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Die
Erfindung betrifft eine Spritzeinrichtung eines Spritzgestänges einer
landwirtschaftlichen Spritze, mit einer Spritzleitung und mehreren
an der Spritzleitung angeordneten Spritzdüsenkörpern, welche über an Verbindungsstellen
für Spritzdüsenkörper ausgebildete
Anschlussöffnungen
mit der Spritzleitung verbunden sind, wobei die Anschlussöffnungen
auf der unteren Querschnittshälfte
der Spritzleitung angeordnet sind und die Spritzflüssigkeit
durch mit den Anschlussöffnungen
verbundene Ausflussöffnungen
in die Spritzdüsenkörper leitbar
ist.
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Spritzgestänge für landwirtschaftliche
Spritzen sind bekannt sowie zum Düngen von Pflanzen eingesetzt.
Derartige Spritzgestänge
können
auf selbstfahrenden landwirtschaftlichen Spritzen sowie an Anhänge- und
Aufbauspritzen angeordnet sein. Diese Spritzgestänge weisen üblicherweise Spritzeinrichtungen
auf, die eine oder mehrere Spritzleitungen umfassen welche mit mehreren
entlang der Spritzleitung angeordneten Spritzdüsenkörpern versehen sind. Die Spritzdüsenkörper sind
dabei an vorbestimmten Verbindungsstellen an die Leitung befestigt
und über
eine Anschlussöffnung
an der Außenwand
der Spritzleitung mit dieser verbunden. Die Anschlussöffnungen
sind in der Regel auf der Unterseite der Spritzleitung angeordnet.
Die zu versprühende Spritzflüssigkeit
wird dabei unter Druck durch die Spritzleitung geführt und über Ausflussöffnungen,
die innerhalb der Spritzleitung an den Anschlussöffnungen angeordnet sind, durch
die Anschlussöffnungen hindurch
in die Spritzdüsenkörper geleitet.
Von dort aus wird die Spritzflüssigkeit über die
Spritzdüsen
der einzelnen Spritzdüsenkörper verteilt.
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Beim
druckbeaufschlagten Einführen
der Spritzflüssigkeit
in die Spritzleitung wird oftmals Luft mit eingeführt, die
sich zu einem Luftpolster formt. Dadurch, dass die Anschlussöffnungen
sowie die Ausflussöffnungen
auf der Unterseite der Spritzleitung angeordnet sind setzt sich
das Luftpolster an der Oberseite der Spritzleitung fest und kann
nicht durch den auf der Unterseite verlaufenden Flüssigkeitsfluss abgebaut
werden. Beim druckbeaufschlagten Spritzen wird dabei dass Luftpolster
komprimiert. Dies führt
dazu, dass bei Beendigung eines Spritzvorgangs, bei der die Druckbeaufschlagung
aufgehoben wird, sich das komprimierte Luftpolster wieder entspannt,
wodurch trotz abgeschaltetem Spritzbetrieb eine mehr oder weniger
große
Restmenge an Spritzflüssigkeit
herausgedrückt
wird, was wiederum zu einem „Nachtropfen" der Spritzflüssigkeit
an der Spritzdüse
führt.
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Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird darin gesehen, eine
Spritzeinrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, durch welche
die vorgenannten Probleme überwunden
werden.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Lehre des Patentanspruchs 1 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
gehen aus den Unteransprüchen
hervor.
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Erfindungsgemäß wird eine
Spritzeinrichtung der eingangs genannten Art mit Mitteln versehen,
durch welche die Ausflussöffnungen
für die Spritzflüssigkeit
jeweils in einem Bereich der Spritzleitung angeordnet sind, welcher
in der oberen Querschnittshälfte
der Spritzleitung, vorzugsweise an der Oberseite des Querschnitts
der Spritzleitung, gelegen ist, so dass im Spritzbetrieb die Spritzflüssigkeit beim
Ausfließen
aus der Spritzleitung einen Bereich in der Spritzleitung durchläuft, der
in der oberen Querschnittshälfte
der Spritzleitung, vorzugsweise an der Oberseite der Spritzleitung,
gelegen ist. Dadurch, dass die Ausflussöffnungen oberhalb des Querschnitts
der Spritzleitung angeordnet sind, also dort, wo sich das Luftpolster
ansammelt, kann dieses durch den Flüssigkeitsfluss der Spritzflüssigkeit
abtransportiert werden. Dadurch kann eine Nachtropfen der Spritzflüssigkeit
an den Spritzdüsen
durch Dekompression eines angesammelten Luftpolsters vermieden werden.
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Vorzugsweise
umfassen die Mittel Leitungsteile, welche in die Anschlussöffnungen
führen
und sich durch den Querschnitt der Spritzleitung bis in die obere
Querschnittshälfte
erstrecken, vorzugsweise bis an die Oberseite des Querschnitts der
Spritzleitung, und eine die Ausflussöffnung bildende Öffnung aufweisen.
Die Leitungsteile können
beliebig ausgebildet und geformt sein und sollen lediglich sicherstellen,
dass die Ausflussöffnung
für die
Spritzflüssigkeit in
den oberen Bereich der Spritzleitung versetzt wird, so dass der
Flüssigkeitsfluss
beim Ausfließen
der Spritzflüssigkeit
im oberen Bereich des Spritzleitungsquerschnitts stattfindet.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Leitungsteile
als Rohr ausgebildet, wobei das Rohr einenends in die Anschlussöffnung führt und
anderenends in einen Bereich der Spritzleitung mündet, welcher in der oberen
Querschnittshälfte
der Spritzleitung gelegen ist, vorzugsweise an der Oberseite des
Querschnitts der Spritzleitung, und wobei das Rohr eine Mündungsöffnung aufweist, welche
die Ausflussöffnung
bildet. Dies stellt eine besonders einfache Ausführung eines Leitungsteils dar, da
lediglich die bereits vorhandene Ausflussöffnung eines herkömmlichen
Spritzgestänges
mit einem Rohr bestückt
werden muss, welches mit einer seiner Öffnungen im oberen Bereich
des Spritzleitungsquerschnitts mündet,
wobei diese Öffnung
die Ausflussöffnung
für die
Spritzflüssigkeit
darstellt, so dass der Flüssigkeitsfluss
der Spritzflüssigkeit
beim Ausfließen
durch den oberen Bereich des Spritzleitungsquerschnitts verläuft. Dadurch
wird gewährleistet, dass
ein sich dort angesammeltes Luftpolster abgebaut werden kann, bzw.
durch die nun oberhalb der Spritzleitung angeordnete Ausflussöffnung entweichen
kann.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Mündungsöffnung des
Rohres derart ausgebildet, dass der Rand der Mündungsöffnung schräg zur Längsachse des Rohres verläuft. Mit anderen
Worten, das Rohr ist an seiner oberen Öffnung abgeschrägt und bildet
einen zum Teil zur Seite und nicht ausschließlich nach oben gerichteten Öffnungsquerschnitt.
Dadurch wird sichergestellt, dass selbst wenn das Rohr aus irgendwelchen
Gründen bis
an die Wandung des Spritzleitungsquerschnitts geschoben wird, der
Ausflussquerschnitt an der Ausflussöffnung nicht durch die Wandung
der Spritzleitung verschlossen werden kann, da das Rohr mit seiner
angespitzten Geometrie mit der Spitze gegen die Wandung fährt und
der Öffnungsquerschnitt,
bzw. die Ausflussöffnung
nicht durch die Wandung der Spritzleitung verschlossen werden kann.
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Anhand
der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung zeigt, werden nachfolgend die Erfindung sowie weitere
Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der
Erfindung näher
beschrieben und erläutert.
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Es
zeigt:
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1 eine
Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Spritzeinrichtung,
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2 eine
Querschnittsansicht der Spritzeinrichtung aus 1 entlang
der Schnittebene A-A und
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3 eine
Seitenansicht eines Leitungsteils aus der Spritzeinrichtung.
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1 zeigt
eine Spritzleitung 10, die mit mehreren herkömmlichen
Spritzdüsenkörpern 12 bestückt ist.
Die Spritzdüsenkörper 12 weisen
mehrere auswählbare
Spritzdüsen 14 auf,
die über
ein Drehmechanismus 16 positionierbar sind. Die Spritzdüsenkörper 12 sind
an Verbindungsstellen 18 an die Spritzleitung 10 angeklemmt
und über
Anschlussöffnungen 20 (siehe 2),
die im Bereich der Verbindungsstellen 18 an der Wandung
auf der Unterseite der Spritzleitung ausgebildet sind, mit der Spritzleitung 10 verbunden.
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In 2 ist
einer der Spritzdüsenkörper 12 sowie
der Anschluss des Spritzdüsenkörpers 12 an die
Spritzleitung 10 im Detail erkennbar. Der Spritzdüsenkörper 12 umfasst
eine Gehäuse 22 mit
einem Klemmmechanismus 24, mittels dem das Gehäuse 22 an
die Spritzleitung befestigt wird. Das Gehäuse 22 weist eine
Leitung 26 auf, die von der Anschlussöffnung 20 in der Spritzleitung 10 bis
hin zum Düsenaustritt 28 an
der Düse 14 führt. Beim
Befestigen des Spritzdüsenkörpers 12 an
die Spritzleitung 10 wird die Anschlussöffnung 20 mit dem
Eingang 30 der Leitung 26 in Flucht gebracht und
ein Leitungsteil 32 in Form eines Rohres durch die Anschlussöffnung 20 in den
Eingang 30 der Leitung 26 eingeführt.
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Wie
in 3 besonders gut zu erkennen ist, weist der Leitungsteil 32 an
seinem oberen Ende 34 eine Öffnung 36 auf, die
schräg
zur Längsachse
des Leitungsteils 32 angeordnet ist, so dass der Öffnungsquerschnitt
der Öffnung 36 teilweise
seitlich ausgerichtet ist und am Ende 34 des Leitungsteils 32 eine
Spitze 38 ausgebildet ist. Mit anderen Worten: der Rand
der Öffnung 36 verläuft schräg zur Längsachse
des als Rohr oder Röhrchen
ausgebildeten Leitungsteils 32. Der Leitungsteil 32 ist
derart ausgebildet und positioniert, dass seine Spitze 38 an
der oberen Wandung der Spritzleitung 10 anliegt, so dass
die Öffnung 36 in
einem Bereich angeordnet ist, der in der oberen Querschnittshälfte der
Spritzleitung 10 gelegen ist. Die Öffnung 36 stellt somit
eine Ausflussöffnung
für die
in der Spritzleitung 10 geführten Spritzflüssigkeit
dar, wobei die Ausflussöffnung
durch die entsprechende Länge
und Form des Leitungsteils 32 im oberen Querschnittsbereich
der Spritzleitung 10 angeordnet ist.
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Die
an der Oberseite der Spritzleitung 10 angeordnete Ausflussöffnung (Öffnung (36))
bewirkt, dass sich die bei Spritbetrieb an der Oberseite der Spritzleitung
(10) strömende
Luft entweichen kann, so dass sich keine komprimierten Luftansammlungen an
der Oberseite innerhalb der Spritzleitung (10) bilden können bzw.
eine Bildung von Luftansammlungen in diesen Bereichen deutlich reduziert
werden kann. Dadurch kann effektiv dem „Nachtropfen" beim Beenden des
Spritzbetriebs entgegengewirkt werden.
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Derartige
Spritzleitungen 10 können
in jedem beliebigen Spritzgestänge
einer landwirtschaftlichen Spritze Anwendung finden. Die Spritzleitung 10 kann
dabei flexibel oder starr ausgebildet sein.
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Auch
wenn die Erfindung lediglich anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben
wurde, erschließen
sich für
den Fachmann im Lichte der vorstehenden Beschreibung sowie der Zeichnung
viele verschiedenartige Alternativen, Modifikationen und Varianten,
die unter die vorliegende Erfindung fallen.