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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Maschine zum Verarbeiten von
Druckbogen, umfassend einen Bogenausleger mit einer ersten Fördereinrichtung
für vorlaufende
Bogenenden und einer zweiten Fördereinrichtung
für nachlaufende
Bogenenden und einer Einstelleinrichtung zum bogenformatabhängigen Verstellen
der einen relativ zur anderen der beiden Fördereinrichtungen, nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
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In
einer solchen Maschine wird jeder Bedruckstoffbogen während seines
Transports mittels der ersten Fördereinrichtung
an dem vorlaufenden Bogenende festgehalten und gleichzeitig mittels
der zweiten Fördereinrichtung
an dem nachlaufenden Bogenende festgehalten. Die Fördereinrichtungen können z.
B. Kettenförderer
mit Greiferbrücken
sein.
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In
der
DE 10 2004
018 415 A1 ist eine solcherart ausgebildete Druckmaschine
beschrieben. Der Bogenausleger dieser Druckmaschine umfasst ein
Paar endloser Ketten, an denen ein Bogenhinterkanten-Greiferbrückensatz
befestigt ist. Zwischen diesen Ketten ist ein weiteres Paar endloser
Ketten angeordnet, an denen ein Bogenvorderkanten-Greiferbrückensatz
befestigt ist. Das eine Kettenpaar wird von einem Kettenradpaar
geführt,
das auf einer Hohlwelle festsitzt. Das andere Kettenpaar wird von einem
weiteren Kettenradpaar geführt,
das auf einer Innenwelle festsitzt, die in besagter Hohlwelle angeordnet
ist. Um die zum Halten der Bogenhinterkanten vorgesehenen Greiferbrücken auf
verschiedene Abstände
zu den Vorderkantengreiferbrücken
verstellen zu können,
ist ein elektrischer Stellmotor vorhanden. Auf dessen Motorwelle
sitzt ein Ritzel, welches in Eingriff mit einem Zahnrad schiebbar
ist, das auf der Innenwelle festsitzt. Wenn das Ritzel mit dem Zahnrad
im Eingriff ist, kann der Stellmotor die Innenwelle relativ zur
Hohlwelle verdrehen, so dass das eine Kettenradpaar relativ zum
anderen Kettenradpaar verdreht wird, wodurch das eine Kettenpaar
relativ zum anderen Kettenpaar verstellt wird und wodurch letztendlich
in Kettenumlaufrichtung der eine Greiferbrückensatz relativ zum anderen
dem gewünschten Bogenformat
entsprechend verstellt wird. Damit jedoch der Stellmotor die Innenwelle
relativ zur Hohlwelle verdrehen kann, muss vor dieser Verdrehung eine
Kupplung gelöst
werden, welche im Druckbetrieb geschlossen ist und die Innenwelle
drehfest mit der Hohlwelle verbindet, so dass ein synchroner Lauf der
Kettenförderer
gesichert ist.
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In
der genannten Offenlegungsschrift wird darauf verwiesen, dass die
Formateinstellung vorzugsweise im Maschinenstillstand erfolgt, bei
welchem sich die Hohlwelle nicht dreht. Tatsächlich ist der Maschinenstillstand
bei diesem konstruktiven System sogar Voraussetzung für die Formateinstellung,
wie sich dies im Nachhinein herausgestellt hat.
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Die
Formateinstellung während
des Maschinenlaufs durchführen
zu können,
ist jedoch aus nachfolgend erläuterten
Gründen
wünschenswert.
Bei der Justage des Abstandes der Hinterkanten-Greiferbrücken relativ
zu den Vorderkanten-Greiferbrücken muss
die korrekte Phasenlage der Hinterkanten-Greiferbrücken relativ
zu die Bogenhinterkanten haltenden Einrichtungen eines Gegendruckzylinders gewahrt
werden, welcher Bestandteil eines dem Bogenausleger unmittelbar
vorgeordneten Druckwerks ist. Bei der Übergabe des Druckbogens von
dem Gegendruckzylinder an die Kettenförderer muss sich die jeweilige
Hinterkanten-Greiferbrücke
in der exakten Drehwinkelstellung relativ zur Drehwinkelstellung
der Hinterkantenhalteeinrichtung des Gegendruckzylinders befinden,
damit die Bogenhinterkante störungsfrei
vom Gegendruckzylinder an die Hinterkanten-Greiferbrücke übergeben werden kann. Die Kontrolle
der störungsfreien Übergabe
und eine zur Behebung etwaiger Störungen gegebenenfalls erforderliche
Feinjustage des die Hinterkanten-Greiferbrücken tragenden Kettenförderers
sind am besten während
des Maschinenlaufs möglich,
während
eines Probelaufs beim Einrichten der Maschine.
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Deshalb
ist es die Aufgabe vorliegender Erfindung, bei einer Maschine der
eingangs genannten Gattung eine während des Maschinenlaufs erfolgende
Verstellung der einen relativ zur anderen der beiden Fördereinrichtungen
zu ermöglichen.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Maschine mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Maschine
zum Verarbeiten von Druckbogen, umfassend einen Bogenausleger mit
einer ersten Fördereinrichtung
für vorlaufende
Bogenenden und einer zweiten Fördereinrichtung
für nachlaufende
Bogenenden und einer Einstelleinrichtung zum bogenformatabhängigen Verstellen
der einen relativ zur anderen der beiden Fördereinrichtungen ist dadurch
gekennzeichnet, dass die Einstelleinrichtung ein Überlagerungsgetriebe
umfasst.
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Dieses Überlagerungsgetriebe
ermöglicht es,
der Umlaufantriebsbewegung die Formateinstellbewegung zu überlagern.
Beispielsweise kann die die Bogenhinterkanten während des Bogentransports festhaltende
zweite Fördereinrichtung
mittels des Überlagerungsgetriebes
bei ununterbrochenem Maschinenlauf in eine mit dem Format der Druckbogen
des anstehenden Druckauftrags korrelierte Phasenlage relativ zur
die Bogenvorderkanten haltenden ersten Fördereinrichtung verstellt werden.
Bei dieser bogenformatabhängigen
Verstellung der zweiten Fördereinrichtung
kann deren zu einem Gegendruckzylinder eines dem Bogenausleger vorgeordneten Druckwerks
relative Phasenlage vom Bediener visuell überwacht und gegebenenfalls
nachjustiert werden.
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Ein
Zusatzvorteil der erfindungsgemäßen Maschine
ist in deren reduziertem Verschleiß zu sehen. Bei der Einstelleinrichtung
des beschriebenen Standes der Technik (
DE 10 2004 018 415 A1 )
unterliegen die in und außer
Eingriff bringbaren Kupplungshälften
und ebenso das Zahnrad und das Ritzel, welches mit dem Zahnrad in
und außer
Eingriff bringbar ist, einem erheblichen Abriebverschleiß. Das Problem
des Abriebverschleißes
bestünde
bei dem Stand der Technik auch, wenn anstelle des Zahnrades und
des Ritzels eine andere Kupplung verwendet werden würde, deren
eine Kupplungshälfte
beim Einkuppeln mittels eines sogenannten Suchlaufs erst die für das Einrasten
erforderliche Position relativ zu der anderen Kupplungshälfte finden
müsste.
Demgegenüber
sind bei dem Überlagerungsgetriebe
der erfindungsgemäßen Maschine
derartige in und außer Eingriff
bringbare Elemente nicht erforderlich. Das Überlagerungsgetriebe benötigt weder
eine Kupplung noch miteinander in und außer Eingriff schiebbare Zahnräder. Ein
Suchlauf zum Finden der korrekten Kupplungs- bzw. Einrastposition
ist nicht erforderlich. Stattdessen stehen die Zahnräder des Überlagerungsgetriebes
im permanenten Eingriff miteinander, so dass das besonders verschleißintensive
Ein- und Ausrasten dieser Zahnräder
vermieden wird.
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Ein
weiterer Zusatzvorteil, welcher aus dem Vorhandensein des Überlagerungsgetriebes
bei der erfindungsgemäßen Maschine
resultiert, besteht in den verringerten Anforderungen hinsichtlich
der sensorischen Synchronlaufüberwachung,
auf welche gegebenenfalls sogar völlig verzichtet werden kann.
Bei dem beschriebenen Stand der Technik (
DE 10 2004 018 415 A1 )
besteht die Gefahr, dass während
des Druckbetriebs die die Hohlwelle mit der Innenwelle verbindende
reibschlüssige
Kupplung rutscht, wodurch der Synchronlauf gefährdet wäre. Um aus den Synchronlaufabweichungen
resultierende Maschinenfehlfunktionen zu vermeiden, das Kupplungsrutschen
frühzeitig
zu erkennen und im Havariefall den Maschinenlauf unverzüglich zu
unterbrechen, ist eine vergleichsweise aufwändige Sensorik erforderlich, welche
verschiedene Signalgeber umfasst. Da bei der erfindungsgemäßen Maschine,
wie bereits gesagt, eine solche reibschlüssige Kupplung nicht erforderlich
ist, kann hierbei die Sensorik vereinfacht werden oder kann auf
letztere völlig
verzichtet werden.
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In
den Unteransprüchen
sind vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Maschine genannt.
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Bei
einer Weiterbildung weist die eine der beiden Fördereinrichtungen eine Hohlwelle
auf und weist die andere der beiden Fördereinrichtungen eine Innenwelle
auf, die in der Hohlwelle angeordnet ist. Die Hohlwelle und die
Innenwelle sind hierbei durch das Überlagerungsgetriebe miteinander
gekoppelt. Vorzugsweise weist die erste Fördereinrichtung, welche die
Druckbogen an deren vorlaufenden Bogenenden festhält, die
Hohlwelle auf, und weist die zweite Fördereinrichtung, welche die
Druckbogen an deren nachlaufenden Bogenenden festhält, die
Innenwelle auf.
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Bei
einer weiteren Weiterbildung sind mit dem Überlagerungsgetriebe ein Antriebsmotor
zum Antreiben der beiden Fördereinrichtungen
und ein Stellmotor zum bogenformatabhängigen Verstellen der einen
relativ zur anderen der beiden Fördereinrichtungen
verbunden. Der Antriebsmotor treibt während des Maschinenlaufs die
Umlaufbewegung der beiden Fördereinrichtungen
an. Der Antriebsmotor und der Stellmotor sind vorzugsweise elektrische Motoren.
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Bei
einer weiteren Weiterbildung umfasst ein Gesamtgetriebe ein erstes
Teilgetriebe und ein zweites Teilgetriebe. Das Überlagerungsgetriebe bildet besagtes
erstes Teilgetriebe. Bei Stillstand des Stellmotors weist das Gesamtgetriebe
eine 1:1 betragende Übersetzung
auf.
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Bei
einer weiteren Weiterbildung sind das Überlagerungsgetriebe und das
zweite Teilgetriebe Planetengetriebe mit Sonnenrädern, die ein mit den beiden
Wellen koaxiales Doppelrad bilden. Demgemäß umfasst das Überlagerungsgetriebe
ein erstes Sonnenrad und umfasst das zweite Teilgetriebe ein zweites
Sonnenrad und sind die beiden Sonnenräder entweder miteinander fest
verbunden oder zusammen aus einem Stück gefertigt. In beiden Fällen bilden
die beiden Sonnenräder
ein sogenanntes Doppelrad, welches koaxial mit der Hohlwelle und
der Innenwelle angeordnet ist.
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Bei
einer weiteren Weiterbildung umfasst das Gesamtgetriebe ein Gehäuse und
ein Doppelrad, das exzentrisch zu den beiden Wellen und ortsfest
in dem Gehäuse
gelagert ist. Demgemäß erstreckt
sich die geometrische Rotationsachse des Doppelrades parallel zu
der geometrischen Rotationsachse der Innenwelle und der Hohlwelle.
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Bei
einer weiteren Weiterbildung sind die beiden Wellen über das
Gesamtgetriebe miteinander derart gekoppelt, dass bei Stillstand
des Stellmotors die beiden Wellen miteinander synchron vom Antriebsmotor
drehbar sind. Die Innenwelle und die Hohlwelle drehen sich also
mit derselben Drehzahl, wenn der Stellmotor sich nicht dreht. In
dieser Betriebssituation bewirkt das Überlagerungsgetriebe keine Überlagerung
der Antriebsbewegungen der beiden Motoren und werden die beiden
Wellen ausschließlich
durch den Antriebsmotor angetrieben.
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Bei
einer weiteren Weiterbildung sind die beiden Wellen über das
Gesamtgetriebe miteinander derart gekoppelt, dass bei Lauf des Antriebsmotors die
eine relativ zur anderen der beiden Wellen vom Stellmotor drehbar
ist. Demgemäß erfolgt
also während
des Maschinenlaufs die vom Bogenformat abhängige Verstellung der einen
relativ zur anderen der beiden Fördereinrichtungen,
wobei diese Verstellung durch die vom Stellmotor angetriebene Drehung
der einen relativ zur anderen der beiden Wellen bewirkt wird.
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Bei
einer weiteren Weiterbildung weist die eine der beiden Fördereinrichtungen
ein erstes Paar von Kettenräder
auf und weist die andere der beiden Fördereinrichtungen ein zweites
Paar von Kettenrädern
auf. Die beiden Kettenräder
des ersten Kettenradpaares sitzen drehfest auf der Hohlwelle und
sind von einem ersten Paar von Ketten umschlungen. Außerdem weist
bei dieser Weiterbildung die andere der beiden Fördereinrichtungen ein zweites
Paar von Kettenrädern
auf, die auf der Innenwelle drehfest sitzen und von einem zweiten
Paar von Ketten umschlungen sind. Demgemäß ist die erste Fördereinrichtung
ein erster Kettenförderer
und ist die zweite Fördereinrichtung
ein zweiter Kettenförderer,
wobei die Kettenförderer
jeweils mindestens zwei Kettenräder
und zwei endlose Ketten, die von den Kettenrädern geführt werden, umfassen.
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Bei
einer weiteren Weiterbildung sind an dem einen Paar von Ketten Haltetraversen
zum Halten der Druckbogen an deren vorlaufenden Bogenenden angebracht
und sind an dem anderen Paar von Ketten Haltetraversen zum Halten
der Druckbogen an deren nachlaufenden Bogenenden angebracht. Die
Haltetraversen können
beispielsweise Greiferbrücken
mit in einer Reihe angeordneten Greifern sein, die den Druckbogen
einklemmen, um ihn zu halten.
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Gemäß einer
weiteren Weiterbildung ist das Überlagerungsgetriebe
ein Umlaufrädergetriebe,
vorzugsweise ein Planetengetriebe.
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Weitere
konstruktiv und funktionell vorteilhafte Weiterbildungen ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele
und der dazugehörigen
Zeichnung.
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In
dieser zeigt:
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1 einen
Bogenausleger mit Fördereinrichtungen
für vorlaufende
und nachlaufende Bogenenden,
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2 ein
erstes Ausführungsbeispiel
einer Formateinstelleinrichtung des Bogenauslegers aus 1 und
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3 ein
zweites Ausführungsbeispiel
der Formateinstelleinrichtung des Bogenauslegers aus 1.
In den 1 bis 3 sind einander entsprechende
Elemente und Bauteile mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
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1 zeigt
ausschnittsweise eine Maschine 1 zum Verarbeiten von Druckbogen 2.
Die Maschine 1 ist eine Druckmaschine und umfasst mindestens ein
Druckwerk 3 mit einem Gegendruckzylinder 5 (vgl. 2 und 3),
welches ein Offset-Druckwerk oder ein z. B. zum Lackieren verwendetes
Flexo-Druckwerk sein kann. Der Bogenausleger 4 umfasst
eine erste Fördereinrichtung 6 und
eine zweite Fördereinrichtung 7.
Die Fördereinrichtungen 6, 7 sind
Kettenförderer
und laufen in eine Umlaufrichtung 8 um.
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Die
erste Fördereinrichtung 6 umfasst
endlose Ketten 9, 10, Kettenräder 11, 12 zum
Antreiben und Umlenken der Ketten 9, 10 und einen
an den Ketten 9, 10 befestigten Haltetraversensatz 13.
Dieser Haltetraversensatz 13 besteht aus mehreren Haltetraversen,
die entlang der Ketten 9, 10 gleichverteilt angeordnet
sind und von denen aber aus Übersichtlichkeitsgründen nur
eine einzige Haltetraverse 14 zeichnerisch dargestellt
ist. Die Gesamtheit der Ketten 9, 10 und des Haltetraversensatzes 13 wird
nachfolgend auch als Vorderkantengreifsystem bezeichnet. Die zweite
Fördereinrichtung 7 umfasst
endlose Ketten 15, 16, Kettenräder 17, 18 zum
Antreiben und Umlenken der Ketten 15, 16 und einen
an diesen Ketten 15, 16 befestigten Haltetraversensatz 19.
Dieser Haltetraversensatz 19 besteht aus mehreren Haltetraversen,
die entlang der Ketten 15, 16 gleichverteilt angeordnet
sind und von denen aber aus Übersichtlichkeitsgründen nur
eine einzige Haltetraverse 20 zeichnerisch dargestellt
ist. Die Ketten 15, 16 und der Haltetraversensatz 19 zusammen
werden nachfolgend auch als Hinterkantengreifsystem bezeichnet.
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Die
Haltetraversen der ersten Fördereinrichtung 6 bilden
zusammen mit den Haltetraversen der zweiten Fördereinrichtung 7 Haltetraversenpaare, von
denen jedes je einen der Druckbogen 2 an seinem in die
Umlaufrichtung 8 vorlaufenden Bogenende 21 und
gleichzeitig an seinem nachlaufenden Bogenende 22 festhält. In 1 sind
am Beispiel des durch die Haltetraversen 14, 20 gebildeten
Haltetraversenpaares die festgehaltenen Bogenenden 21, 22 mit
Phantomlinien angedeutet.
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Die
Haltetraversen der ersten Fördereinrichtung 6 sind
Greiferbrücken
und halten die Druckbogen 2 per Klemmkraft fest. Auch die
Haltetraversen der zweiten Fördereinrichtung 7 sind
Greiferbrücken, mittels
welcher die Druckbogen 2 eingeklemmt gehalten werden.
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Eine
erste Welle 23 – die
sogenannte Vorderkantenwelle 23 – trägt die auf ihr festsitzenden
Kettenräder 11, 12 der
die Bogenvorderkanten haltenden, ersten Fördereinrichtung 6 und
ist als eine Hohlwelle ausgebildet. Eine zweite Welle 24 – die sogenannte
Hinterkantenwelle 24 – trägt die auf
ihre festsitzenden Kettenräder 17, 18 der
zweiten Fördereinrichtung 7,
welche die Bogenhinterkanten hält,
und erstreckt sich durch die hohle, erste Welle 23 hindurch.
Die erste Welle 23 und deren Kettenräder 11, 12 sind
koaxial mit der zweiten Welle 24 und deren Kettenrädern 17, 18 angeordnet.
Die Wellen 23, 24 sind in Seitenwänden 25, 26 drehgelagert.
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Jedes
der Kettenräder 17, 18 besteht
aus einem außerhalb
der ersten Welle 23 angeordnetem Zahnring, der mit diametralen
Stützspeichen 27, 28 versehen
ist. Die Stützspeichen 27, 28 ragen
durch in die erste Welle 23 eingebrachte Schlitze in die
erste Welle 23 hinein. Über
die Stützspeichen 27, 28 ist
der jeweilige Zahnring an der inneren, zweiten Welle 24 befestigt.
Bei zum Zwecke einer später
noch ausführlich
erläuterten
Formateinstellung erfolgenden Verdrehung der zweiten Welle 24 und
damit der Kettenräder 17, 18 relativ
zu der ersten Welle 23 und damit den Kettenrädern 11, 12 gleiten
die Stützspeichen 27, 28 entlang
besagter Schlitze, deren in Umfangsrichtung der ersten Welle 23 verlaufende
Schlitzlänge in
Korrelation mit der zwischen einer möglichen minimalen und einer
möglichen
maximalen Formatlänge der
Druckbogen 2 bestehenden Formatdifferenz bemessen ist.
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Bei
der Formateinstellung wird die zweite Welle 24 durch einen
elektrischen, ersten Motor 30 rotativ angetrieben. Der
erste Motor 30 ist ein Stellantrieb, der von einem elektrischen,
zweiten Motor 31, welcher der Hauptantrieb der Maschine 1 ist
und der im Druckbetrieb nicht nur das Druckwerk 3 einschließlich der
Rotation des Gegendruckzylinders 5, sondern auch die Fördereinrichtung 6, 7 bzw.
deren in Umlaufrichtung 8 erfolgende Bewegung antreibt, verschieden
ist. Indem die zweite Welle 24 relativ zur ersten Welle 23 verdreht
wird und dabei die Ketten 15, 16 relativ zu den
Ketten 9, 10 verstellt werden, kann die Umlaufphasenlage
der zweiten Fördereinrichtung 7 relativ
zur ersten Fördereinrichtung 6 verändert werden.
Durch diese Verdrehung und Kettenverstellung werden die Haltetraversen
der zweiten Fördereinrichtung 7 je
nach Drehrichtung der zweiten Welle 24 auf einen näheren oder
ferneren bogenformatkorrelierten Abstand 49 relativ zu
den Haltetraversen der ersten Fördereinrichtung 6 eingestellt.
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2 und 3 zeigen
jeweils, dass der erste Motor 30 seine zur Formateinstellung
erforderliche Drehbewegung über
ein selbsthemmend ausgeführtes
Getriebe auf eine Antriebswelle 112 überträgt. Das selbsthemmend ausgeführte Getriebe
ist in den gezeigten Ausführungsbeispielen
ein Schneckengetriebe, welches eine auf einer Motorwelle 115 des
ersten Motors 30 fest sitzende Schnecke und ein auf der
Antriebswelle 112 fest sitzendes Schneckenrad 113 umfasst.
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Die
Antriebswelle 112 ist in einem Gehäuse 101 eines Gesamtgetriebes 121 drehbar
gelagert. Das Gehäuse 101 ist
an der Seitenwand 26 auf deren den Kettenrädern 11, 12, 17 18 abgewandter
Seite befestigt. Das Gesamtgetriebe 121 umfasst ein erstes
Teilgetriebe in Form eines Überlagerungsgetriebes 119 und
ein zweites Teilgetriebe 120. Die Antriebsbewegung des
zweiten Motors 31 wird über
ein mit dem Gegendruckzylinder 5 drehfest verbundenes Zahnrad 102 auf
ein damit kämmendes
Zahnrad 103 des Gesamtgetriebes 121 übertragen.
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Bei
dem in 2 gezeigten ersten Ausführungsbeispiel steht das Zahnrad 103 mit
einer ersten Verzahnung 108' eines
Doppelrades 108 im Eingriff, welches eine zweite Verzahnung 108'' aufweist, die mit einer Außenverzahnung 109' eines Hohlrades 109 im
Eingriff steht. Das Doppelrad 108 ist in einem Tragarm
drehbar gelagert, der von einer Rippe des Gehäuses 101 in dessen
Innerem gebildet wird. Das Hohlrad 109 weist eine Innenverzahnung 109'' auf, über welches es mit einem Planetenrad 110 im
Eingriff steht. Über
einen Steg oder Planetenradträger, auf
welchem das Planetenrad 110 drehbar gelagert ist, ist das
Planetenrad 110 mit der Hinterkantenwelle 24 verbunden.
Das Planetenrad 110 steht außerdem mit einem Sonnenrad 111 im
Eingriff, das auf der Antriebswelle 112 fest sitzt. Das Überlagerungsgetriebe 119 umfasst
die Innenverzahnung 109'' des Hohlrades 109,
das Planetenrad 110 und das Sonnenrad 111.
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Während des
Druckbetriebs steht der erste Motor 30 still und arbeitet
nur der zweite Motor 31. Die Selbsthemmung des aus dem
Schneckenrad 113 und der Schnecke 114 gebildeten
selbsthemmenden Getriebes verhindert eine Übertragung der Antriebsbewegung
des zweiten Motors 31 auf den ersten Motor 30 und
sichert dessen Stillstand, so dass eine Motorbremse für den ersten
Motor 30 nicht erforderlich ist. Die Getriebeübersetzung
des zweiten Teilgetriebes 120, welches aus dem auf der
Vorderkantenwelle 23 sitzenden Zahnrad 103, dem
Doppelrad 108 und der Außenverzahnung 109' des Hohlrads 109 gebildet
wird, ist in Verbindung mit der Standübersetzung des Überlagerungsgetriebes 119 so
ausgelegt, dass zwischen der Vorderkantenwelle 23 und der
Hinterkantenwelle 24 Gleich- bzw. Synchronlauf besteht und
damit die Konstanz des Abstandes 49 (vgl. 1)
gewährleistet
ist.
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Die
Standübersetzung
des Überlagerungsgetriebes 119 ist
der negative Wert des Quotienten, welcher durch die Teilung der
Zähnezahl
der Innenverzahnung 109'' durch die Zähnezahl
des Sonnenrades 111 gebildet wird. Vorteilhaft ist es,
die Standübersetzung
des Überlagerungsgetriebes 119 kleiner als – 5 zu wählen, damit
das auf die Antriebswelle 112 rückwirkende Drehmoment nur einen
Bruchteil des an der Hinterkantenwelle 24 wirksamen Drehmomentes
des Hinterkantengreifsystems beträgt. Damit wird vorteilhafterweise
die Beanspruchung der Verzahnung in dem selbsthemmenden Getriebe
(Schnecke 114, Schneckenrad 113) und das vom ersten
Motor 30 aufzubringende Motormoment während der beim Maschinenlauf
erfolgenden Formatverstellung begrenzt. Diese Standübersetzung,
deren Wert vorzugsweise weniger als – 5 beträgt, ist anschaulich deutbar
als die Übersetzung
der jeweiligen Hohlradwelle zur jeweiligen Sonnenradwelle bei festgehaltenem
Steg bzw. Planetenträger.
Die Standübersetzung
ist bei entgegengesetzten Drehrichtungen negativ und ist betragsmäßig stets
größer als
1.
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Bei
der während
des Maschinenlaufs erfolgenden Formatverstellung wird vom ersten
Motor 30 die notwendige Verstellbewegung in die Antriebswelle 112 eingeleitet,
welche Verstellbewegung sich mit der Bewegung des Hohlrades 109 überlagert
und auf die Hinterkantenwelle 24 übertragen wird. Besagte Bewegung
des Hohlrades 109 wird dabei über die Zahnräder 102, 103 und
das Doppelrad 108 vom zweiten Motor 31 angetrieben.
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Selbstverständlich kann
das Format, also der Abstand 49, auch bei Maschinenstillstand
verstellt werden. Hierbei steht das Zahnrad 102 still und ist
dieser Stillstand durch eine zeichnerisch nicht dargestellte Bremse
der Maschine 1 gesichert. Somit steht auch die Vorderkantenwelle 23 still,
wenn vom ersten Motor 30 die Verstellbewegung in das Überlagerungsgetriebe 119 eingeleitet
wird, welche Verstellbewegung sich übersetzt auf die Hinterkantenwelle 24 überträgt und dabei
den relativen Abstand zwischen Vorderkantengreifsystem und Hinterkantengreifsystem
verändert.
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Der
Einstellvorgang kann mittels eines Drehwinkelmesssystems überwacht
werden, welches auf der Hinterkantenwelle 24 oder der Motorwelle 115 angeordnet
ist und deren Drehwinkel misst. Es ist zur Überwachung des Einstellvorganges
somit nur ein einziges Winkelmesssystem erforderlich. Zu dieser Überwachung
ist es nicht erforderlich, zwei verschiedene Winkelmesssysteme zu
verwenden, um mit diesen zwei verschiedene Drehwinkel zu messen
und die Drehwinkeldifferenz aus den beiden Drehwinkeln zu berechnen.
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Bei
dem in 3 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel sitzt auf der
Antriebswelle 112 ein Hohlrad 117 mit einer Innenverzahnung 117', die mit einem
Planetenrad 110 des Überlagerungsgetriebes 119 kämmt. Das
Planetenrad 110 ist über
einen Steg oder Planetenträger,
auf welchem das Planetenrad 110 drehbar gelagert ist, mit
der Hinterkantenwelle 24 verbunden. Das auf der Vorderkantenwelle 23 sitzende
Zahnrad 103 hat einen exzentrischen Zapfen, auf welchem
ein weiteres Planetenrad 118 drehbar sitzt, so dass das
Zahnrad 103 den Steg bzw. Planetenträger des Planetenrades 118 bildet.
Das Planetenrad 118 steht mit einer ersten Verzahnung 108' eines Doppelrades 108 im
Eingriff, welches eine zweite Verzahnung 108'' aufweist,
die mit dem anderen Planetenrad 110 im Eingriff steht.
Das zweite Teilgetriebe 120 ist beim in 3 dargestellten
Ausführungsbeispiel
ebenfalls ein Umlaufrädergetriebe.
Die Verzahnung 108'' bildet das
Sonnenrad des Überlagerungsgetriebes 119 und
die Verzahnung 108' bildet das
Sonnenrad des anderen Überlagerungsgetriebes,
also des Teilgetriebes 120. Das Doppelrad 108 sitzt
drehbar auf der Hinterkantenwelle 24. Das Planetenrad 118 steht
außerdem
noch mit einer gehäusefesten
Innenverzahnung 101' des
Gehäuses 101 im
Eingriff, welche ein Hohlrad bildet.
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Die
beiden Teilgetriebe 119, 120 des Gesamtgetriebes 121 sind
bezüglich
ihrer Übersetzung gleich
ausgeführt,
d. h. die Zähneanzahl
des Planetenrades 110 ist genauso groß wie die Zähneanzahl des Planetenrades 118,
die Zähneanzahl
der Verzahnung 108'' entspricht
der Zähneanzahl
der Verzahnung 108' und
die Innenverzahnung 117' des
Hohlrades 117 hat die gleiche Zähneanzahl wie die Innenverzahnung 101' des Gehäuses 101.
Durch die Symmetrie der beiden Teilgetriebe 119, 120 besteht Gleichlauf
zwischen der Vorderkantenwelle 23 und der Hinterkantenwelle 24 und
somit eine Konstanz des Abstandes 49 (vgl. 1),
wenn im Druckbetrieb der erste Motor 30 stillsteht und
nur der zweite Motor 31 arbeitet.
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Soll
zwischen zwei Druckaufträgen
eine Formatumstellung vorgenommen werden und somit der Abstand 49 geändert werden,
dann wird die dafür
erforderliche Verstellbewegung vom ersten Motor 30 in das
Gesamtgetriebe 121 eingeleitet, so dass sich dessen Verstellbewegung übersetzt
auf die Hinterkantenwelle 24 überträgt und damit der Abstand 49 verändert wird.
Diese Formatumstellung kann bei Maschinenstillstand erfolgen, wobei
der zweite Motor 31 und somit das Zahnrad 102 stillstehen,
welcher Stillstand durch eine zeichnerisch nicht dargestellte Bremse
gesichert werden kann.
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Die
Formatumstellung kann aber auch während des Maschinenlaufs erfolgen,
wobei in diesem Fall während
der Formatumstellung beide Motore 30, 31 arbeiten.
Hierbei wird die für
die Formatumstellung notwendige Verstellbewegung vom ersten Motor 30 über die
Antriebswelle 112 in das Gesamtgetriebe 121 eingeleitet,
worin sich die Verstellbewegung mit der vom zweiten Motor 31 über das
Zahnrad 103 und das als Sonnenrad fungierende Doppelrad 108 eingeleiteten
Antriebsbewegung überlagert,
wobei die aus der Überlagerung
resultierende Differenzbewegung vom Planetenrad 110 auf
die Hinterkantenwelle 24 übertragen wird.
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Bei
dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel kann die Formatumstellung
mittels des Winkelmesssystems, welches im Zusammenhang mit dem in 2 gezeigten
Ausführungsbeispiel
bereits beschrieben worden ist, überwacht
und gesteuert werden. Auch das im Zusammenhang mit dem in 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel
zur Standübersetzung
Gesagte gilt im übertragenen
Sinne für das
in 3 dargestellte Ausführungsbeispiel.
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Das
in 2 dargestellte Ausführungsbeispiel hat gegenüber dem
in 3 dargestellten den Vorteil, dass das auf die
Antriebswelle 112 rückwirkende
Drehmoment geringer gehalten werden kann.
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- 1
- Maschine
- 2
- Druckbogen
- 3
- Druckwerk
- 4
- Bogenausleger
- 5
- Gegendruckzylinder
- 6
- Fördereinrichtung
(erste)
- 7
- Fördereinrichtung
(zweite)
- 8
- Umlaufrichtung
- 9
- Kette
- 10
- Kette
- 11
- Kettenrad
- 12
- Kettenrad
- 13
- Haltetraversensatz
- 14
- Haltetraverse
- 15
- Kette
- 16
- Kette
- 17
- Kettenrad
- 18
- Kettenrad
- 19
- Haltetraversensatz
- 20
- Haltetraverse
- 21
- Bogenende
(vorlaufendes)
- 22
- Bogenende
(nachlaufendes)
- 23
- Welle
(Vorderkantenwelle, hohle, erste)
- 24
- Welle
(Hinterkantenwelle, innere, zweite)
- 25
- Seitenwand
- 26
- Seitenwand
- 27
- Stützspeiche
- 28
- Stützspeiche
- 29
-
- 30
- Motor
(erster)
- 31
- Motor
(zweiter)
- 32–48
-
- 49
- Abstand
- 50–100
-
- 101
- Gehäuse
- 101'
- Innenverzahnung
- 102
- Zahnrad
- 103
- Zahnrad
- 104–107
-
- 108
- Doppelrad
- 108'
- Verzahnung
(erste)
- 108''
- Verzahnung
(zweite)
- 109
- Hohlrad
- 109'
- Außenverzahnung
- 109''
- Innenverzahnung
- 110
- Planetenrad
- 111
- Sonnenrad
- 112
- Antriebswelle
- 113
- Schneckenrad
- 114
- Schnecke
- 115
- Motorwelle
- 116
-
- 117
- Hohlrad
- 117'
- Innenverzahnung
- 118
- Planetenrad
- 119
- Überlagerungsgetriebe
- 120
- Teilgetriebe
- 121
- Gesamtgetriebe