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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betätigen einer Getriebevorrichtung
eines Antriebsstranges eines Fahrzeuges gemäß der
im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 näher definierten
Art.
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Aus
der
DE 195 46 292
A1 ist ein Verfahren zur automatisierten Abstimmung des
Befüll- und Anlegevorganges von hydraulisch betätigbaren
und hydraulisch bzw. elektronisch einzeln ansteuerbaren Schaltelementen
bekannt. Der Befüll- und Anlegevorgang eines Schaltelementes
ist in eine Schnellfüllphase und eine Füllausgleichsphase
aufgeteilt, die jeweils durch eine Schnellfüllzeit, einen
Schnellfülldruck, eine Füllausgleichszeit und
einen Füllausgleichsdruck als Betriebsparameter gekennzeichnet sind.
Zu deren Optimierung werden zwei der vier Betriebsparameter vorgegeben
und für die anderen zwei Betriebsparameter wird mittels
eines vorgegebenen zeitabhängigen Druckverlaufes, bei dem
auf die Schnellfüllphase und die Füllausgleichsphase eine
Druckanstiegsphase folgt, ein optimaler Wert zunächst für
einen ersten zu optimierenden Parameter bestimmt.
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Hierzu
wird, ausgehend von einem jeweilig vorgebbaren Anfangswert, der
Anfangswert schrittweise so lange verändert, bis eine Drehzahländerung mit
oder vor Beginn der Druckanstiegsphase erfolgt. Der weiter zu optimierende
Betriebsparameter wird mit dem bereits ermittelten optimalen Wert
des ersten zu optimierenden Betriebsparameters bestimmt. Hierfür
wird die zweite schrittweise Optimierung mit einem Anfangswert des
weiteren zu optimierenden Betriebsparameter gestartet und der Anfangswert wiederum
schrittweise so lange verändert, bis eine Drehzahländerung
vor oder wenigstens annähernd gleichzeitig mit dem Beginn
der Druckanstiegsphase erfolgt.
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Die
vorbeschriebene Adaptionsroutine wird vorzugsweise mittels eines
aus einem Kraftfluss eines Antriebsstranges oder einer Getriebevorrichtung abgeschalteten
Schaltelementes durchgeführt, da während des Ablaufes
der Adaptionsroutine auftretende Änderungen der Übertragungsfähigkeit
des abgeschalteten Schaltelementes einfacher detektierbar und bewertbar
sind.
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Die
vollständige Durchführung der Adaptionsroutine
ist nur innerhalb eines Zeitraumes vollständig durchführbar,
der bei Automatgetrieben mit höherer Gangstufenanzahl nachteilhafterweise
länger ist als der Zeitraum, der zwischen einem Abschaltvorgang
und einem Zuschaltvorgang eines Schaltelementes zur Verfügung
steht, mittels dem die Adaptionsroutine durchgeführt wird.
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Das
bedeutet, dass während ungünstiger Betriebszustandsverläufe
eine Schaltanforderung bzw. eine Vorgabe für einen Übersetzungswechsel
in einer Getriebevorrichtung vorliegt, zu deren Darstellung das
zur Durchführung der Adaptionsroutine herangezogene Schaltelement
in den Kraftfluss der Getriebevorrichtung zuzuschalten ist, bevor
die Adaptionsroutine beendet ist und die Adaptionsroutine nicht in
gewünschtem Umfang durchgeführt wird.
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Aus
der
DE 100 42 146
A1 sowie der
DE
100 42 147 A1 sind jeweils Verfahren zur Steuerung eines Automatgetriebes
bekannt, mittels welchen ein Befüllverhalten von hydraulisch
betätigbaren Schaltelementen während Schaltungen
und/oder außerhalb von Schaltungen überprüft
und bewertet wird.
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Auch
bei diesen Verfahren ist bei Getriebevorrichtungen mit hoher Gangzahl
die für die ordnungsgemäße Durchführung
einer Adaption erforderliche Zeit zwischen zwei Schaltanforderungen
oftmals zu kurz, womit ein Befüllverhalten von Schaltelementen
nicht in gewünschtem Umfang überprüft und
bewertet werden kann.
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Darüber
hinaus sind die vorgeschlagenen Adaptionen während Schaltvorgängen
der Schaltelemente einer Getriebevorrichtung aufwendig und werden
durch die während einer Schaltung durchgeführten
Ereignisse bzw. Betätigungen von Getriebebauteilen unter
Umständen in einem Umfang beeinflusst, dass eine exakte Überprüfung
und Bewertung des Befüllverhaltens eines Schaltelementes
nicht im gewünschten Umfang durchführbar ist.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zum Betätigen einer Getriebevorrichtung eines Antriebsstranges
eines Fahrzeuges mit mehreren Schaltelementen zur Verfügung
zu stellen, mittels welchem ein Befüllverhalten eines Schaltelementes
zumindest außerhalb von Schaltungen auf einfache Art und
Weise in gewünschtem Umfang überprüf-
und bewertbar ist.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe mit einem Verfahren gemäß den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betätigen
einer Getriebevorrichtung eines Antriebsstranges eines Fahrzeugs
mit mehreren Schaltelementen, die zur Darstellung verschiedener
Betriebszustände der Getriebevorrichtung in einen Kraftfluss der
Getriebevorrichtung zuschaltbar und aus diesem abschaltbar sind,
wobei die Schaltelemente in zugeschaltetem Zustand eine Übertragungsfähigkeit
aufweisen, zu der ein anliegendes Drehmoment wenigstens teilweise übertragbar
ist, und deren Übertragungsfähigkeit in abgeschaltetem
Zustand wenigstens annähernd Null ist, so dass über
die Schaltelemente in abgeschaltetem Zustand im Wesentlichen kein
Drehmoment führbar ist, wird bei Vorliegen verschiedener
Betriebszustandsparameter während einer Adaptionsroutine
zur Verifizierung eines Befüllverhaltens eines Schaltelementes
ein abgeschaltetes Schaltelement in einen Betriebszustand überführt,
von dem ausgehend eine Erhöhung der Betätigungskraft
des Schaltelementes einen Anstieg der Übertragungsfähigkeit
bewirkt, wobei das derart vorbereitete Schaltelement während
einer Druckpulsphase für einen Pulszeitraum mit einem Druckpulsdruckwert
beaufschlagt wird.
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Erfindungsgemäß wird
eine Anforderung für eine Übersetzungsänderung
in der Getriebevorrichtung bei aktivierter Adaptionsroutine erst
nach Beendigung der Adaptionsroutine umgesetzt.
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Damit
wird eine Überprüfung und Bewertung des Befüllverhaltens
eines aus dem Kraftfluss der Getriebevorrichtung abgeschalteten
Schaltelementes bei aktivierter Adaptionsroutine und vorzugsweise
unter Einhaltung aller physikalischen Einstiegsbedingungen der Adaptionsroutine
bei Vorliegen einer Anforderung zur Durchführung einer
Schaltung bzw. eines Übersetzungswechsels in der Getriebevorrichtung
vollständig durchgeführt und die Schaltanforderung
in einem für den Fahrer vorzugsweise nicht wahrnehmbaren
zeitlichen Rahmen verzögert. Damit besteht auf einfache
Art und Weise die Möglichkeit, die Adaptionsroutine zum
Verifizieren eines Befüllverhaltens eines Schaltelementes
auch bei zu kurzen Verweilzeiten in einer Übersetzung einer
Getriebevorrichtung in gewünschtem Umfang durchführen
zu können.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren wird im Vergleich
zu den aus dem Stand der Technik bekannten Vorgehensweisen innerhalb
kürzerer Laufleistungen einer Getriebevorrichtung auf kostengünstige
Art und Weise eine stabile Schaltqualität erzielt.
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Bei
einer vorteilhaften Variante des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird das abgeschaltete Schaltelement bei aktiver Adaptionsroutine
während einer Schnellfüllphase für einen
vorgebbaren Schnellfüllzeitraum mit einem Schnellfülldruckwert und
während einer sich daran anschließenden Füllausgleichsphase
für einen vorgebbaren Füllausgleichzeitraum mit
einem Füllausgleichsdruckwert beaufschlagt. Damit wird
das mittels der Adaptionsroutine zu überprüfende
Schaltelement während der Adaptionsroutine in der gleichen
Art und Weise wie während eines Schaltvorganges für
die Zuschaltung in den Kraftfluss vorbereitet und das Befüllverhalten während
der sich daran anschließenden Druckpulsphase durch Beaufschlagung
des Schaltelementes mit dem Druckpulsdruckwert während
des Pulszeitraumes auf einfache Art und Weise überprüft.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Variante des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird bei Auftreten einer Drehzahlreaktion im Antriebsstrang
während der Druckpulsphase das Befüllverhalten
des betrachteten Schaltelementes als positiv beurteilt und bei Ausbleiben
einer Drehzahlreaktion als unzureichend bewertet sowie der Füllausgleichdruckwert
um einen vordefinierten Offsetwert vergrößert.
Damit wird der Kenntnis Rechnung getragen, dass die während
der Druckpulsphase erhöhte Druckbeaufschlagung ausgehend
von einem ausreichenden bzw. einem für eine Zuschaltung
des Schaltelementes erforderlichen Befüllgrad des befüllten
Schaltelementes einen gewünschten Anstieg der Übertragungsfähigkeit
des Schaltelementes zur Folge hat.
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Wird
durch die erhöhte Druckbeaufschlagung des Schaltelementes
während der Druckpulsphase kein Drehzahlsignal im Antriebsstrang
erzeugt, ist davon auszugehen, dass das Schaltelement am Ende der
Füllausgleichsphase nicht ausreichend befüllt
ist und die zusätzliche Druckbeaufschlagung keinen Anstieg
der Übertragungsfähigkeit des Schaltelementes
bewirkt sowie über das Schaltelement kein Drehmoment bzw.
kein ausreichendes Drehmoment führbar ist. Aus diesem Grund
wird der Füllausgleichsdruckwert für folgende
Durchläufe der Adaptionsroutine solange jeweils um einen
Offsetwert erhöht, bis ein Drehzahlsignal im Antriebsstrang während
einer weiteren Druckpulsphase detektiert wird.
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Bei
Vorliegen einer Hochschaltanforderung wird bei einer weiteren Variante
des erfindungsgemäßen Verfahrens eine Beschleunigung
des Fahrzeuges überwacht, wobei die Adaptionsroutine bei
einer Beschleunigung des Fahrzeu ges größer als
ein Schwellwert abgebrochen und die Hochschaltung ausgeführt
wird.
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Damit
wird gewährleistet, dass die Adaptionsroutine nur in Betriebszuständen
des Antriebsstranges durchgeführt wird, zu welchen der
Antriebsstrang keine allzu großen Verspannungen aufweist. Dies
resultiert aus der Tatsache, dass höhere Verspannungen
des Antriebsstranges auch einen steiferen Antriebsstrang bewirken.
In Betriebszuständen, zu welchen der Antriebsstrang eine
zu hohe Steifigkeit aufweist, verursachen bereits geringe Betriebszustandsänderungen
im Antriebsstrang vorzugsweise im Bereich des Abtriebes eines Fahrzeuges
Reaktionsmomente, die für einen Fahrer wahrnehmbar sind
und daher einen Fahrkomfort beeinträchtigen. Darüber
hinaus beeinträchtigen derartige Reaktionsmomente im Antriebsstrang
auch die Güte der Adaptionsroutine bzw. deren Ergebnisse,
so dass die gewünschte Adaption zur Verifizierung des Befüllvorganges
eines Schaltelementes nicht in der für eine hohe Schaltqualität
erforderlichen Art und Weise durchführbar ist.
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Um
für die Adaptionsroutine nachteilhafte Verspannungszustände
im Antriebsstrang zu vermeiden, ist es bei einer weiteren Variante
des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, dass
die Adaptionsroutine nur bei Vorliegen von Betätigungskräften
der Betriebsbremse des Fahrzeuges unterhalb eines definierten Grenzwertes
aktivierbar ist, wobei die Adaptionsroutine bei Überschreiten
des Grenzwertes deaktiviert wird.
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Zusätzlich
oder alternativ hierzu wird die Adaptionsroutine oberhalb eines
definierten Temperaturschwellwertes des hydraulischen Systems aktiviert
und bei Unterschreiten des Temperaturschwellwertes deaktiviert,
um unzulässige Spannungszustände im Antriebsstrang
auf einfache Art und Weise zu vermeiden.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Variante des Verfahrens nach der Erfindung
wird die Adaptionsroutine bei Vorliegen einer Motordrehzahl eines
Antriebsaggregates des Antriebsstranges oder einem hierzu äquivalenten
Drehzahlsignal größer als ein Drehzahlgrenzwert
aktiviert, und bei Unterschreiten des Drehzahlgrenzwertes deaktiviert.
Damit wird eine Durchführung der Adaptionsroutine in Betriebszuständen
des Antriebsstranges, in welchen eine Pumpenunterversorgung eines
hydraulischen Systems der Getriebevorrichtung vorliegt, in einfacher Art
und Weise vermieden.
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Darüber
hinaus wird die Adaptionsroutine bei einer weiteren vorteilhaften
Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens bei
Vorliegen eines Drosselklappenwinkels kleiner als ein Drosselklappenwert aktiviert
und bei Überschreiten des Drosselklappengrenzwertes deaktiviert,
um die Adaptionsroutine oberhalb eines Grenzwertes einer fahrerseitigen Leistungsanforderung
zu deaktivieren und eine Spontaneität der Getriebevorrichtung
nicht in unerwünschtem Umfang zu beeinträchtigen.
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Patentansprüchen und dem unter Bezugnahme
auf die Zeichnung prinzipmäßig beschriebenen Ausführungsbeispiel.
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Die
einzige Figur der Zeichnung zeigt mehrere Verläufe verschiedener
Betriebszustandsparameter eines Antriebsstranges eines Fahrzeuges,
welche sich während einer Hochschaltanforderung und der Durchführung
des Verfahrens nach der Erfindung sowie bei herkömmlicher
Betriebsweise des Antriebsstranges einstellen.
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In
der Figur sind mehrere Betriebszustandsverläufe verschiedener
Betriebsparameter eines Antriebsstranges eines Fahrzeuges über
der Zeit t während einer Hochschaltung in einer als Automatgetriebe
ausgeführten Getriebevorrichtung dargestellt, wobei ein
Verlauf einer Turbinendrehzahl n_t bzw. einer Motordrehzahl n_mot
während einer Hochschaltung bei herkömmlicher
Betätigung einer Getriebevorrichtung mittels einer strichliert
ausgeführten Linie gezeigt ist, während der sich
bei aktiviertem Verfahren nach der Erfindung einstellende Verlauf
mittels einer durchgezogenen Linie dargestellt ist. Darüber
hinaus ist ein Verlauf eines Betätigungsdruckes p_kzu während
eines in herkömmlicher Weise durchgeführten Hochschaltvorganges
mittels einer strichpunktiert ausgeführten Linie in der
Figur graphisch wiedergegeben, der mit einem Verlauf V1 und mit
einem Verlauf V2 korrespondiert.
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Der
Verlauf V1 gibt vorliegend einen Status einer fahrerseitigen oder
einer schaltstrategieseitig erzeugten Schaltanforderung für
eine Hochschaltung ausgehend von einer aktuell in der Getriebevorrichtung
eingelegten Ist-Übersetzung in Richtung einer angeforderten
Ziel-Übersetzung an, wobei zwischen einem Zeitpunkt T0
und einem Zeitpunkt T1, während dem keine Schaltanforderung
vorliegt, der Verlauf V1 den Wert 0 aufweist. Ab dem Zeitpunkt T1,
zu dem eine Hochschaltanforderung ergeht, springt der Verlauf V1
auf den Wert 1 um.
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Bei
Vorliegen einer Hochschaltanforderung und bei aktivierter Adaptionsroutine
zum Verifizieren eines Befüllverhaltens eines Schaltelementes
wird der Betätigungsdruck p_kzu eines zu überprüfenden und
aus dem Kraftfluss der Getriebevorrichtung abgeschalteten Schaltelementes
der Getriebevorrichtung von einem Druckwert p_kzu(0), zu dem das
betreffende Schaltelement sich in abgeschaltetem Zustand befindet
und zu dem die Übertragungsfähigkeit des Schaltelementes
wenigstens annähernd Null ist sowie über das Schaltelement
im Wesentlichen kein Drehmoment führbar ist, auf einen
Schnellfülldruckwert p_kzu_sf angehoben und für
einen vorgebbaren Schnellfüllzeitraum, der sich bei dem
betrachteten Ausführungsbeispiel zwischen dem Zeitpunkt
T1 und einem weiteren Zeitpunkt T2 erstreckt, belassen.
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Zum
Zeitpunkt T2 wird der Betätigungsdruck p_kzu des Schaltelementes
vom Schnellfülldruckwert p_kzu_sf auf einen Füllausgleichsdruckwert p_kzu_a
abgesenkt und bis zu einem Zeitpunkt T3 auf diesem Druckwert belassen.
Dabei wird der Zeitraum zwischen den Zeitpunkten T2 und T3 allgemein als
Füllausgleichszeitraum einer Füllausgleichsphase
bezeichnet.
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Im
Anschluss an die Füllausgleichsphase wird der Betätigungsdruck
p_kzu während einer so genannten Anstiegsphase bis zu einem
Zeitpunkt T4 auf einen Zwischendruckwert p_kzu_zw angehoben, wobei
zum Zeitpunkt T4 das Schaltelement vollständig geschlossen
und die angeforderte Hochschaltung nahezu abgeschlossen ist. Anschließend
wird der Betätigungsdruck p_kzu bis zu einem Zeitpunkt
T5 auf den Schließdruck p_kzu_sd angehoben und anschließend
auf diesem Druckwert belassen, zu dem das Schaltelement in an sich
bekannter Art und Weise vollständig geschlossen und in
den Kraftfluss der Getriebevorrichtung zugeschaltet ist.
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Der
vorbeschriebene Betriebszustandsverlauf des Betätigungsdruckes
p_kzu bewirkt, dass der Verlauf V2 zu einem Zeitpunkt T6, zu dem
in der Getriebevorrichtung die mit der Schaltanforderung angeforderte
Ziel-Übersetzung eingelegt ist, von dem Wert 0 auf den
Wert 1 umspringt. Gleichzeitig wird der Verlauf der Turbinendrehzahl
n_t bzw. der Motordrehzahl n_mot zwischen dem Zeitpunkt T6 und einem
Zeitpunkt T7 von der Synchrondrehzahl der Ist-Übersetzung
auf die Synchrondrehzahl der Ziel-Übersetzung geführt.
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Damit
eine angeforderte Hochschaltung oder auch eine angeforderte Rückschaltung
mit der vorbeschriebenen Betätigung eines Schaltelementes
mit hoher Schaltqualität durchführbar ist, wird
das Befüllverhalten eines Schaltelementes mittels einer
nachfolgend näher beschriebenen Adaptionsroutine im abgeschalteten
Zustand des Schaltelementes überprüft und bewertet.
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Bei
aktivierter Adaptionsroutine des Verfahrens nach der Erfindung wird
ein zu überprüfendes Schaltelement während
eines nachbeschriebenen Betriebszustandsverlaufes mit einem Betätigungsdruck
p_kzu beaufschlagt, der den durch die durchgezogene Linie dargestellten
Verlauf aufweist.
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Zwischen
den Zeitpunkten T0 und T8, wobei der Zeitpunkt T8 zeitlich vor dem
Zeitpunkt T1 liegt, wird das Schaltelement mit einem ersten Druckwert p_kzu(1)
des Betätigungsdruckes beaufschlagt. Das Schaltelement
ist bei dem betrachteten Betriebszustandsverlauf vor dem Zeitpunkt
T0 bereits über eine Schnellfüllphase und eine
Füllausgleichsphase für eine Zuschaltung im Wesentlichen
vorbereitet bzw. vorbefüllt. Zum Zeitpunkt T8 wird der
Betätigungsdruck p_kzu des Schaltelementes auf einen zweiten Druckwert
p_kzu(2) bzw. einen Druckpulsdruckwert angehoben und für
einen Druckpulszeitraum, der zu einem Zeitpunkt T9 endet, mit dem
zweiten Druckwert p_kzu(2) beaufschlagt. Anschließend wird
das Schaltelement mit einem dritten Druckwert p_kzu(3) bis zu einem
weiteren Zeitpunkt T10 beaufschlagt, wobei der dritte Druckwert
p_kzu(3) kleiner als der zweite Druckwert p_kzu(2) ist. Wiederum
daran anschließend wird das Schaltelement mit einem vierten Druckwert
p_kzu(4), der wiederum kleiner als der dritte Druckwert p_kzu(3)
ist, beaufschlagt.
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Wird
während der vorbeschriebenen Adaptionsroutine zwischen
den Zeitpunkten T0 und T10, während denen das Schaltelement
mit dem Druckpulsdruckwert p_kzu(2) und den beiden weiteren Druckwerten
p_kzu(3) und p_kzu(4) beaufschlagt wird, im Antriebsstrang eine
Drehzahlreaktion erkannt, wird das Befüllverhalten des
betrachteten bzw. derart betätigten Schaltelementes als
positiv beurteilt.
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Dies
resultiert aus der Tatsache, dass in der Getriebevorrichtung bei
durch zugeschaltete Schaltelemente eingelegter Übersetzung
bzw. durch zugeschaltete Schaltelemente hergestelltem Kraftfluss durch
ein weiteres Drehmoment übertragendes Schaltelement ein
Verspannungsmoment im Antriebs strang erzeugt wird. Das bedeutet,
dass durch die vorbeschriebene entsprechende Ansteuerung eines weiteren
Schaltelementes, welches zur Darstellung der aktuellen Übersetzung
nicht vorgesehen ist, im Antriebsstrang bei ausreichender Übertragungsfähigkeit
des zusätzlich betätigten Schaltelementes das
Verspannungsmoment generiert wird, welches die vorgenannte Drehzahlreaktion
im Antriebsstrang auslöst.
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Führt
die Beaufschlagung des Schaltelementes mit dem Druckpulsdruckwert
p_kzu(2) nicht zu einem Anstieg der Übertragungsfähigkeit
des Schaltelementes wird im Antriebsstrang kein Verspannungsmoment
generiert. Dann bleibt eine Drehzahlreaktion im Antriebsstrang aus
und das Befüllverhalten des betrachteten Schaltelementes
wird als unzureichend bewertet. Der Füllausgleichsdruckwert der
Füllausgleichsphase des Schaltelementes wird dann um einen
vordefinierten Offsetwert vergrößert und die Adaptionsroutine
wird bei einem erneuten Durchlauf mit dem vergrößerten
Füllausgleichsdruckwert durchgeführt.
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Die
vorbeschriebene Vorgehensweise wird bei jedem Neustart der Adaptionsroutine
oder, wenn genügend Zeit zur Verfügung steht,
auch mehrmals nacheinander durchgeführt, bis während
eines Durchlaufes der Adaptionsroutine eine Drehzahlreaktion im
Antriebsstrang erkannt wird.
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Die
zum Zeitpunkt T1 vorliegende Schaltanforderung ergeht bei dem betrachteten
Betriebszustandsverlauf von der elektrischen Getriebesteuerung vor
dem Ende der Adaptionsroutine. Um das Befüllverhalten des
betrachteten Schaltelements mittels der Adaptionsroutine in gewünschtem
Umfang verifizieren zu können, wird die Umsetzung der Schaltanforderung
vorliegend bis zum Zeitpunkt T11 verzögert, zu dem die
Adaptionsroutine abgeschlossen ist. Anschließend wird das
Schaltelement zu den Zeitpunkten T1', T2', T3', T4' und T5' in der
selben Art und Weise wie zu den Zeitpunkten T1, T2, T3, T4 und T5
betätigt, um das Schaltelement vom abgeschalteten Zustand
in den vollständig zugeschalteten Zustand, in dem ein anliegendes
Drehmoment im Wesentlichen im vollen Umfang über das Schaltelement weiter
leitbar ist, zu überführen.
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Der
sich durch die Hochschaltverzögerung ergebende Verlauf
der Turbinendrehzahl n_t und der Motordrehzahl n_mot ist in der
Figur durch die durchgezogene Linie wiedergegeben, der grundsätzlich mit
dem Verlauf des Betätigungsdruckes p_kzu bei verzögerter
Hochschaltung korrespondiert.
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Mit
dem Verfahren nach der Erfindung wird bei aktivierter Adaptionsroutine
bzw. bei aktiver Pulsadaption bei gleichzeitiger Einhaltung aller
physikalischen Einstiegsbedingungen sowie eines Mindestfortschritts
bei der Ausgleichsgradenberechnung bzw. bei entsprechender Systemkonditionierung
eine angeforderte Schaltung in einem für die Ausführung eines
Pulses und dessen Bewertung in einem für den Fahrer nicht
wahrnehmbaren zeitlichen Rahmen verzögert durchgeführt,
womit eine Pulsbefüllprüfung auch bei kürzeren
Verweilzeiten in einer Gangstufe einer Getriebevorrichtung durchführbar
ist und eine stabile Schaltqualität bereits nach kurzer
Laufleistung einer Getriebevorrichtung erzielt wird.
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Damit
wird mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens,
während dem bedarfsweise eine Schaltverzögerung
durchgeführt wird, eine Betriebszustandsdauer einer Getriebevorrichtung,
in dem eine Pulsprüfung durchführbar ist, auf
einfache Art und Weise erweitert. Eine Sollganganforderung wird durch
die erfindungsgemäße Betriebsstrategie unterdrückt.
Nach Beendigung der Adaptionsroutine, während der ein vorbefülltes
Schaltelement in der vorbeschriebenen Art und Weise mit einem Druckpulsdruckwert
beaufschlagt wird, wird die angeforderte Schaltanforderung ausgeführt,
wobei die Schaltverzögerung für einen Fahrer nicht
spürbar sein soll. Hierfür wird bei aktivierter
Adaptionsroutine eine Drehzahländerung des Antriebsstranges
oder eine Längsbeschleunigungsänderung des Fahrzeuges
als Indikator für die Beschleunigungsänderung
herangezogen, wobei dies das Längsbeschleunigungssignal des Fahrzeuges
oder ein beliebig anderes Drehzahlsignal im Antriebsstrang sein
kann.
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Grundsätzlich
kann es auch vorgesehen sein, dass Schaltanforderungen nur im Automatikmodus
einer Getriebevorrichtung, wie beispielsweise in einer Wählhebelstellung
für Vorwärtsfahrt oder während eines
aktivierten Sportprogramms, verzögert werden, wobei die
Fahrprogramme, während den jeweils eine Schaltverzögerung
erlaubt wird, solche Fahrprogramme darstellen, bei welchen der Fahrer nicht
aktiv Einfluss auf einen Gangwechsel in der Getriebevorrichtung
nehmen kann.
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Das
vorbeschriebene Ausführungsbeispiel stellt nur einen möglichen
Betriebszustandsverlauf mit einer Hochschaltverzögerung
dar. In Abhängigkeit des jeweils vorliegenden Anwendungsfalles
besteht auch die Möglichkeit, dass das zu überprüfende Schaltelement
bereits vor dem Zeitpunkt, zu dem die Schaltanforderung ergeht,
mit dem Druckpulsdruckwert beaufschlagt wird. Darüber hinaus
kann die Konditionierungsphase, während welcher das Schaltelement
in der vorbeschriebenen Art und Weise vor der eigentlichen Pulsprüfung
vorbefüllt wird, zum Zeitpunkt, zu dem die Sollganganforderung
generiert wird, noch nicht beendet sein, womit die Schaltanforderung
dann über einen längeren Zeitraum zu verzögern
ist, um die Adaptionsroutine vollständig durchführen
zu können.
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Um
die Adaptionsroutine in einem für einen Fahrer nicht spürbaren
Umfang durchführen zu können, ist die Adaptionsroutine
bei einer vorteilhaften Variante des erfindungsgemäßen
Verfahrens lediglich während Betriebszuständen
des Antriebsstranges aktivierbar, zu welchen im Antriebsstrang Torsionsmomente
wirken, die kleiner als ein vordefinierter Schwellwert sind, wobei
bei Vorliegen von Torsionsmomenten unterhalb des Schwellwertes Drehzahlreaktionen
im Antriebsstrang während der Druckpulsphase im Bereich
des Abtriebs keine für einen Fahrer wahrnehmbaren Reaktionsmomente
auslösen.
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Grundsätzlich
ist das Befüllverhalten alles Schaltelemente einer Getriebevorrichtung
mit dem vorbeschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren nach
der Erfindung überprüfbar, wenn sich diese im abgeschalteten
Betriebszustand befinden und die Einstiegsbedingungen für
die Durchführung des Verfahrens erfüllt sind.
Dabei besteht selbstverständlich auch die Möglichkeit,
dass Verfahren während eines Schubbetriebes eines Antriebsstranges
durchzuführen und angeforderte Rückschaltungen
in der Getriebevorrichtung entsprechend zu verzögern, um
die Adaptionsroutine zum Verifizieren des Befüllverhaltens
in gewünschtem Umfang durchführen zu können.
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- n_mot
- Motordrehzahl
- n_t
- Turbinendrehzahl
- p_kzu
- Betätigungsdruck
des Schaltelementes
- p_kzu_a
- Füllausgleichsdruckwert
- p_kzu_sd
- Schließdruckwert
- p_kzu_sf
- Schnellfülldruckwert
- p_kzu_zw
- Zwischendruckwert
- p_kzu(0)
- Druckwert
- p_kzu(1)
- Druckwert
- p_kzu(2)
- Druckwert
- p_kzu(3)
- Druckwert
- p_kzu(4)
- Druckwert
- t
- Zeit
- T0–T11
- diskreter
Zeitpunkt
- V1,
V2
- Verlauf
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 19546292
A1 [0002]
- - DE 10042146 A1 [0007]
- - DE 10042147 A1 [0007]