DE102007020968A1 - Verfahren zum Ansteuern einer Hochdruck-Komponente - Google Patents
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Abstract
Es werden ein Verfahren und eine Einrichtung zum Ansteuern einer Hochdruck-Komponente sowie ein Computerprogrammprodukt vorgestellt. Bei dem Verfahren ist vorgesehen, dass die Hochdruck-Komponente für einen gewissen Zeitraum bis zu einem Abschalten angesteuert wird, so dass der Hochdruck-Komponente ein elektrischer Strom zugeführt wird, und dass die Ansteuerung derart erfolgt, dass vor dem Abschalten ein Hysteresewert des Stroms verringert wird.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ansteuern einer Hochdruck-Komponente, eine Einrichtung zum Ansteuern der Hochdruck-Komponente sowie ein Computerprogramm und ein Computerprogrammprodukt.
- Stand der Technik
- Die Ansteuerung von Hochdruck-Komponenten, wie bspw. von Mengenventilen, Hochdruckpumpen HDP5 oder Hochdruckeinspritzventilen HDEV, wird häufig mittels geschalteter Magnetventile bewerkstelligt. Dies erfordert aufgrund der hohen Anforderungen an die Schaltgenauigkeit bzw. die Raildruck- oder Zumessungsgenauigkeit eine an jede Situation angepasste Ansteuermethode. So wird bspw. das Mengensteuerventil wegen der Verlustleistung in der Ansteuerelektronik mit einem komplexen Ansteuersignal, das einen Anzugsimpuls und eine Haltephase umfasst, betrieben. Dabei sind die Parameter der beiden Ansteuerphasen abhängig vom Betriebspunkt. Der Verläufe des Ansteuersignals, des Stroms und des Hubs des Ventils sind in
1 dargestellt. - Zur Begrenzung des Stroms in der Haltephase könnte auch ein Gleichstrom verwendet werden, wobei allerdings die Verlustleistung in der Endstufe um ein Vielfaches ansteigen würde. Deshalb wird das Verfahren der getakteten Ansteuerung durch eine Stromregelung oder Vorsteuerung angewendet.
- Ist beim Schalten des Ventils insbesondere die Genauigkeit des Öffnungsvorgangs von besonderer Bedeutung, so bekommt die Stromlöschung und die Reproduzierbarkeit des Öffnungsvorgangs eine stetig anwachsende Bedeutung. Dies ist bspw. beim Mengensteuerventil für die Hochdruckpumpe nach dem stromlos geschlossenen Konzept der Fall, wo genau das zeitliche Öffnungsverhalten des Magnetventils die Fördermenge bestimmt. Hierbei geht der Abschaltvorgang bzw. dessen Genauigkeit und die Reproduzierbarkeit des mechanischen Öffnens des Ventils in die Fördermenge der Hochdruckpumpe ein.
- Zu beachten ist, dass durch eine Stromregelung oder eine vorgesteuerte PWM-Ansteuerung (PWM: Pulsweitenmodulation) in der sogenannten Haltephase eine gewisse Hysterese des Stromwerts während dieser Haltephase entsteht. Wird nun zu unterschiedlichen Zeitpunkten die Ansteuerung des angesteuerten Magnetventils abgeschaltet, so beginnt die anschließend einsetzende Stromlöschung bei jedem Ansteuervorgang von verschiedenen, von der Hysterese abhängigen Stromniveaus. Hierdurch wird auch eine leicht unterschiedliche Abfallzeit des Magnetventils bei jedem Ansteuerungsvorgang bzw. bei jedem Arbeitsspiel des Magnetventils bzw. der Hochdruckpumpe verursacht.
- Die durch den zeitlichen Jitter des Abschaltvorgangs verursachten Fördermengenschwankungen induzieren wiederum unerwünschte Raildruckschwankungen und führen gegebenenfalls zu Einspritzmengenabweichungen. In
2 ist der Entstehungsmechanismus des Abschaltjitters skizziert, wobei jeweils der Strom- und Hubverlauf bei Abschalten im Strommaximum sowie im Stromminimum des Hysteresebands dargestellt sind. - Offenbarung der Erfindung
- Das erfindungsgemäße Verfahren dient zum Ansteuern einer Hochdruck-Komponente, die mit einem von einer Einrichtung bereitgestellten Ansteuersignal angesteuert wird, wobei die Hochdruck-Komponente für einen gewissen Zeitraum bis zu einem Abschalten angesteuert wird. So wird der Hochdruck-Komponente ein elektrischer Strom zugeführt. Dabei erfolgt die Ansteuerung derart, dass, insbesondere kurz bzw. unmittelbar, vor dem Abschalten ein Hysteresewert des Stroms verringert wird.
- In Ausgestaltung des Verfahrens wird die Hochdruck-Komponente mit einem pulsweitenmodulierten (PWM-)Signal angesteuert. Vor dem Abschalten wird dann die Frequenz des PWM-Spannungssignals erhöht.
- Alternativ dazu kann die Hochdruck-Komponente mit einem Stromsignal direkt angesteuert werden.
- Mit dem vorgestellten Verfahren können bspw. Magnetventile, wie bspw. Mengensteuerventile einer Hochdruckpumpe oder Hochdruck-Einspritzventile, angesteuert werden.
- In Ausgestaltung wird zu Beginn der Ansteuerung die Hochdruck-Komponente in einer sogenannten Booster-Phase als Schnellanzugphase mit einem hohen Spannungs- bzw. Stromwert angesteuert.
- Die erfindungsgemäße Einrichtung dient zum Ansteuern einer Hochdruck-Komponente und ist zur Durchführung eines vorstehend beschriebenen Verfahrens ausgebildet. Dazu kann die Einrichtung eine Stromregelung zur Bereitstellung eines Stromsignals und/oder eine Spannungsquelle zur Bereitstellung eines Spannungssignals, insbesondere zur Bereitstellung eines PWM-Signals, aufweisen.
- Die Erfindung betrifft außerdem ein Computerprogramm mit Programmcodemitteln, um alle Schritte eines erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen, wenn das Computerprogramm auf einem Computer oder einer entsprechenden Recheneinheit, insbesondere in einer erfindungsgemäßen Einrichtung, ausgeführt wird.
- Des weiteren betrifft die Erfindung ein Computerprogrammprodukt mit Programmcodemitteln, die auf einem computerlesbaren Datenträger gespeichert sind, um alle Schritte eines erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen, wenn das Computerprogramm auf einem Computer oder auf einer entsprechenden Recheneinheit, insbesondere in einer erfindungsgemäßen Einrichtung, ausgeführt wird.
- Die Erfindung ermöglicht es, die Größe des zeitlichen Jitters zu reduzieren, indem kurz vor dem Abschalten des Stroms und dem Übergang in eine Stromlöschphase der Hysteresewert des Stroms bzw. der Stromregelung gezielt verringert oder die Frequenz des vorgesteuerten PWM-Signals erhöht wird. Dadurch wird die Bandbreite des Stromwerts, aus dem die Löschung eingeleitet wird, ebenfalls reduziert. Daraus folgt, dass der Abschaltjitter verringert und die Schaltgenauigkeit des Magnetventils erhöht wird.
- Das vorgestellte Verfahren, zumindest in den Ausgestaltungen, stellt somit ein Verfahren zum Verringern des zeitlichen Abschaltjitters beim Abschalten von Magnetventilen bereit, wodurch die Schaltgenauigkeit erhöht und die Reproduzierbarkeit der Abfallzeit des Magnetventils erreicht wird. Dies wird durch eine Reduzierung der Hysterese des Stromwerts kurz vor dem Abschalten der Bestromung des Magnetventils bzw. kurz vor dem Einleiten der Stromlöschung realisiert.
- Von besonderem Vorteil sind dabei die wesentlich höhere Schaltgenauigkeit der zu schaltenden Ventile sowie eine höhere Reproduzierbarkeit der einzelnen Schaltvorgänge, ohne die Verlustleistung nennenswert zu erhöhen. Auf diese Weise werden bspw. die Fördermengenschwankungen einer Hochdruckpumpe und damit die Raildruckschwankungen verringert. So kann bei der Ansteuerung der Hochdruck-Einspritzventile die Hub-zu-Hub-Schwankung der Zumessung von Kraftstoff in den Zylindern reduziert werden. Dies ist grundsätzlich bei allen magnetisch betätigten Ventilen der Fall, die mit einer Stromregelung oder einer stromvorgesteuerten Ansteuerung betrieben werden und deren Öffnungszeitpunkt nicht mit der getakteten Ansteuerung synchronisiert ist.
- Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und den beiliegenden Zeichnungen.
- Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
- Die Erfindung ist anhand von Ausführungsformen in den Zeichnungen schematisch dargestellt und wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ausführlich beschrieben.
- Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
1 zeigt Verläufe einer Ansteuerspannung, eines Stroms und eines Hubs an einem angesteuerten Ventil. -
2 zeigt einen Entstehungsmechanismus eines Abschaltjitters. -
3 zeigt eine mögliche Definition von Stromphasen für die Ansteuerung eines Magnetventils einschließlich Phasen mit reduzierter Hysterese. -
4 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Einrichtung. - Ausführungsformen der Erfindung
- In
1 sind in drei Graphen Verläufe einer Ansteuerspannung, eines Stromverlaufs und eines Hubs eines angesteuerten Ventils dargestellt. Dabei ist bei dem oberen Graphen die Ansteuerspannung (Y-Achse10 ) über der Zeit (X-Achse12 ) aufgetragen. In dem mittleren Graphen ist der entsprechende Stromverlauf (Y-Achse14 ) über der Zeit (X-Achse16 ) dargestellt. In dem unteren Graphen ist der Hub des Ventils (Y-Achse18 ) über der Zeit (X-Achse20 ) wiedergegeben. Die Ansteuerspannung ist dabei low aktiv dargestellt. - Die Ansteuerspannung hat einen gepulsten Verlauf, der ein Rechtecksignal mit wechselndem Tastverhältnis ist, das zwischen der Batteriespannung UBAT
22 und eine Spannung von 0 V24 verläuft. Der Verlauf der Ansteuerspannung umfasst zwei Phasen, nämlich eine Anzugsphase26 und eine Haltephase28 . In der Anzugsphase26 weist die Spannung während eine Anzugsimpulslänge30 einen Wert von 0 V auf. In der Haltephase, deren zeitliche Dauer als Haltewinkel32 bezeichnet ist, liegt ein pulsweitenmoduliertes Signal34 mit einem bestimmten Tastverhältnis vor. - Der mittlere Graph zeigt den entsprechenden Stromverlauf, der in der Anzugsphase
26 durch einen Anstieg und in der Haltephase28 durch ein abfallendes zickzackförmiges Signal geprägt ist. - Im unteren Graphen ist der Verlauf des Hubs des angesteurten Ventils dargestellt, wobei in der Anzugsphase
26 zwischen den Zeitpunkten t136 und t238 die sog. Schließzeit40 vorliegt und zwischen den Zeitpunkten t342 und t444 die sog. Öffnungszeit vorliegt. Der Zeitpunkt t444 kennzeichnet den Öffnungszeitpunkt, bei dem, wie mit Pfeil46 verdeutlicht, der Förderbeginn gegeben ist. - In
2 sind zur Verdeutlichung des Entstehungsmechanismus des Abschaltjitters in einem oberen Graphen der Verlauf eines Stroms (Y-Achse50 ) über der Zeit (X-Achse52 ) und in einem unteren Graphen der Verlauf des Hubs (Y-Achse54 ) über der Zeit (X-Achse56 ) dargestellt. Dabei ist jeweils der Verlauf des Stroms und des Hubs beim Abschalten im Strommaximum sowie im Stromminimum des Hysteresebands dargestellt. Durch die Stromhysterese (Doppelpfeil58 ) ergibt sich so eine Differenz der Nadelschließzeit60 im gemeinsamen Abschaltzeitpunkt62 . - In
3 ist der Verlauf einer Spannung UMSV (Y-Achse70 ) über der Zeit (X-Achse72 ) und der Verlauf eines Stroms IMSV (Y-Achse74 ) über der Zeit (X-Achse)76 aufgetragen. Dabei ist eine mögliche Definition der Stromphasen allgemein und die Definition der Phase mit verringerter Hysterese im besonderen dargestellt. Die Stromphase mit geringerer Hysterese kann dabei mittels einer Stromregelung oder mit einer Vorsteuerung mittels PWM-Signal realisiert werden. In3 wird von einer Stromregelung der Phasen ausgegangen, wobei die geringere Hysterese nicht quantitativ skizziert ist. - Die Spannung verläuft dabei zwischen 65 V
78 , 14 V80 , 0 Volt82 , –0,6 V84 und –30 V86 . Der Verlauf lässt sich in eine optionale Boosterphase88 mit 65 V und eine Batteriephase90 mit 14 V unterteilen. In einem Zeitraum t192 liegt die Schnellanzugsphase93 vor, in einem Zeitraum t2, die Anzugsphase95 , in einem Zeitraum t3 die erste Haltephase97 , in einem Zeitraum t498 die zweite Haltephase99 mit geringer Hysterese100 , in einem Zeitraum t5102 der sog. Freilauf103 , in einem Zeitraum t6104 eine schnelle Löschung105 und in einem Zeitraum t7108 ein Zusatzimpuls109 . - Der Strom verläuft in der Schnellanzugsphase nach einem Anstieg zwischen einem unteren Wert I1,u
120 und einem oberen Wert I1,o122 . In der Anzugsphase verläuft der Strom in einem Abfall zickzackförmig zwischen I2,u124 und I2,o126 . In der ersten Haltephase verläuft der Strom zwischen I3 , u128 und I3 , o130 . In der zweiten Haltephase steigt der Strom an und verläuft zickzackförmig zwischen I4,u132 und I4 ,o134 . In der Freilaufphase und der Phase der schnellen Löschung fällt der Strom ab. In der Phase des Zusatzimpulses erfolgt ein Anwachsen des Stroms, der dann zickzackförmig zwischen I7,u136 und I7 ,o138 verläuft. - In
4 ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Einrichtung, insgesamt mit der Bezugsziffer150 versehen, dargestellt. Diese dient zur Ansteuerung eines Magnetventils152 . Die dargestellte Einrichtung150 umfasst eine Spannungsquelle154 und eine Stromregelung156 , so dass das Magnetventil152 wahlweise mit einem PWM-Spannungssignal oder mit einem Stromsignal angesteuert werden kann. - Die erfindungsgemäße Einrichtung
150 bietet sich insbesondere an, wenn eine Stromregelung bzw. Vorsteuerung mit verschiedenen Phasen vorgesehen ist, wie bspw. bei Ansteuer-ICs für Hochdruckventile oder Mengensteuerventile.
Claims (10)
- Verfahren zum Ansteuern einer Hochdruck-Komponente (
152 ), die mit einem von einer Einrichtung (150 ) bereitgestellten Ansteuersignal angesteuert wird, wobei die Hochdruck-Komponente (152 ) für einen gewissen Zeitraum bis zu einem Abschalten angesteuert wird, so dass der Hochdruck-Komponente (152 ) ein elektrischer Strom zugeführt wird, und wobei die Ansteuerung derart erfolgt, dass vor dem Abschalten ein Hysteresewert des Stroms verringert wird. - Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Hochdruck-Komponente (
152 ) mit einem PWM-Spannungssignal angesteuert wird und vor dem Abschalten die Frequenz des PWM-Spannungssignals erhöht wird. - Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Hochdruck-Komponente mit einem Stromsignal angesteuert wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem ein Magnetventil angesteuert wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem zu Beginn der Ansteuerung die Hochdruck-Komponente (
152 ) in einer Booster-Phase angesteuert wird. - Einrichtung zum Ansteuern einer Hochdruck-Komponente (
152 ), die zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5 ausgebildet ist. - Einrichtung nach Anspruch 6, die eine Stromregelung (
156 ) aufweist, die ein Stromsignal bereitstellt. - Einrichtung nach Anspruch 6 oder 7, die eine Spannungsquelle (
154 ) aufweist, die ein PWM-Spannungssignal bereitstellt. - Computerprogramm mit Programmcodemitteln, um alle; Schritte eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5 durchzuführen, wenn das Computerprogramm auf einem Computer oder einer entsprechenden Recheneinheit, insbesondere in einer Einrichtung (
150 ) nach Anspruch 6, ausgeführt wird. - Computerprogrammprodukt mit Programmcodemitteln, die auf einem computerlesbaren Datenträger gespeichert sind, um alle Schritte eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5 durchzuführen, wenn das Computerprogramm auf einem Computer oder einer entsprechenden Recheneinheit, insbesondere in einer Einrichtung (
150 ) nach Anspruch 6, ausgeführt wird.
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