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Die
Erfindung betrifft einen Antrieb für eine Rotationsdruckmaschine
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Es
sind Bogendruckmaschinen mit mehreren Druckwerken in Reihenbauweise
bekannt, bei denen die Bogen fördernden
Druckzylinder und -Trommeln mit einem Zahnradgetriebe angetrieben
werden. Die Zylinder und Trommeln sind mit Wellenzapfen in Seitenwänden drehbar
in Lagern gehalten. Auf den Wellenzapfen sind drehfest Zahnräder des
Zahnrädergetriebes
angeordnet. Die Zahnräder
bilden einen Hauptantriebsräderzug,
in den beim Drucken ein Drehmoment von einem Motor eingespeist wird.
Die Zylinder und Trommeln besitzen beim Drucken eine definierte
Drehphasenlage, so dass die in Greifern gehaltenen Bogen von einem
Zylinder bzw. einer Trommel zu einer stromabwärts gelegenen benachbarten
Trommel bzw. einem Zylinder registergenau übergeben werden können.
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Es
sind Bogendruckmaschinen bekannt, die in der Betriebsart wahlweise
zum Drucken auf nur einer Seite oder zum Drucken auf beiden Seiten
der Bogen eingestellt werden können.
Zum Einstellen des Druckens auf beiden Seiten wird im Förderweg der
Bogen eine Wendevorrichtung in Betrieb gesetzt. Die Drehphasenlagen
der Zylinder und Trommeln unterscheiden sich beim Drucken auf nur
einer Seite und im Perfektorbetrieb. Aus der
DE 42 23 189 A1 ist eine
Vorrichtung bekannt, die es ermöglicht,
den Hauptantriebsräderzug
aufzutrennen und die Drehphase der Zylinder und Trommeln vor einer
Wendevorrichtung zur Drehphasenlage der Zylinder und Trommeln nach
der Wendevorrichtung auf die gewünschte
Betriebsart einzustellen. Die Vorrichtung umfasst eine Kupplung,
die ein Zahnrad vom Wellenzapfen einer Wendetrommel ausschalten
kann. Die Kupplung ist als Reibkupplung ausgeführt, wobei beim Drucken Reibflächen des
ausschaltbaren Zahnrades und eines drehfest mit dem Wellenzapfen
verbundenen Zahnrades mittels eines Federpaketes aneinander gepresst
werden. Das ausschaltbare Zahnrad und das drehfest mit dem Wellenzapfen
verbundene Zahnrad stehen dauernd mit den Zahnrädern einer benachbarten Speichertrommel
und eines Druckzylinders in Eingriff.
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Die
im Hauptantriebsräderzug übertragbaren Drehmomente
sind durch die Konstruktion der Zahnräder, die Verbindung zu den
Wellenzapfen und durch Kupplungen begrenzt. Insbesondere bei Maschinen
mit einer Vielzahl von Druckwerken und großen zu druckenden Bogenformaten
treten statische und dynamische Drehmomente auf, die zu einem Ausfall
der Kupplung führen
können.
Bei Ausfall der Kupplung verändert
sich die Drehphasenlage der Druckwerke, so dass Druckfehler entstehen
oder im Extremfall Greifer mit Trommelkörpern kollidieren.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen Antrieb für eine Rotationsdruckmaschine
zu entwickeln, der eine zuverlässige Übertragung
hoher Drehmomente ermöglicht.
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Die
Aufgabe wird mit einem Antrieb gelöst, welcher die Merkmale nach
Anspruch 1 aufweist. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
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Die
Erfindung beruht darauf, dass eine Anordnung zum Verteilen eines
Drehmomentes vorgesehen ist, die einen Drehmomentenbypass für eine, in
einem Antriebsräderzug
angeordnete, Kupplung bildet. Damit wird das an der Kupplung auftretende Drehmoment
auf einem zuverlässigen
Wert gehalten. Die Erfindung ermöglichst
es, bei Druckmaschinen mit einer Vielzahl von Druckwerken eine Kupplung vorzusehen,
die nicht auf ein maximales Drehmoment im Antriebssystem ausgelegt
ist, so dass die Kupplung einen geringen Bauraum einnimmt und zuverlässig eine
Drehwinkelstellung zweier benachbarter Übertragungstrommeln sichert.
Die Erfindung ist insbesondere bei Bogendruckmaschinen mit einer Wendevorrichtung
anwendbar, wobei zum Umstellen vom Drucken auf einer Seite auf beidseitiges
Drucken die Antriebsverbindung zwischen einer Wendetrommel und im
Bogenlauf nachfolgenden Übertragungstrommeln
mit einer Kupplung gelöst
werden kann. Das überbrückend bzw.
parallel zur Kupplung angeordnete zusätzliche Getriebe bewirkt eine
Aufteilung des Drehmomentes, wobei das Verhältnis der Teilmomente nicht
zwingend 1:1 sein muss. Je nach Auslegung der Kupplung und den aktuellen
Lastverhältnissen
im Antriebsräderzug
der Druckmaschine kann das Bypassdrehmoment im Verhältnis zu
dem über
die Kupplung zu übertragenden
Drehmoment eingestellt werden.
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Die
Erfindung soll nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen erläutert werden,
es zeigen:
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1:
ein Schema einer Mehrfarbenbogendruckmaschine mit einer Wendevorrichtung,
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2:
einen Reibradbypass parallel zu einer Kupplung,
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3:
eine parallele Anordnung zweier Kupplungen an einem Wellenzapfen
einer Wendetrommel,
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4:
eine Anordnung mit zwei Kupplungen an gegenüber liegenden Wellenzapfen
einer Wendetrommel,
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5:
einen Zugmittelbypass parallel zu einer Kupplung,
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6:
einen hydraulischen Bypass mit geschlossenem Fluidkreis parallel
zu einer Kupplung und
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7:
einen hydraulischen Bypass mit offenem Fluidkreis parallel zu einer
Kupplung.
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1 zeigt
eine Perfektordruckmaschine mit acht Druckwerken 1–8 und
einem Lackwerk 9 zum Drucken auf Bogen 10. Zum
Vereinzeln von Bogen 10 von einem Stapel 11 und
zum Fördern
zum ersten Druckwerk 1 sind ein Anleger 12 mit
einem Saugkopf 13, einem Bändertisch 14 und Schwinggreifer 15 vorgesehen.
Zum Fördern
der Bogen 10 durch die Druckmaschine sind Übertragungstrommeln 16–49 vorgesehen.
Die Übertragungstrommeln 17, 21, 25, 29, 33, 37, 41, 45, 49 sind
als Druckzylinder ausgebildet und wirken mit Übertragungszylindern 50–57 zusammen.
Die Übertragungszylinder 50–57 arbeiten
mit Formzylindern 58–65 zusammen.
Im Lackwerk arbeitet die Übertragungstrommel 49 direkt
mit einem Formzylinder 66 zusammen. Beim Durchgang durch
einen Druckspalt zwischen einem Übertragungszylinder 50 bis 57 und
einem Druckzylinder 17, 21, 25, 29, 37, 41, 45, 49 werden
die Bogen 10 mit einer Teilfarbe bedruckt. Die Teilfarbe
eines Teilfarbenbildes wird vom jeweiligen Formzylinder 58–65 auf
einen Übertragungszylinder 50–57 übertragen.
Vom jeweiligen Übertragungszylinder 50–57 wird
das Teilfarbenbild auf eine Oberfläche eines Bogens 10 übertragen.
Im Lackwerk erhalten die Bogen 10 jeweils einen abschließenden Lacküberzug auf
der zuletzt gedruckten Seite eines Bogens 10. Alle Bogen 10 führenden Übertragungstrommeln 16–49 besitzen
Greiferanordnungen 67 zum Halten der Bogen 10 an
der Vorderkante. Die Übertragungstrommnel 31 besitzt zusätzliche
Greiferanordnungen 68 zum Halten eines Bogens 10 an
der Hinterkante. Die Übertragungstrommeln 16–49,
die Übertragungszylinder 50–57 und die
Formzylinder 58–66 sind
in einem Zahnrädergetriebe
miteinander gekoppelt. Zum Antrieb der Druckmaschine ist ein Motor 69 vorgesehen,
der über
ein Getriebe 70 ein Drehmoment auf die Welle der Übertragungstrommel 38 einspeist.
Die fertig bedruckten Bogen 10 werden in einem Ausleger 71 mit
einem Kettengreifersystem 72 auf einen Stapel 73 gefördert.
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Die
Druckmaschine ist vom Drucken auf nur einer Seite der Bogen 10 auf
beidseitiges Drucken umstellbar. Im Perfektorbetrieb dienen die
Druckwerke 1–4 zum
Drucken auf die Vorderseite und die Druckwerke 5–8 bzw.
das Lackwerk 9 zum Drucken auf die Rückseite der Bogen 10.
Zwischen den Druckwerken 4 und 5 sind die Übertragungstrommeln 31, 32 als
Speichertrommel und Wendetrommel ausgebildet. Beim beidseitigen
Drucken sind die Phasenlagen der Greiferanordnungen 67, 68 so
eingestellt, dass die in den Druckwerken 1–4 rücklaufende
Kante ab dem Druckwerk 5 als Vorderkante weitergefördert wird.
Zum Einstellen der Phasenlage ist an der Wendetrommel 32 eine
Kupplungsanordnung 74 vorgesehen, die ein Auftrennen des
Zahnräderzuges
des Zahnradgetriebes gestattet.
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Die
fernbetätigte
Kupplungsanordnung 74 ist mit einer Steuereinrichtung 75 verbunden.
Die Phaseneinstellung wird mit dem Motor 69 oder einem
zusätzlichen
Stellmotor vorgenommen und mit einem Drehgeber G an der Welle der Übertragungstrommel 46 überwacht.
Der Drehgeber 76 und der Motor 69 stehen ebenfalls
mit der Steuereinrichtung 75 in Verbindung.
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Im
Druckbetrieb ist die Kupplungsanordnung 74 geschlossen,
so dass, ausgehend vom Motor 69 über die Kupplungsanordnung 74,
ein Drehmoment zu den in den Druckwerken 1–4 anzutreibenden
Elementen übertragen
wird.
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Anhand
der 2 bis 6 sollen nachstehend Ausführungsbeispiele
für Kupplungsanordnungen 74 beschrieben
werden. Wenn in der nachstehenden Beschreibung bereits eingeführte Bezugszeichen
verwendet werden, handelt es sich um Elemente mit äquivalenter
Funktion.
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Wie
in 2 in Draufsicht dargestellt, sind die Speichertrommel 31,
die Wendetrommnel 32 und der Druckzylinder 33 mit
Wellenzapfen 76–81 drehbar
in Seitenwänden 82, 83 der
Druckmaschine gelagert. Auf den Wellenzapfen 77, 79, 81 sind
schräg verzahnte
Zahnräder 84–86 drehfest
angeordnet. Das Zahnrad 86 steht mit dem Zahnrad 85 und
einem weiteren Zahnrad 87 des Hauptantriebsräderzuges der
Druckmaschine ständig
in Eingriff. Zum Zahnrad 85 ist koaxial ein im Durchmesser
gleich großes Zahnrad 88 drehbar
und axial verschieblich angeordnet. Das Zahnrad 84 steht
mit dem Zahnrad 88 und einem weiteren Zahnrad 89 des
Hauptantriebsräderzuges
in Verbindung. Die Zahnräder 85, 86 sind
mit einer Kupplung 90 kuppelbar. Die Kupplung 90 ist
als Reibkupplung ausgebildet, wozu mit den Zahnrädern 85, 88 verbundene
Reibglieder 91, 92 zueinander liegende Reibflächen aufweisen.
Die Kupplung 90 wird mit zweiarmigen Hebeln 93, 94 betätigt, die
schwenkbar in Lagern 95, 96 gehalten sind, die
am Zahnrad 85 befestigt sind.
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Im
Druckbetrieb wirkt ein Federpaket 97 gegen die längeren Enden
der Hebel 93, 94, so dass das Zahnrad 83 zur
Drehmomentenübertragung
mit dem Reibglied 92 am Reibglied 91 des Zahnrades 85 angepresst
wird. Zum Lösen
der Kupplung 90 ist eine Hülse 98 verschieblich
auf dem Wellenzapfen 79 angeordnet. Ein Ende der Hülse 98 ist
mit dem Federpaket 97 gekoppelt. Am anderen Ende der Hülse 98 greift
ein Mitnehmer 99 ein, der mit einem Linearaktor gekoppelt
ist, mit dem die Hülse 98 in
Richtung des Pfeiles 100 verschoben werden kann. Wird mit
der Hülse 98 das
Federpaket 97 zusammengedrückt, werden die Hebel 93, 94 entlastet,
so dass die Reibkräfte
zwischen den Reibgliedern 91, 92 aufgehoben sind.
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Parallel
zur Seitenwand 83 ist eine Hilfswand 101 angeordnet,
in der die verlängerten
Wellenzapfen 72, 81 gelagert sind. Parallel zu
dem Zahnräderzug
aus den Zahnrädern 84, 88, 85, 86 mit
der Kupplung 90 ist ein Reibradgetriebe vorgesehen, welches Reibräder 102 –104 umfasst,
die drehfest mit dem jeweiligen Wellenzapfen 77, 79, 81 verbunden
sind. Zum Kuppeln des Reibrades 103 mit den Reibrädern 102, 104 besitzt
das Reibrad 103 eine radial verstellbare Lauffläche 105.
Zum radialen Verstellen befindet sich unter der Lauffläche 105 ein
umlaufender Hydraulikkanal 106. Vom Hydraulikkanal 106 führt eine
Hydraulikleitung 107 zu einem Hydraulikzylinder 108,
der koaxial zum Wellenzapfen 79 in einer Nabe 109 des
Reibrades 103 ausgebildet ist. In dem Hydraulikkanal 106,
der Hydraulikleitung 107 und dem Hydraulikzylinder 108 befindet
sich Hydrauliköl,
welches mit einem Hydraulikkolben 110 komprimierbar ist.
Den Hydraulikkolben 110 bildet eine dichtend in der Nabe 109 sitzende
Schraube, die von Hand oder mit einem Aktor drehbar ist.
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Im
Druckbetrieb wird die Schraube 110 eingedreht, so dass
das Hydrauliköl
unter Druck gesetzt wird. Durch den Druck wird das Volumen des Hydraulikkanals 106 vergrößert und
die Lauffläche 105 nach außen bewegt.
Der Durchmesser der Lauffläche 105 wird
vergrößert, so
dass es zu einer Reibpaarung zwischen den Laufflächen der Reibräder 102–104 kommt.
Das vom Motor 69 in den Hauptantriebsräderzug eingespeiste Moment
M wird am Wellenzapfen 81 in die Drehmomente M1, M2 geteilt.
Der Betrag des über
die Reibräder 102–104 übertragenen Momentes
M2 ist mit der Schraube 110 einstellbar. Das Moment M2
kann gleich oder größer als
das Moment M1 eingestellt werden, welches über die Zahnräder 86, 85, 88, 84 und
die Kupplung 90 übertragen wird.
Damit wird die Kupplung 90 um den Momentenbetrag M2 entlastet.
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Beim
Umstellen der Druckmaschine vom Drucken auf einer Seite der Bogen 10 auf
beidseitiges Drucken wird die Drehstellung der Zahnräder 85, 88 zueinander
verstellt. Hierzu werden die Kupplung 90 und die Reibverbindungen
zwischen den Reibrädern 102–104 gelöst, indem
mit der Hülse 98 das
Federpaket komprimiert und die Stellschraube 110 ausgedreht
wird, so dass das Hydrauliköl
im Hydraulikkanal 106 drucklos ist und sich die Lauffläche 105 durch
Eigenelastizität
auf einen kleineren Durchmesser verringert.
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Gemäß 3 sind
zur Entlastung der Kupplung 90 zwischen den Zahnrädern 85, 88 im
Druckbetrieb ein Zahnradgetriebe aus Zahnrädern 111–114 und
eine Kupplung 115 vorgesehen. Die Zahnräder 86, 111 befinden
sich drehfest am Wellenzapfen 81. Die Zahnräder 85, 112 sind
drehfest am Wellenzapfen 79 angeordnet. Am Wellenzapfen 72 sind
die Zahnräder 84, 114 drehfest
angeordnet. Der Räderzug
aus den Zahnrädern 111–114 bildet
einen Drehmomentenbypass zu dem Räderzug aus den Zahnrädern 86, 85, 88, 84.
Die Zahnräder 88, 113 sind
axial verschieblich zu den Zahnrädern 85, 112 angeordnet.
Die Kupplungen 90, 115 enthalten paarweise Reibglieder 91, 92; 116, 117 an
den Zahnrädern 85, 88; 112, 113.
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Im
Druckbetrieb werden die Reibglieder 91, 92; 116, 117 durch
die Kraft eines Federpaketes 118 zusammengepresst, so dass
zwischen den Zahnrädern 85, 88 und 111, 113 eine
Drehmomentenübertragung
stattfindet. Die Drehmomente M1, M2 an den Kupplungen 90, 115 sind
vorzugsweise gleich groß.
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Zum
Umstellen der Druckmaschine vom Drucken auf eine Seite der Bogen 10 auf
beidseitiges Drucken werden die Kupplungen 90, 115 mit
einem hydraulischen Aktor gelöst,
indem das Federpaket 118 zusammengedrückt wird. Zwei koaxial auf
den Wellenzapfen 79 angeordnete Spannglieder 119, 120 bilden
eine Druckkammer 121 für
Hydrauliköl. Die
Stellglieder 119, 120 sind axial verschieblich
und weisen Flansche 122, 123 auf, die jeweils
an einem Bund 124, 125 an den Zahnrädern 88, 113 eingreifen. Von
der Druckkammer 121 führt
eine Leitung 126 zu einem Hydraulikzylinder 127.
Am Hydraulikzylinder 127 wirkt eine als Kolben ausgebildete
Stellschraube 128. Beim Eindrehen der Stellschraube 128 erhöht sich
der Druck in der Kammer 121, so dass sich die Spannglieder 119, 120 in
Richtung der Pfeile 129, 130 verschieben. Mit
den Flanschen 122, 123 werden die Zahnräder 88, 113 an
den Bunden 124, 125 mitgenommen, wobei das zwischen
den Bunden 124, 125 angeordnete Federpaket 118 komprimiert wird
und sich die Reibglieder 92, 117 von den Reibgliedern 91, 116 lösen. Die
Zahnräder 85, 88 bzw. 112, 113 können jetzt
in der Drehstellung zueinander verstellt werden.
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Für den Fall,
dass auf der Seite des Hauptantriebsräderzuges an der Seitenwand 83 kein
Bauraum zur Verfügung
steht, kann, wie in 4 dargestellt, zur Entlastung
der Kupplung 90 ein Bypassgetriebe mit einer Kupplung an
der Seitenwand 82 vorgesehen werden. Wie bereits zu 2 beschrieben, werden
die Reibglieder 91, 92 beim Drucken mit dem expandierten
Federpaket 97 zusammengepresst. Zum Lösen der Kupplung 90 wird
das Federpaket 97 komprimiert, indem die Hülse 98 mit
einem hydraulischen Aktor auf dem Wellenzapfen 79 in Richtung des
Zahnrades 85 verschoben wird. Der Aktor besteht aus einem
Arbeitszylinder 132, der dichtend auf dem Wellenzapfen 79 angeordnet
ist und axial verschieblich ist. Der Arbeitszylinder 132 ist
mit einer Platte 133 verschlossen, die sich in axialer
Richtung gegen ein Sicherungselement 134 am Wellenzapfen 79 abstützt. Zwischen
dem Arbeitszylinder 132 und der Platte 133 besteht
eine mit Hydrauliköl
gefüllte Druckkammer 135,
die über
Leitungen 136, 137 mit einem Stellventil 138 und
einer Hydraulikpumpe 139 verbunden ist. Zum Lösen der
Kupplung 90 wird das Ventil 138 geöffnet und
mit der Pumpe 139 die Kammer 135 unter Druck gesetzt.
Der Arbeitszylinder 132 bewegt sich in Richtung des Zahnrades 85 und nimmt
die Hülse 98 mit,
welche ein Zusammendrücken
des Federpaktes 97 bewirkt.
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Der
Aufbau auf der Seite der Seitenwand 83 wiederholt sich
auf der Seite der Seitenwand 82. Als Bypassgetriebe sind
an der Seitenwand 82 auf den Wellenzapfen 80, 78, 76 Zahnräder 140–142 drehfest angeordnet.
Koaxial zum Zahnrad 141 ist ein Zahnrad 143 verschieblich
und drehbar auf dem Wellenzapfen 78 angeordnet. An den
Zahnrädern 141, 143 befinden
sich Reibglieder 144, 145 der Kupplung 131.
Zum Betätigen
der Kupplung 131 sind Hebel 146, 147 in
Lagern 148, 149, ein Federpaket 150, eine
Hülse 151,
ein Arbeitszylinder 152, eine Platte 153, ein
Sicherungselement 154, Leitungen 155, 156,
ein Stellventil 157 und eine Hydraulikpumpe 158 vorgesehen.
Wie zu Kupplung 90 beschrieben, kann durch Unterdrucksetzen
der Druckkammer 159 die Kupplung 131 bei Bedarf
gelöst
werden.
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Beim
Drucken teilt sich das vom Motor 69 in den Hauptantriebsräderzug gespeiste
Moment M in die gleichgroßen
Momente M1, M2 an den Kupplungen 90, 131 auf,
so dass die Kupplungen 90, 131 mit geringem Platzbedarf
ausgeführt
werden können.
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5 zeigt
eine Variante mit einem Zugmittelgetriebe als Bypassgetriebe für die Kupplung 90. Hinsichtlich
Drehmomentenübertragung
und Betätigen
der Kupplung 90 gilt das zu 2 gesagte.
Das Bypassgetriebe besteht aus zwei Kegelscheibenpaaren 160, 161 auf
den Wellenzapfen 77, 81 und einer mit den Kegelscheibenpaaren 160, 161 zusammenwirkenden
endlosen Kette 162. Die wirksamen Durchmesser der Kegelscheibenpaare 160, 161 entsprechen
dem Durchmesser der Speichertrommel 31 und des Druckzylinders 33.
Jedes Kegelscheibenpaar 160, 161 besteht aus einer
drehfest mit den Wellenzapfen 70, 81 verbundenen
Kegelscheibe 163, 164 und einer axial verschieblichen
Kegelscheibe 165, 166. Die Abstände der
Kegelscheiben 163, 164; 165, 166 sind
durch Stellschrauben 167, 168; 169, 170 festgelegt.
Wenn mit den Stellschrauben 167–170 die Abstände stufenlos
verändert
werden, dann verändert
sich die kraftschlüssige
Drehmomentenübertragung
zwischen den Kegelscheibenpaaren 160, 161. Durch
eine stufenlose motorische oder manuelle Übersetzungsverstellung kann
der schlupfbedingte Drehzahlunterschied zwischen Antrieb und Abtrieb
kompensiert werden und das im Bypass zu übertragende Drehmoment M2 beliebig
eingestellt werden. Zum Vermeiden von Zahnflankenwechseln in den
Zahnrädern 87, 86, 85, 88, 84, 89 bleibt über die
Zahnräder
ein Mindestdrehmoment M1 erhalten. Bei geeignetem Zugmittel, wie
eine Schubgliederkette, können
beim Drucken im Bremsbetrieb auch negative Drehmomente übertragen
werden. Zum Lösen der
Antriebsverbindung zwischen den Kegelscheibenpaaren 160, 161 werden
die Kegelscheiben 163–166 auseinander
gefahren, so dass über
das Zugmittel 162 kein Moment mehr übertragen wird.
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Ein
Zugmittelgetriebe mit einem über
mehrere Umlenkrollen gelegten Zugmittel bietet die Möglichkeit,
durch gemeinsames Verschieben mindestens von zwei Umlenkrollen die
Phasenlage zwischen zwei Übertragungstrommneln
während
des Druckens einzustellen. Die Verschiebung kann zum Zwecke einer
Phasensteuerung motorisch eingeleitet werden.
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6 zeigt
eine Variante mit einem hydraulischen Bypass zur Kupplung 90 mit
geschlossenem Fluidkreis. Der Wellenzapfen 77 der Speichertrommel 31 ist
mit einer Hydraulikpumpe 171 gekoppelt. Der Wellenzapfen 81 des
Druckzylinders 33 ist mit einem Hydraulikmotor 172 mit
konstantem Schluckvolumen gekoppelt. Der Hydraulikmotor 172 steht über eine
Leitung 173 mit der Pumpe 171 in Verbindung. Ein
zweiter Ausgang der Pumpe 171 ist über eine Leitung 174 mit
einem zweiten Eingang des Motors 172 verbunden. Durch die
Anordnung in einem geschlossenen Kreis können Drehmomente in beiden Drehrichtungen übertragen
werden. Einstellbare Druckbegrenzungsventile 175, 176 in
den Leitungen 173, 174 schützen den Hydraulikkreis gegen Überlast
und begrenzen das maximal übertragbare
Drehmoment. Eine Speisepumpe 177 ist über Rückschlagventile 178, 179 an
die Leitungen 174, 173 angeschlossen. Mittels
der Speisepumpe 177 werden Leckageverluste im Hydraulikkreis
ausgeglichen.
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Fördert die
Pumpe 171 im Druckbetrieb mehr Ölvolumen als der Konstantmotor 172 aufnehmen kann,
dann erzeugt der Motor 172 ein antreibendes Drehmoment
M1, so dass das Drehmoment M1 im Zahnräderzug aus den Zahnrädern 84, 88, 85, 86 reduziert
wird. Die Drehmomentenaufteilung zwischen M1 und M2 ist mit der
Pumpe 171 beliebig einstellbar, wobei zum Vermeiden von
Flankenwechsel im Zahnräderzug
ein Mindestdrehmoment M1 aufrechterhalten wird.
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Im
Bremsbetrieb wird das Förder-
und Schluckvolumen der Pumpe 171 reduziert. Dadurch arbeitet
der Motor 172 im Pumpenbetrieb. Übersteigt das vom Motor 172 geförderte Volumen
das von der Pumpe 171 aufzunehmende Volumen, wird das überschüssige Volumen über ein
Druckbegrenzungsventil 175, 176 zu einem Tank 180 entspannt.
Dadurch wird ein Bremsmoment erzeugt.
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Bei
der Variante nach 7 ist parallel zur Kupplung 90 ein
hydraulischer Bypass mit offenem Fluidkreis vorgesehen. Eine Verstellpumpe 181 ist mit
den Wellenzapfen 77 der Speichertrommel 31 gekoppelt.
Die Pumpe 181 steht über
eine Leitung 182 mit einem Konstantmotor 183 in
Verbindung, dessen Antriebswelle mit dem Wellenzapfen 81 gekoppelt
ist. Durch die Anordnung im offenen Kreis können Drehmomente nur in einer
Drehrichtung übertragen
werden. Ein einstellbares Druckbegrenzungsventil 184 in der
Leitung 182 schützt
gegen Überlast.
Auf der Förderseite
ist der Motor 183 über
ein Druckbegrenzungsventil 185 mit einem Tank 186 verbunden.
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Fördert die
Pumpe 181 im Druckbetrieb der Druckmaschine mehr Ölvolumen
als der Motor 183 aufnehmen kann, erzeugt der Motor 183 ein
antreibendes Moment M2 und das Drehmoment M1 im parallelen Räderzug wird
reduziert. Diese Drehmomentenaufteilung ist mittels der Pumpe 181 beliebig
einstellbar. Um Zahnflankenwechsel zu vermeiden, wird im Räderzug ein
Mindestdrehmoment M1 aufrechterhalten.
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Im
Bremsbetrieb wird das Fördervolumen der
Pumpe 181 reduziert, so dass der Motor 183 im Pumpenbetrieb
arbeitet. Mit dem einstellbaren Druckbegrenzungsventil 185 wird
auf der Förderseite des
Motors 183 Druck aufgebaut zum Tank 186 hin entspannt.
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Alternativ
kann anstelle der Verstellpumpe 181 eine im Fördervolumen
konstante Pumpe eingesetzt werden, die auf den Konstantmotor 183 so
abgestimmt ist, dass durch Anstauen des überschüssigen Fördervolumens mit dem Druckbegrenzungsventil 184 ein
gewünschtes
Drehmnoment am Motor 183 erzeugt wird.
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- 1–8
- Druckwerk
- 9
- Lackwerk
- 10
- Bogen
- 11
- Stapel
- 12
- Anleger
- 13
- Saugkopf
- 14
- Bändertisch
- 15
- Schwinggreifer
- 16–49
- Übertragungstrommeln
- 59–57
- Übertragungszylinder
- 58–65
- Formzylinder
- 67,
68
- Greiferanordnung
- 69
- Motor
- 70
- Getriebe
- 71
- Ausleger
- 72
- Kettengreifersystem
- 73
- Stapel
- 74
- Kupplungsanordnung
- 75
- Steuereinrichtung
- 76–81
- Wellenzapfen
- 82,
83
- Seitenwand
- 84–89
- Zahnrad
- 90
- Kupplung
- 91,
92
- Reibglied
- 95,
96
- Lager
- 97
- Federpaket
- 98
- Hülse
- 99
- Mitnehmer
- 100
- Pfeil
- 101
- Hilfswand
- 102–104
- Reibrad
- 105
- Lauffläche
- 106
- Hydraulikkanal
- 107
- Hydraulikleitung
- 108
- Hydraulikzylinder
- 109
- Nabe
- 110
- Hydraulikkolben
- 111–114
- Zahnrad
- 115
- Kupplung
- 116,
117
- Reibglied
- 118
- Federpaket
- 119,
120
- Spannglied
- 121
- Druckkammer
- 122,
123
- Flansch
- 124,
125
- Band
- 126
- Leitung
- 127
- Hyraulikzylinder
- 128
- Steckschraube
- 129,
130
- Pfeil
- 131
- Kupplung
- 132
- Arbeitszylinder
- 133
- Platte
- 134
- Sicherungselement
- 135
- Druckkammer
- 136,
137
- Leitung
- 138
- Steckventil
- 139
- Pumpe
- 140–143
- Zahnrad
- 143,
145
- Reibglied
- 146,
147
- Hebel
- 148,
149
- Lager
- 150
- Federpaket
- 151
- Hülse
- 152
- Arbeitszylinder
- 153
- Platte
- 154
- Sicherungselement
- 155,
156
- Leitung
- 157
- Stellventil
- 158
- Hydraulikpumpe
- 159
- Druckkammer
- 160,
161
- Kegelscheibenpaar
- 162
- Kette
- 163–166
- Kegelscheibe
- 167–170
- Stellschraube
- 171
- Hydraulikpumpe
- 172
- Hydraulikmotor
- 173,
174
- Leitung
- 175,
176
- Druckbegrenzungsventil
- 178,
179
- Rückschlagventil
- 180
- Tank
- 181
- Verstellpumpe
- 182
- Leitung
- 183
- Konstantmotor
- 184,
185
- Druckbegrenzungsventil
- 186
- Tank