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Die
Erfindung betrifft wässrige Polyesterpolyacrylat-Dispersionen
auf Basis von Copolymerisaten, ein Verfahren zu deren Herstellung
sowie wässrige Beschichtungsmittel auf deren Basis und
deren Verwendung als Lacke.
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Aus
einer Vielzahl von Veröffentlichungen und Patenten ist
bekannt Dispersionen auf Basis von Polyacrylatdispersionen in wasserverdünnbaren
Lacken und Beschichtungssystemen einzusetzen.
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Beim
Auftrag von Lacken auf ein Substrat wird Luft in gelöster
Form oder als Mikrobläschen im Lackfilm eingeschlossen.
Während der Lack trocknet und Lösemittel und/oder
Wasser entweicht, entstehen Bläschen oder wachsen die vorhandenen
Mikrobläschen. Ein Teil dieser Bläschen löst
sich wieder im Lackpolymer, ein anderer Teil steigt zur Lackoberfläche
und entweicht (rise & rupture
model). Bei einer bestimmten Filmstärke kann ein Teil der
Bläschen nicht mehr vollständig entweichen und
es entstehen sichtbare Lackfilmdefekte, wie z. B. Bläschen
(blisters), Nadelstiche (pin holes) und Krater (craters). Die Filmstärke
bei der dieses Phänomen auftritt, bezeichnet man als „blasenfreie
Schichtstärke" oder „Kochergrenze". Die blasenfreie
Schichtstärke ist ein wesentliches Qualitätsmerkmal
für die Verarbeitungssicherheit eines Lackes.
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Die
blasenfreie Schichtstärke von wässrigen Zweikomponenten(2K)-Polyurethan(PUR)-Lacken
gemäß dem Stand der Technik beträgt 60
bis 80 μm (siehe W. Hovestadt & E. Jürgens (1999)-Blasenfreie
Applikation wässriger 2K-PUR-Lacke. In: Farbe & Lack 8/99: 30-37
und
WO-A 2002/079296 ).
Insbesondere beim Lackieren dreidimensionaler Teile entstehen aber
durch Fließeffekte immer Bereiche, in denen höhere Lack-Schichtstärken
als die genannten 60 bis 80 μm erreicht werden. Bei Verwendung
von wässrigen 2K-PUR-Lacken gemäß dem
Stand der Technik können dann Bläschen im Lack
auftreten, die zu empfindlichen Störungen der Lackoberfläche
und damit zur Wertminderung der lackierten Teile führen.
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Von
daher bestand ein dringender Bedarf nach wässrigen Dispersionen,
die sich zu 2K-PUR-Lacken mit einer höheren blasenfreien
Schichtstärke verarbeiten lassen. Grundlage dieser Lacke
sollten Dispersionen sein, die aufgrund reaktiver Gruppen in der
Lage sind, bereits bei Raumtemperatur mit geeigneten Vernetzern zu
hochwertigen Beschichtungen auszuhärten. Darüber
hinaus sollten die Dispersionen einen hohen Festkörpergehalt,
eine ausgezeichnete Lagerstabilität, sowohl als Dispersion
als auch als Lack, aufweisen. Die Lackfilme sollten zudem sehr gute
Beständigkeitseigenschaften gegen Lösemittel,
Wasser und Umwelteinflüsse aufweisen.
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EP-A 0 543 228 beschreibt
wässrige Zweikomponenten(2K)-Bindemittel aus Carboxylat-
und Hydroxylgruppen enthaltenden Polyesterpolyacrylatharzen und
Polyisocyanaten mit freien Isocyanatgruppen. Der Vorteil der beschriebenen
Beschichtungsmittel liegt in der Bereitstellung qualitativ hochwertiger
Beschichtungen unter praxisnahen Bedingungen. Hierbei wird eine
während der Aushärtung des Beschichtungsmittels stattfindende
Reaktion von Wasser mit den freien Isocyanatgruppen soweit zurückgedrängt,
dass blasenfreie Beschichtungen erhalten werden können.
Die in der
EP-A 0 543
228 beschriebenen Systeme entsprechen jedoch nicht mehr
den heutigen Anforderungen, die insbesondere an die optische Qualität
und die Verarbeitungssicherheit von 2K-Systemen gestellt werden.
Dies bedeutet, dass die Beschichtungen keine Fehlstellen z. B. in
Form von Blasen oder Kratern aufweisen dürfen. Solche entstehen
z. B. an Stellen höherer Beschichtungsdicken bei der handwerklichen
Applikation von Lacken.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung bestand somit in der Bereitstellung von
wässrigen CoplymerisatDispersionen auf Basis von Polyester-Polyacrylaten,
die sich zu wässrigen 2K-PUR Lacken mit höherer
blasenfreier Schichtstärke verarbeiten lassen und die oben
geforderten Eigenschaften erfüllen.
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Es
wurde nun gefunden, dass Lackfilme, enthaltend als Bindemittel wässrige
Copolymerisat Dispersionen basierend auf Polyesterpolyacrylate und
als Vernetzer Polyisocyanate, mit Schichtdicken von mehr als 80 μm
hergestellt werden können.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung sind somit wässrige Copolymerisat-Dispersionen
enthaltend
einen Polyesteranteil A), aufgebaut aus Verbindungen
ausgewählt aus der Gruppe der
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gesättigten, aliphatischen und/oder aromatischen Di-, Tri-
oder Tetracarbonsäuren oder deren Anhydride,
- A2) Di- und/oder Polyole,
- A3) Hydroxycarbonsäuren, Lactone, Aminoalkohole und/oder
Aminocarbonsäuren,
- A4) (cyclo)aliphatischen, olefinisch ungesättigten
Mono- oder Dicarbonsäuren und/oder ungesättigten
Di- und/oder Polyole,
- A5) Monocarbonsäuen und/oder Monoalkohole und einen
Polyacrylatanteil B), aufgebaut aus Monomeren ausgewählt
aus der Gruppe der
- B1) OH-gruppenfreien (Meth)acrylsäureester und/oder
Vinylaromaten,
- B2) hydroxyfunktionellen Vinylmonomere oder hydroxyfunktionellen
(Meth)acrylsäureester,
- B3) Säuregruppen enthaltenden, zur radikalischen Copolymerisation
befähigten Monomere,
- B4) von den Verbindungen der Komponenten B1) bis B3) verschiedenen,
zur radikalischen Copolymerisation befähigten Monomere,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Polyesteranteil A) einer
Hydroxylzahl von 180 bis 300 mg KOH/g Substanz, bevorzugt 210 bis
280 mg KOH/g Substanz und einer Säurezahl von 0,5 und 30
mg KOH/g, bevorzugt 1 und 8 mg KOH/g Substanz aufweist und der Polyacrylatanteil
B) Hydroxylzahlen von 10 bis 180 mg KOH/g, bevorzugt 40 bis 160
mg KOH/g, besonders bevorzugt 60 bis 150 mg KOH/g und einer Säurezahl
von 10 bis 100 mg KOH/g, bevorzugt 15 bis 80 mg KOH/g und besonders
bevorzugt von 20 bis 60 mg KOH/g aufweist und das Copolymerisat
eine OH-Zahl aufweist, die kleiner ist als die des Polyesteranteils
A) und größer als 10 mg KOH/g ist.
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Der
Polyesteranteil A) wird durch eine an sich bekannte Polykondensation
der Bausteine A1), A2) und A3) erhalten.
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In
einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
enthält der Polyesteranteil A) die Bausteine A1), A2),
A3) und A4) und weist einen Doppelbindungsgehalt (berechnet als
C=C, Molgewicht 24) von 0,1 bis 3,0%, bevorzugt von 0,2 bis 2,0%
und besonders bevorzugt von 0,5 bis 1,5% auf.
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Die
Komponente A5) ist in beiden erfindungsgemäßen
Ausführungsformen nur optionaler Baustein.
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Die
Herstellung des Polyesters A) kann gegebenenfalls unter Zuhilfenahme
von üblichen Veresterungskatalysatoren, bevorzugt nach
dem Prinzip der Schmelz- oder Azeotropkondensation bei Temperaturen von
140 bis 240°C unter Wasserabspaltung erfolgen.
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Als
geeignete Carbonsäuren A1) kommen Dicarbonsäuren
und/oder Anhydride z. B. Phthalsäure, Phthalsäureanhydrid,
Isophthalsäure, Hexahydrophthalsäure, Hexahydrophthalsäureanhydrid,
Bernsteinsäure, Bernsteinsäureanhydrid, Adipinsäure,
Dodecandisäure, hydrierte Dimerfettsäuren und
als höherfunktionelle Carbonsäuren bzw. Anhydride
z. B. Trimellithsäure und Trimellithsäureanhydrid
sowie Mischungen dieser Verbindungen in Frage. Bevorzugt sind Dicarbonsäuren
und Dicarbonsäureanhydride. Besonders bevorzugt sind cyclische
Dicarbonsäuren wie Phthalsäure, Phthalsäureanhydrid,
Isophthalsäure, Hexahydrophthalsäure oder Hexahydrophthalsäureanhydrid.
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Als
Komponente A2) sind geeignet (Cyclo-)Alkandiole (d. h. zweiwertige
Alkohole mit (cyclo)aliphatisch gebundenen Hydroxylgruppen) des
Molekulargewichtsbereichs 62 bis 286 g/mol, wie z. B. Ethandiol,
1,2- und 1,3-Propandiol, 1,2-, 1,3- und 1,4-Butandiol, 1,5-Pentandiol,
1,6-Hexandiol, Neopentylglykol, Cyclohexan-1,4-dimethanol, 1,2-
und 1,4-Cyclohexandiol, 2-Ethyl-2-butylpropandiol, Ethersauerstoff
enthaltende Diole, wie z. B. Diethylenglykol, Triethylenglykol,
Tetraethylenglykol, Dipropylenglykol, Tripropylenglykol, Polyethylen-,
Polypropylen- oder Polybutylenglykole mit einem maximalen zahlenmittleren
Molekulargewicht von 2000 g/mol, bevorzugt 1000 g/mol und besonders
bevorzugt von 500 g/mol. Umsetzungsprodukte der zuvor genannten
Diole mit ε-Caprolacton können ebenfalls als Diole
zum Einsatz gelangen. Als drei- und höherwertige Alkohole
sind B. Glycerin, Trimethylolpropan, Pentaerythrit, Dipentaerythrit
und Sorbit sowie Mischungen dieser Verbindungen geeignet. Bevorzugt
sind Hexandiol, Neopentyl glykol, 1,4 Cylohexandimethanol und Trimethylolpropan
sowie Umsetzungsprodukte dieser Diole mit ε-Caprolacton.
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Ebenfalls
können als Komponente A3) Hydroxycarbonsäuren
mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen, Lactone derartiger Säuren,
Aminoalkohle des Molekulargewichtsbereichs von 61 bis 300 und/oder
Aminocarbonsäuren des Molekulargewichtsbereichs 75 bis
400 wie z. B. Dimethylolpropionsäure, Milchsäure, Äpfelsäure,
Weinsäure, ε-Caprolacton, Aminoethanol, Aminopropanol,
Diethanolamin, Aminoessigsäure oder Aminohexansäure
sowie Mischungen dieser Verbindungen verwendet werden. Bevorzugt
ist ε-Caprolacton.
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Geeignete
Komponenten A4) sind z. B. Tetrahydrophthalsäure, Tetrahydrophthalsäureanhydrid,
Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid, Fumarsäure,
Crotonsäure, Itaconsäure, ungesättigte
Fettsäuren, wie z. B. Sojaölfettsäure,
Tallölfettsäure, Glycerinmonoallylether, Trimethylolpropanmonoallylether,
1,4-Butendiol oder Anlagerungsprodukte von Allylglycidylether oder
Glycidylmethacrylat an einen Carboxylgruppen enthaltenden Polyester
sowie Mischungen dieser Verbindungen. Bevorzugt ist Maleinsäureanhydrid,
Tetrahydrophthalsäure, Tetrahydrophthalsäureanhydrid
sowie 1,4 Butendiol.
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Geeignete
Komponenten A5) sind Monoalkohole wie z. B. Ethanol, 1- und 2-Propanol,
1- und 2-Butanol, 1-Hexanol, 2-Ethylhexanol, Cyclohexanol und Benzylalkohol
und/oder Monocarbonsäuren wie z. B. Benzoesäure,
Cyclohexancarbonsäure, 2-Ethylhexansäure, Capronsäure,
Caprylsäure, Caprinsäure, Laurinsäure oder
natürliche und synthetische Fettsäuren. Bevorzugt
ist 2-Ethylhexanol, Benzylalkohol, Benzoesäure, Cyclohexancarbonsäure
oder 2-Ethylhexansäure.
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Der
Polyesters A) setzt sich zusammen aus 40 bis 65 Gew.-%, bevorzugt
45 bis 60 Gew.-% und besonders bevorzugt 49 bis 58 Gew.-% der Komponenten
A1), aus 33 bis 60 Gew.-%, bevorzugt 35 bis 57 Gew.-% und besonders
bevorzugt 40 bis 55 Gew.-% der Komponenten A2), aus 0 bis 20 Gew.-%,
bevorzugt 0 bis 15 Gew.-% und besonders bevorzugt 0 bis 12 Gew.-%
der Komponenten A3), aus 0 bis 6 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 4 Gew.-%
und besonders bevorzugt 0,7 bis 3,5 Gew.-% der Komponenten A4) und
aus 0 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0 bis 8 Gew.-% und besonders bevorzugt
0–5 Gew.-% der Komponenten A5).
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Der
Polyacrylatanteil B) wird aus der Momomermischung B1), B2) und B3)
durch radikalisch initiierte Copolymerisation in organischer Lösung
hergestellt. Die Komponente B4) ist optionaler Bestandteil der Monomermischung.
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Als
Monomere der Komponente B1) werden Acrylate und Methacrylate (im
Folgenden als (Meth) Acrylate bezeichnet) mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen
im Alkoholteil der Estergruppe eingesetzt. Dieser Alkoholteil kann
linear-, verzweigt- oder cycloaliphatisch sein.
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Beispielsweise
geeignet als Monomere der Komponente B1) sind Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-,
Isopropyl-, n-Butyl-, Isobutyl-, t-Butyl-, die isomeren Pentyl-,
Hexyl-, 2-Ethylhexyl-, Octyl-, Dodecyl-, Hexadecyl-, Octadecyl-
oder Cyclohexyl-, Trimethylcyclohexyl- und Isobornyl(meth)acrylate.
Ferner können als B1) auch Acetoacetoxyethylmethacrylat,
Acrylamid, Diacetonacrylamid, Acrylnitril, Styrol, Vinylether, Methacrylnitril,
Vinylacetate, gegebenenfalls substituierte Styrole oder Vinyltoluole
eingesetzt werden.
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Bevorzugt
sind Methyl-, Isopropyl-, n-Butyl-, Isobutyl-, t-Butyl-, 2-Ethylhexyl-,
Cyclohexyl- oder Isobornyl(meth)acrylate sowie Styrol.
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Bevorzugt
werden beliebige Mischungen der vorstehend genannten Verbindungen
B1) eingesetzt. Bevorzugt ist eine Mischung aus mindestens einem
Monomer B1), dessen Homopolymer eine Glastemperatur ≥ 40°C
aufweist und mindestens einem weiteren Monomer B1), dessen. Homopolymer
eine Glastemperatur < 40°C
aufweist.
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Als
Komponente B2) sind ethylenisch ungesättigte, hydroxylgruppenhaltige
Monomere geeignet, wie beispielsweise die Hydroxyalkylester ungesättigter
Carbonsäuren, bevorzugt Hydroxyalkyl(meth)acrylate mit
2 bis 12, bevorzugt 2 bis 8 Kohlenstoffatomen im Hydroxyalkylrest.
Bevorzugte Verbindungen sind 2-Hydroxyethyl(meth)acrylat, die isomeren
Hydroxypropyl(meth)acrylate, 2-, 3- und 4-Hydroxybutyl(meth)acrylate,
die isomeren Hydroxyhexyl(meth)acrylate sowie 1,4-Cyclohexandimethanolmonomethacrylat.
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Ebenfalls
geeignet sind mit Alkylenoxiden modifizierte oder kettenverlängerte,
polymerisierbare hydroxyfunktionelle Monomere mit einem zahlenmittleren
Molekulargewicht ≤ 3000 g/mol, bevorzugt ≤ 700
g/mol. Als Alkylenoxide kommen hierfür bevorzugt Ethylen-,
Propylen oder Butylenoxid einzeln oder in Mischungen zum Einsatz.
Als Beispiele seinen genannt Bisomer® PEA3
(Polyethylenglykolmonoacrylat; 3 Ethylenoxideinheiten, Fa. Degussa
AG, DE), Bisomer® PEM 6 LD (Polyethylenglykolmonomethacrylat;
6 Ethylenoxideinheiten, Fa. Degussa AG, DE), Bisomer® PPM
63 E (Polyethylenglykolmonomethacrylate; 6 Propylenoxideinheiten und
3 terminalen Ethylenoxideinheiten, Fa. Degussa AG, DE) oder Bisomer® PEM 63 P (Polyethylenglykolmonomethacrylate;
6 Ethylenoxideinheiten und 3 terminalen Propylenoxideinheiten, Fa.
Degussa AG, DE).
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Des
Weiteren ist die Zugabe polymerisierbarer, nicht-ionisch hydrophilierend
wirkende Alkoxypolyethylenglykol-(meth)acrylate mit zahlenmittleren
Molekulargewichten (Mn) von 430 bis 2500 g/mol geeignet. Als Beipiele
seien hier genannt Bisomer® MPEG
350 MA (Mn = 430 g/mol), 550 MA (Mn = 628 g/mol), S 7 W (Mn = 818
g/mol), S 10 W (Mn = 1080 g/mol) und S 20 W (Mn = 2080 g/mol) der
Fa. Degussa AG, DE.
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Als
Säuregruppen enthaltende Verbindungen B3) sind ionisch
bzw. potenziell ionisch hydrophilierende Verbindungen geeignet,
die mindestens eine zur radikalischen Polymerisation befähigte
Gruppe sowie mindestens eine Funktionalität, wie -COOY,
-SO3Y, -PO(OY)2 (Y
beispielsweise = H, NH4 +,
Metallkation), -NR2 oder -NR3 + (R = H, Alkyl, Aryl, Reste R können
in einem Molekül gleich oder verschieden voneinander sein),
aufweisen, die bei Wechselwirkung mit wässrigen Medien
ein pH-Wert-abhängiges Dissoziationsgleichgewicht eingehen
und auf diese Weise negativ, positiv oder neutral geladen sein können.
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Bevorzugte
Komponenten B3) sind olefinisch ungesättigte Monomere mit
Carbonsäure- oder Carbonsäureanhydrid-Gruppen,
wie z. B. Acrylsäure, Methacrylsäure, β-Carboxyethylacrylat,
Crotonsäure, Fumarsäure, Maleinsäureanhydrid,
Itaconsäure oder Monoalkylester zweibasiger Säuren
bzw. Anhydride wie z. B. Maleinsäuremonoalkylester, besonders
bevorzugt sind Acrylsäure und/oder Methacrylsäure.
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Ferner
geeignet als Verbindungen der Komponente B3) sind auch ungesättigte,
radikalisch polymerisierbare Verbindungen mit Phosphat- bzw. Phosphonat-
oder Sulfonsäure- bzw. Sulfonatgruppen, wie z. B. in der
WO-A 00/39181 (S.
8 Z. 13–S. 9 Z. 19) beschrieben. Innerhalb der Gruppe der
Phosphat- bzw. Phosphonat- oder Sulfonsäure- bzw. Sulfonatgruppen
aufweisenden Komponenten ist 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure
eine bevorzugte Komponente.
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Bevorzugt
erfolgt die Hydrophilierung der erfindungsgemäßen
Copolymerisate nur durch ionische und/oder potenziell ionische Gruppen,
die über die Verbindungen der Komponente B3) in das Copolymerisat eingeführt
werden. Besonders bevorzugt erfolgt die Hydrophilierung durch anionische
und/oder potenziell anionische Gruppen.
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Weitere,
von B1) bis B3) unterschiedliche, zur radikalischen Copolymerisation
befähigte Monomere der Komponente B4) sind beispielsweise
di- oder höher-funktionelle (Meth)acrylatmonomere und/oder
Vinylmonomere, wie z. B. Ethandioldi(meth)acrylat, Hexandioldi(meth)acrylat,
1,4-, 1,3-Butandioldimethacrylat, Di-, Tri- und Oligoethylenglykoldimethacrylate,
Polypropylenglykoldimethacrylate, Polytetramethylenglykoldimethacrylate
oder Divinylbenzol. Diese werden jedoch nur optional als Bausteine
des Polyacrylatantteil B) eingesetzt.
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Die
Mengenverhältnisse der Aufbaukomponenten B1) bis B4) werden
im Allgemeinen so gewählt, dass die OH-Zahl der Komponente
B) zwischen 10 und 180 mg KOH/g, bevorzugt zwischen 40 und 160 mg KOH/g
und besonders bevorzugt zwischen 60 und 150 mg KOH/g Feststoff liegt
und eine Säurezahl von 10 bis 100 mg KOH/g Feststoff, bevorzugt
15 bis 80 mg KOH/g Feststoff, besonders bevorzugt von 20 bis 60
mg KOH/g Feststoff aufweist.
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Im
Allgemeinen erfolgt das Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Copolymerisat-Dispersionen nach den dem Fachmann bekannten Verfahren.
Typischerweise wird dazu in einem Reaktionsgefäß der
Polyesteranteil A), gegebenenfalls gelöst in einem organischen
Lösungsmittel, vorgelegt und die Monomere B1) bis B4) zudosiert
und unter Einsatz eines Radikalinitiators polymerisiert.
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Es
ist ebenfalls möglich nur den Polyesteranteil A) vorzulegen
und das organische Lösungsmittel während der Polymerisation
zu addieren. Bei besonders leistungsfähigen Rühraggregaten
kann die Zugabe des Lösungsmittels auch erst nach der Polymerisation
der Monomeren B1) bis B4) erfolgen. Zudem ist es auch möglich
nur Anteile des Polyesters A) vorzulegen und den Rest während
der Polymerisation hinzu zugeben.
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Die
Copolymerisation wird bei 40 bis 200°C, bevorzugt bei 60
bis 180°C, besonders bevorzugt bei 80 bis 160°C
durchgeführt.
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Organische
Lösemittel können insbesondere auch zum Verdünnen
der Initiatoren dienen. Als geeignete Lösemittel zum Lösen
bzw. Verdünnen des Polyesters als auch des Initiators sind
beliebige in der Lacktechnologie bekannte Komponenten, wie z. B.
Alkohole, Ether, ethergruppenhaltige Alkohole, Ketone, N-alkylierte
Lactame oder unpolare Kohlenwasserstoffe bzw. Gemische dieser Lösemittel
geeignet. Hierzu gehören n-Propanol, n-Butanol, Ethylenglykol
n-butylether, Diethylenglykol n-butylether, Diethylenglykolmethylether, Diethylenglykolethylether,
Propylenglykol, Propylenglykolmethylether, Propylenglykolethylether,
Propylenglykol-n-propylether, Di- und Tripropylenglykolmethylether,
Dipropylenglykol-n-propylether, Di- und Tripropylenglykol-n-butylether,
Propylenglykol-n-butylether, Propylenglykol-tert.-butylether, Di-,
Tri-, Tetra-, und Pentapropylenglykoldimethylether, N-Ethylpyrollidon,
Aceton, 2-Butanon oder Solvent Naphtha. Mischungen der genannten
Lösungsmittel sind ebenfalls geeignet. Bevorzugt werden
solche Lösungsmittel eingesetzt, die mit Wasser in jedem
Verhältnis mischbar sind, dazu gehören n-Butanol,
Ethylenglykol-n-butylether, Diethylenglykol-n-butylether, Diethylenglykolmethylether,
Diethylenglykolethylether, Propylenglykol, Propylenglykolmethylether,
Propylenglykolethylether, Propylen-glykol-n-propylether, Di- und
Tripropylenglykolmethylether, N-Ethylpyrollidon, Aceton oder 2-Butanon.
Besonders bevorzugt werden die wasserlöslichen Lösungsmittel
Ethylenglykol-n-butylether, Diethylenglykol-n-butylether, Diethylenglykolmethylether,
Diethylenglykolethylether, Propylenglykolmethylether, Propylenglykolethylether,
Propylenglykol-n-propylether sowie Di- und Tripropylenglykolmethylether
eingesetzt.
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Die
organischen Lösemittel werden in solchen Mengen eingesetzt,
dass deren Gehalt in der erfindungsgemäßen Copolymerisat-Dispersion
0 bis 15 Gew.-%, bevorzugt 2 bis 12 Gew.-% beträgt.
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Als
Initiatoren für die Polymerisationsreaktion eignen sich
organische Peroxide wie Di-tert.-butylperoxid, Dicumylperoxid, 2,5-Dimethyl-2,5-di(tert.-butylperoxy)hexan,
tert.-Butylperoxybenzoat, Dibenzoylperoxid, tert.-Butylperisobutyrat
oder tert.-Butylperoxy-2-ethylhexanoat oder Azoverbindungen wie
Azodiisobuttersäurenitril (AIBN). Die eingesetzten Initiatormengen
hängen vom gewünschten Molekulargewicht ab. Aus
Gründen der Prozesssicherheit und des leichteren Handlings
können Peroxidinitiatoren auch als Lösung in geeigneten organischen
Lösemitteln der oben genannten Art eingesetzt werden.
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Ebenfalls
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Copolymerisat-Dispersionen,
dadurch gekennzeichnet, dass der Polyester A) in einem mit Wasser mischbaren
Lösungsmittel vorgelegt wird, anschließend in
einem Schritt (I) eine hydroxyfunktionelle Monomermischung (B')
aus den Komponenten B1), B2) und gegebenenfalls B4) zu dem Polyester
A) gegeben wird und diese Monomermischung (B') eine OH-Zahl von
12 bis 350 mg KOH/g Feststoff und einer Säurezahl von 0
bis 50 mg KOH/g Feststoff aufweist und in einem zweiten Schritt
(II) eine weitere Monomermischung (B'') aus Monomeren der Komponenten
B1), B2), B3) und gegebenenfalls B4) zugegeben wird und diese Monomermischung
(B'') eine OH-Zahl von 10 bis 350 mg KOH/g Feststoff und eine Säurezahl
von 50 bis 300 mg KOH/g Feststoff aufweist und anschließend
das Copolymer in Wasser dispergiert wird, wobei die Monomermengen
in den Schritten (I) und (II) so zu wählen sind, dass das
Massenverhältnis der Momomermischung (B') zu Monomermischung
(B'') 10:1 bis 1:2 beträgt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens zur Herstellung
des in den erfindungsgemäßen wässrigen
Copolymerisat-Dispersionen enthaltene Copolymerisats wird der Polyester
A) in 70 bis 90 Gew.-% des Lösungsmittels vorgelegt und
anschließend erfolgt eine zweistufige Zugabe und Polymerisation
von ungesättigten Monomeren B1) bis B4) bei zeitlich paralleler
oder ausgedehnter Dosierung des Initiators, der in 10 bis 30 Gew.-%
des restlichen Lösungsmittels gelöst vorliegt.
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Die
Herstellung des in den erfindungsgemäßen wässrigen
Copolymerisat-Dispersionen enthaltene Copolymerisat erfolgt bevorzugt
in zwei Schritten (I) und (II). Im ersten Schritt (I) wird eine
hydroxyfunktionelle Monomermischung (B') aus den Komponenten B1),
B2) und gegebenenfalls B4) zu dem bereits vorgelegten Polyesteranteil
A) gegeben und diese hydroxyfunktionelle Monomermischung (B') eine
OH-Zahl von 12 bis 350 mg KOH/g Feststoff, bevorzugt 20 bis 200
mg KOH/g Feststoff und einer Säurezahl von 0 bis 50 mg
KOH/g Feststoff, bevorzugt 0 bis 30 mg KOH/g Feststoff aufweist.
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Bevorzugt
werden 50 bis 90 Gew.-%, bevorzugt 60 bis 80 Gew.-% Komponente B'1),
2 bis 50 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 35 Gew.-% Komponente B'2) und 0
bis 50 Gew.-%, bevorzugt 3 bis 30 Gew.-% Komponente B'4) miteinander
vermischt, wobei sich die Gew.-%-Angaben auf die Monomermischung
B') beziehen und sich zu 100 Gew.-% ergänzen.
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In
einem nachfolgenden Schritt (II) wird zu der aus Schritt (I) erhaltenen
Reaktionsmischung eine weitere Monomermischung (B'') aus Monomeren
der Komponenten B1), B2), B3) und gegebenenfalls B4) zugegeben und
diese Monomermischung (B'') eine OH-Zahl von 10 bis 350 mg KOH/g
Feststoff, bevorzugt 18 bis 200 mg KOH/g Feststoff und eine Säurezahl
von 50 bis 300 mg KOH/g Feststoff, bevorzugt 70 bis 200 mg KOH/g
Feststoff aufweist. Das Copolymerisat sollte nach der Herstellung
eine OH-Zahl aufweisen, die kleiner ist als die des Polyesteranteils
A) und die größer als 10 mg KOH/g ist.
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Bevorzugt
werden 45 bis 85 Gew.-%, bevorzugt 55 bis 75 Gew.-% Komponente B''1),
1 bis 50 Gew.-% bevorzugt 5 bis 35 Gew.-% Komponente B''2) 3 bis
30 Gew.-%, bevorzugt 8 bis 22 Gew.-% Komponente B''3) und 0 bis
50 Gew.-%, bevorzugt 3 bis 30 Gew.-% Komponente B''4) miteinander
vermischt, wobei sich die Gew.-%-Angaben auf die Monomermischung
B'') beziehen und sich zu 100 Gew.-% ergänzen.
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Die
Monomermengen in den Schritten (I) und (II) sind im erfindungsgemäßen
Verfahren so zu wählen, dass das Massenverhältnis
der Momomermischung (B') zu Monomermischung (B'') 10:1 bis 1:2,
bevorzugt 6:1 bis 2:1 beträgt.
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Statt
eines mehrstufigen Polymerisationsverfahren ist es ebenfalls möglich
den Prozess kontinuierlich (Gradientenpolymerisation) durchzuführen,
d. h. es wird eine Monomermischung mit sich zeitlich ändernder Zusammensetzung
zugegeben, wobei bevorzugt die hydrophilen Monomeranteile gemäß der
Komponenten A3) und gegebenenfalls A4) gegen Ende des Zulauf höher
sind als zu Beginn.
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Die
in den erfindungsgemäßen wässrigen Copolymerisat-Dispersionen
enthaltenen Copolymerisate weisen zahlenmittlere Molekulargewichte
Mn von 500 bis 30 000 g/mol, bevorzugt 1
000 bis 15 000 g/mol, besonders bevorzugt 1 500 bis 10 000 g/mol
auf sowie gewichtsmittlere Molekulargewichte Mw von
30 000 bis 500 000 g/mol bevorzugt 50 000 bis 250 000 g/mol, besonders
bevorzugt 65 000 bis 150 000 g/mol auf.
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Anschließend
erfolgt die Herstellung der erfindungsgemäßen
Copolymerisat-Dispersion, in dem vor, während oder nach
der Dispergierung der hydroxyfunktionellen Copolymerisate in Wasser
die vorhandenen Säuregruppen zumindest anteilig durch Zugabe
geeigneter Neutralisationsmittel in ihre Salzform überführt werden.
Bevorzugt werden die Säure-Gruppen des Copolymerisats vor
der Dispergierung neutralisiert.
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Als
Neutralisationsmittel geeignet sind organische Aminverbindungen
oder wasserlösliche anorganische Basen, wie z. B. lösliche
Metallhydroxide, -carbonate oder -hydrogencarbonate.
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Beispiele
für geeignete Amine sind N-Methylmorpholin, N-Ethylmorpholin,
Triethylamin, Ethyldiisopropylamin, N,N-Dimethylethanolamin, N,N-Dimethylisopropanolamin,
N-Methyldiethanolamin, Diethylethanolamin, Triethanolamin, Butanolamin,
Morpholin, 2-Aminomethyl-2-methyl-propanol oder Isophorondiamin.
In Mischungen kann auch anteilig Ammoniak eingesetzt werden. Bevorzugt
sind Triethanolamin, N,N-Dimethylethanolamin oder Ethyldiisopropylamin.
-
Die
Neutralisationsmittel werden in solchen Mengen zugesetzt, dass in
Summe ein theoretischer Neutralisationsgrad [der Säuregruppen]
von 40 bis 150%, bevorzugt 60 bis 120% vorliegt. Der Neutralisationsgrad versteht
sich dabei als molares Verhältnis von zugesetzten basischen
Gruppen der Neutralisationskomponente zu Säurefunktionen
des Copolymerisats.
-
Der
pH-Wert [20°C] der erfindungsgemäßen
Copolymerisat-Dispersion beträgt 6 bis 10, bevorzugt 6,5 bis
9.
-
Die
erfindungsgemäßen wässrigen, Copolymersiat-Dispersionen
weisen einen Festkörpergehalt von 25 bis 70 Gew.-%, bevorzugt
35 bis 60 Gew.-%, besonders bevorzugt von 40 bis 55 Gew.-% auf.
-
Die
erfindungsgemäßen Copolymerisat-Dispersionen können
zu wässrigen Beschichtungsmitteln verarbeitet werden. Durch
Kombination mit Vernetzern können dabei, je nach Reaktivität
oder gegebenenfalls Blockierung der Vernetzer, sowohl Einkomponenten(1K)-Lacke
als auch Zweikomponenten(2K)-Lacke hergestellt werden. Geeignete
gegenüber OH-Gruppen reaktive Vernetzer sind beispielsweise
Polyisocyanat-Vernetzer, Amid- und Amin-Formaldehydharze, Phenolharze,
Aldehyd- und Ketonharze, wie z. B. Phenol-Formaldehydharze, Resole,
Furanharze, Harnstoffharze, Carbamidsäureesterharze, Triazinharze,
Melaminharze, Benzoguanaminharze, Cyanamidharze oder Anilinharze.
-
Ebenfalls
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind wässrige Beschichtungsmittel
enthaltend die erfindungsgemäßen wässrigen
Copolymerisat-Dispersionen und mindestens einen gegenüber
OH-Gruppen reaktiven Vernetzer.
-
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung sind auch Zweikomponenten(2K)-Lacke,
enthaltend die erfindungsgemäßen Copolymerisat-Dispersionen
und mindestens einen Vernetzer, ausgewählt aus der Gruppe der
Polyisocyanate.
-
Bevorzugt
werden als Vernetzer für Zweikomponentenlacke Polyisocyanate,
die typischerweise 2 oder mehr NCO-Gruppen pro Molekül
aufweisen eingesetzt und beispielsweise auf Isophorondiisocyanat,
Hexamethylendiisocyanat, 1,4-Diisocyanatocyclohexan, Bis-(4-isocyanatocyclohexan)-methan,
1,3-Diisocyanatobenzol, Triisocyanatononan oder den Isomeren 2,4-
und 2,6-TDI basieren und die ferner Urethan-, Isocyanurat und/oder
Biuretgruppen aufweisen können.
-
Es
können hydrophil modifizierte Polyisocyanate oder auch
hydrophobe Polyisocyanate als Vernetzer eingesetzt werden, da die
in den erfindungsgemäßen Copolymerisate-Dispersionen
enthaltenen Copolymerisate im Allgemeinen ausreichend hydrophil
sind.
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Die
als Vernetzer eingesetzten Polyisocyanate weisen bei 23°C
im Allgemeinen eine Viskosität von 10 bis 5 000 mPa s auf.
Bevorzugt werden die Polyisocyanate in Abmischung mit geringen Mengen
an inerten Lösemitteln versetzt, um eine Erniedrigung der
Viskosität und damit eine verbesserte Einarbeitung des
Polyisocyanats in die Dispersion des Copolymerisats (P) zu erreichen.
-
Vor,
während oder nach der Herstellung der erfindungsgemäßen
wässrigen Copolymerisat-Dispersion können die üblichen
Hilfs- und Zusatzmittel der Lacktechnologie zugesetzt werden, wie
z. B. Entschäumungsmittel, Verdickungsmittel, Pigmente,
Dispergierhilfsmittel, Katalysatoren, Hautverhinderungsmittel, Antiabsetzmittel
oder Emulgatoren.
-
Die
wässrigen Beschichtungsmittel, enthaltend die erfindungsgemäßen
wässrigen Copolymerisat-Dispersionen, eignen sich für
alle Einsatzgebiete in denen wässrige Anstrich- und Beschichtungssysteme
mit hohen Anforderungen an die Beständigkeit und die Optik
der Filme Verwendung finden, z. B. für die Beschichtung mineralischer
Baustoff-Oberflächen, Lackierung und Versiegelung von Holz
und Holzwerkstoffen, Beschichtung metallischer Oberflächen
(Metallbeschichtung), Beschichtung und Lackierung asphalt- oder
bitumenhaltiger Beläge, Lackierung und Versiegelung diverser
Kunststoffoberflächen (Kunststoffbeschichtung) sowie Hochglanzlacke.
-
Die
wässrigen Beschichtungsmittel, enthaltend die erfindungsgemäßen
wässrigen Copolymerisat-Dispersionen, werden zur Herstellung
von Grundierungen, Füllern, pigmentierter oder transparenter
Decklacke, Klarlacke und Hochglanzlacke sowie Einschichtlacke, die
in der Einzel- und Serienapplikation, z. B. im Bereich der Industrielackierung,
Automobil-Erst- und Reparaturlackierung Anwendung finden können,
eingesetzt. Bevorzugt ist der Einsatz als Mehrschichtenaufbau, wobei
die oberste Schicht eine Deck- oder Klarlack-Schicht ist, die die
erfindungsgemäßen wässrigen Copolymerisat-Dispersionen
enthält.
-
Die
aus den wässrigen Beschichtungsmitteln, enthaltend die
erfindungsgemäßen wässrigen Copolymerisat-Dispersionen
hergestellten Beschichtungen weisen bei Schichtstärken
zwischen 90 μm und 180 μm eine sehr gute Filmoptik
ein hohes Niveau in Lösemittel- und Chemikalienbeständigkeit,
gute Wetterbeständigkeit und hohe Härte auf.
-
Die
Herstellung der Beschichtungen, enthaltend die erfindungsgemäßen
wässrigen Copolymerisat Dispersionen, kann nach den unterschiedlichen
Spritzverfahren wie beispielsweise Luftdruck-Airless- oder Elektrostatik-Spritzverfahren
unter Verwendung von Ein- oder gegebenenfalls Zweikomponenten-Spritzanlagen
erfolgen. Die Lacke und Beschichtungsmittel, enthaltend die erfindungsgemäßen
wässrigen, hydroxyfunktionellen Polyester-Polyacrylat-PfopfpolymerisatDispersionen,
können jedoch auch nach anderen Methoden, beispielsweise
durch Streichen, Rollen oder Rakeln appliziert werden.
-
Beispiele
-
Soweit
nicht abweichend angegeben, beziehen sich alle Prozentangaben auf
Gewichtsprozent.
-
Viskositätsmessungen
wurden mit einem Kegel-Platte-Viskosimeter Pysica Viscolab® LC3 ISO der Firma Physica, Stuttgart,
Deutschland nach DIN 53019 bei einem Schergefälle von 40
s–1 durchgeführt.
-
Die
Bestimmung der mittleren Teilchengröße erfolgte
mittels Laser-Korrelations-Spektroskopie (HPPS, Malvern Instruments,
Herrenberg, Deutschland).
-
GPC:
Als Eluent wurde Tetrahydrofuran bei einer Flussrate von 0,6 ml/min
verwendet. Als stationäre Phase wurden vier Säulen
der Marke Nucleogel® verwendet,
GPC 106-10 300 × 7,8 mm, GPC 104-10 300 × 7,8
mm, GPC 500-10 300 × 7,8 mm und GPC 100-10 300 × 7,8
mm der Fa. Macherey-Nagel, Düren, Deutschlandt.
-
Die
angegebenen OH-Zahlen wurden ausgehend von den eingesetzten, OH
tragenden Komponenten berechnet.
- Säurezahlen: Bestimmungsmethode,
DIN ISO 3682
-
Eingesetzte Verbindungen:
-
- Peroxan® Po 49 B: tert.-Butylperoxy-2-ethylhexanoat,
PERGAN GmbH, Bocholt, Deutschland.
- Bayhydur® VP LS 2319: Mit Polyethylengruppen
hydrophiliertes Polyisocyanat auf Basis von Hexamethylendiisocyanat,
NCO Gehalt von 18 Gew.-% der Fa. Bayer MaterialScience AG Leverkusen,
Deutschland.
- Dowanol®: Lösungsmittel
der Dow Chemical, Ahlen, Deutschland.
-
Polyestervorstufe
-
Beispiel A:
-
In
einem 20 l-Reaktionsgefäß mit Rühr-,
Kühl- und Heizvorrichtung und Wasserabscheider wird bei 20°C
6603 g Trimethylolpropan, eingewogen und bei 100°C aufgeschmolzen.
Dann werden unter Rühren 126 g Maleinsäureanhydrid,
4361 g Hexahydrophthalsäureanhydrid, 2114 g Phtalsäureanhydrid
und 2-Ethylhexansäure zugesetzt und die Mischung innerhalb
von einer Stunde unter Durchleiten eines Stickstoffstroms auf 150°C
aufgeheizt. Im Anschluss wird die Temperatur innerhalb von 6 h auf
200°C gestellt und so lange im Stickstoffstrom kondensiert,
bis die Säurezahl unter 8 mg KOH/g Substanz sinkt.
Säurezahl: | 7,0
mg KOH/g |
OH-Zahl: | 216
mg KOH/g |
-
Beispiel B:
-
In
einem 20 l-Reaktionsgefäß mit Rühr-,
Kühl- und Heizvorrichtung und Wasserabscheider wird bei 20°C
7180 g Trimethylolpropan, eingewogen und bei 100°C aufgeschmolzen.
Dann werden unter Rühren 137 g Maleinsäureanhydrid,
4742 g Hexahydrophthalsäureanhydrid und 2299 g Phtalsäureanhydrid
zugesetzt und die Mischung innerhalb von einer Stunde unter Durchleiten
eines Stickstoffstroms auf 150°C aufgeheizt. Im Anschluss
wird die Temperatur innerhalb von 6 h auf 200°C gestellt
und so lange im Stickstoffstrom kondensiert, bis die Säurezahl
unter 8 mg KOH/g Substanz sinkt.
Säurezahl: | 7,7
mg KOH/g |
OH-Zahl: | 269
mg KOH/g |
-
Beispiel C:
-
In
einem 20 l-Reaktionsgefäß mit Rühr-,
Kühl- und Heizvorrichtung und Wasserabscheider wird bei 20°C
7130 g Trimethylolpropan, eingewogen und bei 100°C aufgeschmolzen.
Dann werden unter Rühren 136 g Maleinsäureanhydrid
und 7087 g Hexahydrophthalsäureanhydrid zugesetzt und die
Mischung innerhalb von einer Stunde unter Durchleiten eines Stickstoffstroms
auf 150°C aufgeheizt. Im Anschluss wird die Temperatur innerhalb
von 6 h auf 200°C gestellt und so lange im Stickstoffstrom
kondensiert, bis die Säurezahl unter 8 mg KOH/g Substanz
sinkt.
Säurezahl: | 7,3
mg KOH/g |
OH-Zahl: | 266
mg KOH/g |
-
Beispiel D: Polyestervorstufe
-
In
einem 20 l-Reaktionsgefäß mit Rühr-,
Kühl- und Heizvorrichtung und Wasserabscheider werden bei 20°C
1659 g Trimethylolpropan, 5146 g Neopentylglykol eingewogen und
bei 100°C aufgeschmolzen. Dann wird unter Rühren
122 g Maleinsäureanhydrid, 2059 g Isophthalsäure
und 5666 g Phtalsäureanhydrid zugesetzt und die Mischung
innerhalb von einer Stunde unter Durchleiten eines Stickstoffstroms
auf 150°C aufgeheizt. Im Anschluss wird die Temperatur
innerhalb von 6 h auf 200°C gestellt und so lange im Stickstoffstrom kondensiert,
bis die Säurezahl unter 8 mg KOH/g Substanz sinkt.
Säurezahl: | 5,9
mgKOH/g |
OH-Zahl: | 122
mgKOH/g |
-
Polyesterpolyacrylate
-
Beispiel 1: (erfindungsgemäß)
-
In
einem 4 l-Reaktionsgefäß mit Rühr-, Kühl-
und Heizvorrichtung werden 750 g Polyestervorstufe gemäß Beispiel
B und 258,0 g Dowanol
® PnB vorgelegt
und auf 120°C aufgeheizt. Bei dieser Temperatur wird eine
Lösung aus 30,6 g Peroxan
® PoB
in 30,6 g Dowanol
® PnB innerhalb
von 240 Minuten gleichmäßig zugetropft. Fünf
Minuten nachdem mit der Dosierung der Initiatorlösung begonnen
wurde, wird innerhalb von 2h eine Monomermischung aus 119 g Methylmethacrylat,
145 g Hydroxyethylmethacrylat und 218 g Butylacrylat zudosiert.
Direkt im Anschluss wird innerhalb von 60 Min. eine Mischung aus
59,5 g Methylmethacrylat, 72,5 g Hydroxyethylmethacrylat, 109 g
Butylacrylat und 27 g Acrylsäure zudosiert. Anschließend
wird 1 h bei 120°C nachgerührt, auf 100°C
abgekühlt und 40,3 g Dimethylethanolamin zugegeben. Nach
20 Minuten des Homogenisierens wird innerhalb von 10 Minuten bei
90°C mit 1584 g Wasser dispergiert. Bei der erreichten
Mischtemperatur von 78°C wird weiter 1,5 h homogenisiert,
bevor die Dispersion filtriert und auf Raumtemperatur abgekühlt
wird.
OH-Gehalt
(Festkörper): | 5,85%
(theoretisch berechnet) |
Säurezahl
(Festkörper): | 17,6
mg KOH/g |
Festkörpergehalt: | 43,8% |
Viskosität: | 5280
mPas/23°C |
pH-Wert
(10%ig in Wasser): | 8,6 |
Mittlere
Teilchengröße: | 114
nm |
Mw: | 85.500
g/mol |
-
Beispiel 2: (erfindungsgemäß)
-
In
einem 4 l-Reaktionsgefäß mit Rühr-, Kühl-
und Heizvorrichtung werden 750 g Polyestervorstufe gemäß Beispiel
C und 258,0 g Butyldiglykol vorgelegt und auf 120°C aufgeheizt.
Bei dieser Temperatur wird eine Lösung aus 30,6 g Peroxan
® PoB in 30,6 g Butyldiglykol innerhalb
von 240 Minuten gleichmäßig zugetropft. Fünf
Minuten nachdem mit der Dosierung der Initiatorlösung begonnen
wurde, wird innerhalb von 2h eine Monomermischung aus 119 g Methylmethacrylat,
145 g Hydroxyethylmethacrylat und 218 g Butylacrylat zudosiert.
Direkt im Anschluss wird innerhalb von 60 Min. eine Mischung aus
59,5 g Methylmethacrylat, 72,5 g Hydroxyethylmethacrylat, 109 g
Butylacrylat und 27 g Acrylsäure zudosiert. Anschließend
wird 1 h bei 120°C nachgerührt, auf 100°C
abgekühlt und 40,3 g Dimethylethanolamin zugegeben. Nach
20 Minuten des Homogenisierens wird innerhalb von 10 Minuten bei
90°C mit 1584 g Wasser dispergiert. Bei der erreichten
Mischtemperatur von 78°C wird weiter 1,5 h homogenisiert,
bevor die Dispersion filtriert und auf Raumtemperatur abgekühlt
wird.
OH-Gehalt
(Festkörper): | 5,85%
(theoretisch berechnet) |
Säurezahl
(Festkörper): | 17,6
mg KOH/g |
Festkörpergehalt: | 43,8% |
Viskosität: | 5280
mPas/23°C |
pH-Wert
(10%ig in Wasser): | 8,6 |
Mittlere
Teilchengröße: | 88
nm |
Mw: | 67.400
g/mol |
-
Beispiel 3: (erfindungsgemäß)
-
In
einem 4 l-Reaktionsgefäß mit Rühr-, Kühl-
und Heizvorrichtung werden 750 g Polyestervorstufe gemäß Beispiel
B und 258,0 g Dowanol
® PM vorgelegt
und auf 120°C aufgeheizt. Bei dieser Temperatur wird eine Lösung
aus 30,6 g Peroxan
® PoB in 30,6
g Dowanol
® PM innerhalb von 240
Minuten gleichmäßig zugetropft. Fünf
Minuten nachdem mit der Dosierung der Initiatorlösung begonnen
wurde, wird innerhalb von 2h eine Monomermischung aus 65 g Styrol,
60 g Methylmethacrylat, 145 g Hydroxyethylmethacrylat und 218 g
2-Ethylhexylacrylat zudosiert. Direkt im Anschluss wird innerhalb
von 60 Min. eine Mischung aus 31,5 g Styrol, 28 g Methylmethacrylat,
72,5 g Hydroxyethylmethacrylat, 109 g 2-Ethylhexylacrylat und 27
g Acrylsäure zudosiert. Anschließend wird 1 h
bei 120°C nachgerührt, auf 100°C abgekühlt
und 40,3 g Dimethylethanolamin zugegeben. Nach 20 Minuten des Homogenisierens
wird innerhalb von 10 Minuten bei 90°C mit 1584 g Wasser
dispergiert. Bei der erreichten Mischtemperatur von 78°C
wird weiter 1,5 h homogenisiert, bevor die Dispersion filtriert
und auf Raumtemperatur abgekühlt wird.
OH-Gehalt
(Festkörper): | 5,85%
(theoretisch berechnet) |
Säurezahl
(Festkörper): | 16,6
mg KOH/g |
Festkörpergehalt: | 45,8% |
Viskosität: | 4280
mPas/23°C |
pH-Wert
(10%ig in Wasser): | 8,7 |
Mittlere
Teilchengröße: | 120
nm |
Mw: | 69.800
g/mol |
-
Beispiel 4 (erfindungsgemäß)
-
In
einem 4 l-Reaktionsgefäß mit Rühr-, Kühl-
und Heizvorrichtung werden 750 g Polyestervorstufe gemäß Beispiel
A und 258,0 g Butyldiglykol vorgelegt und auf 120°C aufgeheizt.
Bei dieser Temperatur wird eine Lösung aus 30,6 g Peroxan® PoB in 30,6 g Butyldiglykol innerhalb
von 240 Minuten gleichmäßig zugetropft. Fünf
Minuten nachdem mit der Dosierung der Initiatorlösung begonnen
wurde, wird innerhalb von 2h eine Monomermischung aus 35 g Styrol,
90 g Methylmethacrylat, 145 g Hydroxyethylmethacrylat und 218 g
2-Ethylhexylacrylat zudosiert. Direkt im Anschluss wird innerhalb
von 60 Min. eine Mischung aus 20 g Styrol, 39,5 g Methylmethacrylat,
72,5 g Hydroxyethylmethacrylat, 109 g 2-Ethylhexylacrylat und 27
g Acrylsäure zudosiert.
-
Anschließend
wird 1 h bei 120°C nachgerührt, auf 100°C
abgekühlt und 40,3 g Dimethylethanolamin zugegeben. Nach
20 Minuten des Homogenisierens wird innerhalb von 10 Minuten bei
90°C mit 1584 g Wasser dispergiert. Bei der erreichten
Mischtemperatur von 78°C wird weiter 1,5 h homogenisiert,
bevor die Dispersion filtriert und auf Raumtemperatur abgekühlt
wird.
OH-Gehalt
(Festkörper): | 5,85%
(theoretisch berechnet) |
Säurezahl
(Festkörper): | 17,0
mg KOH/g |
Festkörpergehalt: | 45,8% |
Viskosität: | 5220
mPas/23°C |
pH-Wert
(10%ig in Wasser): | 8,5 |
Mittlere
Teilchengröße: | 150
nm |
Mw: | 430.000
g/mol |
-
Beispiel 5 (erfindungsgemäß)
-
In
einem 4 l-Reaktionsgefäß mit Rühr-, Kühl-
und Heizvorrichtung werden 750 g Polyestervorstufe gemäß Beispiel
B und 172,9 g Butyldiglykol vorgelegt und auf 120°C aufgeheizt.
Bei dieser Temperatur wird eine Lösung aus 30,6 g Peroxan
® PoB in 29,1 g Isopar
® M
innerhalb von 240 Minuten gleichmäßig zugetropft.
Fünf Minuten nachdem mit der Dosierung der Initiatorlösung begonnen
wurde, wird innerhalb von 2h eine Monomermischung aus 119 g Methylmethacrylat,
145 g Hydroxyethylmethacrylat und 218 g Butylacrylat sowie parallel
dazu 86,6 Isopar
® M zudosiert.
Direkt im Anschluss wird innerhalb von 60 Min. eine Mischung aus
59,5 g Methylmethacrylat, 72,5 g Hydroxyethylmethacrylat, 109 g
2-Ethylhexylacrylat und 27 g Acrylsäure zudosiert. Anschließend
wird 1 h bei 120°C nachgerührt, auf 100°C
abgekühlt und 40,3 g Dimethylethanolamin zugegeben. Nach
20 Minuten des Homogenisierens wird innerhalb von 10 Minuten bei
90°C mit 1584 g Wasser dispergiert. Bei der erreichten
Mischtemperatur von 78°C wird weiter 1,5 h homogenisiert,
bevor die Dispersion filtriert und auf Raumtemperatur abgekühlt
wird.
OH-Gehalt
(Festkörper): | 5,85%
(theoretisch berechnet) |
Säurezahl
(Festkörper): | 18,1
mg KOH/g |
Festkörpergehalt: | 43,8% |
Viskosität: | 5550
mPas/23°C |
pH-Wert
(10%ig in Wasser): | 8,5 |
Mittlere
Teilchengröße: | 126
nm |
Mw: | 87.100
g/mol |
-
Vergleichsbeispiel 6
-
In
einem 4 l-Reaktionsgefäß mit Rühr-, Kühl-
und Heizvorrichtung werden 750 g Polyestervorstufe gemäß Beispiel
D und 223,7 g Butyldiglykol vorgelegt und auf 140°C aufgeheizt.
Bei dieser Temperatur wird eine Lösung aus 11,3 g Peroxan® DB in 22,5 g Butyldiglykol innerhalb
von 125 Min. zugetropft. Fünf Minuten nachdem mit der Dosierung
der Initiatorlösung begonnen wurde, wird innerhalb von
2 h eine Monomermischung aus 185 g Methylmethacrylat, 150 g Hydroxyethylmethacrylat,
50 g Butylacrylat, 50 g Isobutylmethacrylat und 35 g Styrol zudosiert.
-
Direkt
im Anschluss wird innerhalb von 60 Minuten eine Mischung aus 92,5
g Methylmethacrylat, 75 g Hydroxyethylmethacrylat, 25 g Butylacrylat,
25 g Isobutylmethacrylat 17,5 g Styrol und 45 g Acrylsäure
zudosiert; parallel dazu wird eine Lösung von 11,3 g Di-tert.-butylperoxid
in 23,5 g Butyldiglykol während 2 h gleichmäßig
zudosiert. Anschließend wird 1 Stunde bei 140°C
nachgerührt, auf 100°C abgekühlt und
45 g Dimethylethanolamin zugegeben. Nach 20 Minuten des Homogenisierens
wird innerhalb von 10 Minuten bei 90°C mit 1725 g Wasser
dispergiert. Bei der erreichten Mischtemperatur von 78°C
wird weiter 1,5 h homogenisiert, bevor die Dispersion dann filtriert
und auf Raumtemperatur abgekühlt wird.
OH-Gehalt
(Festkörper) | 3,75%
(theoretisch berechnet) |
Säurezahl
(Festkörper) | 25,7
mg KOH/g |
Festkörpergehalt | 45,3% |
Viskosität | 2300
mPas/23°C |
pH-Wert
(10%ig in Wasser) | 7,6 |
Neutralisationsgrad | 75% |
Mittlere
Teilchengröße | 132
nm |
Mw: | 13.400
g/mol |
-
Lackherstellung und Applikation
-
Decklack:
-
Die
in den Beispielen erwähnten Bindemittel werden mit Additiven
formuliert (s. Tab. 1). Die in den Beispielen 1–5 erwähnten
Bindemittel sind in Tab. 1 als Polyol bezeichnet. Das Polyol wird
vorgelegt und nacheinander mit den Komponenten (2) bis (5) bei 2000
U/min versetzt. Jede der Komponenten wird innerhalb von zwei Minuten
zugesetzt. Zum Schluss wird Komponente (6) bei gleicher Rührgeschwindigkeit
innerhalb von 10 Minuten addiert. Danach wird der Ansatz für
60 Minuten in einer Perlmühle angerieben und anschließend
einen Tag bei Umgebungsdruck entlüftet.
-
Vor
der Applikation wird die Härterkomponente zubreitet, indem
4,1 g Methoxybutylacetat mit 16,2 g des Polyisocayanats Bayhydur
® LS 2319 vermischt werden. Bei
einer Rührgeschwindigkeit von 2000 U/min wird die Härterkomponente
portionsweise innerhalb von 2 Minuten der formulierten Polyolmischung
zugeführt. Dann wird durch Zugabe von Wasser die Viskosität
durch Zugabe von Wasser soweit verdünnt, dass eine Auslaufzeit
von ca. 25 Sekunden im DIN 4 Becher resultiert. Im Fall einer Airlessapplikation
wurde die Viskosität auf 45 Sekunden im DIN 4 Becher eingestellt. Tabelle 1: Komponenten für einen
Decklack
| Komponenten | Hersteller/Funktion | Gew.-Teile |
(1) | Polyol
(Bsp. 1–5) | | 30,1 |
(2) | Surfynol® 104 BC (50,0% ig in Butylglykol) | Air
Products, NL Verlauf, Untergrundbenetzung, Entschäumung | 0,9 |
(3) | Borchigel® PW 25 (25,0% ig in Propylenglykol/Wasser
1:1) | Fa.
Borchers GmbH, Langenfeld PUR-Verdicker | 0,1 |
(4) | Baysilone® VP AI 3468 (10,0% ig in Butylglykol) | Slip-Additiv
Fa. Borchers GmbH, Langenfeld | 0,7 |
(5) | Borchigen® SN 95 (25,0% in Wasser) | Dispergieradditiv
Fa. Borchers GmbH, Langenfeld | 5,7 |
(6) | Tronox® R-KB 4 | Kerr-McGee
Pigments/Krefeld Pigment | 23,6 |
-
Mit
einer Spritzpistole (Sata RP-digital; Düse: 1,4 mm) wird
bei einem Druck von 1,4 bar der Lack appliziert. Danach lässt
man den applizierten Lack für 30 Minuten bei Raumtemperatur
ablüften, bevor bei 60°C für weitere
30 Minuten die weitere Trocknung stattfindet.
- Airlessapplikation:
180 bar; Spritzviskosität: DIN 4 = 45 s
-
Klarlack:
-
Die
in den Beispielen erwähnten Bindemittel werden mit Additiven
formuliert (s. Tab. 2). Das Polyol wird vorgelegt und nacheinander
mit den Komponenten (2) bis (4) bei 2000 U/min versetzt. Jede der
Komponenten wird innerhalb von zwei Minuten zugesetzt. Danach wird
der Lack einen Tag bei Umgebungsdruck entlüftet. Tabelle 2: Komponenten für einen
Klarlack
Komponente | Gew.
Teile |
(1) | Polyol
(Bsp. 1–5) | 41,9 |
(2) | Surfynol
104 BC (50,0% ig in Butylglykol) | 1,2 |
(3) | Borchigel
PW 25 (25,0% ig in Propylenglyko/Wasser 1:1) | 0,2 |
(4) | Baysilone
VP AI 3468 (10,0% ig in Butylglykol) | 1,0 |
-
Vor
der Applikation wird die Härterkomponente zubreitet, indem
5,6 g Methoxybutylacetat mit 22,6 g des Polyisocayanats Bayhydur® LS 2319 vermischt werden. Bei
einer Rührgeschwindigkeit von 2000 U/min wird die Härterkomponente
portionsweise innerhalb von 2 Minuten der formulierten Polyolmischung
zugeführt. Dann wird durch Zugabe von Wasser die Viskosität
durch Zugabe von Wasser soweit verdünnt, dass eine Auslaufzeit
von ca. 25 Sekunden im DIN 4 Becher resultiert.
-
Mit
einer Spritzpistole (Sata RP-digital; Düse: 1,4 mm) wird
bei einem Druck von 1,4 bar der Lack appliziert. Danach lässt
man den applizierten Lack für 30 Minuten bei Raumtemperatur
ablüften, bevor bei 60°C für weitere
30 Minuten die weitere Trocknung stattfindet. Tabelle 3: Applikationsergebnisse bei
Spritzversuchen mit 1,4 bar
| Klarlack | Decklack |
Lack
aus Polyol | Bsp.
1 | Bsp.
2 | Bsp.
3 | Bsp.
4 | Bsp.
5 | Vgl.
Bsp. 6 | Bsp.
2 |
Max.
Blasenfreie-Schichtstärke | 100 | 140 | 105 | 110 | 145 | 85 | 130 |
Tabelle 4: Applikationsergebnisse bei
Spritzversuchen mit 180 bar
| Klarlack | Decklack |
Lack
aus Polyol | Bsp.
1 | Bsp.
2 |
Max.
Blasenfreie-Schichtstärke | 90 | 90 |
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 2002/079296
A [0004]
- - EP 0543228 A [0006, 0006]
- - WO 00/39181 A [0030]