-
Die
Erfindung betrifft eine Schutzvorrichtung für Bauteile beispielsweise des
Fahrgestells, eines Tanks, einer Abgasanlage, von Anbauten oder
des Triebstrangs an einer Fahrzeugunterseite eines Lastkraftwagens
der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
-
Aus
dem Serienfahrzeugbau von Lastkraftwagen sind bisher Schutzvorrichtungen
bekannt, welche zum Schutz von Bauteilen des Fahrgestells, eines
Tanks, einer Abgasanlage, von Außenanbauten oder des Triebstrangs
dienen. So umfasst die Schutzvorrichtung üblicherweise zwei im Allgemeinen
als Gleitschuhe benannte Schutzelemente, welche jeweils seitlich
im Bereich der Fahrzeugunterseite des Lastkraftwagens angeordnet
sind. Tritt dabei im Fahrbetrieb des Lastkraftwagens ein Notfall
wie beispielsweise ein Reifen- und/oder
Luftbalgplatzer auf, so ist die Folge, dass das Fahrzeug an derjenigen
Stelle, wo dieses Problem auftritt, entsprechend absinkt. Um nun
zu verhindern, dass sich der Lastkraftwagen mit zumindest einem
Teilgewicht auf die wesentlichen Bauteile, eines Fahrgestell, eines Tanks,
einer Abgasanlage, von Anbauteilen oder Triebstrangs abstützt und
diese beschädigt,
sind die Schutzelemente bzw. Gleitschuhe vorgesehen. Dabei stützt sich
der Lastkraftwagen dann mit seinem Teilgewicht auf dem entsprechenden
Schutzelement bzw. Gleitschuh ab.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Schutzvorrichtung der eingangs
genannten Art so zu verbessern, dass sich eine einfachere und bauraumsparendere
Lösung
realisieren lässt.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Schutzvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und
nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
-
Um
eine Schutzvorrichtung zu schaffen, welche besonders einfach und
platzsparend ausgebildet ist, ist es erfindungsgemäß vorgesehen,
dass das Schutzelement als Teil eines Bauteils einer Achsaufhängung einer
Fahrzeugachse des Lastkraftwagens ausgebildet ist. Mit anderen Worten
ist der Erfindung der Gedanke zugrunde gelegt, die bislang separaten Schutzelemente
entsprechend in Bauteile der Achsaufhängung der jeweiligen Fahrzeugachse
zu integrieren bzw. die Schutzelemente als Teil eines solchen Bauteils
der Achsaufhängung
auszubilden. Somit wird insgesamt ein Bauteil geschaffen, welches einerseits
seiner Funktion bei der Achsaufhängung nachkommt
und andererseits als Schutzelement dient, auf welchem sich der Lastkraftwagen
mit zumindest einem Teilgewicht im Notfall abstützen kann.
-
Insgesamt
wird somit erkennbar, dass vorliegend durch die integrale Lösung des
Bauteils der Achsaufhängung
lediglich ein Bauteil anstelle von bisher zwei Bauteilen benötigt wird.
Dies spart sowohl Herstellungs- und Montagekosten wie auch entsprechenden
Bauraum im Bereich der Fahrzeugunterseite des Lastkraftwagens.
-
In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung hat es sich als zudem vorteilhaft
gezeigt, wenn das Schutzelement als Teil einer Lagerschale zur Lagerung
eines Lenkers der Achsaufhängung
ausgebildet ist. Erfahrungsgemäß sind derartige
Lagerschalen äußerst einfach
herstellbar und auf einfach Weise um ein solches Schutzelement ergänzbar. Des
Weiteren sind derartige Lagerschalen häufig an relativ tiefen Stellen
an der Fahrzeugunterseite des Lastkraftwagens angeordnet, so dass
dieser in diesem Bereich im Notfall auftrifft. Die gezielte Ausbildung
als Schutzelement verhindert somit die Beschädigung anderer Bauteile, welche
sich oberhalb des Schutzelements befinden.
-
Eine
besonders gute Abstützung
der jeweiligen Lagerschale kann darüber hinaus erreicht werden,
wenn diese an einem Vorderfederbock abgestützt ist. Derartige Vorderfederböcke sind
nämlich üblicherweise äußerst massiv
gestaltet, da diese auch zur Abstützung des Unterfahrschutzes
des Lastkraftwagens dienen.
-
In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung hat es sich als zudem vorteilhaft
gezeigt, wenn das Schutzelement eine Schräge aufweist, welche sich im
Notfall zumindest etwa flächig
bzw. eben auf einer Fahrbahn oder dergleichen abstützt. Mit
anderen Worten ist die Schräge
vorzugsweise so angeordnet, dass im Notfall – also bei entsprechend geneigtem Lastkraftwagen – sich die
Schräge
großflächig auf der
Fahrbahn oder dergleichen Untergrund abstützen kann.
-
In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung hat es sich zudem vorteilhaft
gezeigt, zwei seitliche, miteinander korrespondierende Schutzelemente
zu verwenden. Somit ist ein Schutz auf beiden Seiten des Lastkraftwagens
gegeben.
-
Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
sowie anhand der Zeichnungen; diese zeigen in:
-
1 eine
ausschnittsweise Seitenansicht auf ein vorderes Ende eines Fahrzeugrahmens
eines Lastkraftwagens, an dessen Unterseite sich ein Vorderfederbock
bei Abstützung
eines Unterfahrschutzes abstützt,
wobei im Abstand hinter dem Vorderfederbock eine Achsaufhängung angeordnet
ist, welcher jeweilige seitliche Längslenker zugeordnet sind, über welche
die korrespondierende Fahrzeugachse an jeweiligen Lagerungen des
Vorderfederbocks gelagert abgestützt
ist, wobei eine jeweilige seitliche untere Lagerschale der Lagerung
des korrespondierenden Längslenkers
ein Schutzelement umfasst, auf welchem sich der Lastkraftwagen in
einem Notfall abstützt;
und in
-
2 eine
ausschnittsweise vergrößerte Seitenansicht
der Lagerung des Längslenkers
der Achsaufhängung
der Fahrzeugachse mit der unteren Lagerschale der Lagerung, welche
als einen Teil das Schutzelement umfasst, auf welchem sich der Lastkraftwagen
im Notfall abstützt.
-
In 1 ist
in einer ausschnittsweisen Seitenansicht das vordere Ende eines
Fahrzeugrahmens 10 eines Lastkraftwagens erkennbar. Dieser Fahrzeugrahmen 10 umfasst
in üblicher
Weise zwei Rahmenlängsträger 12,
welche sich in Fahrzeuglängsrichtung
parallel zueinander erstrecken. Von diesen Rahmenlängsträgern 12 ist
im vorliegenden Ausführungsbeispiel
lediglich der – in
Vorwärtsfahrtrichtung
betrachtet – linke
Rahmenlängsträger 12 erkennbar.
Des weiteren sind die beiden Rahmenlängsträger 12 in üblicher
Weise über
eine Mehrzahl von Querträgerelementen
zu einem Leiterrahmen verbunden.
-
Am
vorderen Ende des Fahrzeugrahmens 10 ist ein Vorderfederbock 14 erkennbar,
welcher zwei jeweils unterhalb der Rahmenlängsträger 12 angeordnete
Stützteile 16 umfasst, welche über nicht weiter
erkennbare Querelemente untereinander verbunden sind. Am vorderen
Ende des Vorderfederbocks 14 ist des Weiteren ein Unterfahrschutz 18 dargestellt,
wobei ein vorderer Querträger 22 über jeweilige
Stützelemente 20 am
Vorderfederbock 14 bzw. den Stützteilen 16 abgestützt ist.
-
In
Fahrzeuglängsrichtung
betrachtet hinter dem Vorderfederbock 14 ist eine Achsaufhängung 24 in
einer vorderen Fahrzeugachse 26 des Lastkraftwagens erkennbar.
Im Wesentlichen sind dabei jeweils ein seitlicher Längslenker 28 erkennbar,
der mit seinem jeweiligen hinterem Ende im Bereich einer Lagerung 30 an
der Fahrzeugachse 26 angelenkt ist. Des Weiteren umfasst
die Achsaufhängung
einen jeweiligen seitlichen Luftfederbalg 32 und ein jeweiliges
seitliches Dämpferelement 34, über welche
die Fahrzeugachse 26 gefedert bzw. gedämpft am Fahrzeugrahmen 10 abgestützt ist.
-
Die
beiden Längslenker 28,
welche zudem eine Stabilisatorfunktion für die Fahrzeugachse 26 haben,
sind mit ihren vorderen Enden über
eine jeweilige Lagerung 36 am Vorderfederbock 14 bzw.
am jeweiligen Stützteil 16 auf übliche Weise
gelagert. Dabei bildet das jeweilige Stützteil 16 eine obere
Lagerschale 38, welche durch eine untere Lagerschale 40,
die ein Bauteil der Achsaufhängung
bzw. einer Fahrwerksteil ist zur die Lagerung 30 des jeweiligen Längslenkers 28 ergänzt ist.
-
Insbesondere
in Zusammenschau mit 2, welche die Lagerung 30 des – in Vorwärtsfahrtrichtung
betrachtet – linken
Längslenkers 28 zeigt,
wird nun erkennbar, dass die untere Lagerschale 40 ein Schutzelement 42 umfasst,
welches einstückig
angeformt ist. Mit anderen Worten ist das Schutzelement 42 als
Teil der Lagerschale 40 ausgebildet. Dieses Schutzelement 42 dient
dazu, dass sich der Lastkraftwagen in einem Notfall, beispielsweise
bei einem Reifen- und/oder Luftbalgplatzer, entsprechend auf dem Schutzelement 42 abstützen kann.
So führt beispielsweise
ein Luftbalgplatzer dazu, dass die Fahrzeugachse 26 entsprechend
in Richtung des Fahrzeugrahmens 10 einsinkt bzw. gegen
diesen bewegt wird, so dass das Schutzelement 42 das tiefste Bauteil
bzw. die tiefste Stelle an der Fahrzeugunterseite des Lastkraftwagens
bildet. Demzufolge setzt der Lastkraftwagen auf dem Schutzelement 42 bei
einem entsprechenden Notfall auf bzw. stützt sich auf diesem ab.
-
Da
sich dementsprechend durch den Luftbalgplatzer eine Neigung des
Lastkraftwagens ergibt, umfasst das Schutzelement 42 eine
Schräge 44,
welche von vorne nach hinten entsprechend fällt bzw. geneigt ist. Dies
hat zur Folge, dass sich bei einem entsprechend im Notfall geneigten
Lastkraftwagen die Schräge 44 zumindest
etwa flächig
bzw. eben auf einer Fahrbahn oder dergleichen Untergrund abstützt.
-
Durch
das Schutzelement 42 wird somit auf wirkungsvolle Weise
eine Beschädigung
anderer Bauteile wie beispielsweise des Fahrgestells, eines Tanks,
der Abgasanlage, von Anbauteilen oder des Triebstrangs vermieden.
Durch die Integration des Schutzelements 42 in die Lagerschale 40 wird
dabei ein einfach fertigbares Bauteil geschaffen, welches beiden
Funktionen dient, nämlich
einerseits der Lagerung des korrespondierenden Längslenkers 28 und
andererseits als Schutzelement 42.
-
Als
im Rahmen der Erfindung mit umfasst ist es dabei zu betrachten,
dass auch ein anderes Bauteil der Achsaufhängung 24 dazu genutzt
werden kann, um das Schutzelement 42 zu integrieren. Die Lagerschale 40 kann
dabei auf unterschiedliche Weise und aus unterschiedlichen Materialien
gestaltet werden.