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Die
Erfindung betrifft eine Schutzschaltung für eine elektrische Vorrichtung
sowie ein Verfahren zum Schützen
einer elektrischen Vorrichtung.
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Unkontrollierte
elektrostatische Entladungen stellen eine ernst zu nehmende Gefahr
für elektrische Vorrichtungen
dar. Um beispielsweise Halbleiterbauteile vor elektrostatischen
Entladungen zu schützen, ist
es bekannt, entsprechende Schutzstrukturen ("ESD"(electro
statically discharage)-Strukturen)
in die elektrischen Vorrichtungen zu integrieren. Derartige Schutzstrukturen
benötigen
in der Regel jedoch relativ viel Platz, womit dem Miniaturisierungsgrad der
elektrischen Vorrichtungen Grenzen gesetzt sind.
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Die
der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe ist, eine Möglichkeit
aufzuzeigen, mit der elektrische Vorrichtungen wirksam gegen elektrostatische Entladungen
geschützt
werden können,
ohne den Miniaturisierungsgrad der elektrischen Vorrichtung wesentlich
einschränken
zu müssen.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe stellt die Erfindung eine Schutzschaltung für eine elektrische
Vorrichtung gemäß Patentanspruch
1 sowie eine elektrische Vorrichtung gemäß Patentanspruch 18 bereit. Weiterhin
stellt die Erfindung ein Verfahren zum Schutz einer elektrischen
Vorrichtung gemäß Patentanspruch
21 bereit. Vorteilhafte Ausgestaltungen beziehungsweise Weiterbildungen
des Erfindungsgedankens finden sich in den Unteransprüchen.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung wird eine Schutzschaltung bereitgestellt, die zumindest
eine Leitungsbrückeneinheit
aufweist. Die Leitungsbrückeneinheit
verbindet einen Anschluss der elektrischen Vorrichtung mit einem
Schutzknoten, der auf ein Schutzpotenzial gesetzt ist, wobei das
Schutzpotenzial so gewählt
ist, dass die Leitungsbrückeneinheit
aus einem Widerstandszustand in einen Leitungszustand schaltet,
wenn die an dem Anschluss anliegende Spannung oder der durch den Anschluss
fließende
Strom einen bestimmten Schwellenwert über- beziehungsweise unterschreitet.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung wird eine Schutzschaltung zum Schutz einer elektrischen
Vorrichtung gegen Spannungsspitzen oder Stromspitzen, die an einem
Anschluss der elektrischen Vorrichtung auftreten, bereitgestellt.
Die Schutzschaltung weist zumindest eine Leitungsbrückeneinheit
auf, die den Anschluss mit einem Schutzknoten, der auf ein Schutzpotenzial
gesetzt ist, elektrisch verbindet, wobei das Schutzpotenzial so
gewählt
ist, dass die Leitungsbrückeneinheit
von einem Widerstandszustand in einen Leitungszustand schaltet,
wenn die Spannung, die an dem Anschluss auftritt, oder der Strom,
der den Anschluss durchsetzt, einen bestimmten Schwellenwert übersteigt
beziehungsweise unter diesen Schwellenwert fällt.
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Leitungsbrückeneinheiten
("contactive bridging
units") werden normalerweise
als Speicherzellen in Speichervorrichtungen (beispielsweise in Leitungsbrückenspeichern
mit wahlfreiem Zugriff ("contactive
bridging random access memory"(CBRAM)-Vorrichtungen) eingesetzt,
die auch als Festkörperelektrolyt-Speichervorrichtungen
bekannt sind. Im Rahmen der Erfindung werden die Leitungsbrückeneinheiten
jedoch als Schutzschaltungs-Komponenten eingesetzt. Ein Vorteil
von auf Leitungsbrückeneinheiten
basierenden Schutzschaltungen ist, dass Leitungsbrückeneinheiten
nur zwei Anschlüsse benötigen, um
die Leitungsbrückeneinheiten
von einem Widerstandszustand in einen Leitungszustand oder umgekehrt
zu schalten, und um Ströme
durch die Leitungsbrückeneinheiten
zu leiten. Damit kann der Aufbau der Schutzschaltung sehr einfach
ausfallen. Ein weiterer Vorteil der Leitungsbrückeneinheiten ist, dass die
Schaltgeschwindigkeit sehr hoch ist.
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Leitungsbrückeneinheiten
sind häufig
aus Chalcogenid-Material hergestellt. Jedoch ist die Erfindung nicht
auf dieses Material beschränkt.
Jeder Materialtyp, in dem elektrisch leitende Filamente ausgebildet
werden können
(auf reversible Art und Weise als auch als irreversible Art und
Weise, auf flüchtige
als auch auf nichtflüchtige
Art und Weise), kann zur Herstellung einer Leitungsbrückeneinheit
herangezogen werden. Die Filamente können einen Durchmesser in einem
Bereich von ungefähr
1 Nanometer bis 100 Nanometer aufweisen, beispielsweise 1 Nanometer
bis 20 Nanometer.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung ist der Anschluss der elektrischen Vorrichtung ein
Eingangsanschluss eines beliebigen Typs, beispielsweise ein Spannungs-/Stromversorgungsanschluss,
ein Anschluss, dem ein Datensignal zugeführt wird, das durch die elektrische
Vorrichtung bearbeitet wird, oder ein Ausgangsanschluss eines beliebigen
Typs, beispielsweise ein Spannungs-/Stromversorgungsanschluss oder
ein Anschluss, der ein Datensignal ausgibt.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung weist die Schutzschaltung eine erste Leitungsbrückeneinheit
und eine zweite Leitungsbrückeneinheit
auf, wobei jede Leitungsbrückeneinheit
eine reaktive Elektrode, eine inerte Elektrode, und einen Festkörperelektrolyt
(Ionenleiter), der zwischen der reaktiven Elektrode und der inerten
Elektrode positioniert ist, aufweist.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung ist die inerte Elektrode der ersten Leitungsbrückeneinheit
mit einem ersten Schutzknoten verbunden, der auf ein erstes Schutzpotenzial
gesetzt ist, und die reaktive Elektrode der zweiten Leitungsbrückeneinheit
mit dem Anschluss verbunden, wobei die inerte Elektrode der zweiten
Leitungsbrückeneinheit mit
dem Anschluss verbunden ist, und die reaktive Elektrode der zweiten
Leitungsbrückeneinheit
mit einem zweiten Schutzknoten verbunden ist, der auf ein zweites
Schutzpotenzial gesetzt ist.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung ist der erste Schutzknoten ein VDD-Knoten (beispielsweise
ein Spannungsversorgungsknoten), und der zweite Schutzknoten ein
VSS-Knoten (beispielsweise ein Erdungsknoten) der elektrischen Vorrichtung.
Verallgemeinert: Der erste Schutzknoten kann ein Knoten sein, an
dem eine erste Referenzspannung anliegt, und der zweite Schutzknoten
kann ein Knoten sein, an dem eine zweite Referenzspannung anliegt.
In einer alternativen Ausführungsform der
Erfindung können
beliebige andere Referenzpotenziale verwendet werden, die ein Spannungsintervall
definieren, auf Basis dessen die elektrische Vorrichtung betrieben
werden kann.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung weist die Schutzschaltung eine Löschspannungs-Erzeugungseinrichtung
auf, die mit den Leitungsbrückeneinheiten
elektrisch verbunden ist, wobei die Löschspannungs-Erzeugungseinrichtung Löschspannungen
erzeugt und die erzeugten Löschspannungen
den Leitungsbrückeneinheiten
zuführt, wobei
die Löschspannungen
ein Schalten der Leitungsbrückeneinheiten
vom Leitungszustand in den Widerstandszustand bewirken.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung führt
die Löschspannungs-Erzeugungseinrichtung
die Löschspannungen
den Leitungsbrückeneinheiten
während
des Hochfahrens beziehungsweise des Einschaltvorgangs der elektrischen
Vorrichtung zu.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung ist jede Leitungsbrückeneinheit so ausgestaltet, dass
sie automatisch aus einem Leitungszustand in einen Widerstandszustand
schaltet, sobald die Spannungsspitzen oder Stromspitzen, die an
dem Anschluss anliegen oder den Anschluss durchfließen, verschwunden
sind.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung ist der Festkörperelektrolyt
jeder Leitungsbrückeneinheit
mit metallischem Material dotiert. Beispielsweise kann jede Leitungsbrückeneinheit
so mit Metall dotiert sein, dass kein dauerhafter Leitungszustand
des Festkörperelektrolyten
aufrecht erhalten werden kann, wenn die bei dem Anschluss auftretenden
Spannungspegel beziehungsweise Strompegel unterhalb jeweiliger vorbestimmter
Schwellenwerte liegen.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung weist die Schutzschaltung eine Widerstandsermittlungseinrichtung
auf, die mit den Leitungsbrückeneinheiten
elektrisch verbunden ist, und die den Widerstand der Leitungsbrückeneinheiten
ermittelt (beispielsweise indem Messströme durch die Leitungsbrückeneinheiten
geleitet werden).
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung weist die Schutzschaltung eine Spannungs- und Stromaufzeichnungseinrichtung
auf, die die Spannungsspitzen und/oder Stromspitzen aufzeichnet,
die den Anschluss in der Vergangenheit beaufschlagt haben (beispielsweise
durch Verarbeiten von Messströmen,
die durch die Leitungsbrückeneinheiten
geleitet wurden).
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung weist die Schutzschaltung eine Schreibspannungs-Erzeugungseinrichtung
auf, die mit den Leitungsbrückeneinheiten
elektrisch verbunden ist, wobei die Schreibspannungs-Erzeugungseinrichtung Schreibspannungen
erzeugt und diese den Leitungsbrückeneinheiten
zuführt.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung weist die Schutzschaltung eine Transportschutzeinrichtung
auf, die unter Verwendung der Schreibspannungs-Erzeugungseinrichtung
die Leitungsbrückeneinheiten
während
eines Transportvorgangs oder während
eines Montageprozesses so lange in einen Leitungszustand schaltet,
bis der Transportvorgang bzw. der Montageprozess beendet ist.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung ist die Schutzschaltung mit der elektrischen Vorrichtung
trennbar verbunden. Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung ist die Schutzschaltung auf einer eigenen Leiterplatine
vorgesehen.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung ist eine elektrische Vorrichtung mit einem Anschluss
versehen. Die elektrische Vorrichtung weist ferner eine Schutzschaltung
auf, die die elektrische Vorrichtung gegen Spannungsspitzen oder
Stromspitzen, die den Anschluss beaufschlagen, schützt, wobei
die Schutzschaltung zumindest eine Leitungsbrückeneinheit aufweist, die den
Anschluss mit einem Schutzknoten, der auf ein Schutzpotenzial gesetzt
ist, elektrisch verbindet. Das Schutzpotenzial ist so gewählt, dass
die Leitungsbrückeneinheit
von einem Widerstandszustand in einen Leitungszustand schaltet,
wenn die Spannung oder der Strom bei dem Anschluss einen vorbestimmten
Schwellenwert übersteigt
oder unterschreitet.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung weist die Schutzschaltung eine erste Leitungsbrückeneinheit
und eine zweite Leitungsbrückeneinheit
auf, wobei jede Leitungsbrückeneinheit
eine reaktive Elektrode, eine inerte Elektrode, sowie einen Festkörperelektrolyten,
der zwischen der reaktiven Elektrode und der inerten Elektrode angeordnet
ist, aufweist.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung ist die inerte Elektrode der ersten Leitungsbrückeneinheit
mit einem ersten Schutzknoten verbunden, der auf ein erstes Schutzpotenzial
gesetzt ist, und die reaktive Elektrode der ersten Leitungsbrückeneinheit
mit dem Anschluss verbunden, wobei die inerte Elektrode der zweiten
Leitungsbrückeneinheit mit
dem Anschluss verbunden ist, und die reaktive Elektrode der zweiten
Leitungsbrückeneinheit
mit einem zweiten Schutzknoten verbunden ist, der auf ein zweites
Schutzpotenzial gesetzt ist.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung wird ein Verfahren zum Schützen einer elektrischen Vorrichtung
bereitgestellt, das den Prozess des Verbindens wenigstens einer
Leitungsbrückeneinheit
mit einem Anschluss der elektrischen Vorrichtung und mit einem Knoten,
der auf ein Schutzpotenzial gesetzt ist, beinhaltet, wobei der Verbindungsprozess
so erfolgt, dass der Anschluss mit dem Knoten über die wenigstens eine Leitungsbrückeneinheit elektrisch
verbunden ist.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung wird ein Verfahren zum Schutz einer elektrischen Vorrichtung
gegen Spannungsspitzen oder Stromspitzen, die einen Anschluss der
elektrischen Vorrichtung beaufschlagen, bereitgestellt. Das Verfahren
weist die folgenden Prozesse auf: Bereitstellen wenigstens einer
Leitungsbrückeneinheit,
und Herstellen einer elektrischen Verbindung zwischen jeder bereitgestellten Leitungsbrückeneinheit
und dem Anschluss sowie jeder bereitgestellten Leitungsbrückeneinheit
und einem Schutzknoten, der auf ein Schutzpotenzial gesetzt ist,
wobei das Herstellen der elektrischen Verbindung so erfolgt, dass
jede Leitungsbrückeneinheit
den Anschluss mit einem Schutzknoten elektrisch verbindet.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung weist das Verfahren das Schalten wenigstens einer
Leitungsbrückeneinheit
von einem Widerstandszustand in einen Leitungszustand auf. Das Schalten
erfolgt, sobald die an dem Anschluss anliegende Spannung beziehungsweise
der den Anschluss durchfließende
Strom einen bestimmten Schwellenwert überschreitet beziehungsweise
unterschreitet.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung weist die Schutzschaltung eine erste Leitungsbrückeneinheit
und eine zweite Leitungsbrückeneinheit
auf, wobei jede Leitungsbrückeneinheit
eine reaktive Elektrode, eine inerte Elektrode, sowie einen Festkörperelektrolyten,
der zwischen der reaktiven Elektrode und der inerten Elektrode angeordnet
ist, aufweist.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung wird die inerte Elektrode der ersten Leitungsbrückeneinheit
mit einem ersten Schutzknoten elektrisch verbunden, der auf ein
erstes Schutzpotenzial gesetzt ist, die reaktive Elektrode der ersten
Leitungsbrückeneinheit
mit dem Anschluss elektrisch verbunden, die inerte Elektrode der
zweiten Leitungsbrückeneinheit
mit dem Anschluss elektrisch verbunden, und die reaktive Elektrode
der zweiten Leitungsbrückeneinheit
mit einem zweiten Schutzknoten, der auf ein zweites Schutzpotenzial
gesetzt ist, elektrisch verbunden.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung ist der erste Schutzknoten ein VDD-Knoten der elektrischen
Vorrichtung, und der zweite Schutzknoten ist ein VSS-Knoten der
elektrischen Vorrichtung. Mit anderen Worten: Der erste Schutzknoten
kann ein Knoten sein, der mit einer ersten Referenzspannung beaufschlagt
wird, und der zweite Schutzknoten kann ein Knoten sein, der mit
einer zweiten Referenzspannung beaufschlagt wird.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung beinhaltet das Verfahren das Erzeugen von Löschspannungen
und das Anlegen der Löschspannungen
an die Leitungsbrückeneinheiten,
wobei die Löschspannungen
bewirken, dass die Leitungsbrückeneinheiten
von dem Leitungszustand in den Widerstandszustand schalten.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung werden die Löschspannungen
während
des Hochfahrens beziehungsweise des Einschaltens der elektrischen
Vorrichtung angelegt.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung beinhaltet das Verfahren das Schalten aller Leitungsbrückeneinheiten,
die momentan einen Leitungszustand aufweisen, in einen Widerstandszustand,
sobald Spannungsspitzen oder die Stromspitzen, die den Anschluss
beaufschlagen, verschwunden sind.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung beinhaltet das Verfahren das Ermitteln des Widerstands
der Leitungsbrückeneinheiten
(beispielsweise durch Leiten von Messströmen durch die Leitungsbrückeneinheiten).
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung beinhaltet das Verfahren das Aufzeichnen von Spannungsspitzen
oder Stromspitzen, die bei dem Anschluss auftreten (beispielsweise durch
Verarbeiten der Messströme,
die durch die Leitungsbrückeneinheiten
geleitet werden).
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung beinhaltet das Verfahren das Erzeugen von Schreibspannungen
und das Anlegen der Schreibspannungen an die Leitungsbrückeneinheiten.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung wird der Prozess des Anlegens der Schreibspannungen
ausgeführt
bei Beginn eines Montageprozesses der elektrischen Vorrichtung,
wobei nach Abschluss des Montageprozesses Löschspannungen erzeugt und an
die Leitungsbrückeneinheiten
gelegt werden, wobei die Löschspannungen
das Schalten der Leitungsbrückeneinheiten
von dem Leitungszustand in den Widerstandszustand bewirken.
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Die
Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Figuren in
beispielsweiser Ausführungsform
näher erläutert. Es
zeigen:
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1a eine
schematische Querschnittsdarstellung einer Leitungsbrückeneinheit
in einem ersten Schaltzustand;
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1b eine
schematische Querschnittdarstellung einer Leitungsbrückeneinheit
in einem zweiten Schaltzustand;
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2 eine
schematische Zeichnung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schutzschaltung;
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3 die Äquivalentsschaltung
der in 2 gezeigten Ausführungsform;
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4 ein
Beispiel einer Spezifikation einer ESD-Härte für eine Halbleitervorrichtung;
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5 ein
Beispiel einer Schutzschaltung;
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6 eine
schematische Zeichnung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schutzschaltung;
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7 ein
Flussdiagramm einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Schutzverfahrens.
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Zunächst soll
unter Bezugnahme auf die 1a, 1b ein
fundamentales Prinzip, das einer Ausführungsform einer Leitungsbrückeneinheit
(einer CBRAM-Zelle) unterliegt, erläutert werden.
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Eine
CBRAM-Zelle weist eine erste Elektrode 21, eine zweite
Elektrode 22 sowie einen Festkörperelektrolytblock (auch als
Ionenleiterblock bekannt) 23, der zwischen der ersten Elektrode 21 und der
zweiten Elektrode 22 angeordnet ist, auf. Die erste Elektrode 21 kontaktiert
eine erste Oberfläche 24 des
Festkörperelektrolytblocks 23,
die zweite Elektrode 22 kontaktiert eine zweite Oberfläche 25 des Festkörperelektrolytblocks 23.
Der Festkörperelektrolytblock 23 ist
gegenüber
seiner Umgebung durch eine Isolationsstruktur 26 isoliert.
Die erste Oberfläche 24 ist üblicherweise
die Oberseite, die zweite Oberfläche 25 die
Unterseite des Festkörperelektrolytblocks 23.
Die erste Elektrode 21 ist üblicherweise die obere Elektrode,
die zweite Elektrode 22 die untere Elektrode der CBRAM-Zelle.
Eine der ersten und zweiten Elektrode 21, 22 ist
eine reaktive Elektrode, die jeweils andere eine inerte Elektrode.
Beispielsweise ist die erste Elektrode 21 die reaktive
Elektrode, und die zweite Elektrode 22 die inerte Elektrode. In
diesem Fall kann die erste Elektrode 21 beispielsweise
aus Silber (Ag), der Festkörperelektrolytblock 23 aus
Chalkogenid-Material, und die Isolationsstruktur 26 aus
SiO2 oder Si3N4 bestehen.
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Wenn
eine Spannung über
dem Festkörperelektrolytblock 23 abfällt, wie
in 1a angedeutet ist, wird eine Redoxreaktion in
Gang gesetzt, die Ag+-Ionen aus der ersten
Elektrode 21 heraus löst und
in den Festkörperelektrolytblock 23 hinein
treibt, wo diese zu Silber reduziert werden. Auf diese Art und Weise
werden silberhaltige Cluster in dem Festkörperelektrolytblock 23 ausgebildet.
Wenn die Spannung über
dem Festkörperelektrolytblock 23 lange
genug abfällt,
erhöht
sich die Größe und die Anzahl
der silberreichen Cluster innerhalb des Festkörperelektrolytblocks 23 so
stark, dass eine leitende Brücke
(leitender Pfad) 27 zwischen der ersten Elektrode 21 und
der zweiten Elektrode 22 ausgebildet wird. Wenn die in 1b gezeigte
Spannung über dem
Festkörperelektrolytblock 23 abfällt (inverse Spannung
verglichen zu der in 1a dargestellten Spannung),
wird eine Redoxreaktion in Gang gesetzt, die Ag+-Ionen
aus dem Festkörperelektrolytblock 23 hinaus
zur ersten Elektrode 21 treibt, an der diese zu Silber
reduziert werden. Damit wird die Größe und die Anzahl silberreicher
Cluster innerhalb des Festkörperelektrolytblocks 23 verringert.
Wird dies lange genug getan, wird die leitende Brücke 27 gelöscht.
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Um
den momentanen Speicherzustand der CBRAM-Zelle festzustellen, wird
ein Messstrom durch die CBRAM-Zelle geleitet. Der Messstrom erfährt einen
hohen Widerstand, wenn in der CBRAM-Zelle keine leitende Brücke 27 ausgebildet ist,
und erfährt
einen niedrigen Widerstand, wenn in der CBRAM-Zelle eine leitende Brücke 27 ausgebildet
ist. Ein hoher Widerstand repräsentiert
beispielsweise logisch "0", wohingegen ein
niedriger Widerstand logisch "1" repräsentiert,
oder umgekehrt.
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2 zeigt
eine Ausführungsform
der Schutzschaltung gemäß der Erfindung.
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Eine
Schutzschaltung 1, die eine elektrische Vorrichtung 2 gegen
Spannungsspitzen und/oder Stromspitzen schützt, die innerhalb eines elektrischen
Signals auftreten, das von einer Signalquelle, hier einer Energie(Spannungs-/Strom)-Versorgung 3, einem
Anschluss 4 der elektrischen Vorrichtung 2 zugeführt wird,
weist auf: eine ersten Leitungsbrückeneinheit 5, die
den Anschluss 4 mit einem ersten Schutzknoten 6 verbindet,
der auf ein erstes Schutzpotenzial gesetzt ist, und eine zweite
Leitungsbrückeneinheit 7,
die den Anschluss 4 mit einem zweiten Schutzknoten 8 verbindet,
der auf ein zweites Schutzpotenzial gesetzt ist. Elektrische Vorrichtungen 2 können beispielsweise
Halbleitervorrichtungen wie Mikrocontroller oder Speichervorrichtungen
sein. In einer alternativen Ausführungsform
der Erfindung ist die elektrische Vorrichtung eine beliebige Vorrichtung,
die spannungssensitiv ist, beispielsweise eine applikationsspezifische
integrierte Schaltung (ASIC), eine passive elektrische Vorrichtung,
ein elektrischer Filter, ein Sensor, ein Motor sowie eine Kombination derartiger
Vorrichtungen. Weiterhin kann die elektrische Vorrichtung eine makroskopische
Struktur wie beispielsweise ein Umformer, eine Batterie, ein Motor,
eine Heizung oder dergleichen sein.
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Die
erste Leitungsbrückeneinheit 5 weist eine
erste reaktive Elektrode 91 , eine
erste inerte Elektrode 101 , sowie
einen ersten Festkörperelektrolyten 111 , der zwischen die erste reaktive Elektrode 91 und die erste inerte Elektrode 101 eingeschoben ist, auf.
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Die
zweite Leitungsbrückeneinheit 7 weist eine
zweite reaktive Elektrode 92 , eine
zweite inerte Elektrode 102 sowie
einen zweiten Festkörperelektrolyten 112 , der zwischen der zweiten reaktiven
Elektrode 92 und der zweiten inerten
Elektrode 102 positioniert ist,
auf. Die erste reaktive Elektrode 91 ist
mit dem Anschluss 4 verbunden, wohingegen die erste inerte Elektrode 101 mit dem ersten Schutzknoten 6 verbunden
ist. Die zweite reaktive Elektrode 92 ist
mit dem zweiten Schutzknoten 8 verbunden, wohingegen die
zweite inerte Elektrode 102 mit
dem Anschluss 4 verbunden ist.
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In
diesem Beispiel ist der erste Schutzknoten 6 ein VDD-Knoten
(beispielsweise ein Spannungsversorgungsknoten), und der zweite
Schutzknoten 8 ist ein VSS-Knoten (beispielsweise ein Erdungsknoten).
In einer alternativen Ausführungsform
der Erfindung können
beliebige andere Referenzpotenziale verwendet werden, die ein Spannungsintervall
definieren, innerhalb dessen die elektrische Vorrichtung betrieben
werden kann.
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Die
erste Leitungsbrückeneinheit 5 und
die zweite Leitungsbrückeneinheit 7 funktionieren
wie oben im Zusammenhang mit 1a, 1b beschrieben.
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3 zeigt
die Äquivalentschaltung
der in 2 gezeigten Schaltungsanordnung.
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Die
Schutzschaltung 1 schützt
die elektrische Vorrichtung 2 sowohl gegen hohe positive Spannungen
als auch hohe negative Spannungen: Wenn eine hohe positive Spannung
von der Spannungs-Stromversorgung 3 dem Anschluss 4 der
elektrischen Vorrichtung 2 zugeführt wird, wird die erste reaktive
Elektrode 91 der ersten Leitungsbrückeneinheit 5 auch
auf die hohe positive Spannung gesetzt.
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Die
an der ersten reaktiven Elektrode 91 anliegende
hohe positive Spannung bewirkt, dass die erste Leitungsbrückeneinheit 5 von
einem Widerstandszustand in einen Leitungszustand geschaltet wird.
Damit fließt
der Hauptstrom durch die erste Leitungsbrückeneinheit 5, nicht
jedoch durch die elektrische Vorrichtung 2. Damit kann
die elektrische Vorrichtung 3 geschützt werden. Wenn eine hohe
negative Spannung von der Spannungs-/Stromversorgung 3 dem
Anschluss 4 der elektrischen Vorrichtung 2 zugeführt wird,
wird die zweite inerte Elektrode 102 der
zweiten Leitungsbrückeneinheit 7 auch
auf die hohe negative Spannung gesetzt. Damit schaltet die zweite
Leitungsbrückeneinheit
von einem Widerstandszustand in einen Leitungszustand. Damit fließt der Hauptstrom
durch die zweite Leitungsbrückeneinheit 7,
nicht jedoch durch die elektrische Vorrichtung 2. Damit
kann die elektrische Vorrichtung 2 geschützt werden.
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Im
Rahmen der Erfindung bedeutet "Leitungszustand" einer Leitungsbrückeneinheit
einen Speicherzustand, in dem der Messstrom, der durch die Leitungsbrückeneinheit
fließt,
einen niedrigen Widerstand erfährt.
Analog hierzu bedeutet "Widerstandszustand" einer Leitungsbrückeneinheit
einen Speicherzustand, in dem der Messstrom, der durch die Leitungsbrückeneinheit
fließt,
einen hohen Widerstand erfährt.
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In
der in 2 gezeigten Ausführungsform bewirkt die Spannungsdifferenz
zwischen dem ersten Schutzknoten 6 und dem zweiten Schutzknoten 8, die
auf konstante Potentialwerte gesetzt sind, dass die erste Leitungsbrückeneinheit
von dem Leitungszustand zurück
in den Widerstandszustand schaltet, sobald die durch die Spannungs-/Stromversorgung 3 bereitgestellte
Spannung, ausgehend von Spannungen, die größer sind als die Spannung VDD,
in einen Spannungsbereich fällt,
der sich von VDD bis VSS hin erstreckt. Analog hierzu schaltet die
zweite Leitungsbrückeneinheit 7 von
dem Leitungszustand zurück
in den Widerstandszustand, wenn die durch die Spannungs-/Stromversorgung 3 bereitgestellte Spannung,
ausgehend von einer Spannung, die niedriger ist als die Spannung
VSS, in einen Bereich steigt, der sich von VSS bis VDD erstreckt.
Mit anderen Worten: die erste Leitungsbrückeneinheit 5 und die
zweite Leitungsbrückeneinheit 7 schalten
von dem Leitungszustand automatisch in den Widerstandszustand, sobald
die an den Anschluss 4 angelegten Spannungsspitzen verschwinden.
Dies bedeutet, dass keine extern erzeugte Löschspannung an die erste Leitungsbrückeneinheit 5 und
die zweite Leitungsbrückeneinheit 7 angelegt
werden muss, um diese von dem Leitungszustand zurück in den
Widerstandszustand zu schalten.
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2 zeigt
den Fall, bei dem zwei Leitungsbrückeneinheiten 5, 7 mit
dem Anschluss 4 verbunden sind. Die Erfindung ist jedoch
nicht auf diese Ausführungsform
beschränkt.
Beispielsweise können lediglich
eine Leitungsbrückeneinheit
(beispielsweise nur die erste Leitungsbrückeneinheit 5) oder
mehr als zwei Leitungsbrückeneinheiten
mit dem Anschluss 4 verbunden werden. Jede Leitungsbrückeneinheit kann
mit einem individuellen Schutzknoten, der jeweils ein individuelles
Schutzpotential aufweist, verbunden werden. Auf diese Art und Weise
schalten die Leitungsbrückeneinheiten
einen Widerstandszustand in einen Leitungszustand bei unterschiedlichen Spannungs-/Strompegeln.
Damit kann die Historie aufgetretener Spannungen/Ströme besser
verfolgt werden (jede Leitungsbrückeneinheit
repräsentiert eine
bestimmte Spannung/einen bestimmten Strom). Des Weiteren kann jede
Leitungsbrückeneinheit
individuelle physikalische Ausmaße und/oder individuelle Schalteigenschaften
aufweisen. Wenn beispielsweise nur die erste Leitungsbrückeneinheit 5 bereitgestellt
wird, so wird die erste Leitungsbrückeneinheit 5 nicht
automatisch vom Leitungszustand zurück in den Widerstandszustand
schalten, da der zweite Knoten 8, der auf das Potential
VSS gesetzt ist, nicht existiert (was bedeutet, dass keine "Rückwärts-Bias-Spannung" existiert, die ein
Schalten aus dem Leitungszustand in den Widerstandszustand bewirken
könnte).
In diesem Fall kann der Festkörperelektrolyt 11 jeder
Leitungsbrückeneinheit
so mit Metall dotiert werden, dass kein dauerhafter Leitungszustand
des Festkörperelektrolyts 11 der
Leitungsbrückeneinheit
bei niedrigen Spannungen, die durch die Spannung-/Stromversorgung 3 bereitgestellt
werden, aufrecht erhalten werden kann.
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Eine
weitere Möglichkeit,
um die Leitungsbrückeneinheiten
von dem Leitungszustand zurück
in den Widerstandszustand zu schalten, ist die Verwendung einer
Löschspannung-Erzeugungseinheit 12, die
mit der ersten Leitungsbrückeneinheit 5 und
der zweiten Leitungsbrückeneinheit 7 elektrisch
verbunden ist, wobei die Löschspannung-Erzeugungseinrichtung 12 Löschspannungen
erzeugt und diese an die Leitungsbrückeneinheiten 5, 7 anlegt.
Die Löschspannungen
bewirken das Schalten der Leitungsbrückeneinheiten 5, 7 von
dem Leitungszustand in den Widerstandszustand. Da die Löschspannung-Erzeugungseinrichtung 12 in
der in 2 gezeigten Ausführungsform nicht benötigt wird,
sind die Verbindungen zwischen der Löschspannung-Erzeugungseinrichtung 12 und
den Leitungsbrückeneinheiten 5, 7 nur
durch gestrichelte Linien angedeutet. Die Schutzschaltung 1 kann
auch eine Schreibspannung-Erzeugungseinrichtung 13 aufweisen,
die mit den Leitungsbrückeneinheiten 5, 7 elektrisch
verbunden ist, wobei die Schreibspannung-Erzeugungseinrichtung 13 Schreibspannungen
erzeugt, und die Schreibspannungen an die Leitungsbrückeneinheiten 5, 7 anlegt. Die
Schreibspannungen bewirken das Schalten der Leitungsbrückeneinheiten 5, 7 von
dem Widerstandszustand in den Leitungszustand. Die Schreibspannung-Erzeugungseinrichtung 13 kann
beispielsweise Teil einer Transportschutzeinrichtung (nicht gezeigt)
sein, die die Schreibspannung-Erzeugungseinrichtung dazu benutzt,
um die Leitungsbrückeneinheiten 5, 7 während eines
Transportvorgangs oder eines Fertigungsprozesses in einen leitenden
Zustand zu schalten. Nachdem der Transportvorgang bzw. der Fertigungsprozess
abgeschlossen ist, kann die Löschspannung-Erzeugungseinrichtung 12 durch die
Transportschutzeinrichtung dazu benutzt werden, um die Leitungsbrückeneinheiten 5, 7 wieder
in den Widerstandszustand zu schalten.
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Die
Schutzschaltung 1 kann weiterhin eine Widerstands-Ermittlungseinrichtung 14 beinhalten, die
den Widerstand der Leitungsbrückeneinheiten 5, 7 ermittelt
durch Leiten von Messströmen
durch die Leitungsbrückeneinheiten 5, 7.
Die Widerstands-Ermittlungseinrichtung 14 kann beispielsweise
durch die Spannungs-/Strom-Aufzeichnungseinrichtung (nicht gezeigt)
benutzt werden, die Spannungs-/Stromspitzen aufzeichnet, die bei
dem Anschluss 4 auftreten, indem Messströme, die
durch die Leitungsbrückeneinheiten 5, 7 geleitet
werden, ausgewertet werden (die Spannungs-/Stromspitzen, die bei dem Anschluss 4 auftreten,
bewirken das Schalten der Leitungsbrückeneinheiten 5, 7 von
einem Widerstandszustand in einen Leitungszustand; deshalb gibt
beispielsweise eine in einem Leitungszustand befindliche Leitungsbrückeneinheit
einen Hinweis darauf, dass Spannungs-/Stromspitzen aufgetreten sind).
Auf diese Art und Weise kann die "Historie" der Spannungen/Ströme, durch die der Anschluss 4 beaufschlagt
wurde, nach verfolgt werden.
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Die
Schutzschaltung 1 kann beispielsweise Teil der elektrischen
Vorrichtung 2 sein oder eine separate Einheit darstellen,
die mit der elektrischen Vorrichtung 2 trennbar verbunden
ist. Beispielsweise kann die Schutzschaltung 1 auf eine
separate Schutzschaltungs-Leiterplatte montiert werden, die mit
der elektrischen Vorrichtung 2 trennbar verbunden ist.
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4 zeigt
eine Spezifikation der ESD-Härte für eine beispielhafte
Halbleitervorrichtung.
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5 zeigt
ein Beispiel einer Schutzschaltung 20, die ein erstes Schaltungsgebiet 21 und
ein zweites Schaltungsgebiet 22 aufweist, die jeweils durch
Dioden 23 geschützt
sind. Wenn die Schutzschaltung 20 durch hohe Spannungen
oder Ströme beaufschlagt
wird, wird ein elektrischer Entladeprozess mittels der Dioden 23 in
Gang gesetzt, wodurch das erste Schaltungsgebiet 21 und
das zweite Schaltungsgebiet 22 geschützt werden.
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6 zeigt
eine schematische Zeichnung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schutzschaltung.
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Eine
Schutzschaltung 1',
die eine elektrische Vorrichtung 2 gegen Spannungen und/oder
Ströme (beispielsweise
Spannungsspitzen oder Stromspitzen) schützt, weißt auf: eine Leitungsbrückeneinheit 5,
die einen Anschluss 4 der elektrischen Vorrichtung 2 mit
einem Schutzknoten 6 verbindet, der auf ein Schutzpotential
gesetzt ist. Die Leitungsbrückeneinheit 5 schaltet
(in Abhängigkeit
des Werts des Schutzpotentials) von einem Widerstandszustand in einen
Leitungszustand, wenn die Spannungen und/oder Ströme bei dem
Anschluss 4 einen bestimmten Schwellenwert übersteigen
bzw. unterschreiten. Auf diese Art und Weise kann beispielsweise
ein hoher Strom von dem Anschluss 4 dem Schutzknoten 6 zugeführt werden,
womit verhindert wird, dass der Strom von dem Anschluss 4 in
die elektrische Vorrichtung 2 geführt wird. Dasselbe gilt für Spannungen.
Der Anschluss 4 kann ein Eingangsanschluss oder ein Ausgangsanschluss
sein.
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7 zeigt
ein Flussdiagramm einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Schutzverfahrens.
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Die
in 7 gezeigte Ausführungsform des Schutzverfahrens
weist einen Prozess P1 auf, bei dem zumindest eine Leitungsbrückeneinheit
mit einem Anschluss der elektrischen Vorrichtung und mit einem Knoten,
der auf ein Schutzpotential gesetzt ist, verbunden wird, wobei das
Verbinden so erfolgt, dass der Anschluss mit dem Knoten über die
zumindest eine Leitungsbrückeneinheit
elektrisch verbunden ist.
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In
der folgenden Beschreibung werden weitere Aspekte der Erfindung
erläutert.
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Unkontrolliert
hohe Spannungen und Ströme können ernsthafte
Schäden
verursachen. Deswegen sind in elektrischen Vorrichtungen (beispielsweise Halbleitervorrichtungen)
im Allgemeinen so genannte ESD-Strukturen (Strukturen für die elektrostatische Entladung)
implementiert (beispielsweise innerhalb der elektrischen Vorrichtung
oder als Barriere vor den I/O-Pins). Beispielsweise können Halbleitervorrichtungen
so ausgelegt sein, dass sie durch ESD bewirkten Schäden gemäß der folgenden
Spezifikationen widerstehen:
- – 2kV HBM-Härte gemäß EIA/JISD22-A114-B (MIL-Sted.
883D, Verfahren 3015.7)
- – 500V
CDM-Härte
gemäß EOS/ESD-Vereinigung,
Standard DS5.3 – 1993
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Unkontrolliert
hohe Spannungen bzw. Ströme
können
beispielsweise aufgrund elektrostatischer Entladungsvorgänge bzw.
Spannungsvariationen auftreten, die beispielsweise von der elektrischen Stromversorgung
verursacht werden.
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I/Os
von Halbleitervorrichtungen können durch
eine ESD-Struktur
geschützt
werden, die Dioden aufweist, die I/Os mit VSS und VDD in Rückwärtsrichtung
verbinden (siehe 5). Wenn eine hohe Spannung
angelegt wird, kann der Strom durch die Diode (negativ bzgl. VSS
und positiv bzgl. VDD) abgeleitet werden, womit die Vorrichtungen
hinter der I/O-Struktur vor Schäden
geschützt
werden, die durch hohe Ströme
entstehen. Ein Nachteil dieser Anordnung ist, dass viel Platz benötigt wird
(beispielsweise Chipfläche
auf Substratniveau, d.h. dem Niveau, bei dem üblicherweise elektrische Komponenten
wie Dioden oder Transistoren ausgebildet werden), was bedeutet,
das wenig Miniaturisierungspotential vorhanden ist. Des Weiteren
ist die Komplexität
des Herstellungsprozesses relativ hoch. Aufgrund verringerter Gate-Oxid-Dicken
und reduzierter Leitungsbreiten werden Vorrichtungen sensibler bzgl. ESD.
Soll der Schutz der Vorrichtungen aufrecht erhalten werden, so hat
die konventionelle ESD-Struktur nur wenig Miniaturisierungspotential.
Betrachtet man außerdem
die steigende I/O-Anzahl, so wird deutlich, dass ein beträchtlicher
Teil der Chipfläche für ESD-Schutzstrukturen
benötigt
wird.
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Um
ESD-Strukturen zu vermeiden, ist es möglich, in kritischen Momenten
(beispielsweise vor und während
des Kapselungsprozesses eines Halbleiters) eine Umgebung zu wählen, bei
der die Risiken des ESD nicht bestehen. Ein Nachteil dieser Vorgehensweise
ist, dass nicht alle Prozesse kontrollierbar sind (insbesondere
Prozesse, die bei dem Nutzer der Vorrichtungen auftreten), und dass
bisweilen ein hoher Aufwand betrieben werden muss.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung werden Strukturen, die ionenleitendes Material enthalten
(SCINCs = Structures Containing Ion Conducting Materials), verwendet
(beispielsweise Chalcogenid-Materialien, die Silber (Ag) enthalten),
die als Schutzeinheiten fungieren, und die Strukturen, die den SCINCs
nachgeschaltet sind, vor Schäden bewahren,
die aus eintreffenden unkontrollierten Spannungen oder Strömen entstehen.
Diese Strukturen können
beispielsweise in IC's
integriert werden, indem diese in den Produktionsprozess der IC's eingegliedert werden.
Weiterhin ist es möglich,
diese Strukturen in Form zusätzlicher
Prozesses in den zu schützenden
Vorrichtungen herzustellen, oder als separate Vorrichtungen auszugestalten,
die mit den zu schützenden
Vorrichtungen in Serie geschaltet sind.
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Vorteile
einer derartigen Anordnung sind:
- a) geringerer
Platzverbrauch
- b) niedrige Prozesskomplexität
in der Implementation
- c) wiederholt benutzbar
- d) Transportschutz mit niedrigem Aufwand möglich
- e) ESD-Historie kann ausgelesen werden
- f) Größe und Form
kann leicht auf die jeweiligen Anforderungen zugeschnitten werden
- g) kein Front-End-Off-Line-Prozess notwendig (kann je nach Bedarf
in alle Schichten der zu schützenden
Vorrichtung implementiert werden oder sogar separat hergestellt
werden, und dann als eigenständige
Einheit einem Multichipmodul oder einem gemeinsamen Modul oder Platine
als Komponente zugefügt
werden).
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung sind die SCICN-Strukturen
dazu imstande, hohe Ströme
zu verarbeiten (in Abhängigkeit
der Größe, Dicke,
des Materials, etc.), und können
durch hohe Spannungen schnell eingeschaltet werden. Weiterhin können die
Strukturen nach einem Ereignis durch sehr niedrige Spannungen ausgeschaltet
werden (beispielsweise 0,05V bis 0,1V für GeS2).
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung wird eine Schutzvorrichtung in Form einer CBRAM-Struktur
bereitgestellt, die einen subkritischen Ag-Anteil aufweist, der
nicht ausreichend ist, um den Schaltungszustand aufrechtzuerhalten.
Damit ist es möglich,
einen hoch leitfähigen
Pfad auszubilden, wenn hohe Spannungen auftreten, andererseits wird
sichergestellt, dass die CBRAM-Struktur einen hohen Widerstand aufweist,
sobald die hohen Spannungen verschwunden sind.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung werden Platz raubende rückwärts geschaltete Dioden herkömmlicher
ESD-Schutzstrukturen
ersetzt durch eine Ag-dotierte Chalcogenidschicht, die vorzugsweise
im Back-End-Off-Line-Abschnitt
der zu schützenden
Vorrichtung lokalisiert ist, und die Bottomelektrode mit VSS, und
die Topelektrode mit VDD verbindet, womit ein leitender Pfad zur
Verfügung steht,
um unkontrollierte hohe Spannungen und Ströme in ein unkritisches Reservoir
(VSS oder VDD) zu leiten.
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Um
die SCICN-Struktur vom Leitungszustand wieder in den Widerstandszustand
zu führen, stehen
folgende Möglichkeiten
zur Verfügung:
- i) Die Anordnung schaltet automatisch zurück ohne
zusätzlichen
Aufwand, wenn die in 2 gezeigte Anordnung benutzt
wird. Die I/O-Spannung zwischen VDD und VSS erzeugt einen Spannungs-Bias der Schutzstruktur
in Rückwärtsrichtung
und setzt diese damit zurück
in einen Hochwiderstandszustand.
- ii) Eine geeignete Schaltung, ein geeigneter Mechanismus oder
ein geeigneter Verfahrensalgorithmus werden verwendet, um die elektrische Vorrichtung
in den Widerstandszustand zurückzuversetzen,
indem ein hoher Rückwärtsstrom durch
die elektrische Vorrichtung geschickt wird, beispielsweise während des
Hochfahrens bzw. der Aufwärmephase
der elektrischen Vorrichtung.
- iii) Eine Chalcogenid-Schicht wird lediglich mit einer subkritische
Menge an Silber (Ag) dotiert, die ein Schalten ohne Aufrechterhaltung
ermöglicht (Ron fällt
sogar bei positiven Spannungen).
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung wird ein "Transport"-Schutz implementiert,
der die zu schützende Vorrichtung
standardmäßig so lange
in einen Niedrig-Widerstandszustand
schaltet, bis die Vorrichtung komplett fertig gestellt ist.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung wird eine eigene Schutzvorrichtung hergestellt, die
mit der elektrischen Vorrichtung, die geschützt werden soll, kombiniert
werden kann unter Verwendung einer Multi-Chip-Packung, durch Lötvorgänge, Bonden,
Leimen, Verkeilung, etc.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung wird die Amplitude eines Ausgangssignals, einer Ausgangsspannung
oder eines Ausgangsstroms begrenzt, indem der Ausgangsanschluss,
der das Ausgangssignal, den Ausgangstrom oder die Ausgangsspannung
bereit stellt, mit der erfindungsgemäßen Schutzschaltung verbunden
wird (das heißt indem
das Ausgangssignal, der Ausgangsstrom bzw. die Ausgangsspannung
in ein Spannungsschutzband eingeschlossen wird).
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung werden Spannungs- oder
Stromereignisse verfolgt, indem die Zustände der SCICM-Strukturen nach Auftreten
der Ereignisse nicht gelöscht
werden, womit die Historie der Struktur bekannt ist.
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Im
Rahmen der Erfindung beinhalten die Begriffe "verbunden" und "gekoppelt" sowohl direktes als auch indirektes
Verbinden bzw. Koppeln.
-
Im
Rahmen dieser Erfindung ist Chalkogenid-Material zu verstehen als
Beispiel einer beliebigen Verbindung, die Schwefel, Selen, Germanium und/oder
Tellur enthält.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung ist das Festkörperelektrolytmaterial
beispielsweise eine Verbindung, die aus einem Chalkogenid und zumindest
einem Metall der Gruppe I oder Gruppe II des Periodensystems besteht,
beispielsweise Arsen-Trisulfid-Silber. Alternativ enthält das Chalkogenid-Material
Germaniumsulfid (GeS), Germaniumselenid (GeSe), Wolframoxid (WOx), Kupfersulfid (CuS) oder ähnliches.
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Weiterhin
kann das Festkörperelektrolyt-Material
aus einem Chalkogenid-Material hergestellt sein, das Metallionen
enthält,
wobei die Metallionen ein Metall sein können, das aus einer Gruppe
gewählt
ist, die aus Silber, Kupfer und Zink besteht bzw. aus einer Kombination
oder einer Legierung dieser Metalle.
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- 1
- Schutzschaltung
- 2
- Elektrische
Vorrichtung
- 3
- Spannungs-/Stromversorgung
- 4
- Anschluss
- 5
- Erste
Leitungsbrückeneinheit
- 6
- Erster
Knoten
- 7
- Zweite
Leitungsbrückeneinheit
- 8
- Zweiter
Knoten
- 9
- Reaktive
Elektrode
- 10
- Inerte
Elektrode
- 11
- Ionenleiter
- 12
- Löschspannungs-Erzeugungseinrichtung
- 13
- Schreibspannungs-Erzeugungseinrichtung
- 14
- Widerstands-Ermittlungseinrichtung