DE102007015456A1 - Insitu-Messung - Google Patents

Abstract

Die Insitu-Messung umfasst 2 aufeinander folgende Messungen (Open Ear Gain und Insitu-Gain), aus denen durch Differenzbildung ein Messergebnis gebildet wird. Bei den beiden angesprochenen Messungen ist es wichtig, dass der Insitu-Schlauch an derselben Stelle im Gehörgang platziert wird. Ansonsten kommt es zu unterschiedlichen Pegel- und Phasenverhältnissen, wodurch das Ergebnis aus der Differenzbildung nicht mehr aussagekräftig ist. Gemäß der Erfindung wird der Insitu-Schlauch mit dem Ear Plug fest verbunden, wodurch die Platzierung des Insitu-Schlauchs für beide Messungen dieselbe bleibt.

Description

• 1. Problem, das der Erfindung zugrunde liegt
• Die Insitu-Messung ist im Allgemeinen eine sehr komplizierte und meist auch fehleranfällige Messung, die deshalb zu schwer oder gar nicht interpretierbaren Ergebnissen führt. Dies gilt insbesondere bei Hörgeräten mit einer offenen Versorgung. Der wahrscheinlichste Fehler bei der Insitu-Messung ist die Verwendung von 2 aufeinander folgenden Messungen (Open Ear Gain und Insitu-Gain), die für die Ergebnisbildung miteinander in Beziehung gesetzt werden. Die Differenz aus beiden Messungen ergibt die Insertion Gain als eigentliche Messgröße der Insitu-Messung. Da jedoch nur sehr schwierig sichergestellt werden kann, dass die beiden angesprochenen Messungen unter gleichen Bedingungen erfolgen und somit ein gegenseitiger Bezug (Differenzbildung) möglich ist, führt das Gesamtergebnis zu fehlerbehafteten Ergebnissen. Bei den beiden angesprochenen Messungen ist es nämlich erforderlich, dass der Insitu-Schlauch an derselben Stelle im Gehörgang platziert wird. Ansonsten kommt es zu unterschiedlichen Pegel- und Phasenverhältnissen, die eine Differenzbildung nicht mehr erlauben.
• 2. Bisherige Lösung des Problems
• Wie bereits in Abschnitt 1 beschrieben, wird der Insitu-Schlauch bei der OEG – und der Insitu-Gain Messung möglichst an gleicher Stelle positioniert. Dabei kommt es jedoch (sehr) häufig vor, dass beim Einführen der Otoplastik (oder des Hörgerätes, bei IdO-Geräten) die Position des Insitu-Schlauches verändert wird, oder der Insitu-Schlauch zusammengepresst wird. Dadurch verändern sich sowohl Pegel als auch Phasenverhältnisse, insbesondere bei hohen Frequenzen. Bei Hörgeräten mit offenen Standard Ear Plugs kommt der eben beschrieben Fall noch häufiger vor, da durch das weiche Material der verwendeten Standard Ear Plugs, bestehend aus Schallschlauch und „Tip" (aufsteckbarer Stöpsel auf den Schallschlauch) eine gleiche Positionierung des Insitu-Schlauches bei der Durchführung der OEG- und Insitu-Gain-Messung (fast) unmöglich wird.
• 3. Lösung des Problems gemäß der Erfindung
• Der unter Abschnitt 2 erwähnte Schallschlauch oder der auf den Schallschlauch aufsteckbare Tip wird erfindungsgemäß mit einem Insitu-Schlauch fest verbunden (siehe 1 und 2 der Zeichnung), so dass die exakte gleiche Positionierung des Insitu-Schlauches bei OEG- und Insitu-Gain-Messung sichergestellt wird. Der Insitu-Schlauch ist somit in den Standard Ear Plug (Schallschlauch und Tipp) fest integriert.
• Ein Einführen des Standard Ear Plug nach der OEG-Messung zur Durchführung der Insitu-Messung entfällt somit.
• Bei der Erfindung wird die OEG-Messung bereits mit dem Standard Ear Plug) durchgeführt. Dadurch kann die Position des Insitu-Schlauches für die nachträgliche Insitu-Messung nicht mehr verändert werden, was bisher durch das Einführen des Standard Ear Plug nach der OEG-Messung möglich und sogar wahrscheinlich war. Da der Tip weitestgehend „Open" ist, handelt es sich im Falle eines Tips (siehe 2) ebenfalls um eine Messung der OEG, obwohl sich der Tip – zusammen mit dem Schallschlauch – bei Durchführung der Insitu-Messung bereits im Gehörgang befindet. Führt man nämlich vergleichende OEG-Messungen durch, bei denen einmal das Ohr komplett offen ist, und in der Vergleichsmessung durch einen „open-Tip" verschlossen ist, kommt man zu demselben Ergebnis.
• Durch die erfindungsgemäße Maßnahme kann also die OEG-Messung mit dem im Ohr befindlichen Standard Ear Plug (erweitert um den fest verbundenen Insitu-Schlauch) gemessen werden.
• Anschließend muss nur noch das Hörgerät eingeschaltet werden und der „Insitu-Gain" kann mit exakt derselben Position des Insitu-Schlauches erfolgen. Dadurch ist eine Differenzbildung der beiden Messungen erlaubt.
• Die bei Insitu-Messungen übliche und notwendige Schlauchkalibrierung könnte wie bisher mit dem in den Standard Ear Plug integrierten Insitu-Schlauch erfolgen.
• Nach der Durchführung der Insitu-Messung kann der Insitu-Schlauch vom Rest des Standard Ear Plugs abgeschnitten werden, so dass dieser den Hörgeräteträger im Alltag nicht behindert.
• 4. Vorteile der Erfindung
• Die Insitu-Messung an Hörgeräteversorgungen kann mithilfe der Erfindung bei offenem Standard Ear Plug exakter und einfacher durchgeführt werden. Die Ergebnisse sind durch dieses Vorgehen „richtiger", da durch die gleichen Pegel- und Phasenverhältnisse eine Differenzbildung aussagekräftiger ist.

Claims (5)

1. Hörgerät, mit einem offenen Ear Plug, der einen Schallschlauch und einen Tip umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass der genannte Ear Plug einen Insitu-Schlauch umfasst, wobei der Insitu-Schlauch mit dem Ear Plug fest verbunden ist.
2. Hörgerät nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass der Insitu-Schlauch mit dem Ear Plug über den Tip fest verbunden ist.
3. Hörgerät nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass der Insitu-Schlauch mit dem Ear Plug über den Schallschlauch fest verbunden ist.
4. Verfahren zur Insitu-Messung, demgemäß der Insitu-Schlauch mit dem Ear Plug fest verbunden wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Insitu-Schlauch nach der Insitu-Messung vom Rest des Standard Ear Plugs abgeschnitten wird.