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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Erstellung einer individuellen
Verkehrsprognose für
ein Fahrzeug, wobei unter Verwendung von ganglinienartigen Verkehrsmustern
die Verkehrsprognose für
mögliche
Fahrstrecken des Fahrzeugs erstellt wird und wobei die ganglinienartigen
Verkehrsmuster durch Verkehrsinformationen aus dem Internet gebildet
und/oder aktualisiert werden sowie auf eine Vorrichtung zur Erstellung
und Visualisierung einer oder der Verkehrsprognose.
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Vorrichtungen
zur Orientierung eines Autofahrers in unbekannten Gegenden für Fahrzeuge sind
hinreichend bekannt. Als bekannteste Ausführungen sind einfache Navigationssysteme
zu nennen, die über
abgespeicherte digitale Karten verfügen und die automatisch bei
Angabe eines Start- und eines Zielortes eine Route berechnen, die
sich beispielsweise durch einer minimalen Wegstrecke oder Reisezeit
auszeichnet. Weiter entwickelte Vorrichtungen berücksichtigen
bei der Berechnung der Routen nicht nur statische Informationen,
sondern auch dynamische Verkehrsinformationen, wie zum Beispiel temporäre Baustellen
oder aktuelle Staus.
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Bei
der letztgenannten Art von Vorrichtungen muss selbstverständlich sichergestellt
sein, dass die dynamischen Verkehrsinformationen hoch aktuell sind,
so dass der Autofahrer beispielsweise nicht in einen gerade entstandenen
Stau hineingeführt
oder um einen bereits aufgelösten
Stau herumgeführt wird.
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Die
Offenlegungsschrift
DE
199 39 625 A1 offenbart ein Verfahren zum Abrufen von Informationen
aus einem Informationsnetzwerk. Bei dem vorgeschlagenen Verfahren
wird in einem ersten Schritt eine Anfrage an eine Datenverarbeitungseinrichtung gesendet,
wobei die Anfrage beispielsweise als Routenzusammenstellung ausgebildet
ist. In einem weiteren Schritt werden Informationen von verschiedenen
Datenquellen im Informationsnetzwerk, beispielsweise im Internet,
von der Datenverarbeitungseinrichtung abgefragt und gesammelt. Nach
einer Konvertierung der gesammelten Informationen in ein einheitliches
Format werden die Informationen optional gefiltert und als Antwort
auf die Anfrage zurückgesendet.
Eine mögliche
Anwendung des Verfahrens betrifft z.B. die Anfrage nach Verkehrsmeldungen.
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Die
Offenlegungsschrift
DE
101 43 531 A1 betrifft ein Informationssystem für ein Kraftfahrzeug, welches
einen Bordrechner mit einer Anzeigeeinrichtung umfasst, der über ein
drahtloses Kommunikationssystem mit einem Server in Verbindung steht.
Der Server übernimmt
dabei die Aufgabe, Verkehrsnachrichtenseiten aus dem Internet zu
sammeln, Nachrichten aus relevanten Felder zu extrahieren und diese
an den Bordrechner zu übermitteln,
so dass diese in der Anzeigeeinrichtung dem Fahrer angezeigt werden
können.
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Die
Offenlegungsschrift
DE
103 57 127 A1 betrifft ein Verfahren zur Erstellung individueller
Verkehrsprognosen in einem Fahrzeug unter Verwendung von abgespeicherten
Verkehrs-Ganglinien und/oder
ermittelten aktuellen Verkehrslagedaten.
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Bei
dem dargestellten Verfahren werden aktuelle Verkehrslagedaten von
einer zentralen Stelle oder aus dem Internet zur Aktualisierung
der innerhalb des Fahrzeugs gespeicherten Ganglinien auf Anfrage
oder bei Änderungen
an das Fahrzeug übertragen.
Auf Basis der aktualisierten Ganglinien werden in dem Fahrzeug individuelle
Verkehrsprognosen für
Straßenverkehrsnetze
berechnet.
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Die
Offenlegungsschrift
DE
100 37 827 A1 , die wohl den nächstkommenden Stand der Technik bildet,
betrifft ein fahrzeugautonomes Verkehrssystem. Das fahrzeugautonome
Verkehrsinformationssystem umfasst einen Verkehrsdatenspeicher,
ein Fahrzeugort-Detektionsmittel sowie eine Verkehrsrechnereinheit
und eine Anzeigeeinheit. In dem Verkehrsdatenspeicher sind ganglinienartige
Verkehrslagemuster abgespeichert, aus denen die Verkehrsrechnereinheit
eine Verkehrsprognose ausgehend vom momentanen Fahrzeugort und unter
zeitrichtiger Berücksichtigung
der abgespeicherten Verkehrslagemuster durchführt. Gemäß einem Unteranspruch ist vorgesehen,
dass die ganglinienartigen Verkehrslagemuster durch von fahrzeugextern – zum Beispiel über Rundfunk
oder das Internet – gelieferte
Verkehrsinformationen, aktualisiert werden können.
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Das
der Erfindung zugrunde liegende Problem ist es, die Aktualisierung
der Verkehrsinformationen so zu realisieren, dass einerseits hoch
aktuelle Verkehrsinformationen vorliegen und andererseits im Internet
vorhandene Datenbestände
verwendbar werden.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Erstellung einer Verkehrsprognose
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch eine Vorrichtung zur
Erstellung und Visualisierung einer beziehungsweise der Verkehrsprognose
mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst. Vorteilhafte oder bevorzugte Ausführungsformen
sind durch die Unteransprüche beansprucht
oder durch die nachfolgende Beschreibung beziehungsweise die Figuren
offenbart.
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erstellung einer Verkehrsprognose,
insbesondere zur Erstellung einer fahrzeugindividuellen Verkehrsprognose,
die vorzugsweise erlaubt, dass ausgehend vom aktuellen Ort des Fahrzeugs
optimale Routen zu Netzknoten eines den aktuellen Fahrzeugort enthaltenen
Verkehrsnetzbereichs ermittelt werden. Auf diese Weise werden nicht
nur Routenvorschläge
gemacht, wie es in der Einleitung in Zusammenhang mit einfachen
Navigationssystemen diskutiert wurde, sondern die Routenvorschläge berücksichtigen
bereits insbesondere eine Reisezeit, die auf Basis der Verkehrsprognose
berechnet wird. Dabei wird die Verkehrsprognose für mindestens
eine von möglichen
Fahrstrecken oder Routen des Fahrzeugs erstellt. Statt dem aktuellen
Ort des Fahrzeugs ist alternativ auch ein beliebiger Ort wählbar.
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Bei
der Erstellung der Verkehrsprognose wird auf ganglinienartige Verkehrsmuster
zurückgegriffen.
Die ganglinienartigen Verkehrsmuster sind vorzugsweise definiert
als zeit- und ortsabhängige Schätzdaten über einen
oder mehrere, für
die Verkehrslage indikative Verkehrsparameter. Beispielsweise umfassen
die Schätzdaten
die zu erwartenden, mittleren Reisezeiten auf Streckenkanten zwischen
je zwei Wegenetzknoten in dem Verkehrsnetzbereich zum entsprechenden
Zeitpunkt. Insbesondere sind die ganglinienartigen Verkehrsmuster
als Verkehrsganglinien ausgebildet, welche die voraussichtliche,
aus empirischen Daten abgeleitete zeitlichräumliche Verkehrsdynamik anhand
von Verkehrsparametern wie z.B. die mittlere Fahrzeugdichte, mittlere
Fahrzeuggeschwindigkeit etc beschreiben. Bevorzugt werden unter
ganglinienartige Verkehrsmuster auch Verkehrsmuster gefasst, die
aus einem oder mehreren individualisierbaren Verkehrszustandsobjekten
der Typen „freier
Verkehr", „synchronisierter Verkehr", „gestauchter
synchronisierter Verkehr" und „sich bewegende
breite Staus" aufgebaut
sind.
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Zur
Erstellung der Verkehrsprognose aus den ganglinienartigen Verkehrsmustern
wird auf die im Stand der Technik gewürdigten Offenlegungsschriften
DE 103 57 127 A1 sowie
DE 137 827 A1 der Anmelderin
verwiesen, wobei deren Offenbarungsgehalt hiermit via Referenzierung
vollumfänglich
in die vorliegende Anmeldung übernommen
wird.
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Die
ganglinienartigen Verkehrsmuster – nachfolgend auch nur Verkehrsmuster
genannt – werden
durch Verkehrsinformationen aus dem Internet gebildet und/oder aktualisiert.
Derartige Verkehrsinformationen umfassen beispielsweise relevante
Baustellen, Reisezeiten, Verkehrs- oder Staumeldungen.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
dass diese Verkehrsinformationen von einer Internetsuchmaschine
gesammelt und zur Bildung und/oder Aktualisierung der Verkehrsmuster
zur Verfügung
gestellt werden.
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Die
Erfindung geht dabei von der Überlegung aus,
dass sich im Internet Anbieter für
Suchmaschinen, wie zum Beispiel GoogleEarth, gefunden haben, die
dynamische, ortsgebundene und verkehrsrelevante Informationen flächendeckend
zur Verfügung stellen
und somit eine Art Datendrehscheibe bilden. Derartige Suchmaschinen
bieten eine Plattform, um navigationsrelevante Informationen zu
sammeln und bereitzustellen. Unter Ausnutzung der vorhandenen Internetsuchmaschinen
wird erreicht, dass die Aktualisierung der im Fahrzeug vorhandenen
Navigationsinformationen durch zentral vorhandene Informationen
durchgeführt
wird und somit eine hohe Zielführungs-
und Prognosequalität
gewährleistet
wird. Anders ausgedrückt
wird das Problem der „Datenaktualisierung
von außen", also extern von
dem Fahrzeug, neuartig und kostengünstig oder sogar kostenlos
gelöst.
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Die
Internetsuchmaschine ist bevorzugt als indexbasierte Suchmaschine
ausgebildet, wobei bei einer vorteilhaften Ausführungsform ein Teil des Indexes
nach geographischen Angaben sortiert ist und insbesondere Verkehrsinformationen
indexiert. Alternativ oder ergänzend
ist die Internetsuchmaschine als Echtzeit-Internetsuchmaschine ausgebildet,
so dass gesammelte Daten regelmäßig, bei
Verkehrsinformationen insbesondere stündlich oder minütlich, auf
Aktualität
geprüft
werden. Die Internetsuchmaschine weist vorzugsweise eine öffentlich
und unbeschränkt
zugängliche
Datenschnittstelle auf, über
die die Verkehrsinformationen und/oder die ganglinienartigen Verkehrsmuster
und/oder die Fahrzeugindividuellen Verkehrsprognosen bereitstellt
werden. Insbesondere ist diese Schnittstelle nicht nutzerindividuell konfiguriert
oder durch Passwörter
oder Ähnlichem
in der Benutzung beschränkt.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
hält die
Internetsuchmaschine auf Basis einer Anfrage die den aktuellen Ort
des Fahrzeugs und/oder den letzten Aktualisierungszeitpunkt und/oder
die Größe des Gebiets
von dem aktuellen Fahrzeugort umfasst, eine für das Fahrzeug individualisierte
Zusammenstellung von Verkehrsinformationen und sonstigen für die Verkehrsprognose
relevanten Informationen (zum Beispiel Baustellen, Verkehrsmeldungen, Reiszeiten)
bereit. Auf Basis dieser Zusammenstellung werden die ganglinienartigen
Verkehrsmuster gebildet und/oder modifiziert. Insbesondere sammelt
die Internetsuchmaschine aktuelle Änderungen in der relevanten
Umgebung um den Fahrzeugort, zum Beispiel alle neu eingerichteten
und aufgehobenen Baustellen, alle aktuellen Unfälle, alle relevanten Infrastrukturveränderungen
und aktuelle Verkehrsmitteilungen mit Meldungen, zum Beispiel in
Form von TMC-Meldungen. Diese Informationen werden in einem nächsten Schritt
zur Auswahl der gültigen
Ganglinien („Matching"), zur Erstellung
neuer Ganglinien und zur Anpassung der im Fahrzeug bekannten Informationen
genutzt.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Verkehrsprognose fahrzeugautonom in dem Fahrzeug erstellt.
Bei dieser Ausführung
werden somit die Verkehrsinformationen aus dem Internet von der
Internetsuchmaschine an das Fahrzeug übertragen und dort zur Bildung
oder Aktualisierung der Verkehrsmuster verwendet. Vorzugsweise ist
vorgesehen, dass die Verkehrsmuster Teil eines in dem Fahrzeug befindlichen
autonomen Ganglinienarchivs bilden. Bei einer bevorzugten Weiterbildung
werden die Verkehrsinformationen, insbesondere die dynamischen Verkehrsinformationen, über die
Internetsuchmaschine individuell für das Fahrzeug zusammengestellt
und zentral aufbereitet bevor diese an das Fahrzeug übertragen
werden.
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Wenn
die ganglinienartigen Verkehrsmuster in dem Fahrzeug gespeichert
sind ergibt sich auch der Vorteil, dass die Verkehrsprognose ohne
Verbindung mit dem Internet und/oder der Internetsuchmaschine erstellbar
ist. Dies wird insbesondere dadurch erreicht, dass Rückfallebenen
bestehen, die bei nicht verfügbarer
Kommunikationsverbindung zum Internet nutzbar sind.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform
wird die Verkehrsprognose fahrzeugindividuell in einem zentralen
Server erstellt und an das Fahrzeug übermittelt. In diesem Fall
werden die Verkehrsmuster beziehungsweise das Ganglinienarchiv in
dem zentralen Server gespeichert und gegebenenfalls durch die dynamischen
Verkehrsinformationen aktualisiert. Bei einer bevorzugten Weiterbildung
dieser Variante ist der zentrale Server als die Internetsuchmaschine ausgebildet.
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Bei
einer praktischen Ausführung
des Verfahrens werden neben den dynamischen Verkehrsinformationen
und/oder den Verkehrsmustern und/oder dem Ganglinienarchiv Zusatzinformationen
von der Internetsuchmaschine an das Fahrzeug übertragen. Diese insbesondere
dynamischen Zusatzinformationen betreffen zum Beispiel Wetter, Gefahren,
Points of Interest (POI, zum Beispiel Tankstellen, Hotelinformationen),
also allgemein alle für
das Fahrzeug und die Navigation sonstigen relevanten dynamischen
Informationen.
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Bei
einer optionalen Konkretisierung des Verfahrens werden zur Visualisierung
in dem Fahrzeug die Ergebnisse der Verkehrsprognose und/oder der
Zusatzinformationen und/oder personalisierter Fahrzeuginformationen
auf Basis von Techniken aus dem Internet dargestellt. Zu derartigen
Techniken zählen
beispielsweise Darstellungen in Form von Luftbildern, Vogelperspektiven
und/oder Streckendarstellungen. Dafür notwendiges graphisches Material,
wie z.B. die Luftbilder, wird vorzugsweise durch die Internetsuchmaschine
bereitgestellt. Optional werden ergänzend Zusatzinformationen in
Form von Symbolen in zwei- oder
auch dreidimensionaler Darstellung gezeigt.
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Vorzugsweise
werden die Verkehrsinformationen und/oder die Zusatzinformationen
bei Fahrzeugstart und/oder in einem zyklischen Zeitraster und/oder
auf Anfrage des Fahrzeuges aktualisiert. Dabei wird nach dem Fahrzeugstart
automatisch eine Anfrage an die Internetsuchmaschine zur automatischen
Sammlung der individuellen Informationen gesendet, so dass eine
Aktualisierung der im Fahrzeug vorhandenen Informationen ermöglicht wird. Insbesondere
wird in der Anfrage der aktuelle Ort des Fahrzeugs, der letzte Aktualisierungszeitpunkt
und die Größe des interessierenden
Gebiets um den jeweiligen Fahrzeugort übertragen. Nachdem die Internetsuchmaschine über die
aktuelle Zeit selbst verfügt,
ist keine Zeitübertragung
(Zeitmarke) aus dem Fahrzeug an die Internetsuchmaschine notwendig.
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Zur
Verringerung und somit zur Einsparung von Kommunikationsbandbreite
während
der Fahrt oder um Probleme mit „Funklöchern" oder mit anderen Kommunikationsstörungen während der
Fahrt auszuschließen,
ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Verkehrsinformationen und/oder
Zusatzinformationen gesammelt im Bereich guten Empfangs, zum Beispiel
an „Hot
Spots", übertragen
werden. Somit werden die Informationen insbesondere ähnlich zu einem „Aufladevorgang" diskontinuierlich übertragen.
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Bei
weiteren Ausführungsformen
der Erfindung werden Zusatzinformationen auf einer Anzeigeeinrichtung,
zum Beispiel in einer Navigationsdarstellung, auch ohne vorherige
Routeneingabe für
die aktuelle Fahrzeugumgebung angezeigt, um dem Fahrer Punktinformationen
der aktuellen Umgebung anzubieten.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Erstellung und
Visualisierung einer Verkehrsprognose mit den Merkmalen des Anspruchs
11. Diese Vorrichtung ist insbesondere programmtechnisch und/oder
schaltungstechnisch zur Durchführung
des zuvor beschriebenen Verfahrens ausgebildet. Erfindungsgemäß umfasst
die Vorrichtung eine Anzeigeeinrichtung, insbesondere einen Bildschirm zur
Darstellung der Verkehrsprognose und/oder von Zusatzinformationen,
eine Speichereinrichtung zur Speicherung von ganglinienartigen Verkehrsmustern beziehungsweise
einem Ganglinienarchiv und eine Verarbeitungseinrichtung, die zur
Erstellung der Verkehrsprognose auf Basis der ganglinienartigen
Verkehrsmuster ausgebildet ist. Die Vorrichtung umfasst weiter eine
Kommunikationseinheit, die zur kabellosen Kommunikation mit einer
Internetsuchmaschine ausgebildet ist, wobei Verkehrsinformationen,
insbesondere dynamische Verkehrsinformationen, zur Aktualisierung
und/oder Bildung der ganglinienartigen Verkehrsmuster von der Internetsuchmaschine
an die Kommunikationseinheit übertragen
werden.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass die Vorrichtung über eine Ortungseinrichtung,
insbesondere ein GPS-System, gespeicherte digitale Straßenkarten
und/oder ein Navigationssystem verfügt. Die Kommunikationseinheit
basiert vorzugsweise auf GSM oder UMTS.
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Bei
einer besonders vorteilhaften Ausführungsvariante umfasst die
Vorrichtung eine Datenschnittstelle, die zur Nutzung eines öffentlichen
unbeschränkten
Zugangs der Internetsuchmaschine ausgebildet ist.
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Bei
vorteilhaften Ausführungsformen
der Vorrichtung beziehungsweise des Verfahrens werden die Verkehrsinformationen
und/oder Verkehrsprognosen und/oder Zusatzinformationen durch eine
Visualisierungstechnik, wie sie beispielsweise das Internetportal
Google Earth anbietet, dargestellt. Zudem können personalisierte Fahrzeuginformationen,
wie zum Beispiel aufgezeichnete vergangene Fahrten, mit der Visualisierungstechnik
sichtbar gemacht werden.
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Weitere
Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele. Dabei zeigen:
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1 eine
erste Ausführungsvariante
des erfindungsgemäßen Verfahrens
in Blockdarstellung;
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2 eine
zweite Ausführungsvariante
des erfindungsgemäßen Verfahrens
als eine erste Konkretisierung der ersten Ausführungsvariante;
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3–7 eine
dritte Ausführungsvariante des
erfindungsgemäßen Verfahrens
als eine zweite Konkretisierung der ersten Ausführungsvariante.
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Gleiche
oder entsprechende Teile oder Größen sind
in den Figuren jeweils mit den gleichen Bezugsziffern bezeichnet.
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Die 1 illustriert
in einer schematischen Blockdarstellung ein erstes Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zur
Erstellung und Visualisierung einer Verkehrsprognose sowie deren
Kommunikation mit einer Internetsuchmaschine 2.
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Von
der Prognosevorrichtung 1 ist in der Darstellung der 1 eine
Verarbeitungseinrichtung 3, eine Ortungseinheit 4 sowie
eine Kommunikationseinheit 5 angedeutet. An die Verarbeitungseinrichtung 3 ist
eine Speichereinrichtung 6 angeschlossen bzw. ist als Teil
der Verarbeitungseinrichtung 3 ausgebildet. Eine Anzeigeeinrichtung 7 zur
Darstellung der Verkehrsprognose etc. ist in den nachfolgenden Figuren
skizziert.
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Die
Ortungseinheit 4 ist in einer Netzverbindungs-Ebene angeordnet
und alternativ als ein einem Fahrzeug 10 (2)
zugeordnetes GPS-System oder als eine externe GPS-Maus in dem Fahrzeug 10 oder
als eine GPS-Simulation ausgebildet. Funktion der Ortungseinheit 4 ist
es, die aktuelle Position des Fahrzeugs 10 festzustellen
und über
einen Konverter 8 an die Verarbeitungseinrichtung 3 der Prognosevorrichtung 1 zu übergeben.
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Die
Verarbeitungseinrichtung 3 ist als ein lokaler Webserver
in dem Fahrzeug ausgebildet und so realisiert, das sie über die
Kommunikationseinheit 5 mit der Internetsuchmaschine 2 kommunizieren kann.
Die Kommunikationseinheit 5 erlaubt dabei vorzugsweise
eine Breitbandkommunikation, die alternativ als GPRS-Verbindung
oder UMTS-Verbindung ausgebildet ist. Bei anderen Ausführungsbeispielen
sind auch weitere drahtlose Kommunikationswege möglich.
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Dabei
ist die Verarbeitungseinrichtung 3 in einer Prozess-Ebene angeordnet
und sendet eine Anfrage 11 (2) an die
Internetsuchmaschine 2, so dass die Internetsuchmaschine 2 in
Abhängigkeit der
Anfrage 11 (2) relevante Informationen bereitstellt.
Diese Informationen werden von der Internetsuchmaschine 2 über eine
Dateischnittstelle 9 an die Speichereinrichtung 6 der
Verarbeitungseinrichtung 3 bzw. an die Verarbeitungseinrichtung 3 übergeben.
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Die
Informationen sind vorzugsweise als statische Dateien ausgebildet
und umfassen alternativ oder ergänzend
Zusatzinformationen, wie zum Beispiel über Points of Interest (POI),
insbesondere über Tankstellen,
Verkehrsinformationen in Form von Metadaten, zum Beispiel Baustellen,
Stauwarnungen und ähnliches,
aber in besonderen Ausführungsformen
auch Verkehrsprognosen sowie Grafikelemente, wie zum Beispiel Umgebungsbilder
aus der Vogelperspektive. Die Dateien sind in einer Dateisystem-Ebene
angeordnet.
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Für ein besseres
Verständnis
der Prognosevorrichtung 1 und der Kommunikation mit der
Internetsuchmaschine 2 wird in der 2 deren
Zusammenwirken anhand eines zweiten Ausführungsbeispiels, welches eine
Konkretisierung des ersten Ausführungsbeispiels
darstellt, detailliert erläutert.
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In
einem ersten Schritt ermittelt das Fahrzeug 10 durch die
Ortungseinheit 4 seine eigene Position. In einem nächsten Schritt
wird über
die Kommunikationseinheit 5 eine Anfrage 11 an
die Internetsuchmaschine 2 gerichtet, wobei die Anfrage
den Ort des Fahrzeugs, den letzten Aktualisierungszeitpunkt früher übermittelter
Daten und die Größe eines
interessierenden Gebiets um das Fahrzeug 10 umfasst oder
daraus besteht. Nach Eingang der Anfrage 11 in der Internetsuchmaschine 2 stellt
diese fahrzeugindividualisierte, dynamische Informationen aus dem
Internet WWW zusammen. Diese dynamischen Informationen umfassen
zum einen dynamische Verkehrsinformationen, also über Baustellen,
Reisezeiten und Verkehrsmeldungen, die bevorzugt als TMC-Meldung
ausgebildet sind, und zum anderen Zusatzinformationen, wie z.B.
POI, Tankstellenpreise, Hotelangebote, Wetter- und/oder Gefahreninformationen.
Die Sammlung der dynamischen Informationen erfolgt entweder vor
der Anfrage 11 durch das Fahrzeug 10, so dass
die Anfrage 11 sofort ohne wesentliche Verzögerung beantwortet
werden kann oder die Anfrage 11 startet einen Sammlungsvorgang,
so dass sichergestellt ist, dass nur hochaktuelle Informationen
bereitgestellt werden. Diese dynamischen Informationen werden über die
Datenschnittstelle 9 der Internetsuchmaschine 2 an
die Speichereinrichtung 6 der Verarbeitungsvorrichtung 3 in
der Prognosevorrichtung 1 übertragen. In einem nächsten Schritt
werden mit diesen dynamischen Informationen aus dem Internet WWW
die in dem Fahrzeug 10 vorhandenen Informationen aktualisiert
und beispielsweise zur Auswahl einer aktuell gültigen Ganglinie („Matching"), zur Erstellung
neuer Ganglinien oder zur Anpassung der im Fahrzeug 10 beziehungsweise
in der Speichereinrichtung 6 vorhandenen Informationen
genutzt. Wie in der 2 dargestellt ist, werden die
dynamischen Informationen insbesondere zur Modifikation eines Ganglinienarchivs, das
beispielsweise auf einem Datenträger
und/oder auf CD/DVD abgespeichert ist, genutzt. Auf Basis des modifizierten
Ganglinienarchivs und unter Verwendung der durch die Fahrzeugortung
ermittelten aktuellen Position des Fahrzeugs 10 werden
in einer digitalen Karte ausgehend von der aktuellen Position S
des Fahrzeugs 10 über
eine Verkehrsprognose die Reisezeiten zu verschiedenen Knotenpunkten
in einem Verkehrsnetz abgeschätzt
und eingetragen. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass die Verkehrsprognosen
durch eine zeitrichtige und ortsspezifische Verwendung der fahrzeugseitig
abgespeicherten, ganglinienartigen Verkehrslagemuster erzeugt wird.
Ausgehend von dieser Verkehrsprognose werden in einem nächsten Schritt
die prognostizierten Reisezeiten (Angabe in Minuten) mit der Reisezeit
im freien Verkehr verglichen. Sofern die prognostizierte Reisezeit
die Reisezeit im freien Verkehr um einen relativen oder absoluten
Grenzbetrag übersteigt,
wird der zugeordnete Reiseweg als staugefährdet beurteilt. Dies ist in
dem Beispiel in 2 beispielsweise bei den Kanten
C, D, G und H der Fall.
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Zur
Information des Fahrers können
auf einer Anzeigeeinrichtung 7 verschiedene Informationen
präsentiert
werden: So ist es insbesondere alternativ möglich, dass die digitale Karte 12 mit
den eingeblendeten Reisezeiten, die Tabelle mit den Kantenreisezeiten
oder prognostizierte Stauobjekte auf der Anzeigeeinrichtung 7 dargestellt
werden. Weitere Möglichkeiten
sind die Visualisierung von Stauobjekte auf der Anzeigeeinrichtung 7 auf
Luftbildern, die zum Beispiel von Google Earth stammen oder die
dynamische Zusatzinformationen insbesondere als Punktinformationen
und/oder zwei- oder dreidimensionale Symbole eingeblendet werden
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Die 3 bis 7 zeigen
ein drittes Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
welches ebenfalls eine mögliche
Konkretisierung des ersten Ausführungsbeispiels
bildet. Bei dem dritten Ausführungsbeispiel
werden einige der Verfahrensschritte durch die Internetsuchmaschine 2 und
nicht durch die Prognosevorrichtung 1 durchgeführt.
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Zur
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden allgemein die nachfolgenden Verfahrensschritte abgearbeitet:
- 1. Sammlung von Informationen im Internet.
- 2. Individualisierung der gesammelten Informationen in Bezug
auf das anfragende Fahrzeug 10 bzw. die Anfrage 11.
- 3. Modifikation des Ganglinienarchivs.
- 4. Erstellung einer Verkehrsprognose.
- 5. Optional: Sammlung und Bereitstellung von dynamischen Zusatzinformationen.
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Je
nach Ausführungsart
des Verfahrens wird durch die Internetsuchmaschine 2 nur
der Schritt 1, nur die Schritte 1 und 2, nur die Schritte 1, 2 und
3 oder nur die Schritte 1, 2, 3 und 4 durchgeführt. Die jeweiligen Ergebnisse
der Verfahrensschritte werden an das Fahrzeug 10, insbesondere
an die Prognosevorrichtung 1 zur Weiterverarbeitung oder
Visualisierung übergeben.
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In
der in 3 dargestellten dritten Verfahrensalternative
werden die Schritte 1, 2, 3 und 4 durch die Internetsuchmaschine 2 durchgeführt. Nach
einer Selbstortung des Fahrzeugs 10 durch die Ortungseinheit 4 wird
eine Anfrage 11 über
eine Breitband-Internetverbindung an die Internetsuchmaschine 2 gestellt.
Als Reaktion auf die Anfrage stellt die Internetsuchmaschine 2 fahrzeugbezogene,
dynamische Informationen zusammen. Zusammen mit den Informationen
aus der Anfrage 11 werden individuelle, dynamische Informationen
beziehungsweise Verkehrsprognosen generiert. Ferner werden weitere netzbezogene
Informationen bereitgestellt. Die Gesamtheit der bereitgestellten
Informationen wird dann über
die Breitband-Internetverbindung an das Fahrzeug 10 übertragen
und kann auf der Anzeigeeinrichtung 7 z. B. in Form von
individuellen, dynamischen Informationen beziehungsweise Verkehrsprognosen dargestellt
werden. Selbstverständlich
sind auch alle Anzeigemöglichkeiten,
wie sie in Zusammenhang mit der 2 beschrieben
worden sind, möglich.
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Die 4 illustriert
nochmals die Kommunikation zwischen dem Fahrzeug 10 und
dem Internet beziehungsweise der Internetsuchmaschine 2.
Als Anfrage 11 wird die individuelle Fahrzeugposition übermittelt.
Eine Übermittlung
eines Zeitstempels ist nicht notwendig, da die Internetsuchmaschine 2 selbst über eine
ausreichend genaue Zeitinformation verfügt. Nach Zusammenstellung der
Informationen durch die Internetsuchmaschine 2 werden individuell für den Fahrer
vorbereitete Informationen, zum Beispiel berechnete dynamische Ankunftszeiten,
Wahrscheinlichkeiten der Prognose, aktuelle Behinderungen und Gefahren
sowie Verkehrsprognosen und Wetterinformationen an das Fahrzeug 10 übermittelt. Diese
Informationen können
mittels der Anzeigeeinrichtung 7 dargestellt werden.
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Die 5 listet
nochmals die verschiedenen Funktionen der Internetsuchmaschine 2 bei
der dritten Verfahrensalternative auf. Nach Übergabe einer Anfrage 11 von
dem Fahrzeug 10 an die Internetsuchmaschine 2 werden
eine Vielzahl dynamischer Informationen bereitgestellt, wie zum
Beispiel ein „Matching" des Fahrzeugs auf
einer Karte, ein Zoomen der Karte auf die aktuelle Fahrzeugumgebung, dynamische,
fahrzeugbezogene Grafiken oder Texte zu den ausgewählten dynamischen
Informationen. Die Aktualisierung der dynamischen Informationen erfolgt
dabei bevorzugt in definierbaren Zeitintervallen. Ferner werden
als dynamische Informationen durch die Internetsuchmaschine 2 Auswahlmenüs für verschiedene
weitere Informationen wie zum Beispiel Prognosen, Points of Interest,
Wetter etc. bereitgestellt. Mit diesen bereitgestellten dynamischen
Informationen werden gegebenenfalls netzbezogene Informationen oder
Verkehrsprognosen mit einem älteren
Zeitstempel delta T1 aktualisiert. Auf Basis der zusammengestellten
beziehungsweise aktualisierten Informationen werden fahrzeugbezogene,
individuelle dynamische Informationen und Verkehrsprognosen erstellt
und an das Fahrzeug 10 zur Visualisierung übermittelt.
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Ein
weiterer Detailausschnitt der dritten Verfahrensalternative ist
in der 6 gezeigt, wobei nach Übergabe der Anfrage 11 von
dem Fahrzeug 10 an die Internetsuchmaschine 2 dynamische
Informationen bereitgestellt werden. Die Bereitstellung erfolgt
bevorzugt derart, dass über
eine Schnittstelle der Internetsuchmaschine 2 Verkehrsnachrichten empfangen
werden, diese Verkehrsnachrichten zur Erstellung und Aktualisierung
von Ganglinien verwendet werden und damit eine Gangliniendatenbank aktualisiert
beziehungsweise modifiziert wird. Auf Basis der modifizierten Gangliniendatenbank
werden dann die netzbezogenen, dynamischen Informationen, insbesondere
die Verkehrsprognosen bereitgestellt und an das Fahrzeug 10 übermittelt.
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Die 7 zeigt
das Verfahren gemäß der dritten
Alternative nochmals in einer abgewandelten Darstellung, wobei über die
hier als Positioniersystem bezeichnete Ortungseinheit 4 die
eigene Position des Fahrzeugs 10 ermittelt wird und in
der Anzeigeeinrichtung 7 z. B. auf einer digitalen Karte
oder einem Luftbild dargestellt wird. Über die hier als Sende- /Empfangseinheit
bezeichnete Kommunikationseinheit 5 werden die dynamischen
fahrzeugbezogenen Informationen von einer in der Internetsuchmaschine
ablaufenden Internetanwendung in das Fahrzeug 10 importiert
und in bereits beschriebener Weise auf der Anzeigeeinrichtung 7 dargestellt.