DE102007051549A1

DE102007051549A1 - Wischblatt

Info

Publication number: DE102007051549A1
Application number: DE200710051549
Authority: DE
Inventors: Reiner Lay
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 2007-10-29
Filing date: 2007-10-29
Publication date: 2009-04-30
Also published as: WO2009056376A1

Abstract

Die Erfindung geht von einem Wischblatt (10) mit einer gummielastischen Wischleiste (12) aus, die von einem Wischleistenhalter (20, 38) auf der einer Fahrzeugscheibe (18) abgewandten Seite gehalten wird, der sich über die gesamte Länge der Wischleiste (12) erstreckt und ein Anschlusselement (22) zum gelenkigen Verbinden mit einem Wischarm (26) besitzt. Es wird vorgeschlagen, dass der Wischleistenhalter (20, 38) als federelastisches Tragelement ausgebildet ist, das im unbelasteten Zustand zur Fahrzeugscheibe (18) konkav gekrümmt ist und eine hohlzylindrische Innenkontur (32) aufweist, die zur Fahrzeugscheibe (18) über einen Längsspalt (50) mit einem Öffnungswinkel (beta) kleiner 180° offen ist und eine Kopfleiste (16) mit einer entsprechenden zylindrischen Außenkontur (30) mit einem geringen Spiel (34) umfasst, wobei an der Kopfleiste (16) zur Fahrzeugscheibe (18) hin eine im Wesentlichen keilförmige, durch den Längsspalt (50) ragende Wischlippe (14) angeformt ist.

Description

Stand der Technik
Die Erfindung geht von einem Wischblatt nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 aus.
Aus der DE 820 700 ist ein Wischblatt bekannt, dessen Wischleiste in einem Wischleistenhalter mit einem u-förmig gebogenen Profil gehalten ist. Durch eine Bohrung im mittleren Bereich des Wischleistenhalters ist ein Ring gezogen. Dieser passt federnd in die entsprechend ausgewölbten Schenkel eines Verbindungselements des Wischarms. Somit kann das Wischblatt um den Ring um eine Querachse schwenken und um einen kleineren Betrag um seine Längsachse. Die Schwenkbewegung um seine Längsachse wird durch den Öffnungswinkel eines Längsspaltes des Verbindungselements begrenzt, aus dem das Wischblatt zur Fahrzeugscheibe hin herausragt.
Aus der DE 197 34 843 A1 ist ein Wischblatt in Flachbauweise bekannt, das eine Wischleiste aufweist. Diese besitzt eine Wischlippe, die über einen Kippsteg mit einer Kopfleiste verbunden ist. Ein mehrteiliges, lang gestrecktes, federelastisches Tragelement in Form einer Haarnadel ist in seitliche Längsnuten der Kopfleiste eingebettet, wobei das eine Ende des Tragelements zwischen seinen Schenkeln einen integrierten Verbindungssteg hat, während am anderen Ende die Schenkel über ein separates Halteelement brückenartig miteinander verbunden sind. Das Tragelement ist so vorgekrümmt, dass die An Presskraft eines Wischarms, die über ein gelenkiges Anschlusselement auf das Wischblatt übertragen wird, sich in Längsrichtung in geeigneter Weise verteilt, wobei die Wischlippe der Krümmung einer Fahrzeugscheibe folgen kann. An der Wischleiste ist ein Spoiler anextrudiert, der aus dem gleichen oder einem anderen Kunststoff wie die Wischleiste bestehen kann, vorzugsweise aus einem weicheren Werkstoff.
Aus der DE 103 33 083 A1 ist ein Wischblatt bekannt, dessen Tragelement aus zwei parallel verlaufenden Federschienen aus Federstahl besteht. An den Enden der Federschienen sind Endbrücken aus Metall aufgeschweißt, die als Abstandshalter für die Federschienen dienen. Außerdem ist aus der Schrift ein Wischblatt bekannt, bei dem die Enden der Federschienen direkt an einer Endkappe aus Kunststoff befestigt sind, die als Abstandshalter dient. Die Oberfläche der Federschienen ist zumindest im Bereich der Befestigungsfläche beschichtet, z. B. lackiert oder pulverbeschichtet. Die Federschienen können so durch Reibschweißen mit der Endkappe verbunden sein.
Schließlich ist durch die DE 198 14 804 A1 eine Wischleiste mit einer Schutzschicht bekannt, die durch einen CVD-Prozess (Chemical Vapor Deposition, Chemischer Dampfablagerungsprozess) und/oder PVD-Prozess (Physical Vapor Deposition, Physikalischer Dampfablagerungsprozess) hergestellt wird. Durch diese Verfahren können Schichten unterschiedlicher physikalischer und chemischer Eigenschaften hergestellt werden. U. a. sollte die Verschleißschutzschicht exzellente Gleiteigen schaften besitzen, wodurch auch der Verschleiß herabgesetzt werden kann. Durch Ändern der Verfahrensparameter lassen sich die Eigenschaften der Schutzschicht leicht modifizieren. Die Wischleisten besitzen über ihre Länge gleiche Werkstoffeigenschaften, insbesondere gleiche Gleiteigenschaften.
Offenbarung der Erfindung
Nach der Erfindung ist der Wischleistenhalter als federelastisches Tragelement ausgebildet, das im unbelasteten Zustand in Längsrichtung zur Fahrzeugscheibe konkav gekrümmt ist und eine hohl zylindrische Innenkontur aufweist, die zur Fahrzeugscheibe über einen Längsspalt mit einem Öffnungswinkel kleiner 180 Grad offen ist und eine Kopfleiste mit einer entsprechenden zylindrischen Außenkontur mit einem geringen Spiel umfasst. An der Kopfleiste ist zur Fahrzeugscheibe hin eine im Wesentlichen keilförmige, durch den Längsspalt ragende Wischlippe angeformt.
Bei dem erfindungsgemäßen Wischblatt kann die Wischleiste mit ihrer Kopfleiste in dem Wischleistenhalter um ihre Längsachse schwenken, sodass die Wischlippe in den Umkehrlagen umgelegt wird. Dabei wird der Wischwinkel α, den die Wischlippe mit der Fahrzeugscheibe bildet, durch den Öffnungswinkel des Längsspalts begrenzt, sodass sich mit geringen Toleranzen ein optimaler Wischwinkel α aus dem Öffnungswinkel β und einem Keilwinkel δ, den die Flanken der Wischlippe miteinander einschließen, vorgeben lässt. Da die Wischleiste auf einen sonst üblichen Kippsteg verzichtet, wird eine extrem flache Bauweise des Wischblatts ermöglicht. Auf Grund der günstigen An strömverhältnisse kann deshalb unter Umständen auf einen Spoiler verzichtet werden.
Durch den Wegfall des Kippstegs wird ferner ein Vereisen der Kippnut im Winter vermieden. Außerdem werden die Geräusche beim Umlegen der Wischlippe in den Wendepositionen verringert. Da die Wischleiste ein geometrisch einfaches Querschnittprofil besitzt, kann sie ohne großen Aufwand kostengünstig hergestellt werden. Schließlich ist sie durch den – Wischleistenhalter zum größten Teil ummantelt, sodass sie vor Umwelteinflüssen, z. B. UV-Licht, Ozon, Salz usw. geschützt ist.
Der Wischleistenhalter, der bis auf den Längsspalt ein fast geschlossenes Querschnittprofil besitzt, hat geometriebedingt eine höhere Federkennlinie. Dadurch lässt sich die Wandstärke des Windleistenhalters reduzieren oder durch Material mit geringerem Elastizitätsmodul, wie z. B. Kunststoff, ersetzen. Als Kunststoffe eignen sich insbesondere Polyphenylensulfid (PPS), Polyamid (PA) und ultrahochmolekulares Polyethylen (UHMW-PE).
Die Gleiteigenschaften zwischen der Kopfleiste und der Innenkontur des Wischleistenhalters können durch geeignete Gleitschichten verbessert werden. Diese können durch bekannte CVD-Prozesse oder PVD-Prozesse hergestellt werden.
Um die Seitenstabilität des Wischblatts zu verbessern, ist es vorteilhaft, dass der Wischleistenhalter zu beiden Seiten einer Schwenkachse der Wischleiste seitliche Längsflansche aufweist. Außerdem können diese so angeordnet und geformt wer den, dass sie zusätzlich die Funktion eines Spoilers übernehmen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
Es zeigen:
1 eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Wischblatts,
2 einen Schnitt entsprechend der Linie II-II in 1 und
3 und 4 Varianten eines Wischleistenhalters nach 2.
Ausführungsformen der Erfindung
Ein Wischblatt 10 besitzt eine Wischleiste 12 mit einer Kopfleiste 16, die ein im Wesentlichen kreiszylindrisches Querschnittprofil aufweist. An der Kopfleiste 16 ist eine im Querschnitt keilförmige Wischlippe 14 mit ihrer breiteren Seite angeformt. Ihre schmalere Seite, die auch spitz zulaufen kann, liegt im Betrieb an einer Fahrzeugscheibe 18 an.
Die Kopfleiste 16 ist mit ihrer Außenkontur 30 in einer entsprechenden hohlzylindrischen Innenkontur eines Wischleistenhalters 20 schwenkbar mit einem geringen Spiel 34 gelagert. Die Innenkontur 32 ist bis auf einen Längsspalt 50, durch den die Wischlippe 14 ragt, geschlossen. Der Längsspalt 50 erstreckt sich im Querschnitt des Wischleistenhalters 20 über einen Öffnungswinkel β, der den Schwenkwinkel der Wischleiste 12 um eine Schwenkachse 48 begrenzt. Während das Wischblatt 10 über die Fahrzeugscheibe 18 gleitet, bildet die in Bewegungsrichtung vordere Flanke der Wischlippe 14 mit der Fahrzeugscheibe einen Wischwinkel α. Der optimale Wischwinkel α kann durch den Öffnungswinkel β, einen Keilwinkel δ der Wischlippe 14 und die Breite 36 der Wischlippe 14 im Bereich der Öffnung des Wischleistenhalters 20 präzise vorgegeben werden.
Der Wischleistenhalter 20 umfasst die Außenkontur 30 der Kopfleiste 16 über einen Winkelbereich, der größer ist als 180 Grad. Dadurch wird die maximale Größe des Öffnungswinkels β auf einen Wert unter 180 Grad begrenzt. Um die Reibung zwischen der Kopfleiste 16 und dem Wischleistenhalter 20 zu optimieren, ist es zweckmäßig, mindestens die Innenkontur 32 des Wischleistenhalters 20 und/oder die Außenkontur der Kopfleiste 16 mit einer Gleitschicht aus der Lagertechnologie zu versehen. Dies kann dadurch erreicht werden, dass der Werkstoff des Wischleistenhalters 20 und/oder der Kopfleiste 16 geeignete Gleiteigenschaften aufweist oder mit geeigneten Werkstoffen beschichtet wird. Hierzu eignen sich unter anderen das eingangs erwähnte CVD oder PVD-Verfahren.
Im mittleren Bereich seiner Länge 42 besitzt der Wischleistenhalter 20 ein Anschlusselement 22 mit einer Gelenkachse 24, an der über eine Nabe 28 ein Wischarm 26 gelenkig angeschlossen ist. Die stirnseitigen Öffnungen des Wischleistenhalters 20 können in einfacher Weise jeweils durch einen Stopfen 44 oder einen Deckel 46 geschlossen werden.
Die Ausführungen des Wischleistenhalters 38 nach 3 und 4 unterscheiden sich von dem Wischleistenhalter 20 nach 2 dadurch, dass sie zu beiden Seiten der Schwenkachse 48 einen Längsflansch 40 aufweisen. Die Längsflansche 40 nach der Ausführung nach 3 schließen sich an den an den Öffnungswinkel β angrenzenden Bereich der Innenkontur 32 an und verlaufen im Wesentlichen parallel zu der Fahrzeugscheibe 18. Bei der Ausführung nach 4 dienen die Längsflansche 40 zusätzlich als Spoiler. Sie sind etwa diametral zur Schwenkachse 48 und geneigt zur Fahrzeugscheibe 18 am Wischleistenhalter 38 angeformt.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

- DE 820700 [0002]
- DE 19734843 A1 [0003]
- DE 10333083 A1 [0004]
- DE 19814804 A1 [0005]

Claims

Wischblatt (10) mit einer gummielastischen Wischleiste (12), die von einem Wischleistenhalter (20, 38) auf der einer Fahrzeugscheibe (18) abgewandten Seite gehalten wird, der sich über die gesamte Länge der Wischleiste (12) erstreckt und ein Anschlusselement (22) zum gelenkigen Verbinden mit einem Wischarm (26) besitzt, dadurch gekennzeichnet, dass der Wischleistenhalter (20, 38) als federelastisches Tragelement ausgebildet ist, das im unbelasteten Zustand zur Fahrzeugscheibe (18) konkav gekrümmt ist und eine hohl zylindrische Innenkontur (32) aufweist, die zur Fahrzeugscheibe (18) über einen Längsspalt (50) mit einem Öffnungswinkel (β) kleiner 180° offen ist und eine Kopfleiste (16) mit einer entsprechenden zylindrischen Außenkontur (30) mit einem geringen Spiel (34) umfasst, wobei an der Kopfleiste (16) zur Fahrzeugscheibe (18) hin eine im Wesentlichen keilförmige, durch den Längsspalt (50) ragende Wischlippe (14) angeformt ist.
Wischblatt (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zu beiden Seiten einer Schwenkachse (48) an dem Wischleistenhalter (38) seitliche Längsflansche (40) angeformt sind.
Wischblatt (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Längsflansche (40) an die Enden der Innenkontur (32) anschließen.
Wischblatt (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsflansche (40) diametral zur Schwenkachse (48) angeordnet sind und als Spoiler dienen.
Wischblatt (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wischleistenhalter (20, 38) aus einem Federstahlblech gebogen ist.
Wischblatt (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wischleistenhalter (20, 38) an seiner Innenkontur (32) eine Gleitschicht aufweist.
Wischblatt (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Wischleistenhalter (20, 38) aus einem Kunststoff gefertigt ist.
Wischblatt (10) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff ein Polyphenylensulfid (PPS), Polyamid (PA) oder ein ultrahochmolekulares Polyethylen (UHMW-PE) ist.
Wischblatt (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stirnseiten des Wischleistenhalters (20, 38) durch zylindrische Stopfen (44) oder Deckel (46) verschlossen sind.
Wischblatt (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopfleiste (16) an ihrer Außenkontur (30) eine Gleitschicht aufweist.