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Stand der Technik
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Die
Erfindung geht aus von einer Steuereinrichtung oder einem Verfahren
zur Ansteuerung einer akustischen Warneinrichtung eines Fahrzeugs
nach der Gattung der unabhängigen Ansprüche.
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Aus
der
DE 2003 02 084
U1 ist bereits ein Hupensystem für ein Fahrzeug
bekannt, bei dem die Intensität von Umgebungsgeräuschen
gemessen wird und eine Hupen-Intensitäts-Steuerung abhängig
von dem Umgebungs-Geräuschpegel die Intensität
der Hupe, während der Hupen-Schalter betätigt
wird, automatisch steuert.
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Offenbarung der Erfindung
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Vorteile der Erfindung
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Die
erfindungsgemäße Steuereinrichtung mit den Merkmalen
des unabhängigen Anspruchs hat demgegenüber den
Vorteil, dass eine Dauer einer Ansteuerung einer akustischen Warneinrichtung
von einem erfassten Fahrzeugzustand abhängt. Hierdurch
wird es ermöglicht, unabhängig von einer Dauer
einer Betätigung eines Hupenschalters durch einen Benutzer,
eine geeignete Dauer des Hupensignals hervorzubringen. Insbesondere
in einer Gefahrensituation wird damit erreicht, dass das akustische
Signal z. B. auch dann weiterhin ausgegeben wird, wenn der Fahrer
zu einer Fahrhandlung gezwungen wird und er damit ein Eingabeelement,
mit dem er eine Ausgabe eines akustischen Warnsignals anfordert,
nicht mehr betätigen kann. Erfindungsgemäß wird
in einem solchen Fall eine akustische Warnung weiterhin, insbesondere
bis zu einem Ende einer Mindestdauer, ausgegeben. Ferner wird auch
in derartigen Fällen, in denen nur eine vorsichtige Warnung gewünscht
wird, es auch bei einer längeren Betätigung einer
Hupe ermöglicht, ein nur sehr kurzes und damit ein die
Umgebung nicht störendes akustisches Warnsignal auszugeben.
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Hiermit
wird einerseits die Sicherheit für den Fahrer des Fahrzeugs
und seiner Umgebung durch eine der Situation angepasste Mindestausgabe
des Hupsignals verbessert. Ferner werden auch die Akzeptanz und damit
der Nutzen einer akustischen Warneinrichtung in einem Fahrzeug verbessert,
in dem ggf. die Dauer eines Hupsignals auf eine sehr kurze, akustische
Warnausgabe begrenzt wird, wenn die Situation dies erfordert.
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Durch
die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten
Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen
der in dem unabhängigen Anspruch angegebenen Steuereinrichtung
möglich. Vorteilhaft ist es, zusätzlich zu der
Dauer auch die Harmonie und/oder die Lautstärke eines von
der akustischen Ausgabeeinheit ausgegebenen Warntons in Abhängigkeit
von dem wenigstens einen Fahrzeugzustand zu wählen. Durch
eine entsprechende Lautstärke, beispielsweise bei einer
besonders kritischen Situation oder bei einer besonders hohen Geschwindigkeit,
wird zusätzlich zu einer Mindestdauer einer Ausgabe auch
eine gute Wahrnehmbarkeit des ausgegebenen Warnsignals sichergestellt.
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Ferner
kann für den Fall, das nur ein kurzes Signal ausgegeben
wird, dieses Signal zudem recht leise bzw. harmonisch ausgestaltet
werden.
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Ferner
ist es vorteilhaft, neben dem Fahrzeugzustand auch eine Zeit anhand
einer internen Uhr des Fahrzeugs zu berücksichtigen. Hierdurch
kann z. B. einer versehentlichen Betätigung der Hupe während
bei Nacht beispielsweise im Stand eine unnötige Störung
der Umgebung durch eine Begrenzung einer Dauer des Hupensignals
verhindert werden. Wird beispielsweise dagegen als Position eines
Fahrzeugs die Autobahn festgestellt, so kann, hier abhängig
von dem Aufenthaltsort, entsprechend stets eine längere
Ausgabe des akustischen Warntons veranlasst werden.
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Um
die Festlegung der Dauer der Ausgabe der akustischen Warnung auf
einfache Weise abrufbar zu machen, weist die Steuereinrichtung hierzu
vorzugsweise eine entsprechende Speichereinheit auf, in der den entsprechenden
Fahrzeugzuständen jeweils eine Dauer für die Ausgabe
eines akustischen Warntons zugewiesen ist. Durch einen einfachen
Speicherzugriff kann damit die gewünschte Dauer ausgelesen
werden.
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Es
ist ferner vorteilhaft, bei einer Betätigung einer manuellen
Eingabeeinheit zum Auslösen des akustischen Warntons über
eine vorgegebene Zeit hinaus bzw. über einen vorgegebenen
Druckpunkt hinaus die Ausgabe gemäß einer weiteren,
vom Fahrzeugzustand unabhängigen Ansteuerungsvorschrift
fortzuführen. Hierbei ist es insbesondere vorteilhaft,
in einem solchen Fall eine akustische Warnausgabe nicht abzubrechen, solange
eine Betätigung der manuellen Eingabeeinheit zum Auslösen
der akustischen Warnung erfolgt. Hiermit kann sichergestellt werden,
dass für den Fall, dass auch weiterhin einer Warnausgabe
gewünscht wird, kein automatischer Abbruch der akustischen
Warnausgabe erfolgt.
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Entsprechende
Vorteile ergeben sich für ein erfindungsgemäßes
Verfahren der Ansteuerung einer akustischen Warneinrichtung eines
Fahrzeugs in Abhängigkeit von wenigstens einem Fahrzeugzustand.
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Vorzugsweise
ist hierbei ein Auswahlschritt vorgesehen, mittels dem eine von
mehreren gespeicherten Ansteuervorschriften zur Ansteuerung der
akustischen Warneinrichtung in Abhängigkeit von einem Fahrzeugzustand
durch einen Fahrer ausgewählt werden kann. Hierdurch kann
jeder Fahrer ein von ihm gewünschtes Profil einer akustischen
Warneinrichtung auswählen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines Fahrzeugs mit einer erfindungsgemäßen
Steuereinrichtung,
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2 ein
Ausführungsbeispiel für einen erfindungsgemäßen
Verfahrensablauf zur Ansteuerung einer akustischen Warneinrichtung
eines Fahrzeugs.
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Ausführungsformen
der Erfindung
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In
der 1 ist ein Kraftfahrzeug 1 schematisch
in einer Aufsicht gezeigt, das eine akustische Warneinrichtung 2 aufweist,
mittels der ein akustisches Warnsignal in einen Außenraum
des Fahrzeugs 1 ausgegeben werden kann. Die Ausgabe eines
akustischen Warnsignals kann dabei von einem Fahrer über
eine Betätigung eines Eingabemittels 3 ausgelöst
werden. Das Eingabemittel 3 ist beispielsweise an einem
Lenkrad 4 des Fahrzeugs angeordnet. In dem hier gezeigten
Ausführungsbeispiel ist das Eingabemittel 3 über
eine Datenleitung 5 mit einer Steuereinrichtung 6 verbunden.
Die Steuereinrichtung 6 steuert dabei die akustische Warneinrichtung 2 in
Abhängigkeit von einer Betätigung des Eingabemittels 3 an.
Die Betätigung des Eingabemittels 3 wird hierbei
von einer Recheneinrichtung 7 erfasst, die beispielsweise
als ein Mikroprozessor oder als ein ASIC ausgeführt ist.
Ein Ansteuersignal wird von der Recheneinrichtung 7 an
die akustische Warneinrichtung 2 ausgegeben. Die akustische
Warneinrichtung 2 wird dabei in Abhängigkeit von
einer Ansteuervorschrift angesteuert. Die Ansteuervorschrift ist
in einer Ausführungsform in einer Speichereinheit 8 der
Steuereinrichtung 6 abgelegt.
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Die
Ansteuerung der akustischen Warneinrichtung 2 erfolgt entsprechend
der Ansteuerungsvorschrift in Abhängigkeit von einem erfassten
Fahrzeugzustand. Hierzu ist die Steuereinrichtung 6 über
entsprechende Schnittstellen entweder unmittelbar mit Sensoren zur
Erfassung von Fahrzeugzuständen verbunden. Es ist dabei
auch möglich, dass die Steuereinrichtung 6 mit
anderen Steuereinrichtungen verbunden sind, die wiederum mit Sensoren
zur Erfassung von Fahrzeugzuständen verbunden sind. So
ist die Steuereinrichtung 6 beispielsweise mit einem Wegsensor 9 zur
Erfassung einer Raddrehung und damit zur Erfassung einer Fahrzeuggeschwindigkeit
verbunden. Ferner ist die Steuereinrichtung 6 an einen
Datenbus 10 angeschlossen, an den verschiedene Fahrzeugsysteme,
beispielsweise ein Bremsensteuergerät 11, angeschlossen
sind. Über das Bremsensteuergerät 11 sind
Sensoren 12 zur Erfassung einer Bremsbetätigung
abrufbar. Ferner kann an den Datenbus 10 ein Abstandsensor 13 angeschlossen
sein, über den ein Abstand zu einem Hindernis vor dem Fahrzeug
gemessen werden kann. Der Abstandsensor 13 ist beispielsweise
als ein Radarsensor oder als ein Ultraschallsensor ausgeführt.
Der Abstandsensor 13 ist beispielsweise Teil eines Systems
für ein abstandsgeregeltes Folgefahren, bei dem Hindernisse
vor dem Fahrzeug erfasst und die Fahrzeuggeschwindigkeit an das vorausfahrende
Hindernis angepasst wird. Ferner ist die Steuereinrichtung 6 in
einer alternativen oder ergänzenden Ausführung
mit einer Navigationseinrichtung 14 verbunden, die über
eine Antenneneinheit 15 und eine der Navigationseinrichtung 14 zugeordnete
digitale Karte eine Position des Fahrzeugs in einem Straßennetz ermitteln
kann. Ferner weist vorzugsweise die Navigationseinrichtung 14 eine
Uhrenschaltung 16 auf, über die eine aktuelle
Zeit im Fahrzeug verfügbar ist.
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In
einer ersten Ausführungsform kann bei der in der
1 gezeigten
Gestaltung eine Ansteuerung der akustischen Warneinrichtung gemäß der
folgenden Tabelle erfolgen, wobei bei möglicherweise widersprüchlichen
Anweisungen stets die längste Dauer des Signals ausgegeben
würde. Tabelle:
| Beschränkung
des akustischen Signals auf einer Ausgabedauer von 0,2 Sekunden | Ausgabe
solange das Signal betätigt wird, falls keine Beschränkung | Ausgabedauer
mindestens 3 Sekunden |
Geschwindigkeit > 80 km/h | | | X
L |
Geschwindigkeit < 80 km/h und > 6 km/h | | X
(oder
alternativ Mindestdauer 1 s) | |
Geschwindigkeit < 6 km/h | X | | |
Fahrzeugposition
Autobahn | | | X |
Fahrzeugposition Kurgebiet | X | | |
Hindernis
auf Kollisionskurs | | Mögliche
Kollision in > 5 s | Mögliche
Kollision in < 5
s
D |
Starke
Bremsung | | | X |
Position
Wohngebiet und Zeit zwischen 22 und 6 Uhr | X | | |
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In
allen anderen Fällen, in denen gemäß der
obigen Tabelle keine besondere Zuordnung zu einer Dauer einer Betätigung
des Eingabemittels zugewiesen wird, kann an einer ersten Ausführungsform
bei jeder Betätigung eine Mindestdauer von 1 Sekunde vorgesehen
sein. In einer anderen Ausführungsform kann in diesem Fall
aber auch vorgesehen sein, eine Ausgabe eines akustischen Warnsignals
genau so lange auszuführen, wie das Eingabemittel 3 betätigt
wird.
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In
Abhängigkeit von bestimmten Fahrzeugsituationen ist es
zudem möglich, eine größere Lautstärke und/oder
einen dissonanten Klang für eine Ausgabe eine Warnung zu
wählen. Entsprechende Situationen, in denen dies erfolgen
soll, sind in der Tabelle zusätzlich durch den Buchstaben
L (große Lautstärke) oder D (dissonanter Klang)
hervorgehoben.
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Entsprechend
einem Benutzerwunsch können die Festlegungen für
die Abhängigkeiten gemäß der oben genannten
Tabelle variiert werden. Ferner ist es auch möglich, weitere
Abhängigkeiten von Fahrzeugzuständen in der Ansteuerungsvorschrift
gemäß der Tabelle zu ergänzen. Hierbei
ist es beispielsweise möglich, die in dem Speicher 8 vorgesehene
Ansteuerungsvorschrift durch einen Benutzer zu verändern.
Für diese Änderung ist eine Eingabeeinheit 17 vorgesehen,
die mit der Steuereinrichtung 6 verbunden ist. In einer
Anzeigeeinrichtung 18 sind bevorzugt verschiedene Profile
bzw. Parameter der Ansteuerungsvorschrift angegeben, die ein Benutzer über
eine Steuerung der Eingabeeinheit 17 auswählen
kann, beispielsweise die Mindest- bzw. Maximaldauer einer Ausgabe
für eine oder mehrere Fahrsituationen.
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In
einer weiteren Ausführungsform ist es auch möglich,
dass über den Datenbus 10 z. B. im Falle eines Fahrzeugdefekts,
ein Warnsignal automatisch ausgegeben wird. Versagen z. B. die Bremsen
des Fahrzeugs, kann automatisch ein Warnsignal mit einer Mindestdauer
von bspw. 2 s ausgegeben werden. Ferner ist es auch möglich,
ein Warnsignal für den Fall auszugeben, dass ein ESP ein
Schleudern des Fahrzeugs detektiert. Gleiches ist auch dann möglich,
wenn der Fahrer eine Vollbremsung macht oder eine Bremse über
ein vorgegebenes Maß hinaus betätigt wird.
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Ein
Ausführungsbeispiel für einen erfindungsgemäßen
Verfahrensablauf ist in der 2 dargestellt. Ausgehend
von einem Initialisierungsschritt 20 wird eine Betätigung
des Eingabemittels 3 erfasst. In einem anschließenden
Ausgabeschritt 21 wird eine Betätigung der akustischen
Warneinrichtung 2 entsprechend der vorgegebenen Ansteuerungsvorschrift
in Abhängigkeit von einem Fahrzeugzustand durchgeführt.
In einer ersten Ausführungsform kann das Verfahren nun
beendet werden. In einer weiteren erfindungsgemäßen
Ausführungsform schließt sich ein Prüfschritt 22 an,
in dem überprüft wird, ob die Eingabeeinheit 3 über
ein vorgegebenes Maß von beispielsweise drei Sekunden oder über
einen vorgegebenen Druck hinaus betätigt wird. Eine entsprechende
Druckmessung kann in die Eingabeeinheit 3 integriert sein.
Wird eine Betätigung über einen vorgegebenen Zeitraum
hinaus bzw. über einen vorgegebenen Druck hinaus festgestellt,
so wird zu einem Ausgabeschritt 23 weiterverzweigt und
eine Ausgabe wird gemäß einer weiteren, in dem
Speicher 8 abgelegten Ausführungsvorschrift fortgeführt.
So ist es beispielsweise möglich, in diesem Fall die Lautstärke
der akustischen Warneinrichtung nochmals zu erhöhen und
die Dauer zumindest entsprechend der Betätigung des Eingabemittels 3 festzulegen
bzw. hierüber hinaus noch zu verlängern. Wird
in dem Prüfschritt 22 keine Überschreitung
eines bestimmten Drucks bzw. einer bestimmten Betätigungsdauer
festgestellt, so wird eine akustische Ausgabe einer Warnung entsprechend
dem erfassten Fahrzeugzustand durchgeführt und anschließend beendet.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform können auch Abstandssensoren 19,
die an einer Rückseite des Fahrzeugs angeordnet sind, mit
der Steuereinrichtung 6 verbunden sein. Setzt das Fahrzeug
zurück und wird festgestellt, dass sich innerhalb eines
Abstands von beispielsweise zwei Metern ein Hindernis befindet, kann
auch eine automatische Ausgabe von sehr kurzen Hup-Signalen durch
die Steuereinrichtung 6 auch ohne eine Betätigung
des Eingabemittels 3 ausgelöst werden, um bei
einem Rangieren mögliche andere Verkehrsteilnehmer zu warnen.
Eine solche Ausgabe von Warnsignalen kann insbesondere mit einer
verringerten Lautstärke erfolgen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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