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Die
Erfindung betrifft einen Türmodulträger, der
zur Aufnahme von Funktionskomponenten einer Kraftfahrzeugtür dient
und zum Einbau in eine Kraftfahrzeugtür eingerichtet ist, nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung und ein Verfahren
zur Herstellung eines solchen Türmodulträgers gemäß Anspruch
37 bzw. 38.
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Ein
derartiger Türmodulträger dient
zur Aufnahme unterschiedlicher Funktionskomponenten einer Kraftfahrzeugtür, wie zum
Beispiel einer Schlossbaugruppe, eines Türinnenöffners, eines Fensterhebers,
eines Lautsprechers, eines Seitenairbagmodules usw., die bevorzugt
vor dem Einbau des Türmodulträgers in
die Kraftfahrzeugtür
an diesem vormontiert und gegebenenfalls im Hinblick auf ihre (elektrischen)
Funktionen vorgeprüft
werden. Im Anschluss daran wird der Türmodulträger zusammen mit den hieran
vormontierten Funktionskomponenten als so genanntes Türmodul in
die zugehörige
Kraftfahrzeugtür
integriert, vergl.
DE
196 54 956 A1 .
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Zur
zuverlässigen,
dauerhaften Befestigung der Funktionskomponenten, an denen teilweise
hohe Kräfte
auftreten können,
wie zum Beispiel im Fall eines Fensterhebers, eines Türschlosses
oder eines Türinnenöffners,
muss der Türmodulträger aus
einem hinreichend stabilen, steifen Material bestehen. Bei Verwendung
von Kunststoff, zum Beispiel Polypropylen, als Material für einen
Türmodulträger lässt sich
dies durch Verstärkung
des Kunststoffes mit Fasern, insbesondere Glasfasern, erreichen.
Dies hat jedoch den Nachteil, dass wegen der Verwendung eines mit
(Glas-) Fasern verstärkten
Kunststoffes als Material für
den Türmodulträger komplizierte
Geometrien, wie zum Beispiel kleine Radien für Clipselemente und dergleichen,
nur schwer herstellbar sind. Ferner lassen sich bei einem substanziellen
Glasfaseranteil des Kunststoffes keine besonders dünnwandigen
Strukturen erzeugen, was das Gewicht der Gesamtanordnung erhöht.
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In
diesem Zusammenhang wurde vorgeschlagen, zur Schaffung eines Türmodulträgers zunächst einen
so genannten Strukturträger
herzustellen, der über
eine hinreichende Festigkeit für
eine dauerhafte, zuverlässige
Befestigung von Funktionskomponenten einer Kraftfahrzeugtür verfügt und beispielsweise
aus faserverstärktem
Kunststoff besteht. Dieser Strukturträger wird in einem zweiten Arbeitsschritt
abschnittsweise mit einem weicheren Kunststoff umspritzt, um beispielsweise
Dichtungsbereiche, Clipselemente und Designflächen zu gestalten. Ein solches
Vorgehen hat jedoch den Nachteil, dass aufgrund der erforderlichen
Abfolge unterschiedlicher Prozessschritte die Herstellungskosten
des Türmodulträgers entsprechend
erhöht
sind.
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Der
Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, einen Türmodulträger der
eingangs genannten Art zu schaffen, der sich bei kostengünstiger
Herstellbarkeit dadurch auszeichnet, dass sowohl eine dauerhafte,
zuverlässige
Befestigung von Funktionskomponentenmöglich ist und gleichzeitig
auch geometrisch kompliziert geformte Abschnitte, dünnwandige
Bereiche und Designflächen
in einfacher Weise einstückig
in den Türmodulträger integriert
werden können.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß durch
die Schaltung eines Türmodulträgers mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Danach
weist der Türmodulträger mindestens
zwei Materialbereiche in Form von Kunststoffbereichen auf, die aus
unterschiedlichen Kunststoffmaterialien bestehen und die in einem
Gusswerkzeug gemeinsam hergestellt worden sind.
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Unter
unterschiedlichen Kunststoffmaterialien werden dabei nicht nur unterschiedliche
Kunststoffsorten, wie zum Beispiel Polypropylen (PP), Polystyrol
(PS), Polyethylen (PE), Polycarbonat (PC), Polyvenylchlorid (PVC)
usw. verstanden, sondern auch Kunststoffmaterialien, die auf der
gleichen Kunststoffsorte, zum Beispiel Polypropylen (PP) basieren,
sich aber in der Art oder dem Anteil zusätzlicher, die Struktur verstärkender
Füllstoffe,
insbesondere in Form von Fasern, unterscheiden. So gelten also mit
verstärkenden
Fasern, zum Beispiel Glasfasern, versetztes Polypropylen einerseits
und keine verstärkende
Fasern enthaltendes Polypropylen andererseits als unterschiedliche
Kunststoffmaterialien. Ferner gelten zwei jeweils auf einer Kunststoffsorte, zum
Beispiel Polypropylen, basierende Kunststoffmaterialien auch dann
als unterschiedlich, wenn sie einen unterschiedlichen Anteil an
Fasern, zum Beispiel 10 Gewichtsprozent Glasfasern einerseits und 30
Gewichtsprozent Glasfasern andererseits, enthalten oder wenn sie
unterschiedliche Arten verstärkender
Füllstoffen
enthalten, zum Beispiel Glasfasern einerseits und Zellulosefasern
andererseits.
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Unter
einer Kunststoffsorte wird dabei ein Kunststoff verstanden, der
auf einem bestimmten Monomer als Ausgangsstoff basiert, vergleiche
die diesbezüglichen
Ausführungen
in dem Fachbuch Werkstoffkunde, herausgegeben von Hans-Jürgen Bargel
und Günter
Schulze, sechste Auflage (Düsseldorf,
1994), Seite 335 bis 337.
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Als
verstärkende
Füllstoffe
werden solche Stoffe bezeichnet, die einer bestimmten Kunststoffsorte
als (die Struktur verstärkendes
bzw. versteifendes) Verstärkungsmaterial
hinzugefügt
werden, also insbesondere verstärkende
Fasern.
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Unter
der gemeinsamen Herstellung der beiden Materialbereiche des Türmodulträgers in
einem Gusswerkzeug wird dabei verstanden, dass die zur Schaffung
der entsprechenden Materialbereiche verwendeten (unterschiedlichen)
Kunststoffmaterialien im Wesentlichen gleichzeitig (wobei jedoch
auch eine gewisse, geringe Zeitdifferenz vorgesehen sein kann) in
eine Gussform eingebracht, insbesondere eingespritzt werden, so
dass sie in der Gussform gemeinsam abkühlen und aushärten und
sich hierdurch miteinander verbinden. Es geht hier also nicht darum, zunächst ein
erstes Kunststoffmaterial in eine Spritzgussform einzuspritzen,
diesen abkühlen
und aushärten
zu lassen und anschließend
bestimmte Bereiche des hierbei entstandenen Strukturträgers in
einem weiteren Arbeitsgang mit einem anderen Kunststoffmaterial
zu umspritzen. Vielmehr sollen die mindestens zwei Kunststoffmaterialien,
die die Materialbereiche des Türmodulträgers bilden,
gemeinsam (im Wesentlichen gleichzeitig) im Spritzgusswerkzeug abkühlen und
aushärten,
so dass hierdurch eine einstückige
Verbindung zwischen den zunächst noch
flüssigen
Materialbereichen erzeugt wird.
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Der
Begriff Gusswerkzeug soll dabei allgemein auch so genannte Spritzguss-
und Spritzwerkzeuge umfassen, also alle solchen Werkzeuge, in die ein
plastifizierter Kunststoff eingeführt wird, so dass er in dem
Werkzeug aushärtet
und hierdurch geformt wird (Urformen).
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Eine
Vorrichtung zur Herstellung eines solchen, aus mindestens zwei gemeinsam
hergestellten, unterschiedlichen Materialabereichen bestehenden
Türmodulträgers ist
durch die Merkmale des Patentanspruchs 37 charakterisiert. Eine
derartige Vorrichtung umfasst ein Gusswerkzeug mit einer Mehrzahl
Anspritzstellen, an denen jeweils einer der zur Herstellung des
Türmodulträgers verwendeten,
mindestens zwei unterschiedlichen Kunststoffmaterialien in das Spritzgusswerkzeug
bzw. die Gussform eingelassen wird.
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Die
für die
Herstellung der unterschiedlichen Material- bzw. Kunststoffbereiche
verwendeten Kunststoffmaterialien zeichnen sich dadurch aus, dass
sie eine unterschiedliche Festigkeit aufweisen, welche einerseits
durch die Verwendung unterschiedlicher Kunststoffsorten oder andererseits,
bevorzugt, durch die Verwendung von Kunststoffen mit einem Anteil
an Füllstoffen,
erreicht werden. Als verstärkende
Füllstoffe
eignen sich insbesondere Fasern oder faserähnliche Materialien, wie zum
Beispiel so genannte Wisker. Als Fasern können Glasfasern, Zellulosefasern
(insbesondere Holz), Kunststofffasern (insbesondere Kevlar) oder
Kohlefasern Verwendung finden.
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Die
aus unterschiedlichen Kunststoffmaterialien bestehenden Materialbereiche
können
sich dabei auch hinsichtlich weiterer Eigenschaften, wie z.B. ihrer
Dicke und ihrer Farbe, unterscheiden.
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Gemäß einer
besonders vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung weist mindestens ein Materialbereich des Türmodulträgers verstärkende Fasern,
insbesondere Glas- oder Holzfasern, auf und ist mindestens ein weiterer
Materialbereich des Türmodulträgers ohne
verstärkende
Fasern gebildet.
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Die
Materialbereiche des Türmodulträgers mit
(beispielsweise durch die Hinzufügung
verstärkender
Fasern erreichter) erhöhter
Festigkeit dienen dabei insbesondere als Trägerbereiche (Strukturträger) für Funktionskomponenten
der Kraftfahrzeugtür, die aufgrund
ihres Eigengewichtes oder aufgrund an ihnen angreifender Kräfte besonders
fest mit dem Türmodulträger verbunden
sein müssen,
wie zum Beispiel für
ein Türschloss,
einen Türinnenöffner, einen
Fensterheber, ein Seitenairbagmodul, einen Lautsprecher usw. Ferner
sind bevorzugt auch diejenigen Bereiche des Türmodulträgers bevorzugt aus einem vergleichsweise
festen Kunststoffmaterial hergestellt, über die jener krafteinleitend
mit der Fahrzeugkarosserie, zum Beispiel einem Türinnenblech, verbunden wird.
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Die
Materialbereiche vergleichsweise geringerer Festigkeit, also bevorzugt
ohne integrierte, verstärkende
Fasern, dienen demgegenüber
insbesondere zur Schaffung dünnwandiger
Bereiche des Kunststoffträgers,
zur Schaltung von Designflächen, zum
Beispiel in der Umgebung der Kartentasche, sowie zur Bildung komplizierter
geometrischer Strukturen, wie zum Beispiel einstückig angeformter Clips- oder
Rastelemente. Weiterhin sind auch solche Bereiche des Türmodulträgers vorteilhaft
aus einem nicht mit Fasern verstärkten
Kunststoff geformt, bei denen ein Splittern aufgrund äußerer Krafteinwirkung vermieden
werden soll, wie zum Beispiel im Fall eines Bereiches zu Bildung
eines so genannten Crash-Pads.
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Besonders
dünnwandige
Materialabschnitte können
auch zur Bildung einer folienartigen Nass-/Trockenraumtrennung für eine Fahrzeugtür oder zur
Bildung einer flexiblen Biegezone dienen.
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Ein
gattungsgemäßer Türmodulträger erstreckt
sich üblicherweise
entlang einer Ebene, der so genannten Türebene, auch wenn der Türmodulträger selbst
keine Ebene bildet, sondern vielmehr eine kompliziertere, dreidimensionale
Struktur aufweist.
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Gemäß einer
Erfindungsvariante sind die unterschiedlichen Material- bzw. Kunststoffbereiche des
Türmodulträgers entlang
der Türebene
nebeneinander angeordnet, etwa in der Weise, dass sich Materialbereiche
unterschiedlicher Festigkeit entlang einer bestimmten, im Wesentlichen
parallel zur Türebene
verlaufenden Raumrichtung abwechseln.
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So
kann gemäß einer
Ausführungsform
dieser Erfindungsvariante der Türmodulträger aus
genau zwei unterschiedlichen Materialbereichen bestehen, von denen
der eine eine größere Festigkeit
aufweist, zum Beispiel mit Fasern verstärkt ist und zur Aufnahme der
oben erwähnten
Funktionskomponenten einer Kraftfahrzeugtür dient, und von denen der andere
entlang der Türebene
neben dem erstgenannten Materialbereich angeordnet ist und z.B.
zur Bildung von Designflächen,
eines Crash-Pads usw. vorgesehen ist.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der vorgenannten Erfindungsvariante besteht der Türmodulträger aus
drei Kunststoffbereichen, die entlang einer parallel zur Türebene verlaufenden
Richtung nebeneinander angeordnet sind, wobei beispielsweise die
beiden äußeren Materialbereiche
jeweils eine vergleichsweise große Festigkeit aufweisen und
der zwischen den beiden äußeren Materialbereichen
angeordnete innere Materialbereich eine vergleichsweise geringere
Festigkeit aufweist. Der letztgenannte, innere Materialbereich kann
beispielsweise dazu dienen, unmittelbar am Türmodulträger selbst eine Führungseinrichtung
(mindestens eine Führungsschiene)
für einen
Mitnehmer eines Fensterhebers anzuformen. Um auch in diesem Materialbereich
größere Kräfte aufnehmen
zu können,
kann der Materialbereich geringer Festigkeit mit einer Kunststofflage
bzw. -schicht größerer Festigkeit
hinterlegt bzw. hinterspritzt sein, das heißt, jener Materialbereich wird
verstärkt
durch eine Kunststofflage größerer Festigkeit, die
sich – quer
zur Türebene
betrachtet – hinter
dem Materialbereich erstreckt.
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Nach
einer anderen Variante der Erfindung sind die unterschiedlichen,
gemeinsam hergestellten Materialbereiche des Türmodulträgers entlang einer Richtung
quer zur Türebene
hintereinander angeordnet.
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Die
unterschiedlichen Kunststoffmaterialien, aus denen der Türmodulträger gebildet
wird, sind derart auszuwählen,
dass sie sich beim gemeinsamen Aushärten in einem Gusswerkzeug
miteinander verbinden. Dabei kann durchaus vorgesehen sein, dass
die Grenzflächen,
entlang derer unterschiedliche Materialbereiche aneinander grenzen
und miteinander verbunden sind, Sollbruchstellen bilden, etwa um
in einem Crash-Fall ein definiertes Aufreißen des Türmodulträgers entlang einer bestimmten Sollbruchlinie
zu gewährleisten.
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Neben
einer Versteifung des einem jeweiligen Materialbereiches zugrunde
liegenden Kunststoffes durch verstärkende Füllstoffe können dem verwendeten Kunststoff
ergänzend
auch andersartige Füllstoffe
hinzugefügt
werden, die etwa die Schlagzähigkeit
eines Materialbereiches beeinflussen oder dessen Gleiteigenschaften;
letzteres z.B. in dem Fall, dass aus dem Materialbereich einstückig eine
Führungsschiene
geformt ist. Weiterhin können den
verwendeten Kunststoffen Zusätze
hinzugefügt werden,
die Oberflächeneigenschaften,
wie die Farbe oder die Oberflächenrauhigkeit
beeinflussen, etwa bei Formung einer Kartentasche, oder Zusätze, die
das Formen sehr kleiner und komplexer Strukturen, etwa von Rastelmenten,
vereinfachen.
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Eine
Vorrichtung und ein Verfahren, mit denen ein erfindungsgemäßer Türmodulträger herstellbar
ist, sind durch die Merkmale des Anspruchs 37 bzw. 38 charakterisiert.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen des Verfahrens sind in den von Anspruch 38 abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden bei der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen
anhand der Figuren deutlich werden.
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Es
zeigen:
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1 eine
Ansicht eines aus Kunststoff bestehenden Türmodulträgers für eine Kraftfahrzeugtür, der aus
unterschiedlichen Kunststoffmaterialien bestehende Materialbereiche
umfasst;
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2 eine
Ansicht eines aus Kunststoff bestehenden Türmodulträgers für eine Kraftfahrzeugtür, der insgesamt
drei Materialbereiche umfasst;
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3 eine
Ansicht eines aus Kunststoff bestehenden Türmodulträgers für eine Kraftfahrzeugtür, der insgesamt
zwei Materialbereiche umfasst;
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4a und 4b eine Vorrichtung und ein Verfahren zum
Hinterspritzen eines Materialbereiches eines Türmodulträgers der in den 1 bis 3 gezeigten
Art mit einer zusätzlichen
Kunststofflage;
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5a und 5b eine
zweite Vorrichtung und ein zweites Verfahren zum Hinterspritzen
eines Materialbereiches eines Türmodulträgers der
in den 1 bis 3 gezeigten Art mit einer zusätzlichen Kunststofflage;
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5c das
Ergebnis des anhand der 5a und 5b erläuterten
Herstellungsprozesses.
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1 zeigt
eine Ansicht eines aus Kunststoff bestehenden Türmodulträgers 1 einer Kraftfahrzeugtür, der durch
einen umlaufenden äußeren Rand
R begrenzt ist und entlang seines umlaufenden äußeren Randes R eine Mehrzahl
Befestigungsstellen 10 in Form von Befestigungsöffnungen
aufweist, über die
der Türmodulträger 1 an
einer tragenden Kraftfahrzeugstruktur, z. B. einer (aus Blech oder
Kunststoff bestehenden) Innenhaut einer Kraftfahrzeugtür befestigbar
ist. Die Türinnenhaut
der entsprechenden Kraftfahrzeugtür weist hierzu üblicherweise
einen großflächigen Ausschnitt
auf, der von dem Türmodulträger 1 überdeckt
wird, wenn dieser in seiner Funktionsposition an der Türinnenhaut
angeordnet und über
die entlang des äußeren Randes
R verteilten Befestigungsstellen 10 an der Türinnenhaut
befestigt ist. Damit der Türmodulträger 1 den
zugeordneten großflächigen Ausschnitt
einer Türinnenhaut feuchtigkeitsdicht
verschließen
kann, wenn er in seiner Funktionsposition auf die Türinnenhaut
aufgesetzt ist, erstreckt sich entlang des umlaufenden äußeren Randes
R des Türmodulträgers 1 eine
Dichtungsaufnahme 100 für
eine entlang des äußeren Randes
R umlaufende Dichtung.
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Der
in 1 dargestellte Türmodulträger 1 dient zur Aufnahme
unterschiedlicher Funktionskomponenten einer Kraftfahrzeugtür, die vor
dem Einbau des Türmodulträgers 1 in
eine Kraftfahrzeugtür
an den Türmodulträger vormontiert
und gegebenenfalls im vormontierten Zustand auf ihre Funktion überprüft worden
sein können.
Zu derartigen Funktionskomponenten zählen beispielsweise eine Schlossbaugruppe
(Türschloss),
ein Türinnenöffner, ein
Türzuziehgriff,
ein Fensterheber zum Anheben und Absenken einer der entsprechenden
Fahrzeugtür
zugeordneten höhenverstellbaren
Fensterscheibe, ein Lautsprecher, ein Seitenairbagmodul usw.
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Zur
Aufnahme solcher Funktionskomponenten erstreckt sich der Türmodulträger 1 großflächig im
Wesentlichen entlang einer Ebene E, die im eingebauten Zustand des
Türmodulträgers mit
der so genannten Türebene
zusammenfällt.
Dies bedeutet jedoch nicht, dass der Türmodulträger 1 selbst eine ebene
Fläche
bilden müsste.
Vielmehr weist die Grundfläche
des Türmodulträgers 1 in
der Regel Erhebungen und Vertiefungen auf, um unterschiedliche Funktionskomponenten
einer Kraftfahrzeugtür
in geeigneter Weise am Türmodulträger 1 anordnen
zu können,
wobei letzterer sich im Wesentlichen entlang der als Türebene bezeichneten
Ebene E erstreckt.
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Zur
Aufnahme der vorstehend genannten Funktionskomponenten einer Kraftfahrzeugtür weist der
in 1 gezeigte Türmodulträger 1 beispielsweise
Anbindungsstellen 110, 111; 130, 131 für Führungsschienen
eines Fensterhebers auf, die jeweils durch eine Befestigungsöffnung 110 bzw. 130 des Türmodulträgers 1 und
durch einen angeformten Befestigungszapfen 111 bzw. 131 des
Türmodulträgers 1 gebildet
werden. Außerdem
sind eine Lautsprecheraufnahme 120 für einen Lautsprecher eines
Audiosystems sowie Befestigungsstellen 140, 141 für eine Schlossbaugruppe
vorgesehen.
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Weiterhin
umfasst der Türmodulträger 1 Erhebungen
und Vertiefungen 160 sowie einen Kartentaschenbereich 170.
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Um
einerseits Funktionskomponenten in Form von Führungsschienen eines Fensterhebers,
in Form eines Lautsprechers sowie in Form einer Schlossbaugruppe
usw. dauerhaft und sicher an dem Türmodulträger 1 befestigen zu
können
und andererseits die Erhebungen und Vertiefungen 160 des
Türmodulträgers sowie
dessen Kartentaschenbereich 170 in möglichst einfacher Weise am
Türmodulträger 1 anformen
zu können,
besteht dieser aus insgesamt sechs Materialbereichen 11, 12, 13, 14, 16, 17,
die aus zwei unterschiedlichen Kunststoffmaterialien gebildet sind.
Die einzelnen Material- bzw. Kunststoffbereiche 11, 12, 13, 14, 16, 17 des
Türmodulträgers 1 liegen
dabei – entlang
der Türebene
E betrachtet – nebeneinander,
sind also entlang der Türebene
E nebeneinander angeordnet. Letztere wird – bezogen auf den in ein Kraftfahrzeug
eingebauten Zustand – durch
die Fahrzeuglängsachse
x und die vertikale Fahrzeugachse z aufgespannt.
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Dabei
ist eine erste Gruppe von Materialbereichen 11, 12, 13, 14 aus
einem mit Fasern, insbesondere Glas- oder Holzfasern, verstärkten Kunststoff
gebildet, z. B. aus Polypropylen (PP) verstärkt mit 30% (insbesondere Gewichts-%)
Langglasfasern. Diese Material- bzw. Kunststoffbereiche 11, 12, 13, 14 des
Türmodulträgers 1 umfassen
die Anbindungsstellen 110, 111; 130, 131 für die Führungsschienen
des Fensterhebers, die Aufnahme 120 für einen Lautsprecher sowie
die Befestigungsstellen 140, 141 für eine Schlossbaugruppe.
Hierdurch werden die besagten Funktionskomponenten einer Kraftfahrzeugtür, an denen
erhebliche (Gewichts- oder Verstell-) Kräfte wirken können, an
solchen Materialbereichen 11, 12, 13, 14 des
Türmodulträgers 1 festgelegt,
die sich wegen der darin enthaltenen Fasern durch besondere Festigkeit
bzw. Steifigkeit auszeichnen. Es ist vorteilhaft, wenn außerdem zumindest
ein Teil der Befestigungsstellen 10, über die der Türmodulträger 1 an
einem tragenden Kraftfahrzeugteil befestigt werden soll, in einem
Materialbereich 11, 12, 13 oder 14 des
Türmodulträgers 1 mit
erhöhter
Festigkeit bzw. Steifigkeit angeordnet sind, um über diese Befestigungsstellen 10 auch
größere Kräfte in die Fahrzeugkarosserie
bzw. genauer die Türkarosserie eines
Kraftfahrzeugs einleiten zu können.
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Demgegenüber sind
diejenigen Materialbereiche 16, 17 des Türmodulträgers 1,
die zur Ausformung diverser Erhebungen und Vertiefungen 160 sowie
eines Kartentaschenbereiches 170 dienen, aus einem nicht
mit Fasern verstärkten
Kunststoff, also z. B. unverstärktem
Polypropylen (PP), hergestellt.
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Indem
sowohl die faserverstärkten
Materialbereiche 11, 12, 13, 14 als
auch die nicht verstärkten Materialbereiche 16, 17 des
Türmodulträgers 1 jeweils
aus der gleichen Kunststoffsorte (Polypropylen) mit oder ohne verstärkenden
Fasern bestehen, wird eine spätere
Aufbereitung (Recycling) des Türmodulträgers 1 erleichtert.
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Zur
Herstellung eines Türmodulträgers 1 der in 1 dargestellten
Art, welcher aus Materialbereichen 11, 12, 13, 14, 16, 17 besteht,
die durch unterschiedliche Kunststoffmaterialien gebildet sind,
kann als Bestandteil eines Spritzgusswerkzeuges bzw. einer Gussform
ein Werkzeugteil W der in 1 schematisch
angedeuteten Art vorgesehen sein. Dieses Werkzeugteil W ist unterteilt
in verschiedene Bereiche, denen jeweils eine Anspritzstelle A1,
A2, A3, A4, A6 bzw. A7 zugeordnet ist, durch die hindurch Kunststoff
in das Innere des zur Formung des Türmodulträgers 1 vorgesehenen
Spritzgusswerkzeugs eingelassen bzw. eingespritzt werden kann. Dabei
ist ein erster Teil der Anspritzstellen A1, A2, A3, A4 vorgesehen zum
Einspritzen eines mit Fasern, insbesondere Langglasfasern, verstärkten Kunststoffes
(z. B. PP), so dass hieraus die faserverstärkten Materialbereiche 11, 12, 13, 14 des
Türmodulträgers 1 gebildet werden.
Andere Anspritzstellen A6, A7 des Türmodulträgers 1 dienen zum
Einlassen eines nicht mit Fasern verstärkten Kunststoffes (unverstärktes PP)
in das Innere des zur Formung des Türmodulträgers 1 vorgesehenen
Spritzgusswerkzeugs W, so dass hiermit die nicht mit Fasern verstärkten Materialbereiche 16, 17 des
Türmodulträgers 1 geformt
werden können.
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Bei
der Herstellung eines Türmodulträgers der
in 1 dargestellten Art aus zwei unterschiedlichen
Kunststoffmaterialien, z. B. faserverstärktem PP und nicht verstärktem PP,
wird ausgehend von einem gewünschten
Design des Türmodulträgers 1 so vorgegangen,
dass zunächst
einerseits diejenigen Bereiche 11, 12, 13, 14 des
Türmodulträgers 1 identifiziert
werden, welche wegen ihrer Funktion bevorzugt aus einem besonders
festen Material bestehen sollten, und andererseits solche Bereiche 16, 17 des Türmodulträgers 1 identifiziert
werden, die aufgrund ihrer Funktion aus einem besonders gut formbaren Kunststoffmaterial
bestehen sollten. Anschließend werden
auf dieser Grundlage die am Werkzeugteil W des Spritzgusswerkzeugs
vorgesehenen Anspritzstellen A1, A2, A3, A4, A6 und A7 jeweils dem
einen oder anderen Kunststoffmaterial, also dem faserverstärkten Kunststoff
oder dem nicht mit Fasern verstärktem
Kunststoff zugeordnet.
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Bei
der Herstellung des Türmodulträgers 1 in einem
Spritzgusswerkzeug wird sodann durch eine erste Gruppe der Anspritzstellen
A1, A2, A3, A4 faserverstärkter
Kunststoff eingespritzt, um die oben erwähnten besonders festen, stabilen
Materialbereiche 11, 12, 13, 14 des
Türmodulträgers 1 zu
schaffen. Ein anderer Teil der Anspritzstellen A6, A7 des Werkzeugteiles
W dient zum Einlassen eines nicht mit Fasern verstärkten Kunststoffes,
um besonders dünnwandige,
designmäßig anspruchsvolle
oder auf einer komplizierten Geometrie beruhende Materialbereiche 16, 17 des
Türmodulträgers 1 formen
zu können.
Hierunter können
neben dem vorstehend erwähnten
Kartentaschenbereich 170 (Kartentaschenrückwand)
weiterhin ein so genanntes Crash-Pad, bei
dem Splittern unter Einwirkung äußerer Kräfte zu vermeiden
ist, eine Aufnahmen für
ein elektrisches Steuergerät
(z. B. in Form einer Erhebung oder Vertiefung 160), für elektrische
Kabel und/oder für
Dichtungen, sowie Befestigungsclips für Kabel oder dergleichen fallen.
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2 zeigt
einen entlang einer Türebene
E erstreckten, von einem umlaufenden äußeren Rand R begrenzten und
entlang seines umlaufenden äußeren Randes
R mit einer Dichtungsaufnahme 200 versehenen, aus Kunststoff
bestehenden Türmodulträger 2,
der aus insgesamt drei Material- bzw. Kunststoffbereichen 21, 22, 26 besteht,
die – bezogen
auf den in ein Kraftfahrzeug eingebauten Zustand des Türmodulträgers 2 – entlang
der Fahrzeuglängsachse
x hintereinander angeordnet sind.
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Dabei
bestehen die – entlang
der Fahrzeuglängsachse
x betrachtet – beiden äußeren Materialbereiche 21, 22 des
Türmodulträgers 2 jeweils
aus einem mit Fasern, insbesondere Glas- oder Holzfasern, verstärkten Kunststoff,
insbesondere Polypropylen (PP). In diesen Materialbereichen ist
die Mehrzahl entlang des äußeren Randes
R verteilter Befestigungsstellen 20 angeordnet, über die
der Türmodulträger 2 an
einer Kraftfahrzeugkarosserie, insbesondere einer Türinnenhaut
befestigbar ist.
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Weiterhin
weisen diese Materialbereiche 21, 22 eine Aufnahme 210 für einen
Lautsprecher eines Audiosystems, Befestigungsstellen 215 für ein einem Fensterheber
zugeordnetes Verstellgetriebe sowie Befestigungsstellen 220 für eine Schlossbaugruppe auf.
Darüber
hinaus ist an einem aus faserverstärktem Kunststoff bestehenden Materialbereich 21 ein Submodul 218 angeformt,
welches zur Aufnahme einer Türinnenbetätigung dient.
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Im
mittleren Materialbereich 26 des Türmodulträgers 2, der eine vergleichsweise
geringe Ausdehnung entlang der Fahrzeuglängsachse x aufweist, sich aber
entlang der vertikalen Fahrzeugachse z – wie auch die beiden anderen
Materialbereiche 21, 22 – in voller Höhe des Türmodulträgers 2 erstreckt,
ist eine Führungsschiene 260 eines
Kraftfahrzeugfensterhebers angeformt, auf der ein zur Aufnahme einer
verstellbaren Fensterscheibe dienender Mitnehmer M entlang der vertikalen
Fahrzeugachse z verschieblich gelagert ist. Diese Führungsschiene
besteht aus mehreren, vorliegend drei, quer zur Türebene E
von dem Türmodulträger 2 abstehenden
Führungsbereichen 260,
die sich jeweils im Wesentlichen entlang der vertikalen Fahrzeugachse
z erstrecken. An den – entlang
der vertikalen Fahrzeugachse z betrachtet – äußeren Enden der Führungsschiene 260 sind
jeweils Führungsnasen 261, 262 angeformt.
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Eine
solche komplexere Führungsschienenkontur
lässt sich
vorteilhaft an einem Materialbereich 26 des Türmodulträgers 2 ausformen,
der aus einem nicht mit Fasern verstärkten Kunststoff besteht. Das für den mittleren
Materialbereich 26 des Türmodulträgers 2 ausgewählte Kunststoffmaterial
ist vielmehr hinsichtlich der Gleiteigenschaft des zugehörigen Mitnehmers
M, welcher formschlüssig
und längsverschieblich
mit der Führungsschiene 260 in
Eingriff steht, optimiert. Für
eine zusätzliche
Stabilisierung kann der aus nicht verstärktem Kunststoff bestehende
mittlere Materialbereich 26 des Türmodulträgers 2 – auf der
in 2 nicht erkennbaren Rückseite – mit einem faserverstärkten Kunststoff
hinterspritzt sein.
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Nach
einer anderen Variante des in 2 dargestellten
Ausführungsbeispiels
kann der mittlere Materialbereich 26, aus dem eine Führungsschiene 260 herausgeformt
ist, auch aus einem mit Fasern, insbesondere Glas- oder Holzfasern,
verstärktem Kunststoff
bestehen. In diesem sollten als verstärkende Füllstoffe besonders lange Fasern
verwendet werden, so dass insgesamt eine geringere Anzahl an Fasern
erforderlich ist, um einen bestimmten Anteil an Fasern am Gesamtgewicht
des Kunststoffmateriales zu erreichen. Dementsprechend münden dann nur
wenige Fasern mit ihren freien Enden in die Oberfläche des
mittleren Kunststoffbereiches 26, der zur Formung des Führungsbereiches 260 dient,
so dass die Gleitfähigkeit
der Oberfläche
nur wenig beeinträchtigt
wird. Außerdem
kann zur Verbesserung der Gleitfähigkeit
ein entsprechender Zusatz hinzugefügt werden, wie zum Beispiel
Silikon.
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Die
Verwendung eines mit Langfasern verstärkten Kunststoffes als Material
für den
mittleren Materialbereich 26 des Türmodulträgers 2, aus dem der
Führungsbereich 260 herausgeformt
ist, hat neben einer erhöhten
Steifigkeit den Vorteil, dass die Einflüsse von Temperaturschwankungen
reduziert werden und somit die Führungseigenschaften
des Führungsbereiches 260 für einen
Mitnehmer eines Fensterhebers hierdurch nicht beeinträchtigt werden.
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In
diesem Fall wird der den Führungsbereich 260 bildende
Materialbereich 26 bevorzugt so gestaltet, dass auch ein
substantieller Teil der Befestigungsstellen 20, über die
der Türmodulträger 2 an
einer Türinnenhaut
zu befestigen ist, sowie gegebenenfalls Teile eines Referenzpunktsystems
in jenen Materialbereich 26 integriert sind. Die außen liegenden
weiteren Materialbereiche können
dann – je
nach Steifigkeitsanforderung – aus
einem unverstärkten Kunststoff
oder aus einem leichter handhabbaren, mit kürzeren Fasern verstärkten Kunststoff
bestehen.
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Bei
dem in 3 gezeigten Ausführungsbeispiel besteht ein
von einem umlaufenden äußeren Rand
R mit einer Dichtungsaufnahme 300 begrenzter Türmodulträger 3 aus
zwei Materialbereichen 31, 32 die – bezogen
auf den in ein Kraftfahrzeug eingebauten Zustand des Türmodulträgers 2 – entlang
der Fahrzeuglängsachse
x hintereinander angeordnet sind. Dabei dient der eine, entlang
der Fahrzeuglängsachse
x vordere Materialbereich 31 zur Ausbildung einer Mehrzahl
der zur Befestigung des Türmodulträgers 3 an
einer Türinnenhaut
einer Kraftfahrzeugtür
vorgesehenen Befestigungsstellen 30 sowie einer Lautsprecheraufnahme 310 und
von Anbindungsstellen 320 für einen Fensterheber. Dieser Materialbereich
besteht dementsprechend aus einem mit Fasern, insbesondere Glas-
oder Holzfasern, verstärkten
Kunststoff.
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Der
anderen, in Fahrzeuglängsrichtung
x hintere Materialbereich 36 des Türmodulträgers 3 besteht demgegenüber aus
einem nicht mit Fasern verstärkten
Kunststoff und dient zur Formung solcher Abschnitte des Türmodulträgers 3,
bei denen keine besonderen Festigkeitsanforderungen bestehen, wie z.
B. der Ausbildung von Sichtbereichen, an die insbesondere Designanforderungen
gestellt werden. Ferner kann hier ein so genanntes Crash-Pad geformt
sein, das aus einem nicht zum Splittern neigenden Kunststoffmaterial
bestehen soll.
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Sowohl
der in 2 gezeigte Türmodulträger 2 als
auch der in 3 gezeigte Türmodulträger 3 sind jeweils
in der anhand 1 erläuterten Weise hergestellt,
indem die aus unterschiedlichen Kunststoffmaterialien bestehenden
Materialbereiche 21, 22, 26 bzw. 31, 36 der
Türmodulträger 2, 3 gemeinsam
(im Wesentlichen gleichzeitig) in einem Spritzgusswerkzeug hergestellt
werden, wobei durch unterschiedliche Anspritzstellen eines oder
mehrerer Werkzeugteile des Spritzgusswerkzeuges die jeweils erforderlichen
Kunststoffmaterialien, also ein mit Fasern verstärkter Kunststoff einerseits
sowie ein nicht mit Fasern verstärkter
Kunststoff andererseits, in das Spritzgusswerkzeug eingedrückt werden
und dort gemeinsam aushärten,
um eine einstückige
Verbindung zwischen den unterschiedlichen Materialbereichen des
jeweiligen Kunststoffträgers
herzustellen.
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In
den 4a bis 5c sind
schematisch zwei Möglichkeiten
dargestellt, um einen nicht verstärkten Material- bzw. Kunststoffbereich
eines Türmodulträgers mit
einer glasfaserverstärkten
Kunststofflage zu hinterspritzen.
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4a zeigt
einen Querschnitt durch einen Teilabschnitt eines Spritzgusswerkzeuges
W1, W2, mit dem ein Teilbereich der in den 1 bis 3 gezeigten
Türmodulträger geformt
werden kann. Das Spritzgusswerkzeug W1, W2 umfasst ein erstes Werkzeugteil
W1 und ein zweites Werkzeugteil W2, die im geschlossenen Zustand,
wie beispielsweise in 4a dargestellt, einen Hohlraum
zwischen sich einschließen,
in dem plastifizierter Kunststoff einleitbar ist, der beim Aushärten das
durch die Werkzeugteile W1, W2 vorgegebene Profil bildet.
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Nachfolgend
soll anhand der 4a und 4b beispielhaft
die Herstellung eines aus nicht verstärktem Kunststoff bestehenden
Materialbereiches, wie z.B. des zentralen Materialbereiches 26 oder 36 des Türmodulträgers 2 aus 2 bzw. 3,
erläutert werden,
wobei dieser nicht verstärkte
Materialbereich 26 zusätzlich
mit einer glasfaserverstärkten Kunststofflage
bzw. -schicht 26b hinterlegt wird.
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Hierzu
werden die beiden Werkzeugteile W1, W2 zunächst so zueinander positioniert,
dass sie einen ersten Hohlraum H1 zwischen sich einschließen, in
den durch eine hierfür
vorgesehene Anspritzstelle A6 des ersten Werkzeugteiles W1 faserverstärkter Kunststoff,
z. B. glas- oder holzfaserverstärktes
Polypropylen, in plastifizierter Form eingeleitet bzw. eingedrückt wird.
Die zunächst
plastifizierte Kunststoffmasse härtet
in dem Hohlraum H1 aus und bildet so einen als Verstärkungsbereich 26b dienenden
Kunststoffbereich.
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Nach
dem Einleiten des faserverstärkten Kunststoffes
werden die beiden Werkzeugteile W1, W2 des Spritzgusswerkzeuges
so zueinander positioniert, dass zwischen ihnen ein zusätzlicher,
zweiter Hohlraum H2 gebildet wird. In diesen zweiten Hohlraum H2
wird eine durch einen nicht faserverstärkten Kunststoff, z. B. durch
unverstärktes
Polypropylen, gebildete plastifizierte Kunststoffmasse mittels Anspritzstellen
A6, A6' eingelassen
bzw. eingedrückt, die
beim Aushärten
in dem zweiten Hohlraum H2 einen durch das innere Profil der verwendeten
Werkzeugteile W1, W2 hinsichtlich seiner Geometrie vorgegebenen
Materialbereich aus einem nicht mit Fasern verstärktem Kunststoff bildet, wie
z. B. der in 2 dargestellte zentrale Materialbereich 26,
wobei jedoch vorliegend dieser zentrale, nicht verstärkte Materialbereich 26 zusätzlich mit
einer aus faserverstärktem
Kunststoff bestehenden Verstärkungslage 26b hinterlegt
ist. Hierdurch kann eine erhöhte
Festigkeit im Hinblick auf die an dem zentralen Materialbereich 26 möglicherweise
angreifenden Kräfte
erreicht werden, wobei jener Materialbereich 26 selbst – wegen
der Abwesenheit verstärkender
Fasern – relativ
frei zur Schaffung komplizierterer geometrischer Figuren geformt
werden kann.
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Die 5a und 5b zeigen
eine Abwandlung der in den 4a und 4b sehr schematisch dargestellten Vorrichtung
(Spritzgusswerkzeug) und des hiermit ausführbaren Verfahrens zur Herstellung
eines aus mehreren Materialbereichen bestehenden Türmodulträgers.
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Gemäß 5a werden
die beiden Werkzeugteile W1, W2 des Spritzgusswerkzeuges zunächst so
zueinander positioniert, dass sie einen Hohlraum H2 zwischen sich
einschließen,
der durch Anspritzstellen A6 im ersten Werkzeugteil W1 hindurch
mit einer plastifizierten Kunststoffmasse (ohne verstärkende Fasern)
befüllt
wird, wobei der besagte Hohlraum H2 so ausgebildet ist, dass der
hierbei entstehende Materialbereich 26 einstückig angeformte, längs erstreckte
Führungsbereiche 260 zur
Bildung einer einstückig
integrierten Führungsschiene
aufweist. Die Anzahl und Ausgestaltung der Führungsbereiche 260 ist
dabei durch geeignete Formgebung des entsprechenden Werkzeugteiles
W1 so zu wählen,
wie im jeweiligen Einzelfall zur Führung eines zugeordneten Mitnehmers
M, vergleiche 2, vorgesehen.
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Im
Unterschied zu dem anhand der 4a und 4b dargestellten Ausführungsbeispiel weist vorliegend
das zweite Werkzeugteil W2 einen Schieber S auf, der derart verschoben
werden kann, dass ein – bezogen
auf den in ein Kraftfahrzeug eingebauten Zustand des Türmodulträgers – quer zur
Fahrzeuglängsachse
x und quer zur Türebene
hinter dem bereits geformten Materialbereich 26 liegender
Hohlraum H1 entsteht. Dieser wird durch eine im Schieber S vorgesehene
Anspritzstelle AS hindurch mit einer faserverstärkten plastifizierten Kunststoffmasse
befüllt,
die im ausgehärteten
Zustand, wie anhand 5c erkennbar, hinter dem zentralen
Materialbereich 26 angeordnet ist.
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Den
in den 4a und 4b sowie 5a und 5b dargestellten
Anordnungen ist jeweils gemeinsam, dass ein Materialbereich 26 eines
Türmodulträgers 2,
wie beispielsweise in 2 dargestellt, der aus einem
nicht faserverstärkten
Kunststoff besteht, zusätzlich
mit einer faserverstärkten
Kunststofflage bzw. -schicht (einem Verstärkungsbereich) stabilisiert
wird, wobei dieser Verstärkungsbereich 26b nicht
in der Türebene
E an jenen Materialbereich 26 anschließt, so wie in den 1 bis 3 jeweils faserverstärkte und
nicht faserverstärkte
Materialbereiche entlang der Türebene
E aneinander anschließen;
vielmehr ist gemäß den 4a bis 4c der faserverstärkte Verstärkungsbereich 26b jeweils
entlang einer Richtung y schichtartig hinter dem nicht faserverstärkten Materialbereich 26 angeordnet,
die senkrecht zur Türebene
E verläuft,
welche gemäß den 1 bis 3 durch
die Fahrzeuglängsachse
x und die vertikale Fahrzeugachse z aufgespannt wird. Bei der Raumrichtung
y, entlang der der Verstärkungsbereich 26b hinter
dem nicht faserverstärkten
Materialbereich 26 angeordnet ist, handelt es sich – bezogen auf
die in ein Kraftfahrzeug eingebauten Zustand des Türmodulträgers – um die
so genannte horizontale Fahrzeugquerachse, die sich quer zur Fahrzeuglängsachse
sowie zur vertikalen Fahrzeugachse, beispielsweise zwischen einander
gegenüberliegenden
Fahrzeugtüren
erstreckt, also etwa von der einen Vordertür zur anderen Vordertür (von der
Fahrertür
zur Beifahrertür)
erstreckt.
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Hierbei
ist zu beachten, dass sich die 4a bis 5c nicht
unmittelbar auf die Erfindungsvarianten beziehen, bei denen die
im Patentanspruch 1 definierten Materialbereiche unterschiedlicher
Festigkeit entlang der horizontalen Fahrzeugquerachse y hintereinander
angeordnet wären.
Vielmehr beziehen sich die 4a bis 5c auf
Weiterbildungen der in den 1 bis 3 gezeigten
Türmodulträger 1, 2, 3,
die jeweils aus einer Mehrzahl entlang der Türebene E nebeneinander angeordneten
Materialbereichen bestehen, welche in einem Spritzgussverfahren
gemeinsam (im Wesentlichen gleichzeitig) in einem Spritzgusswerkzeug
hergestellt worden sind, wobei die 4a bis 5c Möglichkeiten
beschreiben, um bei einer solchen Anordnung die nicht faserverstärkten Materialbereiche 16, 17; 26; 36 zumindest
teilweise durch Verstärkungsbereiche
(26b) zu verstärken,
die entlang einer quer zur Türebene
E verlaufenden Richtung y hinter dem jeweiligen nicht faserverstärkten Materialbereich
angeordnet sind. An den in den 4a bis 5c gezeigten
(hinterspritzten) Materialbereich 26 schließen sich
also in der Türebene
E noch weitere Materialbereiche an, die unter Verwendung des in
den Figuren nur ausschnitthaft dargstellten Gusswerkzeugs W1, W2
gleichzeitig mit jenem (unverstärkten)
Materialbereich 26 hergestellt werden.
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Um
die gewünschte
Verteilung der unterschiedlichen (gleichzeitig in das Spritzgusswerkzeug eingedrückten) plastifizierten
Kunststoffmaterialien in dem vom Spritzgusswerkzeug definierten
Innenraum sicherzustellen, so dass sich die gewünschte Anordnung der unterschiedlichen
Material- bzw. Kunststoffbereiche (entlang der Türebene) ergibt, können ergänzend Brems-
und Fließhilfen
verwendet werden.
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Im
Ergebnis ermöglicht
die vorstehend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele beschriebene erfindungsgemäße Lösung eine
einfache Herstellung eines Türmodulträgers mit
komplexem Aufbau. Durch die Verwendung einer einheitlichen Kunststoffsorte,
z. B. Polypropylen, für
alle Materialbereiche, die lediglich hinsichtlich ihres Faseranteiles
unterscheiden, wobei dieser auch Null betragen kann (unverstärkte Kunststoffbereiche),
wird zudem die stoffliche Verwertung (Recycling) erleichtert.
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Dabei
kann für
die Herstellung des Türmodulträgers insgesamt
eine kostengünstige
Kunststoffsorte, wie z. B. Polypropylen, verwendet werden, wobei
dieser Kunststoff lediglich in bestimmten Bereichen mit Fasern verstärkt ist.
Die unverstärkten
Bereiche zeichnen sich dabei auch dadurch aus, dass sie mit geringer
Wanddicke geformt sein können
und dementsprechend ein besonders geringes Gewicht aufweisen.
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In
solchen Bereichen, in denen die Festigkeit (Steifigkeit) des Türmodulträgers nicht
von entscheidender Bedeutung ist, kann das für den in Rede stehenden Materialbereich
verwendete Kunststoffmaterial nach geeigneten anderen Gesichtspunkten,
z. B. hinsichtlich der Gleitfähigkeit
im Fall einer einstückig angeformten
Führungsschiene,
optimiert sein.