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Die
Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit mehreren beweglichen Dachteilen
und mit einer unterhalb einer Heckscheibe liegenden Hutablage nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Es
ist bekannt, bei Fahrzeugen mit mehreren beweglichen und den Insassenraum
in Schließstellung überdeckenden
Dachteilen diese geführt
zwischen oberhalb von Seitenscheiben liegenden Längsrahmenteilen bewegbar anzuordnen.
Eine Öffnung
dieser Dachteile kann dann beispielsweise derart erfolgen, daß diese
in ihrer geöffneten
Lage schräg
oder nahezu vertikal hinter Rücksitzlehnen
im Fahrzeug stehen, wodurch die Sicht nach hinten teilweise eingeschränkt ist.
Daher ist für
diese Dachteilunterbringung eine hohe Seitenwand bis zur Fensterbrüstungslinie
besonders zu bevorzugen, um einen Überstand der Dachteile nach
oben zu vermeiden oder zu verringern. Dieses ist bei flacheren,
sportlicheren Fahrzeugen jedoch designtechnisch unerwünscht. Zudem
wird die Durchlademöglichkeit
langer Gegenstände
behindert oder blockiert.
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Die
WO 2004/076217 A1 zeigt
eine mehrfach abgekantete und im Querschnitt ungefähr U-förmige Verkleidung,
die in Schließstellung
vor den geöffneten
Dachteilen liegt und um eine unterhalb der abgelegten Dachteile
gelegene Querachse schwenkbar ist. Diese Achse liegt auf Höhe des hinteren
Radhauses, so daß durch
die Radhäuser
und die von der Achse durchgehend nach vorne und oben geschlossene
Verkleidung der Raum unterhalb der geöffneten Dachteile blockiert
ist. Bei geöffnetem
Dach schwenkt die Verkleidung sogar noch weiter nach unten, so daß auch der
Kofferraum selbst durch die Verkleidung verkleinert wird.
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Die
DE 101 39 977 A1 zeigt
eine Anordnung mit lamellenartigen Dachteilen, die in ihrer Öffnungsstellung
oberhalb einer Hutablage liegen und die Sicht nach hinten sowie
das Cabriolet-Gefühl
einschränken.
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Der
Erfindung liegt das Problem zugrunde, hier eine Verbesserung zu
erreichen.
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Die
Erfindung löst
dieses Problem durch ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Hinsichtlich vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung wird
auf die weiteren Ansprüche
2 bis 11 verwiesen.
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Mit
der Erfindung ist eine von der Hutablage optisch verdeckte Offenstellung
der beweglichen Dachteile erreicht, so daß die Sicht nach hinten nicht beeinträchtigt ist.
Gleichzeitig ist durch die Lage der Dachteile im wesentlichen horizontal
und übereinander
unterhalb der ebenfalls flach darüber liegenden Hutablage ein
insgesamt sehr flaches Paket geschaffen, das keine erhöhte Seitenwand
erforderlich macht und dadurch den Designern mehr Möglichkeiten
beläßt. Auch
die Hutablage muß keine
Aufhängungen
oder andere Teile unterhalb der Dachteile oder in Fahrtrichtung
vor diesen aufweisen. Unterhalb der abgelegten Dachteile und der
horizontalen Hutablage kann somit eine lange Durchlademöglichkeit
in den Fahrzeuginsassenraum verbleiben.
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Wenn
das Fahrzeug neben der Heckscheibe genau drei bewegliche Dachteile
umfaßt,
kann ein langer Insassenraum mit mehreren vollwertigen Sitzreihen überbrückt werden.
Dabei können
vorteilhaft die einzelnen Dachteile jeweils eine Erstreckung in Fahrzeuglängsrichtung
von weniger als 60 Zentimetern aufweisen, um so leichte und schnell
bewegbare Baueinheiten auszubilden und um die Tiefe einer bei geöffnetem
Dach über
den Dachteilen liegenden Hutablage nicht zu überschreiten.
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Insbesondere
können
die mehreren Dachteile jeweils in sich als starre und im wesentlichen
plattenförmige
Baueinheiten ausgebildet sein, um somit einen zuverlässigen Schutz
des Insassenraums zu bilden und sich bei ihrer Bewegung nicht zu
verziehen.
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Dabei
ist für
ein gutes Cabriolet-Gefühl – auch bei
geschlossenem Dach – vorteilhaft
möglich, daß die Dachteile
im wesentlichen transparent ausgebildet sind.
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Beispielsweise
können
die Dachteile über
einen wesentlichen Teil ihrer Außenfläche aus Glas bestehen.
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Um
eine kinematisch einfache und zuverlässige Bewegbarkeit beim Dachöffnen oder
-schließen sicherzustellen,
kann die Hutablage für
den Ablagevorgang der Dachteile aufschwenkbar sein, beispielsweise
auch mittels eines einfachen Schwenkgelenks mit nur einem Freiheitsgrad.
Die Bewegung ist weiter vereinfacht, wenn die Hutablage bei vollständig geschlossenen
und vollständig
geöffneten Dachteilen
jeweils die gleiche Lage einnimmt. Je nach räumlichen Verhältnissen
ist es jedoch auch möglich,
daß die
Hutablage bei geöffnetem
Dach eine leicht erhöhte
Lage über
den Dachteilen einnimmt.
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Sofern
die Hutablage um eine heckwärtige Achse
aufschwenkbar ist und die Dachteile von schräg vorne unter die offen stehende
Hutablage verfahrbar sind, kann der erforderliche Aufschwenkwinkel
der Hutablage als relativ kleiner spitzer Winkel ausreichen. Eventuelle
für das
Aufschwenken vorgese hene Antriebe können dann klein dimensioniert sein.
Mit dem geringen Schwenkwinkel ist die Hutablagenbewegung zudem
schnell durchführbar.
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Die
seitlichen Rahmen oberhalb der Seitenscheiben können für einen guten Schutz bei einem Unfall
insbesondere karosseriefest ausgebildet sein. Dann sind auch den
seitlichen Rahmen zugeordnete Führungsschienen
für die
Ablagebewegung der Dachteile über
ihren Längsverlauf
durchgehend, zum Beispiel jeweils einstückig, ausführbar. Zudem ist ihre Lage
zueinander durch die in sich starre Karosseriestruktur klar definiert.
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Für einen
schnellen Bewegungsablauf sind günstig
die Dachteile in einer Schrägstellung
in die Lage unterhalb der Hutablage verfahrbar und unterhalb von
dieser in eine horizontale Stellung verschwenkbar.
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Mit
der Erfindung ist es insbesondere auch möglich, daß nur einzelne der Dachteile
unter die Hutablage verfahrbar sind, während andere in ihrer geschlossenen
Stellung oder einer halboffenen Stellung verbleiben können. Damit
kann zum Beispiel die Heckscheibe unterhalb der Hutablage abgelegt
werden, um im hinteren Bereich eine Dachöffnung zu erreichen. Gleichzeitig
kann ein mittlerer Dachteil ein Stück weit nach hinten verfahren
werden, um im vorderen Bereich eine Schiebedachöffnung zu erhalten.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus einem in der
Zeichnung zumindest schematisch dargestellten und nachfolgend beschriebenen
Ausführungsbeispiel
des Gegenstandes der Erfindung.
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In
der Zeichnung zeigt:
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1 ein
erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug in
schematischer, perspektivischer und nach vorne sowie unten abgebrochener
Ansicht von schräg
hinten bei geschlossenen Dachteilen,
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2 den
oberen Fahrzeugbereich aus 1 in einer ähnlichen
Perspektive bei teilweise geöffneten
Dachteilen,
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3 eine ähnliche
Ansicht wie 2 bei vollständig geöffneten und unterhalb einer
Hutablage gehaltenen Dachteilen.
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In
den Zeichnungsfiguren ist generell ein mit einer Rückbank versehenes
vier- oder mehrsitziges Kraftfahrzeug 1 dargestellt. Dies
ist nicht zwingend. Auch kann beispielsweise ein Zweisitzer erfindungsgemäß ausgebildet
sein. Es ist möglich,
das Fahrzeug relativ sportlich und flach mit einer geringen Seitenwandhöhe bis zur
Fensterbrüstung
am unteren Rand von Seitenscheiben 2 auszubilden.
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Das
Fahrzeug 1 umfaßt
zumindest oberhalb dieser seitlichen Scheiben 2 in sich
jeweils starre und als Dachholme dienende, demontierbare oder karosseriefeste
Rahmenteile 3, die in Ansicht von oben im wesentlichen
längs zur
Fahrzeugerstreckung zwischen einem Windschutzscheibenrahmen 4 und
dem Heckbereich 5 des Fahrzeugs liegen und in Seitenansicht
mehr oder weniger bogenförmig
verlaufen. Zumindest ein Teil der Rahmenteile 3 kann auch oberhalb
von nicht mit Seitenscheiben 2 versehenen Bereichen der
Karosserie 6 verlaufen.
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Weiter
umfaßt
das Kraftfahrzeug 1 mehrere in geschlossener Stellung fluchtend
zueinander liegende Dachteile 7, 8, 9,
die dabei einer Heckscheibe 10 vorgeordnet sind (1).
Ihre Anzahl ist je nach Dachlänge
variabel. Hier sind drei in sich starre und plattenförmige Dachteile 7, 8, 9 vorgesehen,
wodurch das Überbrücken eines
langen Insassenraums möglich
wird. Die Dachteile 7, 8, 9 können dennoch mit
einer geringen Erstreckung in Fahrzeuglängsrichtung von weniger als
60 Zentimetern auskommen, wodurch ihr Gewicht verringert und ihre
Bewegung vereinfacht ist. Sie können
aus unterschiedlichen Materialien, etwa metallischen, Glas- oder Kunststoffwerkstoffen,
gebildet sein. Insbesondere können sie
im wesentlichen transparent ausgebildet sein.
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Für die Bewegbarkeit
dieser Dachteile 7, 8, 9 sind die Rahmenteile 3 innenseitig
mit eventuell auch separat nach unten beweglichen Führungsschienen versehen.
Zudem ist innerhalb der Rahmen 3 ein zum Beispiel nach
oben aufschwenkbarer Extrarahmen 3a als Träger der
Heckscheibe 10 ausgebildet. Diese ist damit nicht nur nach
unten verlagerbar, wie in 3 gezeigt
ist, sondern auch aus ihrer geschlossenen Stellung nach 1 nach
oben aufschwenkbar (nicht dargestellt).
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In 1 ist
die geschlossene Stellung der Dachteile 7, 8, 9 sowie
der dahinter liegenden oder stehenden Heckscheibe 10 dargestellt.
Der Dachverlauf variiert in seiner Länge und Wölbung je nach Fahrzeugart.
Das Dach übergreift
im hinteren Bereich eine sog. Hutablage 11, die in ihrer
Schließstellung
eine Trennung des Kofferraums 12 vom Insassenraum bildet
und dabei im wesentlichen horizontal liegt. Die Hutablage 11 (ist)
selbst plattenförmig
ausgebildet und auf ihrer dem Insassenraum zugewandten Oberseite
textil, mit Leder oder anderweitig verkleidet.
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Aus
dieser Stellung heraus sind die Dachteile 7, 8, 9 mit
dem Heckscheibenteil 10 in eine in der Karosserie 6 gehaltene
Offenstellung nach 3 verlagerbar, in der sie dann mehr
oder weniger horizontal und als flaches Paket übereinander liegend unterhalb
der Hutablage 11 gehalten sind. Aufgrund der relativ kleinen
Erstreckung der Dachteile 7, 8, 9 bezüglich der
Fahrzeuglängsrichtung
kann auch die Hutablage 11 kompakt mit einer geringen Tiefe
ausgebildet sein.
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Unterhalb
der so gepackten Dachteile und Heckscheibe 7, 8, 9, 10 kann
dann ein Längsdurchladebereich
bis in den Insassenraum verbleiben.
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Um
diese Dachteilablage zu ermöglichen, kann
etwa das vordere plattenförmige
Dachteil 7 nach Art eines Schiebedachs über oder unter den dahinter
liegenden 8 und beide über
oder unter den hintersten Dachteil 9 geschoben werden und
dann als Paket parallel zur Heckscheibe 10 in einer Zwischenstellung
halterbar sein. Die Heckscheibe 10 kann dann in dem Rahmen 3a aufschwenken,
so daß die darunter
gelegene Hutablage 11 zum Beispiel um eine heckwärtige Achse 13 nach
hinten aufschwenken kann und dadurch ein geöffneter Eintrittsraum für die Dachteile 7, 8, 9 und
die Heckscheibe 10 in die Karosserie gebildet ist. Die
Dachteile können
dann von schräg
vorne unter die offen stehende Hutablage 11 in die Karosserie 6 verfahren
werden. Für
eine möglichst
kleine Eintrittsöffnung
ist es zudem günstig,
wenn die Dachteile 7, 8, 9 in einer Schrägstellung in
die Lage unterhalb der Hutablage 11 verfahrbar sind und
erst in dem Raum unterhalb von dieser und unterhalb der Fensterbrüstungslinie
in eine horizontale Stellung verschwenkbar sind.
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Über den
so abgelegten Dachteilen 7, 8, 9 und
der Heckscheibe 10 kann die Hutablage 11 dann wieder
geschlossen werden und so in die gleiche Position wie bei geschlossenem
Dach gelangen. Bei einem nicht sehr flach gehaltenen Dach ist es
auch möglich,
daß die
Hutablage 11 nach vorne um zum Beispiel mehr als 90° aufschwenkt,
um die Eintrittsöffnung
freizugeben. Auch eine kombinierte Rotations- und Translationsbewegung,
eventuell mit einer zwischenzeitlichen Absenkung der Hutablage 11,
ist möglich.
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Anstelle
der Absenkung sämtlicher
Dachteile können
wahlweise auch einzelne der Dachteile 7, 8, 9 unter
die Hutablage 11 verfahrbar sein. Beispielsweise kann das
hintere Plattenteil 9 absenkbar sein, um eine Öffnung im
hinteren Bereich des Daches zu erreichen. Zudem kann der vorderste
Dachteil nach Art eines Schiebedaches über das mittlere Dachteil 8 verlagert
werden, um damit zusätzlich
eine vordere Öffnung
nach Art eines herkömmlichen
Schiebedachs erreichen zu können.
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Die
Erfindung ist sowohl bei Fahrzeugen mit manuell zu bewegenden Dachteilen 7, 8, 9 als
auch bei voll- oder teilautomatischer Beweglichkeit der Teile anwendbar.
Ebenso kann das Dach zwischen den Rahmenteilen 3 ganz oder
teilweise flexibel sein und beispielsweise eine Mehrzahl von quer
hintereinander liegenden Lamellen umfassen. Die Hutablage 11 kann
ebenfalls manuell beweglich sein, wobei in Kombination mit der Bewegung
der Dachteile eine automatisierte Bewegung schon zum Ausschließen von
Fehlbedienungen vorteilhaft ist.