DE102007029419A1 - Filamentfaserschlichtemittel und Verwendung desselben - Google Patents

Filamentfaserschlichtemittel und Verwendung desselben Download PDF

Info

Publication number
DE102007029419A1
DE102007029419A1 DE200710029419 DE102007029419A DE102007029419A1 DE 102007029419 A1 DE102007029419 A1 DE 102007029419A1 DE 200710029419 DE200710029419 DE 200710029419 DE 102007029419 A DE102007029419 A DE 102007029419A DE 102007029419 A1 DE102007029419 A1 DE 102007029419A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
sizing agent
filament fiber
agent according
fiber sizing
filament
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Ceased
Application number
DE200710029419
Other languages
English (en)
Inventor
Holger Stegink
Sabine Ramaker-Stam
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Emsland Staerke GmbH
Original Assignee
Emsland Staerke GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Emsland Staerke GmbH filed Critical Emsland Staerke GmbH
Priority to DE200710029419 priority Critical patent/DE102007029419A1/de
Priority to PCT/DE2008/001003 priority patent/WO2009000243A1/de
Priority to EP08758192A priority patent/EP2158353A1/de
Priority to CN2008800206365A priority patent/CN101711296B/zh
Publication of DE102007029419A1 publication Critical patent/DE102007029419A1/de
Ceased legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M15/00Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
    • D06M15/01Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with natural macromolecular compounds or derivatives thereof
    • D06M15/03Polysaccharides or derivatives thereof
    • D06M15/11Starch or derivatives thereof
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B31/00Preparation of derivatives of starch
    • C08B31/02Esters
    • C08B31/04Esters of organic acids, e.g. alkenyl-succinated starch
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09JADHESIVES; NON-MECHANICAL ASPECTS OF ADHESIVE PROCESSES IN GENERAL; ADHESIVE PROCESSES NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE; USE OF MATERIALS AS ADHESIVES
    • C09J103/00Adhesives based on starch, amylose or amylopectin or on their derivatives or degradation products
    • C09J103/02Starch; Degradation products thereof, e.g. dextrin
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09JADHESIVES; NON-MECHANICAL ASPECTS OF ADHESIVE PROCESSES IN GENERAL; ADHESIVE PROCESSES NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE; USE OF MATERIALS AS ADHESIVES
    • C09J103/00Adhesives based on starch, amylose or amylopectin or on their derivatives or degradation products
    • C09J103/04Starch derivatives
    • C09J103/06Esters

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Filamentfaserschlichtemittel, das zumindest 50 Gew.-% zumindest einer Leguminosenstärke mit einem Amylosegehalt von mindestens 60 Gew.-% umfaßt, sowie dessen Verwendung.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Filamentfaserschlichtemittel und die Verwendung desselben.
  • Beim sogenannten Schlichten von Textilfasern handelt es sich analog zum sonstigen Sprachgebrauch um einen Glättvorgang, wenngleich das Glätten nicht der einzige und auch nicht der wesentliche Aspekt ist. Weitere Aspekte sind das Verkleben und Verfestigen der Fasern.
  • Geschlichtet werden Garne, die beim Weben als Kettgarn eingesetzt werden. Da die Garne ursprünglich offen strukturiert sind, können sie den verschiedenartigen und teilweise intensiven Beanspruchungen des Webens nicht standhalten. Sie würden, insbesondere aufgrund von Scheuerbeanspruchungen, aufrauhen, wobei sich Faseraufschiebungen ausbilden, die das Weben unmöglich machen. Garnschädigungen dieser und anderer Art sind deshalb unbedingt zu vermeiden. Aus diesem Grund werden die Garne geschützt. Dieser Schutz wird durch das Aufbringen eines aushärtbaren Klebers erreicht, der, vereinfacht dargestellt, einen Schutzfilm um das Garn herum ausbildet. Den Kleber nennt man „Schlichte". Zur Applikation auf die Fasern wird die Schlichte in Wasser gelöst und als „Schlichteflotte" auf das Kettgarn aufgebracht. Nach dem Webprozeß wird die Schlichte in den meisten Fällen aus dem Gewebe entfernt, d. h. ausgewaschen, da sie die nachfolgenden Veredelungsprozesse behindern kann.
  • Generelle Anforderungen an ein Schlichtemittel sind unter anderem, daß das Schlichtemittel einen Film ausbilden soll, der zudem über eine gewisse Elastizität verfügt. Das Schlichtemittel muß ferner über eine gute Adhäsion zu jenen Fasern verfügen, aus denen das Garn besteht. Die Viskosität der Schlichteflotte darf bei jener Konzentration, die aus technologischen Gründen erforderlich ist, nicht zu hoch oder zu niedrig sein. Ebenfalls sollte die Schlichte in Wasser löslich sein oder durch Kochung in Lösung gebracht werden. Die Schlichte sollte scherstabil sein. Darüber hinaus sollte die Schlichte möglichst leicht auswaschbar bzw. entfernbar sein. Andererseits darf die Schlichte bei hoher Luftfeuchtigkeit nicht erweichen bzw. klebrig werden, wobei die beiden letztgenannten Forderungen widersprüchlich sind und ein entsprechender Kompromiß gefunden werden muß. Ferner darf die Schlichteflotte nicht retrogradieren, keine Haut bilden oder zur Schaumbildung neigen. Außerdem soll sie die Garne leicht benetzen. Da oft Mischrezepturen für Schlichten verwendet werden, sollte das Schlichtemittel mit anderen auf dem Markt erhältlichen Produkten verträglich und ebenfalls mit den erforderlichen Hilfsmitteln, wie Fetten, Netzmitteln, etc., kompatibel sein. Insgesamt ist es vorteilhaft, wenn das Schlichtemittel als solches umweltfreundlich ist.
  • In der Textilindustrie wird zwischen gesponnenen Fasern und Filamentfasern unterschieden. Bei Filamentfasern handelt es sich um Endlosfäden, die durch Ausspinnen einer Spinnmasse bestehend meist aus synthetischen oder auch natürlichen Polymeren gewonnen werden. Allen Filamenten ist gemein, daß beim Spinnverfahren das Ausgangsmaterial, welches als Granulat vorliegt, entweder durch Schmelzen oder Auflösen verflüssigt wird. Anschließend wird die Spinnmasse durch Düsen gepumpt. Nach dem Erstarren der Fibrillen, welches durch unterschiedliche Verfahren bewirkt werden kann, werden die Filamentgarne auf einer Rolle gesammelt.
  • Gesponnene Fasern werden durch Verziehen und Verdrehen von Fasern endlicher Länge meist natürlichen Ursprungs, wie Baumwolle, hergestellt.
  • Beide Fasertypen, sowohl gesponnene Fasern als auch Filamentfasern, unterscheiden sich in ihren Eigenschaften oder stellen spezielle Anforderungen an das zu verwendende Schlichteprodukt dar. Beispielsweise zeigen Filamente eine glattere Oberfläche, während gesponnene Garne häufig sehr offen strukturiert sind. Daher kommen je nach Faserart unterschiedliche Schlichtemittel zum Einsatz. Schlichtemittel auf Stärkebasis finden größtenteils im Spinnfaserbereich Verwendung, wohingegen im Filamentfaserbereich überwiegend synthetische Produkte, wie Polyvinylalkohol, Acrylate oder Polyester, zum Einsatz kommen.
  • Spezielle Anforderungen an ein Filamenfaserschlichtemittel sind unter anderem eine niedrige Viskosität, d. h. eine Viskosität von kleiner als 100 mPa·s (Brookfield-Viskosität, gemessen für eine 10%-ige Lösung in Wasser bei 50°C). Ferner soll das Filamentschlichtemittel eine gute Klebkraft auf Filamentfasern, wie Polyester und Polyamid, aber auch auf Mineralfilamentfasern zeigen. Ferner ist eine hohe Stabilität auch bei niedrigen Temperaturen gewünscht. Bei Mineralfaserfilamenten ist ferner ein niedriger Aschegehalt erforderlich. Das Filamentschlichtemittel soll eine sehr gute Filmbildung auf glatten Oberflächen zeigen und bevorzugt ein Auswaschen ausschließlich mit Wasser ermöglichen.
  • Zu den drei wichtigsten Stoffklassen der synthetischen Filamentfasern gehören Polyester (beispielsweise Dacron® von DuPont, Trevira® von Hoechst und Diolen® von Akzo), Polyamid (beispielsweise Perlon® von Bayer/Akzo, Nylon® von DuPont/Akzo und Kevlar® von DuPont) sowie Polyacrylnitril (beispielsweise Dolan® von Hoechst, Dralon® von Bayer und Orlon® von DuPont).
  • Der chemische Grundbaustein aller synthetischen Fasern wird aus Erdöl gewonnen. Die Einzelmoleküle werden durch Polymerisation, Polykondensation oder Polyaddition zu verschiedenen Polymeren aufgebaut. Chemiefasern (synthetische Fasern) haben weniger Struktur als Naturfasern und daher eine glattere Oberfläche.
  • Eine weitere wichtige Klasse an Filamentfasern besteht aus Mineralien, wie SiO2 (Quarz). Diese Glasfilamente zeichnen sich durch besondere Festigkeit aus und werden in verschiedenen Industriezweigen, beispielsweise der Elektronik-, Auto- und Bauindustrie eingesetzt.
  • Die Anforderungen an ein Filamentschlichtemittel werden derzeit nur von synthetischen Schlichtemitteln in vollem Umfang erfüllt. Synthetische Schlichtemittel werden überwiegend aus Erdöl gewonnen. Bislang haben vorhandene Schlichtemittelprodukte auf Stärkebasis für den Einsatz bei Filamentfasern nicht die erforderliche Affinität zu den Filamenten gezeigt, wobei unter der Affinität die Haftung, Klebkraft bzw. Adhäsion des Schlichtemittels an den Faser verstanden werden soll. Schlichtemittelprodukte auf natürlicher Basis, wie auf Stärkebasis, würden jedoch im Gegensatz zu den synthetischen Produkten aus einem nachwachsenden Rohstoff bestehen, der in großen Mengen verfügbar und biologisch abbaubar ist.
  • Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein Filamentfaserschlichtemittel bereitzustellen, das die Nachteile aus dem Stand der Technik überwindet, insbesondere eine verbesserte Affinität zu den Filamentfasern zeigt und umweltfreundlich ist, so daß synthetische Produkte teilweise oder vollständig ersetzt werden können.
  • Ebenfalls soll eine Verwendung des Filamentfaserschlichtemittels bereitgestellt werden.
  • Die erste Aufgabe wird gelöst durch ein Filamentfaserschlichtemittel, das zumindest 50 Gew.-% zumindest einer Leguminosenstärke mit einem Amylosegehalt von mindestens 60 Gew.-% umfaßt.
  • Dabei ist bevorzugt, daß die Filamentfaser ausgewählt ist aus synthetischen, natürlichen oder Mineralfasern.
  • Besonders bevorzugt ist die Filamentfaser ausgewählt aus Polyester, Polyamid, Polyacrylnitril und Glas.
  • Auch wird vorgeschlagen, daß die Leguminosenstärke ausgewählt ist aus Erbse, Bohne, Linse, Sojabohne, Erdnuß, Lupine und Mischungen derselben.
  • In einer Ausführungsform ist die Leguminosenstärke chemisch und/oder physikalisch modifiziert.
  • Dabei ist bevorzugt, daß die Leguminosenstärke verestert ist.
  • Besonders bevorzugt ist, daß die Leguminosenstärke acetyliert ist, vorzugsweise mit einem Acetylgehalt von 1 bis 5%. Der Acetylgehalt bezieht sich hier auf den Anteil aller möglichen acetylierbaren funktionellen Gruppen der Stärke.
  • Ebenfalls kann vorgesehen sein, daß die Leguminosenstärke extrudiert ist. Beim Extrudieren wird die Stärke unter Einfluß hoher Temperaturen (beispielsweise etwa 130°C), Druck und Scherung in ein in kaltem Wasser lösliches, sehr stabiles und niederviskoses Produkt überführt. Das Extrudieren ist auf dem Fachgebiet allgemein bekannt.
  • Die Leguminosenstärke weist bevorzugt einen Amylosegehalt von 60 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 70 bis 80 Gew.-% auf.
  • Das Schlichtemittel kann mit zumindest einem weiteren natürlichen und/oder synthetischen Schlichtemittel vermischt sein.
  • Dabei ist bevorzugt, daß die Mischung einen Stärkeanteil von mindestens 50 Gew.-% aufweist.
  • Die Leguminosenstärke kann gentechnisch modifiziert sein.
  • Das erfindungsgemäße Schlichtemittel kann also zur Applikation auf Filamentfasern verwendet werden. Das erfindungsgemäße Schlichtemittel wird dabei zunächst auf die Faser appliziert und nach dem Verweben der Faser aus dem so hergestellten Gewebe entfernt, vorzugsweise durch Auswaschen lediglich mit Wasser.
  • Überraschend wurde gefunden, daß ein ausgezeichnetes Filamentfaserschlichtemittel bereitgestellt werden kann, wenn dieses zumindest 50 Gew.-% zumindest einer Leguminosenstärke mit einem Amylosegehalt von mindestens 60 Gew.-% umfaßt. Mit einem solchen Filamentfaserschlichtemittel können bezüglich der Affinität, Klebkraft und Dehnung vergleichbare Werte wie für synthetisch hergestellte Filamentfaserschlichtemittel erzielt werden, wie sich unten aus dem Beispielsabschnitt ergibt.
  • Es ist bekannt, daß der Grundbaustein von Stärke aus alpha-D-Glucose besteht. Bei einer Verknüpfung der Glucoseeinheiten in 1,4-Stellung wird das geradlinige Molekül Amylose gebildet, während bei Vorliegen einer gleichzeitigen 1,6-Verknüpfung das Amylopektin gebildet wird. Übliche Stärken bestehen also aus zwei unterschiedlichen Molekülen. Seit langem ist bekannt, daß diese beiden Moleküle, Amylose und Amylopektin, unterschiedliche Eigenschaften besitzen.
  • Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung ist somit auch die Verwendung einer Leguminosenstärke mit einem Amylosegehalt von mindestens 60 Gew.-% in der Herstellung eines Filamentfaserschlichtemittels, das dann mindestens 50 Gew.-% dieser Leguminosenstärke umfasst.
  • Weitere Merkmale und Vorteile der erfindungsgemäßen Filamentfaserschlichtemittel ergeben sich aus der folgenden detaillierten Beschreibung in Verbindung mit der beigefügten Zeichnung, in der 1 einen Graph für die Brookfield-Viskosität eines erfindungsgemäßen Filamentfaserschlichtemittels in Abhängigkeit der Konzentration zeigt.
  • Die Eigenschaften eines Schlichtemittels werden üblicherweise in Kombination mit dem jeweiligen Substrat, d. h. dem Substrat, auf das das Schlichtemittel appliziert werden soll, definiert. Um Schlichtemittel daher direkt miteinander vergleichen zu können, müssen alle anderen Parameter identisch sein, was in der Praxis kaum durchführbar ist. Um jedoch dennoch Vergleichsmessungen durchführen zu können, beispielsweise bezüglich der Klebkraft, wurde im Folgenden die Rotor-Ring-Methode eingesetzt, die in „Neue Untersuchungen zur Klebkraft von Schlichtemitteln", Textil Praxis Int., Dezember 1989, beschrieben wird. Bei dieser Methode wird ein Faserbändchen in einem Rotoraggregat hergestellt, und durch Einspritzen von Schlichteflotte unterschiedlicher Konzentrationen benetzt. Rotoraggregat und Schlichteflotte haben hierbei eine Temperatur von 85°C, welches der Praxistemperatur entspricht. Das so hergestellte Faserbändchen wird einem Zugversuch unterworfen, hierbei werden Zugfestigkeit und Dehnung gemessen. Es werden mehrere Versuche mit unterschiedlichen Konzentrationen durchgeführt, so dass eine lineare Kurve entsteht. Als Kenngröße wurde der Wert bei 1% Beschlichtung gewählt. Die Ergebnisse der Rotor-Ring-Methode sind vollständig mit der Praxis kompatibel.
  • Die im Folgenden gezeigten Ausführungsbeispiele sollen in keiner Weise für den Gegenstand der vorliegenden Erfindung einschränkend sein.
  • Beispiel 1
  • Herstellung einer acetylierten Erbsenstärke mit hohem Amylosegehalt
  • 4,7 kg Erbsenstärke mit hohem Amylosegehalt von etwa 70 Gew.-% werden in 7,3 l Leitungswasser suspendiert. Bei Raumtemperatur wird die Suspension unter Rühren mit 380 ml Essigsäureanhydrid bei einem pH-Wert von 8–8,3 verestert. Nach dem Verestern wird das Produkt neutralisiert, abfiltriert und getrocknet. Der Acetylgehalt liegt bei etwa 2,4%. Die acetylierte Erbsenstärke wird anschließend extrudiert. Der so hergestellte Erbsenstärkeester entspricht dem unten in Tabelle 1 dargestellten Markerbsenstärkeester F8125.
  • Tabelle 1 unten zeigt eine Reihe von Stärkeprodukten mit unterschiedlichem Gehalt an Amylose und Amylopektin sowie die nach der Rotor-Ring-Methode ermittelten Werte für Klebkraft und Dehnung auf Polyesterfasern.
  • Alle folgenden Ergebnisse werden gemäß dem in Textil Praxis Int., Dezember 1998, beschriebenen Artikel ermittelt. Tabelle 1 – Klebkraft- und Dehnungswerte unterschiedlicher Stärkerohstoffe und Modifizierungen auf Polyesterfasern
    Rohstoff/Modifizierung Amylose Amylopektin Klebkraft auf Polyester Dehnung auf Polyester
    Maisstärkeether F 7511 (Hylon 7) ca. 70% ca. 30% 42 cN 10%
    Kationische F 8094 Palerbsenstärke ca. 35% ca. 65% 30 cN 9,7%
    Palerbsenstärkeester F 8124 ca. 35% ca. 65% 36 cN 10,3%
    Markerbsenstärkeester F 8125 ca. 70% ca. 30% 46 cN 10,3%
  • Für die Herstellung des Palerbsenstärkeesters F8124 wurde ein anderer Stärkerohstoff verwendet, so daß ein unterschiedlicher Amylose- bzw. Amylopektingehalt im Vergleich zum Markerbsenstärkeester F8125 resultierte. Die Ermittlung der Dehnungswerte kann ebenfalls dem Aufsatz "Neue Untersuchungen zur Klebkraft von Schlichtemitteln", Textil Praxis Int. Dezember 1989 entnommen werden.
  • In Tabelle 2 unten sind Klebkraftwerte und Dehnungswerte synthetischer Schlichtemittelprodukte auf Polyesterfasern gezeigt. Tabelle 2 – Klebkraft- und Dehnungswerte synthetischer Produkte auf Polyesterfasern
    Produkt Klebkraft auf Polyester Dehnung auf Polyester
    Polyvinylalkohol > 80 cN 10–12%
    Polyacrylat 30–50 cN 3,5–6%
    Polyester ca. 80 cN ca. 12%
  • Schließlich zeigt Tabelle 3 einen Vergleich eines erfindungsgemäßen Filamentfaserschlichtemittels, dem Erbsenstärkeester F 8125, mit einem Polyacrylsäureschlichtemittel in bezug auf Klebkraft und Dehnung auf Polyamidfasern. Tabelle 3 – Klebkraft- und Dehnungswerte auf Polyamidfasern PA 6.6
    Produkt Klebkraft auf Polyamid Dehnung auf Polyamid
    Erbsenstärkeester F 8125 71 cN 7%
    Polyacrylsäure ca. 70 cN ca. 10%
  • Wie aus den Tabellen 1 bis 3 ersichtlich ist, wird mit dem Erbsenstärkeester F 8125, einem Erbsenstärkeester mit hohem Amylosegehalt, die Klebkraft auf Polyester und Polyamid deutlich gesteigert, so daß teilweise die Werte der synthetischen Produkte erreicht werden.
  • Im Gegensatz zu den synthetischen Produkten zeigt der Erbsenstärkeester jedoch die oben beschriebenen Vorteile.
  • Insbesondere zeigt die Viskosität des Erbsenstärkeesters F8125 ausgezeichnete Werte, wie sich beispielsweise aus 1 ergibt, wonach in einer 10%-igen Lösung des Esters in Wasser bei 50°C eine Viskosität von unter 100 mPa·s erhalten wird.
  • Ebenfalls wurde für den Erbsenstärkeester F 8125 die Scherstabilität nach einer dreiminütigen Scherung bei 2.800 Upm gemessen. Die Werte sind in Tabelle 4 gezeigt. Tabelle 4 – Scherstabilität von F 8125
    Brookfield-Viskosität 10% vor Scheren Brookfield-Viskosität nach 3 Minuten Scheren bei 2.800 Upm
    60 mPa·s 55 mPa·s
  • Wie aus Tabelle 4 ersichtlich ist, verändert sich die Viskosität des Produktes F 8125 auch nach intensiver Scherung nicht, da der Unterschied von 5 mPa·s innerhalb der Meßgenauigkeit liegt.
  • Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Ansprüchen sowie in der Zeichnungen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in jeder beliebigen Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • - „Neue Untersuchungen zur Klebkraft von Schlichtemitteln", Textil Praxis Int., Dezember 1989 [0032]
    • - Textil Praxis Int., Dezember 1998 [0036]
    • - Aufsatz "Neue Untersuchungen zur Klebkraft von Schlichtemitteln", Textil Praxis Int. Dezember 1989 [0037]

Claims (13)

  1. Filamentfaserschlichtemittel, das zumindest 50 Gew.-% zumindest einer Leguminosenstärke mit einem Amylosegehalt von mindestens 60 Gew.-% umfaßt.
  2. Filamentfaserschlichtemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Filamentfaser ausgewählt ist aus synthetischen, natürlichen oder Mineralfasern.
  3. Filamentfaserschlichtemittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Filamentfaser ausgewählt ist aus Polyester, Polyamid, Polyacrylnitril und Glas.
  4. Filamentfaserschlichtemittel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Leguminosenstärke ausgewählt ist aus Erbse, Bohne, Linse, Sojabohne, Erdnuß, Lupine und Mischungen derselben.
  5. Filamentfaserschlichtemittel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Leguminosenstärke chemisch und/oder physikalisch modifiziert ist.
  6. Filamentfaserschlichtemittel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Leguminosenstärke verestert ist.
  7. Filamentfaserschlichtemittel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Leguminosenstärke acetyliert ist, vorzugsweise mit einem Acetylgehalt von 1 bis 5%.
  8. Filamentfaserschlichtemittel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Leguminosenstärke extrudiert ist.
  9. Filamentfaserschlichtemittel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Leguminosenstärke einen Amylosegehalt von 60 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 70 bis 80 Gew.-% aufweist.
  10. Filamentfaserschlichtemittel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es mit zumindest einem weiteren natürlichen und/oder synthetischen Schlichtemittel vermischt ist.
  11. Filamentfaserschlichtemittel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung einen Stärkeanteil von mindestens 50 Gew.-% aufweist.
  12. Filamentfaserschlichtemittel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Leguminosenstärke gentechnisch modifiziert ist.
  13. Verwendung eines Schlichtemittels nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 12 zur Applikation auf Filamentfasern.
DE200710029419 2007-06-26 2007-06-26 Filamentfaserschlichtemittel und Verwendung desselben Ceased DE102007029419A1 (de)

Priority Applications (4)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200710029419 DE102007029419A1 (de) 2007-06-26 2007-06-26 Filamentfaserschlichtemittel und Verwendung desselben
PCT/DE2008/001003 WO2009000243A1 (de) 2007-06-26 2008-06-16 Filamentfaserschlichtemittel und verwendung desselben
EP08758192A EP2158353A1 (de) 2007-06-26 2008-06-16 Filamentfaserschlichtemittel und verwendung desselben
CN2008800206365A CN101711296B (zh) 2007-06-26 2008-06-16 长丝纤维上浆剂及其用途

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200710029419 DE102007029419A1 (de) 2007-06-26 2007-06-26 Filamentfaserschlichtemittel und Verwendung desselben

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102007029419A1 true DE102007029419A1 (de) 2009-01-02

Family

ID=39837689

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE200710029419 Ceased DE102007029419A1 (de) 2007-06-26 2007-06-26 Filamentfaserschlichtemittel und Verwendung desselben

Country Status (4)

Country Link
EP (1) EP2158353A1 (de)
CN (1) CN101711296B (de)
DE (1) DE102007029419A1 (de)
WO (1) WO2009000243A1 (de)

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US20100080786A1 (en) 2008-05-20 2010-04-01 Markus Berger Phenyl or Pyridinyl Substituted Indazoles Derivatives
CN106637977A (zh) * 2016-12-16 2017-05-10 池州方达科技有限公司 一种利用甲基丙烯酸羟乙酯制备的聚酯纤维处理剂

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2004088030A1 (fr) * 2003-03-28 2004-10-14 Roquette Freres Nouvelle composition a base d’amidon de legumineuses pour l’ennoblissement de materiaux, notamment a usage textile

Family Cites Families (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4301587A1 (de) * 1993-01-21 1994-07-28 K & S Bio Pack Entwicklung Verfahren zur Herstellung eines Polysaccharid enthaltenden Produktes sowie Polysaccharidzusammensetzungen
CN1039598C (zh) * 1993-12-25 1998-08-26 朱达汉 粉粒状组合即用浆料及其制备方法
FR2855524B1 (fr) * 2003-05-30 2007-04-06 Roquette Freres Utilisation d'un amidon de legumineuse dans une composition adhesive pour etiquetage
FR2881749B1 (fr) * 2005-02-07 2010-01-15 Roquette Freres Composition adhesive aqueuse contenant un produit de melange a base d'amidon de legumineuses

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2004088030A1 (fr) * 2003-03-28 2004-10-14 Roquette Freres Nouvelle composition a base d’amidon de legumineuses pour l’ennoblissement de materiaux, notamment a usage textile

Non-Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
"Neue Untersuchungen zur Klebkraft von Schlichtemitteln", Textil Praxis Int., Dezember 1989
Aufsatz "Neue Untersuchungen zur Klebkraft von Schlichtemitteln", Textil Praxis Int. Dezember 1989
Textil Praxis Int., Dezember 1998

Also Published As

Publication number Publication date
CN101711296A (zh) 2010-05-19
CN101711296B (zh) 2012-03-21
WO2009000243A1 (de) 2008-12-31
EP2158353A1 (de) 2010-03-03

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP2981639B1 (de) Polysaccharidfaser mit erhöhtem fibrillationsvermögen und verfahren zu ihrer herstellung
EP2473657B1 (de) Flammgehemmte cellulosische faser, deren verwendung sowie verfahren zu deren herstellung
EP2268857B1 (de) Cellulosische formkörper
EP1492666B1 (de) Verbundwerkstoff, verfahren zu seiner herstellung und seine verwendung
AT514137A1 (de) Polysaccharidfaser und Verfahren zu ihrer Herstellung
EP2714972B1 (de) Lumineszierende cellulosische regeneratfaser und verfahren zu deren herstellung
DE901332C (de) Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen, nichtmattierten Gebilden aus linearen Polymerisaten, vorzugsweise Polyhexamethylenadipinsaeureamid
DE102007029419A1 (de) Filamentfaserschlichtemittel und Verwendung desselben
DE19837825C1 (de) Verfahren zur Herstellung eines gemusterten Glasgewebes
DE3347280A1 (de) Verfahren zur herstellung von traegermaterialien
DE2951803A1 (de) Feinsttitrige synthesefasern und -faeden und trockenspinnverfahren zu ihrer herstellung
DE102016009570A1 (de) Verstärkungsmaterial für Gummianordnungen, insbesondere in Form einer Reifencordkonstruktion und Verfahren zu seiner Herstellung
EP2322711B1 (de) Flächiges, textiles Glasfasermaterial
AT505492A1 (de) Verfahren zur herstellung von cellulosischen formkörpern unter verwendung von bambuspapierzellstoff und formkörper aus diesem verfahren
DE10261213B4 (de) Intumeszierende Textilie
DE19622476C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Mikrofasern aus Cellulose
EP0822287B1 (de) Faserbehandlungsmittel
DE602004005138T2 (de) Gemustertes Glastextilgewebe
EP0705357B1 (de) Carboxymethyliertes guargalaktomannan als schlichtemittel
AT236333B (de) Verfahren zum Schlichten von Glasfasern, Glasfäden, Lunten, Strängen od. dgl.
DE1128646B (de) Pressstoffe fuer Dichtungen und Lager
DE3028495C2 (de) Verfahren zum Herstellen flexibler Schleifwerkzeuge auf Unterlagen aus Baumwollgeweben
WO2019170754A1 (de) ZELLSTOFF UND LYOCELL FASER MIT EINSTELLBAREM WEIßGRAD
EP2664697B2 (de) Flammhemmende Celluloseregeneratfasern und Verfahren zu deren Herstellung
CH232864A (de) Verfahren zur Herstellung einer gebrauchstüchtigen Cellulosehydratfaser.

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
R002 Refusal decision in examination/registration proceedings
R003 Refusal decision now final

Effective date: 20130313