DE102007049871A1 - Vorrichtung zum Ändern der Querschnittsform einer extrudierten Rundschnur aus einer Kautschukmischung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ändern der Querschnittsform einer extrudierten Rundschnur (6a) aus einer Kautschukmischung zum Bilden eines Materialstreifens, welcher auf einen Reifenrohling oder eine Aufbautrommel aufgebracht wird, mit einer Kalandriereinrichtung (4) mit zwei drehbar angeordneten Kalanderrollen (8, 9, 10, 15; 11), von welchen die eine eine unkonturierte Außenfläche und die andere eine dem zu bildenden Querschnitt entsprechend konturierte Außenfläche aufweist. Die Kalandriereinrichtung (4) weist außer der unkonturierten Kalanderrolle (11) zumindest zwei konturierte, drehbar gelagerte Kalanderrollen (8, 9, 10, 15) auf, wobei zumindest zwei dieser Rollen (8, 9, 10, 15) auf einem Rollenträger (12) gelagert sind, wobei die Position des Rollenträgers (12) und/oder der Rundschnurzuführung derart veränderbar ist, dass die Rundschnur (6a) wahlweise zwischen der unkonturierten Rolle (11) und einer der konturierten Rollen (8, 9, 10, 15) durchführbar ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ändern der Querschnittsform einer extrudierten Rundschnur aus einer Kautschukmischung zum Bilden eines Materialstreifens, welcher auf einen Reifenrohling oder eine Aufbautrommel aufgebracht wird, mit einer Kalandriereinrichtung mit zwei drehbar angeordneten Kalanderrollen, von welchen die eine eine unkonturierte Außenfläche und die andere eine dem zu bildenden Querschnitt entsprechend konturierte Außenfläche aufweist.
- Bei der Herstellung von Fahrzeugluftreifen ist es bekannt und üblich, Bauteile des Reifenrohlings durch kontinuierliches Wickeln bzw. Spulen von Kautschukmischungsstreifen auf der Reifenaufbautrommel oder am Reifenrohling selbst aufzubauen. Je nach Reifenbauteil werden Mischungsstreifen unterschiedlicher Querschnittsform benötigt. Ein Mischungsstreifen einer bestimmten Querschnittsform wird derart hergestellt, dass eine extrudierte Rundschnur aus einer Kautschukmischung durch einen Kalandrierprozess entsprechend verformt wird. Übliche Kalandriereinrichtungen bestehen aus einer unkonturierten zylindrisch ausgeführten Kalanderrolle und einer gegenüber dieser positionierten konturierten Kalanderrolle, sodass die zwischen den beiden Kalanderrollen durchgeführte Rundschnur aus dem Kalanderrollenpaar mit entsprechend geändertem Querschnitt als Materialstreifen austritt. Der derart mit der erwünschten Querschnittsform erstellte Materialstreifen wird über eine Belegerolle dem Reifenrohling oder der Reifenaufbautrommel zugeführt und hier aufgespult. Um Materialstreifen unterschiedlicher Geometrien herzustellen, ist ein zeitaufwendiger Umbau der Kalandriereinrichtung unter Austausch der Kalanderrollen erforderlich. Ein rationeller Einsatz der bekannten Vorrichtung in einer hochflexiblen Fertigungsanlage zur Herstellung von Fahrzeugluftreifen ist daher nicht möglich.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art derart auszuführen, dass sich ohne zeitaufwendigen Umbau aus einer Rundschnur Materialstreifen unterschiedlicher Querschnittsformen erstellen lassen.
- Gelöst wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, dass die Kalandriereinrichtung außer der unkonturierten Kalanderrolle zumindest zwei konturierte Kalanderrollen aufweist, wobei zumindest zwei dieser Rollen auf einem gemeinsamen Rollenträger gelagert sind, wobei die Position der Rollenträger und/oder der Rundschnurzuführung derart veränderbar ist, dass die Rundschnur wahlweise zwischen der ankonturierten Rolle und einer der konturierten Rollen durchführbar ist.
- Die gemäß der Erfindung vorgesehene Kombination aus zumindest zwei konturierten Rollen mit einer unkonturierten zylindrischen Rolle und einem Rollenträger für zumindest zwei dieser Rollen eröffnet eine Vielzahl von Möglichkeiten, die Kalandriereinrichtung derart auszulegen, dass durch einen wechselseitigen Einsatz der Rollen Materialstreifen unterschiedlicher Querschnittsformen hergestellt werden können.
- Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind nur die konturierten Kalanderrollen auf dem Rollenträger gelagert. In diesem Fall ist es besonders vorteilhaft, wenn der Rollenträger drehbar gelagert ist, da wahlweise eine der vorgesehen konturierten Kalanderrollen gegenüber der ortsfest verbleibenden unkonturierten Kalanderrollen auf einfache Weise in Position gebracht werden kann. Diese Ausführung ermöglicht es ferner, eine größere Anzahl konturierter Kalanderrollen auf dem Rollenträger zu lagern, insbesondere vier oder auch mehr Kalanderrollen.
- Bei einer weiteren erfindungsgemäßen Anordnung sind auf dem Rollenträger zwei konturierte Kalanderrollen und zwischen diesen die unkonturierte Kalanderrolle drehbar gelagert. Eine Änderung der Position des Rollenträgers durch translatorisches Verschieben ermöglicht es die zugeführte Rundschnur wahlweise zu Materialstreifen mit zwei unterschiedlichen Querschnittsflächen zu verformen.
- Es ist auch möglich, und je nach den Platzverhältnissen auch vorteilhaft, den Rollenträger ortsfest anzuordnen, um die Position der Rundschnurzuführung gegenüber den Kalanderrollen verändern zu können.
- Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun anhand der Zeichnung, die schematisch mehrere Ausführungsbeispiele darstellt, näher beschrieben. Dabei zeigen
-
1 bis3 Ansichten von unterschiedlichen Ausführungsvarianten einer Vorrichtung zum Erstellen von Mischungsstreifen unterschiedlichen Querschnitts, -
4 und5 sowie6 und7 Ansichten weiterer Ausführensformen einer solchen Vorrichtung. - Die in den Zeichnungsfiguren gezeigten Vorrichtungen weisen einen Extruder
1 mit einem Extrudermundstück2 , eine Zuführeinheit3 , eine Kalandriereinrichtung4 und eine Belegerolle5 auf. Aus dem Extrudermundstück2 tritt eine Rohgummimischung in Form einer extrudierten Rundschnur6a mit einem im Wesentlichen kreisförmigen Querschnitt und einem Durchmesser von 10 mm bis 15 mm. In der Kalandriereinrichtung wird die Rundschnur6a zu einem Materialstreifen6b verformt, welcher beispielsweise einen etwa linsenförmigen, einen etwa rechteckförmigen oder einen etwa trapezförmigen Querschnitt aufweist. Der Materialstreifen wird mittels der Belegerolle5 auf einen Reifenrohling7 aufgebracht, welcher auf einer antreibbaren, gesondert nicht dargestellten Reifenaufbautrommel positioniert ist. - Aus dem Materialstreifen
6b wird beispielsweise auf dem Reifenrohling7 der Laufstreifen durch spiraliges Wickeln hergestellt. Es können jedoch auch andere Reifenbauteile, beispielsweise die Seitenwände, die Innenschicht oder ein Wulstkernprofil, durch spiraliges Wickeln bzw. Spulen eines Materialstreifens bestimmter Querschnittsform hergestellt werden. Materialstreifen unterschiedlicher Querschnittsformen bzw. Querschnittsflächen sind auch dafür erforderlich, Reifen verschiedener Dimensionen herzustellen. Bei der Erfindung wird nun die Kalandriereinrichtung4 derart ausgeführt, dass auf einfache und zeitsparende Weise Materialstreifen6b in zumindest zwei verschiedenen Querschnittsformen gebildet werden können. - Bei der in
1 gezeigten Ausführungsvariante ist eine Kalandriereinheit4 mit drei drehbar gelagerten Kalanderrollen8 ,9 und11 vorgesehen, welche zumindest im Wesentlichen gleich große Durchmesser aufweisen. Die Kalanderrolle11 hat eine zylindrische, unkonturierte Außenfläche und ist gegenüber der Belegerolle5 fix positioniert. Die Kalanderrollen8 ,9 sind an einem Rollenträger12 drehbar gelagert, welcher seinerseits um eine Achse14 gegenüber der Kalanderrolle11 drehbar ist, wobei die Achse14 bei der gezeigten Ausführung zwischen den Rollen8 ,9 positioniert ist. Die Kalanderrollen8 ,9 sind an ihrem Außenumfang konturiert, indem sie jeweils mit einer in Umfangsrichtung umlaufenden, nicht gezeigten Nut bestimmten Querschnitts versehen sind. Zwischen der unkonturierten Kalanderrolle11 und wahlweise einer der Kalanderrollen8 ,9 wird die Rundschnur8a zu einem Materialstreifen6b verformt, wobei die Querschnittsform der Nut die Querschnittsform des Materialstreifens6b bestimmt. In der in1 gezeigten Lage wird die Rundschnur6a zwischen der Kalanderrolle9 und der Kalanderrolle11 zu einem Materialstreifen6b einer bestimmten Querschnittsform verformt. Um die Rundschnur6a zu einem Materialstreifen6b zu verformen, dessen Querschnitt von der Kalanderrolle8 bestimmt wird, braucht lediglich der Rollenträger8 ,9 um die Achse12 um 180° gedreht zu werden, wodurch die Kalanderrolle8 gegenüber der zylindrischen Kalanderrolle11 in Position gebracht wird. - Bei der in
2 gezeigten Ausführungsvariante weist der Rollenträger12 drei von seiner Drehachse14 abgehende Arme12a auf, die jeweils einen Winkel von 120° miteinander einschließen. An den Enden der Arme12a sind um drei parallel zueinander verlaufende Achsen drei unterschiedlich konturierte Kalanderrollen8 ,9 und10 drehbar angeordnet. Durch Drehen des Rollenträgers12 um seine mittige, ortsfeste zentrale Achse12a kann wahlweise eine der konturierten Kalanderrollen8 ,9 oder10 gegenüber der ortsfesten zylindrischen Kalanderrolle11 in Position gebracht werden, um derart einen schnellen Wechsel der Querschnittsform des gebildeten Materialstreifens6b zu ermöglichen. -
3 zeigt eine Ausführungsform mit einem drehbar angeordneten Rollenträger12 , welcher über gekreuzt angeordnete Arme12b verfügt, an welchen insgesamt vier unterschiedlich konturierte Kalanderrollen8 ,9 ,10 und15 drehbar angeordnet sind. Durch Drehen des Rollenträgers12 um seine zentrale und ortsfeste Achse14a kann wahlweise eine der konturierten Kalanderrollen8 ,9 ,10 und15 in Position gegenüber der zylindrischen Kalanderrolle11 gebracht werden. -
4 und5 zeigen eine Ausführungsvariante, bei der an einem Rollenträger12 drei Kalanderrollen8 ,9 und11 in Reihe angeordnet und jeweils drehbar gelagert sind. Die in der mittleren Position befindliche Kalanderrolle11 ist jene mit der zylindrischen, unkonturierten Außenkontur, die beiden äußeren Kalanderrollen8 und9 sind jeweils unterschiedlich konturiert. Der Rollenträger12 ist gegenüber der Belegerolle5 translatorisch verschiebbar gelagert, was in4 und5 durch die Pfeile P angedeutet ist. Auf diese Weise lässt sich der Rollenträger12 gegenüber der Zuführeinheit3b und damit gegenüber der Rundschnur6a derart ausrichten, dass die Rundschnur6a wahlweise zwischen der Kalanderrolle11 und einer der konturierten Kalanderrollen8 oder9 zu einem Materialstreifen6b bestimmten Querschnitts verformt wird.4 und5 zeigen die beiden möglichen Positionen des Rollenträgers12 gegenüber der Zuführeinheit3 bzw. der Belegerolle5 . Dabei wird bei einem Wechsel auf eine der Rollen8 oder9 jeweils die Drehrichtung der unkonturierten Kalanderrolle11 geändert. - Eine der Ausführungsform gemäß
4 und5 ähnliche Ausführungsvariante zeigen die6 und7 . Die Kalandriereinrichtung4 weist einen Rollenträger12 auf, an welchem zwei konturierte Kalanderrollen8 ,9 sowie eine unkonturierte Kalanderrolle11 , welche zwischen den beiden konturierten Kalanderrollen8 ,9 angeordnet ist, drehbar gelagert sind. Der Rollenträger12 weist zwischen der Drehachse der Kalanderrolle11 unter einem stumpfen Winkel abragende Arme12c auf, an dessen Enden die Kalanderrollen8 ,9 drehbar gelagert sind. Die Rundschnur6a ist wahlweise zwischen den Rollen8 und11 bzw.9 und11 verformbar. Bei dieser Ausführungsvariante ist vorgesehen, dass der Rollenträger12 gegenüber der Belegerolle5 positionsfest angeordnet ist, und dass durch eine bewegliche Anordnung des Extruders1 und der Zuführeinheit3 die von der Zuführeinheit3 kommende Rundschnur6a wahlweise zwischen der Kalanderrolle11 und der konturierten Kalanderrolle8 (6 ) oder der Kalanderrolle11 und der konturierten Kalanderrolle9 (7 ) zu einem Materialstreifen6a bestimmten Querschnitts verformt werden kann. Auch bei dieser Ausführungsvariante wird die Drehrichtung der unkonturierten Kalanderrolle11 bei einem Wechsel der Kalanderrollen8 ,9 geändert. - Die Erfindung ist auf die dargestellten Ausführungsvarianten nicht eingeschränkt. Es kann eine größere Anzahl von Kalanderrollen als dargestellt verwendet werden, wobei auch mehrere Rollenträger vorgesehen sein können. Die Erfindung kann bei unterschiedlichen Reifenaufbauverfahren eingesetzt werden, wobei die Reifenaufbautrommel sowohl zylindrisch als auch in beliebiger Weise konturiert ausgeführt sein kann. Das Wickeln des Materialstreifens kann auf dem Reifenrohling oder direkt auf der Aufbautrommel erfolgen.
-
- 1
- luftdichte
Innenschicht
1 - 2
- Extrudermundstück
- 3
- Zuführeinheit
- 4
- Kalandriereinrichtung
- 5
- Belegerolle
- 6a
- extrudierte Rundschnur
- 6b
- Materialstreifen
- 7
- Reifenrohling
- 8
- konturierte Kalanderrolle
- 9
- konturierte Kalanderrolle
- 10
- konturierte Kalanderrolle
- 11
- unkonturierte Kalanderrolle
- 12
- Rollenträger
- 12a
- Arm
- 12b
- Arm
- 12c
- Arm
- 14
- Drehachse Rollenträger
- 15
- konturierte Kalanderrolle
Claims (7)
- Vorrichtung zum Ändern der Querschnittsform einer extrudierten Rundschnur (
6a ) aus einer Kautschukmischung zum Bilden eines Materialstreifens, welcher auf einen Reifenrohling oder eine Aufbautrommel aufgebracht wird, mit einer Kalandriereinrichtung (4 ) mit zwei drehbar angeordneten Kalanderrollen (8 ,9 ,10 ,15 ;11 ), von welchen die eine eine unkonturierte Außenfläche und die andere eine dem zu bildenden Querschnitt entsprechend konturierte Außenfläche aufweist, dadurch gekennzeichnet, die Kalandriereinrichtung (4 ) außer der unkonturierten Kalanderrolle (11 ) zumindest zwei konturierte, drehbar gelagerte Kalanderrollen (8 ,9 ,10 ,15 ) aufweist, wobei zumindest zwei dieser Rollen (8 ,9 ,10 ,11 ,15 ) auf einem Rollenträger (12 ) gelagert sind, wobei die Position des Rollenträgers (12 ) und/oder der Rundschnurzuführung derart veränderbar ist, dass die Rundschnur (6a ) wahlweise zwischen der unkonturierten Rolle (11 ) und einer der konturierten Rollen (8 ,9 ,10 ,15 ) durchführbar ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nur die konturierten Kalanderrollen (
8 ,9 ,10 ) auf dem Rollenträger (12 ) gelagert sind. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Rollenträger (
12 ) drehbar gelagert ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Rollenträger (
12 ) bis zu vier konturierte Kalanderrollen (8 ,9 ,10 ,15 ) drehbar gelagert sind. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Rollenträger (
12 ) zwei konturierte Kalanderrollen (8 ,9 ) und zwischen diesen die unkonturierte Kalanderrolle (11 ) drehbar gelagert sind. - Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Rollenträger (
12 ) translatorisch verschiebbar angeordnet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Rollenträger (
12 ) ortsfest angeordnet ist und die Position der Rundschnurzuführung (3 ) gegenüber den Kalanderrollen (8 ,9 ,11 ) veränderbar ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: CONTINENTAL REIFEN DEUTSCHLAND GMBH, 30165 HAN, DE |
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R005 | Application deemed withdrawn due to failure to request examination |
Effective date: 20141021 |