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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein 1. Sicherheits- und/oder Wertdokument mit
einem Sicherheitselement, wobei das Sicherheitselement zumindest
zwei verschiedene Sicherheitsmerkmale ausgewählt aus der
Gruppe bestehend aus "Hologramm, Lasergravur, Druckmotiv, Fluoreszenzmotiv,
Lumineszenzmotiv, diffraktives Motiv und Optical Variable Ink (OVI) Motiv"
enthält, ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Sicherheits-
und/oder Wertdokuments, sowie ein Verfahren zur Validierung eines
solchen Sicherheits- und/oder Wertdokuments.
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Hintergrund der Erfindung und Stand der
Technik.
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Sicherheitselemente
dienen dazu, ein Sicherheits- und/oder Wertdokument gegen Fälschung oder
Kopieren zu sichern. Typischerweise hat ein Sicherheits- und/oder
Wertdokument mehrere verschiedene Sicherheitselemente und wird nur
dann als valide akzeptiert, wenn alle Sicherheitselemente vorhanden
sind.
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Eine
lange bekannte Art eines Sicherheitsmerkmales ist die drucktechnisch
hergestellte Guilloche. Hierbei handelt es sich um ein sehr feines
Linienmuster, welches nur unter hohem drucktechnischen Aufwand reproduziert
werden kann.
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Eine
andere Art eines Sicherheitsmerkmales wird im Wege der Lasergravur
hergestellt. Hierfür enthält ein Sicherheits-
und/oder Wertdokument eine Sicherheitsmerkmalschicht mit einem Material,
welches Licht der Wellenlänge eines Lasers absorbiert, wobei
die bei der Absorption des Laserlichtes in Wärme umgewandelte
Energie zu einer Zersetzung und/oder Verfärbung des Materials
führt, die mit dem Auge ersichtlich ist. Ein Laserstrahl
kann dabei beispielsweise mittels einer Spiegelanordnung über
die Sicherheitsmerkmalschicht gefahren werden, wodurch sich Linien,
Muster, aber auch Flächen erzeugen lassen. Die Lasergravur
kann dabei auch in einer Sicherheitsmerkmalschicht erfolgen, die
von weiteren Schichten überschichtet ist, sofern die weiteren Schichten
das Laserlicht nicht oder nur geringfügig absorbieren.
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Eine
weitere Art eines Sicherheitsmerkmales ist das Hologramm. Die Herstellung
eines Volumenhologramms ist beispielsweise in der Literaturstelle
EP 0 896 260 A2 beschrieben.
Prägehologramme werden dadurch hergestellt, dass eine holographische
Struktur beispielsweise mittels fototechnischer Prozesse auf einer
Matrize abgebildet wird, die Matrize dann einem chemischen Prozess
unterworfen wird, wobei die holographische Struktur als Topographie
ausgebildet wird, und wobei mittels der Matrize beispielsweise in
einer Kunststoffschicht durch Druck und/oder Temperatureinwirkung
die holographische Topographie auf die Kunststoffschicht übertragen wird.
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Eine
weitere Art eines Sicherheitsmerkmales ist das Lumineszenzmotivs.
Hierbei wird eine graphische Struktur mittels eine zur Lumineszenz
(Fluoreszenz oder Phosphoreszenz) befähigten Stoffes erzeugt.
Unter Anregung mit Licht, beispielsweise UV-Licht, luminesziert
der Stoff und das Motiv wird erkennbar (wenn ohne Bestrahlung nicht
erkennbar) bzw. wird als lumineszierend erkennbar (wenn ohne Bestrahlung
erkennbar, beispielsweise anhand der Farbe).
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Aus
der Praxis, beispielsweise von einem 50,– Euro Schein,
ist ein Sicherheitselement bekannt, wobei verschiedene Schichten
Sicherheitsmerkmale aufweisen, welche registergenau aufeinander
positioniert sind und deren graphische Strukturen aneinander anschließen.
Es handelt sich um die auf der Vorderseite links oben im Durchlicht
erkennbare Wertigkeit "50". Im Auflicht sind auf beiden Seiten nur
komplementäre Teile der "50" zu erkennen. Dabei sind die
beiden Sicherheitsmerkmale mit der gleichen Technik, nämlich
der Drucktechnik, hergestellt.
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Beispielsweise
aus der Literaturstelle
DE
39 32 505 C2 ist ein Sicherheits- und/oder Wertdokument
des eingangs genannten Aufbaus bekannt, wobei im Rahmen der Sicherheitsmerkmale
verschiedene Techniken, beispielsweise Hologramme und Lasergravuren,
miteinander kombiniert sind. Beispielsweise wird mittels Lasergravur
ein individueller Zeichensatz in ein Hologramm hinein geschrieben.
Dabei liegen die beiden Sicherheitsmerkmale in der Regel in ein
und derselben Schicht und stellen im übrigen stets voneinander
unabhängige graphische Strukturen dar.
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Mit
erhöhtem technischen Aufwand sind die insofern bekannten
Sicherheits- und/oder Wertdokumente nachbildbar.
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Technisches Problem der Erfindung
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Der
Erfindung liegt daher das technische Problem zu Grunde, ein Sicherheitselement
eines Sicherheits- und/oder Wertdokument anzugeben, welches nicht
oder nur unter extremen technischen Aufwand nachbildbar ist.
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Definitionen
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Der
Begriff der verschiedenen Sicherheitsmerkmale bezeichnet Sicherheitsmerkmale,
welche mit verschiedenen Technologien hergestellt sind. Beispielsweise
alle Drucktechniken für nicht fluoreszierende Tinten werden
hierbei als eine Technologie bezeichnet. Alle Drucktechniken für
fluoreszierende Tinten sind ebenfalls eine (von den vorstehenden Drucktechniken
verschiedene) Technologie. Gleiches gilt für alle Holographietechniken.
Verschiedene Sicherheitsmerkmale sind beispielsweise die folgenden
Kombinationen: Hologramm/Druckmotiv, Hologramm/Fluoreszenzmotiv,
Hologramm/Lasergravur, Druckmotiv/Lasergravur, Druckmotiv/Fluoreszenzmotiv
oder Lasergravur/Fluoreszenzmotiv. Sinngemäß Entsprechendes
gilt, wenn drei verschiedene Sicherheitsmerkmale eingerichtet sind,
dann handelt es sich beispielsweise um die Kombinationen Hologramm/Druckmotiv/Lasergravur,
Hologramm/Druckmotiv/Fluoreszenzmotiv, oder Druckmotiv/Lasergravur/Fluoreszenzmotiv.
Im Falle von vier verschiedenen Sicherheitsmerkmalen wäre
dies beispielsweise die Kombination Hologramm/Druckmotiv/Lasergravur/Fluoreszenzmotiv.
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Ein
Sicherheitselement ist aus der Kombination mehrerer verschiedener
Sicherheitsmerkmale gebildet.
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Als
graphische Struktur sind beispielsweise Linien, Zeichen, oder Flächenmuster
oder Teile hiervon bezeichnet. Im Falle der Linien kann die Linienbreite
im Bereich von 0,001 mm bis 1 mm liegen, vorzugsweise liegt sie
im Bereich von 0,01 mm bis 0,02 mm. Zeichen können beispielsweise
alphanumerische Zeichen, wie Zahlen oder Buchstaben sein. Flächenmuster
sind insgesamt in der Regel einheitliche flächige Konstrukte
mit definierter Form, wie beispielsweise Kreis, Rechteck, Quadrat,
Ellipse, Kreissegment, Ring, Ringsegment, usw..
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Graphische
Strukturen bilden dann eine graphische Gesamtdarstellung, wenn die
verschiedenen Sicherheitselemente jeweils graphische Strukturen sind,
die in Verbindung miteinander eine graphische Gesamtdarstellung
bilden. So können die verschiedenen Sicherheitselemente
komplementär zueinander sein. Beispielsweise kann ein erstes
Sicherheitselement eine erste Teillinie und ein zweites Sicherheitselement
eine zweite Teillinie bilden, wobei beide Teillinien dann auf Grund
des komplementären Verhältnisses eine Gesamtlinie
bilden. Dies kann beispielsweise im Rahmen eines Linienmusters,
z. B. eines Guillochenmusters, eingerichtet sein, wobei dann ein
erstes Sicherheitselement einen ersten Teil des Linienmusters bildet
und das zweite Sicherheitselement einen zweiten Teil des Linienmusters.
Ein anderes Beispiel ist die Ausbildung zueinander komplementärer
Teilzeichen für verschiedene Sicherheitselemente, welche
zusammen ein Zeichen, beispielsweise einen Buchstaben oder eine
Zahl bilden. In diesen Fällen schließen die graphischen
Strukturen aneinander an, wobei natürlich auch zumindest teilweise Überlappungen
möglich sind, ebenso wie mit dem menschlichen Auge nicht
unmittelbar erkennbare Lücken zwischen den graphischen
Strukturen. Ein graphische Gesamtdarstellung umfasst schließlich
die flächige Unterlegung eines Linienmusters oder eines
Zeichens. Dann überlagern die verschiedenen Sicherheitsmerkmale
einander.
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Eine
graphische Gesamtdarstellung ist eine vorgegebene graphische Darstellung,
welche sich aus den graphischen Strukturen der verschiedenen Sicherheitsmerkmale
insgesamt ergibt. Die graphische Gesamtdarstellung bildet das Sicherheitselement.
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Ein
Sicherheitselement ist eine bauliche Einheit, welche zumindest ein
Sicherheitsmerkmal umfasst. Ein Sicherheitselement kann eine selbstständige
bauliche Einheit sein, die mit einem Sicherheits- und/oder Wertdokument
verbunden, beispielsweise aufgeklebt, werden kann. Es kann sich
aber auch um einen integralen Bestandteil eines Sicherheits- und/oder
Wertdokuments handeln. Ein Beispiel für ersteres ist beispielsweise
ein holographischer Aufkleber. Ein Beispiel für letzteres
ist eine im Rahmen einer Schichtstruktur eines Sicherheits- und/oder Wertdokuments
integrierte Schicht mit einem Sicherheitsmerkmal.
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Ein
Sicherheits- und/oder Wertdokument ist typischerweise aufgebaut
mit einem flächigen Substrat, auf dessen einer Seite oder
dessen beiden Seiten zumindest eine Schicht, beispielsweise eine Druckschicht,
aufgebracht ist. Als Materialien für ein Substrat kommen
alle fachüblichen Werkstoffe auf Papier- und/oder Kunststoff
in Frage. Das Substrat ist nicht notwendigerweise aus einer Schicht
gebildet, sondern kann seinerseits aus einer Mehrzahl von Schichten,
beispielsweise Folien (laserfähig, nicht-laserfähig,
opak, Inlay mit Chip, usw.) aufgebaut sein. Es kann auch transparent
oder transluzent sein, oder ein transparentes oder transluzentes
Fenster aufweisen. Im Falle eines mehrschichtigen Substrates kann die
Verbindung der verschiedenen Substratschichten miteinander im gleichen
Zuge wie die Verbindung mit erfindungsgemäß auf
das Substrat aufgebrachten Schichten erfolgen, beispielsweise in
einem einzigen Laminierschritt.
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Ein
graphische Struktur oder graphische Gesamtdarstellung ist individualisierend,
wenn sie für verschiedene Sicherheits- und/oder Wertdokumente des
gleichen Typs verschieden ist. Hierbei können für Sicherheits-
und/oder Wertdokument des gleichen Typs Untergruppen gebildet sein,
bei welchen die graphische Struktur oder graphische Gesamtdarstellung
gleich ist und sich lediglich zwischen den Untergruppen unterscheiden.
Beispiele für solche graphische Strukturen oder graphische
Gesamtdarstellungen sind Darstellungen des Namens des Inhabers eines
Sicherheits- und/oder Wertdokuments, der Seriennummer eines Sicherheits-
und/oder Wertdokuments, des Wohnsitzes eines Inhabers eines Sicherheits-
und/oder Wertdokuments, usw.
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Eine
graphische Struktur oder graphische Gesamtdarstellung ist nicht-individualisierend
bzw. statisch, wenn sie für alle Sicherheits- und/oder
Wertdokumente des gleichen Typs gleich ist. Beispiele hierfür
sind Wappen, Siegel, Hoheitszeichen, Guillochenmuster, Währungsangaben,
Nationalitätsangaben, etc.
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Eine
graphische Struktur oder graphische Gesamtdarstellung kann ausschließlich
maschinenerkennbar bzw. maschinenlesbar, oder maschinenerkennbar
bzw. maschinenlesbar und durch Inaugenscheinnahme erkennbar sein.
Ein Beispiel für ersteres ist ein Barcode. Ein Beispiel
für letzteres ist eine alphanumerische Zeichenfolge.
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Zwei
Schichten eines Sicherheits- und/oder Wertdokuments sind registergenau übereinander
angeordnet, wenn die graphischen Strukturen verschiedener Sicherheitsmerkmale,
die in verschiedenen Schichten angeordnet sind, eine vorgegebene
Gesamtdarstellung ergeben.
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Grundzüge
der Erfindung und bevorzugte Ausführungsformen.
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Zur
Lösung dieses technischen Problems lehrt die Erfindung,
dass jedes Sicherheitsmerkmal jeweils eine graphische Struktur aufweist,
wobei die graphischen Strukturen verschiedener Sicherheitsmerkmale
graphisch aneinander, in verschiedenen Schichten oder der gleichen
Schicht des Sicherheits- und/oder Wertdokuments angeordnet, anschließen, oder
einander, in verschiedenen Schichten des Sicherheits- und/oder Wertdokuments
angeordnet, überlagern und wobei die graphischen Strukturen
der verschiedenen Sicherheitsmerkmale eine graphische Gesamtdarstellung
und somit das Sicherheitselement bilden.
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Hierbei
bestehen verschiedene Möglichkeiten der Ausbildung. Beispielsweise
können die graphischen Strukturen verschiedener Sicherheitsmerkmale
Linien sein, wobei Linienenden verschiedener Sicherheitsmerkmale
aneinander anschließen oder einander vorzugsweise parallel
verlaufend überlagern. Beispiele hierfür sind
Linien eines Linienmusters, wie z. B. einer Guilloche, oder Linien
eines alphanumerischen Zeichens. Die graphische Struktur eines ersten
Sicherheitsmerkmals kann aber auch eine flächige Struktur
aufweisen, wobei die graphische Struktur eines zweiten Sicherheitsmerkmals eine
Linie aufweist und wobei die graphischen Strukturen des ersten Sicherheitsmerkmals
und des zweiten Sicherheitsmerkmals einander überlagern.
Beispiel hierfür ist ein flächig unterlegtes Linienmuster, wie
z. B. einer Guilloche oder eines alphanumerischen Zeichens.
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Das
Sicherheits- und/oder Wertdokument kann eine Mehrzahl von Schichten
aufweisen, wobei verschiedene Sicherheitsmerkmale in verschiedenen Sicherheitsmerkmalschichten
angeordnet sind. Dann können die verschiedenen Sicherheitsmerkmale
in unmittelbar benachbarten verschiedenen Sicherheitsmerkmalschichten
oder in verschiedenen Sichewrheitsmerkmalschichten, welche durch
zumindest eine Zwischenschicht getrennt sind, angeordnet sein.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Sicherheitsmerkmal eine Lasergravur oder ein Druckmotiv
und das zweite Sicherheitsmerkmal ein Hologramm ist.
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Weiterhin
bevorzugt ist es, wenn das Sicherheits- und/oder Wertdokument den
folgenden Schichtaufbau aufweist: ein Substrat, optional eine auf
einer Hauptfläche des Substrates angeordnete erste Zwischenschicht,
eine auf einer Hauptfläche des Substrates oder auf der
obersten Zwischenschicht angeordnete erste Sicherheitsmerkmalschicht
mit dem ersten Sicherheitsmerkmal, optional eine auf der Sicherheitsmerkmalschicht
mit dem ersten Sicherheitsmerkmal angeordnete zweite Zwischenschicht,
eine auf der ersten Sicherheitsmerkmalschicht oder auf der zweiten
Zwischenschicht angeordnete zweite Sicherheitsmerkmalschicht mit dem
zweiten Sicherheitsmerkmal und optional eine Deckschicht. Dabei
versteht es sich, dass die oberhalb der ersten Sicherheitsmerkmalschicht
angeordneten weiteren Schichten jedenfalls in den über
den graphischen Strukturen des ersten Sicherheitsmerkmals angeordneten
Bereichen transparent ist.
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Im
Rahmen der Erfindung kann das Sicherheitselement bzw. die graphische
Gesamtdarstellung in der Aufsicht und/oder in der Durchsicht erkennbar sein.
In ersteren Falle kann mit einem nicht-transparenten Substrat gearbeitet
werden. Soll das Sicherheitselement (auch) in der Durchsicht erkennbar sein,
so sollte das Substrat unterhalb des Sicherheitselementes transparent
oder transluzent sein oder unterhalb des Sicherheitselementes ein
transparentes oder transluzentes Fenster aufweisen. Im Falle, dass
das Substrat transparent oder transluzent ist oder ein solches Fenster
aufweist, kann abweichend von dem vorstehend beschriebenen Schichtaufbau
auch vorgesehen sein, dass die optionale zweite Zwischenschicht,
die zweite Sicherheitsmerkmalschicht und ggf. eine zweite Deckschicht
auf einer der ersten Sicherheitsmerkmalschicht gegenüber
liegenden Hauptfläche des Substrates angeordnet sind.
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Im
Rahmen der Erfindung können die erste Zwischenschicht und/oder
die zweite Zwischenschicht und/oder die Deckschicht aus mehreren
Teilschichten aufgebaut sein.
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Eine
bevorzugte Variante der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass
das erste Sicherheitsmerkmal eine Lasergravur oder ein Druckmotiv
und das zweite Sicherheitsmerkmal ein Hologramm ist. Dabei kann
das Hologramm ausgewählt sein aus der Gruppe bestehend
aus "Volumenhologramme, Prägehologramme, Transparent Kinegram
Overlay, Kinegrame und Zero Order Gratings". Das Druckmotiv kann
ein Linienmuster, insbesondere eine Guilloche, oder ein alphanumerisches
Zeichen oder ein Teil hiervon sein.
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Als
Sicherheits- und/oder Wertdokumente kommen in Frage Personalausweise,
Reisepässe, ID-Karten, Zugangskontrollausweise, Visa, Steuerzeichen,
Tickets, Führerscheine, Kraftfahrzeugpapiere, Banknoten,
Schecks, Postwertzeichen, Kreditkarten, Chipkarten und Haftetiketten.
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Die
Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zur Herstellung eines
erfindungsgemäßen Sicherheits- und/oder Wertdokuments
mit den folgenden Verfahrensstufen: a) ein Substrat wird optional mit
einer ersten Zwischenschicht beschichtet, b) auf das Substrat oder
die erste Zwischenschicht wird eine erste Sicherheitsmerkmalschicht
aufgebracht, c) auf die erste Zwischenschicht oder die erste Sicherheitsmerkmalschicht
wird optional eine zweite Zwischenschicht aufgebracht, d) auf die
erste Sicherheitsmerkmalschicht oder die zweite Zwischenschicht
wird eine zweite Sicherheitsmerkmalschicht aufgebracht, e) auf die
zweite Sicherheitsmerkmalschicht wird optional eine Deckschicht
aufgebracht, wobei die Stufen a) bis e) gleichzeitig oder nacheinander
ausgeführt werden können, wobei entweder ein erstes
Sicherheitsmerkmal bereits in der Stufe b) in der ersten Sicherheitsmerkmalschicht enthalten
ist oder an Stufe d) oder e) anschließend in die erste
Sicherheitsmerkmalschicht eingebracht wird, und/oder wobei entweder
ein zweites Sicherheitsmerkmal bereits in der Stufe d) in der zweiten
Sicherheitsmerkmalschicht enthalten ist oder an die Stufe d) oder
e) anschließend in die zweite Sicherheitsmerkmalschicht
eingebracht wird. Dabei handelt es sich bei dem Einbringen eines
Sicherheitsmerkmales nach Stufe d) oder e) beispielsweise um eine
Lasergravur. Es versteht sich dann, dass die der Schicht mit der Lasergravur überlagerten
Schichten für das Licht des Lasers durchlässig
sind.
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Im
Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es
wichtig anzumerken, dass die verschiedenen Stufen des Aufbringens
von Schichten und deren Verbindung miteinander in einem Zuge erfolgen kann,
beispielsweise im Wege des Laminierens der aufeinander auf das Substrat
gelegten Schichten. Selbstverständlich ist aber auch das
subsequente Aufbringen und Verbinden der Schichten möglich.
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Im
einzelnen bestehen verschieden Möglichkeiten der Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Das
erste Sicherheitsmerkmal kann bereits in Stufe b) in der ersten
Sicherheitsmerkmalschicht und das zweite Sicherheitsmerkmal bereits
in Stufe d) in der zweiten Sicherheitsmerkmalschicht enthalten sein.
Dann wird die zweite Sicherheitsmerkmalschicht in Stufe d) registergenau,
bezogen auf die erste Sicherheitsmerkmalschicht, aufgebracht. Dies kann
dadurch erfolgen, dass vor der Stufe d) die Position und Ausrichtung
des ersten Sicherheitsmerkmales auf dem Sicherheits- und/oder Wertdokument mittels
optischer Erfassungsmittel bestimmt werden, wobei die optischen
Erfassungsmittel mit einer Steuervorrichtung zur Positionierung
der zweiten Sicherheitsmerkmalschicht verbunden sind, und wobei
die Steuervorrichtung in der Stufe d) mit der Maßgabe angesteuert
wird, dass die Positionierung der zweiten Sicherheitsmerkmalschicht
registergenau erfolgt. Optische Erfassungsmittel können
beispielsweise eine CCD-Kamera umfassen. Die Steuervorrichtung erkennt
anhand der Signale der CCD-Kamera die Position und Ausrichtung des
ersten Sicherheitsmerkmals bzw. dessen graphischer Struktur in Bezug
auf die CCD-Kamera und steuert die Steuervorrichtung, beispielsweise
einen Roboterarm, mit Koordinatensignalen an.
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Das
erste Sicherheitsmerkmal kann aber auch in der Stufe b) nicht in
der ersten Sicherheitsmerkmalschicht und das zweite Sicherheitsmerkmal in
der Stufe d) in der zweiten Sicherheitsmerkmalschicht angebracht
sein. Dann wird anschließend an die Stufe d) oder e) das
erste Sicherheitsmerkmal in die erste Sicherheitsmerkmalschicht
registergenau eingebracht, beispielsweise durch Lasergravur. Dies kann
dadurch erfolgen, dass anschließend an Stufe d) zunächst
die Position und Ausrichtung des zweiten Sicherheitsmerkmales, beispielsweise
eines Hologrammes, auf dem Sicherheits- und/oder Wertdokument mittels
optischer Erfassungsmittel bestimmt werden, wobei die optischen
Erfassungsmittel mit einer Steuervorrichtung zur Steuerung von Mitteln
zur Einbringung des ersten Sicherheitsmerkmales verbunden sind,
und wobei die Steuervorrichtung dann mit der Maßgabe angesteuert
wird, dass die Einbringung des ersten Sicherheitsmerkmales in der
ersten Sicherheitsmerkmalschicht registergenau erfolgt. Im Falle
der Lasergravur zur Einbringung des ersten Sicherheitsmerkmales
umfasst die Steuervorrichtung dann beispielsweise eine in zwei Raumdimensionen verschwenkbares
Spiegelsystem, mit welchen der Laserstrahl innerhalb der Hauptebene
der ersten Sicherheitsmerkmalschicht beliebig positionierbar ist. Umgekehrt
kann das zweite Sicherheitsmerkmal in der Stufe d) nicht in der
zweiten Sicherheitsmerkmalschicht und das erste Sicherheitsmerkmal
in der Stufe b) in der ersten Sicherheitsmerkmalschicht angebracht
sein, wobei anschließend an die Stufe d) oder e) das zweite
Sicherheitsmerkmal in die zweite Sicherheitsmerkmalschicht registergenau
eingebracht wird. Dann gilt das Vorstehende analog.
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Die
Erfindung betrifft schließlich ein Verfahren zur Verifizierung
eines erfindungsgemäßen Sicherheits- und/oder
Wertdokuments, wobei zunächst die Anwesenheit sowohl des
ersten Sicherheitsmerkmales und des zweiten Sicherheitsmerkmales
geprüft wird, wobei bei positivem Ergebnis dieser Prüfung
die registergenaue Positionierung des ersten Sicherheitsmerkmales
und des zweiten Sicherheitsmerkmales zueinander geprüft
wird, und wobei bei positivem Ergebnis der Prüfung der
registergenauen Positionierung das Sicherheits- und/oder Wertdokument
als valide eingestuft wird. Die Prüfung kann im einfachsten
Falle durch Inaugenscheinnahme erfolgen. So ist es beispielsweise
erkennbar, wenn bei einer Fälschung durch nicht registergenaue
Positionierung der beiden Sicherheitsmerkmalschichten Linien eines
Linienmusters Stufen, Lücken oder Knicke aufweisen. Selbstverständlich
kann diese Prüfung auch durch maschinelle Mittel, beispielsweise
mittels einer Kamera, erfolgen, wobei dann durch einen Prozessor das
gemessene Muster mit dem abgespeicherten vorgegebenen Muster verglichen
wird. Ist eine der beiden vorstehenden Prüfungen negativ,
so wird das Sicherheits- und/oder Wertdokument als invalide verworfen.
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Im
Rahmen der Erfindung können das erste Sicherheitsmerkmal
und das zweite Sicherheitsmerkmal individualisierend oder statisch
sein. Ebenso kann das erste Sicherheitsmerkmal individualisierend
und das zweite Sicherheitsmerkmal statisch sein, oder umgekehrt.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich Ausführungsbeispiele
darstellenden Figuren näher erläutert. Es zeigen:
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1:
im Querschnitt den Schichtaufbau eines erfindungsgemäßen
Sicherheits- und/oder Wertdokuments in einer ersten Variante,
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2:
im Querschnitt den Schichtaufbau eines erfindungsgemäßen
Sicherheits- und/oder Wertdokuments in einer zweiten Variante,
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3:
Aufsicht auf ein erfindungsgemäßes Sicherheits-
und/oder Wertdokument,
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4:
Aufsicht nur auf eine zweite Sicherheitsmerkmalschicht des Gegenstandes
der 3,
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5:
Aufsicht nur auf eine erste Sicherheitsmerkmalschicht des Gegenstandes
der 3, und
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6:
eine, schematische Darstellung einer Vorrichtung zur registergenauen
Auf- oder Einbringung einer graphischen Struktur.
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In
der 1 erkennt man ein Sicherheits- und/oder Wertdokument
mit einem Substrat 2, auf welchem eine erste Zwischenschicht 3,
eine erste Sicherheitsmerkmalschicht 4, eine zweite Sicherheitsmerkmalschicht 5 und
eine Deckschicht 6 aufgebracht sind. Die erste Sicherheitsmerkmalschicht 4 enthält
als Sicherheitsmerkmal eine erste graphische Struktur 7,
welche im Wege der Lasergravur erzeugt worden ist. Die zweite Sicherheitsmerkmalschicht 5 enthält
als Sicherheitsmerkmal eine zweite graphische Struktur 8,
welche beispielsweise als Hologramm ausgebildet ist. Die Herstellung
kann dabei dadurch erfolgend, dass die dargestellt Schichtfolge zunächst
hergestellt wird und dann die erste graphische Struktur 7 mittels
eines Lasers in die erste Sicherheitsmerkmalschicht eingebracht
wird. Dazu wird zunächst die zweite graphische Struktur 8 beispielsweise mittels
einer Lichtquelle und einer Kamera bei definierter Beleuchtung erfasst.
Die dadurch ermittelte Position der zweiten graphischen Struktur 8 wird
zur Steuerung eines Lasers genutzt, so dass die erste graphische
Struktur 7 registergenau zur zweiten graphischen Struktur 8 in
die erste Sicherheitsmerkmalschicht 4 eingebracht wird.
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In
der 2 ist eine Variante dargestellt, wobei die erste
Sicherheitsmerkmalschicht 4 mit der Lasergravur (oder einem
Druckmotiv) direkt auf dem Substrat 2 angeordnet ist. Hieran
schließt sich optional eine zweite Zwischenschicht 9 an.
Hierauf ist die zweite Sicherheitsmerkmalschicht 5 mit
dem Hologramm angeordnet. Die Herstellung kann dadurch erfolgen,
dass die erste graphische Struktur 7 mit der Aufbringung
der ersten Sicherheitsmerkmalschicht 4 (beispielsweise
als Druckmotiv) oder unmittelbar hiernach (beispielsweise als Lasergravur)
angebracht wird. Dann kann optional eine optische Erfassung der
Position und Ausrichtung der ersten graphischen Struktur 7 erfolgen
und sodann erfolgt die registergenaue Aufbringung der zweiten Sicherheitsmerkmalschicht 5 mit
dem Hologramm, beispielsweise durch Aufkleben.
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Einer
vergleichenden Betrachtung der 3 bis 5 ist
die registergenaue Stapelung der ersten Sicherheitsmerkmalschicht 4 und
der zweiten Sicherheitsmerkmalschicht 5 entnehmbar. Insbesondere erkennt
man, dass die Linien der ersten graphischen Struktur 7 und
der zweiten graphischen Struktur 8 exakt aneinander anschließen.
Den Figuren entnimmt man aber auch eine dritte graphische Struktur 10 und eine
vierte graphische Struktur 11, wobei erstere ein auf einem
Kreis angeordneter Schriftzug und letztere eine Ringsegmentfläche
mit einer Ringbreite von zumindest der Höhe des Schriftzuges,
welche in Längsrichtung zum Schriftzug zentriert ist, ist.
Mit den graphischen Strukturen 7, 8 bzw. 10, 11 ist
jeweils ein Sicherheitselement 12 gebildet.
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In
beiden Fällen erkennt das menschliche Auge ohne weiteres,
wenn die erste Sicherheitsmerkmalschicht 4 und die zweite
Sicherheitsmerkmalschicht 5 nicht registergenau übereinander
liegen, da dann die Linien Unterbrechungen oder Knicke aufweisen
und der Schriftzug nicht mittig in der Ringfläche verläuft.
So lassen sich Fälschungen leicht erkennen und verwerfen.
Echte Sicherheits- und/oder Wertdokumente werden dagegen sofort
erkannt und als valide akzeptiert.
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Für
Zwischenschichten 3, 5 und/oder Deckschichten 6 kommen
alle fachüblichen Materialien in Frage. Dabei handelt es
sich typischerweise um Polymermaterialien, welche transparent sind.
Auch die Sicherheitsmerkmalschichten 4, 5 sind
in Bereichen außerhalb der graphischen Strukturen 7, 8, 10, 11 in der
Regel transparent, jedenfalls in jenen Bereichen, in welchen eine
graphische Struktur einer unterliegenden Sicherheitsmerkmalschicht 4 oder
des Substrates 2 angeordnet ist.
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In
der 6 erkennt man eine Vorrichtung zur registergenauen
Auf- oder Einbringung einer graphischen Struktur 7, 8, 10, 11.
Man erkennt optische Erfassungsmittel 13, mit welchen das
Substrat 2 mit darauf angebrachter erster und/oder zweiter
Sicherheitsmerkmalschicht 4, 5 aufgenommen wird,
wobei in einer der Sicherheitsmerkmalschichten 4, 5 eine erste
graphische Struktur 7 eingebracht ist, jedoch die zweite
Sicherheitsmerkmalschicht 5 mit der zweiten graphischen
Struktur 8 noch nicht aufgebracht (beispielsweise durch
Aufkleben), oder in einer aufgebrachten zweiten Sicherheitsmerkmalschicht 6 die zweite
graphische Struktur 8 nicht eingebracht (beispielsweise
durch Lasergravur) ist. Mit den optischen Erfassungsmitteln 13 wird
die erste graphische Struktur 7 aufgenommen und das erzeugte
elektrische Signal einer Steuervorrichtung (14) zur Positionierung
der zweiten Sicherheitsmerkmalschicht 5 oder zur Einbringung
der zweiten graphischen Struktur 8 in die zweite Sicherheitsmerkmalschicht 5 zugeführt.
An diese Steuervorrichtung 14 sind Mittel 15 zur
Aufbringung der zweiten Sicherheitsmerkmalschicht 5 oder
zur Einbringung der zweiten graphischen Struktur 8 in die
zweite Sicherheitsmerkmalschicht 5 angeschlossen und werden
nach Maßgabe der elektrischen Signale so angesteuert, dass
die erste graphische Struktur 7 und die zweite graphische
Struktur 8 registergenau auf dem Substrat angebracht werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste
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des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0896260
A2 [0005]
- - DE 3932505 C2 [0008]