DE102007043005A1 - Lenksystem für ein Kraftfahrzeug mit einem von den gelenkten Rädern des Kraftfahrzeugs entkoppelten oder entkoppelbarem Lenkrad - Google Patents

Lenksystem für ein Kraftfahrzeug mit einem von den gelenkten Rädern des Kraftfahrzeugs entkoppelten oder entkoppelbarem Lenkrad Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Lenksystem für ein Kraftfahrzeug mit einem von den gelenkten Rädern des Kraftfahrzeugs entkoppelten oder entkoppelbaren Lenkrad. Erfindungsgemäß ist mindestens ein Aktuator (A5) vorgesehen, der abhängig von Informationen mindestens eines Fahrzeugsensors (S1-S8) derart betätigbar ist, dass er eine Kraft auf das Lenkrad und/oder die Lenkwelle ausübt und/oder eine Information an den Fahrer bereitstellt.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Lenksystem für ein Kraftfahrzeug mit einem von den gelenkten Rädern des Kraftfahrzeugs entkoppelten oder entkoppelbarem Lenkrad.
  • Bei herkömmlichen Lenkrädern besteht eine permanente mechanische Verbindung zwischen dem Lenkrad und den gelenkten Rädern, so dass die auf die gelenkten Räder wirkenden Kräfte im Lenkrad zu spüren sind. Es liegt insofern eine Rückkopplung des Fahrzeug-Räder-Weg-Verhaltens an den Fahrer vor.
  • Zur Verringerung der benötigten Lenkkräfte ist eine so genannte Servolenkung bekannt, die über einen hydraulischen Antrieb oder einen elektrischen Antrieb den Fahrer beim Lenken unterstützt, indem die vom Fahrer aufgebrachte Kraft zum Lenken verstärkt wird.
  • Herkömmliche Lenksysteme sehen eine feste Übersetzung zwischen dem Lenkrad und den Rädern vor. Ebenfalls bekannt ist eine so genannte Aktivlenkung, bei der die Lenkübersetzung an die Geschwindigkeit des Fahrzeugs angepasst ist, so dass beispielsweise bei niedrigen Geschwindigkeiten ein kleiner Lenkradeinschlag zu einem relativ großen Lenkwinkel führt, was beispielsweise beim Parken zu weniger Lenkarbeit führt.
  • Unter den Stichworten „ESP" (Elektronisches Stabilitätsprogramm) oder „ESC" (Electronic Stability Control) wird eine Technik bezeichnet, bei der durch gezieltes automatisches Abbremsen einzelner Räder ein Übersteuern oder Untersteuern eines Fahrzeugs verhindert werden soll. Das System nutzt die Signale verschiedener Sensoren, die eine Steuervorrichtung auswertet und die Steuersignale an spezielle Aktuatoren zum gezielten automatischen Abbremsen einzelner Räder bereitstellt.
  • Weiter sind unter dem Stichwort „Steer-by-Wire" Lenksysteme in Kraftfahrzeugen bekannt, bei denen ein Lenkbefehl ausschließlich elektrisch über eine Steuervorrichtung an einen Aktuator geleitet wird, der den Lenkbefehl ausführt. Hierbei werden über einen oder mehrere Sensoren am Lenkrad oder einem anderen Eingabegerät Signale betreffend die gewünschte Fahrtrichtung an die Steuervorrichtung geben. Eine mechanische Verbindung zwischen dem Lenkrad und den zu lenkenden Rädern entfällt.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Lenksystem für ein Kraftfahrzeug mit einem von den gelenkten Rädern des Kraftfahrzeugs entkoppelten oder entkoppelbarem Lenkrad bereitzustellen, das bei einer solchen Entkopplung dem Fahrer einen erhöhten Fahrkomfort und/oder Sicherheitskomfort bereitstellt.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Lenksystem mit dem Merkmal des Anspruchs 1 gelöst. Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
  • Danach weist das Lenksystem mindestens einen Aktuator auf, der abhängig von Informationen mindestens eines Fahrzeugsensors eine Kraft auf das Lenkrad und/oder die Lenkwelle ausübt und/oder eine Information an den Fahrer bereitstellt. Die Erfindung stellt eine „synthetische" Rückkopplung des Fahrzeug-Räder-Weg-Verhaltens an den Fahrer bereit, unter Verwendung einer oder mehrerer Aktuatoren. Durch diese synthetische Rückkopplung ist es möglich, dass trotz des Fehlens einer mechanischen Verbindung zwischen den gelenkten Rädern und dem Lenkrad das Fahrzeug-Räder-Weg-Verhalten dem Fahrer zur Kenntnis gelangt und/oder für eine Lenkkorrektur genutzt werden kann.
  • Der oder die Aktuatoren prägen einen Moment relativ zur Lenksäule oder zum Lenkradboden ein.
  • Dabei ist in einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass für eine synthetische Rückkopplung des Fahrzeug-Räder-Weg-Verhaltens mindestens ein Aktuator abhängig von Informationen mindestens eines Fahrzeugsensors eine für den Fahrer spürbare Kraft auf das Lenkrad oder die Lenkwelle ausübt. Beispielsweise lässt der Aktuator den Lenkradkranz vibrieren bzw. übt ein Moment auf dieses mit einer deutlich spürbaren Frequenz aus, um auf diese Weise Kräfte und Momente, die auf die Räder oder die Lenkwelle wirken, zu betonen oder zu verstärken. Beispielsweise wird ein zyklisches Vibrieren erzeugt, wenn das Auto über Kopfsteinpflaster fährt. Vibrationen im Lenkradkranz können auch zur Warnung vor bevorstehenden bzw. eingetretenen kritischen Fahrsituationen genutzt werden. Die durch den Aktuator auf das Lenkrad oder die Lenkwelle ausgeübte Kraft greift gemäß dieser Ausführungsvariante nicht in den Lenkvorgang ein, d. h. sie verändert nicht die Fahrtrichtung des Fahrzeugs.
  • Ebenso ist möglich, dass die Rückkopplung an den Fahrer mittels einer akustischen und/oder visuellen Information bereitgestellt wird. Beispielsweise wird auf einem Display ein Warnsignal erzeugt oder erfolgt Warnton oder ein Sprachsignal.
  • In einer weiteren Ausgestaltung nimmt mindestens ein Aktuator abhängig von Informationen mindestens eines Fahrzeugsensors eine Lenkradkorrektur vor. Diese basiert beispielsweise auf der Regelung der Gierrate, der Gierbeschleunigung, der Vorhaltelenkung und/oder der Seitenwind-Unterdrückung. Die Lenkkorrektur erfolgt dabei in einer Ausgestaltung in für den Fahrer nicht spürbarer Weise, indem eine Bewegung der Bewegung des Lenkrades überlagert wird, ohne dass der Fahrer hierauf hingewiesen wird. Dies ermöglicht ein dynamisches Eingreifen eines Lenkkorrektursystems in den Lenkvorgang.
  • In einer weiteren Ausgestaltung ersetzt mindestens ein Aktuator die variable Zahnteilung der Zahnstange einer Zahnstangenlenkung, etwa im Rahmen einer Aktivlenkung.
  • In einer Ausgestaltung ist eine mechanische Verbindung des Lenkrads mit den gelenkten Rädern als Rückfallebene aktivierbar, d. h. steht bei einem Ausfall der elektrischen Systeme ersatzweise bereit. Standardmäßig ist die mechanische Verbindung aktiv und wird erst nach der „o.k-Meldung" der Systemkomponenten getrennt. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass die Entkopplung des Lenkrads von den gelenkten Rädern des Kraftfahrzeugs mittels eines Schalters realisiert ist, der die mechanische Verbindung zwischen dem Lenkrad und den Rädern aktiv trennt.
  • In einer anderen Ausgestaltung ist das Lenkrad permanent von den gelenkten Rädern des Kraftfahrzeugs mechanisch entkoppelt. Beispielsweise fehlt eine mechanische Kopplung des Lenkrads mit den gelenkten Rädern des Kraftfahrzeugs und werden Lenkbefehle an die Räder elektrisch mittels einem oder mehreren Sensoren, einer Steuervorrichtung und einem oder mehreren Aktuatoren an die Räder gegeben (Steer-by-Wire).
  • Auch kann vorgesehen sein, dass die Entkopplung des Lenkrads von den gelenkten Rädern des Kraftfahrzeugs mittels einer starken Dämpfung zumindest einiger Teile der mechanischen Verbindungskette zwischen den Rädern und der Lenkrad realisiert ist, das heißt, dass von den Rädern ausgehende Schwingungen kaum im Lenkrad zu spüren sind.
  • Der oder die Aktuatoren des Lenksystems sind bevorzugt im Lenkrad angeordnet, so dass sie unmittelbar eine Kraft bzw. ein Moment auf das Lenkrad oder die Lenkwelle ausüben können.
  • In einer Ausgestaltung der Erfindung wird der Aktuator durch eine elektrische Steuervorrichtung, auch als ECU (Electronic Computational Unit) bezeichnet, gesteuert oder geregelt, die Signale von mindestens einem Fahrzeugsensor erhält und zu Steuerbefehlen an einen oder mehrere Aktuatoren verarbeitet. Die elektrische Steuervorrichtung kann dabei mit Intelligenz in dem Sinne ausgestaltet sein, dass sie eine Entscheidung darüber trifft, ob und auf welche Weise Eingangssignale eines oder mehrerer Fahrzeugsensoren in Steuer- oder Stellsignale an einen oder mehrere Aktuatoren umgewandelt werden. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass, wenn die eingehenden Sensorsignale das Überfahren eines Schlaglochs anzeigen, diese Information nicht in ein Steuersignal an einen Aktuator umgesetzt wird, um den Fahrer nicht zu irritieren. Es handelt sich hierbei um eine Komfort-Entscheidung der Steuervorrichtung.
  • Die elektronische Steuervorrichtung ist in einer Ausgestaltung der Erfindung in das Lenkrad oder in die Lenksäule integriert. Auch ist in einer Ausgestaltung der Erfindung mindestens ein Fahrzeugsensor im Lenkrad angeordnet, beispielsweise ein Sensor für die Messung des Lenkrad-Lenkwinkels und/oder ein Sensor für die Messung der Lenkrad-Winkelgeschwindigkeit und/oder ein Sensor für die Messung der Lenkrad-Winkelbeschleunigung.
  • Als Fahrzeugsensoren, deren Information für den Einsatz mindestens eines Aktuators benutzt wird, der eine Kraft auf das Lenkrad und/oder die Lenkwelle ausübt und/oder eine Information an den Fahrer bereitstellt, werden beispielsweise ein oder mehrere Bescheunigungssensoren und/oder ein oder mehrere Radsensoren verwendet. Ein Beschleunigungssensor ist beispielsweise ein Gierratensensor, der ein Giermoment feststellt. Ein Beschleunigungssensor ist in einem anderen Beispiel ein Sensor zum Feststellen einer Schlechtwegstrecke. Mögliche Radsensoren sind Radlenkwinkelsensoren und Radmomentsensoren.
  • Ein Aktuator wird beispielsweise durch einen Elektromotor mit einem Getriebe bereitgestellt, das in Eingriff mit der Lenkradnabe oder einem anderen Teil des Lenkrads steht.
  • Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren in einem Lenksystem eines Kraftfahrzeugs mit einem von den gelenkten Rädern des Kraftfahrzeugs entkoppelten oder entkoppelbarem Lenkrad. Es sind folgende Schritte vorgesehen:
    • – Erfassen eines Signals mindestens eines Fahrzeugsensors,
    • – in Abhängigkeit von dem erfassten Signal Erzeugen eines Steuersignals an einen Aktuator, und
    • – Ausüben einer Kraft auf das Lenkrad und/oder die Lenkwelle und/oder Bereitstellen einer Information an den Fahrer des Kraftfahrzeugs durch den Aktuator bei Vorliegen eines entsprechenden Steuersignals.
  • Zusätzlich können zum Erzeugen des Steuersignals in einer Steuervorrichtung fest hinterlegte Informationen herangezogen werden.
  • Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die einzige Figur an einem Ausführungsbeispiel erläutert.
  • Die Figur zeigt ein Lenksystem für ein Kraftfahrzeug, bei dem sowohl den Rädern als auch dem Lenkrad Sensoren und Aktuatoren zugeordnet sind. Im Einzelnen weist das eine Rad Radsensoren S1, S2, S3 und das andere Rad Radsensoren S4, S5, S6 auf. Weiter sind beiden Rädern Radaktuatoren A1, A2 und A3, A4 zugeordnet.
  • Bei den Radsensoren S1–S6 handelt es sich beispielsweise um einen Radlenkwinkelsensor, einen Radmomentsensor und einen ABS-Drehzahlsensor, die jeweils für jedes Rad vorgesehen sind. Die Radaktuatoren sind beispielsweise Elektromotoren, die einem bereits vorhandenen mechanischen Moment ein Moment überlagern, oder die überhaupt erst ein Moment bereitstellen. Beispielsweise handelt es sich bei den Radaktuatoren A1, A3 um Aktuatoren zur Moment-Überlagerung, beispielsweise bei einer Servolenkung. Die Aktuatoren A2, A4 sind beispielsweise Aktuatoren zur Ausführung eines Lenkbefehls, wie sie bei einem „Steer-by-Wire" System Verwendung finden.
  • Es wird darauf hingewiesen, dass die dargestellten und beschriebenen Radsensoren und Radaktuatoren nur beispielhaft zu verstehen sind. Auch kann vorgesehen sein, dass eine geringere Anzahl von Radaktuatoren und Radsensoren als dargestellt vorgesehen ist, beispielsweise ein Radaktuator zur Moment-Überlagerung oder ein Radaktuator zur Ausführung elektrischer Lenkbefehle eines „Steer-by-Wire" Systems.
  • Die Radsensoren liefern die von ihnen bereitgestellte Signale/Information an eine erste elektrische Steuervorrichtung E1, die auch als ECU (Electronic Computational Unit) bezeichnet wird.
  • Des Weiteren sind im dargestellten Ausführungsbeispiel im Lenkrad zwei Lenkradsensoren S7, S8 sowie ein Lenkradaktuator A5 vorgesehen, wobei die dargestellte Anzahl der Lenkradsensoren und Lenkradaktuatoren wiederum lediglich beispielhaft zu verstehen ist. Bei den Lenkradsensoren S7, S8 handelt es sich beispielsweise um einen Lenkrad-Lenkwinkelsensor, einen Lenkrad-Winkelgeschwindigkeitssensor und/oder einen Lenkrad-Winkelbeschleunigungssensor. Auch kann ergänzend oder zusätzlich ein Gierratensensor im Lenkrad vorgesehen sein. In der Lenksäule können zusätzlich oder ergänzend Sensoren für die Messung des Lenkwellen-Winkels, der Lenkwellen-Winkelgeschwindigkeit und/oder Lenkwellen-Winkelbeschleunigung vorgesehen sein.
  • Bei dem Aktuator A5 handelt es sich beispielsweise um einen Elektromotor, der für eine Moment-Rückkopplung an den Fahrer und/oder eine Winkelüberlagerung zur Lenkwelle vorgesehen ist. Beispielsweise erzeugt der Motor ein Vibrieren am Lenkradkreuz, um dem Fahrer eine Rückkopplung in Bezug auf an den Rädern oder an der Lenkwelle angreifende Kräfte und Momente zu geben. Auch kann der Motor einen bestimmten Winkel im Lenkrad dem vorhandenen Lenkwinkel überlagern, beispielsweise im Rahmen einer automatischen Lenkradkorrektur. Dabei können auch mehrere Motoren zur Realisierung entsprechender Funktionen vorgesehen sein.
  • Die von den Lenkradsensoren S7, S8 abgegebenen Signale werden an eine zweite elektrische Steuervorrichtung E2 geleitet, die verantwortlich ist für die Steuerung des Aktuators A5 im Lenkrad und entsprechende Steuersignale an den Lenkradaktuator A5 oder mehrere solche Lenkradaktuatoren sendet. Die zweite Steuervorrichtung E2 ist dabei in Kommunikation mit der ersten Steuervorrichtung E1. Insbesondere können die Signale der Lenkradsensoren S7, S8 auch an die erste Steuervorrichtung E1 weitergegeben werden, die Steuersignale für die Radaktuatoren A1–A4 erzeugt. Beispielsweise kann die erste Steuervorrichtung E1 Signale eines Lenkrad-Lenkwinkelsensors S7 auswerten und in Lenkbefehle an einen Radaktuator A1–A4 umwandeln. Ebenso kann die zweite Steuervorrichtung E2 Signale der Radsensoren S1, S2, S3, S4, S5, S6 auswerten. Darüber hinaus kann zumindest die zweite Steuervorrichtung E2 in einer Ausgestaltung zusätzlich die Signale weiterer Fahrzeugsensoren auswerten, die eventuell vorhanden sind, wie beispielsweise die Signale eines Beschleunigungssensors.
  • Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist des Weiteren ein Schalter SW1 für die Aktivierung einer Rückfallebene vorgesehen, der durch beide Steuervorrichtungen E1, E2 ansteuerbar ist. Der Schalter SW1 wird, je nach Ausführung, deaktiviert bzw. aktiviert, wenn bei Ausfall des elektronischen Systems das Fahrzeug mittels der elektronischen Mittel nicht mehr lenkbar ist. Es kann dann auf eine herkömmliche Lenkung zurückgegriffen werden, so dass das System eine mechanische Rückfallebene vom Lenkrad zu den Rädern aufweist.
  • In anderen Ausführungsbeispielen wird auf eine solche mechanische Rückfallebene verzichtet, so dass eine allein elektronische Lenkung (Steer-by-Wire) vorliegt.

Claims (25)

  1. Lenksystem für ein Kraftfahrzeug mit einem von den gelenkten Rädern des Kraftfahrzeugs entkoppelten oder entkoppelbarem Lenkrad, gekennzeichnet durch mindestens einen Aktuator (A5), der abhängig von Informationen mindestens eines Fahrzeugsensors (S1–S8) derart betätigbar ist, dass er eine Kraft auf das Lenkrad und/oder die Lenkwelle ausübt und/oder eine Information an den Fahrer bereitstellt.
  2. Lenksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Aktuator (A5) derart betätigbar ist, dass er abhängig von Informationen mindestens eines Fahrzeugsensors (S1–S8) eine für den Fahrer spürbare Kraft auf das Lenkrad oder die Lenkwelle ausübt.
  3. Lenksystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuator (A5) Mittel aufweist, die ein Vibrieren des Lenkradkranzes bereitstellen.
  4. Lenksystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Aktuator (5) derart betätigbar ist, dass er abhängig von Informationen mindestens eines Fahrzeugsensors (S1–S8) eine Lenkwinkeländerung vornimmt.
  5. Lenksystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuator (A5) Mittel aufweist, die basierend auf der Regelung der Gierrate des Lenkrads und/oder der Gierbeschleunigung und/oder der Vorhaltelenkung und/oder der Seitenwind-Unterdrückung eine Lenkwinkeländerung vornehmen.
  6. Lenksystem nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuator (A5) zur Lenkwinkeländerung der Lenkung des Fahrers eine Lenkbewegung überlagert.
  7. Lenksystem nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Lenkwinkeländerung in für den Fahrer nicht spürbarer Weise erfolgt.
  8. Lenksystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Aktuator (A5) derart betätigbar ist, dass er dem Lenkrad ein Drehmoment und/oder einen Drehwinkel überlagert.
  9. Lenksystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Aktuator (A5) die variable Zahnteilung der Zahnstange einer Zahnstangenlenkung ersetzt.
  10. Lenksystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Aktuator (A5) derart betätigbar ist, dass er dem Fahrer akustische und/oder visuelle Informationen bereitstellt.
  11. Lenksystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine mechanische Verbindung des Lenkrads mit den gelenkten Rädern als Rückfallebene aktivierbar ist.
  12. Lenksystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Entkopplung des Lenkrads von den gelenkten Rädern des Kraftfahrzeugs mittels eines Schalters (SW1) realisiert ist, der die mechanische Verbindung zwischen dem Lenkrad und den Rädern aktiv trennt.
  13. Lenksystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass Lenkrad permanent von den gelenkten Rädern des Kraftfahrzeugs mechanisch entkoppelt ist.
  14. Lenksystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine mechanische Kopplung des Lenkrads mit den gelenkten Rädern des Kraftfahrzeugs fehlt und Lenkbefehle an die Räder elektrisch mittels einem oder mehreren Sensoren (S1–S8), einer Steuervorrichtung (E1) und einem oder mehreren Aktuatoren (A1–A4) an die Räder gegeben werden.
  15. Lenksystem nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Entkopplung des Lenkrads von den gelenkten Rädern des Kraftfahrzeugs mittels einer starken Dämpfung zumindest einiger Teile der mechanischen Verbindungskette zwischen den Rädern und der Lenkrad realisiert ist.
  16. Lenksystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Aktuator (A5) im Lenkrad angeordnet ist.
  17. Lenksystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine elektrische Steuervorrichtung (E2) vorgesehen ist, die den mindestens einen Aktuator (A5) steuert oder regelt und die Signale mindestens eines Fahrzeugsensors (S1–S8) erhält.
  18. Lenksystem nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die elektronische Steuervorrichtung (E2) im Lenkrad angeordnet ist.
  19. Lenksystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Fahrzeugsensor (S7, S8) im Lenkrad angeordnet ist.
  20. Lenksystem nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass in das Lenkrad Sensoren (S7, S8) für die Messung des Lenkrad-Lenkwinkels und/oder der Lenkrad-Winkelgeschwindigkeit und/oder der Lenkrad-Winkelbeschleunigung integriert sind.
  21. Lenksystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich außerhalb des Lenkrads, insbesondere in der Lenksäule, Sensoren für die Messung des Lenkwellen-Winkels und/oder der Lenkwellen-Winkelgeschwindigkeit und/oder der Lenkwellen-Winkelbeschleunigung befinden.
  22. Lenksystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Fahrzeugsensoren Bescheunigungssensoren und/oder Radsensoren (S1–S6) eingesetzt werden.
  23. Lenksystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Aktuator (A5) durch einen Elektromotor mit einem Getriebe bereit gestellt wird, das in Eingriff mit der Lenkradnabe oder einem anderen Teil des Lenkrads steht.
  24. Verfahren in einem Lenksystem eines Kraftfahrzeugs mit einem von den gelenkten Rädern des Kraftfahrzeugs entkoppelten oder entkoppelbarem Lenkrad, gekennzeichnet durch – Erfassen eines Signals mindestens eines Fahrzeugsensors (S1–S8), – in Abhängigkeit von dem erfassten Signal Erzeugen eines Steuersignals an einen Aktuator (A5), und – Ausüben einer Kraft auf das Lenkrad und/oder die Lenkwelle und/oder Bereitstellen einer Information an den Fahrer des Kraftfahrzeugs durch den Aktuator bei Vorliegen eines entsprechenden Steuersignals.
  25. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass zum Erzeugen des Steuersignals zusätzlich in einer Steuervorrichtung fest hinterlegte Informationen herangezogen werden.
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