DE102007005578A1 - Verfahren zur Rauchgasentschwefelung mit hygroskopischer Waschflüssigkeit und Abwärmenutzung mit Wärmetransformation - Google Patents

Verfahren zur Rauchgasentschwefelung mit hygroskopischer Waschflüssigkeit und Abwärmenutzung mit Wärmetransformation Download PDF

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Abstract

Verfahren zur Rauchgasentschwefelung, bei dem die Entschwefelung mit einem Entschwefelungssättiger (1) mit einer hygroskopischen Flüssigkeit als Trägermedium für die reaktive Suspension erfolgt und bei dem die Reaktionstemperatur über den Suspensionstaupunkt und die Konzentration der hygroskopischen Flüssigkeit im Suspensionskreislauf festgelegt wird und das entschwefelte Rauchgas (2) in einer zweiten Absorptionsstufe (3) mit einer hygroskopischen Arbeitslösung in einem Absorberkreislauf entfeuchtet wird und die Arbeitslösung sich im Absorber bei erhöhten Temperaturen aufheizt und diese Wärme in einem Wärmeübertrager (5) als Nutzwärme zur Verfügung stellt, wobei ein Teil der Lösung ausgekreist und in einem beheizten Desorber (7) aufkonzentriert wird, bevor er wieder der Arbeitslösung zugeführt wird und der dabei entstehende Desorberbrüden unter Abgabe von Nutzwärme in einem Kondensator (6) kondensiert und als Destillat abgegeben wird. Durch die Erhöhung der Reaktionstemperatur sowei den Zusatz gelöster Elektrolyte wird die Effektivität der Entschwefelung gesteigert. Neben dem als Produkt anfallenden Gips wird durch das Verfahren zusätzlich Nutzwärme und Prozesswasser aus dem Rauchgas gewonnen.

Description

  • Technisches Gebiet
  • Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der nassen Rauchgasreinigung zur Entschwefelung und Wärmenutzung feuchter Rauchgase nach industriellen Dampferzeugern. Bei den Verfahren und Vorrichtungen zur nassen Rauchgasentschwefelung und -abwärmenutzug wird das meist vorgereinigte, d. h. entstickte und entstaubte Rauchgas in direkten Kontakt mit einer Waschlösung gebracht, mit deren Hilfe Schwefelverbindungen und Feuchte aus dem Rauchgas entfernt werden können.
  • Stand der Technik
  • Die nasse Rauchgasreinigung ist ein seit Jahrzehnten bekanntes Mittel, um die bei der Verbrennung von fossilen Energieträgern, besonders von Stein- und Rohbraunkohle, entstehenden Schadstoffe aus dem Rauchgas abzutrennen und möglichst in marktfähige Produkte umzuwandeln. Für die Entfernung der Schwefelverbindungen SO2 und SO3 hat sich die Wäsche mit einer kalkstein- oder kalkhydrathaltigen Suspension als vorteilhaft erwiesen und andere nasse, trockene oder halbtrockene Verfahren verdrängt. Die Grundidee dieser Verfahren besteht darin, dass die im Rauchgas vorhandenen sauren Gase HF, HCl, SO2 und SO3 in einem ersten Reaktionsschritt in der Waschlösung gelöst werden und partiell dissoziieren. Durch den im Rauchgas noch vorhandenen oder durch zusätzlich eingetragenen Sauerstoff werden in einem zweiten Reaktionsschritt die Sulfitionen aufoxidiert zu Sulfationen, die in dem dritten Reaktionsschritt mit Kalkstein oder Kalkhydrat zu Calciumsulfat umgesetzt werden, das schließlich als Gips ausfällt und abgetrennt wird. Dieses Grundprinzip der Rauchgasentschwefelung wird in verschiedenen Vorrichtungen Waschkolonnen mit unterschiedlichen Phasenkontaktformen, Rührstufen, Tropfen- und Flüssigkeitsabscheidern, Begasungen und Dosiervorrichtungen zur pH-Werteinstellung realisiert, mit denen bestimmte Verbesserungen der Nassentschwefelung und die Vermeidung von Verkrustungen erzielt wurden. Das Rauchgas wurde dabei meist im Gegenstrom zu der Waschlösung geführt, aber auch Gleichstrombewegung und Kombinationen aus Gleich- und Gegenstromführungen wurden vorgeschlagen ( DE 69626582 T2 , DE 19651074 A1 , DE 19733256 A1 und EP 079399461 ). Bei den bekannten Verfahren und Vorrichtungen konnte nicht nur der bereits vorhandene hohe Anteil an Latentwärme des Rauchgases nicht genutzt werden sondern im Gegenteil dieser Anteil wurde durch eine zusätzliche Wasseraufnahme, einen Wasserverbrauch, vergrößert und es waren erhebliche energetische und apparatetechnische Aufwendungen notwendig, um das Rauchgas vor der Entschwefelung abzukühlen und nach der erfolgreichen Entschwefelung wieder aufzuheizen. Nach dem Stand der Technik wird bei Rauchgasentschwefelungsverfahren, die mit einer wässrigen Kalksuspension arbeiten ein großer Teil des Waschwassers verdunstet und vom Rauchgas aufgenommen, sodass sowohl stoffliche als auch energetische Nachteile entstehen. Das Entschwefelungsverfahren könnte also erheblich verbessert werden, wenn es gelänge, die Notwendigkeit der Wiederaufheizung zu vermeiden, den Wasserverbrauch zu verringern oder zu vermeiden und die Latentwärme des Rauchgases in einem möglichst großen Umfange auf einem möglichst hohen Temperaturniveau als Nutzwärme zur Verfügung zu stellen.
  • Weiterhin wurde vorgeschlagen die Absorption des Schwefeldioxids mit Hilfe von Kalk oder Kalkhydrat in einer konzentrierten Calciumchloridlösung vorzunehmen ( DE 3916705 A1 ), um durch die auf Grund des geringeren Partialdruckes des Wasserdampfes über konzentrierter Calciumchloridlösung eintretende Überhitzung des Rauchgases Einsparungen bei der Wiederaufheizung des Rauchgases zu erzielen. Bei der Wärmeauskopplung aus der gesättigten Waschlösung treten jedoch hohe Gefahren der Verkrustung der Wärmeübertragerflächen auf, die die Bereitstellung von Nutzwärme erschweren oder unmöglich machen. Die zusätzlich eingebrachten Chloridionen beeinflussen die Gipsqualität nachteilig.
  • Darstellung der Erfindung
  • Die nachfolgend dargelegte Erfindung hat das Ziel, die energetischen Nachteile der bekannten Entschwefelungsverfahren zu mindern oder vollständig zu vermeiden und trotzdem eine intensive und effektive Entschwefelung, die zu einem hochwertigen Gips führt, zu realisieren. Dazu wird das Rauchgas ohne vorherige Abwärmeauskopplung durch die Zugabe oder Einspritzung von zirkulierendem Prozesswasser im Entschwefelungssättiger auf den Suspensionstaupunkt, Gleichgewichtswasserdampfpartialdruck über der hygroskopischen Suspension, abgekühlt und in direkten Kontakt mit der kalkstein- oder kalkhydrathaltigen reaktiven Suspension gebracht. Dabei werden dem Rauchgas Schwefeloxide durch Absorption an der Waschsuspension entzogen und chemisch in ein Sulfat umgewandelt. Die reaktive Suspension besteht aus einem hygroskopischen Trägermedium, vorzugsweise einer wässrigen Salzlösung, und einer reaktiven Substanz, wie z. B. Calciumcarbonat oder Calciumhydroxid. Als hygroskopische Trägermedien eignen sich grundsätzlich alle wässrigen Salzlösungen mit einem geringen Sättigungsdampfdruck im Vergleich zu Wasser, aber auch anorganische und organische Säuren. Als Beispiele können unter andern die verschiedenen Nitratlösungen, wie Calcium- Ammonium-, Magnesium-, Mangan-, Kalium- und Natriumnitrat und Gemische verschiedener Nitrate genannt werden, ohne andere hygroskopische Salze oder Säuren zurückzusetzen. Auf Grund der Gleichgewichtseinstellung zwischen Wasserdampfpartialdruck im Rauchgas und Sättigungsdampfdruck über der Suspension wird die Reaktionstemperatur, bei der der eigentliche Entschwefelungsprozess stattfindet, maßgeblich beeinflusst bzw. festgelegt. Bei hoher Konzentration der hygroskopischen Trägersubstanz liegt die Prozesstemperatur um 30 bis 40 K höher als bei stark verdünnter Lösung. Auch die Temperatur und Feuchte des Abgases am Austritt des Entschwefelungssättigers wird durch das Phasengleichgewicht bestimmt und ist über die Zusammensetzung der Waschlösung bzw. die Salzkonzentration der Suspensionsträgerflüssigkeit einstellbar. Durch die Anwendung der neuartigen Technologie ist eine Rauchgasentschwefelung bei höheren Temperaturen möglich, wodurch die Reaktionskinetik hinsichtlich der Umsetzung von Schwefeloxiden zu Sulfat erhöht wird. Weiterhin steigern die gelösten Elektrolyte die Aktivität der Waschsuspension. Die Effektivität der Abgasreinigung wird hierdurch verbessert. Für den Betrieb der Entschwefelungsanlage wird im Gegensatz zu konventionellen Verfahren kein Prozesswasser benötigt. Weiterhin wird durch das Verfahren simultan zur Rauchgasreinigung Abwärme und Prozesswasser aus dem Rauchgas gewonnen. Durch Wärmetransformation steht die gewonnene Nutzwärme auf einem erhöhten Nutztemperaturniveau zur Verfügung. Die gewonnene Nutzwärme kann im Kraftwerk für die Speisewasservorwärmung und für die Rücklaufanhebung der Fernwärmeversorgung genutzt werden. Die damit erzielte Einsparung von Heizdampf führt im konventionellen Heizkraftwerk zu einer Steigerung des elektrischen Wirkungsgrades um über 1%. Eine zusätzliche Wirkungsgradsteigerung ist möglich, wenn mit überschüssiger Nutzwärme der Brennstoff vorgetrocknet wird.
  • Die Waschsuspension wird im Entschwefelungssättiger durch eine Umwälzpumpe zwangszirkuliert. Ein Teil der Waschsuspension wird kontinuierlich regeneriert, indem das als Feststoff ausgefallene Sulfat durch bekannte Separationsverfahren von der Waschflüssigkeit getrennt wird. Dem Entschwefelungssättiger wird kontinuierlich Prozesswasser und die reaktive Substanz (Kalkmilch oder Kalkstein) zugesetzt.
  • Nach der Sättigung bis zum Suspensionstaupunkt und Entschwefelung im Entschwefelungssättiger gelangt das Abgas in eine zweite Waschstufe. Dort wird es in direkten Kontakt mit einer hygroskopischen Waschflüssigkeit gebracht. Diese nimmt einen Teil des Wasserdampfes auf und wandelt die Latentwärme in fühlbare Wärme um, die entsprechend bei erhöhter Temperatur als Nutzwärme an einen Energieträger abgegeben werden kann.
  • Es bietet sich an, in diesem Kreislauf die gleiche hygroskopische Substanz zu verwenden wie im ersten Kreislauf. Grundsätzlich können aber in den beiden Kreisläufen auch unterschiedliche hygroskopische Lösungen zum Einsatz kommen. Die Konzentrationen der Lösungen in den beiden Kreisläufen können auch bei der Anwendung des gleichen Salzes unterschiedlich sein und bewirken damit unterschiedliche Temperaturen in den beiden Wäschern oder Waschstufen. So kann im Entschwefelungssättiger eine geringere Konzentration und damit Reaktionstemperatur realisiert werden als im Absorberkreislauf, da die durch die Nutzungsbedingungen vorgegebene Temperatur der Wärmeauskopplung im zweiten Kreislauf eine sehr hohe Konzentration erfordert. Andererseits kann zur Verbesserung der Entschwefelungskinetik der Entschwefelungssättiger mit einer besonders hohen Lösungskonzentration betrieben werden auch wenn Nutzwärme auf einem niedrigeren Temperaturniveau benötigt wird und der Absorberkreislauf aus diesem Grund mit einer geringeren Lösungskonzentration arbeitet.
  • Die technische Realisierung der Abgasbehandlung kann sowohl in einem zweistufigen Apparat, der die beiden Stufen Entschwefelungssättiger und Absorptionsstufe vereint (1), als auch in getrennter Bauweise (2) erfolgen. Der Entschwefelungssättiger sollte vorzugsweise als Sprühwäscherapparat ausgeführt werden. Der Sumpf des Entschwefelungssättigers ist als Begasungsbehälter ausgeführt in den die Zusatzluft eingedüst wird und in dem durch hydraulische oder mechanische Rührelemente ein Verwirbelungs- und Mischeffekt erzielt wird.
  • Für die Absorptionsstufe eignet sich ein Füllkörperapparat. Diese zweite Absorptionsstufe ist mit einer Lösungsregeneration verbunden, in der die im Absorber aufgenommene Feuchte vollständig ausgetrieben wird. Infolge der Rückführung der regenerierten Lösung in den Absorberkreislauf wird eine stationäre Lösungskonzentration in der Absorptionsstufe gesichert. Die Regeneration der Waschlösung im Austreiber erfolgt durch Zuführung von Heizwärme, der dabei austretende Wasserdampf wird unter Nutzwärmegewinnung kondensiert. Zur Minimierung der thermodynamischen Verluste kann hierbei ein regenerativer Wärmetauscher (RWT) eingesetzt werden. Mit diesem Wärmetransformationsprozess wird das Nutztemperaturniveau der Abwärmenutzung erhöht. Die Nutzung der fühlbaren Wärme erfolgt über einen Nutzwärmetauscher (NWT), der dem Wäscher vorgeschalteten ist und der für eine stationäre Eintrittstemperatur der Waschlösung in die Absorptionsstufe sorgt. Im Absorberkreislauf können aus verschiedenen Gründen, z. B. unvollständige Phasentrennung oder Nachreaktionen Feststoffpartikel auftreten, die aus einem Teilstrom des Lösungsstromes in einem Abscheider abgetrennt und über den Mischer dem ersten Kreislauf zugeführt werden können.
  • Das bei der Regeneration nach dem Kondensator anfallende Destillat wird teilweise in den Entschwefelungssättiger als Prozesswasser rückgeführt. Hierbei dient es gleichzeitig zur Aufnahme der reaktiven Substanz (Herstellung der Kalksuspension). Das nicht benötigte Destillat kann als Produktstrom abgegeben und weiter verwendet werden, beispielsweise um den Wasserbedarf des Kraftwerks zu reduzieren. Andererseits kann aber auch das gesamte Destillat, das durch eine relativ gute Qualität gekennzeichnet ist, als Produktstrom verwendet werden und in dem Entschwefelungssättiger das Waschwasser aus der Gipswäsche bei der Gipsentwässerung zum Einsatz kommen. Auf diese Weise können die Verluste an hygroskopischer Trägerlösung verringert werden.
  • Anwendungsbeispiel
  • Eine Anwendung des Rauchgasentschwefelungsverfahrens mit hygroskopischer Waschflüssigkeit und Abwärmenutzung mit Wärmetransformation ist an einem Braunkohleheizkraftwerk möglich.
  • Wird die Rauchgaswäsche im Entschwefelungssättiger mit einer 70 Ma%igen Calciumnitratlösung als Trägerflüssigkeit für den reaktiven Kalk betrieben, wird das Temperaturniveau der Entschwefelung von 60...70°C (Wassertaupunkt) auf ca. 95°C (Suspensionstaupunkt) angehoben (1/2: ➀). Der Wasserdampftaupunkt im Rauchgas beträgt nach dem Entschwefelungssättiger ca. 66°C (1/2: ➁).
  • Auch die zweite Waschstufe (Absorptionsstufe) wird mit einer wässrigen Calciumnitratlösung betrieben. Über die Austreibertemperatur von ca. 110°C (1/2: ➆) der Regeneration wird in der Absorptionsstufe die Calciumnitratkonzentration in der Waschflüssigkeit auf ca. 55 Ma% eingestellt. Dabei stellt sich im Wäschersumpf bzw im Pufferbehälter eine Temperatur von ca. 82°C ein (1/2: ➂). In der Absorptionsstufe werden die Rauchgase auf ca. 70°C abgekühlt. Der Wasserdampftaupunkt im Rauchgas liegt nach der Wäsche bei ca. 54°C (1/2: ➃).
  • Bei einer Feuerungswärmeleistung des Braunkohleheizkraftwerkes von 2 GW kann in der Rauchgasentschwefelung Nutzwärme von ca. 340 MW ausgekoppelt werden. Die Abgabe der Nutzwärme teilt sich auf ca. 190 MW am Nutzwärmetauscher (NWT; 1/2: ➄), der im Temperaturbereich von 65...80°C arbeitet, und ca. 150 MW am Kondensator (1/2: ➅), der eine Wärmeauskopplung bei nahezu 100°C ermöglicht, auf. Für den Betrieb des Austreibers (1/2: ➆) ist eine Heizleistung von ca. 170 MW erforderlich. In der Rauchgasentschwefelung werden somit 170 MW Nutzwärme gewonnen. Wird eine höhere Calciumnitratkonzentration in der Absorptionsstufe eingestellt, kann die Nutzwärmegewinnung noch erheblich gesteigert werden. Bei einer Calciumnitratkonzentration von 65 Ma% in der Absorptionsstufe wird ein Wärmegewinn von ca. 240 MW erzielt. Mit der Einstellung der Konzentration der Waschlösung in der Absorptionsstufe (1/2: ➂) über die Temperatur im Austreiber (1/2: ➆) ist eine dynamische Anpassung der Wärmerückgewinnung in der Rauchgasentschwefelung an die benötigte Prozesswärme möglich.
  • Neben dem Wärmegewinn wird Prozesswasser aus dem Rauchgas rückgewonnen. Beim Betrieb mit 55 Ma%iger Calciumnitratlösung in der Absorptionsstufe fallen ca. 230 m3/h Prozesswasser an (1/2: ➇). Hiervon werden ca. 70 m3/h in den Entschwefelungssättiger rückgeführt (1/2: ➈).
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 69626582 T2 [0002]
    • - DE 19651074 A1 [0002]
    • - DE 19733256 A1 [0002]
    • - EP 079399461 [0002]
    • - DE 3916705 A1 [0003]

Claims (9)

  1. Verfahren zur Rauchgasentschwefelung, bei dem die Entschwefelung mit einem Entschwefelungssättiger mit einer hygroskopischen Flüssigkeit als Trägermedium für die reaktive Suspension erfolgt und bei dem die Reaktionstemperatur über den Suspensionstaupunkt und die Konzentration der hygroskopischen Flüssigkeit im Suspensionskreislauf festgelegt wird und das entschwefelte Rauchgas in einer zweite Absorptionsstufe mit einer hygroskopischen Arbeitslösung in einem Absorberkreislauf entfeuchtet wird und die Arbeitslösung sich im Absorber bei erhöhten Temperaturen aufheizt und diese Wärme in einem Wärmeübertrager als Nutzwärme zur Verfügung stellt wobei ein Teil der Lösung ausgekreist und in einem beheizten Desorber aufkonzentriert wird bevor er wieder der Arbeitslösung zugeführt wird und der dabei entstehende Desorberbrüden unter Abgabe von Nutzwärme kondensiert und als Destillat abgegeben wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem im Entschwefelungssättiger und in der Absorberstufe das gleiche hygroskopische Trägermedium zum Einsatz kommt.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem im Entschwefelungssättiger und in der Absorberstufe unterschiedliche hygroskopische Trägermedien zum Einsatz kommen.
  4. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem im Entschwefelungssättiger eine andere Lösungskonzentration zum Einsatz kommt als in der Absorberstufe
  5. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem aus einem Teilstrom des Absorberkreislaufes Feststoffpartikel abgetrennt werden und die Lösung dem Mischer des ersten Kreislaufes zugeführt wird.
  6. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem ein Teilstrom des abgegebenen Destillats über den Mischer in den Entschwefelungssättiger zurückgeführt wird und das übrige Destillat als Produktstrom verwendet wird.
  7. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem das gesamte Destillat als Produktstrom verwendet wird und Waschwasser aus der Gipswäsche über den Mischer in den Entschwefelungssättiger eingetragen wird
  8. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Entschwefelung und Entfeuchtung in zwei verschiedenen Apparaten erfolgt.
  9. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Entschwefelungsstufe und die Absorptionsstufe in einem Apparat vereinigt sind.
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