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Die
Erfindung betrifft eine Kopfstütze
für einen
Fahrzeugsitz, insbesondere für
einen Kraftfahrzeugsitz, wobei die Kopfstütze einen fixierbaren Grundkörper zur
Befestigung an einem Fahrzeugsitz und einen sitzflächenseitigen
Grundkörper
zur Bewegung in Richtung eines Benutzers des Fahrzeugsitzes bei
einer Kollision aufweist, und wobei der fixierbare Grundkörper und
der sitzflächenseitige
Grundkörper
mit einem Bezug überzogen
sind. Eine derartige Kopfstütze
wird auch als aktive Kopfstütze
(AKS) bezeichnet.
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Aktive
Kopfstützen
sollen bei einer Kollision (Crashfall) den Abstand zwischen dem
Kopf eines Benutzers zu einer Kopfstütze verringern, um eine Verletzungsgefahr
zu minimieren (z. B. Schleudertrauma u. a.). Es gibt unterschiedliche
Möglichkeiten, dies
zu implementieren. Die Verringerung des Abstandes zwischen dem Kopf
und der Kopfstütze
kann zum einen über
einen beweglichen Lehnenkopf zum anderen aber auch über bewegliche
Kopfstützen oder
Teile von Kopfstützen
implementiert werden. Die Bewegung wird dann mechanisch (Feder),
pneumatisch, oder pyrotechnisch ausgelöst. Dabei werden zumeist Kopfstützen bestehend
aus zwei gepolsterten Teilen verwendet, die sich im Crashfall von
einander wegbewegen.
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Die
DE 20 2005 001 624
U1 offenbart eine aktive bzw. automatische Kopfstütze (AKS),
wobei für
den Fall eines Kraftfahrzeugaufpralls die von dem Benutzer aufgrund
des Kraftfahrzeugaufpralls auf eine Lordosenstütze ausgeübte Kraft auf das AKS-System
zur Auslösung
der Kopfstütze übertragen
wird, wodurch die Kopfstütze
automatisch in eine optimale Position zum Auffangen des Kopfes des
Benutzers bewegt wird.
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Die
DE 199 23 909 A1 offenbart
eine Kopfstütze
für Kraftfahrzeugsitze,
mit einem relativ zu einem Hauptkörper der Kopfstütze entlang
einer Linearbewegungsrichtung beweglich am Hauptkörper geführten, eine
Kopfanlagefläche
aufweisenden Kopfanlageteil, weiches ausschließlich durch die Energieentlastung
mindestens eines entgegen dem Ausfahrsinn des Kopfanlageteils verspannbaren
mechanischen Federspeichers nach vorn zum Hinterkopf des Fahrzeuginsassen
bewegbar ist, wobei zur Linearbewegung des Kopfanlageteils zwei
zylindrische rohrartige Körper
teleskopierend ineinander angeordnet und relativ zueinander beweglich
sind, wobei der mechanische Federspeicher in dem zentralen Hohlraum
der beiden rohrartigen Körper
angeordnet ist.
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Die
US 4 856 848 A offenbart
eine manuell in sechs Richtungen verstellbare Kopfstütze mit
einer ein Basisteil darstellenden Haltestange zur Verbindung mit
einem Fahrzeugsitz. Die Haltestange ist fest mit einer Querstange
verbunden. Zudem umfasst die Kopfstütze einen Rahmen, der drehbar
mit der Querstange verbunden ist und ein Rückenteil umfasst, das mit einem
Vorderteil verbunden ist. Das Rückenteil des
Rahmens ist gepolstert und das Vorderteil ist mit einem Balg überzogen.
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Die
EP 1 319 551 A2 offenbart
einen Bezug für
eine crashaktive Rückenlehne
eines Kraftfahrzeugsitzes mit einem beweglichen oberen Rahmenteil
und einem feststehenden unteren Rahmenteil, wobei der Bezug ein
Vorderteil, zwei Seitenteile und ein Rückenteil aufweist. Dabei sind
die Seitenteile und das Rückenteil
des Bezuges im oberen Bereich geteilt, so dass sich ein Bezugsunterteil
und ein kapuzenartiger Bezugskopf ergeben, wobei letzterer um eine
gedachte Scharnierachse im Bezugsvorderteil relativ zum feststehenden
Bezugsunterteil im Wesentlichen eine Nickbewegung in Sitzlängsrichtung ausführen kann.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte (aktive) Kopfstütze anzugeben.
Es ist wünschenswert,
eine zwischen den Polsterteilen einer (aktiven) Kopfstütze liegende
Mechanik und/oder andere Elemente, insbesondere gegen Verschmutzung o. ä., zu schützen.
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Vorgenannte
Aufgabe wird durch eine (aktive) Kopfstütze für einen Fahrzeugsitz, insbesondere für einen
Kraftfahrzeugsitz, gelöst,
wobei die Kopfstütze
einen fixierbaren Grundkörper
zur Befestigung an einem Fahrzeugsitz und einen sitzflächenseitigen Grundkörper zur
Bewegung in Richtung eines Benutzers des Fahrzeugsitzes bei einer
Kollision aufweist, wobei der fixierbare Grundkörper und der sitzflächenseitige
Grundkörper
mit einem, insbesondere gemeinsamen, Bezug überzogen sind, und wobei ein Teil
des Bezuges in einem Spalt zwischen dem fixierbaren Grundkörper und
dem sitzflächenseitigen Grundkörper angeordnet
ist. Eine Kollision soll im Sinne der Erfindung insbesondere eine
Kollision eines Fahrzeuges oder Kraftfahrzeuges sein, die so erheblich
ist, dass eine Bewegung des sitzflächenseitigen Grundkörpers zum
Schutz des Kopfes eines Insassen vorgesehen ist.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist der Bezug kapuzenartig über den
fixierbaren Grundkörper
und den sitzflächenseitigen
Grundkörper
gezogen.
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In
weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist der Bezug
in dem Spalt zwischen dem fixierbaren Grundkörper und dem sitzflächenseitigen Grundkörper gefaltet.
Dabei entspricht eine durch die Faltung erzeugte Überlänge des
Bezuges insbesondere zumindest der Länge der Bewegung des sitzflächenseitigen Grundkörpers bei
einer Kollision. In weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung
weist der Bezug in dem Spalt zwischen dem fixierbaren Grundkörper und
dem sitzflächenseitigen
Grundkörper
zumindest eine Faltung auf.
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In
weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist der Bezug
einstückig
ausgestaltet. Einstückig
kann im Sinne der Erfindung streng genommen als einstückig verstanden
werden. Einstückig kann
im Sinne der Erfindung auch bedeuten, dass zwei oder mehr Stücke fest
miteinander vernäht
sind. Als fest miteinander vernähte
Stücke
sollen insbesondere Stücke
gelten, die auch bei der Bewegung des sitzflächenseitigen Grundkörpers bei
einer Kollision, insbesondere im Wesentlichen wie vor der Kollision,
miteinander vernäht
bleiben.
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In
weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird der Bezug
mittels zumindest eines, insbesondere als Haltelasche ausgestalteten,
Halteelementes in dem Spalt zwischen dem fixierbaren Grundkörper und
dem sitzflächenseitigen
Grundkörper
gehalten. Das Halteelement kann dabei elastisch sein. Ein Halteelement
soll im Sinne der Erfindung insbesondere dann als elastisch gelten,
wenn es eine, insbesondere im Wesentlichen reversible, Dehnung zulässt, die
zumindest der Länge
der Bewegung des sitzflächenseitigen
Grundkörpers
bei einer Kollision entspricht.
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In
weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das Halteelement im Falle einer Kollision lösbar ist. Dabei ist das Halteelement
vorteilhafterweise lösbar
mittels eines Dorns fixiert.
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In
weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung umfasst die
Kopfstütze
einen mechanischen, pneumatischen und/oder pyrotechnischen Aktor
zur Bewegung des sitzflächenseitigen
Grundkörpers
bei einer Kollision. Ein mechanischer Aktor kann z. B. mittels einer
vorgespannten Feder implementiert sein.
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Vorgenannte
Aufgabe wird zudem durch einen – insbesondere
eines oder mehrere der vorgenannten Merkmale umfassenden – Fahrzeugsitz,
insbesondere für
ein Kraftfahrzeug, gelöst,
wobei der Fahrzeugsitz eine Kopfstütze aufweist, die einen an dem
Fahrzeugsitz fixierten Grundkörper
und einen sitzflächenseitigen
Grundkörper zur
Bewegung in Richtung eines Benutzers des Fahrzeugsitzes bei einer
Kollision umfasst, wobei der fixierte Grundkörper und der sitzflächenseitige
Grundkörper
mit einem, insbesondere gemeinsamen, Bezug überzogen sind, und wobei ein
Teil des Bezuges in einem Spalt zwischen dem fixierten Grundkörper und
dem sitzflächenseitigen
Grundkörper
angeordnet ist.
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Kraftfahrzeug
im Sinne der Erfindung ist insbesondere ein individuell im Straßenverkehr
benutzbares Landfahrzeug. Kraftfahrzeuge im Sinne der Erfindung
sind insbesondere nicht auf Landfahrzeuge mit Verbrennungsmotor
beschränkt.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen.
Dabei zeigen:
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1 ein
Ausführungsbeispiel
eines Fahrzeugsitzes in einer Prinzipdarstellung,
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2 einen
Querschnitt durch ein Ausführungsbeispiel
einer Kopfstütze
entlang einer in 4 und 5 mit A-A
bezeichneten Schnittlinie,
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3 einen
Querschnitt durch ein Ausführungsbeispiel
einer Kopfstütze
entlang einer in 4 und 5 mit B-B
bezeichneten Schnittlinie,
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4 einen
Querschnitt durch ein Ausführungsbeispiel
einer Kopfstütze
entlang einer in 2 und 3 mit C-C
bezeichneten Schnittlinie und
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5 einen
Querschnitt durch ein Ausführungsbeispiel
einer Kopfstütze
entlang einer in 2 und 3 mit D-D
bezeichneten Schnittlinie.
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1 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
eines Fahrzeugsitzes 1 mit einer Kopfstütze 2 und einer Sitzfläche 3. 2 zeigt
einen Querschnitt durch die Kopfstütze 2 entlang einer
in 4 und 5 mit A-A bezeichneten Schnittlinie, 3 zeigt
einen Querschnitt durch die Kopfstütze 2 entlang einer
in 4 und 5 mit B-B bezeichneten Schnittlinie, 4 zeigt
einen Querschnitt durch die Kopfstütze 2 entlang einer
in 2 und 3 mit C-C bezeichneten Schnittlinie,
und 5 zeigt einen Querschnitt durch die Kopfstütze 2 entlang
einer in 2 und 3 mit D-D
bezeichneten Schnittlinie.
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Die
Kopfstütze 2 umfasst
einen fixierbaren bzw. fixierten Grundkörper 10, der mittels
einer u-förmigen
Stange 25 mit dem übrigen
Teil des Fahrzeugsitzes 1 verbunden ist, sowie einen der
Sitzfläche 3 zugewandten
(sitzflächenseitigen),
bei einer Kollision mittels eines mechanischen, pneumatischen und/oder
pyrotechnischen Aktors 20 und mit diesem verbundenen Schubstangen 21 und 22 in
Richtung eines Benutzers des Fahrzeugsitzes 1 bewegbaren Grundkörper 11.
Eine Kollision soll in diesem Sinne insbesondere eine Kollision
eines Fahrzeuges oder Kraftfahrzeuges sein, die so erheblich ist,
dass eine Bewegung des Grundkörpers 11 zum
Schutz des Kopfes eines Insassen vorgesehen ist.
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Die
Form der Kopfstütze 2 bzw.
die Form ihres Grundkörpers 10 und
die Form ihres Grundkörpers 11 wird
durch Gehäuseteile 50 und 51 bestimmt. Der
Grundkörper 10 und
der Grundkörper 11 bzw.
deren Gehäuseteile 50 und 51 sind
kaputzenartig mit einem gemeinsamen Bezug 15 überzogen,
wobei ein Teil des Bezuges 15 in einem Spalt 14 zwischen
dem Grundkörper 10 und
dem Grundkörper 11 bzw.
deren Gehäuseteilen 50 und 51 angeordnet
ist. Dabei ist der Bezug 15 – wie in 4 und 5 dargestellt – in dem
Spalt 14 zwischen dem Grundkörper 10 und dem Grundkörper 11 bzw.
deren Gehäuseteilen 50 und 51 gefaltet.
Die durch die Faltung erzeugte Überlänge des
Bezuges 15 entspricht dabei zumindest der Länge der
Bewegung des Grundkörpers 11 bei einer
Kollision. Der Bezug 15 ist einstückig ausgestaltet. Einstückig kann
in diesem Sinne streng genommen als einstückig verstanden werden. Einstückig kann
in diesem Sinne auch bedeuten, dass zwei oder mehr Stücke des
Bezuges 15 fest miteinander vernäht sind. Als fest miteinander
vernähte
Stücke des
Bezuges 15 sollen dabei insbesondere Stücke des Bezuges 15 gelten,
die auch bei der Bewegung des Grundkörpers 11 aufgrund
einer Kollision, insbesondere im Wesentlichen wie vor der Kollision,
miteinander vernäht
bleiben.
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Die
Kopfstütze 2 umfasst
zudem Haltelaschen 31, 32, 33, die mittels
entsprechender Nähte 41, 42, 43 mit
dem Bezug 15 vernäht
sind und den Bezug 15 in dem Spalt 14 zwischen
dem Grundkörper 10 und
dem Grundkörper 11 halten.
Die Haltelaschen 31, 32, 33 sind mittels
eines Dorns 30 fixiert, der einen Freigabe-Schlitz 35 umfasst.
Im Falle einer Kollision wird der Grundkörper 11 mittels des
Aktors 20 und den mit diesem verbundenen Schubstangen 21 und 22 in
Richtung der Sitzfläche 3 und
damit in Richtung eines Benutzers des Fahrzeugsitzes 1 bewegt.
Gleichzeitig lösen
sich die Haltelaschen 31, 32, 33 von
dem Dorn 30, so dass der Bezug 15 zumindest teilweise
durch die Bewegung des Aktors 20 aus dem sich aufgrund
der Bewegung des Grundkörpers 11 vergrößernden
Spalt 14 gezogen wird.
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Alternativ
oder zusätzlich
zu dieser lösbaren Ausgestaltung
kann vorgesehen sein, dass die Haltelaschen 31, 32, 33 zumindest
teilweise elastisch ausgestaltet oder durch elastische Elemente,
wie z. B. Gummibänder
oder Federn, ersetzt sind. Eine Haltelasche 31, 32, 33 bzw.
ein elastisches Element soll insbesondere dann als elastisch gelten,
wenn sie bzw. es eine, insbesondere im Wesentlichen reversible,
Dehnung zulässt,
die zumindest der Länge
der Bewegung des Grundkörpers 11 bei
einer Kollision entspricht.
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In
ihrem unteren Bereich weist die Kopfstütze 2 eine Bodenkappe 55 auf,
die das Innere der Kopfstütze 2 zusammen
mit dem Bezug 15 abschließt und vor Verschmutzung schützt. Darüber hinaus
fixiert die Bodenkappe 55 den Bezug 15 im unteren
Bereich der Kopfstütze 2.
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Die
Elemente in den Figuren sind unter Berücksichtigung von Einfachheit
und Klarheit und nicht notwendigerweise maßstabsgetreu gezeichnet. So sind
z. B. die Größenordnungen
einiger Elemente übertrieben
gegenüber
anderen Elementen dargestellt, um das Verständnis der Ausführungsbeispiele der
vorliegenden Erfindung zu verbessern.
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- 1
- Fahrzeugsitz
- 2
- Kopfstütze
- 3
- Sitzfläche
- 10
- fixierbarer
bzw. fixierter Grundkörper
- 11
- sitzflächenseitiger
Grundkörper
- 14
- Spalt
- 15
- Bezug
- 20
- Aktor
- 21,
22
- Schubstange
- 25
- u-förmige Stange
- 30
- Dorn
- 31,
32, 33
- Haltelasche
- 35
- Freigabe-Schlitz
- 41,
42, 43
- Naht
- 50,
51
- Gehäuseteil
- 55
- Bodenkappe