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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein ein Verfahren zur Bearbeitung
von Halbleiterwafern. Die vorliegende Erfindung betrifft die direkte
Regelung des Epitaxieaufwachsens durch Messung der Strukturverzerrung
einer Epitaxiestruktur.
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Die
Regelung von Epitaxieverfahren muss äußerst präzise sein. Die Verwendung der
falschen Parameter für
ein Epitaxieverfahren kann dazu führen, dass die vertikalen und
horizontalen Abmessungen der sich daraus ergebenden epitaktischen
Struktur nicht innerhalb des vorgegebenen Rahmens für dieses
bestimmte Verfahren liegen. Dies führt zur Vernichtung von Wafern
und ebenfalls zu Problemen mit der Justierung der Wafer in nachfolgenden
Fotolithografieverfahren, was zu einer Verschlechterung der Maßverhältnisse
der auf den Wafern gebildeten Bauelemente führt.
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Ein
Verfahren zur Kalibrierung des Temperaturmeßsystems eines Epitaxiereaktors
ist aus der
DE 102
41 147 A1 bekannt. Bei diesem Verfahren wird die Temperatur
in der Prozeßkammer
des Epitaxiereaktors während
der Abscheidung einer epitaktischen Schicht auf einem Substrat mit
Hilfe eines Temperaturmeßsystems
gemessen. Eine Korrektur des Temperaturmeßsystems erfolgt aufgrund der
Bestimmung der kurzwelligen Rauhigkeit der Oberfläche der abgeschiedenen
epitaktischen Schicht.
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In
der
DE 197 02 140
A1 wird auf die Notwendigkeit hingewiesen, bei der epitaktischen
Beschichtung von Halbleiterscheiben zur Kontrolle des Epitaxiewachstumsprozesses
die Temperatur genau zu steuern. In dem beschriebenen Verfahren
wird ein um eine Drehachse rotierender Träger verwendet, auf dessen oberer
Fläche
der Halbleiterwafer befestigt wird. Die Messung der Temperatur erfolgt
mittels eines mit dem Träger
gekoppelten Temperaturfühlers.
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Bei
einem in der
US 5 462
012 A beschriebenen Verfahren wird auf dem Substrat eine
Zone mit einer Passivierungsschicht abgedeckt, die das epitaktische
Wachstum verhindert. Diese Zone wird dann während des Prozesses mit einem
optischen Pyrometer beobachtet, um die Temperatur zu überwachen.
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Weiterhin
ist aus
JP 2005-056986A eine
Methode der Temperaturbestimmung bekannt, die auf der Messung des
elektrischen Oberflächenwiderstandes
beruht. Dazu wird ein spezieller Wafer verwendet, der bei einer
bekannten Temperatur verarbeitet wird.
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Die
Temperatur des Epitaxieverfahrens beeinflusst zum Beispiel den Schichtwiderstand,
das Justierverhalten und die DUF-Verschiebung, wobei DUF für „diffusion
under film" (englisch
für „vergrabene
Schicht") steht.
Die Verfahrenstemperatur sollte deshalb bei jedem beliebigen Epitaxieverfahren
um nicht mehr als ±5°C schwanken.
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Die
tatsächliche
Temperatur des Epitaxiereaktors kann derzeit jedoch nicht direkt
während
des Epitaxieverfahrens gemessen werden. Somit wäre eine Abweichung der Temperatur
von der für
ein bestimmtes Verfahren benötigten
Temperatur während des
Verfahrens selbst erst ersichtlich, nachdem das gesamte Verfahren
abgeschlossen wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt wären weitere Waferlose in dem
Epitaxiereaktor bearbeitet worden, was zusätzlichen Ausschuß bedeutet.
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Die
vorliegende Erfindung hat zur Aufgabe, eine Abweichung der Temperatur
von ihrem vorgeschriebenen Wert frühzeitig zu erkennen, um so
den Ausschuß bei
der Verarbeitung von Halbleiterwafern zu reduzieren.
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Folglich
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Bearbeitung von
Halbleiterwafern bereit, in dem Waferlose in einer Folge von Bearbeitungsschritten
bearbeitet werden. Die Folge von Bearbeitungsschritten enthält zumindest
einen Epitaxieschritt, der für
alle Lose in derselben Kammer durchgeführt wird. Vor dem Epitaxieschritt
wird eine Struktur von Vertiefungen in einer freigelegten Oberfläche jedes
Wafers in einem Los so gebildet, dass in der Struktur von Vertiefungen
zumindest eine vertiefte Teststruktur enthalten ist. Vor dem Epitaxieschritt wird
zumindest eine Abmessung der vertieften Teststruktur bestimmt, und
es wird während
des Epitaxieschritts über
der vertieften Teststruktur eine entsprechende Abmessung einer Epitaxiestruktur
aufgewachsen. Eine Abweichung zwischen der bestimmten Abmessung
der vertieften Teststruktur und der gemessenen Abmessung der Epitaxiestruktur wird
bestimmt, und die Verfahrenstemperatur, bei der der Epitaxieschritt
durchgeführt
wurde, wird bestimmt. Falls die Abweichung eine vorbestimmte Grenze überschreitet,
wird die Temperatur in der Bearbeitungskammer für ein nachfolgendes Los von
zu bearbeitenden Wafern angepasst. Nachfolgende Waferlose werden
bei der korrekten Temperatur bearbeitet und müssen nicht vernichtet werden,
wodurch der Ausschuß verringert
wird.
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Die
Abmessung der vertieften Teststruktur kann an Stelle der tatsächlichen
Messung der Abmessung der vertieften Struktur selbst auch durch eine
für die
Bildung der Struktur von Vertiefungen verwendete Maske bestimmt
werden. Diese Abmessung kann entweder durch Messung der Maske nach Bildung
der Struktur von Vertiefungen oder durch „Messung" der Entwurfsdaten bestimmt werden.
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Vorzugsweise
wird die Messung der Abmessung der über der vertieften Teststruktur
aufgewachsenen Epitaxiestruktur an einer Anzahl von Wafern in einem
Los vorgenommen und dann eine gemittelte Abmessung zur Bestimmung
der Abweichung zwischen der Abmessung der Teststruktur und der Abmessung
der Epitaxiestruktur verwendet. Die Abmessung der vertieften Teststruktur
und der Epitaxiestruktur können
in zwei rechtwinklig zueinander liegenden Richtungen gemessen werden.
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Die
Wafer können
entweder aus Silizium, das eine Kristallachse hat, die von einer
mit der freigelegten Waferoberfläche
rechtwinkligen Linie in einem Winkel abweicht, bestehen, oder sie
können
aus Silizium, das eine Kristallachse hat, die rechtwinklig zu der
freigelegten Waferoberfläche
ist, bestehen.
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Vorzugsweise
basiert die Bestimmung der Temperatur, bei der der Epitaxieschritt
durchgeführt wurde,
auf einer empirisch bestimmten Beziehung zwischen der Verfahrenstemperatur
und der Strukturverzerrung in dem Epitaxieschritt.
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Einzelheiten
des Verfahrens nach der Erfindung ergeben sich aus der untenstehenden
Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform und aus den beigefügten Zeichnungen.
Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines maskierten Siliziumwafers zur Bildung
einer Testvertiefung;
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2 eine
schematische Darstellung eines Siliziumsubstrats mit der in seiner
Oberfläche
gebildeten Testvertiefung;
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3 eine
grafische Darstellung einer in einer Testvertiefung auf einem 0°-Siliziumwafer
gebildeten Epitaxiestruktur, die bei einer Temperatur von 1110°C mit einer
Geschwindigkeit von 1,5 μm
pro Minute und einem Druck von circa 100hPa aufgewachsen wurde;
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4 eine
grafische Darstellung einer in einer Testvertiefung auf einem 0°-Siliziumwafer
gebildeten Epitaxiestruktur, die bei einer Temperatur von 1150°C und einer
Geschwindigkeit von 3 μm
pro Minute und mit atmosphärischem
(Umgebungs-)Druck aufgewachsen wurde;
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5 eine
grafische Darstellung einer in einer Testvertiefung auf einem 0°-Siliziumwafer
gebildeten Epitaxiestruktur, die bei einer Temperatur von 1130°C und einer
Geschwindigkeit von 3 μm
pro Minute und mit atmosphärischem
(Umgebungs-)Druck aufgewachsen wurde;
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6 eine
grafische Darstellung einer in einer Testvertiefung auf einem 0°-Siliziumwafer
gebildeten Epitaxiestruktur, die bei einer Temperatur von 1150°C und einer
Geschwindigkeit von 2 μm
pro Minute und mit atmosphärischem
(Umgebungs-)Druck aufgewachsen wurde;
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7 eine
grafische Darstellung einer in einer Testvertiefung auf einem 0°-Siliziumwafer
gebildeten Epitaxiestruktur, die bei einer Temperatur von 1130°C und einer
Geschwindigkeit von 2 μm
pro Minute und mit atmosphärischem
(Umgebungs-)Druck aufgewachsen wurde;
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8 eine
grafische Darstellung einer in einer Testvertiefung auf einem 4°-Siliziumwafer
gebildeten Epitaxiestruktur, die bei einer Temperatur von 1110°C mit einer
Geschwindigkeit von 1,5 μm
pro Minute und einem Druck von circa 100hPa aufgewachsen wurde;
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9 eine
grafische Darstellung einer in einer Testvertiefung auf einem 4°-Siliziumwafer
gebildeten Epitaxiestruktur, die bei einer Temperatur von 1150°C und einer
Geschwindigkeit von 3 μm
pro Minute und mit atmosphärischem
(Umgebungs-)Druck aufgewachsen wurde;
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10 eine
grafische Darstellung einer in einer Testvertiefung auf einem 4°-Siliziumwafer
gebildeten Epitaxiestruktur, die bei einer Temperatur von 1130°C und einer
Geschwindigkeit von 3 μm
pro Minute und mit atmosphärischem
(Umgebungs-)Druck aufgewachsen wurde;
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11 eine
grafische Darstellung einer in einer Testvertiefung auf einem 4°-Siliziumwafer
gebildeten Epitaxiestruktur, die bei einer Temperatur von 1150°C und einer
Geschwindigkeit von 2 μm
pro Minute und mit atmosphärischem
(Umgebungs-)Druck aufgewachsen wurde;
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12 eine
grafische Darstellung einer in einer Testvertiefung auf einem 4°-Siliziumwafer
gebildeten Epitaxiestruktur, die bei einer Temperatur von 1130°C und einer
Geschwindigkeit von 2 μm
pro Minute und mit atmosphärischem
(Umgebungs-)Druck aufgewachsen wurde; und
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13 ein
Diagramm der Breitenverringerung der Epitaxiestruktur im Vergleich
zu der Temperatur des Epitaxiesollwerts für 4°-Wafer.
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In
den 1 und 2 ist ein kleiner Querschnitt
eines Siliziumwafers schematisch gezeigt. Die oberste Oberfläche des
in den Figuren gezeigten Wafers stellt eine freigelegte und geätzte Substratoberfläche nach
der Resistentfernung dar, auf der das Epitaxieaufwachsen stattfinden
kann. Der Wafer kann entweder aus Silizium bestehen, das eine der Kristallachsen
(100 oder 111) rechtwinklig zu der freigelegten Oberfläche hat,
oder aus Silizium, das eine der Kristallachsen um 4° von einem
rechten Winkel zu der freigelegten Oberfläche abweichend hat. Strukturen,
die Chips oder Dies für
integrierte Schaltungsvorrichtungen werden sollen, werden während eines
Epitaxieverfahrensschritts auf dem Großteil der freigelegten Waferoberfläche epitaktisch
aufgewachsen. Zur Auswertung der Epitaxieverfahrensbedingungen werden
jedoch auch Teststrukturen auf einem Rand der Waferoberfläche aufgewachsen.
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1 veranschaulicht
schematisch einen Verfahrensschritt zur Bildung einer Vertiefung
in der Oberfläche
eines Siliziumsubstrats unter Verwendung einer Maske mit einem rechteckigen
Fenster mit einer Breite Wret. In dem dargestellten Beispiel werden
kleine rechteckige Flächen
der Waferoberfläche
vertieft. Die Größe der Öffnungen
in der Maske ist derart, dass die Abmessungen der vertieften Waferflächen circa
15,5 × 11,5 μm betragen.
Die Größe der Maskenöffnungen
kann jedoch innerhalb eines Bereichs zwischen 1 und 40 μm liegen,
wobei die entsprechende Größe der Dicke
der Epitaxieschicht und den Verfahrensbedingungen entspricht. Es
ist wichtig, dass die Struktur nach dem Epitaxieaufwachsen gut aufgelöst werden
kann. Die Oberfläche
des Wafers wird unter Verwendung eines herkömmlichen Ätzverfahrens geätzt. Das
Ergebnis des Ätzverfahrens
besteht darin, dass in der Waferoberfläche eine Struktur von Vertiefungen
gebildet wird, von denen eine schematisch in dem Querschnitt in 2 gezeigt
ist. Jede Vertiefung hat in Bezug auf eine Ebene, die die freigelegte
Waferoberfläche
umfasst, dieselben Abmessungen wie die Öffnung in der Maske.
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In
einer ersten Ausführungsform
der Erfindung werden dann die bei der Bildung der Testvertiefung
verwendeten, rechtwinklig zueinander verlaufenden Abmessungen (in
einer Ebene mit der freigelegten Waferoberfläche) der rechteckigen Öffnung in der
Maske gemessen. Diese Abmessungen sind Wrety bzw.
Wretx In diesem Fall betragen Wrety 15,48 μm
und Wretx 11,475 μm. Der Wafer wird dann in einer
Epitaxieaufwachskammer positioniert. Dieser Wafer ist nur einer
aus einer Anzahl von Wafern in einem Los, auf die Epitaxiestrukturen
aufzuwachsen sind.
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Allgemein
werden Wafer in Losen von circa 25 Stück bearbeitet. Über den
Testvertiefungen wird zur gleichen Zeit, zu der Die-Strukturen epitaktisch auf
dem Wafer aufgewachsen werden, unter atmosphärischem Druck eine epitaktische
Siliziumstruktur aufgewachsen. Der Wafer wird dann aus der Epitaxiekammer
herausgenommen, und die Maße
der über
der Testvertiefung aufgewachsenen Epitaxiestruktur werden entsprechend
den vor dem Epitaxieschritt gemessenen Abmessungen der Maskenöffnung,
Wrety und Wretx,
gemessen. Die Abmessungen der Epitaxiestruktur sind Wy bzw. Wx.
Wy und Wx werden durch Messung der optischen Strukturbreite der
Epitaxiestruktur unter Verwendung eines Mikroskops gemessen. Die
Messwerte der Abmessungen Wy und Wx werden dann von den entsprechend
gemessenen Abmessungen der Maskenöffnung, Wrety bzw.
Wretx, subtrahiert. Die Differenz oder Abweichung
zwischen einer Abmessung der Maskenöffnung und einer entsprechenden
Abmessung der Epitaxiestruktur beträgt dann Wrety-Wy
oder Wretx-Wx.
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Die 3–7 zeigen
Epitaxiestrukturen, die über
auf einem 0°-Wafer
bereitgestellten Testvertiefungen aufgewachsen wurden; das heißt, ein
Siliziumwafer, der eine der Kristallachsen rechtwinklig zu der freigelegten
Waferoberfläche
hat. Die Strukturen in jeder Figur werden unter verschiedenen Epitaxiebearbeitungsbedingungen
aufgewachsen und sind auf der rechten Seite jeder Figur gezeigt.
Die zur Erzeugung der Testvertiefungen verwendete Maskenöffnung ist
schematisch auf der linken Seite jeder Figur gezeigt.
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3 zeigt
eine in einer Testvertiefung auf einem 0°-Siliziumwafer gebildete Epitaxiestruktur,
die bei einer Temperatur von 1110°C
mit einer Geschwindigkeit von 1,5 μm pro Minute und einem Druck
von circa 100hPa aufgewachsen wurde, in der die Abmessungen Wy und
Wx innerhalb des vorgegebenen Bereichs für dieses Verfahren liegen.
Die 4 und 5 zeigen Epitaxiestrukturen,
die mit einer Geschwindigkeit von 3 μm pro Minute aufgewachsen wurden,
wobei die Struktur in 4 in einer Epitaxiekammer bei
einer Verfahrenstemperatur von 1150°C aufgewachsen wurde und die
Struktur in 5 in einer Epitaxiekammer bei
einer Verfahrenstemperatur von 1130°C aufgewachsen wurde. Die Abmessungen
Wy und Wx der Epitaxiestrukturen werden gemessen. Wie aus den 4 und 5 ersichtlich
ist, stellt sich heraus, dass die Abmessungen Wy und Wx der Epitaxiestrukturen
kleiner als die entsprechenden Abmessungen der Maskenöffnung,
Wrety und Wretx, sind.
Anders ausgedrückt,
die Epitaxiestruktur ist in Bezug auf die Testvertiefung geschrumpft.
Die in 5 gezeigte, bei der niedrigeren Temperatur von 1130°C aufgewachsene
Struktur ist in beiden Richtungen, Wy und Wx, in Bezug auf die Maskenöffnung stärker geschrumpft
als die in 4 gezeigte, bei der höheren Temperatur
von 1150°C
aufgewachsene Struktur.
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Die 6 und 7 zeigen
epitaktische Strukturen, die mit einer Aufwachsgeschwindigkeit von
2 μm pro
Minute aufgewachsen wurden, wobei die Struktur in 6 bei
1150°C und
die Struktur in 7 bei 1130°C aufgewachsen wurde. Die Abmessungen
Wy und Wx werden für
beide Strukturen gemessen. Wie auch bei den in den 4 und 5 gezeigten
Strukturen stellt sich heraus, dass die Abmessungen Wy und Ex der
Epitaxiestrukturen kleiner als die entsprechenden Abmessungen der
Maskenöffnung, Wrety und Wretx, sind. Wiederum ist die bei 1130°C aufgewachsene
Struktur sowohl in Wy- als auch in Wx-Richtung mehr geschrumpft
als die bei 1150°C
aufgewachsene Struktur. Die in den 6 und 7 gezeigten,
bei einer langsameren Geschwindigkeit von 2 μm pro Minute aufgewachsenen Strukturen
schrumpfen in der Wy- und der Wx-Richtung nicht so sehr wie die
in den 4 und 5 gezeigten, bei der schnelleren
Geschwindigkeit von 3 μm
gewachsenen Strukturen. Folglich steht das Ausmaß der Verzerrung oder Schrumpfung
der Epitaxiestruktur in Bezug auf die Maskenöffnung in einer Beziehung zu
dem Temperatursollwert der Epitaxiekammer sowie zu der Epitaxieaufwachsgeschwindigkeit. Man
hat jedoch herausgefunden, dass die Epitaxieaufwachsgeschwindigkeit
ein viel schwächerer
Faktor bei der Strukturverzerrung als die Verfahrenstemperatur ist.
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Die 8–12 zeigen
in einer Testvertiefung auf einem 4°-Wafer aufgewachsene Epitaxiestrukturen;
das heißt
auf einem Wafer, bei dem eine der Kristallachsen um 4° von einem
rechten Winkel zu der freigelegten Oberfläche abweicht. In derartigen
4°-Wafern
gibt es zusätzlich
zu der Strukturverzerrung oder Schrumpfung ein weiteres Problem, nämlich dass
das Epitaxieaufwachsen der um 4° von einem
rechten Winkel zu der Waferoberfläche abweichend angeordneten
Kristallachse folgt. Das bedeutet, dass die Epitaxiestruktur in
Bezug auf die freigelegte Waferoberfläche in Richtung dieser Kristallachse
verschoben wird, was zu einem Fluchtungsfehler der Epitaxiestruktur
in Bezug auf die Vertiefung, auf der sie aufgewachsen ist, führt. Hierdurch
wird ein Versatz der Epitaxiestrukturen verursacht, der durch entsprechende
Stepper-Kompensierung
behandelt werden muss.
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In
jeder der 8–12 sind
die unter verschiedenen Verfahrensbedingungen aufgewachsenen Epitaxiestrukturen
auf der rechten Seite der Figuren gezeigt, und schematische Darstellungen
der zur Bildung der vertieften Strukturen für die Testvertiefungen verwendeten
Maske sind auf der linken Seite der Figuren gezeigt. Wie oben weist
die für
jede Testvertiefung verwendete Maske eine erste Abmessung von Wyret = 15,48 μm und eine zweite Abmessung
von Wxret = 11,475 μm auf. Die entsprechenden Abmessungen
der Epitaxiestruktur Wy und Wx werden nach dem Epitaxieschritt für jede der
in den 8–12 gezeigten
Strukturen gemessen.
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8 zeigt
eine Struktur, in der die Epitaxiestruktur unter den Bedingungen
aufgewachsen wurde, dass Wy und Wx innerhalb des für dieses
Verfahren vorgegebenen Bereichs liegen. Die 9 und 10 zeigen
Epitaxiestrukturen, die in einer Testvertiefung mit einer Aufwachsgeschwindigkeit
von 3 μm
pro Minute aufgewachsen wurden, wobei die Struktur in 9 bei
einer Verfahrenstemperatur von 1150°C aufgewachsen wurde, und die
Struktur in 10 bei einer Verfahrenstemperatur
von 1130°C aufgewachsen
wurde. Die 11 und 12 zeigen Epitaxiestrukturen,
die in einer Testvertiefung mit einer Geschwindigkeit von 2 Mikrometer
pro Minute aufgewachsen wurden, wobei die Struktur in 11 bei
einer Verfahrenstemperatur von 1150°C aufgewachsen wurde, und die
Struktur in 12 bei einer Verfahrenstemperatur
von 1130°C
aufgewachsen wurde.
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Die
Abmessungen Wy und Ex der Epitaxiestrukturen werden für die in
den 9–11 gezeigten
Strukturen unter Verwendung eines Mikroskops gemessen, um die optische
Strukturbreite der Epitaxiestrukturen in den rechtwinklig zueinander verlaufenden
Richtungen zu bestimmen. Die erhaltenen Werte Wy und Wx werden dann
von den entsprechenden Abmessungen der Maske, Wrety und
Wretx, subtrahiert, um die Abweichungen
der Abmessungen der Epitaxiestruktur von den entsprechenden Abmessungen
der Maske zu erhalten, Wrety-Wy bzw. Wretx-Wx. Die Werte Wrety-Wy
und Wretx-Wx sind für die in 11 gezeigten,
bei der höheren
Temperatur von 1150°C
und der langsameren Wachstumsrate von 2 μm/Minute aufgewachsenen Strukturen
am niedrigsten.
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Die
Abmessungen Wy und Wx der Epitaxiestrukturen, die in Testvertiefungen
sowohl auf den 0°- als
auch auf den 4°-Wafern
aufgewachsen wurden, werden für
eine Anzahl der Wafer in dem Los, die in der Epitaxiekammer bearbeitet
wurden, gemessen. Ein Los umfasst normalerweise 25 Wafer.
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Um
die Beziehung zwischen Schrumpfung und Verfahrenstemperatur empirisch
zu bestimmen, werden Tests über
einen Bereich von Temperaturen zwischen 1120°C und 1200°C durchgeführt. Die erhaltenen Ergebnisse
Wy und Wx werden dann für jede
Temperatur über
die Anzahl von Wafern, für
die Messungen durchgeführt
wurden, gemittelt. Tatsächlich
ist es nicht notwendig, beide Abmessungen Wy und Wx zu messen. In
diesem Fall werden lediglich die Werte für Wy von der entsprechenden
Abmessung der Maskenöffnung
Wrety subtrahiert, um die Werte Wrety-Wy für
jede Temperatur zu erhalten. Es ist auch möglich, lediglich den Durchschnitt
von Wrety-Wy und Wretx-Wx
und Wretx-Wx zu berechnen, so dass die Messung
der Abmessung Wx und der entsprechenden Abmessung Wretx optional
ist. Die Werte von Wrety-Wy werden dann
im Vergleich zu der Temperatur grafisch dargestellt, und der sich
daraus ergebende Graph ist in 13 gezeigt.
Es werden lediglich Kurven für
4°-Wafer
gezeigt, und in diesem Beispiel beträgt Wrety 20 μm. Die vier
Kurven spiegeln die Leistungsfähigkeit
verschiedener Epitaxiekammern wider. Die niedrigste Kurve zeigt
die Leistungsfähigkeit
einer bestimmten Kammer vor einem Quarzaustausch, und die obere
Kurve zeigt die Leistungsfähigkeit
derselben Kammer direkt nach einem Quarzaustausch.
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Aus
dem Graphen in 13 ist ersichtlich, dass es
eine Beziehung zwischen den Abweichungen der Abmessung der Epitaxiestruktur
von der Abmessung der Maske Wrety-Wy und
dem Verfahrenstemperatursollwert der Bearbeitungskammer, in der die
Epitaxiestruktur aufgewachsen wurde, gibt. Die Breitenverringerung
Wrety-Wy ist umgekehrt abhängig von
der Temperatur. Der vorgegebene Wertebereich der Breitenverringerung
liegt zwischen den in dem Diagramm gezeigten schwarzen horizontalen Linien.
Somit wird, wenn die Abweichung Wrety-Wy (oder
Wretx-Wx) die vorbestimmte Grenze (zwischen –6,5 und –7,5 μm) überschreitet,
angezeigt, dass die Temperatur von dem Verfahrenstemperatursollwert abgewichen
ist. Wie aus 13 ersichtlich ist, kann die
Verfahrenstemperatur direkt mit der Abweichung Wrety-Wy
korreliert werden. Wenn der Wert der Abweichung zwischen der Abmessung
der Epitaxiestruktur und der Abmessung der Maske für ein bestimmtes
Waferlos bestimmt wird, kann die tatsächliche Temperatur, bei der
der Epitaxieverfahrensschritt stattgefunden hat, aus der in 13 grafisch
dargestellten Beziehung bestimmt werden. Somit wird die Temperatur
innerhalb der Epitaxieverfahrenskammer, wenn der Wert von Wrety-Wy außerhalb
des vorgegebenen Bereichs liegt, auf einen Wert eingestellt, der
den Wert von Wrety-Wy in einen vorgegebenen Bereich für das nachfolgende,
zu bearbeitende Waferlos, bringt. Die niedrigere Kurve beweist,
dass der Temperatursollwert in einer alternden Epitaxiekammer erheblich
von der Temperatur, die eigentlich für das Epitaxieverfahren beabsichtigt
ist, abweichen kann.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung werden an Stelle der Abmessungen der Maskenöffnung die
tatsächlichen
Abmessungen der Vertiefung selbst vor dem Epitaxieschritt gemessen.
Der Siliziumsubstratwafer ist, wie in 1 gezeigt,
mit den Flächen
der Waferoberfläche,
in denen eine freigelegte Testvertiefung erforderlich ist, maskiert.
Die Waferoberfläche
wird dann durch herkömmliche Ätztechniken
geätzt,
um eine wie in 2 gezeigte Vertiefung zu bilden.
Die rechtwinklig zueinander verlaufenden Abmessungen Wrety1 und Wretx1 jeder
Vertiefung werden dann gemessen. Der Wafer wird dann in eine Epitaxieverfahrenskammer
positioniert, und in jeder Vertiefung wird, wie in den 4 bis 7 für einen
0°-Wafer
und in den 9 bis 12 für einen 4°-Wafer gezeigt,
eine Epitaxiestruktur aufgewachsen. Für jedes Waferlos werden die
Abmessungen Wy und Wx für
eine Anzahl von Epitaxieteststrukturen gemessen. Die Abweichung
zwischen entsprechenden Abmessungen der Vertiefung und der Epitaxiestrukturen,
Wrety1-Wy und Wretx1-Wx,
werden dann bestimmt und gemittelt. Wie bei den vorhergehenden Ausführungsformen
stellt sich heraus, dass die Breitenverringerung außerhalb
des vorgegebenen Bereichs liegt, und der Temperatursollwert der Epitaxiekammer
wird für
die Bearbeitung eines nächsten
Waferloses auf eine Temperatur festgesetzt, die eine Breitenverringerung
erzeugt, die innerhalb des für
ein bestimmtes Verfahren vorgegebenen Bereichs liegt. Wenn die Abweichung
von Wrety1 und Wretx1 wesentlich
kleiner als die Abweichung von Wy und Wx ist, kann die Messung von
Wrety1 und Wretx1 ausgelassen
werden.
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Somit
verhindert die Erfindung die Vernichtung von bei der falschen Temperatur
bearbeiteten Wafern, deren Beschädigung
erst nach Beendigung des gesamten Verfahrens entdeckt werden würde.