-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Brandwand oder Komplextrennwand
aus mehreren, im Wesentlichen gleichartigen Wandelementen, welche
als Betonfertigteile ausgebildet sind und welche unter Ausbildung
einer Horizontalfuge übereinander
angeordnet sind. Die Wand besteht weiterhin aus vorgefertigten vertikalen
Stützen,
an welche die seitlichen Enden der Wandelemente durch Verbindungselemente
angeschlossen sind.
-
Es
ist im Stand der Technik bekannt, Gebäudewände aus mehreren, im Wesentlichen
gleichartigen Betonfertigteilen auszubilden. Dies ermöglicht eine
kostengünstige
Vorfertigung der einzelnen Elemente der Wände und eine einfache Montage
vor Ort. Einzelne gleichartige Wandelemente können hierbei nebeneinander
stehend oder auch übereinander
liegend angeordnet werden, um eine Wand zu bilden. Die einzelnen
aneinandergereihten Wandelemente werden mit vertikalen Stützen verbunden,
wodurch die Wandkonstruktion ausgesteift wird. Als Stütze kann
selbstverständlich
auch eine weitere Wand dienen, an welche die Wand aus Fertigteilen angeschlossen
wird. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird der Begriff „Stütze" verwendet, welcher
jedoch auch eine Wand umfassen soll. Werden derartige Wände aus
Fertigteilen als Brandwände oder
Komplextrennwände
verwendet, so werden die einzelnen Wandelemente üblicherweise aus Stahlbeton
oder Porenbeton hergestellt. Als Stützen kommen Stahl- oder Stahlbetonstützen zur
Anwendung, mit welchen die Wandelemente bei Montage vor Ort durch
Verbindungselemente verbunden werden. Als Verbindungselemente sind
beispielsweise Ankerplatten oder Ankerschienen bekannt. Die Wandelemente weisen üblicherweise
eine konstruktive Bewehrung aus Betonstahl nach DIN 1045 auf, um
die für
Brand- und Komplextrennwände
vorgegebenen Festigkeiten zu erreichen. Unter Brandbeanspruchung
kann es insbesondere über
dem Stahl zu Abplatzungen des Betons kommen.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Brandwand oder Komplextrennwand
aus Betonfertigteilen vorzuschlagen, welche ein günstiges Tragverhalten
aufweist und zugleich ein günstiges Verhalten
unter Brandbeanspruchung. Weiterhin soll ein entsprechendes Verfahren
zur Herstellung einer derartigen Brandwand oder Komplextrennwand
vorgeschlagen werden.
-
Die
Aufgabe wird gelöst
mit den Merkmalen der unabhängigen
Ansprüche.
-
Eine
Brandwand oder Komplextrennwand, besteht aus mehreren im Wesentlichen
gleichartigen Wandelementen, welche als Betonfertigteile ausgebildet
sind. Die Wandelemente sind unter Ausbildung einer Horizontalfuge übereinander
angeordnet. Die Wand besteht weiterhin aus vorgefertigten vertikalen Stützen, an
welche die seitlichen Enden der Wandelemente durch Verbindungselemente
angeschlossen sind. Erfindungsgemäß weisen die Wandelemente als
statische Bewehrung ausschließlich
eine Stahlfaserbewehrung aufweisen. Eine konstruktive Bewehrung
aus Betonstahl ist nicht vorhanden. Die Stahlfasern leiten die Wärme derart
im Beton, dass sich eine weitgehend homogene Wärmeverteilung ergibt und örtliche Überhitzungen
vermieden werden. Hierdurch kann das Brandverhalten einer derartigen
Brandwand verbessert werden. Zusätzlich
erhöhen
die Stahlfasern die Festigkeit des Betonfertigteiles, so dass eine
konstruktive Stahlbewehrung nicht erforderlich ist. Durch die Stahlfaserwehrung
kann im Gegensatz zu einer konventionellen konstruktiven Stahlbewehrung
ebenfalls ein Abplatzen des Betons vermieden werden, welches ansonsten
häufig über den
Stahlbewehrungen auftritt.
-
Vorzugsweise
sind die Wandelemente mit Stahlfasern in einer Dosierung von 40
kg/m3 bewehrt sind.
-
Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn die Wandelemente
mit Polypropylenfasern insbesondere in einer Dosierung von 0,5 kg/m3 versehen sind. Die Zugabe von Polypropylenfasern
bewirkt eine erhebliche Verbesserung der Brandbeständigkeit
von Bauteilen aus Beton. Hierdurch kann das Abplatzen randnaher
Betonschichten, insbesondere über
Bewehrungen, verhindert werden, da die Fasern unter Hitzeeinwirkung
schmelzen und kleine Kanäle
hinterlassen. Durch diese Kanäle
kann im Beton gespeichertes Wasser nach außen entweichen, so dass sich
kein Wasserdampfdruck ausbilden kann.
-
Eine
andere Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Verbindungselemente
Schubdollen umfassen sowie mit diesen zusammenwirkende Ausnehmungen,
in welchen die Schubdollen vertikal verschieblich angeordnet sind.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung
der Verbindungselemente kann eine dauerhafte vertikale Verschieblichkeit
der Wandelemente gegenüber
den Stützen
ermöglicht
werden, so dass Beschädigungen
der Wand unter vertikalen Lasten oder bei Verformungen durch Wärmeeinwirkung
verhindert werden. Die Ausnehmung kann beispielsweise durch ein
Langloch gebildet sein.
-
Bei
einem Verfahren zur Montage einer Brandwand oder Komplextrennwand
werden mehrere im Wesentlichen gleichartige Wandelemente unter Ausbildung
einer Horizontalfuge übereinander
angeordnet und deren seitliche Enden werden durch Verbindungselemente
an vorgefertigte vertikale Stützen angeschlossen.
Erfindungsgemäß werden
dem Beton der Wandelemente bei der bei der Fertigung ausschließlich Stahlfasern
als statische Bewehrung zugegeben werden.
-
Zur
Montage einer erfindungsgemäßen Wand
vor Ort wird ein Wandelement zunächst
an den Stützen
fixiert. Als Verbindungselemente werden Schubdollen und/oder Langlochhülsen mit
dem Wandelement und/oder den Stützen
verbunden und derart ausgerichtet, dass sie nach der Montage eine
vertikale Verschieblichkeit des Wandelementes gegenüber den
Stützen
ermöglichen.
Schließlich
werden die ausgerichteten Verbindungselemente in dem Wandelement
oder den Stützen
mit Vergussmörtel
fest vergossen. Die Wandelemente können hierdurch besonders einfach
und kostengünstig
vorgefertigt werden, da die Lage der Verbindungselemente hier noch
nicht berücksichtigt
zu werden braucht. Fertigungstoleranzen der Fertigteile können durch
die erfindungsgemäße Verbindung
in einfacher Weise ausgeglichen werden.
-
Nach
dem Vergießen
der Verbindungselemente des Wandelementes wird ein weiteres Wandelement über dem
ersten angeordnet und ebenso in vorbeschriebener Weise an die Stützen angeschlossen.
Nach dem Aushärten
des Vergussmörtels
der Verbindungselemente kann jeweils die Fixierung des Wandelements
an den Stützen
aufgehoben werden.
-
Vorzugsweise
werden als Verbindungselemente Schubdollen in hierfür vorgesehene
Vergusstaschen der Wandelemente eingegossen. Die Wandelemente weisen
hierfür
entsprechende Vergusstaschen auf, welche bei der Fertigung der Wandelemente
bereits entsprechend ausgebildet werden. Das Montieren und Vergießen der
Schubdollen bei der Montage vor Ort ermöglicht es in einfacher Weise,
die Schubdollen mit den entsprechenden Langlöchern bzw. Ausnehmungen der
Stützen
auszurichten, so dass sich Fertigungstoleranzen der Wandelemente
oder der Stützen
hier nur wenig auswirken. Bei Montage vor Ort werden die Schubdollen
mit Vergussmörtel
in den Vergusstaschen der Wandelemente vergossen.
-
Vorteilhafterweise
umfassen die Verbindungselemente Langlochhülsen, welche in vertikaler Richtung
orientierte Langlöcher
bilden. Vorzugsweise sind die Langlochhülsen fest in die Stützen montiert.
Die Landlochhülsen
können
nach einer Ausführung
der Erfindung bei der Vorfertigung der Stützen eingegossen werden.
-
Die
Schubdollen können
dann entsprechend bereits bei der Vorfertigung der Wandelemente
fest eingegossen werden.
-
Vorteilhaft
ist es weiterhin, wenn die übereinander
angeordneten Wandelemente durch eine Nut- und Federverbindung verbunden
sind. Hierdurch wird einerseits eine Führung der einzelnen Wandelemente
in Bezug zueinander geschaffen und zugleich bewirkt die Nut- und
Federverbindung bereits eine gewisse Abdichtung der Fuge.
-
Weiterhin
ist es vorteilhaft, wenn in den Fugen der Nut- und Federverbindung
Elastomerlager angeordnet sind. Diese sorgen für eine weitere Abdichtung der
Fuge, so dass eine derart aufgebaute Wand gut als Brandwand oder
Komplextrennwand einsetzbar ist. Zugleich wird eine sichere Auflagerung
eines Wandelementes auf dem darunter liegenden erreicht, da durch
ein Elastomerlager Toleranzen der einzelnen Bauteile ausgeglichen
werden.
-
Nach
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist in den Ausnehmungen
oder Langlochhülsen
eine elastische Einlage angeordnet. Bei Montage der Wand oder bereits
bei Herstellung der Stütze
wird die elastische Einlage vor dem Vergießen der Schubdollen in die
Ausnehmungen bzw. Langlochhülsen
eingelegt. Die elastische Einlage verhindert das Einfließen von
Vergussmörtel
in die Ausnehmungen und bildet eine elastische Unterlage für den Schubdollen.
Beim Aufbau weiterer Wandelemente kann der Schubdollen somit vertikal
nach unten nachgeben, wenn durch das zusätzliche Gewicht das Elastomerlager
in den Horizontalfugen weiter zusammengedrückt wird.
-
Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn eine
Fuge zwischen dem Wandelement und der Stütze mit Vergussmörtel vergossen ist.
Dadurch können
zum Einsatz der Wand als Brandwand die Fugen vollständig verschlossen
werden.
-
Ebenso
ist es vorteilhaft, wenn eine Fuge zwischen dem Wandelement und
der Stütze
mit Steinwolle oder mit einer elastischen Zwischenlage, insbesondere
Brandschutzschnur, ausgefüllt
ist. Bei Montage der Wand werden nach dem Vergießen der Verbindungselemente
und dem Abbinden des Vergussmörtels
die Fugen zwischen dem Wandelement und der Stütze vergossen oder mit Steinwolle
oder einer elastischen Zwischenlage ausgefüllt. Hierdurch können auch
elastische Fugen vorgesehen werden.
-
Insbesondere
ist es vorteilhaft, wenn eine Fuge mit Vergussmörtel ausgefüllt wird und eine dieser gegenüberliegende
Fuge elastisch ausgeführt wird,
so dass Verformungen der Wandelemente ausgeglichen werden können.
-
Vorteilhaft
ist es daneben, wenn eine Vertikalfuge zwischen dem Wandelement
und der Stütze mit
einer dauerelastischen Versiegelung versehen ist. Hierdurch können auch
elastisch ausgeführte
Fugen rauchdicht hergestellt werden.
-
Um
die Lage der Wand in Bezug auf ein Fundament der Wand zu sichern,
ist es vorteilhaft, wenn ein unterstes Wandelement durch eine Verdornung an
ein Fundament angeschlossen ist. Zur Verdornung kann auch hier ein
Schubdollen eingesetzt werden, welcher fest in dem Fundament montiert
ist und mit entsprechenden Hülsen,
welche in den untersten Wandelementen angeordnet sind, zusammenwirkt.
-
Es
sind jedoch auch andere Verbindungen zwischen dem Fundament und
dem untersten Wandelement denkbar. So kann beispielsweise auch das unterste
Wandelement nach Art einer Nut- und Federverbindung mit dem Fundament
verbunden werden. Ebenso kann das unterste Wandelement auch vollständig auf
einem durchgehenden Fundament aufliegen.
-
Vorteilhaft
ist es weiterhin, wenn eine Fuge zwischen dem untersten Wandelement
und dem Fundament mit Vergussmörtel
vergossen ist.
-
Soll
die erfindungsgemäße Wand
als Komplextrennwand ausgeführt
werden, so ist es vorteilhaft, wenn die Wandelemente aus hochfestem selbstverdichtendem
Beton hergestellt sind.
-
Vorteilhaft
ist es weiterhin, wenn die Stützen aus
Stahlbeton hergestellt sind.
-
Ebenfalls
vorteilhaft ist es, wenn die Wandelemente lediglich im Bereich ihrer
oberen und unteren Enden mit Betonstahl, insbesondere mit Gitterträgern, bewehrt
sind. Diese erstrecken sich im Wesentlichen über die gesamte Länge eines
jeden Wandelementes und nehmen Biegezugkräfte, welche beispielsweise
beim Transport auf das Bauteil einwirken können, auf.
-
Daneben
ist es vorteilhaft, wenn das Größtkorn des
Betons der Wandelemente im Bereich von 16 mm liegt. Auch hierdurch
können
Abplatzungen des Betons im Brandfall vermieden werden.
-
Weitere
Vorteile der Erfindung werden anhand der nachfolgend ausgeführten Beispiele
beschrieben. Es zeigen:
-
1 eine
erfindungsgemäße Brandwand oder
Komplextrennwand mit Wandelementen und vertikalen Stützen in
einer schematischen Ansicht,
-
2 eine
schematische Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen Verbindung
eines Wandelementes mit einer Stütze
in einem Längsschnitt,
-
3 eine
schematische Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen Verbindung
zwischen einem Wandelement und einer Stütze in einem Querschnitt,
-
4 eine
schematische Schnittdarstellung einer alternativen Ausführung der
Verbindung in einem Querschnitt,
-
5 eine
schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Wandelementes mit Bewehrungen,
-
6 eine
schematische Darstellung einer Horizontalfuge zwischen zwei übereinander
liegenden Wandelementen und
-
7 eine
schematische Schnittdarstellung der Verbindung des untersten Wandelementes
mit einem Fundament in einem Längsschnitt.
-
1 zeigt
eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Brandwand
oder Komplextrennwand 1, welche aus mehreren im Wesentlichen gleichartigen
Wandelementen 2 besteht, welche als Betonfertigteile ausgebildet
sind. Zur Montage der Brandwand oder Komplextrennwand vor Ort werden mehrere
Wandelemente 2 vertikal übereinander angeordnet, wobei
zwischen den einzelnen Wandelementen 2 eine Horizontalfuge 3 entsteht.
Die einzelnen Wandelemente 2 werden jeweils an ihren seitlichen
Enden durch Verbindungselemente 5 mit vertikalen Stützen 6 verbunden.
Vorliegend sind die vertikalen Stützten 6 als Stahlbetonfertigteile
ausgebildet, welche jeweils in einem Fundament 7 eingespannt sind.
Das Fundament 7 kann abweichend von der hier gezeigten
Darstellung sich auch vollständig über die
Länge der
Wandelemente 2 erstrecken.
-
Bei
der erfindungsgemäßen Brandwand oder
Komplextrennwand 1 sind die Horizontalfugen 3 zwischen
den einzelnen Wandelementen 2 sowie die Vertikalfugen 4 zwischen
den Wandelementen 2 und den Stützen 6 abzudichten. Üblicherweise
besteht eine erfindungsgemäße Brandwand
oder Komplextrennwand 1 aus bis zu vier übereinander
liegenden Wandelementen 2. Oberhalb der Wandelemente 2, welche
als Brandwandelemente ausgebildet sind, können im Bedarfsfall weitere
Wandelemente 2 aus Porenbeton angeordnet werden.
-
Erfindungsgemäß sind als
Verbindungselemente 5 Schubdollen 8 sowie mit
diesen zusammenwirkende Ausnehmungen 9 vorgesehen (2),
in welchen die Schubdollen vertikal verschieblich angeordnet sind.
Durch die erfindungsgemäße Verbindung
der Wandelemente 2 und der Stützen 6 durch Schubdollen 8 kann
eine einfache Verbindung geschaffen werden, welche einerseits auf
die Wandelemente 2 wirkende Lasten in günstiger Weise in die Stützen 6 einleitet
und andererseits dennoch eine dauerhafte vertikale Verschieblichkeit
der Wandelemente 2 gegenüber den Stützen 6 ermöglicht.
Nach der vorliegenden Darstellung sind die Schubdollen 8 fest
in die Wandelemente 2 eingegossen, während die Ausnehmungen 9 in
den Stützen 6 angeordnet sind.
Es ist jedoch prinzipiell ebenso möglich, die Schubdollen 8 fest
in die Stützen 6 einzugießen und entsprechende
Ausnehmungen 9 in den Wandelementen 2 vorzusehen.
-
Durch
die erfindungsgemäße Verbindung der
Wandelemente 2 mit den Stützen 6 durch Schubdollen 8 ist
einerseits eine einfache und kostengünstige Fertigung der Wandelemente 2 als
Betonfertigteile möglich,
da eine Anbringung von Verbindungselementen 5 noch nicht
berücksichtigt
zu werden braucht. Auch die Verbindung der Wandelemente 2 mit
den Stützen 6 bei
der Montage vor Ort ist erleichtert, da die Schubdollen 8 erst
vor Ort eingelegt und vergossen werden. Hierdurch können bei
der Fertigung der Wandelemente 2 sowie der Stützen 6 auftretende
Toleranzen in einfacher Weise ausgeglichen werden.
-
Zur
Montage der Brandwand oder Komplextrennwand 1 weisen die
Wandelemente 2 Vergusstaschen 10 auf, welche nach
dem Einlegen des Schubdollens 8 mit Vergussmörtel ausgefüllt werden.
Zur Montage werden die Wandelemente 2 durch geeignete Mittel
an den Stützen 6 fixiert
bzw. mit diesen verspannt. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Lage
der in der Stütze 6 angeordneten
Ausnehmungen 9 mit der vorgesehenen Lage des Schubdollens 8 übereinstimmt,
um die dauerhafte vertikale Veschieblichkeit der Wandelemente 2 gegenüber den Stützen 6 zu
ermöglichen.
Nach dem korrekten Ausrichten des Schubdollens 8 bzw. der
Verbindungselemente 5 kann schließlich die Vergusstaschen 10 mit Vergussmörtel ausgefüllt werden.
Hierbei ist darauf zu achten, dass der Vergussmörtel nicht aus der Vergusstasche
abfließt.
Ebenso ist darauf zu achten, dass die Nut- und Federverbindung der
Wandelemente 2 (6) nicht durch Vergussmörtel beeinträchtigt wird.
-
6 zeigt
eine schematische Schnittdarstellung der Horizontalfuge 3 zwischen
zwei Wandelementen 2. Die übereinanderliegenden Wandelemente 2 sind
hierbei in bekannter Weise durch eine Nut- und Federverbindung verbunden.
Die einzelnen Wandelemente weisen hierzu in ihrem unteren Bereich
eine Feder und in ihrem Bereich eine entsprechende Nut auf. Um die
Horizontalfuge brand- und rauchdicht abzudichten, kann ein Elastomerlager 11 in
der Fuge angeordnet werden. Neben der Abdichtung bewirkt das Elastomerlager 11 zugleich
eine Abstützung
der einzelnen Wandelemente, wobei das Elastomerlager 11 beim
Aufbau weiterer Teile zusammengedrückt wird, so dass auch Fertigungstoleranzen
an den Stoßflächen der
einzelnen Wandelemente 2 ausgeglichen werden können. Zugleich kann
das Elastomerlager 11 Relativbewegungen der Wandelemente 2 auch
im montierten Zustand ausgleichen, so dass die Horizontalfuge 3 hierdurch elastisch
ausgebildet ist.
-
Nach
der vorliegenden Darstellung der 2 ist in
den Stützen 6 eine
Langlochhülse 12 fest eingebaut,
welche die vertikale Verschieblichkeit des Schubdollens 8 bzw.
des mit dem Schubdollen 8 verbundenen Wandelementes 2 ermöglicht.
In horizontaler Richtung können
hingegen die Kräfte über die Schubdollen 8 an
die Stütze 6 übertragen
werden. Der Schubdollen 8 wird somit nur durch horizontale Kräfte und
nicht durch vertikale Kräfte
beansprucht (3). In die Langlochhülse 12 bzw.
Ausnehmung 9 ist nach dem vorliegenden Beispiel eine elastische Einlage 13 eingelegt.
Diese verhindert das Einlaufen von Vergussmörtel aus den Vergusstaschen 10 in
die Hülse 12,
welcher die vertikale Verschieblichkeit des Schubdollens 8 in
der Ausnehmung 9 verhindern würde. Um das Einlaufen von Vergussmörtel zu
verhindern, kann die Hülse 12 jedoch
auch mit einem geeigneten Material, beispielsweise PU-Schaum, ausgespritzt
werden. Die vertikale Verschieblichkeit der Schubdollen 8 in
den Ausnehmungen 9 bzw. Langlochhülsen 12 kann somit
auch dann gewährleistete
werden, wenn durch das zusätzliche
Gewicht beim Aufbau weiterer Wandelemente 2 die Elastomerlager 11 weiter
zusammengedrückt
werden und die Wandelemente 2 weiter nach unten rutschen.
-
Nachdem
der Vergussmörtel
in den Vergusstaschen 10 ausgehärtet ist, kann die vorübergehende Fixierung
der Wandelemente 2 an den Stützen 6 aufgehoben
werden. Um eine brandbeständige
und rauchdichte Abdichtung der Fugen 3, 4 zu erreichen, erfolgt
die Abdichtung der Horizontalfugen 3 hierbei wie zuvor
beschrieben durch Elastomerlager 11. Die Vertikalfugen 4 (2 und 3)
sind nach der hier gezeigten Darstellung ebenfalls mit Vergussmörtel gefüllt. Ebenso
ist es jedoch möglich,
Fugensteinwolle oder eine elastische Zwischenlage aus Brandschutzschnur
zur Abdichtung der Vertikalfugen 4 zu verwenden. Hierdurch
können
die Fugen elastisch ausgeführt
werden und erlauben einen Längenausgleich
der Wandelemente 2.
-
Vorzugsweise
wird jeweils eine erste Vertikalfuge 4a mit Vergussmörtel gefüllt und
die gegenüberliegende
Fuge 4b des Wandelementes 2 elastisch ausgeführt. Die
elastische Fuge kann zusätzlich
mit einer dauerelastischen Versiegelung rauchdicht ausgeführt werden.
Zugleich kann hierdurch auch ein optisch ansprechendes Aussehen
der Fuge erreicht werden.
-
Das
unterste Wandelement ist im hier gezeigten Beispiel (1)
durch eine Verdornung im Bereich der Enden des Wandelementes 2 mit
den Funda menten 7 der Stützen 6 verbunden.
Die Verdornung stützt
die Wandelemente 2 in horizontaler Richtung gegen die Fundamente 7 ab.
-
Die
Verdornung ist in einer schematischer Schnittdarstellung in 7 gezeigt.
In das unterste Wandelement 2 ist hierbei im linken und
rechten Endbereich jeweils eine Hülse 16 einbetoniert,
welche der Aufnahme des Dornes 17, beispielsweise eines Schubdollens,
dient. Es ist jedoch auch möglich,
einen Gewindedorn sowie eine Gewindehülse zu verwenden. Der Dorn 17 ist
vorzugsweise mittels eines Hüllrohres 18 in
dem Fundament 7 angeordnet, um einen Ausgleich von Toleranzen
zu ermöglichen.
Bei Montage der Brandwand oder Komplextrennwand 1 können die
Wandelemente 2 einfach auf die Dome 17 der Fundamente 7 aufgesetzt
werden und sind hierbei in ihrer korrekten Einbaulage gesichert.
Zwischen den untersten Wandelementen 2, welche die darüber angeordneten
Wandelemente 2 sowie eventuelle vertikale Zusatzlasten
tragen, können
Lastabtragungsplatten 19 angeordnet sein, welche die Last schließlich auf
die Fundamente 7 abtragen. Um die Fuge 20 zwischen
dem untersten Wandelement 2 und dem Fundament 7 zu
füllen,
wird vor dem Aufsetzen des Wandelements 2 Vergussmörtel auf
das Fundament aufgebracht. Anstelle der hier gezeigten Verdornung
sind jedoch auch andere Bauweisen möglich. So kann beispielsweise
das unterste Wandelement 2 ebenfalls mittels einer Nut
und Feder mit dem Fundament 7 verbunden werden oder das
Wandelement 2 kann komplett auf einem durchgehenden Fundament 7 aufgelagert
werden.
-
5 zeigt
ein Wandelement 2 einer erfindungsgemäßen Brandwand oder Komplextrennwand 1 mit
Bewehrungen in einer Vorderansicht und einer Seitenansicht. Das
Wandelement 2 ist als Betonfertigteil gefertigt, wobei
im Gegensatz zu Wandelementen 2 des Standes der Technik
auf eine konstruktive Betonstahlbewehrung verzichtet wird. Das erfindungsgemäße Wandelement 2 ist
aus Stahlfaserbeton gefertigt, wobei dem Beton als statische Bewehrung
ausschließlich
Stahlfasern, vorzugsweise in einer Dosierung von 40 kg/m3, zugesetzt sind. Weiterhin werden dem Beton
Polypropylenfasern in einer Dosierung von 0,5 kg/m3 zugesetzt.
Durch diese Kombination der Bewehrung mit Stahlfasern und Zugabe
von Polypropylenfasern sowie einen Verzicht auf eine konventionelle
Stahlbewehrung kann ein günstiges
Verhalten der erfindungsgemäßen Brandwand
oder Komplextrennwand 1 bzw. des Wandelementes 2 unter
Brandbeanspruchung erreicht werden. Die Polypropylenfasern bilden
hierbei im Brandfall in bekannter Weise Kapillaren aus, durch welche das
im Beton gebundene Wasser ausströmen
kann, so dass keine Abplatzungen durch den Dampfdruck entstehen.
Die Stahlfasern bewirken in günstiger Weise
eine homogene Wärmeleitung
im Beton, so dass örtliche Überhitzungen
vermieden werden und sorgen für
einen Zusammenhalt des Bauteils.
-
Werden
die Wandelemente 2 in Brandwänden eingesetzt, kann herkömmlich verdichteter,
normalfester Stahlfaserbeton verwendet werden oder auch hochfester
selbstverdichtender Stahlfaserbeton. Zum Einsatz der Wandelemente 2 als
Komplextrennwände
wird vorzugsweise hochfester selbstverdichtender Stahlfaserbeton
verwendet. Hierdurch ist ein Verzicht auf eine statische Stahlbewehrung
möglich,
welche aufgrund der Ausdehnung des Stahls häufig ebenfalls zu Abplatzungen
der Betonüberdeckung
führt.
Eine Betonstahlbewehrung ist im vorliegenden Wandelement lediglich
im oberen und unteren Bereich der Wandelemente 2 eingebracht,
um während
des Transports oder des Aufbaus auftretende Lasten aufzunehmen.
Vorliegend sind jeweils im oberen und unteren Bereich der Wandelemente 2 Gitterträger 21 vorgesehen,
welche hier nur durch eine Strichpunktlinie angedeutet sind. Die
Gitterträger 21 erstrecken
sich über
die gesamte Länge
des Wandelementes 2. Weitere Bewehrungen sind lediglich
im Bereich der vorgesehenen Verbindungselemente 5 (hier
nicht dargestellt) vorgesehen.
-
Wie
aus der Darstellung der 5 weiterhin ersichtlich, sind
zum Transport sowie zur Montage der Brandwand oder Komplextrennwand 1 vor
Ort Transportanker 22 oder ähnliches vorgesehen. Auch um
die Transportanker 22 sind bei entsprechender Belastung
Zulagen (hier durch eine punktierte Linie dargestellt) vorgesehen.
Ebenso sind im Bereich der Vergusstaschen 10 bzw. der vorgesehenen
Lage der Schubdollen 8 entsprechende Zulagen 23 vorgesehen.
An den untersten Platten im Bereich der vorgesehenen Verdornung
ist ebenfalls eine entsprechende Zulage 23 angeordnet (vgl. 7).
Da das jeweils unterste Wandelement die gesamte vertikale Last trägt, kann
dieses im Vergleich zu den anderen Wandelementen 2 mehr
Verstärkungen
aufweisen. Auch im Bereich der Gitterträger 21 können zusätzliche Längszulagen 24,
insbesondere im unteren Bereich der Wandelemente 2, vorgesehen
sein. Die Zulagen 23 im Bereich der Schubdollen 8 sind
nach den hier gezeigten Beispielen als Bügelbewehrungen 25 (vgl. 2, 3 und 4)
ausgebildet, welche vorliegend jeweils paarweise angeordnet sind.
-
Ebenso
kann um das in den vertikalen Stützen 6 (2)
angeordnete Langloch 9 eine entsprechende Bewehrung 25 vorgesehen
sein (hier nicht dargestellt). Die Stütze 6 ist vorzugsweise
als Fertigteil aus Stahlbeton hergestellt, wobei Langlochhülsen 12 in
die Stützen 6 eingegossen
sind.
-
4 zeigt
eine weitere Darstellung einer erfindungsgemäßen Brandwand oder Komplextrennwand 1 im
schematischen Querschnitt. Im Gegensatz zur Darstellung der 3 findet
sich hier eine Vertikalfuge 4 nicht zwischen der Stütze 6 und
einem Wandelement 2, sondern jeweils zwischen zwei Wandelementen 2.
Die Fuge 4 wird ebenfalls mit Vergussmörtel gefüllt oder aber mit einer elastischen Zwischenlage,
Fugendichtband oder Steinwolle ausgefüllt. Durch diese Anordnung
ist es möglich,
einen Spalt 28 zwischen den Wandelementen 2 und
der Stütze 6 derart
klein zu halten, dass keine Abdichtung des Spaltes 28 erforderlich
ist.
-
Die
erfindungsgemäße Brandwand
oder Komplextrennwand 1 ist in einfacher Weise herstellbar,
da Stützen 6 und
Wandelemente 2 günstig
vorgefertigt werden können
und die Schubdollen 8 erst bei der Montage vor Ort eingebaut
und vergossen werden. Die erfindungsgemäße Brandwand oder Komplextrennwand 1 kann
somit als Bausatz vorgefertigt werden, welcher alle nötigen Bestandteile
zur Montage der Brandwand oder Komplextrennwand 1 enthält. Neben
den Wandelementen 2 sowie den Stützen 6 umfasst der
Bausatz die Schubdollen 8 als Verbindungselemente 5 sowie
die Elastomerlager 11 zur Auflagerung des jeweils darüber liegenden
Wandelementes. Weiterhin umfasst der Bausatz Vergussmörtel zum
Vergießen
der Schubdollen 8 in den Vergusstaschen 10 sowie
zum Vergießen
der Vertikalfugen 4 und einer eventuellen Fuge 20 zwischen
dem untersten Wandelement 2 und dem Fundament 7. Weiterhin
umfasst der Bausatz Fugensteinwolle oder elastischen Material, um
auch elastische Vertikalfugen 4b (vgl. 1)
herstellen zu können.
-
Durch
die Verbindung der Wandelemente 2 mit den Stützen 6 durch
Schubdollen 8 ist eine einfache Montage der Brandwand oder
Komplextrennwand 1 vor Ort möglich, da die Schubdollen 8 erst
vor Ort eingelegt und vergossen werden. Zugleich ermöglichen
die Schubdollen 8 im Zusammenwirken mit einer entsprechenden
Ausnehmung 9 eine günstige
dauerhafte vertikale Verschieblichkeit der Wandelemente 2 gegenüber den
Stützen 6 und
zugleich eine sichere Übertragung
von Horizontalkräften.
-
Die
Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Abwandlungen und
Kombinationen im Rahmen der Patentansprüche fallen ebenfalls unter
die Erfindung.