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Die
Erfindung betrifft einen Differentialkorb, der aus mehreren Blechteilen
hergestellt ist, sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen
Differentialkorbs. Differentialkörbe der genannten Art
nehmen üblicherweise einen Differentialrädersatz
auf und werden in einem ortsfesten Gehäuse eines Differentialgetriebes
um eine Drehachse drehbar gelagert. Eine so gebildete Differentialanordnung
dient zur Drehmomentverteilung von einer Eingangswelle auf zwei
Ausgangswellen, wobei zwischen den Ausgangswellen eine Ausgleichswirkung
besteht. Beispielsweise kommen solche Differentialanordnungen im
Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs zur Drehmomentübertragung
von einer Längsantriebswelle auf zwei Seitenwellen zum
Einsatz. Der in dem Differentialkorb aufgenommene Differentialrädersatz
umfaßt üblicherweise mehrere Ausgleichsräder,
die in dem Differentialkorb drehbar gelagert werden und gemeinsam
mit diesem um die Drehachse umlaufen, sowie zwei einander gegenüberliegende
und auf der Drehachse drehbar gelagerte Seitenwellenräder,
die mit den Ausgleichsrädern in Verzahnungseingriff sind.
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Aus
der
DE 40 42 173 A1 ist
eine Differentialanordnung mit einem zweiteiligen Differentialkorb aus
Blech bekannt. Die beiden Korbteile weisen einander zugewandte,
nach außen gerichtete Flansche auf, die jeweils über
ihren Umfang gemeinsam an einem Antriebsrad anliegen. Die beiden
Korbteile sind mit dem Antriebsrad, das in der Mittenebene angeordnet
ist, mittels eines geschweißten Parallelstoßes verbunden.
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Die
GB 1 461 023 A offenbart
eine Differentialanordnung mit einem zweiteiligen Differentialkorb, der
ein napfförmiges Korbteil und ein deckelförmiges Korbteil
umfaßt. Die beiden Korbteile sind miteinander verschweißt,
wobei die Fügeebene außermittig in Bezug auf die
durch die Drehachsen der Ausgleichsräder aufgespannte Ebene
liegt.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Differentialkorb
für ein Differentialgetriebe, insbesondere zum Einsatz
im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs vorzuschlagen, der kompakt
baut und einfach und kostengünstig herstellbar ist. Die
Aufgabe besteht weiter darin, eine Differentialanordnung mit einem
solchen Differentialkorb sowie ein vereinfachtes Verfahren zur Herstellung
eines solchen Differentialkorbs vorzuschlagen.
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Die
Lösung besteht in einer Differentialkorb mit einer Drehachse
A zum drehbaren Lagern in einem Differentialgehäuse, umfassend
eine erste Halbschale und eine zweite Halbschale, die jeweils einen zentralen
Trägerabschnitt und zwei äußere Lagerabschnitte
zum drehbaren Lagern des Differentialkorbs aufweisen, wobei die
erste und die zweite Halbschale im Bereich ihrer Lagerabschnitte
miteinander verbunden sind, wobei die beiden Lagerabschnitte zum drehbaren
Lagern des Differentialkorbs um die Drehachse A dienen.
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Der
Vorteil des erfindungsgemäßen Differentialkorbs
besteht darin, daß dieser einfach und kostengünstig
aus nur zwei Korbteilen hergestellt werden kann. Die beiden Korbteile
sind jeweils einteilig gestaltet und haben insbesondere eine Schalenform. Fertigungstechnisch
besonders günstig ist die Herstellung der beiden Halbschalen
aus Blechumformteilen, beispielsweise mittels Tiefziehen. Ferner
ist es für eine kostengünstige Fertigung vorteilhaft,
wenn die beiden Halbschalen identisch ausgebildet sind. Dabei liegt
die Füge- bzw. Trennebene der beiden Halbschalen etwa parallel
zur Drehachse oder beinhaltet diese. An den einander gegenüberliegenden Trägerabschnitten
werden die Ausgleichsräder zumindest mittelbar gehalten,
so daß sie gemeinsam mit dem Differentialkorb um die Drehachse
umlaufen. Dies erfolgt beispielsweise mittels eines Zapfens, der mit
den Trägerabschnitten verbunden wird und auf dem die Ausgleichsräder
drehbar gelagert sind.
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Die
beiden Halbschalen sind vorzugsweise so gestaltet, daß zwischen
den beiden einander gegenüberliegenden Trägerabschnitten
in zusammengesetztem Zustand Montageöffnungen gebildet
sind, durch welche die Seitenwellenräder und die Differentialräder
in den Differentialkorb eingesetzt werden können. Hierfür
sind die Halbschalen im Bereich der Trägerabschnitte nach
radial außen ausgeformt, wobei die Umfangserstreckung der
Trägerabschnitte etwa der Umfangserstreckung der Lagerabschnitte entspricht.
Die Lagerabschnitte der Halbschalen sind so gestaltet, daß sie
in zusammengesetztem Zustand eine erste und eine zweite Lagerhülse
bilden. Die Lagerhülsen haben vorzugsweise eine zylindrische
Außenfläche, auf die jeweils ein Lager zum drehbaren
Lagern des Differentialkorbs in einem Differentialgehäuse
aufgeschoben werden kann.
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Nach
einer bevorzugten Ausgestaltung sind die erste und die zweite Halbschale
mittels Formschußmitteln miteinander verbunden, die auch
als Verklinkungen bezeichnet werden können. Die Formschlußmittel
umfassen vorzugsweise Ausnehmungen mit Hinterschneidungen, in die
gegengleich ausgebildete Vorsprünge der gegenüberliegenden
Halbschale eingreifen können. Die Stege und Vorsprünge jeweils
einer Halbschalen können in Seitenansicht betrachtet untereinander
gleiche oder ungleiche Konturen aufweisen. Beispielsweise können
die Profile eine Mäanderform, Schwalbenschwanzform oder Mischformen
hieraus aufweisen. Die Ausgestaltung der beiden Halbschalen mit
Formschlußmitteln hat den Vorteil, daß diese einfach
durch eine lineare Fügebewegung miteinander verbunden werden
können. Dabei liegt die Trennebene vorzugsweise in einer
Ebene, welche die Drehachse des Differentialkorbs beinhaltet bzw.
mit geringem Abstand parallel zu dieser verläuft.
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Nach
einer bevorzugten Weiterbildung sind Buchsen vorgesehen, die in
die beiden Lagerhülsen, insbesondere mittels Preßpassung,
eingesetzt werden. Durch die eingepreßten Buchsen erhält
der Differentialkorb im Bereich der Lagerhülsen eine hohe Stabilität,
was sich günstig auf die Lebensdauer auswirkt. Weiter dienen
die Buchsen als Lagerung für die Seitenwellen, die mit
den Seitenwellenrädern drehfest verbunden werden. Die Buchsen
haben vorzugsweise einen Hülsenabschnitt, der in der zugehörigen Lagerhülse
einsitzt, und einen den Hülsenabschnitt nach außen
erwei ternden Stützabschnitt, der gegen die Halbschalen
axial abgestützt ist. Für einen geringen Verschleiß bzw.
eine lange Lebensdauer ist es günstig, wenn die Buchsen
zumindest in Teilbereichen eine hohe Härte aufweisen, wobei
beispielsweise oberflächengehärtetes Blech oder
Sintermetall als Werkstoffe in Frage kommen. Für einfache
Differentiale mit geringen Anforderungen an die Fertigungsgenauigkeit
kann anstelle der Buchsen eine geeignete Oberflächenbehandlung
der Halbschalen vorgesehen werden, beispielsweise eine Nitrierung.
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Die
Lösung der obengenannten Aufgabe liegt weiter in einer
Differentialanordnung, insbesondere zum Einsatz im Antriebsstrang
eines Kraftfahrzeugs, umfassend einen erfindungsgemäßen
Differentialkorb, der eine der obengenannten Ausgestaltungen haben
kann; mehrere Differentialräder, die im Differentialkorb
drehbar gehalten sind und gemeinsam mit diesem um die Drehachse
A umlaufen; und zwei einander im Differentialkorb gegenüberliegende und
auf der Drehachse drehbar gehaltene Seitenwellenräder,
die mit den Ausgleichsrädern in Verzahnungseingriff sind.
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Der
Vorteil der erfindungsgemäßen Differentialanordnung
liegt in der einfachen Fertigung und Montage, die durch den erfindungsgemäßen
Differentialkorb ermöglicht wird. Die zwei Halbschalen
bilden in zusammengesetztem Zustand eine bzw. zwei Montageöffnungen,
durch die die Seitenwellenräder und die Differentialräder
eingesetzt werden können. Es sind nur wenige Bauteile erforderlich,
was sich günstig auf die Herstellung auswirkt. Vorzugsweise haben
die beiden Halbschalen jeweils eine Bohrung, die auf einer gemeinsamen
Achse liegen. In die Bohrungen ist ein Zapfen eingesteckt und axial
gesichert, auf dem die die Differentialräder drehbar gelagert sind.
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Die
Lösung der obengenannten Aufgabe liegt ferner in einem
Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen
Differentialkorbs mit den Verfahrensschritten:
Umformen eines
ersten Blechteils zur ersten Halbschale mit einem Trägerabschnitt
und zwei äußeren Lagerabschnitten, die koaxial
zu einer ersten Achse angeordnet sind;
Umformen eines zweiten
Blechteils zur zweiten Halbschale mit einem Trägerabschnitt
und zwei äußeren Lagerabschnitten, die koaxial
zu einer zweiten Achse an geordnet sind; und
Fügen
der ersten Halbschale und der zweiten Halbschale im Bereich der
Lagerabschnitte.
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Das
Verfahren bietet dieselben Vorteile einer einfachen Herstellung,
wie der erfindungsgemäße Differentialkorb bzw.
die erfindungsgemäße Differentialanordnung. Eine
besonders günstige Fertigungsmöglichkeit im Sinne
eines Gleichteilekonzepts ergibt sich, wenn die erste und zweite
Halbschale identisch sind. Die Blechteile können durch
Stanzen als Platine von einem Coil hergestellt werden. Das Fügen
kann beispielsweise durch Schweißen, insbesondere Laserschweißen,
erfolgen oder durch ineinandergreifende Formschlußmittel
oder durch eine Kombination dieser beiden Möglichkeiten.
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Als
weiterer Verfahrensschritt vor dem Umformen ist nach einer bevorzugten
Ausgestaltung vorgesehen:
Einarbeiten von Formschlußmitteln
in die Blechteile; wobei das Fügen durch Ineinanderschieben
der ersten und der zweiten Halbschale bei paralleler Ausrichtung
der ersten und zweiten Achse erfolgt, so daß die Formschlußmittel
ineinandergreifen. Dabei ist die Fügerichtung quer zu den
Achsen der Halbschalen. Nach dem seitlichen Ineinanderschieben werden
die Formschlußmittel vorzugsweise verpreßt und
so gegen ungewünschtes Lösen gesichert. Dabei
werden die Lagerabschnitte innen mittels eines Dorns abgestützt,
damit sie sich nicht plastisch verformen.
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Nach
einer bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens werden Buchsen in
die Lagerhülsen eingesetzt, wobei zwischen den Buchsen
und den Lagerhülsen insbesondere Preßpassungen
gebildet sind. Die Buchsen erhöhen die Festigkeit des Differentialkorbs
im Bereich der Lagerung und stabilisieren diesen.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele werden nachstehend anhand der Zeichnung
erläutert. Hierin zeigt
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1 einen
erfindungsgemäßen Differentialkorb in einer ersten
Ausführungsform in perspektivischer Ansicht;
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2 eine
der Halbschalen des Differentialkorbs aus 1 in perspektivischer
Ansicht;
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3 die
Formschlußmittel der Halbschalen aus 1 als
Detail in Seitenansicht;
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4 Formschlußmittel
für einen Differentialkorb gemäß 1 in
einer ersten Variante mit einem schwalbenschwanzförmigen
Profil;
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5 Formschlußmittel
für einen Differentialkorb gemäß 1 in
einer zweiten Variante mit einem mäanderförmigen
Profil;
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6 einen
erfindungsgemäßen Differentialkorb in einer zweiten
Ausführungsform mit Buchsen in perspektivischer Ansicht;
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7 eine der Buchsen aus 3
- a) in perspektivischer Ansicht;
- b) im Längshalbschnitt;
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8 eine
erfindungsgemäße Differentialanordnung mit einem
Differentialkorb gemäß 3 im Längsschnitt.
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Die 1 bis 3 werden
im folgenden gemeinsam beschrieben. Sie zeigen einen erfindungsgemäßen
Differentialkorb 2 bestehend aus einer ersten Halbschale 3 und
einer zweiten Halbschale 4, die miteinander formschlüssig
verbunden sind.
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Die
erste und die zweite Halbschale 3, 4 sind in Bezug
auf eine Querschnittsebene durch den Differentialkorb 2 weitestgehend
spiegelsymmetrisch gestaltet und umfassen jeweils einen zentralen
Trägerabschnitt 5 und zwei äußere
Lagerabschnitte 6, 7. Die beiden Halbschalen 3, 4 sind
im Bereich ihrer Lagerabschnitte 6, 7 miteinander
verbunden, wobei die Lagerabschnitte 6, 7 in zusammengesetztem
Zustand zwei Lagerhülsen 8, 9 bilden.
Die Lagerhülsen 8, 9 sind zylindrisch
und dienen zur Auf nahme von Lagermitteln, beispielsweise in Form
von Wälzlagern, um den Differentialkorb 2 in einem
Differentialgehäuse um die Drehachse A drehbar zu lagern.
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Die
Trägerabschnitte 5 sind etwa schalenförmig
gestaltet und umfassen einen in Bezug auf die Drehachse A radial
außenliegenden Stützabschnitt 12 und
zwei hieran anschließende sich der Längsachse
A annähernde Übergangsabschnitte 13, 14, die
radial innen mit den Lagerabschnitten 6, 7 verbunden
sind. Durch diese Ausgestaltung bilden die beiden Halbschalen 3, 4 in
zusammengesetztem Zustand zwei Montageöffnungen 15,
durch welche hier nicht dargestellte Räder des Differentialrädersatzes montiert
werden können. Durch die Form der Halbschalen 3, 4 bzw.
deren Trägerabschnitte 5 haben die Montageöffnungen 15 eine
etwa 6-eckige Kontur. Generell ist die Form der Trägerabschnitte
jedoch beliebig und wird an den Platzbedarf für den Differentialrädersatz
angepaßt. In dem radial außenliegenden Abschnitt 12 weisen
die beiden Halbschalen 3, 4 jeweils eine Bohrung 10 auf,
die in zusammengesetztem Zustand auf einer gemeinsamen Achse B liegen. Die
beiden einander gegenüberliegenden Bohrungen 10 dienen
zur Aufnahme eines hier nicht dargestellten Zapfens, auf dem die
Differentialräder drehbar gelagert werden.
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Die
beiden Halbschalen 3, 4 sind in dem gezeigten
Ausführungsbeispiel identisch gestaltet, was im Hinblick
auf ein Gleichteilekonzept günstig für die Fertigung
ist. Die Füge- bzw. Trennebene der beiden Halbschalen 3, 4 liegt
in einer Längsebene, welche die Längsachse A beinhaltet
bzw. mit geringem Abstand zu dieser verläuft. Es ist ersichtlich,
daß die erste und die zweite Halbschale 3, 4 mittels
Formschlußmitteln 16, 17 miteinander
verbunden sind. Wie insbesondere aus 3 hervorgeht,
umfassen die Formschlußmittel 16, 17 jeweils
Ausnehmungen 18, 21 mit Hinterschneidungen und
Vorsprünge 19, 20 mit Ausbauchungen.
Dabei sind die Ausnehmungen 18, 21 und die Vorsprünge 19, 20 zueinander komplementär
gestaltet, so daß sie formschlüssig ineinandergreifen
können. Für eine sichere Verbindung ist es günstig,
wenn mehrere Formschlußmittel 16, 17 über
der Länge der Lagerabschnitte 6, 7 vorgesehen
sind, wobei sich die Ausnehmungen 18, 21 und die
Vorsprünge 19, 20 insbesondere über
der Länge abwechseln. Bei der vorliegenden Ausführungsform gemäß den 1 bis 3 haben
die Formschlußmittel 16, 17 in Seitenansicht
ein asymmetrisches Profil, das heißt die Ausnehmungen 18, 21 und
die Vorsprünge 19, 20 sind jeweils unterschiedlich
gestaltet.
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Unter
Bezugnahme auf die 4 und 5 wird deutlich,
daß jedoch auch andere Ausgestaltungen der Formschlußmittel
mit symmetrischem Profil denkbar sind. Bei der in 4 gezeigten
Ausführungsform sind die Formschlußmittel 16', 17 derart gestaltet,
daß sie ein schwalbenschwanzartiges Profil aufweisen. Dabei
haben die Ausnehmungen 18', 21' und die dazwischenliegenden
Vorsprünge 19', 20' eine identische Kontur.
Bei der Ausführungsform gemäß 5 bilden
die Formschlußmittel 16'', 17'' ein mäanderartiges
Profil. Auch hier ist die Kontur der Ausnehmungen 18'', 21'' und
der Vorsprünge 19'', 20'' identisch.
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Im
folgenden wird die Herstellung des erfindungsgemäßen
Differentialkorbs 2 erläutert. Als Ausgangsmaterial
für die beiden Halbschalen 3, 4 dienen vorzugsweise
Blechplatinen, die zunächst in die gewünschte
Größe gestanzt werden. Dabei ist die Kontur der
Blechplatinen als Ausgangsmaterial an die zu erzeugende Form der
Halbschalen angepaßt. Insofern ist die Form der Platinen
generell beliebig, wobei vorliegend etwa rechteckige Blechplatinen
verwendet werden. Beim Stanzen werden die Konturen der Formschlußmittel 16, 17 und
die Bohrung 10 zur Aufnahme des Zapfens bereits in die
Platine eingearbeitet. Als nächstes werden die Platinen
zu den Halbschalen 3, 4 mit ihren Lagerabschnitten
und dem dazwischenliegenden Trägerabschnitt umgeformt.
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Anschließend
werden zwei so umformend hergestellte Halbschalen 3, 4 im
Bereich der Lagerabschnitte 6, 7 miteinander verbunden,
was durch Ineinanderschieben der ersten und der zweiten Halbschale 3, 4 bei
paralleler Ausrichtung der ersten und zweiten Schalenachse erfolgt.
Auf diese Weise greifen die Formschlußmittel 16, 17 der
einen Halbschale 3, 4 in die Formschlußmittel 17, 16 der
anderen Halbschale 4, 3 ineinander, so daß sie
in gefügtem Zustand tangential wirkende Kräfte
aufnehmen können. Derartige Kräfte entstehen bei
Drehmomentübertragung des Differentials und beaufschlagen
die beiden Halbschalen in entgegengesetzte Richtung radial von der
Längsachse A weg. Damit die Halbschalen 3, 4 mit
ihren Formschlußmitteln 16, 17 ineinandergeschoben
werden können, ist es günstig hier eine Passung
mit geringem Spiel vorzusehen. Nach dem Ineinanderschieben werden
die Formschlußmittel 16, 17 verpreßt,
wobei die Lagerabschnitte 6, 7 innen mittels eines
Dorns abgestützt werden, um eine plastische Verformung
zu vermeiden. Durch das Verpressen der Formschlußmittel
werden diese gegen ein ungewünschtes Lösen gesichert.
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6 zeigt
einen erfindungsgemäßen Differentialkorb in einer
zweiten Ausführungsform, die derjenigen gemäß den 1 bis 3 weitestgehend
entspricht. Insofern kann auf die obige Beschreibung vollinhaltlich
Bezug genommen werden, wobei gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen
sind. Im folgenden wird daher auf die Besonderheiten der vorliegenden
Ausführungsform eingegangen. In Weiterbildung der obigen
Ausführungsform sind vorliegend zwei Buchsen 22 vorgesehen, die
nach dem Fügen der Halbschalen 3, 4 in
die so gebildeten Lagerhülsen 8, 9 von
innen eingesetzt werden. Die Buchsen 22, die als Einzelheit
in 7 dargestellt sind, weisen gegenüber
den Lagerhülsen 8, 9 ein Übermaß auf,
so daß sie mittels Preßpassungen in den Lagerhülsen 8, 9 fixiert
sind. Die Buchsen 22 umfassen jeweils einen Hülsenabschnitt 23,
der koaxial zur Drehachse A in der zugehörigen Lagerhülse 8, 9 einsitzt,
sowie einen Stützabschnitt 24, der gegen die zugehörigen Übergangsabschnitte
der Halbschalen 3, 4 axial abgestützt
ist. Durch die Buchsen 22 erhält der Differentialkorb 2 im
Bereich der Lagerhülsen 8, 9 eine größere
Stabilität. Weiter dienen die Buchsen 22 als Lagerung
für die Seitenwellen, die mit den Seitenwellenrädern
drehfest verbunden werden (nicht dargestellt). Die Buchsen 22 sind
vorzugsweise zumindest in Teilbereichen gehärtet, was sich
günstig auf die Lebensdauer auswirkt.
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In 8 ist
eine Differentialanordnung mit einem erfindungsgemäßen
Differentialkorb 2 nach 6 gezeigt.
Hinsichtlich des Differentialkorbs kann insofern auf die obige Beschreibung
vollinhaltlich Bezug genommen werden. Die Differentialanordnung 25 wird
in einem nicht dargestellten ortsfesten Getriebegehäuse
um die Drehachse A drehbar gelagert und dient zur Drehmomentübertragung
von einer nicht dargestellten Antriebswelle im Antriebsstrang eines
Kraftfahrzeugs auf zwei Seitenwellen, die untereinander eine ausgleichende
Wirkung haben. Zur Einleitung des Drehmoments ist an dem Differentialkorb 2 ein
Antriebsrad 26 befestigt, und zwar insbesondere mittels
Schweißen. Das Antriebsrad 26 ist in Form eines
Ringrads gestaltet, das von einem nicht dargestellten Antriebsritzel
angetrieben wird.
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Die
Differentialanordnung umfaßt weiter einen Zapfen 27,
der in die beiden einander gegenüberliegenden Bohrungen 10 eingesetzt
und mittels üblicher Verbindungsmethoden mit dem Differentialkorb 2 verbunden
ist. Auf dem Zapfen 10 sind zwei Ausgleichsräder 28 auf
der Zapfenachse B drehbar gelagert. Die Ausgleichsräder 28 laufen
bei Drehmomentübertragung gemeinsam mit dem Differentialkorb 2 um
die Drehachse A um und treiben so die Seitenwellenräder 29, 30 an,
die koaxial zur Drehachse A in dem Differentialkorb 2 drehbar
gelagert sind. Es ist ersichtlich, daß das Differential
in Form eines Kegelraddifferentials gestaltet ist, das heißt
die Ausgleichsräder 28 und die hiermit kämmenden
Seitenwellenräder 29, 30 sind in Form
von Kegelrädern gestaltet. Die Seitenwellenräder 29, 30 stützen
sich jeweils gegen die zugehörige Buchse 22 axial
ab, so daß bei der Drehmomentübertragung wirksame Spreizkräfte
vom Differentialkorb 2 aufgenommen werden. Die Seitenwellenräder 29, 30 haben
jeweils eine zentrale Bohrung 31 mit einer Innenverzahnung in
die eine Seitenwelle (nicht dargestellt) zur Drehmomentübertragung
drehfest eingesteckt werden kann.
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Der
Vorteil der erfindungsgemäßen Differentialanordnung 25 besteht
in dem einfach aufgebauten Differentialkorb 2, der kostengünstig
aus zwei Halbschalen 3, 4 aus Blechumformteilen
hergestellt werden kann. In den vormontierten Differentialkorb 2 werden
zunächst die Seitenwellenräder 29, 30 durch die
Montageöffnungen 15 eingesetzt und koaxial auf der
Drehachse A ausgerichtet gegen den Differentialkorb 2 in
Anlage gebracht. Anschließend werden die Ausgleichsräder 28 montiert,
die mit den Seitenwellenrädern 29, 30 in
Verzahnungseingriff gebracht werden. Danach wird der Zapfen 27,
der die beiden Ausgleichsräder 28 trägt
in die Bohrungen 10 eingesteckt und gegenüber
dem Differentialkorb 2 fixiert. Insgesamt ist die Herstellung
der Differentialanordnung 25 einfach und kostengünstig,
da eine zusätzliche mechanische Bearbeitung der Korbteile
vor dem Fügen nicht erforderlich ist.
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- 2
- Differentialkorb
- 3
- Halbschale
- 4
- Halbschale
- 5
- Trägerabschnitt
- 6
- Lagerabschnitt
- 7
- Lagerabschnitt
- 8
- Lagerhülse
- 9
- Lagerhülse
- 10
- Bohrung
- 12
- Abschnitt
- 13
- Übergangsabschnitt
- 14
- Übergangsabschnitt
- 15
- Montageöffnung
- 16
- Formschlußmittel
- 17
- Formschlußmittel
- 18
- Ausnehmung
- 19
- Vorsprung
- 20
- Vorsprung
- 21
- Ausnehmung
- 22
- Buchse
- 23
- Hülsenabschnitt
- 24
- Stützabschnitt
- 25
- Differentialanordnung
- 26
- Antriebsrad
- 27
- Zapfen
- 28
- Ausgleichsrad
- 29
- Seitenwellenrad
- 30
- Seitenwellenrad
- 31
- Bohrung
- A
- Drehachse
- B
- Zapfenachse
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 4042173
A1 [0002]
- - GB 1461023 A [0003]