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Die
Erfindung betrifft zunächst
ein Mittel zum Auftragen auf Materialoberflächen zum Zwecke der Absorption
von Schadstoffen oder Geruchsstoffen.
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Insbesondere
betrifft die Erfindung zunächst ein
Mittel zum Auftragen auf Schnitt- oder Seitenflächen von Holz- oder Laminatpaneelen,
auf Leisten, Deckenplatten, Wandplatten, Raumtrennungen oder dergleichen
Bauelemente, die aus Holz bestehen oder Holzbestandteile aufweisen.
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Derartige
Materialien können
Schad- oder Geruchsstoffe enthalten oder emittieren und insbesondere
in die Raumluft abgeben. Seit Jahrzehnten ist bekannt, dass Stoffe
wie Formaldehyd, die sich z. B. in Klebstoffen finden, die bei der
Herstellung entsprechender Materialien oder Bauelemente verwendet
werden, das Befinden oder die Gesundheit von Menschen beeinträchtigen
können,
die sich in Räumen
aufhalten, die mit entsprechenden Elementen versehen sind. Formaldehyd
wird insbesondere als krebserregend angesehen.
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Neben
Formaldehyd gibt es aber auch zahlreiche andere Schad-, Gift oder
auch Geruchsstoffe, die in die Raumluft gelangen können und
sich dort in ungewünscht
hohen Konzentrationen anreichern können.
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Zur
Verringerung der Schadstoffkonzentration in der Luft sind seit längerer Zeit
Eiweißkörper oder
Eiweißkomplexe
bekannt, die die Schad- oder Geruchsstoffe
aufnehmen und binden können.
Insbesondere sind derartige Eiweißkörper oder Eiweißkomplexe
auf der Basis von Keratinfasern bekannt, die aus Schafswolle gewonnen
werden können.
Beispielsweise sind aus der
DE 10235043 A1 Vorrichtungen zum Absorbieren
von Schadstoffen bekannt, bei denen Keratinfasern in andere Materialien
eingeschichtet werden bzw. mit diesen vermischt sind. Der Vorteil
der Verwendung von Eiweißkomplexen
oder Eiweißkörpern ist,
dass die Schadstoffe durch diese Eiweißkörper dauerhaft gebunden und
somit der Raumluft als Schadstoffquelle entzogen werden können.
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Es
bestehen Überlegungen,
diejenigen Materialien, die als Schadstoff- oder Geruchsstoffquellen in Frage kommen,
wie beispielsweise Holzpaneele oder Laminatpaneele, unmittelbar
mit entsprechenden Eiweißkörpern oder
-komplexen zu kombinieren. Holzpaneele oder Laminatpaneele bestehen aus
Holz oder enthalten Holz, wobei es sich häufig um Materialien handelt,
bei denen kleine Holzteile, wie Späne, mit Klebstoffen und anderen
Bestandteilen vermischt sind. Von den Klebstoffen können erhebliche
Schadstoffmengen, insbesondere Formaldehyde, ausgehen.
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Während die
Breitseiten der Holzpaneele oft mit versiegelten Oberflächen versehen
sind, z. B. mit Harzen, durch die Formaldehyde nicht oder nur geringfügig hindurch
treten können,
sind die Stoßflächen, also
die Schmalseitenflächen
der Laminate, beispielsweise auch von Klicklaminaten, oft unbehandelt.
Hier wird durch Schneiden, Sägen
oder durch eine spangebende Bearbeitung eine Kontur in das Holz-
oder Laminatpaneel eingefräst.
Gerade im Bereich dieser Stoßflächen scheinen
die Holz- oder Laminatpaneele daher die größten Mengen an Schad- oder
Geruchsstoffen zu emittieren. Es wäre daher wünschenswert, Eiweißkörper oder
Eiweißkomplexe
im Bereich dieser Flächen
aufzubringen.
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Die
Stoßflächen von
derartigen Paneelelementen werden häufig mit einem Wachs oder alternativ
mit einer Wachs-Öl-Kombination
oder alternativ einem Wachs-Öl-Gemisch
versehen, um einen Imprägnierschutz
bereitzustellen, der z. B. verhindert, dass beim feuchten Wischen
von Holzböden
durch die Fugen hindurch Wasser eintritt und von den Holzpaneelen
aufgenommen wird, was zu Beschädigungen
der Holzpaneele führen
könnte.
Es wäre
daher insbesondere wünschenswert,
wenn die Eiweißkörper oder
Eiweißkomplexe
in das Wachs oder in das Gemisch von oder in eine Kombination aus Öl und Wachs
eingebracht werden könnte.
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Hierzu
wurden zahlreiche Versuche durchgeführt. Als problematisch stellte
sich dabei heraus, dass es nicht gelang, für eine weitgehend homogene Vermischung
der Eiweißkörper oder
Eiweißkomplexe mit
dem Wachs oder dem Wachs-Öl-Gemisch
zu sorgen. Ziel ist vornehmlich, die zu behandelnde Materialoberfläche möglichst
gleichmäßig mit
Eiweißkörpern oder
Eiweißkomplexen
zu versehen.
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Die
Erfindung löst
die beschriebenen Probleme durch ein Mittel mit den Merkmalen des
Anspruches 1.
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Demnach
enthält
das erfindungsgemäße Mittel
neben dem beschriebenen Wachs oder eines Gemisches von Wachs mit Öl oder einer
Kombination aus Wachs und Öl
wenigstens einen Emulgator und des weiteren aus der drei Elemente
umfassenden Gruppe Öle,
Fette, Triglyceride wenigstens ein Element. Schließlich sind
die Schad- oder Geruchsstoffe aufnehmenden Eiweißkörper oder -komplexe vorgesehen.
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Ein
Mittel, welches wenigstens diese vier Bestandteile umfasst, ermöglicht eine
sehr homogene Durchmischung der Eiweißkörper oder -komplexe mit dem
Wachs. Die homogene Vermischung kann auch über längere Zeit aufrechterhalten
werden oder beim Aufbringen des Mittels auf die Materialoberfläche eine
besonders gleichmäßige Verteilung
der Eiweißkörper oder
-komplexe auf der Materialoberfläche
ermöglichen.
Damit kann eine sehr gleichmäßige und effektive
Aufnahme und Bindung der Schad- und Geruchsstoffe aus der Raumluft
erfolgen.
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Das
Vorsehen eines Emulgators in Kombination mit einem der Elemente Öle, Fette
oder Triglycerine oder mit mehreren dieser Elemente ermöglicht eine
sehr feine Verteilung der Eiweißkörper oder -komplexe
in dem Wachs und verhindert eine Verklumpung oder eine Kornbildung.
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Die
Eiweißkörper oder
Eiweißkomplexe
liegen bei Raumtemperatur insbesondere in Pulverform vor. Sie können zunächst in
eine Flüssigkeit
eingebracht und beispielsweise alkalisch aufgespalten werden. Das
Wachs wird über
seinen Schmelzpunkt, beispielsweise auf 40° oder 60° erhitzt, und mit dem Emulgator
oder einem Öl,
einem Fett, einem Triglycerin oder einer Kombination aus diesen
drei Elementen versehen. Nunmehr kann die Flüssigkeit, die die Eiweißkörper oder
Eiweißkomplexe
enthält,
mit dem Wachs-Emulgator-Gemisch vermischt werden. Dies kann beispielsweise
unter Rühren
geschehen. Das auf diese Weise hergestellte Mittel ermöglicht eine
völlig
homogene Verteilung der Eiweißkörper oder
-komplexe in dem Ausgangsmaterial Wachs (bzw. alternativ dem Ausgangsmaterial Wachs-Öl-Gemisch oder Wachs-Öl-Kombination).
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Ein
entsprechend zusammengesetztes Mittel bietet auch eine homogene
Verteilung der Eiweißkörper oder
Eiweißkomplexe über einen
längeren Zeitraum,
ohne dass die Gefahr einer Entmischung der einzelnen Bestandteile
besteht.
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Solange
das Mittel über
seinen Schmelzpunkt erwärmt
ist, kann ein Auftragen des Mittels auf die Materialoberfläche problemlos
erfolgen.
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Beispielsweise
kann das Mittel aufgesprüht oder
mittels eines Pinsels oder dergleichen aufgestrichen werden. Auch
könnte
das Mittel aufgetropft werden.
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Das
erfindungsgemäße Mittel
kann noch weitere Bestandteile aufweisen.
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Vorzugsweise
weist das Mittel einen Schmelzpunkt von weniger als 75°C, insbesondere weniger
als 60°C
auf. Dies ermöglicht
eine besonders einfache Bearbeitung.
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Des
weiteren ist das Mittel bei einer Temperatur oberhalb seines Schmelzpunktes
sprühfähig. Hierdurch
besteht die Möglichkeit,
das Mittel mittels einer Sprühvorrichtung,
z. B. mit Düse
etc., aufzutragen.
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Als
Wachs kommt beispielsweise ein von der belgischen Firma Paramelt
unter der Bezeichnung Paradip Natural 1 kommerziell erhältlicher
Imprägnierwachs
in Frage. Es kann sich dabei ausschließlich um einen Wachs handeln,
oder alternativ auch um ein Gemisch eines Wachses mit einem Öl oder um
eine Kombination aus einem Wachs und einem Öl. Soweit im Rahmen der vorliegenden
Patentanmeldung der Begriff Wachs verwendet wird, sind damit Bestandteile
gemeint, die entweder nur aus Wachs bestehen oder aus einem Gemisch
oder einer Kombination aus einem Wachs mit einem Öl bestehen.
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Die
Erfindung betrifft des weiteren ein Paneelelement gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 4. Hierbei kann es sich um eine Holz- oder Laminatleiste,
eine Sockelleiste, ein Wand- oder Deckenelement oder ein sonstiges,
aus Holz bestehendes oder Holzbestandteile aufweisendes Element handeln.
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Um
zu verhindern, dass das Paneelelement in einem überaus starken Maße Schad-
oder Geruchsstoffe emittiert, besteht die Besonderheit der Erfindung
darin, dass zumindest eine Schmalseitenfläche des Elementes mit einem
Mittel, insbesondere mit einem Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis
3, behandelt ist, welches Eiweißkörper oder
Eiweißkomplexe
aufweist, insbesondere auf der Basis von Kerstin-Fasern, die Schadstoffe,
Geruchsstoffe od. dgl. Bestandteile der Raumluft aufnehmen und binden
können.
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Eine
Besonderheit besteht insoweit darin, dass eine Behandlung der Oberfläche, insbesondere der
Schmalseitenfläche,
des Paneelelementes mit einem Mittel erfolgt ist, welches Eiweißkörper oder
Eiweißkomplexe
aufweist. Das Mittel enthält
wenigstens einen Wachs oder ein Gemisch aus einem Wachs und einem Öl oder eine
Kombination von einem Wachs und einem Öl. Das Mittel enthält des weiteren
wenigstens einen Emulgator und wenigstens ein Element aus der Gruppe Öle, Fette
und Triglyceride. Ferner enthält
das Mittel Eiweißkörper oder
Eiweißkomplexe,
die Schad- oder Geruchsstoffe aufnehmen und binden können.
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Durch
unmittelbare Aufbringung des Mittels auf eine Schmalseitenfläche des
Paneelelementes erfolgt eine Behinderung der Schadstoffemission sehr
nahe an der Quelle. Das auf die Schmalseitenfläche aufgebrachte Mittel verhindert
zwar nicht unbedingt, dass Schadstoffe emittiert werden können, insbesondere
weil das aufgetragene Mittel nicht zwingend schadstoff- oder geruchsstoffundurchlässig ist.
Nach dem möglicherweise
erfolgenden Austreten des Schadstoffes aus dem Paneelelement in die
Raumluft kann mit den aufgetragenen Eiweißkörpern oder -komplexen aber
ein sehr schnelles Einfangen der Schad- und Geruchsstoffe erfolgen.
Damit wird in besonders effizienter Weise die Schadstoffkonzentration
in der Raumluft niedrig gehalten.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Paneelelement
mit einer Schmalseitenfläche
versehen, die wasserdicht imprägniert ist.
Die Schmalseitenfläche
ist soweit zugleich mit einem Imprägnierschutz und mit einer Funktionsschicht
versehen, die Eiweißkörper oder
-komplexe aufweist.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Mittel
zugleich ein Imprägniermittel.
Das Mittel, welches Wachs oder alternativ eine Wachs-Öl-Kombination
oder alternativ ein Gemisch aus Wachs und Öl enthält, kann somit auch Zusätze enthalten,
die eine Imprägnierschutzfunktion ermöglichen.
Alternativ kann auch das Wachs oder das Wachs-Öl-Gemisch selbst eine solche
Imprägnierschutzfunktion
bereitstellen.
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Eine
wesentliche Besonderheit des erfindungsgemäßen Paneelelementes besteht
darin, dass die Eiweißkörper oder
Eiweißkomplexe
auf der Schmalseitenfläche
gleichmäßig verteilt
sind. Eine derartige gleichmäßig verteilte
Anordnung wird überhaupt
erst durch die Anwendung eines Emulgators sowie eines Öles, eines
Fettes, eines Triglycerides oder einer Kombination dieser drei Elemente
mit dem Wachs oder dem Wachs-Öl-Gemisch
möglich.
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Die
Erfindung betrifft des weiteren ein Verfahren zur Herstellung eines
Mittels zum Auftragen auf Materialoberflächen zum Zwecke der Absorption von
in dem Material enthaltenen oder von dem Material emittierten, die
Raumluft beeinträchtigenden Schad-
oder Geruchsstoffen.
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Wie
oben erläutert,
bereitet die Einbringung von Eiweißkörpern oder Eiweißkomplexen
in einen Wachs oder in ein Gemisch eines Wachses mit einem Öl oder in
eine Kombination aus einem Wachs und einem Öl große Probleme. Insbesondere besteht das
Erfordernis, eine homogene Vermischung zu erzielen.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabe mit dem Merkmal des Anspruches 8. Das erfindungsgemäße Verfahren
umfasst demnach insbesondere die folgenden Schritte:
- a) Bereitstellen wenigstens eines Wachses oder eines Gemisches
von oder einer Kombination aus wenigstens einem Wachs und einem Öl,
- b) Bereitstellen von Eiweißkörpern oder
Eiweißkomplexen,
insbesondere auf der Basis von Kerstin-Fasern, die Schad- oder Geruchsstoffe
aufnehmen und binden können,
- c) Herstellung einer Flüssigkeit,
insbesondere einer wässrigen
Lösung,
in der die Eiweißkörper oder
Eiweißkomplexe
enthalten und insbesondere alkalisch aufgespalten sind,
- d) Vermischen der Flüssigkeit
mit dem Wachs oder dem Gemisch oder der Kombination.
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Das
Prinzip der Erfindung besteht somit im Wesentlichen darin, die Eiweißkörper oder
Eiweißkomplexe,
die Schad- und Geruchsstoffe aufnehmen und binden können, in
eine Flüssigkeit,
insbesondere in eine wässrige
Lösung,
einzubringen, und diese dort insbesondere alkalisch aufzuspalten.
Die auf diese Weise hergestellte Flüssigkeit kann mit dem (erwärmten) Wachs
oder dem Gemisch von dem Wachs mit einem Öl oder einer Kombination aus
einem Wachs und einem Öl
vermischt werden.
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Vorteilhafterweise
wird der Wachs oder das Gemisch oder die Kombination vor der Vermischung mit
der Flüssigkeit
mit einem Emulgator versehen. Weiter vorteilhafterweise wird das
Wachs oder das Gemisch oder die Kombination vor der Vermischung mit
der Flüssigkeit
mit wenigstens einem Element aus der Gruppe Öle, Fette und Triglyceride
versehen.
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Konkret
wird das bereit gestellte Wachs oder das Gemisch oder die Kombination
bis über
den Schmelzpunkt hinaus erwärmt
und mit wenigstens einem Emulgator und einem Öl, und/oder mit einem Fett
und/oder mit einem Triglycerid und/oder einer Kombination aus den
drei zuletzt genannten Bestandteilen vermischt. Anschließend kann
die Flüssigkeit,
die die Eiweißkörper oder
Eiweißkomplexe insbesondere
alkalisch aufgespalten enthält,
in das Gemisch aus Wachs, Emulgator und Öl und/oder Fett und/oder Triglycerid
eingebracht werden. Eine homogene Vermischung ist nun in besonders
einfacher Weise möglich.
Die Vermischung kann bereits aufgrund durch Verwirbelungen beim
Einbringen erzielt werden. Alternativ können aber auch mechanische Rührhilfen
oder dergleichen eingesetzt werden. Das so erhaltende Mittel weist
die Eiweißkomplexe
oder -körper
sehr homogen verteilt auf. Damit kann durch ein Auftragen des Mittels
auf eine Materialoberfläche eine
entsprechend homogene Verteilung der Eiweißkörper oder -komplexe erzielt
werden.
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Die
Erfindung betrifft des weiteren ein Verfahren zum Aufbringen eines
Mittels auf eine Materialoberfläche
zum Zwecke der Absorption von in dem Material enthaltenen oder von
dem Material emittierten, die Raumluft beeinträchtigenden Schad- oder Geruchsstoffen,
wobei das Mittel Eiweißkörper oder Eiweißkomplexe
enthält,
die die Schad- oder Geruchsstoffe aufnehmen und binden können.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zum Aufbringen
eines zuvor beschriebenen Mittels anzugeben, welches in besonders
einfacher Weise durchführbar
ist und eine gleichmäßige Verteilung
von Eiweißkörpern oder
-komplexen auf der zu behandelnden Materialoberfläche ermöglicht.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 14.
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Die
Besonderheit besteht unter anderem darin, dass das Mittel auf die
Materialoberfläche
aufgesprüht
wird. Dies ermöglicht
eine besonders homogene Verteilung des Mittels auf der Materialoberfläche. Da
das Mittel neben den Eiweißkörpern oder -komplexen
auch einen Wachs, oder eine Kombination aus einem Wachs und einem Öl sowie
einen Emulgator und wenigstens ein Öl oder/und ein Fett oder/und
ein Triglycerid enthält,
und insoweit bereits eine sehr homogene Verteilung der Eiweißkörper oder
-komplexe in dem Wachs erzielt wurde, kann durch den Schritt des
Aufsprühens
des Mittels auf die Materialoberfläche eine weitere Vergleichmäßigung der
Eiweißkörper oder
-komplexe in dem Mittel erreicht werden und insoweit eine gleichmäßige Aufbringung
der Eiweißkörper oder
-komplexe auf der Materialoberfläche
erzielt werden.
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Das
Mittel besteht vorzugsweise aus zwei Bestandteilen, wobei der eine
Bestandteil wenigstens einen Wachs enthält und der andere Bestandteil wenigstens
die Eiweißkörper oder
Eiweißkomplexe enthält.
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Zumindest
der Bestandteil, der wenigstens einen Wachs enthält, wird vor der Verarbeitung über seinen
Schmelzpunkt hinaus erhitzt, so dass das Wachs oder eine Wachs-Öl-Kombination
in flüssiger Form
vorliegt. Der andere Bestandteil, der die Eiweißkörper und Eiweißkomplexe
enthält,
liegt insbesondere als Flüssigkeit
vor, in der die Eiweißkörper oder
-komplexe alkalisch aufgespalten enthalten sind.
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Die
beiden Bestandteile können
vor dem Aufsprühen
bereits vermischt sein. Eine Aufbringung des Mittels erfolgt insoweit
unmittelbar aus einem einzigen Behältnis heraus, wobei vorteilhafterweise das
Behältnis
beheizt ist, um zu gewährleisten,
dass sich die beiden Bestandteile nicht entmischen.
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Sind
die beiden Bestandteile des erfindungsgemäßen Mittels bereits miteinander
vermischt und wird ein solches Behältnis beheizt, bleibt eine
homogene Mischung der beiden Bestandteile über einen Zeitraum von mehreren
Stunden gewährleistet,
ohne das eine Entmischung zu befürchten
ist.
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Alternativ
sind die beiden Bestandteile in gesonderten Behältnissen untergebracht und
werden erst unmittelbar vor dem Aufsprühen, beispielsweise in der
Düse oder
in einem Bereich einer Aufsprühvorrichtung
stromaufwärts
der Düse,
miteinander vermischt. Hierdurch kann gleichermaßen eine sehr gezielte homogene
Durchmischung der beiden Bestandteile, und damit eine homogene Verteilung
der Eiweißkörper oder
-komplexe in dem Mittel erreicht werden.
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Die
Erfindung betrifft des weiteren eine Vorrichtung zum Aufbringen
eines Mittels auf eine Materialoberfläche zum Zwecke der Absorption
von in dem Material enthaltenen oder von dem Material emittierten,
die Raumluft beeinträchtigenden
Schad- und Geruchsstoffen.
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Dieser
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung anzugeben,
mit der ein Mittel auf besonders einfache Weise auf eine Materialoberfläche aufgebracht
werden kann und mit der eine besonders homogene Verteilung der Eiweißkörper und
Eiweißkomplexen
in dem Mittel bzw. auf der zu bearbeitenden Materialoberfläche gewährleistet
ist.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 21.
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Gemäß der Erfindung
enthält
das Mittel wenigstens zwei Bestandteile. In dem einen Bestandteil ist
wenigstens ein Wachs vorgesehen oder eine Wachs-Öl-Kombination enthalten. Der
andere Bestandteil enthält
die Eiweißkörper oder
Eiweißkomplexe,
wobei diese beispielsweise in Form einer Flüssigkeit, in der die Eiweißkörper oder
-komplexe alkalisch aufgespalten enthalten sind, vorliegen.
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Die
beiden Bestandteile sind zunächst
gesondert untergebracht. Hierzu sind zwei Behältnisse vorgesehen. Wenigstens
eines der Behältnisse
ist mit einer Heizeinrichtung ausgestattet, die eine Erwärmung des
den Wachs enthaltenden Bestandteiles über seinen Schwerpunkt ermöglicht.
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Die
Vorrichtung weist eine Mischeinrichtung auf, die für eine Mischung
der beiden Bestandteile erst kurz vor der Aufbringung auf die Materialoberfläche sorgt.
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Beispielsweise
kann die Vorrichtung eine Sprühdüse aufweisen,
der stromaufwärts
eine Mischkammer vorgeordnet ist. Die Mischkammer kann über zwei
gesonderte Zuführeinrichtungen,
beispielsweise über
Ansaugschläuche,
mit den beiden gesonderten Behältnissen
verbunden sein.
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Über Pumpen
werden die beiden flüssigen Bestandteile
in die Mischkammer eingebracht. In der Mischkammer kann, beispielsweise
auch unter Zuhilfenahme von Druckluft, eine Vermischung und Verwirbelung
der beiden Bestandteile hervorgerufen werden, so dass beim Aufsprühen des
zusammengemischten Mittels auf die Materialoberfläche eine
sehr homogene Verteilung der Eiweißkörper oder Eiweißkomplexe
auf der Materialoberfläche
erzielt werden kann.
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Der
erste Bestandteil kann neben dem Wachs insbesondere einen Emulgator
und ein Element aus der Gruppe Öle,
Fette, Triglyceride enthalten.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung soll nunmehr anhand der nachfolgenden 1 erläutert werden:
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1 zeigt
in schematischer Darstellung eine insgesamt mit 10 bezeichnete
Vorrichtung, die aus mehreren Einzelteilen besteht, die nachfolgend erläutert werden.
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In
perspektivischer Ansicht ist schematisch zunächst ein Paneelelement 11 dargestellt,
welches eine Breitseite 12 und vier Schmalseitenflächen 13, 14, 15a und 15b aufweist.
Derartige Paneelelemente sind beispielsweise als Klick-Holzpaneele
oder Klick-Laminatpaneele zahlreich im Stand der Technik bekannt.
Die Längs-Schmalseitenflächen 14 und 15a können beispielsweise
mit Konturen versehen sein, um durch eine bloße Rastverbindung zwei jeweils
benachbarte Holzpaneelelemente aneinander festlegen zu können. Auf
diese Weise kann eine Bodenfläche (alternativ
aber auch eine Wand- oder Deckenfläche) vollflächig mit Paneelen versehen
werden.
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Derartige
Paneelelemente 11 können
aus Holz bestehen oder Holzbestandteile enthalten. Typischerweise
wird zur Herstellung derartiger Paneele nicht unbedingt Massivholz
verwendet, sondern eine Mischung aus Holzresten, insbesondere Holzspänen, mit
Klebe- und Bindemitteln.
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Derartige
Holz-Klebe-Konstruktionen sind als Schadstoffquellen, insbesondere
als Formaldehydquellen, bekannt. Auch Geruchsstoffe können von
derartigen Holzelementen emittiert werden.
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Während die
obere Breitseitenfläche 12 typischerweise
bereits ab Werk mit einer Versiegelungsschicht versehen ist, werden
die mit einer häufig
aufwendig gestaltenden Kontur versehenen Schmalseitenflächen meist
nicht versiegelt. Gerade die Schmalseitenflächen 13, 14, 15a und 15b sind
daher als Emissionsfläche
für Schad-
und Geruchsstoffe besonders zu beachten.
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Bereits
an dieser Stelle sei aber angemerkt, dass die Aufbringung eines
später
noch zu beschreibenden Mittels auf jede Materialoberfläche, also
beispielsweise auch auf die Breitseitenfläche 12, in erfindungsgemäßem Sinne
möglich
ist.
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Aus
dem Stand der Technik ist es bereits bekannt, die Schmalseitenfläche 14 bzw. 15a oder
jedenfalls einen Bereich dieser Fläche mit einer Imprägnierung
zu versehen, die den Eintritt von Wasser in das Paneelelement verhindert.
Hierzu kann beispielsweise ein Wachs oder ein Wachs-Öl-Gemisch oder
eine Wachs-Öl-Kombination
auf die entsprechende Seitenfläche
aufgetragen, z. B. aufgesprüht, werden.
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Aus
anderen Bereichen der Technik sind Eiweißkörper oder Eiweißkomplexe
bekannt, mit denen Schad- oder Geruchsstoffe aufgenommen und gebunden
werden können.
Hierbei kann es sich beispielsweise um Eiweißkörper oder Eiweißkomplexe auf
der Basis von Keratinfasern handeln, die z. B. aus Schafswolle gewonnen
werden können.
Auch andere Stoffe, die Schad- oder Geruchsstoffe aufnehmen und
binden können,
kommen zur Verwendung in Betracht. Beispielsweise kommen proteinreaktive
Substanzen, z. B. Eiweiß-Hydrolysate,
insbesondere enzymatisch abgebaute Skleroproteine in Betracht. Alternativ
kommen auch Eiweißkörper oder
-komplexe auf der Basis von Gelatine in Betracht.
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Wie
Eingangs bereits beschrieben liegen derartige Eiweißkomplexe
oder Eiweißkörper z.
B. in Pulverform vor, und können
auf die erfindungsgemäße Weise
zunächst
in eine Flüssigkeit
eingebracht werden. Hierzu können
die Eiweißkomplexe
in eine wässrige
Lösung
gebracht und dort alkalisch aufgespalten werden. Damit liegen die
Eiweißkörper und Eiweißkomplexe
in flüssiger
Form, homogen verteilt vor und können
in einem Behältnis 17 untergebracht werden.
Die Flüssigkeit
mit den alkalisch aufgespaltenen Eiweißkörpern oder Eiweißkomplexen
wird als zweiter Bestandteil 20 eines später noch
zu beschreibenden Mittels bezeichnet.
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In
einem ersten Behältnis 16 ist
ein Wachs oder eine Wachs-Öl-Kombination oder
ein Gemisch aus Wachs und Öl
angeordnet. Zusätzlich
ist in dieses erste Behältnis 16 ein
Emulgator und ein Öl
oder ein Fett oder ein Triglycerid eingebracht. Die Mischung aus
Wachs, Emulgator und Öl
und/oder Fetten und/oder Triglycerid wird als erster Bestandteil des
später
zu mischenden Mittels bezeichnet. Der erste Bestandteil 18 enthält somit
wenigstens ein Wachs, wenigstens einen Emulgator und wenigstens ein
Element aus der Gruppe Fette, Öle,
Triglyceride.
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Dem
ersten Behältnis 16 ist
eine Heizeinrichtung 19 zugeordnet, die den ersten Bestandteil 18 über seinen
Schmelzpunkt erhitzt. Gegebenenfalls können in beiden Behältnissen 16 und 17 auch
noch in der Figur nicht dargestellte Rühreinrichtungen oder dergleichen
zugeordnet sein.
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Eine
insgesamt mit 23 bezeichnete Sprühvorrichtung umfasst einen
schematisch angedeuteten Druckluftgenerator 27, eine Druckluftzuführung 24,
eine Mischkammer 26 und eine Düse 25. Im Bereich
der Mischkammer 26 enden zwei Zuleitungen 21 und 22,
die die Mischkammer sowohl mit dem ersten Behältnis 16 als auch
mit dem zweiten Behältnis 17 verbinden.
In der Mischkammer 26 mischen sich damit kurz vor dem Eintritt
in die Düse 25 die
beiden Bestandteile 18 und 20. Im Düsenkanal 29 kommt
es dann zu einer besonders homogenen Durchwirbelung und Durchmischung
der beiden Bestandteile 18 und 20, so dass ein
Sprühstrahl 28 die
Düse 25 verlässt, der
das aus den beiden Bestandteilen 18 und 20 bestehende
Mittel in homogen durchmischter Form enthält. Damit können die Eiweißkörper und
Eiweißkomplexe
sehr homogen auf die Schmalseitenflächen 13, 14, 15a und 15b des
Paneelelementes 12 aufgetragen werden und so in besonders
effektiver und effizienter Weise eine Reinigung der Raumluft von
Schad- und Geruchsstoffen leisten.
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Angemerkt
sei, dass mit der erfindungsgemäßen Sprühvorrichtung 23 z.
B. die Schmalseitenfläche 14 insgesamt
sehr homogen besprüht
werden kann. Alternativ kann aber auch ein gezielter Strahl beispielsweise
in eine Nut oder einen bestimmten Fugenbereich des Holzpaneelelementes 12 gelenkt werden,
soweit die Schmalseitenfläche
entsprechend konturiert ist.
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Weiter
sei angemerkt, dass in dem ersten Bestandteil 18 auch schon
Zusätze
enthalten sein können,
die einen Imprägnierschutz
im Hinblick auf eine Wasserundurchlässigkeit leisten. Alternativ kann
der Wachs oder das Wachs-Öl-Gemisch
von Natur aus einen derartigen Imprägnierschutz bereitstellen.
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Schließlich sei
angemerkt, dass nicht nur die dargestellten Holzpaneelelemente 12,
sondern auch andere Holz oder Holzbestandteile enthaltene Materialien
auf ihrer Oberfläche
mit einem erfindungsgemäßen Mittel
versehen werden können.