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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Fehlerstromschutzschalter,
aufweisend einen Summenstromwandler, eine Auswerteelektronik, wenigstens
ein erstes bewegliches Kontaktelement, welches mit einer Kraft beaufschlagt
ist, wenigstens ein zweites Kontaktelement, welches mit dem wenigstens
einen ersten Kontaktelement elektrisch verbindbar ist, eine Auslösemechanik
zur Entriegelung des wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelementes,
sowie eine Steuereinheit, die über eine Steuerleitung mit
dem Summenstromwandler verbunden ist, und eine Prüfungseinrichtung,
mit einem Prüfwiderstand und einer Prüftaste,
zur Erzeugung eines definierten Fehlerstromes. Ferner betrifft die
Erfindung ein Verfahren zum Durchführen eines Selbsttestes
eines Fehlerstromschutzschalters.
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Fehlerstromschutzschalter
können Erdschlussströme erfassen und trennen bei
der Erfassung eines Erdschlussstromes alle mit dem Fehlerstromschutzschalter
verbundenen Stromleiter eines zu schützenden Stromkreises.
Fehlerstromschutzschalter sind zwischen einer Spannungsversorgung und
einer zu versorgenden Last geschaltet.
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Zur
Sicherstellung der ordnungsgemäßen Funktion des
Fehlerstromschutzschalters ist in gewissen Zeitabständen
ein Test der Funktionsfähigkeit des Fehlerstromschutzschalters
durchzuführen. Dabei wird überprüft,
ob die Auslösefunktion des Fehlerstromschutzschalters intakt
ist.
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Die Überprüfung
erfolgt in der Regel durch einen Benutzer. Dieser drückt
hierzu eine im Fehlerstromschutzschalter integrierte Prüftaste
einer Prüfeinrichtung. Dabei wird im Fehlerstromschutzschalter ein
definierter Fehlerstrom erzeugt, der diesen zum Auslösen
bringt.
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Dieses
Verfahren birgt jedoch zwei entscheidende Nachteile. Der regelmäßig
durchzuführende Test wird oftmals nicht angestoßen,
weil der Benutzer dies vergisst. Ferner werden bei Prüfung
der Auslösefunktion die Verbraucher temporär vom
Stromkreis getrennt, was in vielen Fällen nicht gewünscht
ist, weil die Last bzw. die Anlage, in der der Fehlerstromschutzschalter
integriert ist, dann nicht verfügbar ist.
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Daher
ist ein Fehlerstromschutzschalter wünschenswert, der die
ordnungsgemäße Funktion aller seiner, zum Auslösen
notwendigen Komponenten selbstständig in regelmäßigen
Abständen prüft, ohne dabei den Stromkreis zu
unterbrechen.
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Eine
Möglichkeit, einen Fehlerstromschutzschalter mit Selbsttestfunktion
zu realisieren, ist in der
EP
1 562 213 B1 offenbart. Bei der dort beschriebenen Anordnung
werden während des Selbsttests Kontaktpaare geschlossen,
die einen Bypass zu den eigentlichen Schaltkontakten darstellen
und die Versorgung der Verbraucher während des Tests sicherstellen.
Nachteilig hierbei ist jedoch, dass sich durch diese zusätzlichen
Kontaktpaare der Platzbedarf und auch die Kosten des Fehlerstromschutzschalters
erhöhen, da neben dem relativ teurem Kontaktmaterial auch
ein zusätzlicher Stellantrieb zum Schließen und Öffnen
dieser Hilfskontakte erforderlich ist.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, einen konstruktiv einfachen und kostengünstig
herzustellenden Fehlerstromschutzschalter zu schaffen, der die ordnungsgemäße
Funktion aller seiner, zum Auslösen notwendigen Komponenten
selbstständig in regelmäßigen Abständen
prüft, ohne dabei den oder die abgesicherten Stromkreis(e)
zu unterbrechen. Ferner soll ein einfaches und kostengünstig
durchführbares Verfahren zur selbstständigen Überprüfung
der Funktionstätigkeit eines Fehlerstromschutzschalters
geschaffen werden.
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Diese
Aufgaben werden erfindungsgemäß durch einen Fehlerstromschutzschalter
mit den Merkmalen gemäß dem unabhängigen
Patentanspruch 1 sowie durch ein Verfahren zum Durchführen eines
Selbsttestes eines Fehlerstromschutzschalters gemäß dem
Patentanspruch 15 gelöst. Weitere Merkmale und Details
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der
Beschreibung sowie den Zeichnungen. Merkmale und Details die im
Zusammenhang mit dem Fehlerstromschutzschalter beschrieben sind
gelten dabei selbstverständlich auch im Zusammenhang mit
dem Verfahren zum Durchführen eines Selbsttestes eines
Fehlerstromschutzschalters, und jeweils umgekehrt.
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Gemäß dem
ersten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch einen Fehlerstromschutzschalter,
aufweisend einen Summenstromwandler, eine Auswerteelektronik, wenigstens
ein erstes bewegliches Kontaktelement, welches mit einer Kraft beaufschlagt
ist, wenigstens ein zweites Kontaktelement, welches mit dem wenigstens
einen ersten Kontaktelement elektrisch verbindbar ist, eine Auslösemechanik
zur Entriegelung des wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelementes,
sowie eine Steuereinheit, die über eine Steuerleitung mit
dem Summenstromwandler verbunden ist, und eine Prüfungseinrichtung,
mit einem Prüfwiderstand und einer Prüftaste,
zur Erzeugung eines definierten Fehlerstromes, bei dem das wenigstens
eine zweite Kontaktelement beweglich gelagert und mit einer Kraft beaufschlagt
ist, um der Bewegung des wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelementes
folgen zu können, dass Begrenzungsmittel vorgesehen sind,
um die Bewegung des wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelementes
zu begrenzen, und dass Überprüfungsmittel zur
Feststellung der Bewegung des wenigstens einen zweiten beweglichen Kontaktelementes
vorgesehen sind, gelöst.
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Der
Kern der Erfindung liegt in der Verwendung von wenigstens einem
zweiten beweglichen Kontaktelement, d. h. den eigentlichen Festkontakten,
die beim Selbsttest des Fehlerstromschutzschalters der Bewegung
des wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelementes folgen
können, und in der Begrenzung der Bewegung des wenigstens
einen ersten beweglichen Kontaktelementes und damit auch des wenigstens
einen zweiten beweglichen Kontaktelementes. Das wenigstens eine
erste be wegliche Kontaktelement stellt den aus dem Stand der Technik
bekannten beweglichen Kontakt dar, während das wenigstens
eine zweite bewegliche Kontaktelement den eigentlichen Festkontakt
darstellt. Durch einen derartigen Fehlerstromschutzschalter sind
alle zur Auslösung des Fehlerstromschutzschalters erforderlichen
Komponenten, wie zum Beispiel der Summenstromwandler, die Auswerteelektronik
oder die Auslösemechanik, prüfbar, ohne dass die
Last, die dem Fehlerstromschutzschalter nachgeschaltet ist, vom
Stromkreis getrennt werden muss. Die Anzahl der zum Selbsttest erforderlichen Teile
ist geringer, als bei einer aus dem Stand der Technik bekannten
Lösung, bei der parallele Schaltkontakte und zusätzliche
Stellantriebe benötigt werden. Durch einen derartigen Fehlerstromschutzschalter
lassen sich Kosten sparen und der Fehlerstromschutzschalter kann
kompakt aufgebaut werden.
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Bei
dem Selbsttest des Fehlerstromschutzschalters wird ein Fehlerstrom
erzeugt und das wenigstens eine erste bewegliche Kontaktelement
aus einer ersten Position, d. h. der Ausgangsposition, in eine zweite
definierte Position, bewegt. Dieser Bewegung des wenigstens einen
ersten beweglichen Kontaktelementes folgt das wenigstens eine zweite
bewegliche Kontaktelement, so dass der elektrische Kontakt beider
Kontaktelement und damit der Stromkreis nicht unterbrochen wird.
Hierzu wird das wenigstens eine zweite bewegliche Kontaktelement
mit einer Kraft beaufschlagt. Wird festgestellt, dass das wenigstens
eine zweite bewegliche Kontaktelement der Bewegung des wenigstens
einen ersten beweglichen Kontaktelementes gefolgt ist und ist der
Stromkreis nicht unterbrochen, sind die zum Auslösen des Fehlerstromschutzschalters
erforderlichen Elemente voll funktionsfähig. D. h., durch
das Anlegen eines vordefinierten Fehlerstromes wird die Funktionstätigkeit
des Fehlerstromschutzschalters, d. h., des Summenstromwandlers,
der Auslösemechanik, der Auswerteelektronik und der Kontaktelemente
selbst, überprüft. Wird der Stromkreis nach Anlegen
des definierten Fehlerstromes unterbrochen, ist dies ein Indiz dafür,
dass der Fehlerstromschutzschalter defekt ist. Im Prinzip läuft
in dem Fehlerstromschutzschalter das gleiche Prinzip ab, wie bei
dem Vorliegen eines realen Fehlerstromes, nur dass die Bewegung
der Kontaktelemente eingeschränkt wird. Die Einschränkung
der Bewegung des ersten und damit auch des zweiten Kontaktelementes
wird durch das Begrenzungsmittel realisiert. Zum Feststellen der
Funktionsfähigkeit des Fehlerstromschutzschalters, d. h.
der zum Auslösen notwendigen Elemente, ist es ausreichend,
wenn festgestellt wird, dass sich sowohl das wenigstens eine erste
bewegliche Kontaktelement, als auch das wenigstens eine zweite bewegliche Kontaktelement über
eine bestimmte Distanz bewegen. Die vollständige Bewegung
des wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelementes wird jedoch
bei dem Selbsttest nicht ermöglicht, wodurch der Stromkreis
aufrecht gehalten werden kann. Dies erfolgt dadurch, dass das wenigstens
eine zweite bewegliche Kontaktelement durch seine bewegliche Lagerung
der begrenzten Bewegung des wenigstens einen ersten beweglichen
Kontaktelementes folgen kann.
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Durch
die Überprüfung der Bewegung des wenigstens einen
zweiten beweglichen Kontaktelementes kann festgestellt werden, dass
auch das wenigstens eine erste bewegliche Kontaktelement sich bewegt
haben muss. D. h., hat sich das zweite Kontaktelement in eine vordefinierte
Position bewegt, muss auch das erste Kontaktelement sich in eine
vordefinierte Position bewegt haben. Dies funktioniert jedoch nur,
wenn die auslösenden Elemente, d. h., der Summenstromwandler,
die Auslösemechanik, die Auswerteelektronik und die entsprechenden
Verbindungsleitungen, voll funktionsfähig sind. D. h.,
anhand der Bewegung des zweiten beweglichen Kontaktelementes und
des nicht unterbrochenen Stromkreises können die Überprüfungsmittel
Rückschlüsse auf die Funktionsfähigkeit
des Fehlerstromschutzschalters treffen.
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Besonders
bevorzugt ist ein Fehlerstromschutzschalter, bei dem eine beweglich
gehaltene Verklinkungseinheit und eine Schaltaktorik zur Steuerung
der Verklinkungseinheit vorgesehen sind, wobei die Verklinkungseinheit
mit dem wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelement und/oder mit
dem we nigstens einen zweiten beweglichen Kontaktelement in Wirkkontakt
bringbar ist, um die Bewegung der Kontaktelemente freizugeben und/oder
zu beschränken. Die Verklinkungseinheit stellt das Begrenzungsmittel
dar. Die beweglich gehaltene Verklinkungseinheit kann über
die Schaltaktorik und diese über die Steuereinheit gesteuert
werden. Die Verklinkungseinheit ist dabei derart ausgebildet, dass
sie in einer Lage die Bewegung des wenigstens einen zweiten beweglichen
Kontaktelementes verhindern kann. D. h., in dieser Lage befindet
sich der Fehlerstromschutzschalter in seinem Normalzustand. Die wenigstens
einen zweiten beweglichen Kontaktelemente sind in dem Normalzustand
des Fehlerstromschutzschalters durch die Verklinkungseinheit fixiert. Bei
einem Auslösevorgang aufgrund eines real auftretenden Fehlerstroms
entriegelt die Schaltmechanik die wenigstens einen ersten beweglichen
Kontaktelemente. Dadurch werden die wenigstens einen ersten beweglichen
Kontaktelemente von den fixierten wenigstens einen zweiten beweglichen
Kontaktelement getrennt und der Stromkreis unterbrochen. In dieser
Funktion unterscheidet sich der Fehlerstromschutzschalter nicht
von einem gewöhnlichen Fehlerstromschutzschalter.
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Die
Verklinkungseinheit kann aufgrund seiner Ausgestaltung in einer
anderen Lage die Bewegung des wenigstens einen zweiten beweglichen Kontaktelementes
freigeben, und gleichzeitig die Bewegung des wenigstens einen ersten
beweglichen Kontaktelementes nach einer bestimmten Verschwenkung
oder Verdrehung einschränken. Hierzu ist die Verklinkungseinheit
bevorzugt beweglich an dem Fehlerstromschutzschalter gelagert. Durch
eine Verschiebung oder insbesondere eine Verschwenkung der Verklinkungseinheit
kann diese die Bewegung des ersten und des zweiten Kontaktelementes steuern.
Die Verklinkungseinheit ist durch die Schaltaktorik, die von der
Steuereinheit angesteuert wird, bewegbar. Dabei setzt die Schaltaktorik
elektronische Signale der Steuereinheit in eine mechanische Bewegung
um, d. h. sie bewegt die Verklinkungseinheit.
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Die
Verklinkungseinheit des Fehlerstromschutzschalters weist bevorzugt
eine ringsegmentförmige Form auf. Insbesondere die Form
eines halben Ringsegmentes ist besonders vorteilhaft. So kann die
Außenmantelfläche eines freien Endes der ringsegmentförmigen
Verklinkungseinheit das wenigstens eine zweite bewegliche Kontaktelement
fixieren. Bei einer Bewegung der Verklinkungseinheit, insbesondere
bei einer Drehung der Verklinkungseinheit um eine Drehachse, kann
die Verklinkungseinheit das wenigstens eine zweite bewegliche Kontaktelement
freigeben, so dass dieses beweglich gehalten ist. Bei der Erzeugung
eines vordefinierten Fehlerstromes wird die Verklinkungseinheit
aus der Position, in der sie das wenigstens eine zweite bewegliche
Kontaktelement fixiert, in eine zweite vordefinierte Position bewegt,
insbesondere gedreht oder verschwenkt, so dass die Innenmantelfläche
des anderen freien Endes der ringsegmentförmigen Verklinkungseinheit
die Bewegung des wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelementes
begrenzt. D. h., das wenigstens eine erste bewegliche Kontaktelement
kann beispielsweise um eine bestimmte Gradzahl gedreht werden, bevor
es an der Innenmantelfläche der ringsegmentförmigen
Verklinkungseinheit anschlägt. Die Bewegung des ersten
Kontaktelementes wird also durch die Form der Verklinkungseinheit begrenzt.
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Das
wenigstens eine zweite bewegliche Kontaktelement ist mit einer Kraft
beaufschlagt, um der Bewegung des wenigstens einen ersten beweglichen
Kontaktelementes zu folgen. So kann das zweite bewegliche Kontaktelement
auch bei einer Bewegung des ersten beweglichen Kontaktelementes
mit diesem in Kontakt bleiben und der Stromkreis aufrecht gehalten
werden, so dass die Last nicht von Stromnetz getrennt werden muss.
Der Funktionstest des Fehlerstromschutzschalters kann durchgeführt werden,
ohne dass die nachgeschaltete Last beeinflusst wird.
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Bevorzugt
ist ein Fehlerstromschutzschalter, bei dem das wenigstens eine erste
bewegliche Kontaktelement durch ein erstes Federelement mit einer Kraft
beaufschlagbar und dass das wenigstens eine zweite bewegliche Kontaktelement
durch ein zweites Federelement mit einer Kraft beaufschlagbar ist. Hierdurch
können die Bewegungen der beiden Kontaktelemente vorgegeben
werden, sobald sie freigegeben werden. Das wenigstens eine erste
bewegliche Kontaktelement ist vorteilhafterweise durch eine Zugkraft,
insbesondere über eine Zugfeder, beaufschlagt, während
das wenigstens eine zweite bewegliche Kontaktelement durch eine
Druckkraft, insbesondere über eine Druckfeder, beaufschlagt
ist. Nach dem Entriegeln des ersten Kontaktelementes durch die Schaltmechanik
zieht die Zugfeder das erste Kontaktelement aus seiner Ausgangsposition
in die vordefinierte zweite Position. Die Druckfeder drückt
bei der Bewegung des ersten Kontaktelementes das zweite Kontaktelement
permanent an das erste Kontaktelement an, so dass diese in einem
elektrischen Kontakt bleiben.
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Zur
sicheren Bewegung der Verklinkungseinheit ist diese durch ein drittes
Federelement ebenfalls mit einer Kraft beaufschlagt. Das dritte
Federelement ist bevorzugt eine Druckfeder, kann aber, je nach Angriffspunkt
der Feder an der Verklinkungseinheit, auch eine Zugfeder sein. Durch
das dritte Federelement, insbesondere die Druckfeder, wird die Verklinkungseinheit
zunächst in einer Position gehalten, in der es das erste
bewegliche Kontaktelement in der Ausgangsposition fixiert. Durch
die Schaltaktorik wird die Verklinkungseinheit entgegen der Federkraft
des dritten Federelementes bewegt.
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Bevorzugt
ist daher eine Fehlerstromschutzschalter, bei der die Verklinkungseinheit
derart ausgebildet ist, dass sie eine Bewegung des wenigstens einen
ersten beweglichen Kontaktelementes aus einer Ausgangsposition in
eine zweite definierte Position ermöglicht. D. h., die
Verklinkungseinheit ermöglicht eine vordefinierte Bewegung
der beiden Kontaktelemente aufgrund der Kraftbeaufschlagung durch die
Federelemente.
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Die Überprüfungsmittel
können gesondert in dem Fehlerstromschutzschalter angeordnet
sein. Besonders bevorzugt ist ein Fehlerstromschutzschalter, bei
dem die Überprüfungsmittel Teil der Steuereinheit sind.
Die Überprüfungsmittel werten die Bewegung zumindest
des wenigstens einen zweiten beweglichen Kontaktelementes aus. Die Überprüfungsmittel können
auch die Bewegung des wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelementes
auswerten. Hat das wenigstens eine zweite bewegliche Kontaktelement
eine definierte zweite Position eingenommen, d. h. eine vorgegebene
Strecke zurückgelegt, ist dies ein Indiz dafür,
dass sämtliche Komponenten, die zur Auslösung
des Fehlerstromschutzschalters und damit zur Unterbrechung des Stromkreises
erforderlich sind, funktionieren. Hat das zweite Kontaktelement
die vordefinierte Position nicht erreicht, ist das ein Indiz dafür,
dass ein Fehler in dem Fehlerstromschutzschalter vorliegt. Dabei
kann der Fehler in dem Summenstromwandler, der Auswerteelektronik,
der Auslösemechanik oder auch in den Kontaktelementen selbst
vorliegen. Sind die Kontakte der Kontaktelemente miteinander verschweißt,
so können die Kontaktelemente nicht bewegt werden, da eine
Relativbewegung der Kontaktelemente zueinander erforderlich ist,
ohne das der Kontakt zwischen diesen abbricht.
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Bevorzugt
weisen die Überprüfungsmittel der Fehlerstromschutzschalter
einen Schaltkontakt auf, der mit der Steuereinheit und dem zweiten
beweglichen Kontaktelement verbunden ist. Ist der Schaltkontakt
geöffnet, ist dies beispielsweise ein Anzeichen dafür,
dass das zweite bewegliche Kontaktelement die zweite vordefinierte
Position erreicht hat und damit sämtliche zur Auslösung
erforderlichen Komponenten des Fehlerstromschutzschalters funktionieren.
Ist der Schaltkontakt geschlossen, hat zumindest eine Komponente
des Fehlerstromschutzschalters nicht funktioniert. Ob der Schaltkontakt
geöffnet oder geschlossen ist wird durch die Überprüfungsmittel
festgestellt.
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Bevorzugt
weisen alle Kontaktelemente jeweils eine Kontaktstelle auf, wobei
bei einem geschlossenen Stromkreis die entsprechenden Kontaktstellen
der Kontaktelemente miteinander verbunden sind. Die Kontaktstellen
weisen ein sehr leitfähiges Kontaktmaterial auf.
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Ein
Fehlerstromschutzschalter, bei dem ein Stellantrieb vorgesehen, über
den die Steuereinheit das wenigstens eine erste bewegliche Kontaktelement
und das wenigstens eine zweite bewegliche Kontaktelement bewegen
kann, ist ebenfalls besonders bevorzugt. Durch den Stellantrieb
kann die Steuereinheit die Kontaktelemente nach Beendigung des Funktionstestes
des Fehlerstromschutzschalters wieder zurück in ihre Ausgangspositionen
bewegen. Nach der Zurückführung der Kontaktelemente
in ihre Ausgangspositionen wird auch die Verklinkungseinheit derart
bewegt, dass sie das wenigstens eine zweite bewegliche Kontaktelement
in seiner Ausgangsposition fixiert.
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Der
Fehlerstromschutzschalter kann mehrere Verklinkungseinheiten aufweisen.
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Ferner
ist ein Fehlerstromschutzschalter bevorzugt, bei dem die Auswerteelektronik
mit der Steuereinheit verbunden ist. Hierdurch ist es möglich, dass
während des Selbsttestes des Fehlerstromschutzschalters
dieser auch einen realen Fehlerstrom feststellen kann. In diesem
Fall wird die Verklinkungseinheit wieder in ihre Ausgangsposition
gebracht, wobei die Bewegung des wenigstens einen ersten beweglichen
Kontaktelementes nicht mehr begrenzt werden und dieser somit vollständig
geöffnet werden kann. D. h., in der vollständig
geöffneten Position ist das wenigstens eine erste bewegliche
Kontaktelement derart weit verschwenkt oder verdreht worden, dass
das wenigstens eine zweite bewegliche Kontaktelement dem ersten
Kontaktelement nicht mehr folgen kann und dadurch der Stromkreis durch
den Fehlerstromschutzschalter unterbrochen wird. Die Bewegung des
wenigstens einen zweiten bewegliche Kontaktelementes kann beispielsweise durch
das zweite Federelement begrenzt werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform des Fehlerstromschutzschalters
weist dieser eine Anzeigeeinrichtung und/oder eine Eingabeeinrichtung
auf. Die Anzeigeeinrichtung und/oder die Eingabeeinrichtung sind
mit der Steuereinheit des Fehlerstromschutzschalters verbunden.
Durch die Anzeigeeinrichtung kann beispielsweise der Zustand des
Fehlerstromschutzschalters angezeigt werden. So kann beispielsweise
angezeigt werden: „Selbsttest erfolgreich", Fehlerstromschutzschalter
betriebsbereit" „Fehlerstromschutzschalter defekt", etc.
Die Eingabeeinrichtung kann Bedienelemente aufweisen, über die
beispielsweise der automatische Selbsttest des Fehlerstromschutzschalters
aktiviert oder gesperrt werden kann.
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Gemäß des
zweiten Aspektes der Erfindung wird die Aufgabe durch ein Verfahren
zum Durchführen eines Selbsttestes eines Fehlerstromschutzschalters,
aufweisend einen Summenstromwandler, eine Auswerteelektronik, wenigstens
ein erstes bewegliches Kontaktelement, welches mit einer Kraft beaufschlagt
ist, wenigstens ein zweites bewegliches Kontaktelement, welches
mit dem wenigstens einen ersten Kontaktelement elektrisch verbindbar
ist, gelöst, wobei das wenigstens eine zweite bewegliche Kontaktelement
mit einer Kraft beaufschlagt und durch Begrenzungsmittel in einer
Ausgangsposition fixiert ist, eine Auslösemechanik zur
Bedienung des wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelementes,
sowie eine Steuereinheit, die über eine Steuerleitung mit
dem Summenstromwandler verbunden ist, und eine Prüfungseinrichtung,
mit einem Prüfwiderstand und einer Prüftaste,
wobei das Verfahren durch folgende Schritte gekennzeichnet ist:
- a) Freigabe der Bewegung des zweiten beweglichen
Kontaktelementes durch die Steuereinheit;
- b) Betätigung der Prüfungseinrichtung durch
Drücken der Prüftaste;
- c) Erzeugung eines definierten Fehlerstromes durch die Steuereinheit über
die Steuerleitung;
- d) Entriegelung des wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelementes
durch die Schaltmechanik, bei Feststellung eines Fehlerstromes durch
die Auswerteelektronik, die den Summenstromwandler überwacht;
- e) Positionieren der Begrenzungsmittel, um die Bewegung des
wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelementes zu begrenzen,
- e) Feststellung durch Überprüfungsmittel,
ob das wenigstens eine zweite bewegliche Kontaktelement dem wenigstens
einen ersten beweglichen Kontaktelement gefolgt ist und die wenigstens beiden
Kontaktelemente elektrisch miteinander verbunden geblieben sind.
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Im
Normalzustand ist das zweite bewegliche Kontaktelement durch Begrenzungsmittel
in einer Ausgangsposition fixiert. In dem Normalzustand ist das
erste bewegliche Kontaktelement durch die Schaltmechanik verriegelt.
Bei Auftritt eines realen Fehlerstromes, welcher von der Auswerteelektronik an
dem Summenwandler festgestellt wird, sendet die Auswerteelektronik
ein Signal an die Schaltmechanik und diese entriegelt das erste
bewegliche Kontaktelement. Hierdurch wird der Stromkreis unterbrochen und
die Last vor Schäden geschützt. Diese Funktionsweise
entspricht der Funktion eines gewöhnlichen Fehlerstromschutzschalters.
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Bei
dem Fehlerstromschutzschalter mit Selbsttestfunktion werden folgende
Schritt durchgeführt: Zu Beginn des Selbsttests erfolgt
zunächst die Freigabe der Bewegung des zweiten beweglichen Kontaktelementes
durch die Steuereinheit. D. h., die Fixierung des zweiten Kontaktelementes
wird gelöst, so dass dieses frei beweglich ist. Dabei wird
die Bewegung des zweiten Kontaktelementes nur noch durch das erste
Kontaktelement unterbunden. In einem nächsten Schritt wird
die Prüfungseinrichtung durch Drücken der Prüftaste
betätigt. Dies kann manuell erfolgen, aber auch voll automatisch
durch den Fehlerstromschutzschalter. Nach der Betätigung
der Prüfungseinrichtung erzeugt die Steuereinheit über die
Steuerleitung einen definierten Fehlerstrom. Dieser definierte Fehlerstrom
bringt den Fehlerstromschutzschalter zur Auslösung. D.
h., bei Feststellung eines Fehlerstromes durch die Auswerteelektronik, die
den Summenstromwandler überwacht, entriegelt die Schaltmechanik
das wenigstens eine erste bewegliche Kontaktelement. Hierdurch ist
das erste Kontaktelement frei beweglich. Parallel zur Entriegelung
des wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelementes wird das
Begrenzungsmittel positioniert, das die Bewegung des wenigstens
einen ersten beweglichen Kontakt elementes begrenzen. Nach der Entriegelung
bewegt sich das erste Kontaktelement aufgrund der Kraft, die auf
das Kontaktelement wirkt, aus seiner Ausgangsposition. D. h., das
wenigstens eine erste Kontaktelement wird aufgrund der Kraftbeaufschlagung
derart bewegt, in der Regel verschwenkt oder verdreht, bis die Bewegung
durch das Begrenzungsmittel gestoppt wird. Die Überprüfungsmittel
des Fehlerstromschutzschalters stellen fest, ob das wenigstens eine
zweite bewegliche Kontaktelement dem wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelement
gefolgt ist und die wenigstens beiden Kontaktelemente dabei elektrisch
miteinander verbunden geblieben sind. D. h., das wenigstens eine zweite
bewegliche Kontaktelement kann ebenfalls verschwenken oder verdrehen.
Das wenigstens eine zweite bewegliche Kontaktelement ist ebenfalls
mit einer Kraft beaufschlagt, die so auf das wenigstens eine zweite
bewegliche Kontaktelement wirkt, dass dieses der Bewegung des wenigstens
einen ersten beweglichen Kontaktelementes folgen kann. Dies wird
durch das Überprüfungsmittel überprüft.
Stellt das Überprüfungsmittel fest, dass das wenigstens eine
zweite bewegliche Kontaktelement ebenfalls aus seiner Ausgangsposition
fort bewegt wurde, und zwar über eine bestimmte vordefinierte
Strecke, so können Rückschlüsse auf die
Funktionsfähigkeit der Komponenten des Fehlerstromschutzschalters,
die für die Auslösung bei Auftreten eines Fehlerstromes erforderlich
sind, getätigt werden. Entscheidend dabei ist, inwieweit
sich das zweite Kontaktelement aus seiner Ausgangsposition entfernt
hat. Im optimalen Fall ist das zweite Kontaktelement der Bewegung
des ersten Kontaktelementes gefolgt. Die Bewegung des zweiten Kontaktelementes
wird dann durch die Begrenzung der Bewegung des ersten Kontaktelementes
ebenfalls gestoppt. Dabei bewegen sich die beiden Kontaktelemente
relativ zu einander, bleiben aber elektrisch miteinander verbunden.
So kann es passieren, dass zwar die beiden Kontaktelemente miteinander
verbunden bleiben, diese aber nicht oder nur unwesentlich aus ihren
Ausgangspositionen weg bewegt werden. Dies ist dann der Fall, wenn
die elektrisch in Verbindung stehenden Kontaktstellen der Kontaktelemente
miteinander verschweißt worden sind. Dadurch ist die erforderliche
Rela tivbewegung der Kontaktelemente zueinander nicht mehr möglich, wodurch
die Verschwenkung oder Verdrehung der Kontaktelemente unterbunden
wird. Die nicht erfolgte Bewegung des zweiten Kontaktelementes ist
dann ein Indiz für das Überprüfungsmittel,
dass der Fehlerstromschutzschalter defekt ist und bei dem Auftreten eines
realen Fehlerstromes den Stromkreis nicht abschalten würde
und die nachgeschaltete Last nicht schützen könnte.
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Durch
ein derartiges Verfahren kann sehr einfach die Funktionsfähigkeit
eines Fehlerstromschutzschalters geprüft werden, ohne dass
der Stromkreis überbrochen werden muss. Das Verfahren ist
sehr einfach durchführbar. Es werden kaum andere Komponenten
benötigt, die nicht sowieso für Betrieb des Fehlerstromschutzschalters
notwenig wären. Die entscheidende Änderung ist
die bewegliche Lagerung des zweiten Kontaktelementes und die Begrenzungsmittel,
die sowohl die Bewegung des ersten, als auch des zweiten Kontaktelementes
beeinflussen können. Im Normalbetrieb, d. h., wenn der Selbsttest
der Funktionsfähigkeit der Auslösekomponenten,
nicht durchgeführt wird, fixieren die Begrenzungsmittel
das zweite bewegliche Kontaktelement in seiner Ausgangsposition.
Nur im Falle des Selbsttests wird das Begrenzungsmittel bewegt und
gibt die Bewegung des zweiten Kontaktelementes frei. Die beiden
Kontaktelemente können über eine bestimmte vordefinierte
Strecke bewegt werden, ohne dass der elektrische Kontakt zwischen
ihnen unterbrochen wird. Dies gewährleistet zum einen das
Begrenzungsmittel und zum anderen die Kraftbeaufschlagung der beiden
Kontaktelemente. Die zur Feststellung des Fehlerstroms und zur Steuerung
des Begrenzungsmittels notwendigen Komponenten sind bereits in dem
Fehlerstromschutzschalter vorhanden. Die Überprüfungsmittel
können gesondert in dem Fehlerstromschutzschalter angeordnet
werden, sie können aber auch Teil der vorhandenen Steuereinheit
sein.
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Besonders
bevorzugt ist ein Verfahren, bei dem die Freigabe der Bewegung des
wenigstens einen zweiten beweglichen Kontaktelementes durch die
Bewegung einer Verklinkungseinheit erfolgt, welche das wenigstens
eine zweite bewegliche Kontaktelement in seiner Ausgangsposition
fixiert. D. h., das Begrenzungsmittel weist eine Verklinkungseinheit auf.
Die Verklinkungseinheit wird durch eine Schaltaktorik bewegt. D.
h., die Verklinkungseinheit ist bevorzugt verschwenkbar oder verdrehbar
gelagert. Besonders bevorzugt weist die Verklinkungseinheit eine
halbringförmige Form auf. Ein erstes freies Ende einer
derartigen Verklinkungseinheit kann das zweite Kontaktelement in
seiner Ausgangsposition fixieren. Nach der Verschwenkung oder Verdrehung
der Verklinkungseinheit gibt das erste freie Ende das zweite Kontaktelement
frei und das andere freie Ende der Verklinkungseinheit wird derart
positioniert, dass es die Bewegung des ersten Kontaktelementes begrenzen
kann. Dabei wird das andere frei Ende der Verklinkungseinheit derart
positioniert, dass das erste Kontaktelement an dieses Ende der Verklinkungseinheit
anschlägt und aufgrund der auf das zweite Kontaktelement
wirkenden Kraft dort verharrt. Die Begrenzung der Bewegung des ersten
und damit auch des zweiten Kontaktelementes sorgt dafür, dass
die beiden Kontaktelemente elektrisch miteinander verbunden bleiben,
so dass die Funktionsüberprüfung der Komponenten,
die für die Trennung der Stromunterbrechung erforderlich
sind, geprüft werden können, ohne dass der Strom
unterbrochen wird. Die nachgeschaltete Last bekommt sozusagen nichts
von dem Selbsttest des Fehlerstromschutzschalters mit.
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Bevorzugt
ist ferner ein Verfahren, bei dem das wenigstens eine zweite bewegliche
Kontaktelement durch die Kraft eines zweiten Federelementes in Richtung
des wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelementes gedrückt
wird. Die Kraftbeaufschlagung auf das wenigstens eine erste bewegliche
Kontaktelement und das wenigstens eine zweite bewegliche Kontaktelement
erfolgt vorteilhafterweise durch Federelemente. D. h., das erste
Kontaktelement wird bevorzugt durch eine Zugfeder kraftbeaufschlagt,
wahrend das zweite Kontaktelement bevorzugt durch eine Druckfeder
mit einer Kraft beaufschlagt wird. Durch die Kraftbeaufschlagung
des zweiten Kontaktelementes mittels einer Druckfeder kann das zweite
Kontaktele ment auf eine einfache, aber effektiven Art und Weise
dem ersten Kontaktelement folgen, ohne dass die Kontaktstellen der
Kontaktelemente getrennt werden. Das erste Kontaktelement wird durch
die Zugfeder bis zum Anschlag an das Begrenzungsmittel verschwenkt
bzw. verdreht. D. h., bevorzugt begrenzt die Verklinkungseinheit
die Bewegung des wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelementes.
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Besonders
bevorzugt ist des Weiteren ein Verfahren, bei dem nach erfolgtem
Selbsttest die Steuereinheit mittels eines Stellantriebes die wenigstens
beiden beweglichen Kontaktelemente in ihre Ausgangspositionen zurück
bringt, in der der Fehlerstromschutzschalter im Normalzustand ist.
Der Stellantrieb übt eine Kraft auf das erste bewegliche
Kontaktelement aus, so dass dieses in Richtung seiner Ausgangsposition
zurück bewegt wird. Durch die Bewegung des ersten beweglichen
Kontaktelementes wird das zweite bewegliche Kontaktelement ebenfalls
mitbewegt, bis es seine Ausgangsposition erreicht hat. Sobald beide
Kontaktelemente ihre Ausgangspositionen eingenommen haben, wird
die Verklinkungseinheit derart bewegt, dass diese das erste Kontaktelement
fixiert. Dabei kann die Bewegung der Verklinkungseinheit durch eine
an der Verklinkungseinheit fixierte Druckfeder erfolgen. D. h.,
sobald die Schaltaktorik keine Kraft mehr auf die Verklinkungseinheit
ausübt, wird diese aufgrund der auf sie wirkenden Federkraft
in Ihre Ursprungslage zurück bewegt, in der sie das erste
Kontaktelement fixiert.
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Besonders
bevorzugt ist ferner ein Verfahren das dadurch gekennzeichnet ist,
dass bei Feststellung eines realen Fehlerstromes die Verklinkungseinheit
durch die Schaltaktorik bewegt wird, so dass das vollständige Öffnen
des wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelementes ermöglicht
und dadurch der wenigstens eine erste bewegliche Kontaktelement
von dem wenigstens einen zweiten beweglichen Kontaktelement getrennt
wird. D. h., der Fehlerstromschutzschalter hält auch während
des Selbsttestes seine eigentliche Funktion aufrecht und schützt
weiterhin die Last vor einem real auftretenden Fehlerstrom.
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Dabei
wird das Begrenzungsmittel, insbesondere die Verklinkungseinheit,
derart bewegt, dass dieses das erste Kontaktelement nicht mehr in
seiner Bewegung begrenzt. Das erste bewegliche Kontaktelement wird
von dem zweiten beweglichen Kontaktelement entfernt, die elektrische
Verbindung getrennt und dadurch die Last vor einem Fehlerstrom geschützt.
Das zweite bewegliche Kontaktelement kann dieser weiteren Bewegung
des ersten Kontaktelementes nicht mehr folgen. So kann beispielsweise das
zweite Federelement, welches an dem zweiten Kontaktelement fixiert
ist, eine weitere Bewegung des zweiten Kontaktelementes in Richtung
des ersten Kontaktelementes unterbinden.
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Besonders
bevorzugt ist ein Verfahren, bei dem die zuvor erwähnten
Verfahrensschritte wiederholt automatisch durchgeführt
werden. Der Fehlerstromschutzschalter führt automatisch
Selbsttests bzw. Funktionstests durch. Der Fehlerstromschutzschalter
kann durch Drücken der Prüftaste auch manuell
geprüft werden. Bevorzugt wird die Prüfung jedoch
automatisch von dem Fehlerstromschutzschalter durchgeführt,
ohne dass ein Eingriff von außen erforderlich ist. So kann
die Prüfung in regelmäßigen oder unregelmäßigen
Abständen wiederholt werden.
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Das
Ergebnis der Überprüfung kann auf einer Anzeigeeinrichtung
dargestellt werden. So kann der aktuelle Zustand des Fehlerstromschutzschalters,
wie beispielsweise „Selbsttest erfolgreich", „Fehlerstromschutzschalter
betriebsbereit", „Fehlerstromschutzschalter defekt", oder Ähnliches,
auf der Anzeigeeinrichtung dargestellt werden. Ferner kann die Anzeigeeinrichtung
neben der optischen Anzeige eine akustische Anzeige durchführen,
insbesondere wenn ein Fehler gefunden wurde. Über eine
Eingabeeinrichtung kann der Fehlerstromschutzschalter ferner programmiert
werden. So können Bedienelemente vorgesehen sein, über
die die Steuereinheit programmiert werden kann. So kann beispielsweise
der automatische Selbsttest aktiviert oder gesperrt werden.
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Bevorzugt
ist ein Verfahren, bei dem zur Durchführung des Verfahrens
der Fehlerstromschutzschalter wie gemäß des ersten
Aspektes beschrieben ausgebildet ist.
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Die
Erfindung wird nun anhand von nicht ausschließlichen Ausführungsbeispielen,
unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnungen, näher erläutert.
Es zeigt:
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1 ein
Blockschaltbild des Fehlerstromschutzschalters;
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2 eine
schematische Ansicht der Kontaktelemente und des Begrenzungselementes
in einem Normalzustand;
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3 eine
schematische Ansicht der Kontaktelemente und des Begrenzungselementes
bei einer Auslösung durch eine realen Fehlerstrom;
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4 eine
schematische Ansicht der Kontaktelemente und des Begrenzungselementes
zu Beginn der Auslösung durch einen definierten Fehlerstrom
(Selbsttest);
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5 eine
schematische Ansicht der Kontaktelemente und des Begrenzungselementes
nach einer Auslösung durch einen definierten Fehlerstrom (Selbsttest);
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6 eine
schematische Ansicht der Kontaktelemente und des Begrenzungselementes
bei einer Auslösung durch einen realen Fehlerstrom während
des Selbsttestes.
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1 zeigt
ein Blockschaltbild des Fehlerstromschutzschalters 30.
Der Grundaufbau ist identisch mit einem herkömmlichen Fehlerstromschutzschalter,
bestehend aus einem Summenstromwandler 18, einer Auswerteelektronik 12,
einer Auslösemechanik 3, d. h. einem Schaltschloss,
und den beweglichen Kontaktelementen 1, auch als Schaltkontakte
bezeichnet. Um der normativen Forderung einer Prüfeinrichtung
gerecht zu werden, ist eine Prüftaste 14 und ein
Prüfwiderstand 13 vor gesehen, womit ein definierter
Fehlerstrom erzeugt werden kann, der den Fehlerstromschutzschalter 30 auslöst.
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Zur
Realisierung des Selbsttests ist eine Steuereinheit 11 vorgesehen,
die über eine Steuerleitung 15 einen oder verschieden
hohe Fehlerströme erzeugen kann. Dies kann durch eine zusätzliche
Sekundärwicklung am Summenstromwandler oder als paralleler
Anschluss zur Prüfeinrichtung 13, 14 aufgebaut
sein. Damit die Lastseite 20 während des Selbsttest
mit der Spannungsversorgung 19 verbunden bleibt, sind die
zweiten Kontaktelemente 2 derart ausgeführt, dass
sie den ersten beweglichen Kontaktelementen 1 folgen können.
Die zweiten beweglichen Kontaktelemente 2 stellen den Kern
des Fehlerstromschutzschalters 30 dar.
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Im
Normalzustand sind die zweiten beweglichen Kontaktelemente 2 mittels
der Begrenzungsmittel 10, d. h. der Verklinkungseinheit,
fixiert, siehe 2. Bei einem Auslösevorgang
entriegelt die Auslösemechanik 3 nur die ersten
beweglichen Kontaktelemente 1, siehe 3.
Die Funktion unterscheidet sich hierbei nicht von einem gewöhnlichen
Fehlerstromschutzschalter.
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Wird
von der Steuereinheit 11 des Fehlerstromschutzschalters 30 ein
Selbsttest durchgeführt, so wird als erster Schritt von
der Steuereinheit 11, mittels einer einfachen Schaltaktorik 5 die
Verklinkungseinheit 10 gelöst, siehe 4.
Im Anschluss erzeugt die Steuereinheit 11 über
die Steuerleitung 15 einen Fehlerstrom, der den Fehlerstromschutzschalter 30 zum
Auslösen bringen muss. Das zweite bewegliche Kontaktelement 2 folgt
hierbei dem ersten beweglichen Kontaktelement 1, wodurch
der Stromkreis während des Selbsttests geschlossen bleibt.
Dabei gewährleistet die Druckfeder 8 einen genügend
hohen Anpressdruck der beiden Kontaktelemente 1, 2 aneinander.
Die Verklinkungseinheit 10 ist so ausgestaltet, dass sie
das erste bewegliche Kontaktelement 1 nur so weit öffnen
lässt, wie nötig ist, um bei fixiertem zweiten
Kontaktelement die ordnungsgemäße Funktion des
Fehlerstromschutzschalters 30 sicher zu stellen.
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Die
Verklinkungseinheit 10 des Fehlerstromschutzschalters 30 weist
bevorzugt eine ringsegmentförmige Form auf. Insbesondere
die Form eines halben Ringsegmentes ist besonders vorteilhaft. So kann
die Außenmantelfläche eines freien Endes der ringsegmentförmigen
Verklinkungseinheit 10 das wenigstens eine zweite bewegliche
Kontaktelement 2 fixieren. Bei einer Bewegung der Verklinkungseinheit 10,
insbesondere bei einer Drehung der Verklinkungseinheit 10 um
eine Drehachse, kann die Verklinkungseinheit 10 das wenigstens
eine zweite bewegliche Kontaktelement 2 freigeben, so dass
dieses beweglich gehalten ist. Bei der Erzeugung eines vordefinierten
Fehlerstromes wird die Verklinkungseinheit 10 aus der Position,
in der sie das wenigstens eine zweite bewegliche Kontaktelement 2 fixiert,
in eine zweite vordefinierte Position bewegt, insbesondere gedreht
oder verschwenkt, dass die Innenmantelfläche der ringsegmentförmigen
Verklinkungseinheit 10 des anderen freien Endes der Verklinkungseinheit 10 die
Bewegung des wenigstens einen ersten beweglichen Kontaktelementes 1 begrenzt.
D. h., das wenigstens eine erste bewegliche Kontaktelement 1 kann
beispielsweise nur um eine bestimmte Gradzahl gedreht werden, bevor
es an der Innenmantelfläche der ringsegmentförmigen
Verklinkungseinheit 10 anschlägt.
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Mittels
eines Schaltkontaktes 9 kann die Steuereinheit 11 bzw.
die Überprüfungsmittel der Steuereinheit 11 feststellen,
ob sich das erste bewegliche Kontaktelement 1 beim Selbsttest
bis zu der definierten zweiten Position bewegt hat, siehe 5.
In der definierten zweiten Position liegt das erste bewegliche Kontaktelement 1 an
der Innenmantelfläche der Verklinkungseinheit 10 an.
Damit sind Fehler in der gesamten Auslösekette, vom Summenstromwandler 18, über
die Auswerteelektronik 12, bis hin zu Defekten in der Schaltmechanik 3 erkennbar. Auch
ein Defekt durch Verschweißen der beiden Kontaktelemente 1, 2 ist
hiermit detektierbar, da zum Öffnen eine Relativbewegung
der Kontaktelemente 1, 2 notwendig ist.
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Nach
erfolgreichem Selbsttest kann die Steuereinheit 11 mittels
eines Stellantriebes 4 das erste bewegliche Kontaktelement 1 und
das zweite bewegliche Kontaktelement 2 wieder in ihre Ausgangslagen
zurück bringen.
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Die
Steuereinheit 11 ist zusätzlich mit der Auswerteelektronik 12 verbunden.
Während eines Selbsttests kann somit auch ein realer Fehlerstrom festgestellt
werden. In diesem Fall wird die Verklinkungseinheit 10 mittels
der Schaltaktorik 5 wieder in die Ursprungslage gebracht,
wodurch das erste bewegliche Kontaktelement 1 vollständig öffnen
kann und den Stromkreis unterbricht.
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Zusätzlich
können auch noch eine Anzeigeeinrichtung 16 mit
der Steuereinheit 11 verbunden sein, womit der aktuelle
Zustand, z. B. „Selbsttest erfolgreich", „Gerät
betriebsbereit", etc., angezeigt werden kann. Auch eine Eingabeeinrichtung 17 ist
denkbar, um z. B. den automatischen Selbsttest zu aktivieren oder
zu sperren.
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Außerdem
ist es möglich, dass der Stellantrieb 4 dazu verwendet
wird, um ein automatisches Wiedereinschalten nach einer Auslösung
zu realisieren.
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Der
erfinderische Schritt liegt in der Verwendung von beweglichen zweiten
Kontaktelementen 2, die beim Selbsttest der Bewegung der
ersten beweglichen Kontaktelementen 1 folgen können,
um den Stromkreis geschlossen zu halten. Dadurch sind alle zur Auslösung
notwendigen Komponenten des Fehlerstromschutzschalters 30 manuell
oder automatisch prüfbar, ohne dass beim Selbsttest die
Last vom Netz getrennt werden muss. Die Anzahl der notwendigen Teile
ist dabei geringer als bei einer Lösung, bei der parallele
Schaltkontakte benutzt werden. Dadurch lassen sich Kosten und sparen
und das Gerät kann kompakter aufgebaut werden.
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Bevorzugt
ist der Fehlerstromschutzschalter ein Differenzschutzschalter.
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- 1
- beweglichen
Schaltkontakte
- 2
- Festkontakte
- 3
- Auslösemechanik/Schaltschloss
- 4
- Stellantrieb
- 5
- Schaltaktorik
- 6
- Druckfeder
- 7
- Zugfeder
- 8
- Druckfeder
- 9
- Schaltkontakt
- 10
- Begrenzungsmittel/Verklinkungseinheit
- 11
- Steuereinheit
- 12
- Auswerteelektronik
- 13
- Prüfwiderstand
- 14
- Prüftaste
- 15
- Steuerleitung
- 16
- Anzeigeelemente
- 17
- Bedienelemente
- 18
- Summenstromwandler
- 19
- Spannungsversorgung
- 20
- Lastseite
- 21
- Kontaktstelle
des ersten Kontaktelementes
- 22
- Kontaktstelle
des zweiten Kontaktelementes
- 30
- Fehlerstromschutzschalter
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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