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Die Erfindung betrifft eine Anlenkung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 11 für einen Heckdeckel eines Cabriolet-Fahrzeuges an der Karosserie.
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Für Cabriolet-Fahrzeuge ist bekannt, einen Heckdeckel an der Karosserie des Cabriolet-Fahrzeuges mit einer Anlenkung vorzusehen, wobei die Anlenkung ermöglicht, den Heckdeckel wahlweise in eine Verdeckkastenstellung, bei der eine in Fahrtrichtung vorne liegende Kante des Heckdeckels angehoben ist und bei der ein Verdeck des Cabriolet-Fahrzeuges in einem von dem Heckdeckel überdeckten Raum ablegbar ist, und in eine Heckklappenstellung, bei der eine in Fahrtrichtung hinten liegende Kante des Heckdeckels angehoben ist, zu verbringen.
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DE 199 32 501 C2 beschreibt eine Anlenkung für einen Heckdeckel an der Karosserie eines Cabriolet-Fahrzeuges, wobei die Anlenkung ein erstes, in Fahrtrichtung vorne liegendes Viergelenk und ein zweites, in Fahrtrichtung hinten liegendes Viergelenk umfaßt. Das erste Viergelenk umfaßt einen ersten, vorderen Lenker, dessen an einem ersten Gelenkpunkt an dem Heckdeckel und an einem zweiten Gelenkpunkt an einem rahmenartigen Stützlenker angelenkt ist, wobei der Stützlenker wiederum an der Karosserie angelenkt ist. Das erste Viergelenk umfaßt weiter einen zweiten, in Fahrtrichtung hinteren Lenker, der an einem dritten Gelenkpunkt an dem Heckdeckel und an einem vierten Gelenkpunkt an der Karosserie angelenkt ist. Das zweite Viergelenk der Anlenkung umfaßt den zweiten Lenker des ersten Viergelenks und einen dritten Lenker, der an einem fünften Gelenkpunkt an der Karosserie und an einem sechsten Gelenkpunkt an einem hinteren Abschnitt des Stützlenkers angelenkt ist. Insgesamt umfaßt die Anlenkung zwei Viergelenke mit einem gemeinsamen Lenker, nämlich dem zweiten Lenker, und damit sechs Gelenkpunkte, von denen jeder in mindestens einer der Stellungen, Heckklappenstellung bzw. Verdeckkastenstellung, einer der Drehpunkte des Viergelenks ist. Zum wahlweisen Verbringen des Heckdeckels in die Verdeckkastenstellung bzw. in die Heckklappenstellung ist jedem der beiden Viergelenke ein Schloßmechanismus zugeordnet. Soll der Heckdeckel aus einer geschlossenen Stellung heraus in die Heckklappenstellung verbracht werden, wird der dem dritten Viergelenk zugeordnete Schloßmechanismus geöffnet und der dem ersten Viergelenk zugeordnete Schloßmechanismus geschlossen, so daß der Heckdeckel mittels des ersten, kurzen und vorne liegenden ersten Lenkers und mittels des zweiten Lenkers aufgeschwenkt wird. Soll der Heckdeckel aus der geschlossenen Stellung heraus in die Verdeckkastenstellung verbracht werden, wird der dem ersten Viergelenk zugeordnete Schloßmechanismus geschlossen, so daß der erste Lenker des ersten Viergelenks an dem rahmenartigen Stützlenker festlegt ist, und der dem zweiten Viergelenk zugeordnete Schloßmechanismus geöffnet, so daß der Heckdeckel mittels des zweiten Viergelenks nach hinten verlagerbar ist. Nachteilig ist, daß die Anlenkung eine Vielzahl von Lenkern aufweist, die teils vorne und teils hinten an dem von dem Heckdeckel überdeckten Raum angeordnet sind und damit Platz wegnehmen. Nachteilig ist insbesondere der Stützlenker, der sich seitlich entlang des von dem Heckdeckel überdeckten Raums erstreckt und in der Heckklappenstellung an der Karosserie anliegt und in der Verdeckkastenstellung an dem Heckdeckel angebracht ist, so daß sich Einklemmsituationen ergeben können, die die Funktionalität der Anlenkung insgesamt stören. Nachteilig ist ferner, daß zwei Schloßmechanismen vorzusehen sind, die räumlich voneinander getrennt angeordnet und gemeinsam schwer anzusteuern bzw. zu kontrollieren sind.
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DE 101 35 581 A1 beschreibt eine Anlenkung für einen Heckdeckel eines Cabrioletfahrzeugs. Der Heckdeckel überdeckt in geschlossener Position einen Verdeckkasten und einen Kofferraum. Ausgehend von der geschlossenen Position ist der Heckdeckel in eine Heckklappenstellung, in der eine in Fahrtrichtung hintere Öffnung freigegeben wird, und in eine Verdeckkastenstellung, in der eine in Fahrtrichtung vordere Öffnung freigegeben wird, verschwenkbar. Der Heckdeckel weist einen ersten, in geschlossener Position horizontal verlaufenden Abschnitt und einen zweiten, in geschlossener Position vertikal verlaufenden Abschnitt auf. Die Heckdeckelanlenkung umfasst einen ersten Hebel, der einseitig an einem ersten, in Fahrtrichtung hinteren Ende um eine in Fahrzeugquerrichtung verlaufende Schwenkachse an einer seitlichen Innenfläche der Fahrzeugkarosserie drehbar gelagert ist. Der erste Hebel weist an seinem zweiten, in Fahrtrichtung vorderen Ende einen Stift auf, der in einem karosseriefesten Schloss verriegelbar ist, wobei in der im Schloss gefangenen Lage eine Drehbewegung des Stifts nicht möglich ist. Der erste Hebel bildet somit an seinem ersten Ende gemeinsam mit der Fahrzeugkarosserie ein Eingelenk aus. In der geschlossenen Position des Heckdeckels verläuft der erste Hebel in etwa parallel zu dem ersten Abschnitt des Heckdeckels. Nahe des zweiten Endes des ersten Lenkers sind ein vorderer Lenker und ein hinterer Lenker jeweils an einem ersten ihrer Enden schwenkbar an dem ersten Hebel und an dem anderen ihrer Enden schwenkbar an der Heckklappe angeschlossen. Der vordere Lenker, der hintere Lenker, die Heckklappe und der erste Hebel bilden gemeinsam ein Viergelenk aus, dessen Basis durch den ersten Hebel und dessen Koppel durch die Heckklappe gebildet wird. Die Heckklappe ist somit durch das Viergelenk und den ersten Hebel mit der Fahrzeugkarosserie verbunden. Unterhalb des ersten Lenkers ist ein zweiter Hebel angeordnet, der an einem ersten Ende schwenkbar mit dem freien Ende des ersten Hebels und an einem zweiten Ende schwenkbar mit einem ersten Ende eines ersten Antriebselements verbunden ist. Ein zweites Ende des ersten Antriebselements ist in einem Gelenkpunkt schwenkbar mit der Fahrzeugkarosserie verbunden. Ein zweites Antriebselement ist an einem ersten Ende schwenkbar mit dem zweiten Hebel etwa in dessen Mitte und an seinem zweiten Ende schwenkbar mit der Heckklappe verbunden. Ausgehend von der geschlossenen Position des Heckdeckels, in welcher der erste Hebel an seinem zweiten Ende in dem Schloss festgelegt ist, wird ein Aufschwenken des Heckdeckels in die Heckklappenstellung dadurch erreicht, dass durch Betätigung des zweiten Antriebselements das Viergelenk aufgeschwenkt wird. Umgekehrt wird ausgehend von der geschlossenen Position eine Verdeckkastenstellung des Heckdeckels dadurch erreicht, dass angetrieben durch das erste Antriebselement zunächst der zweite Hebel in Richtung des ersten Hebels verschwenkt wird, wobei ein dem zweiten Hebel zugeordneter Anschlagstift in Eingriff mit einem an dem ersten Hebel ausgebildeter Anschlagsbereich gelangt. Ausgehend von dieser Zwischenposition wird durch weitere Betätigung des ersten Antriebselements der erste Hebel und somit auch die über das Viergelenk angebundene Heckklappe um die Schwenkachse verschwenkt. Die Verschwenkung der Heckklappe in die Verdeckkastenstellung erfolgt also über das am ersten Ende des ersten Hebels angeordnete Eingelenk.
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WO 03/099 598 A2 beschreibt eine Anlenkung für einen Heckdeckel eines Cabrioletfahrzeugs. Die Anlenkung umfasst einen ersten Lenker, der an seinem in Fahrtrichtung vorderen Ende schwenkbar mit der Karosserie des Cabrioletfahrzeugs und an seinem in Fahrtrichtung hinteren Ende schwenkbar mit dem Heckdeckel verbunden ist. In geschlossener Stellung des Heckdeckels verläuft der erste Lenker horizontal unterhalb des Heckdeckels. Der erste Lenker und der Heckdeckel bilden an dem hinteren Ende des ersten Lenkers gemeinsam einen ersten, hinteren Eingelenkmechanismus aus, über welchen der Heckdeckel in eine eine vordere Öffnung freigebende Verdeckkastenstellung verschwenkt werden kann. Um das Verschwenken in die Verdeckkastenstellung antreiben zu können, umfasst die Anlenkung gemäß eines ersten Ausführungsbeispiels eine Kniehebelanordnung, die einen ersten, oberen Hebel und einen zweiten, unteren Hebel umfasst. Der obere Hebel ist an seinem oberen Ende schwenkbar mit der Heckklappe verbunden und an seinem unteren Ende über ein Gelenk mit dem oben Ende des unteren Hebels gekoppelt. Der untere Hebel ist an seinem unteren Ende mit dem ersten Lenker schwenkbar verbunden. Der obere Hebel und der untere Hebel sind dabei stets in einem Winkel zueinander angeordnet, wobei die Spitze des Winkels in Fahrtrichtung des Fahrzeugs zeigt. Eine Linearantriebsvorrichtung greift an ihrem ersten Ende an der Fahrzeugkarosserie und an ihrem zweiten Ende an dem unteren Hebel an. Um den Heckdeckel in die Verdeckkastenstellung zu verschwenken, wird der untere Teillenker gegenüber dem ersten Lenker mittels der Antriebsvorrichtung entgegen der Fahrtrichtung verschwenkt. Der von dem oberen Teillenker und dem unteren Teillenker eingeschlossene Winkel wird dadurch vergrößert, wodurch der Heckdeckel um das hintere Ende des ersten Lenkers eingelenkig verschwenkt wird. Der erste Lenker und die Fahrzeugkarosserie bilden ferner an dem vorderen Ende des ersten Lenkers gemeinsam einen zweiten, vorderen Eingelenkmechanismus aus, über welchen der Heckdeckel in eine eine hintere Öffnung freigebende Heckklappenstellung verschwenkt werden kann. Bei dem Verschwenken des Heckdeckels in die Heckklappenstellung bleibt die Linearantriebsvorrichtung in unveränderter Länge und treibt die Schwenkbewegung des Heckdeckels auch nicht an. Während der Schwenkbewegung sind die Fahrzeugkarosserie, die Antriebsvorrichtung, der erste Lenker und der untere Hebel viergelenkartig angeordnet. Bedingt durch diese viergelenkartige Anordnung erfolgt während der Schwenkbewegung des Heckdeckels relativ zu der Karosserie auch ein Verschwenken des Heckdeckels relativ zu dem ersten Lenker.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Anlenkung anzugeben, die einfacher ausgebildet ist.
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Diese Aufgabe wird für die Anlenkung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 und für die Anlenkung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 11 erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst.
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Die Ausbildung eines der Lenker, speziell des vorderen Lenkers des Viergelenks, durch zwei um einen gemeinsamen Drehpunkt aneinander angelenkte Teillenker ermöglicht es, nur mittels eines einzigen Viergelenks sowohl die Heckklappenstellung als auch die Verdeckkastenstellung des Heckdeckels zu verwirklichen. Damit reduziert sich die Anzahl der Teile der Anlenkung sowie der Platzbedarf der Anlenkung erheblich. Es wird insbesondere möglich, auf Teile zu verzichten, die seitlich des von dem Heckdeckel überdeckten Raums im wesentlichen die gesamte Seitenlänge als Platz beanspruchen, so daß auch eine seitliche Zugänglichkeit des von dem Heckdeckel überdeckten Raums insbesondere in der Heckklappenstellung erzielt wird.
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Das Ausbilden des ersten Lenkers des Viergelenks, insbesondere des in Fahrtrichtung vorne liegenden Lenkers, als zwei Teillenker, die entweder aneinander gekoppelt sind oder entkoppelt sind, bietet die Möglichkeit, mittels einer einzigen Betätigung, die in räumlicher Nähe zu dem zweiten Teillenker angeordnet ist, zwischen der Verdeckkastenstellung und der Heckklappenstellung der Anlenkung auf einfache und platzsparende Weise zu schalten, wobei die einzige Betätigung einfach zu steuern und zu kontrollieren ist.
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Vorzugsweise ist an einem Ende des ersten Teillenkers ein Griffelement angebracht, mittels dessen der erste Teillenker an dem zweiten Teillenker festlegbar ist, so daß ein Umschalten zwischen der Heckklappenstellung und der Verdeckkastenstellung des Heckdeckels durch ein Greifen bzw. Lösen des Griffelements einfach ausführbar ist.
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Besonders vorteilhaft ist an dem zweiten Teillenker ein erster Verschlußhaken vorgesehen, der mit dem Griffelement zusammenwirkt und der das Griffelement in der Heckklappenstellung greift und in der Verdeckkastenstellung freigibt, wobei der Verschlußhaken im wesentlichen eine wenig raumgreifende und leicht zu steuernde Schwenkbewegung ausführt.
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Vorzugsweise ist an dem zweiten Teillenker ein zweiter Verschlußhaken vorgesehen, der den zweiten Teillenker in der Heckklappenstellung an der Karosserie festlegt.
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Als besonders bevorzugt erweist sich eine Ausbildung, bei der dem ersten Verschlußhaken und dem zweiten Verschlußhaken eine gemeinsame Betätigung zugeordnet ist, die nicht nur platzsparend anzuordnen ist, sondern auch im Hinblick an eine Sicherheit im Betrieb der Anlenkung sicherstellen kann, daß ein Losen der Festlegung des zweiten Teillenkers von der Karosserie erst dann erfolgt, wenn der erste Teillenker an den zweiten Teillenker gekoppelt ist.
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Vorzugsweise ist dem Heckdeckel ein Antrieb zugeordnet, die besonders vorzugsweise durch eine Gasfeder ausgebildet ist, deren erstes Ende an dem zweiten Teillenker angeordnet ist, so daß sich die effektive Länge der Gasfeder im ausgefahrenen Zustand in etwa um dem Abstand zu der Karosserie verlängert und die Gasfeder an der Drehbewegung des zweiten Teillenkers teilnimmt.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen bzw. aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung.
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Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben und erläutert.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht von außen auf ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Anlenkung eines Heckdeckels in einer Heckklappenstellung.
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2 zeigt eine perspektivische Ansicht von außen auf das Ausführungsbeispiel aus 1 in einer Verdeckkastenstellung.
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3 zeigt eine perspektivische Ansicht von innen auf das Ausführungsbeispiel aus 1 und 2 in der Heckklappenstellung aus 1.
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4 zeigt eine perspektivische Ansicht von innen auf das Ausführungsbeispiel aus 1 bis 3 in der Verdeckkastenstellung aus 2.
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5 zeigt eine schematische Seitenansicht von innen auf das Ausführungsbeispiel aus 1 bis 4 in einer annähernd geschlossenen Stellung des Heckdeckels.
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6 zeigt eine schematische Seitenansicht von innen auf das Ausführungsbeispiel aus 1 bis 5 in der Heckklappenstellung aus 1 und 3.
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7 zeigt eine schematische Seitenansicht von innen auf das Ausführungsbeispiel aus 1 bis 6 in der Verdeckkastenstellung aus 2 und 4.
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1 zeigt einen Heckdeckel 1, der an einer abschnittsweise dargestellten Karosserie 2 eines Cabriolet-Fahrzeuges mittels einer Anlenkung angelenkt ist, in einer Heckklappenstellung, wobei ein in Fahrtrichtung (Pfeil R) vorderes Ende 3 des Heckdeckels 1 abgesenkt und ein hinteres Ende 4 des Heckdeckels 1 angehoben ist, um eine Zugänglichkeit des von dem Heckdeckel 1 überdeckten Raums von hinten zu ermöglichen. Die Anlenkung umfaßt einen als Gasfeder 5 ausgebildeten Antrieb sowie ein Viergelenk 6 mit einem hinteren Lenker 7 und einem vorderen Lenker 8, wobei von dem vorderen Lenker 8 nur ein erster, deckelseitiger Teillenker 9 erkennbar ist.
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2 zeigt den Heckdeckel 1 in einer Verdeckkastenstellung, in der das vordere Ende 3 des Heckdeckels 1 angehoben und das hintere Ende 4 abgesenkt ist, um ein in Fahrtrichtung (Pfeils R) befindliches, nicht dargestelltes Cabriolet-Verdeck unterhalb des von dem Heckdeckel 1 überdeckten Raumes aufzunehmen. Von der Anlenkung ist die Gasfeder 5 sowie der hintere Lenker 7 und der vordere Lenker 8 erkennbar, wobei ersichtlich ist, daß der vordere Lenker 8 den ersten Teillenker 9 und einen zweiten, karosserieseitigen Teillenker 10 umfaßt, wobei der erste Teillenker 9 und der zweite Teillenker 10 um einen gemeinsamen Drehpunkt 11 drehbar aneinander angelenkt und miteinander gekoppelt sind. 2 zeigt weiter, daß der vordere Lenker 8 und der hintere Lenker 7 jeweils an einem in Fahrtrichtung (Pfeil R) rückwärtigen Ende des von dem Heckdeckel 1 überdeckten Raums angeordnet sind; insbesondere ist kein Lenker an dem in Fahrtrichtung vorne liegenden Ende des von dem Heckdeckel 1 überdeckten Raumes vorgesehen.
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3 zeigt den vorderen Lenker 8 des Viergelenks 6, wobei der erste Teillenker 9 nicht mehr an den zweiten Teillenker 10 gekoppelt ist, so daß der erste Teillenker 9 um den gemeinsamen Drehpunkt 11 bezüglich des zweiten Teillenkers 10 drehbar ist. Der zweite Teillenker 10 ist an der Karosserie, von der in 3 nur eine Konsole 12 dargestellt ist, festgelegt. Der hintere Lenker 7 ist einteilig ausgebildet. Der vordere Lenker 8 ist an einem ersten Gelenkpunkt 13 an dem Heckdeckel, von dem in 3 nur ein Befestigungsteil 14 erkennbar ist, und an einem zweiten Gelenkpunkt 15 an der Konsole 12 der Karosserie angelenkt. Der hintere Lenker 7 ist an einem dritten Gelenkpunkt 16 an dem Befestigungsteil 13 des Heckdeckels und an einem vierten Gelenkpunkt 17 an der Konsole 12 der Karosserie angelenkt. Insgesamt bildet sich ein Viergelenk 6, von dessen vier Drehpunkte die beiden karosserieseitigen Drehpunkte durch den vierten Gelenkpunkt 17 des hinteren Lenkers 7 und den gemeinsamen Drehpunkt 11 des ersten Teillenkers 9 und des zweiten Teillenkers 10 und die beiden heckdeckelseitigen Drehpunkte durch den dritten Gelenkpunkt 16 des hinteren Lenkers 7 und den ersten Gelenkpunkt 13 des vorderen Lenkers 8 gebildet sind. Aufgrund der Festlegung des zweiten Teillenkers 10 an der Karosserie bzw. an der Konsole 12 ist in der in 3 dargestellten Stellung des Heckdeckels der zweite, karosserieseitige Gelenkpunkt 15 des ersten, vorderen Lenkers 8 keiner der vier Drehpunkte des Viergelenks 6.
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3 zeigt weiter, daß die Gasfeder 5 an einem ersten Ende 18 an dem zweiten Teillenker 10 drehbar befestigt ist. Ein zweites Ende 19 der Gasfeder 5 greift an dem Befestigungsteil 14 des nicht näher dargestellten Heckdeckels an, und zwar entgegen der Fahrtrichtung (Pfeil R) in einer gedachten Verlängerung der durch den ersten Gelenkpunkt 13 des vorderen Lenkers 8 und den dritten Gelenkpunkt 16 des hinteren Lenkers 7 gebildeten heckdeckelseitigen Basis des Viergelenks 6. Die heckdeckelseitige Basis des Viergelenks 6 ist deutlich kürzer als eine karosserieseitige Basis, die durch eine gedachte Verbindungslinie zwischen dem vierten Gelenkpunkt 17 des hinteren Lenkers 7 und dem gemeinsamen Drehpunkt 11 der beiden Teillenker 9, 10 gebildet ist. Bezogen auf die karosserieseitige Basis befindet sich das erste Ende 18 der Gasfeder 5 zwischen den beiden die karosserieseitige Basis definierenden Punkten, und zwar auf ca. einem Drittel der Länge der zwischen dem vierten Gelenkpunkt 17 und dem gemeinsamen Drehpunkt 11 sich erstreckenden Strecke, näher zu dem vierten Gelenkpunkt 17 hin angeordnet.
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3 zeigt weiter, daß an einem Ende 20 des ersten Teillenkers 9 ein Griffelement in Form eines Zapfens 21 vorgesehen ist sowie weiter, daß der gemeinsame Drehpunkt 11 in einem Abstand von dem Ende 20 des ersten Teillenkers 9 angeordnet ist. Mittels des Zapfens 21 ist der erste Teillenker 9 an dem zweiten Teillenker 10 festlegbar.
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4 zeigt die Anlenkung mit dem hinteren Lenker 7 und dem vorderen Lenker 8 in der Verdeckkastenstellung. Der erste Teillenker 9 und der zweite Teillenker 10 des vorderen Lenkers 8 sind aneinander gekoppelt, so daß die beiden Teillenker 9, 10 nicht mehr um den gemeinsamen Drehpunkt 11 relativ zueinander drehbar sind. In dem durch den ersten Gelenkpunkt 13, den zweiten Gelenkpunkt 15, den dritten Gelenkpunkt 16 und den vierten Gelenkpunkt 17 gebildeten Viergelenk 6 entsprechen die vier Gelenkpunkte 13, 15, 16 und 17 den vier Drehpunkten des Viergelenks 6. Die heckdeckelseitige Basis des Viergelenks 6 entspricht der in 3 gezeigten, die durch die gedachte Verbindungslinie zwischen dem ersten Gelenkpunkt 13 und dem dritten Gelenkpunkt 16 gebildet ist. Dagegen ist die karosserieseitige Basis des Viergelenks 6 durch eine gedachte Verbindungslinie zwischen dem zweiten Gelenkpunkt 15 und dem vierten Gelenkpunkt 17 des Viergelenks 6 gebildet; diese karosserieseitige Basis ist in der Verdeckkastenstellung ersichtlich kürzer als die heckdeckelseitige Basis.
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3 und 4 zeigen ebenfalls eine gemeinsame Betätigungseinrichtung, die ermöglicht, wahlweise den zweiten Teillenker 10 des vorderen Lenkers 8 an der Konsole 12 der Karosserie festzulegen sowie den zweiten Teillenker 10 an den ersten Teillenker 9 zu koppeln.
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3 zeigt abschnittsweise einen ersten Verschlußhaken 22 für das als Zapfen 21 ausgebildete Griffelement zur Festlegung des ersten Teillenkers 9 an dem zweiten Teillenker 10 mit einem ersten Fangmaul 22a, wobei der erste Verschlußhaken 22 in der in 3 dargestellten Heckklappenstellung den Zapfen 21 freigegeben und in der in 4 dargestellten Verdeckkastenstellung umgriffen hat. Der erste Verschlußhaken 22 ist an dem zweiten Teillenker 10 drehbar befestigt.
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4 zeigt abschnittsweise einen zweiten Verschlußhaken 23 mit einem Fangmaul 23a, wobei der zweite Verschlußhaken 23 zum Festlegen des zweiten Teillenkers 10 an der Konsole 12 der Karosserie in der Heckklappenstellung vorgesehen ist. Der zweite Verschlußhaken 23 ist an dem zweiten Teillenker 10 drehbar befestigt und nimmt mit dem Fangmaul 23a einen Bügel auf, der an einem an der Konsole 12 befestigten U-förmigen Teil 24 angeordnet ist, wobei in 4 bzw. 3 ein im wesentlichen senkrechter Schenkel 24a des U-förmigen Teils 24 den Bügel verdeckt.
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Dem ersten Verschlußhaken 22 und dem zweiten Verschlußhaken 23 ist eine gemeinsame Betätigung 25 zugeordnet, die es ermöglicht, von der Heckklappenstellung in die Verdeckkastenstellung hin- und herzuschalten. Die gemeinsame Betätigung 25 umfaßt einen Aktuator 26, dessen erstes Ende 26a drehbar an der Konsole 12 der Karosserie und dessen zweites Ende 26b an einem Dreiecklenker 27 angreift.
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Der Dreiecklenker 27 ist, wie 5 bis 7 erkennen lassen, an einem ersten Eckpunkt 27a drehbar an dem zweiten Teillenker 10 angelenkt. An einem zweiten Eckpunkt 27b greift ein Kolben 28 des Aktuators 26 sowie einenends ein erster Zwischenlenker 29, der anderenends an dem ersten Verschlußhaken 22 angelenkt ist, an. An einem dritten Eckpunkt 27c des Dreiecklenkers 27 ist einenends ein zweiter Zwischenlenker 30 (7) angelenkt, dessen anderes Ende drehbar an dem zweiten Verschlußhaken 23 angelenkt ist. Der erste Zwischenlenker 29 verbindet damit den ersten Verschlußhaken 22 drehbar mit dem Dreiecklenker 27, während der zweite Zwischenlenker 30 den zweiten Verschlußhaken 23 mit dem Dreiecklenker 27 drehbar verbindet. Da an dem zweiten Eckpunkt 27b des Dreiecklenkers 27 sowohl der Kolben 28 des Aktuators 26 wie auch der erste Zwischenlenker 29 angelenkt sind, ist eine gemeinsame Betätigung von dem ersten Verschlußhaken 22 und dem zweiten Verschlußhaken 23 mittels des Aktuators 26 möglich.
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Die Erfindung funktioniert nun wie folgt:
Ausgehend von einer geschlossenen Stellung des Heckdeckels wird zum Verbringen des Heckdeckels in die Heckklappenstellung der Aktuator 26 derartig betätigt, daß dessen Kolben 28 um einen geringen Betrag ausfährt. In der geschlossenen Stellung des Heckdeckels umgreift der erste Verschlußhaken 22 mit seinem ersten Fangmaul 22a den Zapfen 21 an dem ersten Teillenker 9, so daß der erste Teillenker 9 zusätzlich zu dem gemeinsamen Drehpunkt 11 auch noch im Bereich des Zapfens 21 an dem zweiten Teillenker 10 befestigt und damit nicht mehr bezüglich des zweiten Teillenkers 10 drehbar ist. Zudem umfaßt der zweite Verschlußhaken 23 mit seinem zweiten Fangmaul 23a den Bügel, so daß der zweite Teillenker 10 an der Konsole 12 der Karosserie festgelegt ist. Insgesamt ist zusätzlich zu der Anlenkung mittels des hinteren Lenkers 7 der Heckdeckel über die Festlegung des ersten Teillenkers 9 an der Konsole 12 unter Zwischenschaltung des zweiten Teillenkers 10 an der Karosserie sicher gehalten.
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Das anfängliche Ausfahren des Kolbens 28 des Aktuators 26 bewirkt, daß der Zapfen 21 aus dem ersten Fangmaul 22a des ersten Verschlußhakens 22 ausgreift, während das zweite Fangmaul 23a des zweiten Verschlußhakens 23 den Bügel fest umgriffen hält. Damit wird die Kopplung des ersten Teillenkers 9 an den zweiten Teillenker 10 aufgehoben, während die Festlegung des zweiten Teillenkers 10 an die Konsole 12 der Karosserie aufrechterhalten bleibt (5). Bei Betätigung des Antriebs des Heckdeckels, also bei einem Ausfahren der Gasfeder 5, wird der Heckdeckel um die das Viergelenk 6 bis in die in 6 gezeigte Endstellung verlagert, wobei die vier Drehpunkte des Viergelenks 6 der erste Gelenkpunkt 13, der gemeinsame Drehpunkt 11 der beiden Teillenker 9, 10, der dritte Gelenkpunkt 16 und der vierte Gelenkpunkt 17 sind.
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Wird die Gasfeder 5 wieder eingefahren, verlagert sich der Heckdeckel in die oben beschriebene geschlossene Stellung zurück; dabei greift insbesondere wieder der Zapfen 21 in das erste Fangmaul 22a des ersten Verschlußhakens 22 ein.
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Ein noch weiteres Ausfahren des Kolbens 28 des Aktuators 26 als zuvor beschrieben ermöglicht ein Verbringen des Heckdeckels in die Heckklappenstellung, wobei in diesem Fall der Bügel nicht mehr von dem zweiten Fangmaul 23a des zweiten Verschlußhakens 23 umgriffen ist, während der Zapfen 21 weiterhin in dem ersten Fangmaul 22a des ersten Verschlußhakens 22 aufgenommen bleibt. Im Ergebnis wird die Kopplung des ersten Teillenkers 9 an den zweiten Teillenker 10 beibehalten, während die Festlegung des zweiten Teillenkers 10 an die Konsole 12 der Karosserie aufgehoben wird. Bei einem Ausfahren der Gasfeder 5 wird damit der Heckdeckel mittels des Viergelenks 6 verlagert, wobei die vier Drehpunkte des Viergelenks 6 durch den ersten Gelenkpunkt 13, den zweiten Gelenkpunkt 15, den dritten Gelenkpunkt 16 und den vierten Gelenkpunkt 17 gegeben sind.
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In dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel befindet sich der Dreiecklenker 27 in der Verdeckkastenstellung (7) in einer Übertotpunktstellung, bei der der dritte Eckpunkt 27c oberhalb einer gedachten Verbindungslinie zwischen dem ersten Ende 26a des Aktuators 26 und dem zweiten Ende des Aktuators 26, das an dem zweiten Eckpunkt 27b des Dreiecklenkers 27 angreift, angeordnet ist. In diese Übertotpunktstellung wird der Dreiecklenker 27 durch ein Ausfahren des Kolbens 28 des Aktuators 26 verbracht, wobei der Aktuator 26 drucklos gestellt werden kann und der Kolben 28 seine ausgefahrene Stellung beibehält. Zum Aufheben der Übertotpunktstellung ist vorgesehen, dass bei einer Annäherung des zweiten Verschlußhakens 23 an die Karosserie der zweite Verschlußhaken 23 auf die Konsole 12 trifft, wodurch der zweite Eckpunkt 27b über eine Totpunktstellung (in welcher der zweite Eckpunkt 27b auf der gedachten Verbindungslinie zwischen dem zweiten Ende 26b und dem ersten Ende 26a des Aktuators 26 angeordnet ist) in eine Stellung gelangt, in der der zweite Eckpunkt 27b unterhalb der gedachten Verbindungslinie angeordnet ist. In dieser Stellung ist sowohl die Übertotpunktstellung des Dreiecklenkers 27 aufgehoben als auch der zweite Verschlußhaken 23 an der Konsole 12 festgelegt, so dass der Kolben 28 des Aktuators 26 eingefahren werden und der Zapfen 21 von dem ersten Verschlußhaken 22 freigegeben werden kann (5 bzw. 6). Das vorbeschriebene Aufheben der Übertotpunktstellung durch ein Zusammenwirken des zweiten Verschlußhakens 23 mit der Konsole 12 der Karosserie bietet den Vorteil, mit nur einem Aktuator 26 ein Umschalten zwischen der Heckklappenstellung und der Verdeckkastenstellung und ein Festlegen des Heckdeckels 1 an der Karosserie mit einem einfachen Aufbau zu ermöglichen.
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In dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel diente der zweite Verschlußhaken 23 zur Festlegung des Heckdeckels 1 an der karosseriefesten Konsole 12. Es versteht sich, dass anstelle des oder ergänzend zu dem zweiten Verschlußhaken 23 auch ein Heckklappenschloss vorgesehen sein kann, das an der hinteren Querbegrenzung des Kofferraums vorgesehen ist.
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In dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel war die Anlenkung nur an einer der beiden Längsseiten des Kraftfahrzeuges angeordnet. Es versteht sich dabei, daß eine entsprechende Anlenkung an der anderen der beiden Längsseiten angeordnet ist.
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Die Erfindung wurde vorstehend anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben, dessen Viergelenk 6 einen ersten Lenker und einen zweiten Lenker umfaßte, wobei der vordere Lenker 8 als erster Lenker zweiteilig ausgebildet war und den ersten Teillenker 9 und den zweiten Teillenker 10 umfaßte. Es versteht sich, daß als erster, zweiteilig ausgebildeter Lenker des Viergelenks auch der hintere Lenker vorgesehen sein kann, während der zweite Lenker des Viergelenks in Fahrtrichtung vorne liegt und einteilig ausgebildet ist.
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Anstelle einer Ausgestaltung, bei der nur einer der beiden Lenker zweiteilig ausgebildet ist, kann auch vorgesehen sein, daß beide Lenker zweiteilig ausgebildet sind, so daß auch der zweite Lenker, in dem vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel also auch der hintere Lenker 7, zwei Teillenker aufweist, wobei die beiden weiteren Teillenker als dritter und vierter Teillenker um einen gemeinsamen, zweiten Drehpunkt aneinander drehbar befestigt sind. Bei dieser Ausgestaltung ist es möglich, eine Heckdeckelstellung durch ein Viergelenk mit dem ersten gemeinsamen Drehpunkt und eine Verdeckkastenstellung durch das Viergelenk mit dem zweiten gemeinsamen Drehpunkt auszubilden, wobei für den ersten gemeinsamen Drehpunkt der zweite Teillenker des ersten Lenkers an der Karosserie und für den zweiten gemeinsamen Drehpunkt der dritte Teillenker beispielsweise an der Heckklappe festlegbar ausgestaltet sein kann.
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In dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel war der erste Lenker, der vordere Lenker 8, durch die zweiteilige Ausgestaltung in der Heckklappenstellung verkürzbar, so daß eine effektive Länge des verkürzten vorderen Lenkers 8 im wesentlichen durch einen Abstand des gemeinsamen Drehpunktes 11 zu dem ersten Gelenkpunkt 13 gegeben ist. Die Verkürzung des vorderen Lenkers 8 ist durch das Festlegen des zweiten Teillenkers 10 an der Karosserie bewirkt, so daß nur der erste Teillenker 9 zusammen mit dem einteiligen hinteren Lenker 7 das Viergelenk 6 bildet. Insofern es nur auf eine Verkürzung eines der beiden Lenker 7, 8 ankommt, versteht es sich, daß anstelle eines starren Teillenkers 9, 10 auch einer der beiden Teillenker mit einstellbarer Länge, beispielsweise teleskopierbar, ausgestaltet sein kann.