-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine optische Einrichtung, insbesondere
eine Teleskopeinrichtung, mit wenigstens einem Objektivelement,
wobei das Objektivelement zwei oder mehr Objektiv-Linsenelemente aufweist.
-
Bei
einer derartigen optischen Einrichtung kann es sich beispielsweise
um ein so genanntes Galilei-System handeln.
-
Galilei-Systeme
sind beispielsweise zum Bau kurzer Teleskope geeignet. Blickt das
Auge durch ein solches Galilei-Teleskop, so sieht es ein aufrechtes
und seitenrichtiges Bild. Die Anordnung zweier Galilei-Teleskope
für beide Augen ist dabei die Regel. Werden solche Galilei-Teleskope
als Fernglas verwendet, wie beispielsweise bei einem Theaterglas
oder dergleichen, so liegt die Objektebene im Unendlichen oder zumindest weit
von der Frontlinse entfernt (typischerweise mehr als 10 Meter).
In diesem Fall spricht man von einem "Galilei-Fernglas". Es kann
aber auch wünschenswert sein, die Objektebene dichter an
die Frontlinse des Galilei-Teleskops heranzulegen, so dass der Abstand
beispielsweise zwischen 20 cm und 100 cm beträgt. Man erhält
damit eine Art Lupe mit einem großen Objektabstand. In
diesem Fall spricht man von einer "Galilei-Lupe", etwa einer „Galilei-Lupenbrille".
Galilei-Lupenbrillen werden häufig von sehbehinderten Menschen
als Lupenbrille verwendet. Galilei-Lupenbrillen werden aber auch
professionell eingesetzt, beispielsweise von Zahnärzten,
Zahnarzthelfern, Feinmechanikern, Juwelieren und dergleichen.
-
Ein
Galilei-System besteht im Allgemeinen aus einem Objektivelement,
mit positiver Brechkraft, sowie einem Okularelement, mit negativer
Brechkraft. Dabei kann sowohl das Objektiv als auch das Okular aus
einem oder mehreren Linsenelementen bestehen. Der Durchmesser des
Objektivs ist vorteilhaft größer, bevorzugt deutlich größer,
als der Durchmesser des Okulars, so dass das Gewicht der Objektivlinsen
deutlich größer ist als das Gewicht der Okularlinsen.
-
Damit
Galilei-Systeme, beispielsweise Galilei-Teleskope, bequem genutzt
werden können, kommt es auf ein geringes Gewicht, eine
geringe Baulänge und ein nicht zu kleines Sehfeld an. Gewicht
und Baulänge spielen insbesondere bei Lupenbrillen eine
sehr große Rolle, da diese meist am Kopf getragen und dazu
oftmals auf einer Art Brillengestell montiert werden.
-
Schon
seit langer Zeit werden immer wieder neue Varianten von Galilei-Teleskopen
entwickelt. Ein wichtiger Design-Parameter eines Galilei-Teleskops
ist die Vergrößerung. Als Faustregel kann angenommen werden,
dass die Anzahl der Linsen in einem Galilei-Teleskop mit der Vergrößerung
zunimmt. So wird in dem
US-Patent
5,463,500 B beispielsweise ein Galilei-System mit drei
Linsen vorgeschlagen. In dem
US-Patent 5,790,323 wird
ein Galilei-System mit höherer Vergrößerung
vorstellt, welches bereits fünf Linsen enthält.
-
In
der
DE 10 2005
036 486 A1 ist ein optisches Gerät beschrieben,
mit dem eine erhöhte Schärfentiefe erreicht werden
soll. Dazu ist eine Einrichtung zum Erhöhen der Schärfentiefe
vorgesehen, bei der es sich beispielsweise um ein diffraktives optisches
Element handeln kann. Diese Einrichtung zur Schärfentiefe
ist zwischen einem Objektivelement und einem Okularelement angeordnet.
Das bei dieser bekannten Lösung eingesetzte diffraktive
optische Element wird für einen ganz bestimmten Zweck eingesetzt.
Es geht hierbei nicht um die Korrektion chromatischer Abbildungsfehler,
sondern um die Erzeugung eines optischen Elements mit mehreren Brennpunkten.
Dies geht prinzipiell mit einem diffraktiven optischen Element,
weil mit einem solchen Element das Licht gleichzeitig in verschiedene
Beugungsordnungen gebeugt werden kann, was zu den verschiedenen
Brennpunkten führt.
-
Im
Fall einer Galilei-Lupenbrille ist dieser Effekt jedoch unerwünscht.
Dort, ebenso wie in einem Galilei-Fernglas, ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal
die Korrektur der chromatischen Vergrößerungsdifferenz.
Hierbei handelt es sich im Allgemeinen um Abbildungsfehler, die
durch die Wellenlängenabhängigkeit der Brechzahl
entstehen. Da Galilei-Ferngläser und -Lupen üblicherweise
im visuellen Spektrum eingesetzt werden, handelt es sich hierbei
um breitbandige optische Systeme. Ist die chromatische Vergrößerungsdifferenz
nicht gut korrigiert, so treten Farbsäume auf, die dann
störend wahrgenommen werden. Dies rührt daher,
dass zu jeder Wellenlänge in der Regel ein etwas anderer
Abbildungsmaßstab gehört, so dass die entstehenden
Bilder auf einem Detektor je nach Farbe eine etwas unterschiedliche
Größe haben. Diesen Effekt nimmt man als Farbränder
wahr. Solche Farbränder sind sehr störend und
fallen einem Nutzer sehr schnell auf. Insbesondere bei professionellen
Anwendungen von Galilei-Systemen sind solche Farbränder
zu vermeiden.
-
In
der
DE 298 23 076
U1 ist ein optisches System für eine Fernrohr-
oder Lupenbrille beschrieben, wobei das optische System eine einstückige
Objektivlinse aufweist. Dabei weist die einer Okularlinse zugewandte
Oberfläche der Objektivlinse eine diffraktive Struktur
auf. Dadurch wird es bereits möglich, die chromatische
Vergrößerungsdifferenz in begrenztem Umfang zu
korrigieren.
-
Ausgehend
vom genannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zugrunde, eine optische Einrichtung der eingangs genannten
Art derart weiterzubilden, dass die zum Stand der Technik beschriebenen
Nachteile vermieden werden können. Insbesondere soll solch
eine optische Einrichtung geschaffen werden, mit der die Korrektur
der chromatischen Vergrößerungsdifferenz im Hinblick
auf die in der
DE 298
23 076 U1 beschriebene Lösung weiter verbessert
werden kann.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
die optische Einrichtung mit den Merkmalen gemäß dem
unabhängigen Patentanspruch 1. Eine besondere Verwendung
einer derartigen optischen Einrichtung wird im unabhängigen
Patentanspruch 16 angegeben. Weitere Merkmale und Details der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung
sowie den Zeichnungen.
-
Es
wird eine optische Einrichtung, insbesondere eine Teleskopeinrichtung,
bereitgestellt, mit wenigstens einem Objektivelement, das zwei oder
mehr Objektiv-Linsenelemente aufweist. Die optische Einrichtung ist
erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass eines
der Objektiv-Linsenelemente als Trägerlinsenelement für
ein diffraktives optisches Element ausgebildet ist, welches ein
diffraktives optisches Element aufweist.
-
Die
Erfindung ist dabei grundsätzlich nicht auf bestimmte Typen
von optischen Einrichtungen oder Funktionalitäten von optischen
Einrichtungen beschränkt. Insbesondere soll es sich jedoch
um eine Teleskopeinrichtung handeln, wobei die Erfindung auch diesbezüglich
nicht auf bestimmte Teleskoptypen beschränkt ist. Einige
vorteilhafte, jedoch nicht ausschließliche Beispiele für
optische Einrichtungen werden im weiteren Verlauf der Beschreibung
näher erläutert.
-
Die
optische Einrichtung weist als ein grundlegendes Merkmal wenigstens
ein Objektivelement auf. Das Objektivelement wiederum weist zwei
oder mehr Objektiv-Linsenelemente auf. Dabei ist die Erfindung natürlich
nicht auf eine bestimmte Anzahl von Objektiv-Linsenelementen beschränkt.
-
Eines
der Objektiv-Linsenelemente ist als Trägerlinsenelement
für ein diffraktives optisches Element ausgebildet. Dieses
Trägerlinsenelement weist auch ein diffraktives optisches
Element auf. „Aufweisen" heißt dabei, dass das
diffraktive optische Element auf beziehungsweise am Trägerlinsenelement
angeordnet ist. „Aufweisen" kann aber auch bedeuten, dass
das diffraktive optische Element auf beziehungsweise am oder im Trägerlinsenelement
ausgebildet ist. Natürlich sind diesbezüglich
auch Kombinationen denkbar. Vorzugsweise weist das Trägerlinsenelement
wenigstens eine Trägerfläche auf, auf/an der das
diffraktive optische Element angeordnet, beziehungsweise auf/an/in
der das diffraktive optische Element ausgebildet ist. Die Anordnung des
diffraktiven optischen Elements, beziehungsweise dessen Ausbildung
auf/am/im Trägerlinsenelement ergibt sich dabei nach dessen
Ausgestaltung, so dass die Erfindung diesbezüglich, ebenso
wie bezüglich der Ausgestaltung des diffraktiven optischen
Elements, keinerlei Beschränkung unterworfen ist. Einige
vorteilhafte, jedoch nicht ausschließliche Beispiele hierzu
werden im weiteren Verlauf der Beschreibung näher erläutert.
-
Ein
diffraktives optisches Element ist generell ein optisches Element,
beispielsweise ein – gegebenenfalls komplexes – Muster
aus Strukturen, beispielsweise aus Mikrostrukturen, welches Licht
in definierter Weise modulieren und transformieren kann. Beispielsweise
kann es sich bei einem diffraktiven optischen Element um eine mit
Strukturen versehene optische Fläche handeln, die durch
Lichtbeugung an diesen Strukturen optisch wirksame Funktionen realisiert.
-
Beispielsweise
kann vorgesehen sein, dass die Trägerfläche für
das diffraktive optische Element als Planfläche ausgebildet
ist, so dass das diffraktive optische Element auf einer Planfläche
liegt. Natürlich kann das diffraktive optische Element
auch auf einer gekrümmten oder zumindest bereichsweise
gekrümmten Fläche liegen.
-
Erfindungsgemäß weist
das Objektivelement ein diffraktives optisches Element auf. Diffraktive
optische Elemente haben die Eigenschaft, eine gewisse Lichtmenge
immer auch in unerwünschte Beugungsordnungen abzulenken.
Dies führt zu Doppelbildern oder zu einer Kontrastverringerung.
Daher ist es vorteilhaft, in einem Optiksystem nur ein diffraktives
optisches Element, nicht jedoch mehrere diffraktive optische Elemente
einzusetzen. Eine Lösung mit mehreren diffraktiven Elementen
ist daher als nachteilig anzusehen.
-
Das
diffraktive optische Element, das bei der erfindungsgemäßen
optischen Einrichtung zum Einsatz kommt, ist vorteilhaft in einer
Weise ausgestaltet, dass möglichst alles Licht in die Nutzordnung
gelenkt wird. Es soll möglichst wenig Licht in andere Beugungsordnungen
gelenkt werden.
-
Im
einfachsten Fall weist das Objektivelement zwei Objektiv-Linsenelemente
auf, wobei eines der Objektiv-Linsenelemente als Trägerlinsenelement
für das diffraktive optische Element ausgebildet ist. Vorteilhaft kann
jedoch auch vorgesehen sein, dass das Objektivelement zwei oder
mehr Objektiv-Linsenelemente aufweist, wobei auch in diesem Fall
eines der Objektiv-Linsenelemente als Trägerlinsenelement
für das diffraktive optische Element ausgebildet ist. Vorzugsweise
kann das Objektivelement drei Objektiv-Linsenelemente aufweisen.
-
Die
einzelnen Objektiv-Linsenelemente können beispielsweise
als Einzellinsen ausgebildet sein. Dann weist wenigstens eines der
Objektiv-Linsenelemente ein diffraktives optisches Element auf.
Es ist jedoch auch möglich, dass wenigstens eines der Objektiv-Linsenelemente
als Kittglied ausgebildet ist, wobei das Kittglied aus wenigstens
zwei Linsenelementen besteht. Ebenso sind Ausgestaltungen denkbar,
bei denen die zwei oder mehr Objektiv-Linsenelemente des Objektivelements
in Form eines einzigen Kittgliedes ausgebildet sind. In einem solchen
Fall bilden dann die zwei oder mehr Objektiv-Linsenelemente die
einzelnen Linsenelemente des Kittgliedes. Wenn das Objektivelement
drei oder mehr Objektiv-Linsenelemente aufweist, kann vorgesehen
sein, dass wenigstens zwei Objektiv-Linsenelemente als Kittglied
ausgebildet sind, und dass wenigstens ein weiteres Objektiv-Linsenelement
als Einzellinse ausgebildet ist.
-
Sofern
wenigstens ein Objektiv-Linsenelement als Kittglied in der vorgenannten
Form ausgebildet ist, kann wenigstens ein diffraktives optisches
Element beispielsweise auf einer der Außenflächen
des Kittgliedes ausgebildet/angeordnet sein. In diesem Fall befindet
sich das diffraktive optische Element auf/an einer der Oberflächen
des Kittgliedes.
-
Alternativ
oder zusätzlich kann auch vorgesehen sein, dass wenigstens
ein diffraktives optisches Element auf einer der innerhalb des Kittgliedes
vorgesehenen Linsenflächen ausgebildet/angeordnet ist.
In diesem Fall befindet sich das diffraktive optische Element auf/an
einer der Linseninnenflächen des Kittgliedes, es ist somit
im Kittglied „vergraben". Derartige diffraktive optische
Elemente sind beispielsweise in der
US 5,734,502 oder
der
EP 0 965864 A2 beschrieben,
deren Offenbarungsgehalt insoweit in die Beschreibung der vorliegenden
Erfindung mit einbezogen wird.
-
Gemäß der
vorliegenden Erfindung wird eine optische Einrichtung bereitgestellt,
die unter anderem folgende Vorteile aufweist: Bei geeigneter Auswahl
der Linsenelemente, die, wie weiter unten noch näher beschrieben
wird, vorteilhaft zumindest teilweise aus Kunststoff bestehen können,
kann eine optische Einrichtung mit geringem Gewicht realisiert werden.
Dies ist beispielsweise dann von Vorteil, wenn die optische Einrichtung am
Kopf getragen wird. Weiterhin kann die optische Einrichtung auch
kostengünstig hergestellt werden, insbesondere dann, wenn
Kunststoffkomponenten verwendet werden. Derartige Kunststoffkomponenten
lassen sich kostengünstig herstellen, beispielsweise mittels
eines Spritzgussverfahrens.
-
Schließlich
kann durch die optische Einrichtung ein guter Korrektionszustand – insbesondere
bei geringer Linsenzahl – erreicht werden. Dies wird dadurch
erreicht, weil das Objektivelement zusätzlich zu dem Objektiv-Linsenelement
mit dem diffraktiven optischen Element – wie ein solches
bereits in der oben genannten
DE 298 23 076 U1 offenbart ist – wenigstens
noch ein weiteres Objektiv-Linsenelement aufweist. Dadurch kann
insbesondere die Korrektur der chromatischen Vergrößerungsdifferenz
weiter verbessert werden. Besonders bevorzugt ist, wenn das Objektivelement
drei Objektiv-Linsenelemente aufweist. Allerdings ist die Erfindung
nicht auf eine bestimmte Anzahl und Ausgestaltung der Objektiv-Linsenelemente
beschränkt. Einige vorteilhafte, jedoch nicht ausschließliche
Ausführungsbeispiele werden im weiteren Verlauf der Beschreibung
näher erläutert.
-
Vorteilhaft
kann wenigstens ein Objektiv-Linsenelement, welches nicht als Trägerlinsenelement
für das diffraktive optische Element ausgebildet ist, als
refraktives Linsenelement ausgebildet sein. Ein Linsenelement beziehungsweise
eine Linsenfläche arbeitet dann refraktiv, wenn die Abbildung
der Lichtstrahlen ausschließlich auf dem Brechungsgesetz
beruht. Damit arbeitet ein diffraktives optisches Element nicht
refraktiv. Üblicherweise sind „gewöhnliche"
Sammel- oder Zerstreuungslinsen refraktiv arbeitende Linsen. Die
Verwendung refraktiver Linsenelemente führt zu einer weiteren
Verbesserung der Korrekturen, insbesondere zu einer weiter verbesserten
Korrektur der chromatischen Vergrößerungsdifferenz,
und zwar vorzugsweise bei geringer Linsenanzahl. Vorteilhaft kann
vorgesehen sein, dass im Objektivelement der optischen Einrichtung
ein Linsenelement (das Trägerlinsenelement) mit einem diffraktiven
optischen Element verwendet wird, und dass alle anderen optischen
Elemente des Objektivelements – gegebenenfalls auch eines
weiter unten noch näher erläuterten Okularelements – refraktiv
sind.
-
Vorteilhaft
kann die optische Einrichtung als Einrichtung vom Galilei-Typ, das
heißt als Galilei-System, ausgebildet sein. Galilei-Systeme
bestehen grundsätzlich aus einem Objektivelement mit positiver
Brechkraft und einem Okularelement mit negativer Brechkraft. Dabei
kann sowohl das Objektiv als auch das Okular aus einer oder mehreren
Linsen bestehen. Der Durchmesser des Objektivs ist in der Regel
deutlich größer als der Durchmesser des Okulars.
Galilei-Systeme an sich sind bereits seit langem bekannt und den
auf diesem Gebiet tätigen Fachleuten geläufig.
-
In
weiterer Ausgestaltung kann auch vorgesehen sein, dass die optische
Einrichtung als Kepler-System ausgebildet ist. Kepler-Systeme sind
in der Regel Teleskope in Form von Linsenteleskopen, die ein sammelndes
Linsenobjektiv und ein sammelndes Linsenokular aufweisen. Kepler-Systeme
an sich sind bereits seit langem bekannt und den auf diesem Gebiet
tätigen Fachleuten geläufig. Sie werden häufig
als astronomische Teleskope eingesetzt. Mit einer geeigneten Vorrichtung
zur Bildumkehr, beispielsweise mit entsprechenden Prismen, finden
Kepler-Systeme aber auch Verwendung als terrestrische Ferngläser.
-
Vorteilhaft
ist vorgesehen, dass wenigstens eine Linsenfläche wenigstens
eines Objektiv-Linsenelements als asphärische Fläche
ausgebildet ist. Dabei kann die Lage der Asphäre grundsätzlich überall
im Objektivelement sein. Beispielsweise kann es sich bei der Asphäre
um eine Folgefläche zu der Linsenfläche mit dem
diffraktiven optischen Element handeln. Es ist natürlich
auch denkbar, dass die Trägerfläche des diffraktiven
optischen Elements selbst eine Asphäre ist. Es können
auch zwei oder mehr Asphären vorgesehen sein und eingesetzt
werden.
-
In
weiterer Ausgestaltung ist vorteilhaft vorgesehen, dass das als
Trägerlinsenelement für das diffraktive optische
Element ausgebildete Objektiv-Linsenelement und/oder wenigstens
ein nicht als Trägerlinsenelement für das diffraktive
optische Element ausgebildetes Objektiv-Linsenelement aus Kunststoff
gebildet ist/sind. Solche Linsenelemente, die nicht aus Kunststoff
gebildet sind, können vorteilhaft aus Glas gebildet sein.
Vorteilhaft ist vorgesehen, dass sowohl die Trägerlinse
des diffraktiven optischen Elements als auch wenigstens ein weiteres
Objektiv-Linsenelement aus Kunststoff bestehen. Je mehr Kunststofflinsen
verwendet werden können, desto größer
wird die erzielbare Gewichtsersparnis der optischen Einrichtung.
-
In
einer vorteilhaften Ausführungsform kann vorgesehen sein,
dass das Objektivelement aus zwei Kunststofflinsenelementen und
einem Glaslinsenelement besteht. Ein optional vorgesehenes Okularelement der
optischen Einrichtung kann aus Kunststoff oder Glas bestehen. Es
ist jedoch möglich, durch Austauschen der Linsen die optische
Einrichtung, beispielsweise eine Galilei-Lupenbrille, auf verschiedene
Objektabstände zu adaptieren, wobei die Vergrößerung
konstant gehalten wird. Somit können kostengünstig
optische Einrichtungen für verschiedene Objektabstände
hergestellt werden. Man kann zur Adaption auf einem gewünschten Objektabstand
aber auch den Abstand zwischen objektiv und Okular variieren, so
dass mit den Linsenelementen beispielsweise Galilei-Fernrohre mit
verschiedenen Objektabständen gebaut werden können.
-
Die
Erfindung ist nicht auf die Verwendung bestimmter Materialien für
die Linsenelemente beschränkt. Einige vorteilhafte, jedoch
nicht ausschließliche Beispiele geeigneter Materialien
werden im Zusammenhang mit den Beispielen weiter unten angegeben.
-
Vorteilhaft
kann vorgesehen sein, dass ein Glaslinsenelement im Objektivelement
dahingehend abgeändert wird, dass die Glaslinse im Objektiv
durch eine Kunststofflinse, beispielsweise aus dem Material Ultem des
Herstellers GE Plastics, ersetzt wird. So wird eine weitere Gewichtsreduktion
erreicht, denn die schwerste Glaslinse des Systems wird damit durch
Kunststoff ersetzt. Die Ultem-Linse kann auch mit einer Zeonex-Linse verkittet
werden, was weitere Vorteil darstellt, wie eine vereinfachte Fassungstechnik,
gröbere Flächentoleranzen, weniger Beschichtungen,
und dergleichen.
-
Vorteilhaft
kann vorgesehen sein, dass das diffraktive optische Element derart
in der optischen Einrichtung angeordnet oder ausgebildet ist, dass
die Lichtstrahlen in einem Winkel von kleiner 20 Grad auf dieses einfallen.
Bevorzugt fallen die Lichtstrahlen in einem Winkel von kleiner 10
Grad auf das diffraktive optische Element ein. Besonders bevorzugt
fallen die Lichtstrahlen annähernd senkrecht auf das diffraktive
optische Element ein. Vorteilhaft ist es, wenn die Lichtstrahlen
möglichst senkrecht auf die Trägerfläche
des diffraktiven optischen Elements einfallen. Je kleiner nämlich
der Einfallswinkel auf die Trägerfläche des diffraktiven
optischen Elements ist, umso weniger Falschlicht in unerwünschten
Beugungsordnungen kann entstehen.
-
Wie
weiter oben schon ausgeführt wurde, kann das diffraktive
optische Element auf unterschiedliche Weise ausgestaltet sein, so
dass die Erfindung diesbezüglich auf keine konkreten Ausgestaltungsformen
beschränkt ist. Nachfolgend werden einige vorteilhafte,
jedoch nicht ausschließliche Ausgestaltungen eines diffraktiven
optischen Elements erläutert.
-
Beispielsweise
kann ein diffraktives optisches Element aus einem Oberflächenrelief
im Linsenmaterial an der Grenzfläche zu Luft bestehen,
welches nach skalarer Theorie beispielsweise im Grünen
bei λ ≈ 550 nm die höchste Beugungseffizienz
erreicht, während die Beugungseffizienz am blauen und roten
Rand des Spektrums auf rund 80% abfällt. Daher verursacht
jedes diffraktive optische Element Falschlicht aus unerwünschten Beugungsordnungen,
welches zur Entstehung von Doppelbildern und zu einem Kontrastverlust
führt. Daher ist die Verwendung von mehr als einem diffraktiven
optischen Element kritisch.
-
Beispielsweise
kann vorgesehen sein, dass das diffraktive optische Element als
Ringsystem auf der Trägerfläche des Trägerlinsenelements
angeordnet oder ausgebildet ist. Das Trägerlinsenelement
kann dabei aus Kunststoff oder Glas bestehen. Ale Material für
das Trägerlinsenelement kann beispielsweise ein Pressglas
mit niedriger Glasübergangstemperatur Tg verwendet werden,
so dass das Trägerlinsenelement samt diffraktivem optischem
Element blankgepresst werden kann. Beispielsweise kann auch vorgesehen
sein, dass das diffraktive optische Element als Kunststoff-Ringsystem
auf der Oberfläche einer Glaslinse repliziert wird.
-
Vorzugsweise
weist das diffraktive optische Element eine minimale Furchenbreite
h von größer 50 μm, bevorzugt von größer
100 μm auf. Vorteilhaft ist es, wenn die minimale Furchenbreite
h des diffraktiven optischen Elements nicht zu klein wird. Minimale
Furchenbreiten h > 50 μm
sind günstig, Furchenbreiten h > 100 μm sind bevorzugt. Je kleiner
nämlich die minimale-Furchenbreite h ist, umso mehr Falschlicht
in unerwünschten Beugungsordnungen entsteht, wenn die Flanken
des diffraktiven optischen Elements nicht parallel zur optischen
Achse der Linse verlaufen. Aufgrund von Fertigungsfehlern von diffraktiven
optischen Elementen aus Kunststoff lenkt ein diffraktives optisches
Element umso weniger Licht in unerwünschte Beugungsordnungen, je
größer die Furchenbreite ist. Beispielsweise kann
der Fall auftreten, dass die Furchenbreite zum Rand des diffraktiven
optischen Elements hin abnimmt. In einem solchen Fall befinden sich
die minimalen Furchenbreiten dann im Randbereich des diffraktiven
optischen Elements.
-
Vorteilhaft
kann das diffraktive optische Element stufenförmig ausgebildet
sein. Das bedeutet, dass das diffraktive optische Element in einem
solchen Fall einen stufenförmigen Verlauf hat.
-
Das
Objektivelement der optischen Einrichtung, beispielsweise einer
Lupenbrille, kann daher neben dem diffraktiven optischen Element
zur Farbkorrektion auch noch eine Glas-Zerstreuungslinse aufweisen,
die beispielsweise aus SNPH2 besteht und eine besonders niedrige
Abbezahl ηd = 18.9 aufweist, welche
einen Teil der Farbkorrektion refraktiv bewerkstelligt. Das diffraktive
optische Element hat dann vorzugsweise eine minimale Furchenbreite
h von etwa 110 μm. Diese minimale Furchenbreite h ist größer
als bei den bisher bekannten Lösungen.
-
Vorzugsweise
kann das diffraktive optische Element auf einer Trägerfläche
des Trägerlinsenelements angeordnet oder ausgebildet sein,
wobei die Trägerfläche aus einer sphärischen
Grundform besteht. Vorteilhaft kann es sich dabei um eine so genannte
Kinoform handeln, die aus einer sphärischen Grundform mit überlagertem diffraktivem
optischem Element besteht. Natürlich ist auch denkbar,
dass sich das diffraktive optische Element auf einer asphärischen
Grundform befindet.
-
Vorteilhaft
kann das diffraktive optische Element im Innern des Objektivelements
angeordnet sein. Vorteilhaft ist es, wenn die diffraktive Fläche
im Innern der optischen Einrichtung liegt, und nicht auf der Frontfläche.
Der Grund hierfür besteht darin, dass sich Verschmutzungen
nicht im diffraktiven optischen Element festsetzen können
und das System somit leichter zu reinigen ist.
-
In
weiterer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die optische Einrichtung
ein Okularelement aufweist. Dieses Okularelement wiederum weist
wenigstens ein Okular-Linsenelement auf. Dabei ist die Erfindung
weder auf eine bestimmte Anzahl, noch auf bestimmte Formen von Okular-Linsenelementen
beschränkt. Nachfolgend werden einige vorteilhafte, jedoch
nicht ausschließliche Beispiele geeigneter Okular-Linsenelemente
beschrieben.
-
Beispielsweise
kann wenigstens ein Okular-Linsenelement als Kittglied aus wenigstens
zwei Linsenelementen gebildet sein. Die chromatische Vergrößerungsdifferenz
lässt sich beispielsweise noch besser korrigieren, wenn
die Okularlinse durch ein Kittglied aus zwei Glaslinsen ersetzt
wird. Dieses Kittglied kann aber auch aus zwei verschiedenen Kunststoffen
bestehen, beispielsweise Zeonex und Polycarbonat.
-
In
weiterer Ausgestaltung kann wenigstens ein Okular-Linsenelement
als Linsenelement mit veränderlicher Brennweite ausgebildet
sein. Im Okular könnte beispielsweise eine variable Linse
zum Einsatz kommen, deren Brennweite elektrisch, oder in anderer
Weise, verändert werden kann, beispielsweise in Form einer
Flüssiglinse oder dergleichen. Linsen mit variabler Brennweite
an sich sind bereits seit einiger Zeit bekannt. Durch eine derartige
Linse kann sowohl die individuelle Fehlsichtigkeit ausgeglichen
werden als auch die Objektentfernung ohne mechanisch bewegte Teile
einstellbar gemacht werden. Nimmt man eine Flüssiglinse,
die eine Zylinderlinse darstellt, kann auch der Astigmatismus des
Nutzers der vorgeschlagenen optischen Einrichtung, beispielsweise
einer speziellen Brille, korrigiert werden. Auch kann das variable
Linsenelement in Form einer variablen Zylinderlinse ausgebildet
sein. Dann könnte beispielsweise ein Brillenträger
mit Astigmatismus die optische Einrichtung, insbesondere wenn es
sich hierbei um eine Lupenbrille handelt, gut nutzen.
-
Vorteilhaft
kann eine optische Einrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung, die beispielsweise als Galilei-System oder Kepler-System
ausgebildet sein kann, als Lupeneinrichtung, oder Fernglaseinrichtung, oder
Fernrohreinrichtung, oder Flüssiglinse mit einer torischen
Fläche ausgebildet sein. Dabei ist die Erfindung natürlich
nicht auf die genannten Ausgestaltungen beschränkt. Geeignete
Anwendungen für Galilei-Teleskope sind beispielsweise preiswerte
Nachtgläser (Galilei-Systeme haben eine große
Austrittpupille), Galilei-System in Mikroskopen, beispielsweise
Operationsmikroskopen, und dergleichen. Lupeneinrichtungen können
beispielsweise in Form von Lupenbrillen realisiert werden, die beispielsweise
von Zahnärzten, Zahnarzthelferinnen, Feinmechanikern und
dergleichen eingesetzt werden können.
-
Vorteilhaft
kann eine erfindungsgemäße optische Einrichtung
als Lupeneinrichtung, insbesondere in einer Lupenbrille, oder als
Fernglas, oder als Fernrohr, oder als Flüssiglinse mit
einer torischen Fläche verwendet werden.
-
Eine
optische Einrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung
kann vorteilhaft als Galilei-System oder Kepler-System mit diffraktivem
optischem Element ausgebildet sein.
-
Bei
diffraktiven optischen Elementen sinkt die skalare Beugungseffizienz
für rotes und blaues Licht auf Werte von rund 80% ab, so
dass an den Rändern des Spektrums Falschlicht aus unerwünschten
Beugungsordnungen entsteht, welches zu einem Kontrastabfall oder
zur Entstehung farbiger Doppelbilder führt. Verändert
man den Aufbau des diffraktiven optischen Elements, und verwendet
man dabei verschiedenartige, genau aufeinander abgestimmte Materialien,
kann die Beugungseffizienz über das gesamte Wellenlängenband
deutlich angehoben werden. Dieses Vorgehen ist beispielsweise in
den Patenten
US 5.734.502 oder
EP 0 965 864 A2 beschrieben,
deren Offenbarungsgehalt insoweit in die Beschreibung der vorliegenden
Erfindung mit einbezogen wird.
-
Die
Erfindung wird nun anhand einiger Beispiele unter Bezugnahme auf
die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
Dabei zeigen
-
1 eine
optische Einrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung;
-
2 ein
Ausführungsbeispiel für ein diffraktives optisches
Element; und
-
3 verschiedene
Strukturen anderer Ausführungsbeispiele für ein
diffraktives optisches Element.
-
Die
optische Einrichtung 10 gemäß 1 ist
in Form eines Galilei-Systems aufgebaut und besteht aus einem Objektivelement 20 und
einem Okularelement 30, die entlang einer optischen Achse 11 angeordnet sind.
Die optische Einrichtung 10 kann beispielsweise als Lupeneinrichtung
ausgebildet, und als solche Bestandteil einer Lupenbrille sein.
-
Das
Okularelement 30 besteht im dargestellten Beispiel aus
einem Okular-Linsenelement 31, welches zwei Linsenflächen 32, 33 aufweist.
Das Okular-Linsenelement 31 kann beispielsweise aus Glas
gefertigt sein. Vorzugsweise wird dabei ein Glas mit möglichst
kleiner Abbezahl verwendet, um chromatische Fehler zu minimieren.
Das Okular-Linsenelement 31 könnte aber auch aus
Kunststoff bestehen.
-
Das
Objektivelement 20 besteht im dargestellten Beispiel aus
drei Objektiv-Linsenelementen 21, 24, 27.
Das Objektiv-Linsenelement 21 ist ein Trägerlinsenelement
für ein diffraktives optisches Element 15, welches
auf einer Trägerfläche 23 des Trägerlinsenelements 21 angeordnet
oder ausgebildet ist. Im dargestellten Beispiel liegt das diffraktive
optische Element 15 auf einer Fläche, die in das
Innere des Objektivelements 20 gerichtet ist, und nicht
auf dessen Frontfläche 22. Das Trägerlinsenelement 21 ist
vorteilhaft aus Kunststoff gebildet. Es stellt im dargestellten
Beispiel die Frontlinse des Objektivelements 20 dar.
-
Weiterhin
weist das Objektivelement 20 zwei weitere Objektiv-Linsenelemente 24, 27 auf,
die jeweils über Linsenflächen 25, 26 (Linsenelement 24)
beziehungsweise 28, 29 (Linsenelement 27)
verfügen. Wenigstens eines dieser Linsenelemente 24, 27 ist
aus Kunststoff gefertigt. Das andere Linsenelement kann dann aus Glas
hergestellt sein. Natürlich ist auch denkbar, dass alle
Linsenelementen 21, 24, 27 des Objektivelements 20 aus
Kunststoff bestehen.
-
In
dem dargestellten Beispiel sind, von links gesehen, die ersten drei
Linsen 21, 24, 27 mit den Linsenflächen 22, 23, 25, 26, 28, 29 das
Objektiv 20, die Linse 31 mit den Linsenflächen 32 und 33 ist
das Okular. Das Objekt befindet sich links von Linsenfläche 22,
das Betrachterauge befindet sich rechts von Linsenfläche 33.
Die Linsenfläche 23 ist die Trägerfläche
des diffraktiven optischen Elements 15. Die Linsenfläche 25 ist eine
asphärische Fläche. Das Linsenmaterial der ersten
beiden Linsen 21, 24 von Linsenfläche 22 bis
Linsenfläche 26 ist Kunststoff.
-
In 2 ist
ein Schnitt durch das Objektiv-Linsenelement 21, welches
das Trägerlinsenelement für das diffraktive optische
Element 15 darstellt, in größerem Detail
dargestellt. Das diffraktive optische Element 15 ist auf
der Linsenfläche 23 des Linsenelements 21 ausgebildet,
so dass die Linsenfläche 23 die Trägerfläche
für das diffraktive optische Element 15 darstellt.
In 2 ist zu beachten, dass das Aspektverhältnis
so verändert wurde, dass das diffraktive optische Element 15 möglichst
gut sichtbar ist. Tatsächlich ist typischerweise die Furchentiefe
d deutlich kleiner als die Furchenbreite h. In der 2 liegt
das diffraktive optische Element 15 auf einer Planfläche.
Natürlich kann das diffraktive optische Element 15 auch
auf einer gekrümmten Fläche liegen. Die in 2 dargestellte
Struktur bezeichnet man auch als „Kinoform".
-
Natürlich
kann die Struktur auch „binärisiert" werden. Dann
bekommt man ein diffraktives optisches Element 15 mit einem
stufenförmigen Verlauf. In 3 sind diesbezüglich
drei verschiedene Ausführungsformen dargestellt, wobei
dort jeweils ein Stufenverlauf für jeweils zwei Ringe des
diffraktiven optischen Elements 15 dargestellt ist.
-
Nachfolgend
werden verschiedene Beispiele beschrieben, die auf der vorstehend
beschriebenen optischen Einrichtung 10 basieren, wobei
jeweils unterschiedliche Objektabstände gewählt
worden sind.
-
Beispiel 1: Objektabstand 351 mm
-
In
diesem Beispiel wird eine Galilei-Lupenbrille mit einem Objektabstand
von 351 mm zwischen Objekt und Frontlinse 21 angegeben.
Dabei ist das System so ausgelegt, dass das virtuelle Bild rund
1 m vor dem Betrachter zu liegen scheint. Ebenso könnte
das virtuelle Bild aber auch im Unendlichen liegen. Die Figur zeigt den
Linsenschnitt des erfindungsgemäßen Galilei-Teleskops,
dessen Aufbau in Tabelle beschrieben 1 wird.
-
In
der Tabelle 1, ebenso wie in den nachfolgenden Tabellen 2 und 3,
entspricht jeweils die Flächennummer 1 der Linsenfläche
22,
die Flächennummer 2 der Linsenfläche
23,
die Flächennummer 3 der Linsenfläche
25,
die Flächennummer 4 der Linsenfläche
26,
die Flächennummer 5 der Linsenfläche
28,
die Flächennummer 6 der Linsenfläche
29,
die Flächennummer 7 der Linsenfläche
32 und
die Flächennummer 8 der Linsenfläche
33.
Nr. | Radius
[mm] | Dicke
bzw. Luftabstand [mm] | Glas
bzw. Medium | Freier
Durchmesser [mm] |
0 | | 351.0 | Luft | |
1 | 50.0 | 3.6 | Zeonex
E48R | 28.5 |
2 | –453.490945 | 0.1 | Luft | 28.5 |
3 | Asphäre | 6.9 | Zeonex
E48R | 27.3 |
4 | 190.322518 | 0.6 | Luft | 27.3 |
5 | 244.870247 | 1.3 | Ohara
SNPH2 | 24.5 |
6 | 65.189864 | 15.371 | Luft | 24.5 |
7 | –18.916447 | 0.8 | Schott
NPK52A | 12.4 |
8 | 22.196810 | | Luft | 12.4 |
Tabelle
1
-
Auf
der Linsenfläche
23 (Flächennummer 2),
die die Trägerfläche darstellt, des Trägerlinsenelements
21,
das gleichzeitig auch die Frontlinse des Objektivelements
20 bildet,
liegt das diffraktive optische Element
15. Es handelt sich
dabei um eine so genannte Kinoform, die aus einer sphärischen
Grundform mit einem überlagerten diffraktiven optischen
Element besteht. Die z-Achse dieser Fläche zeigt vom Zeonex
E48R weg. Die Fläche ist rotationssymmetrisch und kann
damit durch eine Pfeilhöhe z
ges(h)
beschrieben werden, die sich aus einem sphärischen Anteil
z
sph(h) und einem Anteil z
doe(h)
des diffraktiven optischen Elements (DOE) zusammensetzt gemäß
-
Der
sphärische Anteil z
sph(h) entspricht
einer Sphäre mit Krümmungsradius von R = –453.490945
mm. Der DOE-Anteil z
doe(h) berechnet sich
aus den Gleichungen
-
In
der Galilei-Lupenbrille möchte man ein diffraktives optisches
Element 15 (DOE) haben, bei welchem möglichst
alles Licht in die Nutzordnung plus oder minus eins gelenkt wird.
Es soll möglichst wenig Licht in andere Beugungsordnungen
gelenkt werden. Deswegen ist die DOE-Tiefe d gemäß der
vorstehenden Gleichung angegeben, woraus sich ergibt, dass möglichst
viel Licht in die Nutzordnung mit Betrag eins gelenkt wird.
-
In
den vorstehenden Gleichungen bezeichnet INT(x) den ganzzahligen
Anteil von x, zum Beispiel gilt INT(5.8) = 5. Die Konstanten haben
die folgenden Werte:
ϱdoe =
0.395218 mm–2
c1 =
0.25569131·10–2 mm–4
c2 = –0.20661187·10–4 mm–6
c3 = 0.69386672·10–7 mm–8
c4 = –0.82035357·10–10 mm–10
λ0 = 550 nm
n(λ0)
= 1.53202172
-
Die
Furchenbreite des diffraktiven optischen Elements
15 nimmt
zum Linsenrand hin ab und beträgt dort rund 110 μm.
Die Linsenfläche
25 (Flächenummer 3)
des Linsenelements
24 ist eine Asphäre, deren
Pfeilhöhe z
asph als Funktion des
Radius h beschrieben werden kann gemäß
ρ =
(22.43533 mm)
–1 c
1 =
0.12463015·10
–6 mm
–3 c
2 =
0.29057077·10
–7 mm
–5 c
3 = –0.55128472·10
–10 mm
–7 c
4 = 0.17274067·10
–12 mm
–9
-
Nach
der Figur umfasst das Objektiv 20 dieses Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Galilei-Teleskops drei
Linsen 21, 24, 27 mit den Linsenflächen 22, 23, 25, 26, 28, 29 (Flächennummern
1 bis 6). Von diesen drei Linsen 21, 24, 27 bestehen
zwei Linsen aus Kunststoff, vorteilhaft die beiden Linsen 21 und 24.
Das diffraktive optische Element 15 liegt auf der Rückseite
der Frontlinse 21 auf der Linsenfläche 23 (Flächennummer
2). Das Okular 30 besteht aus einer Linse 31 mit
den Linsenflächen 32 und 33 (Flächennummern 7
und 8).
-
Beispiel 2: Objektabstand 251 mm
-
In
diesem Beispiel wird eine Galilei-Lupenbrille mit einem Objektabstand
von 251 mm zwischen Objekt und Frontlinse
21 angegeben.
Tabelle 2 enthält eine Beschreibung des Ausführungsbeispiels
für ein erfindungsgemäßes Galilei-Teleskop
mit einem Objektabstand von 251 mm. Die Daten der Linsenflächen
22,
23,
25,
26 (Flächennummern
1 bis 4 in Tabelle 2), einschließlich des diffraktiven
Elements
15, das sind insbesondere das diffraktive optische
Element
15 sowie die Asphäre, haben die gleichen
Daten, wie sie im Beispiel 1 für den Objektabstand 351
mm angegeben sind.
Nr. | Radius
[mm] | Dicke
bzw. Luftabstand [mm] | Glas
bzw. Medium | Freier
Durchmesser [mm] |
0 | | 251.0 | Luft | |
1–4 | Siehe Tabelle
1 |
5 | 182.790865 | 1.3 | Ohara
SNPH2 | 24.5 |
6 | 58.854162 | 15.7 | Luft | 24.5 |
7 | –17.299091 | 0.8 | Schott
NPK52A | 12.4 |
8 | 33.484685 | | Luft | 12.4 |
Tabelle
2
-
Beispiel 3: Objektabstand 501 mm
-
In
diesem Beispiel wird eine Galilei-Lupenbrille mit einem Objektabstand
von 501 mm zwischen Objekt und Frontlinse
21 angegeben.
Tabelle 3 enthält eine Beschreibung des Ausführungsbeispiels
für ein erfindungsgemäßes Galilei-Teleskop
mit einem Objektabstand von 501 mm. Die Daten der Linsenflächen
22,
23,
25,
26 (Flächennummern
1 bis 4 in Tabelle 3), einschließlich des diffraktiven
Elements
15, das sind insbesondere das diffraktive optische
Element
15 sowie die Asphäre, haben die gleichen
Daten, wie sie im Beispiel 1 für den Objektabstand 351
mm angegeben sind.
Nr. | Radius
[mm] | Dicke
bzw. Luftabstand [mm] | Glas
bzw. Medium | Freier
Durchmesser [mm] |
0 | | 501.0 | Luft | |
1–4 | Siehe Tabelle
1 |
5 | 395.884236 | 1.3 | Ohara
SNPH2 | 24.5 |
6 | 73.933988 | 14.975 | Luft | 24.5 |
7 | –21.723776 | 0.8 | Schott
NPK52A | 12.4 |
8 | 16.782086 | | Luft | 12.4 |
Tabelle
3
-
Ein
weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Lupenbrille
besteht darin, dass die beiden Kunststofflinsen für alle
Arbeitsabstände gleich sind (siehe Tabelle 1 bis 3).
-
- 10
- Optische
Einrichtung (Teleskop)
- 11
- Optische
Achse
- 15
- Diffraktives
Optisches Element
- 20
- Objektivelement
- 21
- Trägerlinsenelement
für ein diffraktives optisches Element
- 22
- Linsenfläche
(Frontfläche)
- 23
- Trägerfläche
für das diffraktive optische Element
- 24
- Objektiv-Linsenelement
- 25
- Linsenfläche
- 26
- Linsenfläche
- 27
- Objektiv-Linsenelement
- 28
- Linsenfläche
- 29
- Linsenfläche
- 30
- Okularelement
- 31
- Okular-Linsenelement
- 32
- Linsenfläche
- 33
- Linsenfläche
- d
- Furchentiefe
- h
- Furchenbreite
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - US 5463500
B [0006]
- - US 5790323 [0006]
- - DE 102005036486 A1 [0007]
- - DE 29823076 U1 [0009, 0010, 0025]
- - US 5734502 [0023, 0049]
- - EP 0965864 A2 [0023, 0049]