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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Ultraschallwandler zur Bestimmung
und/oder Überwachung eines Durchflusses eines Messmediums durch
ein Messrohr, welcher Ultraschallwandler mindestes ein Koppelelement
und mindestens ein piezoelektrisches Element aufweist, welches Koppelelement
mindestens ein Ultraschallsignal auf mindestens einem ersten Signalpfad
von einem Schalleintritt in das Koppelelement bis zu einem Schallaustritt
aus dem Koppelelement leitet.
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Ultraschall-Durchflussmessgeräte
werden vielfach in der Prozess- und Automatisierungstechnik eingesetzt.
Sie erlauben in einfacher Weise, den Volumendurchfluss und/oder
Massendurchfluss in einer Rohrleitung berührungslos zu
bestimmen.
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Die
bekannten Ultraschall-Durchflussmessgeräte arbeiten häufig
nach dem Doppler- oder nach dem Laufzeitdifferenz-Prinzip.
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Beim
Laufzeitdifferenz-Prinzip werden die unterschiedlichen Laufzeiten
von Ultraschallimpulsen relativ zur Strömungsrichtung der
Flüssigkeit ausgewertet.
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Hierzu
werden Ultraschallimpulse sowohl in wie auch entgegen der Strömung
gesendet. Aus der Laufzeitdifferenz lässt sich die Fließgeschwindigkeit und
damit bei bekanntem Durchmesser des Rohrleitungsabschnitts der Volumendurchfluss
bestimmen.
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Beim
Doppler-Prinzip werden Ultraschallwellen mit einer bestimmten Frequenz
in die Flüssigkeit eingekoppelt und die von der Flüssigkeit
reflektierten Ultraschallwellen ausgewertet. Aus der Frequenzverschiebung
zwischen den eingekoppelten und reflektierten Wellen lässt
sich ebenfalls die Fließgeschwindigkeit der Flüssigkeit
bestimmen.
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Reflexionen
in der Flüssigkeit treten jedoch nur auf, wenn Luftbläschen
oder Verunreinigungen in dieser vorhanden sind, so dass dieses Prinzip
hauptsächlich bei verunreinigten Flüssigkeiten
Verwendung findet.
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Die
Ultraschallwellen werden mit Hilfe so genannter Ultraschallwandler
erzeugt bzw. empfangen. Hierfür sind Ultraschallwandler
an der Rohrwandung des betreffenden Rohrleitungsabschnitts fest
angebracht. Seit neuerem sind auch Clamp-on-Ultraschall-Durchflussmesssysteme
erhältlich. Bei diesen Systemen werden die Ultraschallwandler
nur noch mit einem Spannverschluss an die Rohrwandung gepresst.
Derartige Systeme sind z. B. aus der
EP-B-686 255 ,
US-A 44 84 478 oder
US-A 45 98 593 bekannt.
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Ein
weiteres Ultraschall-Durchflussmessgerät, das nach dem
Laufzeitdifferenz-Prinzip arbeitet, ist aus der
US-A 50 52 230 bekannt. Die
Laufzeit wird hier mittels Bursts, das sind kurze sinusförmige
Ultraschallimpulse, ermittelt.
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Die
Ultraschallwandler bestehen normalerweise aus einem Piezoelement,
auch kurz Piezo genannt, und einem Koppelelement, auch Koppelkeil oder
seltener Vorlaufkörper genannt. Im Piezoelement werden
die Ultraschallwellen erzeugt und bei einem Clamp-On-System über
das Koppelelement zur Rohrwandung geführt und von dort
in die Flüssigkeit geleitet. Da die Schallgeschwindigkeiten
in Messmedium, Koppelelement und Rohrwandung meist unterschiedlich
sind, werden die Ultraschallwellen beim Übergang von einem
zum anderen Medium gebrochen. Der Brechungswinkel bestimmt sich
in erster Näherung nach dem Snell'schen Gesetz. Der Brechungswinkel
ist somit abhängig von dem Verhältnis der Ausbreitungsgeschwindigkeiten
in den beiden Medien.
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Zwischen
dem piezoelektrischen Element und dem Koppelelement ist üblicherweise
eine Anpassungsschicht angeordnet. Die Anpassungsschicht übernimmt
dabei die Funktion der Transmission des Ultraschallsignals und gleichzeitig
die Reduktion einer durch unterschiedliche akustische Impedanzen
verursachte Reflektion an Grenzschichten zwischen zwei Materialen.
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In
der
US4195517 ist ein
Ultraschall-Strömungsmesser offenbart, welcher mit zwei
am Messrohr angebrachten Ultraschallwandlern die Strömungsgeschwindigkeit
eines Messmediums im Messrohr misst. Die Ultraschallwandler weisen
dazu Koppelelemente aus Metall auf, welche in direktem Kontakt zum
Messmedium stehen, es handelt sich also um ein Inline-System. Da
die akustischen Impedanzen von Metall (Aluminium hat ca. 18 MRayl)
und Fluiden (üblicherweise ca. 0,5 bis 3 MRayl, wenn von flüssigen
Metallen, wie z. B. Quecksilber mit ca. 20 MRayl abgesehen wird)
stark unterschiedlich sind, kommt es an der Grenzfläche
zu einer Reflektion eines Teils des von einem piezoelektrischen
Elements ausgesendeten Ultraschallsignals. Eine weitere Reflektion
an einer Grenzschicht lenkt wiederum einen Teil des bereits reflektierten
Ultraschallsignals zurück zum Piezo. Da die Reflektionswinkel
als näherungsweise bekannt gelten, wird die Länge
der Strecke des Ultraschallsignals innerhalb des Koppelelements
als bekannt vorausgesetzt. Mit der gemessenen Laufzeit kann die
Schallgeschwindigkeit auf der erwähnten Strecke im Koppelelement
bestimmt werden.
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Zur
Vermeidung der Reflektion von störenden Längswellen
wird ein Einfallswinkel des Ultraschallsignals in das Messmedium
gewählt, bei dem die unerwünschte Reflektion von
Längswellen vermieden wird und somit nur Schubwellen im
Koppelelement auftreten. Durch diese Beschränkung steht ein
Großteil der ursprünglich aufgewandten Schallenergie
nicht zur Messung am Piezo zur Verfügung. Der Reflektionsgrad,
also wie viel des ursprünglich ausgesandten Signals reflektiert
wird, hängt ab von der Materialpaarung an der Grenzfläche,
wo die Reflektion stattfindet. Diese Erfindung ist somit auf spezielle
Materialpaarungen und somit auf bestimmte Messmedien und Umgebungsbedingungen
festgelegt. Weiterhin fließt die Strömungsgeschwindigkeit des
Messmediums für die Brechung bzw. den Brechungswinkel eine
wesentliche Rolle. Eine starke Abweichung des Durchflusses vom Betriebspunkt
des Ultraschall-Strömungsmessers kann zu Messabweichungen
führen.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Messsystem mit mindestens
einem Ultraschallwandler zur Bestimmung und/oder Überwachung
eines Durchflusses eines Messmediums durch ein Messrohr vorzuschlagen,
welches eine hohe Messgenauigkeit bei geringem Energieaufwand aufweist.
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Die
Aufgabe wird dadurch gelöst, dass ein Ultraschallwandler
zur Bestimmung und/oder Überwachung eines Durchflusses
eines Messmediums durch ein Messrohr vorgeschlagen wird, welcher
Ultraschallwandler mindestes ein Koppelelement und mindestens ein
piezoelektrisches Element aufweist, welches Koppelelement mindestens
ein Ultraschallsignal auf mindestens einem ersten Signalpfad von einem
Schalleintritt in das Koppelelement bis zu einem Schallaustritt
aus dem Koppelelement leitet, wobei der Schallaustritt des Ultraschallsignals
auf dem ersten Signalpfad aus dem Koppelelement von dem piezoelektrischen
Element registrierbar ist und der erste Signalpfad eine Länge
von mindestens zwei Wellenlängen λ des Ultraschallsignals
aufweist.
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Eine
vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Ultraschallwandlers ist darin zu sehen, dass der Schallaustritt
des Ultraschallsignals auf dem ersten Signalpfad aus dem Koppelelement von
dem piezoelektrischen Element registrierbar ist und die Länge
des ersten Signalpfads eine Funktion der Wellenlänge λ des
Ultraschallsignals ist, wobei der erste Signalpfad eine Länge
von einem Vielfachen der Wellenlänge λ des Ultraschallsignals
aufweist. Weitere Vorteile der Erfindung sind ein geringer Teile-
bzw. Kostenaufwand und eine reduzierte Spektrum an Angaben des Benutzers
für die Messung.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Ultraschallwandlers handelt es sich um einen Clamp-On-Ultraschallwandler.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Ultraschallwandlers schlägt vor, dass das Ultraschallsignal
auf dem ersten Signalpfad mindestens eine Reflektion an einer ersten
Grenzschicht des Koppelelements erfährt.
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Eine
weitere vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Ultraschallwandlers sieht vor, dass das Koppelelement einen schallabsorbierenden Bereich
aufweist.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Ultraschallwandlers wird vorgeschlagen, dass das Koppelelement aus
einem Kunststoff besteht.
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Eine
Variante des erfindungsgemäßen Ultraschallwandlers
besteht darin, dass die Grenzschicht integraler Bestandteil des
Ultraschallwandlers ist.
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Zur
Lösung der Aufgabe besteht die Erfindung weiterhin in einem
Messsystem zur Bestimmung und/oder Überwachung eines Durchflusses
eines Messmediums durch ein Messrohr, welches Messrohr eine dem
Messmedium abgewandte Fläche und eine dem Messmedium zugewandte
Fläche einer Messrohrwand aufweist, wobei das Messsystem
mindestens einen erfindungsgemäßen Ultraschallwandler
umfasst.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Messsystems besteht darin, dass der Ultraschallwandler auf der dem
Messmedium abgewandten Fläche der Messrohrwand anbringbar
ist, wobei das Ultraschallsignal auf einem zweiten Signalpfad nach
dem Schalleintritt in die Messrohrwand mindestens eine Reflektion
an der dem Messmedium zugewandten Fläche der Messrohrwand
erfährt und das Ultraschallsignal auf dem zweiten Signalpfad nach
dem Schallaustritt aus der Messrohrwand von dem piezoelektrischen
Element registrierbar ist.
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Die
stärke der Reflektionen sind vom Medium und der Rohrwand
unabhängig. Damit können die reflektierten Ultraschallsignale
zur Selbstüberwachung des Sensors dienen. Somit ist auch
zusätzlich zur Abschätzung der Schallgeschwindigkeit
im Koppelelement eine Messung von akustischen und geometrischen
Eigenschaften der Rohrwand auf dem Schallpfad möglich.
Dadurch erlaubt das erfindungsgemäße Messsystem
mit mindestens einem erfindungsgemäßen Ultraschallwandler
eine Kontrolle von Veränderungen der Rohrwand des Messrohrs, wie
z. B. Abrasion oder Ablagerungen an der Rohrwand.
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Eine
sehr vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Messsystems ist darin zu sehen, dass das Ultraschallsignal auf einem
dritten Signalpfad durch das Messmedium in dem Messrohr führt, wobei
das Ultraschallsignal auf dem dritten Signalpfad von dem piezoelektrischen
Element registrierbar ist.
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Eine
ergänzende Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Messsystems ist, dass das Messrohr aus einem Kunststoff besteht.
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Um
den Durchfluss in einem Messrohr aus Kunststoff, welcher üblicherweise
eine akustische Impedanz zwischen 2 und 5 MRayl aufweist, mit einem
Clamp-On Ultraschallmesssystem bestimmen und/oder überwachen
zu können, darf das Koppelelement des Ultraschallwandlers
keine wesentlich höhere akustische Impedanz aufweisen.
Daher besteht das Koppelelement vorzugsweise aus Kunststoff. Ein weiterer
Vorteil von Kunststoffkoppelelementen besteht in der höheren
Energieübertragung im Vergleich zu Metall. Es steht somit
mehr Signalenergie zur Durchflussbestimmung des Fluids bereit oder umgekehrt
ist der Energiebedarf bei gleicher Signalqualität wesentlich
verringert, z. B. auch beim Einsatz des Clamp-On Ultraschallwandlers
auf Stahl- oder Edelstahlrohren. Ein wesentliches Merkmal zur Bestimmung
und/oder Überwachung eines Durchflusses eines Messmediums
durch ein Messrohr mit mindestens einem Ultraschallwandler, ist
der Winkel des Ultraschallsignals im Messmedium zur Messrohrachse.
Mit einem Kunststoffkoppelelement sind flache Winkel möglich,
was mit einem hohen Messeffekt einhergeht.
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Zur
Reflektion des Ultraschallsignals kann im Koppelelement eine Grenzschicht
eingearbeitet sein. Dies ist z. B. bei einer Durchflussbestimmung
mittels Dopplerverfahren vorteilhaft, da der Ultraschallwandler
unter sehr steilem Winkel oder näherungsweise senkrecht
auf der Rohrachse steht und somit keine Reflektion an der Grenzfläche
zum Fluid und/oder zur Rohrwand auftritt. Eine Grenzfläche
ist z. B. eine Grenze zwischen zwei Materialen mit unterschiedlichen
akustischen Impedanzen. Der Grad der Reflektion hängt dabei
u. a. vom Winkel des Ultraschallsignals zu der Grenzfläche
und den Schallgeschwindigkeiten in den beiden Materialen, welche
die Grenzfläche bilden, ab.
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Falls
das Ultraschallsignal auf dem ersten Signalpfad mindestens eine
Reflektion an einer Grenzfläche des Koppelelements erfährt,
wird es anschließend z. B. von einem piezoelektrischen
Element registriert. Dadurch sind die Laufzeit des Signals und damit
die Schallgeschwindigkeit im Ultraschallwandler bestimmbar. Mit
Hilfe der Schallgeschwindigkeitsbestimmung lässt sich z.
B. der Abstand bzw. die Position der Clamp-On Ultraschallwandler
automatisiert und/oder hochgenau einstellen.
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Der
geometrische Aufbau des Koppelelements bedingt die Leitung der Schallwellen,
welche vom Piezo reflektiert werden, in einen schallabsorbierenden
Bereich des Koppelelements. Somit werden keine störenden
Signale auf das Piezo rückreflektiert.
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Das
erfindungsgemäße Messsystem mit Clamp-On Ultraschallwandlern
verfügt weiterhin über einen zweiten Signalpfad,
der zur Bestimmung der Dicke der Messrohrwand bzw. zur Bestimmung
der Schallgeschwindigkeit in der Messrohrwand bzw. zur Bestimmung
der Laufzeit des Ultraschallsignals in der Messrohrwand genutzt
werden kann. Dazu ist der Ultraschallwandler so ausgestaltet, dass
das an der dem Messmedium zugewandten Fläche der Messrohrwand
reflektierte Ultraschallsignal dem piezoelektrischen Element zuführbar
ist. Das Koppelelement kann in diesem Bereich eine weitere Reflektions-
bzw. Grenzfläche aufweisen, welche das Ultraschallsignal
auf dem zweiten Signalpfad in Richtung des Piezos reflektiert. Dazu
müssen die geometrischen Abmessungen des Ultraschallwandlers
entsprechend ausgestaltet sein.
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Unter
zu Hilfenahme der Messung des Ultraschallsignals auf dem zweiten
Signalpfad lässt sich bei bekanntem Rohrmaterial die Wandstärke
des Messrohrs bestimmen und/oder die Schallgeschwindigkeit in der
Rohrwand unter dem Winkel der Durchflussmessung, was zur Steigerung
der Messgenauigkeit beitragen kann. Der bei einer Durchflussmessung
mittels Ultraschall üblicherweise, d. h. bei einem Winkel
des Piezos zur Senkrechten der Rohrwand von weniger als 45°,
insbesondere weniger als 43°, vorzugsweise größer
als 35°, verwendete Wellen-Mode in einer metallenen Rohrwand,
z. B. aus Stahl oder Edelstahl, von Gusseisen mal abgesehen, welches
je nach Sorte eine transversale Schallgeschwindigkeit zwischen 2200
und 3200 m/s aufweist, ist der transversale Wellen-Mode, z. B. mit
einer Schallgeschwindigkeit cT von ca. 3100
m/s in einem Stahlrohr. Der longitudinale Wellen-Mode würde nach
dem Snell'schen Gesetz eine Totalreflexion mit einer Schallgeschwindigkeit
cL von ca. 5800 m/s eine Totalreflektion
erfahren. Vorgegebnen wird dieser Winkel durch das Material des
Koppelements und dem Winkel des piezoelektrischen Elements zur Rohroberfläche.
Wird beispielsweise ein Werkstoff für das Koppelelement
verwendet, mit einer Schallgeschwindigkeit von c = 2450 m/s, folgt
für die Berechnung des Einfallwinkels αRohr des Ultraschallsignals in das Rohr mit
einem vorgegebenem Winkel αKoppelelement:
sin αKoppelelement/cKoppelelement =
sin 40°/2450 m/s = sin αRohr/cRohr; mit c Rohr = 3100 m/s => αRohr = 54.4°. Für cL mit 5800 m/s gibt es somit keinen Winkel
unter dem die Wellen in der Rohrwand sich ausbreiten könnten.
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Ohne
separate Messung war es dem Anwender bisher nicht möglich
diesen Wert zu ermitteln. Herkömmliche Messgeräte
zur Wandstärkenmessung arbeiten mit longitudinalen Wellen
und schallen senkrecht durch die Rohrwand. Somit lässt
sich zwar die Schallgeschwindigkeit der longitudinalen Wellen cL in der Messrohrwand gut bestimmen, die
transversale Schallgeschwindigkeit cT ist
aber noch über die Poissonzahl ν verknüpft.
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Je
nach Werkstoff kann ν so stark variieren, dass kein ausreichend
genauer Rückschluss auf die effektive Schallgeschwindigkeit
in der Rohrwand bei der Durchflussmessung möglich ist.
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Die
Reflektions- bzw. Fokussierfläche kann daher so ausgebildet
sein, dass der Schall des ersten und zweiten Signalpfads in einer
bestimmten Region eines Piezos konzentriert wird, wie bei der Fokussierung
in einem Parabolspiegel. Das Piezo auf welches das Ultraschallsignal
gelenkt bzw. konzentriert wird, ist beispielsweise unterteilt in
mehrere Segmente, z. B. durch eine geeignete Beschichtung. Es könnte auch
ein zweites, separates piezoelektrisches Element dafür
vorgesehen sein. Somit ist eine Analyse des Ultraschallwandlers,
also eine Selbstkontrolle des Ultraschallwandlers, und der Rohrwand,
also eine Prozesskontrolle, noch genauer möglich.
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Das
Ultraschallsignal auf einem dritten Signalpfad durch das Messmedium
wird zur Bestimmung und/oder Überwachung des Durchflusses
herangezogen. Es kann an der dem Ultraschallwandler gegenüberliegenden
Innenseite des Messrohrs reflektiert werden.
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Die
Erfindung wird anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert.
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1 zeigt
einen erfindungsgemäßen Ultraschallwandler mit
einer Reflektionsfläche in einer Ebene parallel zum piezoelektrischen
Element,
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2 zeigt
einen erfindungsgemäßen Ultraschallwandler mit
zwei Reflektionsflächen,
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3 zeigt
einen erfindungsgemäßen Ultraschallwandler mit
zwei piezoelektrischen Elementen,
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4 zeigt
ein erfindungsgemäßes Messsystem mit zwei Ultraschallwandlern.
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In 1 ist
ein erfindungsgemäßer Ultraschallwandler 1 dargestellt.
Dieser Ultraschallwandler 1 umfasst ein Koppelelement 2 und
ein piezoelektrisches Element 3, welches auf dem Koppelelement angeordnet
ist. Anpassungsschichten oder Gehäuse sind hier der Übersichtlichkeit
wegen nicht dargestellt. Das piezoelektrische Element sendet ein
Ultraschallsignal aus. Auf dem ersten Signalpfad 8 trifft dieses
Ultraschallsignal auf die erste Grenzschicht 4 und wird
von dieser wieder zurück zum Piezo reflektiert. Die Grenzschicht 4 kann
also auch als Reflektionsschicht oder Reflektionsfläche
bezeichnet werden. Sie ist eine definierte Grenzfläche
zwischen zwei Materialen mit bestimmten akustischen Impedanzen.
Durch die Wahl der Materialpaarung kann der Reflektionsgrad festgelegt
werden. Es ist also bekannt, welcher Anteil der ursprünglich
ausgesandten Signalenergie reflektiert wird. Dadurch kann der Energieverlust
gering gehalten werden. Der Schallaustritt aus dem Koppelelement 2 wird
vom piezoelektrischen Element registriert. Es wird vorzugsweise
die Laufzeit des Signals vom Schalleintritt in das Koppelelement
bis zum Schallaustritt aus dem Koppelement gemessen.
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Der
Abstand der ersten im Wesentlichen parallel zu piezoelektrischen
Element 3 angeordneten Grenzschicht 4 vom piezoelektrischen
Element 3 beträgt mindestens eine Wellenlänge λ des
von diesem ausgesandten Ultraschallsignals, so dass die Länge des
ersten Signalpfads 8 mindestens zwei Wellenlängen λ beträgt. Üblicherweise
schwingt das piezoelektrische Element 3 nach dessen Anregung
nach. Durch so genanntes Backing oder Gegenschwingungen kann diese
Abklingphase kurz gehalten werden. Durch die Länge von
mindestens 2 Wellenlängen des ersten Signalpfads am Piezo 3 entsteht
zwischen ausgesandtem und empfangenem Ultraschallsignal ein zeitlicher
Mindestabstand zur Bestimmung und Auswertung der Signale. Erfindungsgemäß sind auch
weitaus längere Signalpfade im Koppelelement 2.
Jedoch ist energetisch ein kurzer Signalpfad von Vorteil. Da in
diesem Ausführungsbeispiel die erste Grenzschicht 4 eine
bei der Herstellung festgelegte Reflektion in Abhängigkeit
vom Ultraschallsignal herbeiführt und somit der Wirkungsgrad
des Piezos direkt proportional zum Amplitudenverhältnis
zwischen Sendesignal und Echo ist, ist eine Selbstkontrolle des Ultraschallwandlers
besonders gut möglich.
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Das
Koppelelement 2 besteht in diesem Beispiel aus einem Kunststoff.
Kunststoff weist günstige Eigenschaften bezüglich
der Schallleitung auf. Durch ein Koppelelement aus Kunststoff lässt
sich ein flacher Winkel des Ultraschallsignals zur Rohrachse realisieren
und ein großer Anteil an Schallenergie in das Fluid transportieren,
sowie den Messeffekt der Zeitverschiebung bei einem Durchfluss eines
Messmediums optimieren. Zusätzlich dazu ist Kunststoff ein
bevorzugt eingesetzter Werkstoff in (bio-)technologischen Prozessen.
Wird die Lage der ersten Grenzschicht 4 im Koppelelement 2 nahe
an den Austritt des Ultraschallsignals zur Bestimmung und/oder Überwachung
des Durchflusses aus dem Koppelelement gewählt, so haben äußere
Einflüsse, wie z. B. eine inhomogene Temperaturverteilung
im Koppelement 2, einen vernachlässigbaren Einfluss auf
die Bestimmung der Schallgeschwindigkeit im Koppelelement 2.
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2 zeigt
einen erfindungsgemäßen Ultraschallwandler 1 mit
zwei Reflektionsflächen. Wie in 3 mit zwei
piezoelektrischen Elementen 3 und 3' ist hier
der erste Signalpfad 8 aufgeteilt in zwei gleichlange Strecken,
mit einer Reflektion an einer ersten Grenzschicht 4 als
Streckenteiler. Der Vorteil eines zweiten piezoelektrischen Elements 3' liegt
in einem geringeren Signalverlust verglichen mit einer zweiten Reflektion
auf dem ersten Signalpfad 8 wie in 2 zu sehen.
Der Vorteil der gleichlangen Strecken ist bei beiden Ausgestaltungen
gleich. Die mittlere Schallgeschwindigkeit im Koppelelement 2 ist somit
ohne Einfluss von äußeren Gegebenheiten, wie z.
B. Temperatureinflüssen, sehr genau messbar, da der Punkt
des Schallaustritts aus dem Koppelelement 2 zur Messung
des Durchflusses mit dem Reflektionspunkt an der ersten Grenzschicht 4 des
Ultraschallsignals auf dem ersten Signalpfad 8 zusammenfällt.
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In 4 ist
ein erfindungsgemäßes Messsystem mit zwei Ultraschallwandlern 1 und 1' offenbart.
In dieser Darstellung ist Ultraschallwandler 1 der sendende
und Ultraschalwandler 1' der empfangende Sensor. Die Ultraschalwandler 1 und 1' sind
vereinfacht als Koppelemente 2 mit aufgebrachtem piezoelektrischem
Element 3 dargestellt und als Clamp-On Ultraschallwandler
ausgeführt, auf einem Messrohr 11 angebracht.
Beide Ultraschallwandler 1 und 1' befinden sich
hier auf der gleichen Seite des Messrohrs 11. Denkbar ist
ebenfalls die Anbringung eines Wandlers auf der gegenüberliegenden
Seite.
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Der
erste Signalpfad 8 führt vom piezoelektrischen
Element 3 zu der ersten Grenzschicht 4, wird dort
reflektiert und an einer weiteren Grenzschicht zurück zum
Piezo 3 reflektiert. Der zweite Signalpfad 9 führt
dagegen aus dem Koppelelement 2 heraus in das Messrohr 11.
An der dem Messmedium zugewandten Fläche der Messrohrwand 12,
der zweiten Grenzschicht 5, erfährt das Ultraschallsignal
eine Reflektion. Das Signal auf dem zweiten Signalpfad 9 wird
in das Koppelelement 2 verzögert eingekoppelt und
dort wiederum an einer Grenzschicht zum piezoelektrischen Element 3 reflektiert.
Hierzu ist das Koppelement 2 entsprechend Ausgestaltet.
Sein geometrischer Aufbau ermöglicht die Einkopplung des
an der zweiten Grenzschicht 5 reflektierten Signals auf dem
zweiten Signalpfad 9. Die Ultraschallwandler 1 und 1' sind
so ausgestaltet, dass dies bei allen zugelassenen Einsatzbedingungen
der Fall ist. Da sich die Winkel der Reflektionen auch über
Temperatur nicht wesentlich ändern, ist dies für
eine fachlich qualifizierte Person leicht zu realisieren.
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Der
dritte Signalpfad 10 führt das Ultraschallsignal
in das Messmedium. Da bei den vorhergehenden Reflektionen immer
nur ein Bruchteil des ursprünglich ausgesandten Signals
reflektiert wurde, ist genügend Signalenergie vorhanden,
den Durchfluss des Messmediums durch das Messrohr 11 mit Hilfe
des Ultraschallsignals auf dem dritten Signalpfad zu bestimmen und/oder
zu überwachen. Das Ultraschallsignal auf dem dritten Signalpfad 10 wird
an der den Ultraschallwandlern 1 und 1' gegenüberliegenden
Rohrinnenseite 12 in Richtung des empfangenden Ultraschallwandlers 1' reflektiert.
Das piezoelektrische Element 3 des Ultraschallwandlers 1' kann
somit das Ultraschallsignal auf dem dritten Signalpfad 10 empfangen.
Eine temperaturunabhängige Messung der Schallgeschwindigkeit
des Messmediums ist durch Kenntnis der einzelnen Zeiten des gesamten
Schallpfads, d. h. durch Kenntnis der Laufzeit und damit der mittleren
Schallgeschwindigkeit im Koppelelement 2 und der Kenntnis
der Laufzeit und damit der Schallgeschwindigkeit in der Messrohrwand,
möglich. Da nun die Schallgeschwindigkeit in den Komponenten
des Messsystems und deren geometrische Abmessungen als bekannt gelten
bzw. mittels den weiteren vorgenannten Messergebnissen bestimmt
werden können, kann durch bekannte Verfahren der Durchfluss
sehr genau bestimmt werden. Zusätzlich kann die Wandstärke
der Messrohrwand und/oder das Material, aus welchem das Messrohr 11 hergestellt
ist ermittelt werden. Bei längerem Betrieb sind auch Veränderungen
der Rohrwand, z. B. durch Verkalkung oder Abrasion, erfindungsgemäß detektierbar.
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Das
Koppelelement 2 weist einen Schallabsorbierenden Bereich 7 auf,
welcher die vom Piezo reflektierten Ultraschallwellen auffängt.
Eine spezielle Geometrie reduziert die Ultraschallwellen im Koppelelement 2.
Hier ist eine weitere Reflektionsfläche 14 dargestellt,
welche ein Restsignal in einen speziellen Bereich des Koppelelements 2 reflektiert.
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Bei
allen Ausgestaltung sowohl gleichzeitig als auch zeitlich getrennt
möglich, ist der Betrieb zur Bestimmung der Schallgeschwindigkeiten
in den einzelnen Messsystemskomponenten, wie dem Koppelement 2 und
dem Messrohr 11, und die Bestimmung und/oder Überwachung
des Durchflusses eines Messmediums durch das Messrohr 11.
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- 1
- Ultraschallwandler
- 2
- Koppelelement
- 3
- Piezoelektrisches
Element
- 4
- Erste
Grenzschicht
- 5
- Zweite
Grenzschicht
- 6
- Dritte
Grenzschicht
- 7
- Schallabsorbierender
Bereich
- 8
- Erster
Signalpfad
- 9
- Zweiter
Signalpfad
- 10
- Dritter
Signalpfad
- 11
- Messrohr
- 12
- Messrohrinnenseite
- 13
- Messrohraußenseite
- 14
- Reflektionsfläche
im schallabsorbierenden Bereich
- 15
- Reflektions-
bzw. Fokussierfläche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 686255
B [0008]
- - US 4484478 A [0008]
- - US 4598593 A [0008]
- - US 5052230 A [0009]
- - US 4195517 [0012]