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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von Nutz-Wärme
und/oder Nutz-Kälte mit einer Wärme- und Kälteerzeugungsanlage,
welche nach dem Wärmepumpenprinzip arbeitet und eine mit
Brennstoff und Luft betriebene Antriebsturbine und eine mit Luft
als Arbeitsmittel im offenen Kreislauf betriebene Turbo-Wärmepumpe
aufweist. Die Erfindung betrifft des weiteren eine Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Erzeugung
von Nutz-Wärme und/oder Nutz-Kälte. Insbesondere
geht es um die Realisierung einer nach dem Wärmepumpenprinzip
arbeitenden Wärme- und Kälteerzeugungsanlage,
bei welcher durch Verbrennung eines Brennstoffs gleichzeitig sowohl Wärme-
als auch Kälte-Energie erzeugt werden kann.
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Häufig
werden Wärmeerzeugungsanlagen mit der Erzeugung von elektrischer
Energie kombiniert. Diese bekannten Verbundanlagen haben den Vorteil
eines sehr hohen Gesamtwirkungsgrades, weil die „Abfallwärme"
bei der Stromerzeugung noch für Heizzwecke genutzt werden
kann. Sie sind allerdings in den meisten Fällen nur in
größeren Einheiten wirtschaftlich einsetzbar.
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Derartige
Wärmeerzeugungsanlagen, die mit Erzeugung von elektrischer
Energie kombiniert sind, nutzen die Brennstoffwärme nahezu
100%-ig aus. Für sehr große Leistungen, z. B.
für Wärmekraftwerke mit Fernwärmeerzeugung
werden vorzugsweise Turbo-Maschinen eingesetzt. Auch bei den von Kolbenmaschinen
angetriebenen Blockheizkraftwerken werden häufig größere
Einheiten eingesetzt, die Strom erzeugen und zum Teil ganze Straßenzüge
mit Fernwärme versorgen können.
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In
neuerer Zeit sind auch mit Kolbenmaschinen ausgestattete Blockheizkraftwerke
kleinerer Leistung bekannt geworden, wie sie etwa für Einfamilienhäuser
geeignet erscheinen. Solche mit Kolbenmaschinen ausgestatteten Blockheizkraftwerke
kleinerer Leistung sind aufwändig in der Herstellung und erfordern
einen hohen Aufwand bei Geräuschisolierung und Wartung.
Zusätzlicher Aufwand ist für die Einspeisung des
erzeugten Stroms in das Stromnetz erforderlich. Von großem
Nachteil ist auch, dass die Zeiten des Strombedarfs und die Zeiten
des Wärmebedarfs häufig nicht zusammenfallen,
so dass die hohe Energie-Ausnutzung von fast 100% nicht erreicht
werden kann.
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Aus
der Druckschrift
DE
28 18 543 A1 ist eine Anlage zur Wärme-Erzeugung
bekannt, die durch den Einsatz einer Kleinst-Turbo-Antriebsmaschine
und einer Kleinst-Turbo-Wärmepumpe auch für kleine
Anlagen, z. B. für Einfamilienhäuser, geeignet
erscheinen. Hier wird die mechanische Antriebsleistung der Turbo-Antriebsmaschine
nicht zur Stromerzeugung genutzt, sondern zum Antrieb einer Turbo-Wärmepumpe.
Durch diese Turbo-Wärmepumpe wird Wärmeenergie
aus der Umgebung auf ein höheres für Heizzwecke
geeignetes Temperaturniveau angehoben. Auf Stromerzeugung mit den
damit verbundenen Nachteilen wird verzichtet. Auch auf die Nutzung
der beim Wärmepumpenbetrieb anfallenden Kälteenergie
wird verzichtet.
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Um
auch den hohen Aufwand bei Herstellung, Geräuschisolierung
und Wartung beim Antrieb mit Kolbenmaschinen zu vermeiden, wird
der Einsatz einer Kleinst-Turbo-Antriebsmaschine und einer Kleinst-Turbo-Wärmepumpe
vorgeschlagen.
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Turbo-Maschinen
für sehr kleine Leistungen, wie sie beispielsweise in der
Druckschrift
DE 28
18 543 A1 vorgeschlagen werden, haben relativ niedrige Wirkungsgrade.
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Ursache
hierfür ist unter anderem auch das verhältnismäßig
geringe Verdichtungsverhältnis des Arbeitsmediums Luft,
das bei einer 1-stufigen Verdichtung in einem einzigen Kompressions-Laufrad erreicht
werden kann. Der Wirkungsgrad von thermischen Kraft-Maschinen (Verbrennungs-Motoren, Gasturbinen
...) hängt ganz wesentlich vom Verdichtungsverhältnis,
dem Verhältnis aus Ansaugvolumen zum Kompressionsvolumen,
ab. Je höher dieses Verdichtungsverhältnis ist,
desto höher ist im allgemeinen auch der Wirkungsgrad. Bekanntlich
haben Dieselmotoren ein sehr hohes Verdichtungsverhältnis
und auch einen sehr hohen Wirkungsgrad, der wiederum einen sehr
niedrigen Kraftstoffverbrauch zur Folge hat.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Erzeugung
von Nutz-Wärme und/oder Nutz-Kälte und eine Wärme-
und Kälteerzeugungsanlage mit Turbo-Antrieb und Turbo-Wärmepumpe
auch für kleinere und mittlere Leistungen anzugeben, bei
der ein wesentlich höheres Verdichtungsverhältnis
und dadurch ein höherer Wirkungsgrad des Turbo-Antriebs
und somit bei gleichem Brennstoff-Einsatz eine größere
Wärme- und Kälteleistung erreicht wird und bei
der auch die erzeugte Kälteenergie sinnvoll genutzt werden
kann.
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Hinsichtlich
des Verfahrens wird zur Lösung dieser Aufgabe ein Verfahren
der eingangs genannten Art vorgeschlagen, wobei bei diesem Verfahren zunächst
Umgebungsluft mit der Turbo-Wärmepumpe angesaugt wird,
wobei während des Ansaugens der Umgebungsluft diese in
einem Kompressionslaufrad der Wärmepumpe verdichtet und
erwärmt und eine komprimierte und erwärmte Luft
erzeugt wird. Anschließend wird die im Kompressionslaufrad der
Wärmepumpe verdichtete und erwärmte Luft in einem
Wärmetauscher unter Abgabe von Nutzwärme, die
einem Verbraucher zugeführt wird, abgekühlt. Danach
wird die in dem Wärmetauscher abgekühlte Luft
in einen ersten Teilstrom und in einen zweiten Teilstrom aufgeteilt,
wobei der erste Teilstrom zu einem Expansionslaufrad der Wärmepumpe
zugeführt wird, welcher dann in dem Expansionslaufrad der
Wärmepumpe expandiert und abkühlt. Der abgekühlte
und expandierte erste Teilstrom wird dann einem Kälteverbraucher
als Nutzkälte zugeführt wird. Andererseits wird
der zweite Teilstrom zu einem Kompressionslaufrad der Antriebsturbine
zugeführt, wobei danach der zweite Teilstrom der im Kompressionslaufrad
der Wärmepumpe verdichteten und erwärmten Luft
in einer zweiten Stufe der Antriebsturbine im Vergleich zu der während
des Ansaugens der Umgebungsluft im Kompressionslaufrad der Wärmepumpe
verdichteten und erwärmten Luft wesentlich höher
komprimiert und erwärmt wird.
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Vorzugsweise
wird die mit der Turbo-Wärmepumpe anzusaugende Umgebungsluft
in einem offenen Kreislauf ohne Vorwärmung oder Vorkühlung
der Umgebung mit Umgebungstemperatur und Umgebungsdruck entnommen.
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Denkbar
wäre es aber auch, dass die Luft in einem offenen Kreislauf
der Umgebung mit Umgebungstemperatur und Umgebungsdruck entnommen wird,
wobei die Umgebungsluft in einem Wärmetauscher durch Abgas
aus der Antriebsturbine oder durch die Abluft einer Klimaanlage
oder einer anderen geeigneten Wärmequelle vorgewärmt
wird.
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Schließlich
wäre es ferner denkbar, dass die Luft in einem offenen
Kreislauf der Umgebung mit Umgebungstemperatur und Umgebungsdruck
entnommen wird, wobei die Umgebungsluft in einem Wärmetauscher
durch Grundwasser, vorzugsweise Brunnenwasser, oder durch die gekühlte
Abluft einer Klimaanlage oder einer anderen geeigneten Kältequelle
vorgekühlt wird.
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Vorzugsweise
wird die im Wärmetauscher abgeführte Wärme
dem Verbraucher für Heizzwecke zugeführt.
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In
einer bevorzugten Realisierung des Verfahrens wird die in dem Wärmetauscher
abgekühlten Luft durch einen verstellbaren Strömungsverteiler
in die beiden Teilströme und derart aufgeteilt, dass die Aufteilung
der abgekühlten Luft veränderbar ist.
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Besonders
bevorzugt wird der erste Teilstrom im Expansionslaufrad auf etwa
Umgebungsdruck entspannt und dadurch unter die Umgebungstemperatur
abgekühlt, wobei die dadurch entstehende kalte Abluft für
Kühlzwecke genutzt wird.
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Andererseits
ist es bevorzugt, dass durch die Expansion des ersten Teilstroms
im Expansionslaufrad mit dem Expansionslaufrad mechanische Antriebsenergie
erzeugt wird, die auf eine gemeinsame Welle zum Antrieb der Kompressionslaufräder
der Wärmepumpe und der Antriebsturbine, sowie vorzugsweise
zum Antrieb eines mit der gemeinsamen Welle verbundenen Starter-Generators übertragen wird.
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Im
Hinblick auf die zweite Stufe der Antriebsturbine ist es bevorzugt,
dass der zweite Teilstrom der in dem Wärmetauscher abgekühlten
Luft in der zweiten Stufe der Antriebsturbine in einem zu der zweiten
Stufe gehörenden Wärmetauscher Abgaswärme
aufnimmt und/oder in einer Brennkammer Brennstoffwärme
aufnimmt.
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Ferner
ist es denkbar, dass die in der zweiten Stufe der Antriebsturbine
komprimierte und erwärmte Luft zu einem Expansionslaufrad
der Antriebsturbine zugeführt wird, wobei eine Expansion
und Abkühlung der in der zweiten Stufe der Antriebsturbine
komprimierten und erwärmten Luft in dem Expansionslaufrad
der Antriebsturbine erfolgt, und wobei durch die Expansion der in
der zweiten Stufe der Antriebsturbine komprimierten und erwärmten
Luft in dem Expansionslaufrad der Antriebsturbine mechanische Antriebsenergie
erzeugt wird, die auf eine gemeinsame Welle zum Antrieb der Kompressionslaufräder
der Wärmepumpe und der Antriebsturbine, sowie vorzugsweise
zum Antrieb eines mit der gemeinsamen Welle verbundenen Starter-Generators übertragen wird.
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Schließlich
ist es bevorzugt, dass die durch Expansion und Abkühlung
in dem Expansionslaufrad der Antriebsturbine vorzugsweise auf nahezu
Umgebungsdruck entspannte und auf eine niedrige Temperatur gesenkte
Luft als Abgasstrom einem zu der zweiten Stufe der Antriebsturbine
gehörenden Wärmetauscher zum Vorwärmen
des zweiten Teilstroms der im Kompressionslaufrad der Wärmepumpe
verdichteten und erwärmten Luft in der zweiten Stufe der Antriebsturbine
zugeführt wird.
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Auch
ist es denkbar, dass die durch Expansion und Abkühlung
in dem Expansionslaufrad der Antriebsturbine vorzugsweise auf nahezu
Umgebungsdruck entspannte und auf eine niedrige Temperatur gesenkte
Luft als Abgasstrom einem Wärmetauscher zum Übertragen
der Abgaswärme auf Heizungswasser oder einen anderen Wärmeträger
zugeführt wird, wobei das erwärmte Heizungswasser
oder der erwärmte andere Wärmeträger
zum Vorwärmen der angesaugten Umgebungsluft verwendet wird.
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Hinsichtlich
der Vorrichtung wird zur Lösung der zugrundeliegenden Aufgabe
eine nach dem Wärmepumpenprinzip arbeitende Wärme-
und Kälteerzeugungsanlage vorgeschlagen, wobei die Vorrichtung
folgendes aufweist: eine mit Luft als Arbeitsmittel im offenen Kreislauf
betriebene Turbo-Wärmepumpe, welche ein Kompressionslaufrad
und ein stromabwärts hiervon liegendes Expansionslaufrad aufweist,
wobei die Wärmepumpe ausgelegt ist, Umgebungsluft anzusaugen
und die angesaugte Umgebungsluft in dem Kompressionslaufrad der
Wärmepumpe zu verdichten und zu erwärmen und eine komprimierte
und erwärmte Luft zu erzeugen; einen ersten Wärmetauscher,
welcher stromabwärts von dem Kompressionslaufrad der Wärmepumpe
und stromaufwärts von dem Expansionslaufrad der Wärmepumpe
angeordnet ist und mit einem ersten Ausgang der Wärmepumpe
derart in Fluidkommunikation steht, dass eine im Kompressionslaufrad
der Wärmepumpe komprimierte und erwärmte Luft
dem ersten Wärmetauscher zugeführt wird; einen
Strömungsverteiler, welcher stromabwärts von dem
ersten Wärmetauscher angeordnet ist und mit dem Ausgang
des ersten Wärmetauschers in Fluidkommunikation steht,
wobei der Strömungsverteiler ausgelegt ist, eine in dem
ersten Wärmetauscher abgekühlte Luft in einen
ersten Teilstrom und in einen zweiten Teilstrom aufzuteilen, und
wobei der Strömungsverteiler einen mit der Wärmepumpe
verbundenen ersten Ausgang zum Zuführen des ersten Teilstroms
zu dem Expansionslaufrad der Wärmepumpe und einen zweiten
Ausgang zum Bereitstellen des zweiten Teilstroms aufweist; und eine
stromabwärts des Strömungsverteilers angeordnete
und mit Brennstoff und Luft betriebene Antriebsturbine, welche ein
Kompressionslaufrad und ein stromabwärts hiervon liegendes Expansionslaufrad
aufweist, wobei die Antriebsturbine derart mit dem Strömungsverteiler
verbunden ist, dass der am zweiten Ausgang des Strömungsverteilers bereitgestellte
zweite Teilstrom zunächst dem Kompressionslaufrad der Antriebsturbine
und dann einer zweiten Stufe der Antriebsturbine zugeführt wird,
wobei die Kompressionslaufräder und die Expansionslaufräder
der Wärmepumpe und der Antriebsturbine über eine
gemeinsame Welle miteinander wirkverbunden sind.
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In
einer bevorzugten Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist vorgesehen, dass die Vorrichtung ferner einen Starter-Motor
aufweist, wobei die Kompressionslaufräder und die Expansionslaufräder
der Wärmepumpe und der Antriebsturbine über die
gemeinsame Welle mit der Welle des Starter-Motors drehverbunden
sind.
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Im
Hinblick auf den Starter-Motor ist bevorzugt, dass der Starter-Motor
und die Vorrichtung derart ausgelegt sind, dass die Inbetriebnahme
der Vorrichtung durch kurzzeitiges Einschalten des Starter-Motors
erfolgt und bei Betrieb der Vorrichtung keine Leistungsabgabe des
Starter-Motors erforderlich ist.
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Andererseits
ist es auch denkbar, dass der Starter-Motor als Starter-Generator
ausgelegt ist und mit kleiner Leistung zum Aufladen eines Stromspeichers,
beispielsweise eines Akkumulators, und/oder mit kleiner Leistung
zum Antrieb einer oder mehrerer Heizungspumpen geeignet ist.
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Grundsätzlich
sollte die Vorrichtung redundant aufgebaut sein und auch bei Strom-Ausfall durch
Umschalten auf Akkubetrieb voll funktionsfähig bleiben.
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In
einer bevorzugten Realisierung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung weist diese ferner einen zweiten Wärmetauscher
auf, welcher stromaufwärts des Kompressionslaufrades der
Wärmepumpe angeordnet und ausgelegt ist, die von der Wärmepumpe angesaugte
Umgebungsluft durch Abgas aus der Antriebsturbine oder durch die
Abluft einer Klimaanlage oder einer anderen geeigneten Wärmequelle
vorzuwärmen oder die von der Wärmepumpe angesaugte Umgebungsluft
durch Grundwasser, vorzugsweise Brunnenwasser, oder durch die gekühlte
Abluft einer Klimaanlage oder einer anderen geeigneten Kältequelle
vorzukühlen.
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Noch
bevorzugter weist die zweite Stufe der Antriebsturbine einen dritten
Wärmetauscher auf, welcher ausgelegt ist, an den zweiten
Teilstrom der in dem ersten Wärmetauscher abgekühlten
Luft Abgaswärme abzugeben.
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Ferner
ist es denkbar, dass die zweite Stufe der Antriebsturbine eine Brennkammer
aufweist, welche ausgelegt ist, an den zweiten Teilstrom der in dem
ersten Wärmetauscher abgekühlten Luft Brennstoffwärme
abzugeben.
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Besonders
bevorzugt wird die erfindungsgemäße Vorrichtung
in einer Zentral-Klimaanlage zur Erwärmung und Kühlung
von Luft verwendet. Andererseits ist es auch denkbar, die erfindungsgemäße Vorrichtung
in einer Zentral-Klimaanlage zur Kühlung von Luft einzusetzen,
wobei der dem Expansionslaufrad der Wärmepumpe zugeführte
ersten Teilstrom nach seiner Expansion und Abkühlung in
dem Expansionslaufrad der Wärmepumpe als kalter Abluftstrom
in der Zentral-Klimaanlage zur Kühlung von Luft ohne zusätzlichen
Wärmetauscher direkt mit der zu kühlenden Luft
vermischt wird. Selbstverständlich ist es aber auch denkbar
die erfindungsgemäße Vorrichtung in einer Zentral-Klimaanlage
zur Erwärmung von Luft zu verwenden, wobei in der Zentral-Klimaanlage
ohne Zwischenschaltung eines Warmwasserkreislaufs die zu erwärmende
Luft ganz oder teilweise durch den ersten Wärmetauscher
und/oder einen vierten Wärmetauscher geführt und
dabei erwärmt wird, wobei die durch Expansion und Abkühlung
in dem Expansionslaufrad der Antriebsturbine vorzugsweise auf nahezu
Umgebungsdruck entspannte und auf eine niedrige Temperatur gesenkte
Luft als Abgasstrom dem vierten Wärmetauscher zum Übertragen
der Abgaswärme auf die zu erwärmende Luft zugeführt
wird.
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Insbesondere
ist es bevorzugt, die erfindungsgemäße Vorrichtung
als "Back-System" zur Unterstützung einer Solar-Kältemaschine
einzusetzen, wenn die Sonnen-Einstrahlung nicht ausreicht oder ganz
fehlt. Andererseits kann die Vorrichtung aber auch als Kältemaschine
verwendet werden, wobei die mit dem ersten Wärmetauscher
bewirkte Rückkühlung der im Kompressionslaufrad
der Wärmepumpe komprimierten und erwärmten Luft
durch kaltes Brunnenwasser oder ein anderes kühles Wärmeträgermedium
erfolgt.
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Der
Gesamtwirkungsgrad einer solchen Wärme- und Kälteerzeugungs-Anlage
kann durch die gleichzeitige Nutzung der erzeugten Wärme-
und Kälteenergie noch deutlich gesteigert werden.
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Je
nachdem, ob der Schwerpunkt der Betriebsweise dieser Wärme-
und Kälteerzeugungsanlage auf der Bereitstellung von Wärme
oder von Kälte liegt, soll die Anlage modifiziert oder
umgeschaltet werden können.
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Im
folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Lösung anhand der beigefügten Zeichnungen erläutert.
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Es
zeigen:
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1 die
Funktionsweise einer ersten bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Wärme- und Kälteerzeugungsanlage;
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2 die
Funktionsweise einer zweiten bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Wärme- und Kälteerzeugungsanlage;
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3 die
Funktionsweise einer dritten bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Wärme- und Kälteerzeugungsanlage;
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4 die
Funktionsweise einer vierten bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Wärme- und Kälteerzeugungsanlage;
und
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5 die
Funktionsweise einer fünften bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Wärme- und Kälteerzeugungsanlage.
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In 1 ist
das Grundprinzip der Wärme- und Kälteerzeugungsanlage
nach der vorliegenden Erfindung dargestellt.
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In
der Turbo-Wärmepumpe (70) wird Umgebungsluft (3)
mit Umgebungstemperatur und Umgebungsdruck angesaugt, im Kompressions-Laufrad (4)
der Turbo-Wärmepumpe (70) wird diese Umgebungsluft
(3) komprimiert und dabei auf höhere Temperatur
und höheren Druck gebracht. Anschließend wird
diese komprimierte und erwärmte Umgebungsluft (5)
im Wärmetauscher (6) unter Abgabe von Nutzwärme
wieder teilweise zurückgekühlt.
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Ein
Teil (7) dieser vorverdichteten und zwischengekühlten
Umgebungsluft wird dem Expansions-Laufrad (8) der Turbo-Wärmepumpe
(70) zugeführt und dort unter Erzeugung von mechanischer Antriebsenergie
auf etwa Umgebungsdruck entspannt und unter die Umgebungstemperatur
abgekühlt. Die kalte Abluft (9) kann für
Kühlzwecke eingesetzt werden. Die erzeugte mechanische
Antriebsenergie wird auf die gemeinsame Welle (40) übertragen und
dient dabei zur Unterstützung beim Antrieb der Kompressions-Laufräder
(4) und (11).
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Der
zweite Teil (10) dieser vorverdichteten und zwischengekühlten
Umgebungsluft wird dem Kompressions-Laufrad (11) der Antriebsturbine
(60) zugeführt und dort auf einen wesentlich höheren Druck
und auf eine höhere Temperatur gebracht.
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Das
Verdichtungsverhältnis wird also durch diese zweite Kompression
erheblich gesteigert. Dies ist auch die Voraussetzung für
eine deutliche Steigerung der im Expansions-Laufrad (17)
der Antriebsturbine (60) erzeugten mechanischen Antriebsenergie, die
auf die gemeinsame Welle (40) zum Antrieb der Kompressions-Laufräder
(4) und (11) übertragen werden kann.
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Einen
zusätzlichen Vorteil in zweifacher Hinsicht bietet die
Zwischenkühlung im Wärmetauscher (6):
Zum
einen kann aus dem Wärmetauscher (6) Nutz-Wärme
abgeführt werden, zum anderen wird durch die Zwischenkühlung
die Kompressionsarbeit im Kompressions-Laufrad (11) verringert,
wodurch für die Kompressionsarbeit im Kompressions-Laufrad
(4) mehr Antriebsenergie übrig bleibt.
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Dieses
in 1 dargestellte Grundprinzip der Wärme-
und Kälteerzeugungsanlage nach der ersten Ausführungsform
kann durch geeignete Anordnung von zusätzlichen Wärmetauschern
verbessert werden.
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In
den 2, 3, 4 und 5 sind solche
Beispiele dargestellt. Bei allen vier Beispielen wird durch einen
Wärmetauscher (13) vom Abgasstrom (18)
nach dem Austritt aus dem Expansions-Laufrad (17) Wärme
auf den Teilstrom (12) der zweifach komprimierten Luft übertragen.
Dadurch vermindert sich die Brennstoffmenge, die zur Erwärmung
der zweifach komprimierten Luft vor Eintritt in das Expansions-Laufrad
(17) der Antriebsturbine (60) erforderlich ist.
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Gemäß 2 und 3 ist
nach dem Austritt des Abgasstroms aus dem Wärmetauscher
(13) die Temperatur des Abgasstroms (18) noch
relativ hoch, so dass im Wärmetauscher (20) Nutzwärme über
einen Wärmeträger (Heizungswasser) an einen Verbraucher
abgeführt werden kann.
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Gemäß 3 enthält
selbst nach dem Wärmetauscher (20) der Abgasstrom
(21) noch eine gewisse Restwärme, die über
den Wärmetauscher (2) zur Vorwärmung
der angesaugten Umgebungsluft fast vollständig übertragen
werden kann.
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In 4 ist
eine erfindungsgemäße Kälteerzeugungsanlage
nach dem Wärmepumpenprinzip dargestellt, die weniger der
Wärmeerzeugung als vielmehr der Kälteerzeugung
dienen soll.
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Der
Wärmetauscher (6) zur Rückkühlung
der im Kompressions-Laufrad (4) komprimierten und erwärmten
Luft (5) ist wichtiger Bestandteil der Kälteerzeugungsanlage.
Der Luftstrom (5) soll so weit wie möglich heruntergekühlt
werden, um die Temperatur der kalten Abluft (9) noch weiter
zu senken, also die Nutz-Kälte-Leistung zu vergrößern.
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Vorteilhaft
für eine Rückkühlung im Wärmetauscher
(6) ist hier der Einsatz von kaltem Brunnenwasser oder
Grundwasser (30) und (32). Außerdem wird
auf die Vorwärmung der angesaugten Umgebungsluft (1b)
verzichtet. Dadurch ist das Temperaturniveau in der ganzen Anlage
niedriger und die Nutz-Kälte-Leistung größer.
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5 zeigt
eine erfindungsgemäße Kälteerzeugungsanlage,
bei der gegenüber der 4 zusätzlich
eine Vorkühlung der angesaugten Umgebungsluft (1b)
mit Brunnenwasser oder Grundwasser (30) und (32)
vorgesehen ist.
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Besonders
vorteilhaft ist eine Vorkühlung der angesaugten Umgebungsluft
(1b), um die Kompressionsarbeit im Kompressions-Laufrad
(4) zu reduzieren und den eingesaugten Luft-Massenstrom
(1b) zu vergrößern. Durch diese Vorkühlung
im Wärmetauscher (2) mit Brunnenwasser oder Grundwasser
(30) und (32) wird das Temperaturniveau in der
ganzen Anlage niedriger und die Nutz-Kälte-Leistung größer.
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Die
Erfindung ist nicht auf die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen
beschränkt. Vielmehr sind jedwede Kombinationen der hierin
offenbarten Einzelmerkmale denkbar.
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- 1a
- Ansaugluft
ohne Vorwärmung oder Vorkühlung 1b Ansaugluft
mit Vorwärmung oder Vorkühlung
- 2
- Wärmetauscher
- 3
- Lufteintritt
in Kompressionslaufrad 4
- 4
- Kompressionslaufrad
der Turbowärmepumpe 70
- 5
- Luftaustritt
aus Kompressionslaufrad 4
- 6
- Wärmetauscher
- 6a
- im
Wärmetauscher 6 komprimierter und zwischengekühlter
Gesamt-Luftstrom
- 7
- komprimierter
und zwischengekühlter Teilstrom
- 8
- Expansionslaufrad
der Turbowärmepumpe 70
- 9
- kalte
Abluft (Nutzkälte)
- 10
- komprimierter
und zwischengekühlter Teilstrom
- 11
- Kompressionslaufrad
der Antriebsturbine 60
- 12
- im
Kompressionslaufrad 12 als zweiter Stufe komprimierter
Teilstrom
- 13
- Wärmetauscher
- 14
- im
Wärmetauscher 13 erwärmter Teilstrom
- 15
- Brennkammer
- 15a
- Brennstoff-Zufuhr
- 16
- erhitzte
Verbrennungsgase
- 17
- Expansionslaufrad
der Antriebsturbine 60
- 18
- expandierte
und teilweise gekühlte Turbinen-Abgase
- 19
- im
Wärmetauscher 13 weiter abgekühlte Turbinen-Abgase
- 20
- Wärmetauscher
zur Nutzwärme-Abgabe an einen Heizkreislauf
- 21
- im
Wärmetauscher 20 weiter abgekühlte Turbinen-Abgase
- 22
- im
Wärmetauscher weiter abgekühlte Turbinen-Abgase
- 23
- Strömungs-Verteiler
zur Aufteilung des Gesamt-Luftstroms 6a in zwei Teilströme
- 30
- Wärme-aufnehmendes
Medium aus Heizungsrücklauf oder Brunnen
- 31
- im
Wärmetauscher 6 erwärmtes Medium
- 32
- im
Wärmetauscher 20 erwärmtes Medium für Heizungsvorlauf
oder Brunnen
- 40
- gemeinsame
Welle
- 50
- Starter-Generator
- 60
- Antriebsturbine
- 70
- Turbo-Wärmepumpe
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 2818543
A1 [0005, 0007]