auf einer
gemeinsamen Aufnahmewelle verkippbar aufgenommen sind, die sich
um die Kipphebelachse erstrecht. Das Kugelelement grenzt dabei radial
innenseitig an einen Stellkolben an, der hülsenförmig
ausgebildet ist und die Aufnahmewelle radial umschließt.
Der Stellkolben ist in Gestalt einer Hülse ausgebildet,
die auf der Aufnahmewelle dichtend geführt ist. Der Stellkolben
wirkt mit den Kugelelementen zusammen und kann aufgrund seiner geometrischen
Ausbildung des Außenumfangs die Kugelelemente in radialer
Richtung versetzen.
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Dies
erfolgt über wenigstens eine umfangsseitig eingebrachte
Nutengeometrie im Stellkolben, in die ein zugeordnetes Kugelelement
radial nach innen hinein bewegbar ist, um den Formschluss zur Übertragung
der Kippbewegung zwischen dem Nockenhebelteil und dem Ventilhebelteil
zu lösen, wobei die Übereinbringung der Nutengeometrie
mit dem Kugelelement mittels einer axialen Verschiebung des Stellkolbens
erfolgt. Durch die radiale Beweglichkeit der Kugelelemente können
diese entweder innerhalb der taschenförmigen Vertiefung
eingebracht sein oder die Kugelelemente werden in die Nutengeometrie
eingebracht, die sich umfangsseitig am Stellkolben befindet. Dabei
stehen sich die taschenförmige Vertiefung im Nockenhebelteil
und die Nutengeometrie im Stellkolben lediglich in der Freigabeposition gegenüber,
so dass das Kugelelement in die Nutengeometrie überführt
wird. Wird der Stellkolben axial verschoben, so stehen sich die
Nutengeometrie und die taschenförmige Vertiefungen nicht
mehr gegenüber, so dass das Kugelelement in die taschenförmige Vertiefung
hineingedrückt wird, um den Formschluss zu bilden. Damit
ist die Einrastposition erreicht, und das Ventil wird über
den zugeordneten Nocken in Betrieb genommen.
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Vorteilhafterweise
grenzt der Stellkolben mit einer axialen Endfläche an eine
im Ventilhebelteil eingebrachte Druckmittelkammer an, wobei der
Stellkolben mittels einer Druckbeaufschlagung der Druckmittelkammer
axial in Richtung der Kipphebelachse gegen eine Rückstellfeder
bewegbar ist. Durch die Anordnung der Druckmittelkammer auf der
einen Seite des Stellkolbens und der Kraftbeaufschlagung der Rückstellfeder
auf der gegenüberliegenden Seite des Stellkolbens wird
eine monostabile Anordnung des Stellkolbens geschaffen, so dass
bei einer Druckbeaufschlagung der Druckmittelkammer der Stellkolben gegen
die Kraft der Rückstellfeder bewegt wird. Dabei kann die
druckbeaufschlagte Position des Stellkolbens entweder die Einrastposition
oder die Freigabeposition darstellen.
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Es
ist von Vorteil, dass einem Ventilhebelteil zwei Nockenhebelteile
zugeordnet sind, welche jeweils mittels einer Kupplungseinrichtung
zur wahlweisen Übertragung der Kippbewegung des ersten Nockenhebelteils
oder des zweiten Nockenhebelteils verdrehfest mit dem Ventilhebelteil
verbindbar sind. Die wahlweise Kraftübertragung entweder
eines ersten Nockenhebelteils oder eines zweiten Nockenhebelteils
erfolgt durch eine vorliegende oder nicht vorliegende Druckbeaufschlagung,
so dass eine erste Kupplungseinrichtung zwischen dem Ventilhebelteil und
dem ersten Nockenhebelteil einrastet bzw. ausrastet, oder wechselweise
ein zweiter Nockenhebelteil über eine zweite Kupplungseinrichtung
mit dem Ventilhebelteil verbindbar ist, welche ebenfalls wechselweise
ein- oder ausrastet.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung umfasst Druckmittelkammern,
welche über Fluidzufuhrkanäle fluidisch beaufschlagbar
sind, wobei bei gleich zeitiger Druckbeaufschlagung der jeweiligen Druckmittelkammern
ein erster Stellkolben in eine Schließposition und ein
zweiter Stellkolben in eine Öffnungsposition bringbar ist.
Wenn beide Druckmittelkammern, die an die jeweiligen Stellkolben
angrenzen, druckbeaufschlagt sind, so befindet sich der erste Stellkolben
in einer Schließposition und der zweite Stellkolben in
einer Öffnungsposition. Dies kann beispielsweise schon
dadurch erreicht werden, dass bei der entsprechend monostabilen
Anordnung des Stellkolbens die Position der umlaufenden Nutengeometrie
derart angeordnet ist, dass diese beim ersten Stellkolben mit der
taschenartigen Vertiefung übereingebracht ist und in der
zweiten Anordnung bei einer Druckbeaufschlagung nicht übereingebracht ist.
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Vorteilhafterweise
sind auf dem Umfang der Kupplungseinrichtung zwei, drei, vier oder
mehr Kugelelemente und jeweils zugeordnete Aufnahmebohrungen gleich
beabstandet zueinander angeordnet. Die Erfindung ist jedoch nicht
auf eine dreifache Anordnung der Kugelelemente in den jeweils zugeordneten
Aufnahmebohrungen beschränkt, sondern es kann ein Kugelelement,
zwei Kugelelemente, drei Kugelelemente oder jede beliebige Anzahl
von Kugelelementen in jeweils zugeordneten Aufnahmebohrungen vorgesehen
sein. Dabei ist auch eine Gleichverteilung der Kugelelemente nicht
zwingend notwendig, so dass die jeweiligen Abstände der
Kugelelemente zueinander auch unterschiedlich ausgeführt
sein können.
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Weiterhin
ist von Vorteil, dass im mit dem ersten Nockenhebeiteil zusammenwirkenden
ersten Nocken eine andere Hubinformation abgelegt ist als im mit
dem zweiten Nockenhebeiteil zusammenwirkenden zweiten Nocken, sodass
mittels des wahlweisen Umschaltens der Wirkverbindung des Ventilhebelteils
mit dem ersten oder mit dem zweiten Nockenhebeiteil unterschiedliche
Ventilsteuerzeiten und/oder Ventilhübe einstellbar sind.
Damit wird erreicht, dass mittels des wahlweisen Umschaltens der Wirkverbindung
des Ventilhebelteils mit dem ersten oder alternativ mit dem zweiten
Nockenhebeiteil unterschiedliche Ventilsteuerzeiten und/oder Ventilhübe einstellbar
sind. Verschiedene Ventilhübe sind über verschieden
große Nockengeometrien erzeugbar, wobei verschiedene Ventilsteuerzeiten
die Umfangsposition der Nocken auf der Nocken welle bedingen. Somit
kann in Abhängigkeit von dem Betriebszustand bzw. dem Betriebspunkt
der Brennkraftmaschine entweder eine erste Ventilsteuerzeit mit
einem ersten Ventilhub eingestellt werden oder wahlweise eine zweite
Ventilsteuerzeit mit einem größeren oder kleineren
Ventilhub. Damit kann zumindest in zwei-stufiger Form die Ventilsteuerzeit
des betriebenen Ventils an den Betriebspunkt der Brennkraftmaschine
angepasst werden.
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Ferner
ist es von Vorteil, dass der Ventilhebelteil wahlweise mit dem ersten
Nockenhebelteil, mit dem zweiten Nockenhebelteil oder mit keinem
der Nockenhebeiteile im Kraftfluss ist, um eine Ventilabschaltung
zu schaffen. Damit ist das betreffende Ventil abschaltbar, was in
Abhängigkeit vom Betriebspunkt und dem Lastzustand der
Brennkraftmaschine Vorteile bringen kann. Ferner können
die Stellkolben mittels fluidischer Beaufschlagung wie einem Drucköl oder
mittels eines elektrisch betriebenen Aktuators wie einem Elektromagneten
betätigt werden, um jeweilige Vorteile der verschiedenen
Antriebsarten nutzen zu können.
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Weitere,
die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend
gemeinsam mit der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt.
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Ausführungsbeispiel
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Es
zeigt:
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1 eine
quergeschnitte Seitenansicht einer Kipphebeleinrichtung gemäß der
vorliegenden Erfindung mit einem Ventilhebelteil, an welchem seitlich
benachbart sowohl ein erster Nockenhebelteil als auch ein zweiter
Nockenhebelteil angeordnet ist;
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2 eine
perspektivische Ansicht der Kipphebeleinrichtung, wobei die Nockenhebelteile
und die Ventilhebelteile in einer voneinander getrennten Position
dargestellt sind; und
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3 eine
perspektivische Ansicht eines Teils einer Kipphebeleinrichtung mit
einem Nockenhebelteil, innerhalb dessen die erfindungsgemäße Kupplungseinrichtung
gezeigt ist.
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Die
Kipphebeleinrichtung 1 in 1 erstreckt
sich um eine Kipphebelachse 3 und ist auf einer Aufnahmewelle 10 aufgenommen.
Die Kipphebeleinrichtung 1 wird durch die Nocken 2a und 2b angeregt,
welche auf einer sich drehenden Nockenwelle 16 angeordnet
sind. Linksseitig ist der Nocken 2a dargestellt, und rechtsseitig
der Nocken 2b. Wie erkennbar, greifen Rollenelemente 17a und 17b die Hubinformation
von den zugeordneten Nocken 2a und 2b ab, und
versetzen einen jeweiligen Nockenhebelteil 5a bzw. 5b,
in denen die zugeordneten Rollenelemente 17a und 17b eingebracht
sind, in eine Kippbewegung. Diese Kippbewegung erfolgt um die Kipphebelachse 3,
so dass die Nockenhebelteile 5a und 5b auf der
Aufnahmewelle 10 drehbar aufgenommen sind. Nicht dargestellte
Rückhubfedern bewegen die jeweiligen Nockenhebelteile 5a und 5b gegen
die Nocken 2a und 2b. Zwischen den beiden Nockenhebelteilen 5a und 5b ist
ein Ventilhebelteil 6 angebracht, wobei zwischen dem Ventilhebelteil 6 und sowohl
dem linksseitigen Nockenhebelteil 5a als auch dem rechtsseitigen
Nockenhebelteil 5b eine jeweilige Kupplungseinrichtung
angeordnet ist. Die Kupplungseinrichtung ermöglicht es,
die Nockenhebelteile 5a bzw. 5b entweder verdrehfest
mit dem Ventilhebelteil 6 zu verbinden oder die Verbindung
zu trennen, so dass die Kippbewegung des Nockenhebelteils 5a, 5b nicht
auf den Ventilhebelteil 6 übertragen wird. Das
Ventilhebelteil 6 wirkt mit dem Ventil 4 zusammen,
wobei die Rückstellbewegung des Ventithebelteils 6 mittels
einer Rückstellfeder 18 erfolgt.
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Die
Kupplungseinrichtungen sind derart ausgebildet, die Nockenhebelteile 5a und 5b wahlweise mit
dem Ventilhebelteil 6 verdrehfest zu verbinden, so dass
die Kippbewegung auf das Ventil 4 übertragen wird.
Dies erfolgt mittels jeweiliger Kugelelemente 7, die einen
Formschluss zwischen den Hebelteilen 5 und 6 erzeugen.
Linksseitig ist eine Kupplungseinrichtung dargestellt, welches das
Kugelelement 7 umfasst, das sich in einer taschenartigen
Vertiefung 9 befindet, welche im Nockenhebelteil 5 eingebracht ist.
Indem ferner das Kugelelement 7 innerhalb einer Aufnahmebohrung 8 im
Ventilhebelteil 6 eingebracht ist, ist ein Formschluss
zwischen dem Nockenhebelteil 5a und dem Ventilhebelteil 6 geschaffen.
In der Schnittebene ist lediglich ein einziges Kugelelement 7 dargestellt,
wobei gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
für jede Kupplungseinrichtung drei umfangsseitig gleich
verteilt angeordnete Kugelelemente 7 vorhanden sind.
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Innenseitig
grenzt das Kugelelement 7 gemäß der Darstellung
an einen ersten Stellkolben 11a an, wobei die Außenkontur
des Stellkolbens 11a das Kugelelement 7 in die
Vertiefung 9 hineindrückt. Damit befindet sich
der Stellkolben 11a in einer Schließposition,
so dass das Kugelelement 7 eingerastet ist und eine Drehbewegung
bzw. Kippbewegung des Nockenhebelteils 5a auf den Ventilhebelteil 6 übertragen
wird. Folglich wird gemäß der Darstellung das Ventil 4 durch
den Nocken 2a in eine Hubbewegung versetzt.
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Die
rechtsseitige Kupplungseinrichtung, welche den Nockenhebelteil 5b mit
dem Ventilhebelteil 6 verbindbar macht, befindet sich in
einer Freigabeposition. Das Kugelelement 7 ist nicht in
die taschenförmige Vertiefung 9 innerhalb des
Nockenhebelteils 5b eingebracht, so dass kein Formschluss
erzeugt ist. Damit kann sich das Nockenhebelteil 5b in
einer Kippbewegung um die Kipphebelachse 3 bewegen, wobei
die Bewegung nicht auf dem Ventilhebelteil 6 übertragen
wird. Das Herausführen des Kugelelements 7 aus
der taschenförmigen Vertiefung 9 erfolgt durch
eine geometrische Ausgestaltung des Stellkolbens 11b, welche
umfangsseitig angeordnet eine Nutengeometrie 12 umfasst,
in die das Kugelelement 7 einrücken kann. Wird
die Nutengeometrie 12 durch eine axiale Verschiebung des
Stellkolbens 11b mit der Position der taschenförmigen
Vertiefung 9 innerhalb des Nockenhebelteils 5b in Übereinstimmung gebracht,
so wird das Kugelelement 7 aus der taschenförmigen
Vertiefung 9 herausgeführt und die formschlüssige
Verbindung ist gelöst.
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Die
axiale Verschiebung der Stellkolben 11 erfolgt über
an diese endseitig angrenzende Druckmittelkammern 13, welche über
Fluidzufuhrkanäle 15 druck beaufschlagbar sind.
Die Geometrien der Stellkolben 11a und 11b sind
jedoch derart unterschiedlich geschaffen, dass bei einer Fluidbeaufschlagung des
Stellkolbens 11a das Kugelelement 7 in eine Freigabeposition überführt
wird, wobei bei einer Fluidbeaufschlagung des Stellkolbens 11b das
zugeordnete Kugelelement 7 in die taschenförmige
Vertiefung 9 hineingedrückt wird, so dass eine
Einrastposition geschaffen ist. Die Stellkolben 11a und 11b sind in
einer monostabilen Anordnung gezeigt, wobei zur Rückführung
eine Rückstellfeder 14 die Stellkolben 11a und 11b in
Richtung der Druckmittelkammern 13 drückt.
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2 zeigt
eine perspektivische Ansicht der Kipphebeleinrichtung 1,
wobei wiederum die Nocken 2a und 2b gezeigt sind,
welche auf der Nockenwelle 16 angeordnet sind. Gemäß der
Darstellung ist deutlich erkennbar, dass der linksseitig dargestellte
Nocken 2a kleiner ausgebildet ist als der rechtsseitig dargestellte
Nocken 2b. Damit wird durch den linksseitigen Nocken 2a eine
kleinere Hubbewegung im Ventil 4 erzeugt als durch den
Nocken 2b auf der rechten Seite. Der Nocken 2b wirkt
mit dem Ventil 4 über eine verdrehfeste Verbindung
des Nockenhebelteils 5b mit dem Ventilhebelteil 6 zusammen,
wobei zur Wirkverbindung des Nockens 2a mit dem Ventil 4 der
Nockenhebelteil 5b mit dem Ventilhebelteil 6 einrasten
muss, um die Drehbewegung zu übertragen. Aufgrund der Explosionsdarstellung
sind die Komponenten voneinander getrennt dargestellt, so dass im
Nockenhebelteil 5a die taschenförmigen Vertiefungen 9 deutlich
erkennbar sind. Ferner ist erkennbar, dass die Aufnahmewelle 10 sowohl
die Nockenhebelteile 5a und 5b, als auch den Ventilhebelteil 6 aufnimmt.
Innerhalb des Ventilhebelteils 6 sind Aufnahmebohrungen 8 eingebracht,
in welchen Kugelelemente 7 angeordnet sind. Diese wirken
innenseitig mit den Stellkolben 11a und 11b zusammen,
wobei die Stellkolben wiederum durch zugeordnete Rückstellfedern 14 axial
verschiebbar sind.
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3 zeigt
eine Detailansicht der Anordnung der Kugelelemente 7 innerhalb
des Ventilhebelteils 6. Ferner sind die taschenförmigen
Vertiefungen 9 dargestellt, welche im Nockenhebelteil 5 eingebracht
sind. Gemäß der Darstellung befinden sich die Kugelelemente 7 in
einer Einrastposition, so dass eine Drehbewegung zwischen dem Nockenhebelteil 5 und
dem geschnittenen und daher nur teilweise dargestellten Ventilhebelteil 6 übertragen
wird. Beide Hebelteile 5 und 6 sind drehbar auf
einer Aufnahmewelle 10 aufgenommen, welche ebenfalls geschnitten
dargestellt ist. Deutlich erkennbar ist der ringförmige
Stellkolben 11, welcher die Aufnahmewelle 10 auf
dem vollen Umfang umschließt. Eine Rückstellfeder 18 dient
zum Rückstellen des Nockenhebelteils 5 gegen eine – hier
nicht näher dargestellte – Nocke, welche mit dem
Rollenelement 17 als Abgriffselement in Wirkverbindung
steht.
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Die
Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung
nicht auf das vorstehend angegebene bevorzugte Ausführungsbeispiel.
Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung
auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen
Gebrauch macht. So ist die Geometrie der Klemmkörper nicht
auf eine Kugelgeometrie beschränkt, sondern es sich alle
möglichen verschiedenartigen Geometrien denkbar. Beispielsweise
sind Zylinderstifte eine mögliche Alternative zu einem
kugelförmigen Klemmkörper, so dass die Zylinderstifte in
ebenfalls zylindrische taschenartige Vertiefungen 9 einrasten
können. Ferner kann der Stellkolben 11 alternativ
zu einer Nutengeometrie 12 auch eine Kegelform oder dergleichen
aufweisen, um über den Kegelwinkel den Klemmkörper
in die Vertiefung zu drücken.
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- 1
- Kipphebeleinrichtung
- 2
- Nocken
- 3
- Kipphebelachse
- 4
- Ventil
- 5
- Nockenhebelteil
- 6
- Ventilhebelteil
- 7
- Kugelelement
- 8
- Aufnahmebohrung
- 9
- taschenförmige
Vertiefung
- 10
- Aufnahmewelle
- 11
- Stellkolben
- 12
- Nutengeometrie
- 13
- Druckmittelkammer
- 14
- Rückstellfeder
- 15
- Fluidzufuhrkanal
- 16
- Nockenwelle
- 17
- Rollenelement
- 18
- Rückstellfeder
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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