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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Sicherheits- und/oder Wertdokument enthaltend
zumindest ein Sicherheitsmerkmal welches in definierter räumlicher Position
in dem Sicherheits- und/oder Wertdokument angebracht ist, ein Verfahren
zur Herstellung eines solchen Sicherheits- und/oder Wertdokumentes, ein Verfahren
zur Verifizierung eines solchen Sicherheits- und/oder Wertdokumentes
sowie eine Tinte zur Herstellung eines solchen Sicherheits- und/oder Wertdokumentes.
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Stand der Technik und Hintergrund
der Erfindung
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Der
Raman-Effekt beruht auf der Streuung von elektromagnetischer Strahlung,
insbesondere Licht, an einem Streuzentrum, wobei zugleich mit der streubedingten
Impulsänderung
der gestreuten Strahlung gegenüber
der eingestrahlten Strahlung eine Absorption eines Teiles der eingestrahlten Strahlung
durch Anregung von Rotationen oder Schwingungen des Streuzentrums
erfolgt. Dieser Energieübertrag
unterscheidet den Raman-Effekt von der Rayleigh-Streuung, bei welcher
kein Energieübertrag
stattfindet, sondern ausschließlich
eine streubedingte Impulsänderung.
Die physikalischen Zusammenhänge
sind beispielsweise der Literaturstelle P.W. Atkins, Physikalische
Chemie, 2. Auflage, VCH, Weinheim, New York, Basel, Cambridge, Tokyo, 1996,
Seiten 531 ff., oder Hesse, Meier, Zeeh, Spektroskopische
Methoden in der organischen Chemie, 5. Auflage, Thieme Verlag, Stuttgart,
1995, Seiten 66ff., näher
erläutert.
Die Raman-Spektroskopie wird insbesondere zur Charakterisierung
organischer Stoffe verwendet, wobei das erhaltene Spektrum spezifisch
für den
analysierten Stoff ist. Die Raman-Spektroskopie ist auch zur Charakterisierung der
Stoffe einer Festkörperoberfläche gut
geeignet.
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Eine
Weiterbildung der Raman-Spektroskopie ist die sogenannte surface-enhanced
Raman Spectroscopy (SERS). Hierbei wird eine Verstärkung des
Raman-Signals um einen Faktor 106 bis 1012 dadurch erreicht, dass die Streuzentren
in Kontakt mit bestimmten rauhen Metalloberflächen, typischerweise metallische
Nanopartikel, wie Ag-, Au-, oder Cu-Nanopartikel gebracht werden.
Dieser Effekt wird mit der resonanten Anregung von Oberflächen-Plasmonen
in Verbindung gebracht. Eine Übersicht
zur elektromagnetischen Theorie der SERS sowie der verschiedenen
Prozesse, die involviert sind, ist beispielsweise der Literaturstelle M.
Moskovits, Journal of Raman Spectroscopy 36:485-496 (2005) entnehmbar.
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Aus
den Literaturstellen
WO2000/055586 ,
WO2001/038858 ,
US-6,275,285 und
US-2002/0048013 ist ein Raman-Mikroskop
zur automatischen Materialuntersuchung von Dokumenten und Banknoten
bekannt. Hierbei wird das Raman-Signal eines Probenbereichs gemessen,
welches aus Tinten oder Substratmaterialien herrührt, analysiert und mit einer Datenbank
verglichen. Dabei werden die normalerweise in einem Dokument anwesenden Substanzen
untersucht.
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Aus
der Literaturstelle
US-6,995,839 ist
ein Scanner-System
zur Raman-Untersuchung von Dokumenten bekannt, wobei die normalerweise
in dem Dokument verwendeten Materialien anhand des Raman-Signals
identifiziert und so das Dokument verifiziert wird.
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Aus
den Literaturstellen
WO2005/114152 und
US-2005/0255599 ist
ein Raman-aktives Markierungssystem auf Basis von Polymeren bekannt,
wobei die Raman-aktive Markierung mittels eines Lesegerätes durch
Einstrahlung von elektromagnetischen Wellen gelöscht werden kann. Aus der Literaturstelle
US-5,935,755 ist ein Raman-Markierungssystem
mit aromatischen Molekülen,
beispielsweise konjugierten aromatischen Molekülen, bekannt, welche mittels Xerographie
aufgebracht sind.
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Der
SERS Effekt wird beispielsweise bei Partikeln verwendet, die in
der Literaturstelle
US-2002/0104762 beschrieben
sind. Diese sind beispielsweise als Nanobarcodes ausbildbar, wobei
die Partikel als einige μm
lange Stäbchen
ausgebildet sind, die aus Schichten verschiedener Materialien aufgebaut
sind und dadurch den Barcode bilden. Bei einer Messung mit hinreichender örtlicher
Auflösung (< 1 μm) kann der
Barcode ausgelesen werden. Die Stäbchen können zur Erhöhung der
Sensitivität
und der Selektivität
mit einem Reporterstoff beschichtet sein, wodurch sich ein intensives
und von der Umgebung unabhängiges
Signal bzw. Signalfolge ergibt. Solche Partikel werden für den Einsatz
im Produktschutz diskutiert.
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Im
Bereich der forensischen Analytik ist es bekannt, einen mit SERS
zu untersuchenden Stoff mit einer Metall-Kolloid-Lösung
zu versetzen, wobei die Kolloidpartikel an dem Stoff angelagert
werden und das SERS Signal induzieren. Es findet dann ein Vergleich
des Signals nach und vor der Behandlung mit der Metall-Kolloid-Lösung statt.
Nachteilig hierbei ist, dass dadurch die Oberfläche des untersuchten Gegenstandes
irreversibel verändert
wird, da die Kolloidpartikel praktisch nicht mehr ohne Veränderung des
Gegenstandes entfernt werden können.
Zudem wird mit dieser Methode ausschließlich die Oberfläche des
Gegenstandes analysiert.
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Sicherheits-
und/oder Wertdokumente sind oft aus mehreren Schichten aufgebaut.
Dies gilt insbesondere für
Dokumente, die als Karten ausgebildet sind. Eine Übersicht über solche
Karten ist der Literaturstelle Haghiri, Tarantino, „Vom Plastik
zur Chipkarte",
Hanser Verlag, München,
1999, entnehmbar.
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Technisches Problem der Erfindung
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Der
Erfindung liegt das technische Problem zu Grunde, ein Sicherheits-
und/oder Wertdokument anzugeben, welches auf besonders einfache
Weise mittels SERS und ohne Veränderung
des Sicherheits- und/oder Wertdokumentes untersuch- und verifizierbar
ist. Der Erfindung liegt das weitere technische Problem zu Grunde,
ein Sicherheits- und/oder Wertdokument anzugeben, dessen Analysierbarkeit mit
SERS nicht auf die Oberfläche
beschränkt
ist.
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Grundzüge
der Erfindung und bevorzugte Ausführungsformen.
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Zur
Lösung
dieses technischen Problems lehrt die Erfindung ein Sicherheits-
und/oder Wertdokument enthaltend zumindest ein Sicherheitsmerkmal
welches in definierter räumlicher
Position in dem Sicherheits- und/oder Wertdokument angebracht ist und
SERS-aktive Partikel enthält.
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Der
Begriff des Wert- und/oder Sicherheitsdokumentes umfasst im Rahmen
der Erfindung insbesondere Personalausweise, Reisepässe, ID-Karten,
Zugangskontrollausweise, Visa, Steuerzeichen, Tickets, Führerscheine,
Kraftfahrzeugpapiere, Banknoten, Schecks, Postwertzeichen, Kreditkarten,
beliebige Chipkarten und Haftetiketten (z.B. zur Produktsicherung).
Solche Sicherheits- und/oder Wertdokumente weisen typischerweise
ein Substrat, eine Druckschicht und optional eine transparente Deckschicht
auf. Ein Substrat ist eine Trägerstruktur,
auf welche die Druckschicht mit Informationen, Bildern, Mustern
und dergleichen aufgebracht wird. Ein Substrat kann einschichtig
oder mehrschichtig aufgebaut sein. Als Materialien für ein Substrat
bzw. eine Substratschicht kommen alle fachüblichen Werkstoffe auf Papier-
und/oder Kunststoffbasis in Frage.
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Ein
Sicherheitsmerkmal ist ein Teilbereich (Fläche oder Volumen) des Sicherheits-
und/oder Wertdokumentes, welcher zur Verifizierung des Sicherheits-
und/oder Wertdokumentes verwendet werden kann. Dabei kann der Teilbereich
strukturlos sein, es kann sich aber auch um ein Muster handeln. Ein
solches Muster kann ein für
verschiedene Sicherheits- und/oder Wertdokumente gleiches Muster sein.
Dann ist das Muster für
eine Verifizierung eines Typs von Sicherheits- und/oder Wertdokument
geeignet. Beispiele für
solche Dokumententyp-spezifische laterale Muster sind: Siegel, Wappen,
regelmäßige oder
unregelmäßige Flächenmuster,
wie Linienscharen oder Guillochen, 1D- und 2D-Barcodes. Hierbei kann
es sich um sichtbare oder um unter normalem Licht nicht sichtbare
Muster handeln, wobei die nicht sichtbaren Muster sich von den sichtbaren
Mustern dadurch unterscheiden, dass die nicht sichtbaren Muster
erst mittels technischer Hilfsmittel, wie UV-Quelle, sichtbar werden. Das Muster
kann aber auch ein für
verschiedene Sicherheits- und/oder Wertdokumente (des gleichen Dokumententyps)
individuelles Muster sein, welches insbesondere für Identinformationen
des Sicherheits- und/oder Wertdokumentes codiert ist. Für Individualmuster
kommen beispielsweise die folgenden (mustermäßig codierten) Daten in Frage:
alphanumerische Zeichenfolgen, wie beispielsweise Personendatensätze, Teile
von Personendatensätze,
wie Namen, Vornamen, Anschrift, Geburtsdatum, Geburtsort, und/oder
Dokumentendaten, Teile von Dokumentendaten, wie Seriennummer, Ausgabestelle,
Ausgabedatum, Ablaufdatum, sowie andere Daten, insbesondere digitale Daten,
Public Key (im Falle eines Dokumentes mit auslesbarem Chip oder
für Zugriff
auf zentrale oder dezentrale Datenbanken) und/oder Prüfsummen, und
biometrische Daten, wie Photo, Fingerabdruck, Venenmuster beispielsweise
der Hand oder eines Fingers, Iris und/oder Retina. Es handelt sich
vorzugsweise um eine das Dokument und/oder den Dokumententräger ein-eindeutig
identifizierende Zeichenfolge. Diese Zeichenfolge kann aber auch
eine in dem Dokument nicht anders dargestellte Zeichenfolge sein.
Es können
auch mehrere Muster vorgesehen sein, die einander (lateral) überlagern
können und
dennoch separat auslesbar sind anhand der detektierten Raman-Spektren.
Es können
selbstverständlich
aber auch mehrere Muster, die einander nicht (lateral) überlagern,
vorgesehen sein. In beiden Fällen
sind insbesondere Kombinationen von Dokumententyp-spezifischen Mustern
und Individualmuster möglich
und bevorzugt.
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SERS-aktive
Partikel sind Partikel, die bei Kontaktierung der Partikel mit einer
mit Raman-Spektroskopie zu untersuchenden Substanz eine um zumindest
103, insbesondere um zumindest 105, erhöhte Signalintensität aufweisen,
verglichen mit einem Raman-Signal an der Substanz ohne Kontakt mit
SERS-aktiven Partikeln. Hierbei ist wesentlich zu verstehen, dass
die Intensität
eines SERS Signals keineswegs eine Funktion der Konzentration oder
Dichte der SERS-aktiven Partikel ist. Wenn auf Grund eines SERS-aktiven
Partikels ein SERS Signal erhalten wird, so führt die Zugabe weiterer SERS-aktiver
Partikel nicht zu einer nennenswerten Erhöhung des SERS-Signals. Hierzu
wird ergänzend auf
die Literaturstelle M. Moskovits, Journal of Raman Spectroscopy
36:485-496 (2005) verwiesen.
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Mit
der Erfindung wird erreicht, dass ein für das Sicherheitsmerkmal spezifisches
Raman-Signal mit hoher Signalintensität erhalten werden kann, und zwar
ohne das Sicherheits- und/oder Wertdokument in irgendeiner Weise
zuvor präparieren
oder sonstwie verändern
zu müssen.
Insbesondere bleibt das Sicherheits- und/oder Wertdokument in Verfolg
der Untersuchung des Sicherheitsmerkmales völlig unverändert und weiterhin benutzbar.
Hierdurch kann auch eine wiederholte Untersuchung des Sicherheitsmerkmales
bzw. des Sicherheits- und/oder Wertdokumentes erfolgen, ohne dass
dadurch Veränderungen
des Sicherheits- und/oder Wertdokumentes eintreten, im Gegensatz
zur bekannten Präparation
des Sicherheits- und/oder
Wertdokumentes mit einer kolloidalen Lösung. Hierdurch wird auch der
Aufwand einer Präparation
mit der damit verbundenen Wartezeit durch die Erfindung vermieden.
Eine Verifizierung kann schnell und einfach erfolgen. Hinzu kommt,
dass die Positionierung des Sicherheitsmerkmals bzw. dessen Untersuchung
nicht auf die Oberfläche
des Sicherheits- und/oder Wertdokumentes beschränkt ist. Das Sicherheitsmerkmal
kann vielmehr an beliebiger Stelle des Sicherheits- und/oder Wertdokumentes, auch
im Volumen, angeordnet sein. So kann das Sicherheitsmerkmal im Substrat,
in einer Druckschicht oder einer in der Regel transparenten Deckschicht des
Sicherheits- und/oder Wertdokumentes eingerichtet sein. Hierzu sind
die SERS-aktiven
Partikel an der für
das Sicherheitsmerkmal gewünschten
Stelle bzw. Schicht eingebracht, was unschwer im Zuge des Herstellungsprozesses
des Substrates bzw. einer Druckschicht oder Deckschicht möglich ist.
Das SERS Signal rührt
dann von dem die SERS-aktiven Partikel umgebenden Stoffmatrix, die
typischerweise organische Polymere enthält, welche Raman-aktiv sind.
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Vorzugsweise
enthalten die SERS-aktiven Partikel metallisches Kupfer, Silber,
Gold, Alkalimetall, und/oder Münzmetall.
Es kann sich auch um Legierungen mit einem oder mehrerer solcher
Metalle handelt. Sie können
hieraus bestehen, aber auch im Rahmen von Verbundpartikeln, beispielsweise Kern-Schale-Partikeln,
eingerichtet sein. Nicht abschließende Beispiele hierfür sind:
mit den besagten Metallen bzw. Legierungen beschichtete anorganische
Partikel, wie Oxid-Partikel, z.B. aus SiO2,
oder Polymerpartikel.
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Die
SERS-aktiven Partikel haben typischerweise ein Volumen im Bereich
von 1 nm3 bis 109 nm3, vorzugsweise von 1 nm3 bis
105 nm3, höchstvorzugsweise
von 1 nm3 bis 103 nm3, aufweisen. Dabei ist anzumerken, dass
es sich bei SERS-aktiven
Partikeln typischerweise um Cluster aus Nanopartikeln (mit einem
Volumen bis zu 109 nm3)
der betreffenden Metalle handelt.
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Auch
wenn die Anzahl der Partikel auf Grund der hiervon unabhängigen Signalintensität (s.o.)
unkritisch ist, ist es bevorzugt, wenn deren Anzahl in der Volumeneinheit
des Sicherheitsmerkmals im Bereich von 10–6 oder
10–3 Partikel/μm3 bis 109 Partikel/μm3, insbesondere im Bereich von 10 Partikel/μm3 bis 106 Partikel/μm3, vorzugsweise im Bereich von 102 Partikel/μm3 bis
104 Partikel/μm3,
liegt.
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Weiterhin
ist es möglich,
dass die SERS-aktiven Partikel in Kontakt sind mit einer Raman-aktiven Reportersubstanz.
Der Begriff der Reportersubstanz bezeichnet hierbei eine Substanz,
die Raman-aktiv ist, i.e. ein für
die Reportersubstanz spezifisches Raman-Spektrum liefert bzw. eine
spezifische Resonanzfrequenz zeigt. Grundsätzlich kann die Reportersubstanz
beliebig sein. Vorzugsweise ist die Reportersubstanz eine Substanz,
die verschieden von anderen ohnehin in dem Sicherheits- und/oder
Wertdokument vorhandenen Substanzen ist. Hierbei kann es sich beispielsweise
um ein vorzugsweise synthetisches organisches Polymer handeln, welches
eine oder mehrere funktionelle Gruppen (wie beispielsweise, aber
nicht abschließend
Carbonyl, Carboxyl, Hydroxy, Thiol, Ether, Thioether, Nitro, Nitroso,
Sulfonyl, Sulfo, Phospho, Phosphonyl, Amino, etc.) enthält, die
in der Substanzmatrix der betreffenden Schicht und/oder des gesamten
Sicherheits- und/oder Wertdokumentes nicht vorhanden sind. Es kann
sich bei der funktionellen Gruppe bzw. den funktionellen Gruppen
aber auch beispielsweise um Aromaten, konjugierte Aromaten und Heterozyklen,
wie Chinolinyl, Dioxanyl, Furanyl, Imidazolyl, Indolyl, Morpholinyl,
Oxazolyl, Oxiranyl (Ethylenoxid), Piperidinyl, Porphyrinyl, Purinyl,
Pyranyl, Pyrazolyl, Pyridinyl, Pyrimidinyl, Pyrrolyl, Pyrrolidinyl,
Tetrahydrofuranyl, Thiazolyl, Thiazolidinyl, Thiazolinyl, Thiophenyl, Traizinyl,
Triazolyl, Trioxanyl, oder Isoformen solcher Gruppen, substituiert
oder unsubstituiert, handeln. Auch kommen biologische Substanzen,
wie Aminosäuren,
Nukleinsäuren,
Saccharide, Lipide, Peptide, Proteine, Polynukleotide etc., in Frage.
Dann ist, beispielsweise im Falle der Polynukleotide, sogar eine Individualisierung
des Sicherheitsmerkmales möglich,
indem das Polynukleotid von einer zur Führung des Sicherheits- und/oder
Wertdokumentes authorisierten Person erhalten wird. Es kann sich
schließlich auch
um die folgenden Verbindungen oder deren Derivate handeln: Aromate,
konjugierte Aromate und Heterozyklen, wie Chinolin, Dioxan, Furan,
Imidazol, Indol, Morpholin, Oxazol, Oxiran (Ethylenoxid), Piperidin,
Porphyrin, Purin, Pyran, Pyrazol, Pyridin, Pyrimidin, Pyrrol, Pyrrolidin,
Tetrahydrofuran, Thiazol, Thiazolidin, Thiazolin, Thiophen, Traizin,
Triazol, Trioxan, oder Isoformen solcher Verbindungen, substituiert
oder unsubstituiert. Die Reportersubstanz hat vorzugsweise ein Molekulargewicht
von bis zu 10.000 Da, insbesondere bis zu 5.000 Da. Es können auch
Mischungen von zwei oder mehr Reportersubstanzen verwendet werden.
Eine Kontaktierung von Reportersubstanzen mit des SERS-aktiven Partikeln kann
beispielsweise durch Umhüllung
der SERS-aktiven Partikel mit der Reportersubstanz erfolgen. Im einfachsten
Fall erfolgt dies bei synthetischen organischen Polymeren dadurch,
dass beispielsweise eine Mischung von SERS-aktiven Partikeln mit einem als Reportersubstanz
ausgewählten
organischen Polymer (oder einer Mischung von Monomeren zur Herstellung
des Polymers, ggf. mit einem Polymerisationsaktivator oder -Katalysator),
ggf. in Lösung,
hergestellt und aus der Mischung Polymerpartikel hergestellt werden.
Dabei können
die Polymerpartikel Größen aufweisen,
die in den für
die SERS-aktiven Partikel Größenbereichen
entsprechen. Die Herstellung von Polymerpartikel aus einem Polymer
bzw. der Monomerenmischung erfolgt dabei in fachüblicher Weise, beispielsweise
durch Zerstäubung.
Es ist aber auch ein einfacher Adsorptionsprozess möglich, beispielsweise
durch Suspension der SERS-aktiven Partikel in einer Lösung mit
der Reportersubstanz und Inkubation. Dies wird sich insbesondere
im Falle der Biopolymere empfehlen. Nach der Inkubation werden die
SERS-aktiven Partikel mit den adsorbierten Polymermolekülen optional
von der Lösung
abgetrennt und weiter verarbeitet bzw. eingesetzt.
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Der
Einsatz einer Reportersubstanz erlaubt es, ein SERS-Signal zu erhalten,
das unabhängig von
der Stoffmatrix des Substrates oder einer Schicht ist. Es wird ein
verbesserte Signal/Hintergrund-Verhältnis des SERS-Signals erhalten.
Auf diese Weise können
zudem auch für
verschiedene Typen von Sicherheits- und/oder Wertdokumenten spezifische SERS-Signale eingerichtet
werden, wodurch anhand des SERS-Signals
ein Dokumententyp identifiziert bzw. verifiziert werden kann.
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In
Hinblick auf die Anordnung und Ausbildung eines erfindungsgemäßen Sicherheitsmerkmales
bestehen die verschiedensten Möglichkeiten.
Es kann einfach oder mehrfach eingerichtet sein. Bei mehrfacher
Einrichtung können
die Sicherheitsmerkmale gleich oder verschieden, bezogen auf das SERS-Signal,
sein. Verschiedene Sicherheitsmerkmale werden beispielsweise dadurch
erhalten, dass die SERS-aktiven Partikel in verschiedenen Stoffmatrices
des Sicherheits- und/oder Wertdokumentes eingebettet sind. In der
Ausführungsform
mit Reportersubstanzen ist dies durch Auswahl verschiedener Reportersubstanzen
möglich,
so dass in einer Schicht mit einheitlicher Substanzmatrix dennoch verschiedene
Sicherheitsmerkmale eingerichtet sein können. Ein erfindungsgemäßes Sicherheitsmerkmal kann
an beliebiger Position des Sicherheits- und/oder Wertdokumentes
angeordnet sein. So kann es in einem Substrat bzw. einer beliebigen
Substratschicht im Falle von mehrschichtigen Substraten, einer Druckschicht
und/oder einer Deckschicht angeordnet sein, i.e. in beliebiger Tiefe.
Die Form des Sicherheitsmerkmales, welche durch die Verteilung der SERS-aktiven
Partikel bestimmt wird, kann beliebig sein. So kann es sich um ein
homogenes Sicherheitsmerkmal handeln, i.e. die Verteilung der SERS-aktiven
Partikel ist innerhalb des Sicherheitsmerkmales homogen. Das Sicherheitsmerkmal
kann aber auch ein Muster bilden, i.e. die Verteilung der SERS-aktiven
Partikel ist (typischerweise in lateraler Richtung, d.h. in Richtungen
parallel zu einer Hauptfläche
des Sicherheits- und/oder Wertdokumentes) inhomogen und bildet das
Muster. Dann kann durch ortsaufgelöste SERS nicht nur eine Verifizierung über das SERS-Signal
per se, sondern auch über
das bestimmte Muster und dessen Auswertung und Vergleich mit Sollmustern
erfolgen. Mehrere Sicherheitsmerkmale können in verschiedenen Schichten
(einschließlich
des Substrates) des Sicherheits- und/oder Wertdokumentes eingerichtet
sein, i.e. in verschiedenen Tiefen. Mehrere verschiedene Sicherheitsmerkmale
können
einander überlappen
und sind durch die unterschiedlichen SERS-Signale dennoch unterschiedbar.
Bei Anordnung überlappender
Sicherheitsmerkmale innerhalb einer Schicht ist eine Unterschiedbarkeit
mittels verschiedener Reportersubstanzen möglich, trotz gleicher Substanzmatrix der
betreffenden Schicht. Bei Anordnung überlappender Sicherheitsmerkmale
in verschiedenen Schichten kann auf Reportermoleküle verzichtet
werden, sofern die Substanzmatrices der verschiedenen Schichten
verschieden Raman-aktiv sind. Mehrere Sicherheitsmerkmale können aber
auch lateral gegeneinander verschoben angeordnet sein. Dann können die
Sicherheitsmerkmale gleich oder verschieden sein.
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Die
Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zur Herstellung eines
erfindungsgemäßen Sicherheits-
und/oder Wertdokumentes, wobei SERS-aktive Partikel, ggf. mit mit
den SERS-aktiven Partikeln kontaktierter Reportersubstanz, während der
Herstellung des Sicherheits- und/oder Wertdokumentes darin an einer
definierten räumlichen
Position oder an mehreren verschiedenen definierten räumlichen
Positionen, lateral oder bezogen auf die Tiefe bzw. Schicht, eingebracht
werden. Bei der Einbringung in eine Druckschicht ist dies herstellungstechnisch
besonders einfach, da dann der verwendeten Tinte oder Farbe lediglich
die SERS-aktiven Partikel beigemischt werden müssen. Dann wird das Sicherheitsmerkmal
durch Druck hergestellt und es lassen sich auch unschwer beliebige
definierte Muster des Sicherheitsmerkmales ausbilden. Als Druckverfahren zur
Herstellung eines solchen Sicherheitsmerkmales kommen die dem Fachmann
gut vertrauten Verfahren des Tief-, Hoch-, Flach-, und Durchdrucks
in Frage. Hierzu gehören:
Stichtiefdruck, Rastertiefdruck, Flexodruck, Letterset, Offset oder
Siebdruck. Darüber
hinaus sind, Digitaldruckverfahren, wie Thermotransferdruck, Tintenstrahldruck
oder Thermosublimationsdruck geeignet.
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Die
Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zur Verifizierung
eines erfindungsgemäßen Sicherheits- und/oder Wertdokumentes,
wobei das Sicherheitsmerkmal einer SERS Untersuchung unterworfen
wird und das erhaltene SERS-Spektrum bzw. SERS-Signal mit einem
Soll-SERS-Spektrum bzw.
einem Soll-SERS-Signal verglichen wird. Das Soll-SERS-Spektrum bzw.
Soll-SERS-Signal kann hierfür
in einer Datenbank hinterlegt und Abrufbar sein. Bei Übereinstimmung
ist das untersuchte Sicherheits- und/oder Wertdokument verifiziert,
bei Nichtübereinstimmung
ist es als Fälschung
erkannt und kann eingezogen bzw. verworfen werden. Zusätzlich kann
eine Verifizierung auch über
die detektierte Position des Sicherheitsmerkmales innerhalb des
Sicherheits- und/oder Wertdokumentes erfolgen, indem eine ortsaufgelöst SERS
Messung durchgeführt
und das Sicherheits- und/oder Wertdokument hierbei definiert ausgerichtet
wird. Bei Verifikation mittels ortlicher Auflösung kann an Stelle der Messung
des Spektrums eine ortsaufgelöste
Messung bei einer (oder mehreren) festen (Resonanz-) Frequenz erfolgen,
wie dem Fachmann vertraut.
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Im
Falle der Messung eines SERS-Spektrums erfolgt die Verifizierung über die
stoffliche Charakterisierung der die SERS-aktiven Partikel umgebenden
Substanz. Im Falle der Messung eines SERS-Signals wird nur die Anwesenheit oder
Abwesenheit einer Raman-aktiven Substanz bei des SERS-aktiven Partikeln
bestimmt, was sich beispielsweise bei der ortsaufgelösten Untersuchung empfiehlt.
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Die
SERS Untersuchung kann dabei auch ortsaufgelöst durchgeführt werden, beispielsweise mittels
konfocaler Raman-Mikroskopie. Dies erlaubt es zudem, ein als Muster
ausgeführtes
Sicherheitsmerkmal mustermäßig zu erfassen
bzw. zu erkennen und mit einem Soll-Muster, in einer Datenbank hinterlegt
oder aus auf oder in dem Sicherheits- und/oder Wertdokument angebrachten
Mustern oder Angaben berechnet oder entnommen, zu vergleichen. Bei Übereinstimmung
auch des Musters ist das untersuchte Sicherheits- und/oder Wertdokument
verifiziert, bei Nichtübereinstimmung
ist es – selbst
bei per se zutreffenden SERS-Spektren bzw. -Signalen – als Fälschung
erkannt und kann eingezogen bzw. verworfen werden.
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Im
Falle der Einrichtung mehrerer verschiedener Sicherheitsmerkmale
können
diese jeweils einer SERS Untersuchung unterworfen werden und die erhaltenen
SERS-Spektren bzw.
SERS-Signale werden dann mit jeweils den räumlichen Positionen zugeordneten
Soll-SERS-Spektren bzw. -Signalen verglichen. Auch hier kann zusätzlich die
vorstehend beschrieben Mustererkennung bei einem oder mehreren der
Sicherheitsmerkmale erfolgen, sofern diese als Muster ausgebildet
sind.
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Die
Erfindung betrifft schließlich
eine Tinte oder Farbe zur drucktechnischen Herstellung eines erfindungsgemäßen Sicherheitsmerkmales
enthaltend SERS-aktive Partikel, ggf. mit Reportersubstanz. Die
weiteren Bestandteile erfindungsgemäßer Tinten bzw. Farben stimmen
mit den Bestandteilen von aus dem Stand der Technik bekannten Tinten und
Farben überein
und umfassen typischerweise die fachüblichen weiteren Komponenten
von Farben oder Tinten, wie etwa Binder, Penetrationsmittel, Stellmittel,
Biozide, Tenside, Puffersubstanzen, Lösungsmittel (Wasser und/oder
organische Lösungsmittel),
Füllstoffe,
Pigmente, Farbstoffe, Effektpigmente, Antischaummittel, Antiabsetzmittel,
UV-Stabilisatoren, etc.. Geeignete Farb- und Tintenformulierungen für verschiedene
Druckverfahren sind dem Durchschnittsfachmann aus dem Stand der
Technik wohl bekannt und erfindungsgemäß eingesetzte SERS-aktiven
Partikel werden insofern an Stelle oder zusätzlich zu konventionellen Farbstoffen
bzw. Pigmenten beigemischt. Der Anteil der SERS-aktiven Partikel
in der Tinte bzw. Farbe kann beispielsweise im Bereich von 0,00001
bis 50 Gew.-%, vorzugsweise von 0,001 bis 10 Gew.-%, höchstvorzugsweise von
0,001 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Tinte zw.
Farbe, betragen.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich Ausführungsformen
darstellenden Beispielen näher
erläutert.
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Beispiel 1: Einlaminieren von SERS-aktiven
Partikeln in zwei Kunststoffschichten.
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Die 1a und 1b zeigen
die Herstellung eines erfindungsgemäßen Sicherheitsmerkmals zwischen
zwei Schichten (Substratschichten oder Substratschicht und Deckschicht).
In der hier beschriebenen Ausführungsform
werden SERS-aktiven Partikel 1, beispielsweise Au-Nanopartikel, ohne
weitere Komponenten ausser ggf. einem Lösemittel, in welchem die SERS-aktiven
Partikel 1 suspendiert sind, auf eine erste Raman-aktive
Polymerschicht 2 aufgebracht, beispielsweise mittels einer
Drucktechnik (1a). Sodann wird auf die Seite
der ersten Polymerschicht 2 mit den SERS-aktiven Partikeln 1 eine
zweite, optional ebenfalls Raman-aktive, Polymerschicht 3,
vorzugsweise aus dem gleichen Polymer, wie jenes der ersten Polymerschicht 2,
aufgelegt. Schließlich
werden die erste Polymerschicht 2 und die zweite Polymerschicht 3 miteinander
laminiert, beispielsweise durch Verkleben oder Verschweissen (1b).
Im Falle der Verklebung trägt die
erste Polymerschicht 2 und/oder die zweite Polymerschicht 3 eine
der Übersichtlichkeit
halber nicht dargestellte Klebstoffschicht.
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Ein
Sicherheits- und/oder Wertdokument, das die dargestellte erste Polymerschicht 2 und
zweite Polymerschicht enthält,
liefert SERS-Spektren bzw. -Signale auf Grund der Raman-Aktivität des mit den
SERS-aktiven Partikeln
kontaktierten Polymerwerkstoffs, welche also hierfür spezifisch
sind. Hieraus sind zwei Informationen zum Zwecke der Verifizierung
erhältlich.
Ein SERS-Spektrum liefert zum einen Informationen über den
Polymerwerkstoff. Stimmt das SERS-Spektrum nicht einem SERS-Soll-Spektrum
des für
echte Dokumente verwendeten Polymerwerkstoffs überein, so enthält das untersuchte Wertdokument
einen Polymerwerkstoff, der von echten Sicherheits- und/oder Wertdokumenten
verschieden ist, wodurch die Fälschung
erkannt werden kann. Zum anderen kann durch ortsaufgelöste Messung
eines SERS-Signals nach vorheriger definierter Ausrichtung des Sicherheits- und/oder Wertdokumentes
die räumliche
Anordnung, und zwar lateral (in Richtungen der Hauptebene der Schichten 2, 3)
und/oder bezüglich
der Tiefe (in Richtungen orthogonal zur Hauptebene der Schichten 2, 3)
der das Sicherheitsmerkmal bildenden SERS-aktiven Partikel bestimmt
und mit einer Soll-Anordnung verglichen werden.
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Beispiel 2: Einlaminieren einer Farbe.
bzw. Tinte mit SERS-aktiven Partikeln in zwei Kunststoffschichten.
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Dieses
Beispiel entspricht im wesentlichen dem Beispiel 1 mit dem Unterschied,
dass die SERS-aktiven Partikel 1 im Rahmen einer Farbe
oder Tinte mit einer Komponente auf Basis eines synthetischen organischen
Polymers, welches unterschiedlich von dem Polymerwerkstoff der ersten
Polymerschicht 2 und der zweiten Polymerschicht 3 ist,
auf die erste Polymerschicht 2 aufgedruckt werden. Hierdurch
ist eine Druckschicht 4 gebildet. Auf diese Druckschicht 4 wird
dann die zweite Polymerschicht 3 auflaminiert. Durch diesen
Aufbau ist das Sicherheitsmerkmal im Inneren des damit gebildeten
Sicherheits- und/oder Wertdokumentes angeordnet und kann sich nicht
abnutzen bzw. abreiben. Zudem ist eine Manipulation zumindest erschwert.
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In
dieser Variante wird ein SERS-Spektrum bzw. SERS-Signal erhalten,
welches für
das synthetische Polymer der Farbe bzw. Tinte spezifisch ist, da nur
dieses Polymer mit den SERS-aktiven Partikeln 1 kontaktiert
ist.
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Es
lassen sich die analogen Informationen gemäß Beispiel 1 erhalten zu Verifikationszwecken. In
einer Weiterbildung dieser Variante enthält das Sicherheits- und/oder
Wertdokument an anderer Position einen Bereich mit der gleichen
Farbe bzw. Tinte, wobei jedoch keine SERS-aktiven Partikel 1 in
der Farbe bzw. Tinte enthalten sind, oder eine Farbe bzw. Tinte
mit gleich aussehender Farbe. Dadurch ist visuell nicht ersichtlich,
an welcher Position das Sicherheitsmerkmal eingerichtet ist, was
eine Fälschung
erschwert. Zudem kann durch Vergleich von SERS-Signalen bzw. -Spektren, die an Bereichen
mit Tinte bzw. Farbe ohne SERS-aktive Partikel 1 sowie
an einem erfindungsgemäßen Sicherheitsmerkmal
gewonnen werden, festgestellt werden, ob eine Nachstellung und/oder
Manipulation des Sicherheits- und/oder Wertdokumentes durchgeführt wurde.
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Beispiel 2: Sicherheits- und/oder Wertdokument
mit SERS-aktiven Partikeln und Reportersubstanz.
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In
der 3 ist eine Variante des Beispiels 2 dargestellt.
Diese Ausführungsform
unterscheidet sich dadurch von Beispiel 2, dass die SERS-aktiven Partikel
nicht in Kontakt mit dem synthetischen Polymer der Farbe bzw. Tinte,
sondern vielmehr mit einer Reportersubstanz 5 umhüllt und
so damit kontaktiert sind. Die Reportersubstanz ist ein synthetisches
organisches Polymer, welches eine Raman-aktive funktionelle Gruppe
trägt,
die in keinem Werkstoff einer anderen Komponente des Sicherheits-
und/oder Wertdokument vorkommt (oder nur in wesentlich geringerer
Konzentration vorkommt). Das SERS-Signal bzw. -Spektrum rührt dann
von der Reportersubstanz bzw. seiner funktionellen Gruppe und ist
hierfür
spezifisch. Es wird ein erheblich verbessertes Signal-Hintergrund-Verhältnis der
Signale erhalten, wodurch eine Erfassung eines durch das Sicherheitsmerkmal
gebildeten Musters mittels SERS erleichtert und so beschleunigt
wird.
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Beispiel 4: Sicherheits- und/oder Wertdokument
mit mehreren Sicherheitsmerkmalen
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Die 4 zeigt
ein erfindungsgemäßes Sicherheits- und/oder Wertdokument,
wobei mehrere Bereiche 6, 7, 8 an verschiedenen
Positionen, lateral und bezüglich
der Tiefe, mit SERS-aktiven Partikeln 1 eingerichtet sind.
Man erkennt weiterhin, dass im Rahmen des Sicherheits- und/oder Wertdokumentes verschiedene
Schichten 9, 10, 11, 12 eingerichtet sind.
Im Rahmen der Bereiche 6, 7, 8 können jeweils und
unabhängig
voneinander die Varianten der Beispiel 1 bis 3 eingerichtet sein,
was der Übersichtlichkeit
halber nicht dargestellt ist.
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Die
Bereich 6, 7, 8 bilden dabei ein definiertes
dreidimensionales Muster. Eine Mustererkennung und folglich Verifikation
kann mittels beispielsweise konfocaler Raman-Mikroskopie zweidimensional
oder dreidimensional erfolgen. Die Einrichtung eines solchen Musters,
insbesondere dreidimensional erschwert eine Nachstellung oder Manipulation
des Sicherheits- und/oder Wertdokumentes ganz erheblich. Zusätzlich oder
unabhängig
hiervon können auch
SERS-Spektren eines Bereiches 6, 7, 8 oder mehrerer
Bereiche 6, 7, 8 aufgenommen werden,
wodurch eine Verifikation über
die vorstehend erläuterte Charakterisierung
des mit den SERS-aktiven Partikeln 1 in Kontakt stehenden
Stoffes erfolgt. Durch eine solche Kombination wird ein extrem hoher Schutz
gegen Nachstellung und Manipulation erhalten.
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Beispiel 5: erfindungsgemäße Tinte
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Für den Tintenstrahldruck
eines Sicherheitsmerkmales in roter Farbe in einen Pass werden die folgenden
Komponenten miteinander gemischt und homogenisiert:
20,0 Gew.-%
Cartasol Rot K-3B flüssig,
40,6
Gew.-% Milchsäure
(80 %ig),
19,6 Gew.-% Ethandiol (Ethylenglykol),
1,6 Gew.-%
Wasser,
16,7 Gew.-% Ethylenglykol-Monobutylether,
0,2
Gew.-% Parmetol A26,
1,3 Gew.-% Natrium-Lactat Lösung (50%ig).
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Der
Gesamtgehalt an Wasser unter Berücksichtigung
des mit dem Cartasol mit eingebrachten Wassers liegt bei 30 Gew-%, bezogen
auf die Gesamtmenge an Tinte. Durch den Einsatz von Cartasol ist
zudem 1 Gew-% Essigsäure,
bezogen auf die Gesamtmenge an Tinte, enthalten.
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Der
so hergestellten konventionellen Tinte werden 0,001 Gew.-%, bezogen
auf die Gesamtmenge an Tinte, an SERS-aktiven Au-Nanoartikel beigemischt und
die Tinte wird homogenisiert.