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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein flexibles Flächengebilde
mit einer elektrisch leitfähigen oberen Lage und einer
elektrisch leitfähigen unteren Lage, wobei zwischen der
oberen Lage und der unteren Lage eine Zwischenlage vorgesehen ist,
die eine Vielzahl von Verbindungselementen mit geringerer elektrischer
Leitfähigkeit aufweist, die jeweils einerseits an die obere
Lage und andererseits an die untere Lage angrenzen. Die vorliegende
Erfindung betrifft ferner einen Fahrzeugsitz mit einem Sitzbezug aus
einem solchen flexiblen Flächengebilde.
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Aus
dem Stand der Technik ist eine Vielzahl von Klimatisierungseinrichtungen
bzw. Klimatisierungsmatten für die Fahrzeugsitze eines
Kraftfahrzeugs bekannt. So beschreibt die
DE 44 32 497 A1 eine Klimatisierungsmatte
für einen Fahrzeugsitz. Die Klimatisierungsmatte kann in
der Art eines Sitzbezuges auf einen Fahrzeugsitz aufgebracht werden. Dabei
ist die Klimatisierungsmatte flexibel ausgebildet, so dass sich
diese der jeweiligen Kontur des Fahrzeugsitzes anpassen kann. Innerhalb
der Klimatisierungsmatte ist ein Flüssigkeitskanal vorgesehen, durch
den eine Flüssigkeit zum Kühlen oder Erwärmen
der Klimatisierungsmatte strömt. Die beiden Enden des Flüssigkeitskanals
münden in ein außerhalb der Klimatisierungsmatte
angeordnetes Klimatisierungsgerät. Das Klimatisierungsgerät
dient der Erwärmung oder Abkühlung der durch den
Flüssigkeitskanal strömenden Flüssigkeit.
Als Klimatisierungsgerät schlägt die
DE 44 32 497 A1 eine Peltier-Kühlvorrichtung
vor. Die bekannte Anordnung zur Klimatisierung des Fahrzeugsitzes
hat den Nachteil, dass die durch die Peltier-Kühlvorrichtung
erzeugte Kälte nicht unmittelbar auf den auf dem Fahrzeugsitz sitzenden
Fahrzeuginsassen übertragen werden kann, vielmehr wird
zunächst die Kühlflüssigkeit abgekühlt,
die anschließend durch den Flüssigkeitskanal geführt
werden muss, um die Klimatisierungsmatte und somit die Sitzfläche
des Fahrzeugsitzes abzukühlen. Auf diese Weise wird die
Kühlwirkung nur mit einer Verzögerung erreicht.
Des Weiteren besteht das Problem, dass die Kühlflüssigkeit
bei einer Beschädigung der Klimatisierungsmatte nach außen austreten
kann, so dass ein erheblicher Aufwand notwendig ist, um die Dichtigkeit
der Klimatisierungsmatte dauerhaft gewährleisten zu können.
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Eine
weitere Klimatisierungsmatte für einen Fahrzeugsitz ist
in der
DE 195 03 291
C2 beschrieben. Bei dieser Klimatisierungsmatte ist eine
nichtleitende obere Folie und eine nichtleitende untere Folie vorgesehen.
Zwischen den nichtleitenden Folien sind Peltierelemente angeordnet.
Die Peltierelemente sind aus p-leitenden Halbleiterkörpern
und n-leitenden Halbleiterkörpern aufgebaut, die wechselweise aufeinander
folgend angeordnet sind und auf die gegenüberliegenden
Seiten paarweise durch beispielsweise aus Kupfer bestehenden Metallbrücken
miteinander verbunden sind. Die Metallbrücken sind voneinander
beabstandet an den sich gegenüberliegenden Seiten der beiden
Folien angeordnet und zweckmäßigerweise flexibel
ausgebildet. Im Gegensatz zu der aus der
DE 44 32 497 A1 bekannten
Klimatisierungsmatte ist bei dieser Klimatisierungsmatte somit gewährleistet,
dass die Kühlung bzw. Erwärmung unmittelbarer
und somit auch unverzögert erfolgt. Dennoch ist die bekannte
Klimatisierungsmatte mit verschiedenen Nachteilen behaftet. So bedingt
der sperrige Aufbau der P-leitenden und N-leitenden Halbleiterkörper,
dass die Klimatisierungsmatte relativ unflexibel ist. Zum anderen
kann eine Beschädigung der Klimatisierungsmatte im Bereich
einer der Metallbrücken dazu führen, dass die
wechselweise aufeinander folgend angeordneten Halbleiterkörper
ausfallen, da diese dann nicht mehr mit Strom versorgt werden.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Flächengebilde
für einen Sitzbezug für einen Fahrzeugsitz zu
schaffen, das besonders flexibel ist, eine sofortige Kühl-
oder Heizwirkung gewährleistet und eine besonders einfache
Bearbeitung ermöglicht, ohne dass die Funktion des Flächengebildes
eingeschränkt wird. Darüber hinaus soll das erfindungsgemäße
Flächengebilde selbst bei Beschädigungen eine
dauerhafte Funktion gewährleisten. Der Erfindung liegt
ferner die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeugsitz mit einem Sitzbezug
aus einem solchen Flächengebilde zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen 1 bzw. 14
angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Das
erfindungsgemäße Flächengebilde ist flexibel
ausgebildet, d. h. es ist eine Anpassung an die Kontur eines Fahrzeugsitzes
oder ähnliches möglich. Das Flächengebilde
weist eine elektrisch leitfähige obere Lage und eine elektrisch
leitfähige untere Lage auf. Zwischen der oberen und unteren
Lage ist eine Zwischenlage vorgesehen, die beispielsweise als textiles
Abstandsgewirk ausgebildet sein kann. Die Zwischenlage weist dabei
eine Vielzahl von Verbindungselementen mit einer geringeren elektrischen Leitfähigkeit
als die obere und die untere Lage auf. Die Verbindungselemente grenzen
jeweils einerseits an die obere Lage und andererseits an die untere Lage
an, so dass die obere Lage über das jeweilige Verbindungselement
elektrisch leitend mit der unteren Lage verbunden ist. Auf diese
Weise bilden die obere Lage, die Verbindungselemente und die untere Lage
eine Vielzahl von Peltierelementen aus, mit denen einerseits beim
Anlegen einer Gleichspannungsquelle an die obere und untere Lage
der so genannte Peltiereffekt erzielt werden kann und andererseits beim
Abgreifen eines Stromes an der oberen und unteren Lage der so genannte
Seebeckeffekt zur Erzeugung einer Spannung genutzt werden kann.
Erfindungsgemäß sind die Verbindungselemente,
die eine geringere elektrische Leitfähigkeit als die obere und
die untere Lage aufweisen, als biegsame Federn ausgebildet.
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Die
Erfindung hat zum einen den Vorteil, dass eine Kühlung
oder Erwärmung des flexiblen Flächengebildes beim
Anlegen einer Gleichspannungsquelle unmittelbar erfolgt. Zum anderen
verlieren bei einer Beschädigung der oberen oder unteren
Lage nur diejenigen Fäden ihre Funktion, die unmittelbar im
Bereich der Beschädigung angeordnet sind. Der Ausfall einer
ganzen Reihe von in Reihe geschalteten Peltierelementen, wie dieser
bei der Klimatisierungsmatte nach der
DE 195 03 291 C2 auftreten
kann, ist ausgeschlossen. Darüber hinaus ermöglichen
die als Fäden ausgebildeten Verbindungselemente eine besonders
flexible Anpassung des Flächengebildes an den jeweiligen
Untergrund. Des Weiteren kann ein solches Flächengebilde
besonders einfach mit Durchbrüchen, Löchern oder
Einschnitten versehen werden, ohne dass die Funktion der Fäden
bzw. der Peltierelemente beeinträchtigt wird, die sich
nicht im Bereich der Durchbrüche, Löcher oder
Einschnitte befinden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
flexiblen Flächengebildes bestehen die Fäden zumindest
teilweise aus einem Halbleitermaterial.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
flexiblen Flächengebildes weisen die Fäden einen
Fadenkern auf, der mit einer Beschichtung aus Halbleitermaterial
versehen ist. So können die Fäden beispielsweise einen
nichtleitenden Fadenkern aus Kunststoff aufweisen, der besonders
flexibel ist, während die thermoelektrisch aktive Beschichtung
von außen auf den Fadenkern aufgebracht ist. Auf diese
Weise wird ein besonders biegsamer Faden geschaffen, der die Flexibilität
des Flächengebildes erhöht, ohne dass es zu einer
Beschädigung des Fadens und somit zu einem Funktionsausfall
im Bereich dieses Fadens kommt.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
flexiblen Flächengebildes ist die Beschichtung mit Hilfe
eines CVD-Verfahrens aufgebracht. Unter einem CVD-Verfahren ist
die chemische Gasphasenabscheidung (chemical vapor deposition) zu
verstehen. Diesbezüglich sei auf den Stand der Technik
verwiesen.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
flexiblen Flächengebildes ist das Halbleitermaterial amorphes,
monokristallines Silizium.
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Gemäß einer
besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
flexiblen Flächengebildes ist das Halbleitermaterial n-dotiert und/oder
p-dotiert.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
flexiblen Flächengebildes weist die Zwischenlage ferner
nichtleitende Stützfäden auf. Die Stützfäden
grenzen einerseits an die obere Lage und andererseits an die untere
Lage an. Die Stützfäden dienen hier dem Erhalt
des Abstandes zwischen der oberen Lage und der unteren Lage und
können eine federnde Wirkung des flexiblen Flächengebildes
bewirken.
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Um
den vorstehend genannten Vorteil zu realisieren, sind die Stützfäden
in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen flexiblen
Flächengebildes elastisch verformbar.
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Gemäß einer
weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
flexiblen Flächengebildes sind die Stützfäden
derart benachbart zu den Fäden angeordnet, dass die Fäden seitlich
voneinander beabstandet und isoliert sind. Somit verhindern die
Stützfäden ferner einen Kurzschluss zwischen den
thermoelektrisch aktiven Fäden, selbst wenn die obere Lage
und die untere Lage zusammengedrückt werden und sich die
Stützfäden wie auch die thermoelektrisch aktiven
Fäden verformen.
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Um
ein besonders flexibles Flächengebilde bereitstellen zu
können, sind die obere Lage und/oder die untere Lage in
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
flexiblen Flächengebildes von einem Gewebe gebildet.
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Um
eine elektrisch leitfähige obere Lage bzw. untere Lage
zu erhalten, weist das Gewebe in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen flexiblen Flächengebildes
eine metallische Beschichtung oder eine metallische Kaschierung
auf. Die metallische Beschichtung bzw. die metallische Kaschierung
ist vorzugsweise ununterbrochen ausgebildet. Bezüglich
der Herstellung einer metallischen Beschichtung auf dem Gewebe sei
hier beispielhaft auf das Verfahren nach der
DE 10 2005 062 028 A1 verwiesen,
wobei jedoch auch andere Herstellungsverfahren möglich
sind.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
flexiblen Flächengebildes sind in dem Gewebe Metallfäden und/oder
metallisierte Fäden eingearbeitet, um eine obere bzw. untere
Lage zu erhalten, die eine besonders gute elektrische Leitfähigkeit
aufweist.
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Um
den Peltiereffekt bzw. den Seebeckeffekt nutzen zu können,
ist in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
flexiblen Flächengebildes an der oberen Lage ein erster
elektrischer Anschluss und an der unteren Lage ein zweiter elektrischer
Anschluss vorgesehen, über die ein elektrischer Strom zuführbar
und/oder abgreifbar ist. So kann bei der Zuführung eines
Gleichstromes je nach Polung der Stromquelle die obere Lage oder
die untere Lage erwärmt bzw. abgekühlt werden.
Beim Abgreifen des elektrischen Stromes an den Anschlüssen
würde hingegen der Seebeckeffekt genutzt, bei dem ein Strom
an den elektrischen Anschlüssen abgreifbar ist, wenn eine
Temperaturdifferenz zwischen der oberen Lage und der unteren Lage besteht.
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Der
erfindungsgemäße Fahrzeugsitz weist einen Sitzbezug
auf, der aus einem erfindungsgemäßen Flächengebilde
gefertigt wurde. Die obere Lage ist dabei dem Fahrzeuginsassen zugewandt,
während die untere Lage den Fahrzeugsitz zugewandt ist.
Bezüglich der Vorteile des erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes
sei auf die vorangegangen beschriebenen Vorteile des erfindungsgemäßen
Flächengebildes verwiesen.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Fahrzeugsitzes ist zwischen der oberen Lage und dem Fahrzeuginsassen
eine weitere Lage vorgesehen ist, die beispielsweise eine elektrische
Isolierung zwischen der bestromten oberen Lage und dem Fahrzeuginsassen bewirkt.
Die weitere Lage ist vorzugsweise derart dünn und wärmeleitfähig
ausgebildet, dass eine Kühlung oder Erwärmung
unmittelbar auf den Fahrzeuginsassen wirkt. Auch eine zeitliche
Verzögerung des Einsatzes der Kühl- oder Erwärmungswirkung kann
hierdurch unterbunden werden.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand einer beispielhaften Ausführungsform
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
flexiblen Flächengebildes,
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2 einen
Querschnitt durch einen thermoelektrisch aktiven Faden des Flächengebildes
von 1,
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3 einen
Querschnitt durch einen Stützfaden des Flächengebildes
von 1,
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4 das
Flächengebilde von 1 mit einer
Beschädigung der oberen Lage und
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5 das
Flächengebilde von 1 in einer alternativen
Ausführungsform mit einem Durchbruch.
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1 zeigt
eine teilweise Darstellung einer Ausführungsform des flexiblen
Flächengebildes 2 in perspektivischer Darstellung.
In 1 kennzeichnet x die Längenrichtung,
y die Breitenrichtung und z die Höhenrichtung des flach
ausgebreiteten Flächengebildes 2.
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Bezogen
auf die Höhenrichtung z weist das flexible Flächengebilde 2 eine
elektrisch leitfähige obere Lage 4 und eine elektrische
leitfähige untere Lage 6 auf. Sowohl die obere
Lage 4 als auch die untere Lage 6 haben lediglich
einen geringen elektrischen Widerstand, so dass diese elektrisch
hochleitfähig sind. Die obere Lage 4 und die untere
Lage 6 weisen ein flächig ausgebildetes Gewebe 8, 10 auf. Auf
ihren einander zugewandten Seiten sind die flächigen Gewebe 8, 10 mit
einer metallischen Beschichtung 12, 14 versehen,
wobei es sich bei der metallischen Beschichtung 12, 14 auch
um eine metallische Kaschierung handeln kann. Somit umfasst die
obere Lage 4 das Gewebe 8 und die daran angeordnete
metallische Beschichtung 12, während die untere
Lage das Gewebe 10 und die daran angeordnete metallische
Beschichtung 14 umfasst. Die metallischen Beschichtungen 12, 14 erstrecken
sich dabei über die gesamte Seite des jeweiligen Gewebes 8, 10,
ohne dass diese unterbrochen sind. Um eine leitfähige obere
und untere Lage 4, 6 zu erhalten, können
in das Gewebe 8, 10 alternativ zu der metallischen
Beschichtung 12 bzw. 14 Metallfäden und/oder
metallisierte Fäden eingearbeitet sein.
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An
der oberen Lage 4, genauer gesagt an der Beschichtung 12 des
Gewebes 8, ist ein erster elektrischer Anschluss 16 angeordnet,
während an der unteren Lage 6, genauer gesagt
an der metallischen Beschichtung 14 des Gewebes 10,
ein zweiter elektrischer Anschluss 18 vorgesehen ist. Über
die elektrischen Anschlüsse 16, 18 kann
entweder ein Strom über eine Gleichstromquelle 20 zugeführt
werden, wie dies in 1 angedeutet ist, oder ein Strom abgegriffen
werden, sofern der Seebeckeffekt genutzt werden soll, wie dies später
eingehend erläutert wird.
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Zwischen
der oberen Lage 4 und der unteren Lage 6 ist ferner
eine Zwischenlage 22 vorgesehen, die eine Beabstandung
der oberen Lage 4 von der unteren Lage 6 in Höhenrichtung
z bewirkt. Die Zwischenlage 22 ist in der dargestellten
Ausführungsform lediglich schematisch angedeutet und kann
beispielsweise von einem textilen Abstandsgewirk gebildet sein.
Die Zwischenlage 22 weist dabei eine Vielzahl von als biegsame
Fäden 24 ausgebildete Verbindungselemente und
ferner nichtleitende Stützfäden 26 auf.
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Die
Fäden 24 haben eine geringere elektrische Leitfähigkeit
als die obere Lage 4 und die untere Lage 6, und
grenzen einerseits an die metallische Beschichtung 12 der
oberen Lage 4 und andererseits an die metallische Beschichtung 14 der
unteren Lage 6 an. Auf diese Weise ist die obere Lage 4 über
die Fäden 24 elektrisch mit der unteren Lage 6 verbunden,
so dass die Fäden 24 mit der oberen und unteren
Lage 4, 6 eine Vielzahl von Peltierelementen ausbilden.
Die Fäden 24 setzen sich, wie dies in 2 gezeigt
ist, aus einem Fadenkern 28, der beispielsweise von einem
nichtleitenden und flexiblen Faden gebildet sein kann, und einer
Beschichtung 30 aus einem Halbleitermaterial zusammen,
das auf die Außenseite des Fadenkerns 28 mit Hilfe
eines CVD-Verfahrens aufgebracht wurde. Somit bestehen die Fäden 24 zumindest
teilweise aus einem Halbleitermaterial. Vorzugsweise ist das Halbleitermaterial der
Beschichtung 30 amorphes, monokristallines Silizium. Dabei
kann das Halbleitermaterial n-dotiert oder p-dotiert sein.
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Die
Stützfäden 26, die in 1 dicker
dargestellt sind und deren Querschnitt in 3 gezeigt
ist, grenzen einerseits an die obere Lage 4 und andererseits
an die untere Lage 6 an. Dabei sind die Stützfäden 26 vorzugsweise
elastisch verformbar, so dass diese einerseits eine Beabstandung
der oberen Lage 4 von der unteren Lage 6 bewirken
und ferner dazu beitragen können, dass die obere Lage 4 und
die untere Lage 6 wieder auseinander gedrückt
werden, nachdem diese zusammengedrückt wurden und die Belastung,
die zum Zusammendrücken geführt hat, entfallen
ist. Die Stützfäden 26 sind bezogen auf
die Längen- und Breitenrichtung x, y derart benachbart zu
den thermoelektrisch aktiven Fäden 24 angeordnet,
dass die Fäden 24 zum einen seitlich voneinander
beabstandet und zum anderen voneinander isoliert sind. Auf diese
Weise verhindern die Stützfäden 26 nicht
nur einen Kurzschluss zwischen den metallischen Beschichtungen 12, 14 der
oberen und unteren Lage 4 bzw. 6, sondern auch
eine elektrische Kontaktierung zweier oder mehrerer Fäden 24,
selbst wenn die Fäden 24 beim Zusammendrücken
der oberen und unteren Lage 4, 6 verbogen werden.
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Nachstehend
wird die Funktionsweise bzw. die Verwendung des erfindungsgemäßen
flexiblen Flächengebildes 2 eingehender erläutert.
So kann das Flächengebilde 2 zum einen den so
genannten Peltiereffekt zunutze machen. In diesem Fall wird über
die Anschlüsse 16, 18 eine Gleichstromquelle 20 an
die obere Lage 4 bzw. die untere Lage 6 angeschlossen.
Die von der oberen Lage 4, den Fäden 24 und
der unteren Lage 6 gebildeten Peltierelemente bewirken
je nach Polung der Gleichstromquelle 20 eine Erwärmung
der oberen Lage 4 und eine Abkühlung der unteren
Lage 6 bzw. eine Abkühlung der oberen Lage 4 und
eine Erwärmung der unteren Lage 6. Andererseits
kann sich das Flächengebilde 2 auch dem so genannten
Seebeckeffekt zunutze machen. In diesem Fall kann an den Anschlüssen 16, 18 ein
Strom abgegriffen werden, der darauf zurückzuführen
ist, dass die obere Lage 4 warmer oder kälter als
die untere Lage 6 ist. Auf diese Weise kann über die
Anschlüsse 16, 18 ein Stromfluss ermittelt
werden, der einer entsprechenden Sensorik zugeführt werden
kann.
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Beide
vorgenannten Effekte können beispielsweise bei einem Fahrzeugsitz
nutzbar gemacht werden, der einen Sitzbezug aus dem Flächengebilde 2 aufweist.
So könnte die obere Lage 4 des Flächengebildes 2 des
Sitzbezuges den Fahrzeuginsassen zugewandt sein, wohingegen die
untere Lage 6 des Flächengebildes 2 des
Sitzbezuges dem Fahrzeugsitz zugewandt sein könnte. Um
den Fahrzeuginsassen gegenüber der bestromten oberen Lage
zu isolieren, könnte ferner eine weitere Lage zwischen
der oberen Lage 4 und dem Fahrzeuginsassen vorgesehen sein
(nicht dargestellt). Um den Fahrzeugsitz bzw. dessen Sitzbezug zu
erwärmen oder abzukühlen, müsste lediglich
die Gleichstromquelle 20 mit entsprechender Polung eingeschaltet werden.
Dies entspräche dem Peltiereffekt. Um andererseits eine
Sitzbelegungserkennungseinrichtung zu realisieren, müsste
der Strom an den Anschlüssen 16, 18 erfasst
werden. Bei einem belegten Sitz würde beispielsweise die
obere Lage 4 des Flächengebildes 2 des
Sitzbezuges stärker erwärmt als die untere Lage 6 des
Flächengebildes 2 des Sitzbezuges, so dass ein
entsprechender Strom an den Anschlüssen 16, 18 abgegriffen
werden kann. Wird ein entsprechender Stromfluss ermittelt, so spricht
dies für eine Belegung des Sitzes. Sollte der Sitz nicht
belegt sein, so entspräche die Temperatur der oberen Lage 4 der Temperatur
der unteren Lage 6, so dass kein Stromfluss an den Anschlüssen 16, 18 ermittelt
werden kann, was für eine Nichtbelegung des Fahrzeugsitzes
spräche.
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Weitere
Vorteile des Flächengebildes
2 sind aus den
4 und
5 ersichtlich.
So zeigt
4 das Flächengebilde
2 von
1 mit
einer beschädigten oberen Lage
4. Die obere Lage
4 ist
dahingehend beschädigt, dass ein Teil der oberen Lage
4 herausgerissen
wurde, wodurch in der oberen Lage
4 eine Aussparung
32 entsteht.
Die Aussparung
32 bewirkt bei dem Flächengebilde
2 lediglich,
dass die Fäden
24' im Bereich der Aussparung
32 ihre
Funktion als Teil eines Peltierelementes nicht mehr erfüllen
können. Die anderen Fäden
24, die sich
nicht im Bereich der Aussparung
32 befinden, können
jedoch weiter ihre Funktion als Teil eines Peltierelementes erfüllen. Dies
ist darauf zurückzuführen, dass die metallische Beschichtung
12 lediglich
im Bereich der Aussparung
32 unterbrochen ist, während
diese ansonsten ganzflächig an der nach unten weisenden
Seite des Gewebes
8 bestehen bleibt. Im Gegensatz dazu
würde eine Aussparung in der oberen Lage der Klimatisierungsmatte
gemäß der
DE 195 03 291 C2 dazu führen, dass
eine ganze Reihe von hintereinander geschalteten Peltierelementen
ausfiele.
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Dank
der zuvor beschriebenen Konfiguration des Flächengebildes 2 ist
es ferner möglich, einen Durchbruch 34 in dem
Flächengebilde 2 zu erzeugen, der sich in Höhenrichtung
z durch das gesamte Flächengebilde 2 erstreckt,
ohne dass die Funktionsfähigkeit der Fäden 24,
die nicht im Bereich des Durchbruchs 34 angeordnet sind,
beeinträchtigt wird, wie dies in 5 angedeutet
ist. Auf diese Weise kann aus dem Flächengebilde 2 besonders
einfach ein Sitzbezug für einen Fahrzeugsitz geschaffen
werden, der eine gezielt inhomogene Kühlung des Fahrzeugsitzes
und gleichzeitig eine gute Durchlüftung desselben erlaubt.
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- 2
- Flächengebilde
- 4
- obere
Lage
- 6
- untere
Lage
- 8
- Gewebe
- 10
- Gewebe
- 12
- metallische
Beschichtung
- 14
- metallische
Beschichtung
- 16
- erster
elektrischer Anschluss
- 18
- zweiter
elektrischer Anschluss
- 20
- Gleichstromquelle
- 22
- Zwischenlage
- 24,
24'
- Fäden
- 26
- Stützfäden
- 28
- Fadenkern
- 30
- Beschichtung
- 32
- Aussparung
- 34
- Durchbruch
- x
- Längenrichtung
- y
- Breitenrichtung
- z
- Höhenrichtung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 4432497
A1 [0002, 0002, 0003]
- - DE 19503291 C2 [0003, 0007, 0036]
- - DE 102005062028 A1 [0017]