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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Halbleiterbauelement mit einer auf
einem Substrat ausgebildeten leitfähigen Kontaktstelle und mit
einem elektrisch mit der Kontaktstelle verbundenen Anschlusspunkt sowie
auf ein zugehöriges
Herstellungsverfahren.
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Rechen-
und Datenmanipulationsschaltkreise von Halbleiterbauelementen sind
meist auf Einzelchips implementiert, die von kleinen Bereichen eines Siliziumwafers
gebildet sind. Halbleitereinzelchips sind für sich genommen sehr klein
und ziemlich empfindlich bzw. zerbrechlich. In ihrem natürlichen,
aus dem Wafer geschnittenen Zustand sind Halbleitereinzelchips,
wenngleich mit ihren Schaltkreisen vollständig funktionsfähig, nicht
sehr nützlich,
da ihre zerbrechliche Art eine praktische Integration in ein Host-Bauelement
behindert und die kleine Abmessung praktikable Verbindungen zu ihren
internen Schaltkreisen erschwert. Daher steigt der Bedarf an effektiven
Halbleiterchippackungstechniken oder kurz Halbleiterpackungstechniken.
Die Bezeichnung „Halbleiterpackung" bzw. „Packung" bezeichnet in diesem
Zusammenhang jegliche Technik bzw. jegliches Material und Verfahren,
die dazu gedacht sind, einen physischen Schutz und/oder eine elektrische Verbindung
von und/oder zu einem Halbleitereinzelchip zu schaffen.
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Halbleiterbauelemente
wie mikroelektronische Bauelemente und Speicherbauelemente umgeben
ihren enthaltenen Einzelchip typischerweise in einer Packung oder
einem Gehäuse,
um für
den Einzelchip einen Schutz vor mechanischen Stoßeinwirkungen und eventuell
korrosiven Effekten der Umgebung bereitzustellen. Halbleiterbauelementpackungen
gibt es in einer Vielzahl von Formfaktoren und Typen, alle funktionalen
Halbleiterbauelementpackungen sind jedoch dafür eingerichtet, eine elektrische
Verbindung zwischen dem Halbleitereinzelchip und externen Schaltkreisen
bereitzustellen.
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Um
die Verbindung mit externen Schaltkreisen zu erleichtern, weisen
die Halbleiterbauelementpackungen typischerweise eine Mehrzahl von
Anschlusspunkten auf. Ein „Anschlusspunkt" ist irgendeine Struktur,
die dafür
eingerichtet ist, ein elektrisches Signal, wie ein Leistungs-, Daten-,
Steuer- oder Adressensignal, von einem Substrat oder spezieller
einer auf dem Substrat gebildeten Signalleitung oder Schaltung zu
einem externen Punkt zu kommunizieren. Ein „externer Punkt" ist hierbei jegliche
elektrisch leitfähige
Struktur, die außerhalb
des Substrats gebildet ist, insbesondere eine außerhalb des Substrats gebildete
Signalleitung oder Schaltung. Im Wesentlichen kann jede beliebige
dreidimensionale leitfähige
Struktur, die zur Kommunikation eines elektrischen Signals von einer
auf einem Substrat gebildeten Signalleitung oder Schaltung zu einem
externen Punkt eingerichtet ist, als ein Anschlusspunkt fungieren. Übliche Anschlusspunkte
sind Anschlussstifte (Pins), Metallleiter und sogenannte Bump- bzw.
Hügelstrukturen.
Dabei wird ein „Bump" bzw. Hügel in Form
eines Balles bzw. einer Kugel oder einer ähnlichen vorstehenden Struktur
aus Lot und/oder einem anderen leitfähigen Metall bzw. einer Metalllegierung gebildet,
beispielsweise aus Gold. Bumps werden üblicherweise als Verbindungsmittel
für ein
Halbleiterbauele ment gebildet. Die Bezeichnung „Kugelstruktur" wird vorliegend
der Einfachkeit halber für Bumps
jeglicher möglicher
Form und Zusammensetzung verwendet, ohne auf leitfähige Strukturen
mit Kugelform beschränkt
zu sein. In gleicher Weise bezeichnet der Ausdruck „Signalleitung" vorliegend allgemein
jegliche leitfähige
Struktur, die zur Kommunikation eines elektrischen Signals geeignet
ist. Beispiele solcher Signalleitungen sind Metallleiterbahnen und
Mikrostreifenleitungen, die üblicherweise
auf und in Beziehung zu Substraten unter Verwendung herkömmlicher
Entwurfs- und Strukturierungstechniken erzeugt werden. Derartige
Komponenten werden häufig
aus leitfähigen
Materialien wie Kupfer (Cu), Aluminium (Al), Gold (Au) oder Legierungen
gebildet, die diese und ähnliche
leitfähige
Materialien beinhalten.
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Anschlusspunkte
verschiedener Typen werden in einer Vielzahl von herkömmlichen
Halbleiterbauelementpackungstechniken und Halbleiterbauelementherstellungstechniken
verwendet. So basieren beispielsweise Flip-Chip-Packungstechniken, Bump-Bondtechniken
und Mehrebenen-Packungstechniken bzw. gestapelte Packungstechniken
auf einer Anzahl verschiedener Anschlusspunktstrukturen zum Verbinden
eines Halbleitereinzelchips innerhalb einer Packung.
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1 veranschaulicht
einen herkömmlichen,
unter Verwendung eines Hügels
bzw. Bumps gebildeten Anschlusspunkt. Der Bump beinhaltet eine Kugelstruktur
aus Lot oder Gold, die auf einer Unterhügelmetall(UBM)-Schicht sitzt.
Die UMB-Schicht kontaktiert eine z.B. aus Aluminium (Al) gebildete,
leitfähige
Kontaktstelle. Die leitfähige
Kontaktstelle ist auf der Oberfläche
eines Substrats innerhalb einer dielektrischen Zwischenschicht (ILD-Schicht)
gebildet, welche das Substrat bedeckt. Das Substrat ist typischerweise
aus einem Siliziumwafer gebildet, es können aber auch andere halbleitende
und nicht halbleitende Materialien benutzt werden. Die Bezeichnung „sitzt" meint vorliegend
allgemein jegliche positionell fixierte Verbindung zwischen dem
Bump und einem darunterliegenden leitfähigen Element, wie der UBM-Schicht,
soweit diese Verbindung zur Bereitstellung eines stabilen elektrischen Kontakts
ausreicht.
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Die
UBM-Schicht ist bekanntermaßen
optional für
die Bildung eines herkömmlichen
Anschlusspunktes, d.h. die Kugel-Struktur kann direkt auf der darunterliegenden
leitfähigen
Kontaktstelle oder alternativ auf einem von der ILD-Schicht freigelassenen
Teil einer leitfähigen
Signalleitung gebildet sein. Dies kann jedoch ohne eine UBM-Schicht
schwierig sein. Die UBM-Schicht kann hierbei beispielsweise aus
einem oder mehreren der Materialien Titan (Ti), Wolfram (W), Nickel
(Ni), Tantal (Ta), Chrom (Cr) und Gold (Au) oder einer Legierung
mit einem oder mehreren dieser Materialien selektiv gebildet sein,
um bessere Haftungseigenschaften in Bezug auf das zur Bildung der
Kugelstruktur benutzte Material bereitzustellen. Die UBM-Schicht
kann dabei als Kristallkeimschicht einer Art dienen, die einen zur
Bildung der Kugelstruktur benutzten Elektroplattierprozess unterstützt.
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Es
können
auch komplexere UBM-Schicht mit guter Wirkung benutzt werden. In
einer Realisierung kann die UBM-Schicht beispielsweise aus einer ersten
Schichtlage aus Ti, TiN oder Cr oder einer entsprechenden Legierung
und einer zweiten Schichtlage aus Cu, Au, Ni oder TiN oder einer
entsprechenden Legierung gebildet sein. Die erste Schichtlage wird
in Kontakt mit der leitfähigen
Kontaktstelle bzw. der Signalleitung gebildet, und die zweite Schichtlage wird
auf der ersten Schichtlage gebildet und kann dann als direkte Unterlage
für die
Kugelstruktur dienen. Auf diese Weise kann die UBM-Schicht als hocheffektiver
elektrischer Kontakt zwischen Elementen ungleicher Materialzusammensetzung
fungieren.
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Aufgrund
der Nützlichkeit
und positiven Eigenschaften von UBM-Schichten verwenden viele Anschlusspunkte
eine UBM-Schicht irgend einer Art. Als UBM-Schicht wird hierbei vorliegend
jegliche Struktur auf Basis eines Metalls, einer Metalllegierung
und/oder einem anderen leitfähigen
Material angesehen, das zur Verbessung der Bildung, der Haftung,
des Kontakts und/oder der elektrischen Verbindung zwischen einem
Bump, wie einer Kugelstruktur, und einem anderen Strukturelement
dient, wie einer leitfähigen
Kontaktstelle oder Signalleitung.
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Die
Entwurfsanforderungen und die Herstellungskomplexität in Bezug
auf das Packen von Halbleiterbauelementen haben sich über die
Jahre mit ansteigenden Bauelementdichten und Signalfrequenzen vervielfacht.
Hochfrequenzsignale, wie Takt-, Daten- und/oder Steuersignale, haben
gut verstandene elektromagnetische Übertragungseigenschaften. Da diese
elektrischen Signale immer häufiger
von bzw. zu den Halbleiterbauelementen mit Frequenzen bei und über einem
Gigahertz übertragen
werden, treten verschiedene Signalübertragungsprobleme auf.
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Beispielsweise
sind die mit höheren
Signalfrequenzen verknüpften,
immer schmaleren Datenumschaltzeiten anfälliger gegen nachteilige Effekte von
elektrischer Interferenz oder Rauschen, und die Gefahr von elektromagnetischer
Interferenz (EMI) steigt mit der Frequenz der von bzw. zum Halbleiterbauelement übertragenen
Signale. In einem speziell erwähnenswerten
Effekt kann bei dicht integrierten Signalleitungen und Anschlusspunkten
eine Kreuzkopplung von Hochfrequenzsignalen auf Signalleitungen
und/oder Anschlusspunkten auftreten, die ein Leistungssignal übertragen.
Ein Leistungssignal ist in diesem Zusammenhang typischerweise ein
Gleichspannungssignal, wie Masse, VDD, Vss oder VCC, um eine
Schaltung innerhalb des Halbleiterbauelements zu speisen, jedoch
kann ein Leistungssignal irgendein Signal mit relativ niedriger
Frequenz beinhalten. Bei Kopplung auf Signalleitungen oder Anschlusspunkten,
die ein Leistungssignal übertragen, werden
hochfrequente Signale über
das Halbleiterbauelement hinweg als Rauschen übertragen.
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Diese
Problematik wurde durch einige verschiedene herkömmliche Abhilfemaßnahmen
angegangen. Bei einer dieser Abhilfemaßnahmen sind Signalleitungen
und Anschlusspunkte innerhalb des Halbleiterbauelements so ausgelegt,
dass die Gefahr von Hochfrequenzsignalkopplung bzw. Hochfrequenzrauschen
minimiert wird. Allerdings werden derartige Abhilfemaßnahmen
auf Layout-Basis mit weiter ansteigenden Halbleiterbauelementdichten immer
schwieriger zu implementieren. Es gibt hierfür einfach nicht genug verfügbaren Oberflächenplatz auf
heutigen Halbleiterbauelementen, um eine adäquate Trennung zwischen Signalleitungen
und Anschlusspunkten, die Leistungssignale übertragen, einerseits und solchen
bereitzustellen, die Hochfrequenzsignale übertragen.
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Bei
einer anderen herkömmlichen
Abhilfemaßnahme
werden Differenzsignalleitungen zur Übertragung von Leistungssignalen
benutzt. Differenzsignale können
bekanntermaßen
in Kombination benutzt werden, um Hochfrequenzrauschkomponenten,
die auf einer ein Leistungssignal übertragenden Signalleitung
auftreten, im Wesentlichen auszulöschen. Allerdings verdoppelt
die Benutzung von Differenzsignalleitungen die Anzahl an Leistungssignalleitungen
und zugehörigen
Anschlüssen
in einem Halbleiterbauelement. Da die Anzahl von Anschlüssen auch
aus vielen anderen Gründen
ansteigt und die verfügbare
Oberfläche
in heutigen Halbleiterbauelementen bereits ein Problempunkt ist,
wird der mit der Benutzung von Differenzsignalleitungen verbundene
Entwurfsaufwand immer beträchtlicher.
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Bei
einer weiteren Abhilfemaßnahme
werden elektromagnetische Barrieren vorgesehen, um Hochfrequenzrauschkomponenten
zu blockieren oder zu eliminieren, die auf einer Signalleitung oder einem
Verbindungspunkt erscheinen. Viele dieser auf elektromagnetischen
Barrieren basierenden Abhilfevarianten werden auf Packungsniveau
oder höher, d.h.
danach, beispielsweise auf Platinenniveau, innerhalb einer Systemintegration
implementiert, die das betreffende Halbleiterbauelement enthält. Beispielsweise
enthalten viele Ausführungen
vom Typ System-in-Packung
(SIP) und vom Typ Mehrstapelpackung (MSP) bestimmte Formen elektromagnetischer
Barrieren. Ein diskreter Entkopplungskondensator ist ein üblicher
Typ von elektromagnetischer Barriere, diese Komponente tendiert
jedoch zu großen
Abmessungen, was ihre Integration in hochintegrierte Halbleiterbauelemente
schwierig macht.
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Beispiele
von Implementierungen elektromagnetischer Barrieren auf Platinenniveau
sind u.a. in den Offenlegungsschriften JP 1989-206688 A und JP 1991-014284
offenbart. In der erstgenannten Druckschrift ist eine magnetische
(Ferrit-)Rippe als Teil eines integrierten Schaltkreisabstandshalters
vorgesehen, um eine Verbindung zwischen einer (äußeren) Leitung einer Halbleiterpackung
und einer Leiterplatte (PCB) zu erleichtern. In der letztgenannten
Druckschrift sind Ferrit-Rippen um eine PCß herum durch Durchkontakte
angeordnet.
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In
der Tat sind viele verschiedene rauschabsorbierende magnetische
Materialien mit hoher Verlustrate bereits in einer Vielzahl von
Anwendungen eingesetzt worden, um Hochfrequenzrauschkomponenten
aus einem elektrischen Pfad zu reduzieren oder eliminieren, der
zur Kommunikation eines Signals dient. Die Kabel-Industrie befasst
sich seit vielen Jahren mit dem Problem der EMI-Abschirmung von Übertragungsleitungen.
Die Patentschrift
US 6.534.708 offenbart
beispielsweise ein magnetisches Material mit hoher Verlustrate,
das aus einer magnetischen M-X-Y-Zusammensetzung gebildet ist, wobei M
ein magnetisches Metallmaterial, das aus Eisen (Fe), Kobalt (Co)
und/oder Nickel (Ni) besteht, Y Fluor (F), Stickstoff (N) und/oder
Sauerstoff (O) und X ein oder mehrere Elemente außer M und
Y bezeichnen. Dieses Material wird zum Umkleiden eines Signalübertragungskabels
benutzt, das zum effek tiven Übertragen
eines Leistungssignals in der Nähe
von Hochfrequenzsignalen dient.
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Die
Patentschrift
US 6.492.588 schlägt die Verwendung
eines ferrithaltigen Polymers und einer Ferrit-Rippe innerhalb eines
Detonationskabels vor. Die Ferritstrukturen innerhalb des Kabels
dienen als elektromagnetische Barrieren und sollen Hochfrequenzrauschen
unterdrücken,
das ansonsten in den leitfähigen
Teil des Kabels gekoppelt wird.
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In ähnlicher
Weise offenbart die Patentschrift
US
6.686.543 eine Abschirmung eines Aktuatorkabels in einem
Airbagsystem durch Graphitmaterial, welches den signalleitenden
Teil des Kabels umgibt. Der Inhalt dieser Patentschriften wird hiermit
in vollem Umfang durch Verweis in die vorliegende Anmeldung aufgenommen.
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Die
Abmessungen und die Anwendungstechniken, wie sie für herkömmliche
Kabellösungen und
Lösungen
auf Platinenniveau bekannt sind, um EMI zu reduzieren, lassen sich
nicht ohne weiteres auf eine EMI-Unterdrückung auf
Packungsniveau oder noch einem niedrigeren, d.h. im Herstellungsprozess
früheren
Niveau übertragen.
Es besteht daher Bedarf an einer Abhilfemaßnahme, die für ein Halbleiterbauelement
geeignet ist und im Unterschied zur Verwendung von Differenzsignalleitungen die
Anzahl an Signalleitungen und/oder Anschlüssen nicht erhöht. Es besteht
außerdem
Bedarf an einer Lösung,
welche die ohnehin schon hohen Anforderungen an die Entwurfskriterien
in einem Halbleiterbauelement hinsichtlich Signalleitungen und Anschlusspunkten
im Unterschied zu diskreten elektromagnetischen Barrieren, wie Entkopplungskondensatoren,
nicht noch weiter steigert bzw. belastet. Es besteht zudem Bedarf
an einer Lösung,
die für
eine Implementierung auf Waferniveau oder auf Waferlevel-Packungsskalierung
geeignet ist, im Unterschied zu herkömmlichen PCB- und kabelbasierten
Lösungen.
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Der
Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstellung eines
Halbleiterbauelements der eingangs genannten Art und eines zugehörigen Herstellungsverfahrens
zugrunde, mit denen sich die oben erwähnten Schwierigkeiten des Standes
der Technik reduzieren oder eliminieren lassen und wenigstens einen
Teil der vorstehend genannten Anforderungen erfüllen.
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Die
Erfindung löst
dieses Problem durch die Bereitstellung eines Halbleiterbauelements
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und eines Herstellungsverfahrens
mit den Merkmalen des Anspruchs 16, 24 oder 32. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäße Ausführungsformen
ermöglichen
die Realisierung einer Halbleiterbauelementpackung, die eine mit
einer Signalleitung oder einem Anschlusspunkt zur Übertragung
eines Leistungssignals verbundene, effektive elektromagnetische
Barriere enthält.
Erfindungsgemäße Ausführungsformen
sind zur Implementierung auf Waferniveau, z.B. im Stadium eines
Packens auf Waferniveau, während
eines Herstellungsprozesses für
ein Halbleiterbauelement geeignet. Die Bezeichnung „Waferlevel"- bzw. „Waferniveau"-Technik umfasst hierbei
jegliche Prozess- oder
Herstellungstechnik, die vor einem Zerteilen eines Wafers in einzelne Halbleitereinzelchips
anwendbar ist. Erfindungsgemäße Ausführungsformen
sind dadurch auf Waferniveau integral mit dem Entwurf und der Fabrikation des
Halbleiterbauelements selbst und brauchen daher nicht auf Elemente
außerhalb
des Bauelements zurückgreifen,
wie verzichtbare Zusatzelemente, Verbindungen von Packung zu Packung
und auf PCB-Niveau implementierbare Lösungselemente.
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Vorteilhafte,
nachfolgend beschriebene Ausführungsformen
der Erfindung sowie das zu deren besserem Verständnis oben erläuterte her kömmliche Ausführungsbeispiel
sind in den Zeichnungen dargestellt, in denen zeigen:
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1 eine
Querschnittansicht eines herkömmlichen
Anschlusspunktes mit einer Kugel-Struktur,
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2 eine
Querschnittansicht eines erfindungsgemäßen Bauelements mit einer Kugel-Struktur,
die eine Ferrit-Struktur beinhaltet,
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3 eine
Draufsicht auf verschiedene mögliche
Formen für
die Ferrit-Struktur
von 2,
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4 eine
Querschnittansicht eines weiteren erfindungsgemäßen Bauelements mit einer eine Ferrit-Struktur
beinhaltenden Kugel-Struktur,
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5A bis 5F Querschnittansichten
zur Veranschaulichung eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung
eines Bauelements mit einer Ferrit-Struktur zum Anbringen einer
Kugel-Struktur,
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6 und 7 Querschnittansichten
eines weiteren erfindungsgemäßen Bauelements
mit einer Ferrit-Struktur und
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8A bis 8E Querschnittansichten
zur Veranschaulichung eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung
eines Bauelements nach Art der 6 und 7.
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Nachfolgend
wird auf exemplarische Ausführungsformen
der Erfindung unter Bezugnahme auf die zugehörigen 2 bis 8E näher eingegangen,
wobei sich diese Ausführungsbeispiele
direkt auf Signalleitungen oder auf Anschlusspunkte zur Übertragung
eines Leistungssignals von und/oder zu einem Halbleiterbauelement
z.B. über
ein Substrat desselben hinweg beziehen können. Beide Anwendungstypen
werden nachfolgend anhand von Beispielen erläutert.
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In
verschiedenen Ausführungsbeispielen macht
die Erfindung Gebrauch von einer Ferrit-Struktur, um Hochfrequenzrauschen
von einer Signalleitung oder einem Anschlusspunkt zur Übertragung
eines Leistungssignals signifikant zu reduzieren oder zu eliminieren.
Eine Ferritstruktur beinhaltet in diesem Zusammenhang jegliche Zusammensetzung von
oxidiertem Eisen und wenigstens einem Metall einschließlich beispielsweise
Nickel (Ni), Zink (Zn), Mangan (Mn), Kobalt (Co), Magnesium (Mg)
Aluminium (Al), Barium (Ba), Kupfer (Cu) und Eisen (Fe) und/oder
jeglicher Metalllegierung mit einem oder mehreren dieser Metalle.
Unabhängig
von ihrer Art der Bildung zeigt die Ferrit-Struktur eine magnetische Antwort
auf hochfrequente elektrische Signale, die in der Nähe vorbeilaufen.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel
erläutert,
bei dem eine Ferrit-Struktur in einen exemplarischen Anschlusspunkt
eines Halbleiterbauelements eingebaut ist, der eine Bump-Struktur,
d.h. eine Ball- bzw.
Kugel-Struktur umfasst. Die Kugel kann in herkömmlicher Art aus Lot oder einem leitfähigen Metall
wie Gold gebildet sein. Andere herkömmliche Anschlusspunkte können in
gleicher Weise modifiziert werden, um gemäß der Lehre der Erfindung eine
Ferrit-Struktur darin einzubauen.
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2 veranschaulicht
ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung als eine strukturelle Lösung auf Waferniveau für das Problem
der Kopplung von Hochfrequenzrauschen auf Signalleitungen oder Anschlusspunkte,
die der Übertragung
von Leistungssignalen dienen, und des anschließenden Übertragens des Rauschens. Ein
in 2 gezeigter exemplarischer Anschlusspunkt 100 beinhaltet
eine leitfähige Kontaktstelle 114,
die auf einem Substrat 110 gebildet ist. Die leitfähige Kontaktstelle 114 kann
in unterschiedlicher, nicht gezeigter Weise mit einer oder mehreren
Signal leitungen, einem oder mehreren leitfähigen Durchkontakten und/oder
im Substrat 110 gebildeten leitfähigen Bereichen verbunden sein.
Auf dem Substrat 110 kann eine beispielsweise aus einem
Oxid bestehende Isolationsschicht 112 vorgesehen sein,
gefolgt von der Bildung der leitfähigen Kontaktstelle 114,
wobei die Isolationsschicht 112 strukturiert ist, um die
leitfähige
Kontaktstelle 114 in einem gewissen Bereich freizulegen.
Es kann dann eine erste Isolationsschicht 118, z.B. eine
dielektrische Schicht, auf der Isolationsschicht 112 gebildet
und strukturiert werden, so dass wenigstens ein Teil der leitfähigen Kontaktstelle 114 für eine elektrische
Verbindung freigelassen wird.
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Im
Beispiel von 2 ist eine sogenannte Umverteilungs-
oder Umverdrahtungsleitung 120 mit der leitfähigen Kontaktstelle 114 verbunden.
Alternativ kann mit der leitfähigen
Kontaktstelle 114 eine horizontal über das Substrat hinweg gebildete
Signalleitung und/oder ein vertikal durch das Substrat hindurch
gebildeter leitfähiger
Durchkontakt verbunden sein. Umverdrahtungsleitungen werden jedoch
allgemein dazu verwendet, leitfähige
Kontaktstellen und an anderen Stellen des Substrats 110 positionierte Anschlusspunkte
miteinander zu verbinden. Benachbarte Kugelstrukturen benötigen beispielsweise
mehr Abstand als benachbarte leitfähige Kontaktstellen, da sie
eine größere Abmessung
haben. Die Umverdrahtungsleitung 120 dient daher als ein
Beispiel stellvertretend für
viele andere Typen von Signalleitungen, bei denen die Erfindung
Verwendung findet.
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Die
Umverdrahtungsleitung 120 ist durch eine darüberliegende
Isolationsschicht 122 hindurch bereichsweise freigelegt
und mit einer UBM-Schicht 124 verbunden.
Eine Kugelstruktur 126, z.B. eine Lotkugel, sitzt auf der
UBM-Schicht 124. Im Unterschied zur oben erläuterten
herkömmlichen
Anschlusspunktstruktur beinhaltet das vorliegende Ausführungsbeispiel
gemäß der Erfindung
jedoch eine Ferrit-Struktur 130, die wenigstens bereichsweise zwischen
der Kugelstruktur 126 und der leit fähigen Kontaktstelle 114 vorgesehen
ist. Dabei bezeichnet die Angabe „zwischen" wenigstens eine gewisse physische Positionierung
der Ferrit-Struktur
relativ zur Kugelstruktur 126 und zur leitfähigen Kontaktstelle 114 derart,
dass ein Signal, das an der leitfähigen Kontaktstelle 114 ansteht
und über
die Kugelstruktur 126 zu einer externen Schaltung übertragen
werden soll, über
die oder nahe der Ferrit-Struktur 130 passieren muss. Diese
Beziehung gilt auch für
Signale, die in der entgegengesetzten Richtung von der Kugelstruktur 126 zur
leitfähigen
Kontaktstelle 114 laufen.
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Im
Beispiel von 2 ist die Ferrit-Struktur 130 als
eine kragenförmige
Struktur ausgebildet, die einen unteren Teil der Kugelstruktur 126 umgibt,
die mit Berührkontakt
auf der UBM-Schicht 124 aufsitzt. Die kragenförmige Ferrit-Struktur 130 kann
in beliebigen geeigneten Geometrien ausgebildet sein, von denen
einige in 3 veranschaulicht sind. Speziell zeigt 3 als
mögliche
Ausführungsformen
eine Ferrit-Struktur 130a mit elliptischer Kragenform,
eine Ferrit-Struktur 130b mit quadratischer Kragenform, eine
Ferrit-Struktur 130c mit oktagonaler Kragenstruktur und
eine Ferrit-Struktur 130d mit halbkreisförmigen Kragenstrukturteilen.
Die elliptische Form des von jeder dieser exemplarischen Ferrit-Strukturen
umschlossenen Mittenbereichs basiert auf der Annahme, dass die Form
der Kugelstruktur 126, die Form der darunterliegenden UBM-Schicht 124 und/oder
die Form einer Kontaktmulde 117, die sich durch die zweite
Isolationsschicht 122 hindurch erstreckt, um die Umverdrahtungsleitung 120 freizulegen,
wie in den 5A bis 5F zu
erkennen, eine derartige elliptische Form des Mittenbereichs für die zugehörige Ferrit-Struktur
implizieren. Stattdessen kann selbstverständlich auch ein anders geformter Mittenbereich
durch die exemplarischen Ferrit-Strukturen
von 3 umgeben werden, wenn dies der Art und Form einer
oder mehrerer der vorgenannten Elemente besser angepasst ist, z.B.
ein rechteckförmiger
Mittenbereich. Unabhängig
von der Geometrie der betreffenden Anschlusspunktelemente kann die Form
der Ferrit- Struktur 130 so
ausgelegt sein, dass eine enge Passung um den elektrisch leitfähigen Pfad
für das
interessierende Leistungssignal herum oder in deren Nähe ermöglicht wird.
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Dieses
Designprinzip folgt aus der Erkenntnis, dass die Ferrit-Struktur 130 dazu
dient, Hochfrequenzsignale zu dämpfen,
die über
die Struktur oder sehr nahe zu dieser passieren. Genauer gesagt,
reagiert das Material, aus dem die Ferrit-Struktur 130 gebildet
ist, magnetisch auf ein sehr nahe vorbeilaufendes elektrisches Signal.
Das von der Ferrit-Struktur 130 in Reaktion auf vorbeilaufende
Hochfrequenzsignale erzeugte Magnetfeld wirkt Phasenänderungen der
Hochfrequenzsignale entgegen und tendiert daher dazu, die Amplitude
und damit die Stärke
dieser Signale zu verringern. Dementsprechend wird die Ferrit-Struktur 130 bei
erfindungsgemäßen Ausführungsformen
so ausgelegt und positioniert, dass soviel wie möglich von ihrer Masse in enge
Nachbarschaft zu dem vorbeilaufenden elektrischen Signal kommt,
vorzugsweise in unmittelbar umgebender Nachbarschaft. Naturgemäß sind die
Entwurfskriterien für
die Abmessung, die Form und die Position der Ferrit-Struktur 130 in
der Praxis in hohem Maße durch
das Gesamtdesign des Halbleiterbauelements bestimmt, einschließlich des
Entwurfs seiner enthaltenen Anschlusspunkte und/oder der verfügbaren Layoutfläche für die verbindenden
Signalleitungen.
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4 veranschaulicht
ein weiteres erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel
in Bezug auf einen anderen exemplarischen Anschlusspunkt 200. Im
Unterschied zum Ausführungsbeispiel
von 2 ist die Kugelstruktur 126 im Beispiel
von 4 direkt auf, d.h. vertikal fluchtend zu der leitfähigen Kontaktstelle 114 gebildet.
Auch hier wird eine zwischenliegende UBM-Schicht 124 verwendet,
um den elektrischen Kontakt zwischen der Kugelstruktur 126 und der
leitfähigen
Kontaktstelle 114 zu verbessern. Wie im Zusammenhang mit 2 erläutert, ist
auch beim Ausführungsbeispiel
von 4 eine Ferrit-Struktur 230 definierter
Form und Abmes sung zwischen der Kugelstruktur 126 und der
leitfähigen
Kontaktstelle 114 angeordnet.
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Die 5A bis 5F veranschaulichen verschiedene
Herstellungsstadien zur Bildung einer Ferrit-Struktur für einen
Anschlusspunkt eines Halbleiterbauelements. Gemäß 5A kann
zunächst ein
herkömmlicher
Elektroplattier- oder Sputterprozess verwendet werden, um eine leitfähige Kontaktstelle 114 auf
einem Substrat 110 zu erzeugen. Die leitfähige Kontaktstelle 114 wird
durch eine Isolationsschicht 112 hindurch freigelegt, die
unter Verwendung herkömmlicher
Prozesse z.B. aus einer Oxidschicht gebildet und strukturiert werden
kann. Wenngleich der Übersichtlichkeit
halber nicht gezeigt, kann die leitfähige Kontaktstelle 114 in
verschiedener Weise mit einer im Wesentlichen horizontal verlaufenden Signalleitung,
einem im Wesentlichen vertikal angeordneten leitfähigen Durchkontakt
und/oder einem im Substrat 110 ausgebildeten leitfähigen Unterlagenbereich
verbunden sein. Der Ausdruck „leitfähige Kontaktstelle" ist folglich in
einem umfassenden Sinn dahingehend zu verstehen, dass er jeglichen
leitfähigen
Punkt auf einem Waferlevel-Halbleiterbauelement
umfasst, an welchem ein elektrisches Signal dauerhaft oder intermittierend
vorliegt.
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Anschließend wird
aus einem oder mehreren isolierenden oder passivierenden Materialien
wie beispielsweise Siliziumnitrid (SiN) eine erste Isolationsschicht 118 auf
der Isolationsschicht 112 gebildet und strukturiert, um
wenigstens einen Teil der leitfähigen Kontaktstelle 114 freizulegen.
Auf der ersten Isolationsschicht 118 wird dann in elektrischem
Kontakt mit dem freigelegten Teil der leitfähigen Kontaktstelle 114 eine
Umverdrahtungsleitung 120 als ein spezielles Beispiel einer
Signalleitung gebildet. Die Umverdrahtungsleitung 120 kann
unter Verwendung herkömmlicher
Photolithographie- und Ätzprozesse
aus einem Metall- oder Metalllegierungsmaterial gebildet und strukturiert
werden. Danach wird auf der Umverdrahtungsleitung 120 eine
zweite Isolationsschicht 122 gebildet und strukturiert,
um eine Kontaktmulde 117 zu erzeugen, die einen gewünschten
Teil der Umverdrahtungsleitung 120 freilegt. Die zweite
Isolationsschicht 122 kann durch Aufschleuderbeschichtung
auf die Oberseite der Umverdrahtungsleitung 120 aufgebracht
und dann selektiv unter Verwendung herkömmlicher Photolithographie-
und Ätzprozesse
strukturiert werden. Die Kontaktmulde 117 kann jede beliebige
geeignete Form haben, die effektiv einen Teil einer Signalleitung
oder alternativ einer leitfähigen
Kontaktstelle in so ausreichender Weise freilegt, dass die Vervollständigung
des Anschlusspunktes ermöglicht
wird.
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Gemäß 5B wird
dann auf der zweiten Isolationsschicht 122 eine Ferritschicht 132 gebildet, die
wenigstens Bereiche der zweiten Isolationsschicht 122 in
unmittelbarer Nähe
zur Kontaktmulde 117 bedeckt. Die Ferritschicht 132 kann
beispielsweise aus oxidiertem Eisen und wenigstens einem Metall,
wie Nickel (Ni), Zink (Zn), Mangan (Mn), Kobalt (Co), Magnesium
(Mg), Aluminium (Al), Barium (Ba), Kupfer (Cu), Eisen (Fe) etc.
und/oder irgendeine Metalllegierung mit einem oder mehrerer dieser
Metalle gebildet werden. Dabei kann die Ferritschicht 132 in einer
gewünschten
Dicke aus einer einzelnen homogenen Materialschicht oder aus mehreren
Schichtlagen gebildet werden, die eventuell unterschiedliche Materialzusammensetzungen
haben, einschließlich Materialschichten
zur Verbesserung mechanischer Adhäsion und/oder des elektrischen
Kontakts mit benachbarten Elementen. Die Ferritschicht 132 kann
in der gewünschten
Dicke unter Verwendung eines einzigen Prozessschrittes oder inkremental
mit einer Anzahl mehrerer sequentieller Prozessschritte aufgebaut
werden. In einigen Ausführungsformen
besitzt die Ferritschicht 132 eine Dicke zwischen etwa 100nm
und etwa 1μm.
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Nach
Bildung der Ferritschicht 132 wird eine Fotoresistschicht
unter Verwendung herkömmlicher Techniken
aufgebracht und strukturiert, um ein Fotoresistmuster 140 zu
erzeugen, das die Geometrie der aus der Ferritschicht 132 zu
bildenden Ferrit-Struktur definiert. Gemäß 5C wird
das Fotoresistmuster 140 zum selektiven Entfernen der Ferritschicht 132 benutzt,
um dadurch die Ferrit-Struktur 130 zu generieren.
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Gemäß 5D wird
das Fotoresistmuster 140 nach Erzeugung der Ferrit-Struktur 130 entfernt. Eine
Adhäsionsschicht 133 kann
optional auf der Oberseite der Ferrit-Struktur 130 gebildet
werden, um die mechanische Adhäsion
und/oder den elektrischen Kontakt mit anderen Anschlusspunktelementen
zu verbessern, wie einer 5D nicht
gezeigten UBM-Schicht oder Kugelstruktur. Die Adhäsionsschicht 133 kann
unter Verwendung herkömmlicher Fotolithographie-
und Ätzprozesse
erzeugt werden. In einem Ausführungsbeispiel
wird sie aus einem Material gebildet, das wenigstens eines der Materialien Ti,
Ta und Cr umfasst. Nach der Bildung der optionalen Adhäsionsschicht 133 können dann
eine UBM-Schicht und eine Kugelstruktur auf der Ferrit-Struktur 130 gebildet
werden. Wenn vorhanden, wird die Adhäsionsschicht 133 daher
bei den erfindungsgemäßen Ausführungsbeispielen
dahingehend angesehen, dass sie einen Teil der Ferrit-Struktur 130 bildet.
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5E veranschaulicht
eine alternative Vorgehensweise, die zur Bildung eines Anschlusspunktes
gemäß der Lehre
der Erfindung geeignet ist. Hierbei werden zunächst alle oben in Verbindung
mit 5A erläuterten
Verfahrensschritte ausgeführt. Nach
Bildung der Kontaktmulde 117 wird dann jedoch ein Muster
aus Fotoresist 142 gebildet, um selektiv einen oder mehrere
Ferritbildungsbereiche 135 in unmittelbarer Nähe zur Kontaktmulde 117,
d.h. die Kontaktmulde 117 umgebend, freizulegen. Der oder die
Ferritbildungsbereiche 135 nehmen dann in einem nachfolgend
ausgeführten
Elektroplattierprozess oder einem ähnlichen Prozess Ferritmaterial
zur Bildung der Ferrit-Struktur 130 auf. Auch hier kann optional
eine Adhäsionsschicht 133 als
Teil der Ferrit-Struktur 130 vorgesehen werden.
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Das
unter Bezugnahme auf 5E erläuterte exemplarische Verfahren
kann durch die Bildung einer Kristallkeimschicht 136 unterstützt werden,
wie in 5F veranschaulicht. Die Kristallkeimschicht 136 kann
beispielsweise aus einer ersten, unteren Schichtlage aus Ti oder
einer Ti enthaltenden Legierung und einer zweiten, oberen Schichtlage
aus Cu, Ni oder einer diese enthaltenden Legierung gebildet werden.
Nach Bildung der Kristallkeimschicht 136 auf der zweiten
Isolationsschicht 122 kann eine Fotoresistschicht 142 gebildet
und strukturiert werden. Die Kristallkeimschicht 136 wird
dadurch selektiv vom Fotoresistmuster 142 in Ferritbildungsbereichen 135 freigelegt,
so dass auf den freiliegenden Teilen der Kristallkeimschicht 136 das
Ferritmaterial, das schließlich
die Ferrit-Struktur 130 bildet, leicht abgeschieden werden
kann, z.B. durch Elektroplattieren. Nach Bildung der Ferrit-Struktur 130 werden
das Fotoresistmuster 142 und Teile der Kistallkeimschicht 136,
die nicht in die Ferrit-Struktur 130 eingebunden wurden,
entfernt.
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Die
vorstehenden exemplarischen Vorgehensweisen können zur Erzeugung der in 4 gezeigten
Anschlusspunktstruktur modifiziert werden, bei der die leitfähige Kontaktstelle 114 direkt
unter der Kugelstruktur 126, d.h. zu dieser vertikal fluchtend,
gebildet ist. In diesem Fall kann die UBM-Schicht 124 auf
der leitfähigen
Kontaktstelle 114 gebildet werden, da diese durch die Isolationsschicht 112 und
die erste Isolationsschicht 118 freigelegt bleibt. Die
UBM-Schicht 124 kann nach Bildung der Ferrit-Struktur 230 auf
der ersten Isolationsschicht 118 unter Verwendung eines
Verfahrens gebildet werden, das den obigen, in Verbindung mit den 5A bis 5F erläuterten
Vorgehensweisen entspricht. Anschließend wird die Kugelstruktur 126 auf
die UBM-Schicht 124 gesetzt.
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Alternativ
zu den vorstehend erläuterten
exemplarischen Ausführungsformen,
bei denen auf der Ferrit-Struktur 130 oder 230 eine
UBM-Schicht 124 vorgesehen
ist, kann statt dessen die Ferrit-Struktur 130 bzw. 230 auf
der UBM-Schicht 124 gebildet sein. In diesem Fall wird nach
Bildung der Kontaktmulde 117, die einen Teil der leitfähigen Kontaktstelle 114 durch
die Isolationsschicht 112 und die erste Isolationsschicht 118 hindurch
freilegt, die UBM-Schicht 124 auf der ersten Isolationsschicht 118 in
elektrischem Kontakt mit der leitfähigen Kontaktstelle 114 gebildet.
Danach wird unter Verwendung eines Verfahrens entsprechend den oben
erläuterten
Vorgehensweisen, z.B. der in Verbindung mit den 5E und 5F erläuterten
Verfahren, die Ferrit-Struktur 130 bzw. 230 auf
der UBM-Schicht 124 erzeugt. In derartigen Ausführungsformen
kann die optionale Verwendung der Adhäsionsschicht 133 besonders nützlich sein,
d.h. die Adhäsions-
bzw. Haftschicht 133 wird zwischen der Ferrit-Struktur 130 bzw. 230 und
der UBM-Schicht 124 und/oder zwischen der Ferrit-Struktur 130 bzw. 230 und
der Kugelstruktur 126 vorgesehen.
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Die 6 und 7 veranschaulichen
gemeinsam ein weiteres erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel, bei dem eine
Ferrit-Struktur für
eine Signalleitung und nicht für
einen Anschlusspunkt vorgesehen ist. Bei den vorstehend erläuterten
Ausführungsbeispielen
wurde die Ferrit-Struktur zwischen dem Ende eines Anschlusspunktes,
z.B. der Kugelstruktur 126, und einer leitfähigen Kontaktstelle
gebildet, und zwar in enger Nachbarschaft zum Ende des Anschlusspunktes,
z.B. so, dass sie einen unteren Teil einer Kugelstruktur umgibt,
die innerhalb einer Kontaktmulde sitzt. Die Bildung derartiger Ferrit-Strukturen
als eine der obersten Schichten, die unmittelbar eine Kugelstruktur
zur Verbindung mit einer leitfähigen
Kontaktstelle oder Signalleitung tragen, ist in entsprechenden Ausführungsformen
bevorzugt, da solche obersten Schichten leicht innerhalb des Fabrikationsprozesses
erreichbar sind und die Abfolge von Herstellungsschritten, die zur
Bildung der Ferrit-Struktur benötigt
werden, dementsprechend minimal gehalten werden kann.
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Beim
Ausführungsbeispiel
der 6 und 7 ist die Position der Ferrit-Struktur von einem Bereich
nahe dem Ende des Anschlusspunktes zu einer näher an der leitfähigen Kontaktstelle
liegenden Position verschoben. In einem entsprechenden Ausführungsbeispiel
ist eine kragenförmige
Ferrit-Struktur 430 um eine Umverdrahtungsleitung 120 herum gebildet,
die eine Kugelstruktur 126 mit einer leitfähigen Kontaktstelle 114 verbindet,
wie aus 6 ersichtlich. In diesem Zusammenhang
bezieht sich der Ausdruck „kragenförmig" auf die sich im
Wesentlichen um die Umverdrahtungsleitung 120 herum erstreckende
Gestalt der Ferrit-Struktur 430.
Die tatsächliche
Geometrie und insbesondere die Geometrie der äußeren Bereiche der kragenförmigen Ferrit-Struktur 430 kann
merklich von einer elliptischen Form abweichen. In einer entsprechenden
Ausführungsform
der Erfindung umgibt die kragenförmige Ferrit-Struktur 430 eng
eine Signalleitung irgendeiner möglichen
Querschnittsform, sie kann jedoch eine beliebige andere Außengeometrie
haben, sowohl eine reguläre
als auch eine irrreguläre
Form, die geeignet ist, ausreichend viel Ferrit-Material in die
Nähe der
Signalleitung zu bringen.
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7 ist
eine damit in Beziehung stehende Querschnittansicht zur weiteren
Erläuterung
der Gestalt und Anordnung der exemplarischen Ferrit-Struktur 430,
wie sie um die Umverdrahtungsleitung 120 herum gebildet
ist. Diese Kombination von Umverdrahtungsleitung 120 und
Ferrit-Struktur 430 kann zwischen
eine erste Isolationsschicht 118 und eine zweite Isolationsschicht 122 eingefügt sein.
Der Effekt der Ferrit-Struktur 430 auf ein durch eine Signalleitung
zwischen der Kugelstruktur 126 und der leitfähigen Kontaktstelle 114 übertragenes
Signal entspricht dem Effekt der Ferrit-Strukturen 130 und 230, wie
sie zuvor beschrieben worden sind, d.h. sie trägt zur Dämpfung hochfrequenter Signale
bei, die über die
Signalleitung übertragen
werden.
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Einige
Ausführungsformen
der Erfindung nutzen die Positionierung einer Ferrit-Struktur entfernt
von der Stelle, an der eine Kugelstruktur aufsitzt. Andere Ausführungsformen
der Erfindung profitieren davon, dass mehrere Ferrit-Strukturen
in Intervallen entlang einer Signalleitung vorgese hen werden. So
können
die exemplarischen Ferrit-Strukturen der 2 oder der 4 in
entsprechenden Ausführungsformen
der Erfindung mit der exemplarischen Ferrit-Struktur gemäß den 6 und 7 kombiniert
sein.
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Die 8A bis 8E veranschaulichen
ein exemplarisches Verfahren zur Bildung der Ferrit-Struktur nach
Art der 6 und 7. Gemäß 8A wird
dazu zunächst
eine erste Isolationsschicht 112 auf einem Substrat 110 gebildet,
und eine zweite Isolationsschicht 118 wird auf der ersten
Isolationsschicht 112 gebildet. Danach wird eine erste Ferritmaterialschicht 432 auf
der zweiten Isolationsschicht 118 beispielsweise unter
Verwendung eines Sputterprozesses gebildet.
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Gemäß 8B wird
dann eine Fotoresistschicht auf der ersten Ferritmaterialschicht 432 gebildet
und strukturiert, um ein erstes Fotoresistmuster 440 mit
einer ersten Öffnung
zu erzeugen, welche einen ersten Teil der ersten Ferritmaterialschicht 432 freilegt.
Die erste Öffnung
im ersten Fotoresistmuster 440 wird abhängig von der Geometrie der
Umverdrahtungsleitung 120 erzeugt. Eine erste Breite der Umverdrahtungsschicht 120 ist
in den 8B bis 8E gezeigt,
es versteht sich jedoch für
den Fachmann, dass die Umverdrahtungsleitung 120 auch in üblicher
Weise mit einer definierten Länge über das Substrat 110 hinweg
gebildet wird. Anschließend kann
beispielsweise ein Elektroplattierprozess verwendet werden, um die
Umverdrahtungsleitung 120 auf einem freiliegenden Teil
der ersten Ferritmaterialschicht 432 innerhalb des ersten
Fotoresistmusters 440 zu bilden.
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Gemäß 8C kann
das erste Fotoresistmuster 440 dann weiter strukturiert
werden, um eine zweite Öffnung
zu erzeugen, die einen zweiten Teil der ersten Ferritmaterialschicht 432 in
einem größeren, d.h.
breiteren Bereich freilegt als der erste freigelegte Bereich der
ersten Ferritmaterialschicht 432. Die zweite Öffnung im
ersten Fotoresistmuster 440 wird in Relation zur zweiten
Breite der zu bildenden Ferrit-Struktur definiert. Alternativ kann
die erste Fotoresistschicht 440 entfernt und eine andere
Fotoresistschicht gebildet werden, um die zweite Öffnung zu
definieren, diese Alternative ist jedoch als äquivalent zur nochmaligen Strukturierung
der ersten Fotoresistschicht 440 zu sehen.
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Gemäß 8D wird
in der zweiten Öffnung eine
zweite Ferritmaterialschicht 434 gebildet, welche die Umverdrahtungsleitung 120 in
Verbindung mit dem freigelegten zweiten Teil der ersten Ferritmaterialschicht 432 umgibt.
Auf diese Weise kann eine kragenförmige Ferrit-Struktur 430 um
die Umverdrahtungsleitung 120 herum gebildet werden.
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Gemäß 8E wird
dann das erste Fotoresistmuster 440 entfernt, und wenigstens
ein zweites Fotoresistmuster 442 wird gebildet und zur
selektiven Entfernung der ersten und zweiten Ferritmaterialschicht 432 und 434 benutzt,
um die Ferrit-Struktur 430 mit einer gewünschten
Länge fertigzustellen.
Danach kann, wie in den 6 und 7 dargestellt, die
zweite Isolationsschicht 122 auf der Ferrit-Struktur 430 gebildet
werden. Anschließend
können
je nach Bedarf die Anschlusspunktelemente erzeugt werden.
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Zwecks
Klarheit bezogen sich die vorstehenden Ausführungsbeispiele auf gegenwärtig eingesetzte
Elemente und Technologien. Allgemein erhältliche Materialien wurden
in Beziehung zur praktischen Ausführung erfindungsgemäßer Ausführungsbeispiele
angegeben, wobei die Erfindung nicht auf die exemplarisch angegebenen
Materialien beschränkt
ist. In gleicher Weise wurden Kugelstrukturen als ein Typ eines
Waferlevel-Anschlusspunktes betrachtet, die Erfindung ist jedoch
in gleicher Weise für
viele andere Strukturen einsetzbar, die zur Bereitstellung ähnlicher
Funktionen, wie elektrische Leitfähigkeit, benutzt werden. Außer den
explizit angegebenen Herstellungsprozessen können auch andere geeignete
Herstellungsprozesse zur Bildung der erwähnten Schichten und Komponenten
eingesetzt werden.