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Die
Erfindung betrifft einen optoelektronischen Halbleiterkörper, der
im Betrieb Strahlung von seiner Vorderseite aussendet, und ein Verfahren
zu dessen Herstellung.
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Die
Druckschrift
US 6,831,302 beschreibt
einen strahlungsemittierenden Halbleiterkörper, dessen strahlungsemittierende
Vorderseite so strukturiert ist, dass die Vorderseite eine dielektrische
Funktion aufweist, die lateral gemäß einem periodischen Muster
variiert. Dies soll zu einer gerichteten Abstrahlcharakteristik
des Halbleiterkörpers
führen.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen optoelektronischen
Halbleiterkörper
mit gerichteter Abstrahlcharakteristik anzugeben. Eine weitere Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Herstellungsverfahren für einen
solchen optoelektronischen Halbleiterkörper anzugeben.
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Diese
Aufgaben werden durch einen optoelektronischen Halbleiterkörper mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 1, des Patentspruches 2 und des
Patentanspruches 3 sowie durch ein Verfahren mit den Schritten gemäß Patentanspruch
21 gelöst.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen und Ausführungsformen
des Halbleiterkörpers
sowie des Verfahrens sind in den Unteransprüchen 4 bis 20 bzw. 22 bis 24
angegeben.
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Der
Offenbarungsgehalt der Patentansprüche wird hiermit explizit in
die Beschreibung aufgenommen.
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Ein
optoelektronischer Halbleiterkörper
mit einer strahlungsemittierenden Vorderseite umfasst gemäß der Erfindung
insbesondere:
- – eine Halbleiterschichtenfolge
mit einer aktiven Schicht, die geeignet ist, im Betrieb elektromagnetische
Strahlung zu erzeugen,
- – ein
Trägerelement,
das mit der Halbleiterschichtenfolge verbunden ist und diese stützt, und
- – eine
erste strukturierte Schicht zwischen der aktiven Schicht und dem
Trägerelement,
die gemäß einer
ersten lateral variierenden dielektrischen Funktion strukturiert
ist.
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Der
optoelektronische Halbleiterkörper
umfasst anstelle des Aufwachssubstrates, auf dem die Halbleiterschichtenfolge
epitaktisch gewachsen wurde, ein Trägerelement, das mit der Halbleiterschichtenfolge
verbunden ist und diese stützt.
Das Aufwachssubstrat, das zum epitaktischen Aufwachsen der Halbleiterschichtenfolge
verwendet wurde, ist entweder von dem optoelektronischen Halbleiterkörper entfernt
oder zumindest gedünnt,
derart, dass das Aufwachssubstrat zusammen mit den darauf epitaktisch
gewachsenen Schichten nicht mehr alleine freitragend ist. Zur mechanischen
Stabilisierung des optoelektronischen Halbleiterkörpers, insbesondere der
Halbleiterschichtenfolge umfasst dieser das Trägerelement.
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Bei
dem Trägerelement
kann es sich beispielsweise um ein separat von der Halbleiterschichtenfolge
gefertigtes Trägerelement
handeln – solche können in
einer Mehrzahl als Wafer hergestellt werden – oder auch um eine Schicht,
die auf der epitaktisch gewachsenen Halbleiterschichtenfolge in
ausreichender Dicke, beispielsweise zwischen 50 µm und 100 µm, ausgebildet ist.
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An
dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die Formulierung „ein Trägerelement,
das mit der Halbleiterschichtenfolge verbunden ist" im vorliegenden
Zusammenhang nicht bedeutet, dass die Halbleiterschichtenfolge zwingend
unmittelbar mit dem Trägerelement
eine gemeinsame Grenzfläche aufweisen
muss, sondern dass durchaus auch weitere Schichten, beispielsweise
eine reflektierende Schicht, zwischen dem Trägerelement und der Halbleiterschichtenfolge
angeordnet sein können.
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Im
Unterschied zu dem optoelektronischen Bauelement der Druckschrift
US 6,831,302 befindet sich
die erste strukturierte Schicht nicht auf der strahlungsemittierenden
Vorderseite des optoelektronischen Halbleiterkörpers, sondern innerhalb des Halbleiterkörpers. Dies
bietet den Vorteil, dass die Schicht gegenüber Umgebungseinflüssen geschützt ist.
Mit Hilfe der ersten strukturierten Schicht im Inneren des Halbleiterkörpers kann
die Abstrahlcharakteristik des Halbleiterkörpers auf eine gewünschte Art und
Weise beeinflusst werden.
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Die
erste strukturierte Schicht zwischen der aktiven Halbleiterschicht
und dem Trägerelement kann
beispielsweise Teil der epitaktisch gewachsenen aktiven Halbleiterschichtenfolge
oder gesondert auf oder über
dieser angebracht sein. Insbesondere kann der gesamte Teil der Halbleiterschichtenfolge zwischen
dem Trägerelement
und der aktiven Schicht als erste strukturierte Schicht ausgebildet sein.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die aktive Schicht ebenfalls zumindest teilweise gemäß einer
dritten lateral variierenden dielektrischen Funktion strukturiert.
Besonders bevorzugt ist die dritte dielektrische Funktion gemäß derer
die aktive Schicht strukturiert ist, dieselbe, wie die gemäß der die
ersten strukturierten Schicht strukturiert ist oder stellt eine
stetige Fortsetzung dieser Funktion dar. In diesem Fall ist die
Strukturierung der ersten strukturierten Schicht in die aktive Schicht
fortgesetzt. Bei dieser Ausführungsform
kann die aktive Schicht nur teilweise strukturiert sein oder auch
in ihrer gesamten Dicke.
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Die
Strukturierung der aktiven Schicht bietet den Vorteil, dass die
Effizienz der strukturierten Schicht in der Regel erhöht wird.
Gegebenenfalls kann auf diese Art und Weise auch die spontane Emissionscharakteristik
der aktiven Schicht beeinflusst, bevorzugt erhöht werden.
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Die
Halbleiterschichtenfolge basiert bevorzugt auf einem III/V-Verbindungshalbleitermaterial, wie
einem Nitrid-, Phosphid- oder Arsenidverbindungshalbleitermaterial.
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Eine
Halbleiterschichtenfolge, die auf einem Nitridverbindungshalbleitermaterial
basiert, umfasst im vorliegenden Zusammenhang zumindest eine Schicht,
bevorzugt handelt es sich hierbei um die aktive Schicht, die ein
Nitridverbindungshalbleitermaterial aufweist oder aus einem solchen
besteht, vorzugsweise AlnGamIn1-n-mN, wobei 0 ≤ n ≤ 1, 0 ≤ m ≤ 1 und n + m ≤ 1. Dabei muss dieses Material
nicht zwingend eine mathematisch exakte Zusammensetzung nach obiger
Formel aufweisen. Vielmehr kann es insbesondere ein oder mehrere
Dotierstoffe sowie zusätzliche
Bestandteile aufweisen. Der Einfachheit halber beinhaltet obige
Formel jedoch nur die wesentlichen Bestandteile des Kristallgitters
(Al, Ga, In, N), auch wenn diese teilweise durch geringe Mengen weiterer
Stoffe ersetzt sein können.
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Eine
Halbleiterschichtenfolge, die auf einem Phosphidverbindungshalbleitermaterial
basiert, umfasst im vorliegenden Zu sammenhang zumindest eine Schicht,
bevorzugt handelt es sich hierbei um die aktive Schicht, die ein
Phosphidverbindungshalbleitermaterial aufweist oder aus einem solchen
besteht, vorzugsweise AlnGamIn1-n-mP, wobei 0 ≤ n ≤ 1, 0 ≤ m ≤ 1 und n + m ≤ 1. Dabei muss dieses Material nicht
zwingend eine mathematisch exakte Zusammensetzung nach obiger Formel
aufweisen. Vielmehr kann es insbesondere ein oder mehrere Dotierstoffe sowie
zusätzliche
Bestandteile aufweisen. Der Einfachheit halber beinhaltet obige
Formel jedoch nur die wesentlichen Bestandteile des Kristallgitters
(Al, Ga, In, P), auch wenn diese teilweise durch geringe Mengen
weiterer Stoffe ersetzt sein können.
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Eine
Halbleiterschichtenfolge, die auf einem Arsenidverbindungshalbleitermaterial
basiert, umfasst im vorliegenden Zusammenhang zumindest eine Schicht,
bevorzugt handelt es sich hierbei um die aktive Schicht, die ein
Arsenidverbindungshalbleitermaterial aufweist oder aus einem solchen
besteht, vorzugsweise AlnGamIn1-n-mAs, wobei 0 ≤ n ≤ 1, 0 ≤ m ≤ 1 und n + m ≤ 1. Dabei muss dieses Material nicht
zwingend eine mathematisch exakte Zusammensetzung nach obiger Formel
aufweisen. Vielmehr kann es insbesondere ein oder mehrere Dotierstoffe sowie
zusätzliche
Bestandteile aufweisen. Der Einfachheit halber beinhaltet obige
Formel jedoch nur die wesentlichen Bestandteile des Kristallgitters
(Al, Ga, In, As), auch wenn diese teilweise durch geringe Mengen
weiterer Stoffe ersetzt sein können.
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Insbesondere
in Verbindung mit einer Halbleiterschichtenfolge, die auf einem
Nitridverbindungshalbleitermatrial basiert, bietet die Anordnung
der ersten strukturierten Schicht im Innern des Halbleiterkörpers folgenden
Vorteil: In der Regel ist die zu dem Trägerelement gewandte Seite der
Halbleiter schichtenfolge p-dotiert und wird in der Regel nur relativ dünn ausgeführt, da
der p-Dotierstoff innerhalb einer dicken Schicht schlecht zu aktivieren
ist. Es wurde festgestellt, dass ein geringer Abstand zwischen aktiver
Schicht und erster strukturierter Schicht die Wirksamkeit der ersten
strukturierten Schicht vorteilhafterweise verbessert, so dass diese
Anordnung im Vergleich zu einer Anordnung der ersten strukturierten
Schicht auf der Vorderseite des Halbleiterkörpers zu einer effizienteren
Wirkung der strukturierten Schicht führt.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
weist die strahlungsemittierende Vorderseite des Halbleiterkörpers eine
zweite strukturierte Schicht auf, die gemäß einer zweiten lateral variierenden
dielektrischen Funktion strukturiert ist.
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Die
Kombination der ersten strukturierten Schicht im Innern des Halbleiterkörpers mit
der zweiten strukturierten Schicht an der Vorderseite des Halbleiterkörpers, führt vorteilhafterweise
zu einer Erhöhung
der Effizienz der Strukturierung, d. h. die Abstrahlcharakteristik
des Halbleiterkörpers
kann in weiteren Bereichen auf gewünschte Art und Weise eingestellt
werden als dies bei der Verwendung einer einzigen strukturierten
Schicht der Fall ist. Gegebenenfalls können durch Abstimmung der beiden
Strukturierungen aufeinander sogar neue Funktionalitäten realisiert
werden.
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Bevorzugt
ist die Dicke der ersten strukturierten Schicht und/oder ggf. der
zweiten strukturierten Schicht größer oder gleich dem Verhältnis aus
der Wellenlänge
der von dem optoelektronischen Bauelement ausgesendeten elektromagnetischen
Strahlung zum Brechungsindex des Materials der ersten bzw. der zweiten
strukturierten Schicht. Besonders bevorzugt ist die Dicke der ersten
und/oder ggf. der zweiten strukturierten Schicht größer oder
gleich 40 nm.
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Besonders
bevorzugt weist die erste strukturierte Schicht ein erstes lineares
Gitter und die zweite strukturierte Schicht ein zum ersten linearen
Gitter orthogonales zweites lineares Gitter auf. Hierdurch kann
vorteilhafterweise eine besonders hohe Effizienz der Strahlformung
und/oder der Auskopplung erzielt werden.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
weist eine der strukturierten Schichten eine unregelmäßige Struktur,
beispielsweise eine Aufrauung auf und die andere strukturierte Schicht
ein regelmäßiges Gitter. Hierdurch
lässt sich
insbesondere eine erhöhte
Auskoppeleffizienz des Halbleiterkörpers erreichen. Dies ist insbesondere
von Vorteil, wenn die Halbleiterschichtenfolge relativ viel von
der in der aktiven Schicht erzeugten Strahlung absorbiert, wie dies
insbesondere in der Regel bei Halbleiterschichtenfolge auf Basis
von Phosphidverbindungshalbleitermaterialien der Fall ist.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die erste und/oder ggf. die zweite strukturierte Schicht
einen zweidimensionalen oder einen dreidimensionalen photonischen
Kristall oder besteht jeweils aus einem solchen. Umfasst die erste
die erste strukturierte Schicht einen photonischen Kristall oder besteht
aus einem solchen und ist die Strukturierung in die aktive Schicht
fortgesetzt, so umfasst auch die aktive Schicht in ihrem strukturierten
Teil einen solchen photonischen Kristall in ein oder zwei Dimensionen
oder besteht aus einem solchen.
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Der
photonische Kristall wird durch eine Strukturierung gemäß einer
periodischen oder quasiperiodischen dielektrischen Funktion gebildet.
Insbesondere kann sich eine solche variierende dielektrische Funktion
aufgrund periodischer oder quasiperiodischer Strukturen aus mindestens
zwei Materialien mit unterschiedlichen Brechungsindices ausbilden, die
der Kristall umfasst oder aus denen der Kristall besteht. Die Dimension
des photonischen Kristalls wird durch die Dimension der (Quasi-)Periodizität der Strukturen
festgelegt. Ein dreidimensionaler photonischer Kristall umfasst
Strukturen, die sich in drei Raumrichtungen periodisch oder quasiperiodisch fortsetzen
oder besteht aus solchen. Ein photonischer Kristall in zwei Dimensionen
umfasst äquivalent
Strukturen, die in zwei Raumrichtungen periodisch bzw. quasiperiodisch
ausgebildet sind oder besteht aus solchen. Neben einer wellenlängenabhängigen Reflexion
von einfallender elektromagnetischer Strahlung kann ein photonischer
Kristall auch eine Richtungsänderung
einfallender elektromagnetischer Strahlung bewirken.
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Umfasst
die erste und/oder ggf. die zweite strukturierte Schicht bzw. ggf.
die aktive Schicht einen zweidimensionalen photonischen Kristall,
so ist dieser so angeordnet, dass die (Quasi-)Periodizität der Strukturen
des Kristalls innerhalb einer Ebene parallel zur strahlungsemittierenden
Vorderseite des Halbleiterkörpers
ausgebildet ist, so dass die erste, bzw. ggf. die zweite strukturierte
Schicht oder ggf. die aktive Schicht gemäß einer ersten, zweiten oder
dritten lateral variierenden dielektrischen Funktion strukturiert
ist.
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Ein
zweidimensionaler photonischer Kristall kann beispielsweise reguläre Gitterstrukturen,
insbesondere mit quadratischer, rechteckiger oder hexagonaler Gitterstruktur
aufweisen oder aus einer solchen bestehen. Solche photonischen Kristal le
werden in der Regel aus Hohlräumen
in Form von Löchern
und stegförmigen
Vorsprüngen
innerhalb eines dielektrischen Materials gebildet. Bevorzugt weist das
dielektrische Material einen relativ hohen Brechungsindex auf. Als
dielektrisches Material kann beispielsweise eines der folgenden
Materialien verwendet werden, wobei die Brechungsindices in Klammern
angegeben sind: GaN (ca. 2,5), InGaAlP (ca. 3,0–3,5), AlGaAs (ca. 3,0–3,5), SiO2 (ca. 1,5), SiN (ca. 1,8) oder Al2O3 (ca. 1,7).
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Die
erste, ggf. zweite und/oder ggf. dritte lateral variierende dielektrische
Funktion entspricht bevorzugt einem periodischen oder einem quasi-periodischen
Muster. Sie kann aber auch stochastisch sein.
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Das
Muster, dem die dielektrische Funktion entspricht, kann beispielsweise
ein Archimedisches Gitter, ein Fibonacci-Gitter, ein Amman-Gitter, ein Robinson-Gitter
oder ein Penrose-Gitter sein. Archimedische Gitter sind beispielsweise
in der Druckschrift M. Rattier et al. (2003), Appl. Phys. Lett.,
83, No. 7, 1283–1285
beschrieben, deren Offenbarungsgehalt insofern durch Rückbezug
aufgenommen wird.
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Die
Strukturierung der ersten, ggf. der zweiten strukturierten Schicht
und/oder ggf. der aktiven Schicht kann weiterhin quasikristalline
Strukturen aufweisen, sowie Strukturierungen, die ein periodisches
Grundgitter mit kleinen Abweichungen in jeder Gitterzelle aufweisen.
Ebenso können
nicht-periodische
Strukturen verwendet sein, die nach vorgegebenen mathematischen
Gesetzmäßigkeiten
ausgebildet sind – wie
etwa die oben bereits exemplarisch angegeben Muster – sowie
Strukturen mit statistischer Verteilung der einzelnen Elemente.
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Zweckmäßigerweise
sind die Abmessungen der lateralen Variation der ersten, ggf. der
zweiten und/oder ggf. der dritten dielektrischen Funktion kleiner
oder gleich der Wellenlänge
der von dem Halbleiterkörper
emittierten Strahlung. Es ist jedoch auch möglich, dass insbesondere die
erste strukturierte Schicht regelmäßig ausgebildete Strukturen
mit Abmessungen von mehreren µm,
bevorzugt zwischen 1 µm
und 100 µm,
besonders bevorzugt zwischen 1 und 50 µm aufweist. Solche Strukturen
sind beispielsweise in der Druckschrift WO 01/132281 beschrieben,
deren Offenbarungsgehalt insofern durch Rückbezug aufgenommen wird.
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In
der Regel weist die erste strukturierte Schicht an ihrer von der
Halbleiterschichtenfolge abgewandten Seite Vorsprünge auf,
die durch Hohlräume
voneinander getrennt sind. Diese Vorsprünge können beispielsweise durch die
Stege eines photonischen Kristalls und die Hohlräume durch dessen Löcher gebildet
sein.
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Ist
die Strukturierung der ersten strukturierten Schicht in die aktive
Schicht fortgesetzt, so setzten sich auch die Vorsprünge und
Hohlräume
bis in die aktive Schicht fort.
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Bei
einer Ausführungsform
sind diese Hohlräume
mit einem dielektrischen Material aufgefüllt, das sich von dem Material
der Vorsprünge
unterscheidet. Bevorzugt weist das Material in den Hohlräumen einen
deutlich anderen Brechungsindex auf, als das Material der Vorsprünge. Bei
dem Material der Vorsprünge
kann es sich beispielsweise um ein Halbleitermaterial mit einem
Brechungsindex zwischen 2,4 und 3,6 handeln und bei dem Material
in den Hohlräumen
um Siliziumdioxid mit einem Brechungsindex von etwa 1,5.
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Besonders
bevorzugt ist zwischen der ersten strukturierten Schicht und dem
Trägerelement
eine reflektierende Schicht angeordnet. Diese lenkt in der aktiven
Schicht erzeugte Strahlung vorteilhafterweise zur strahlungsemittierenden
Vorderseite des optoelektronischen Halbleiterkörpers und verhindert größtenteils,
dass diese Strahlung im Trägerelement
absorbiert wird. Dies erhöht
die Effizienz des optoelektronischen Halbleiterkörpers.
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Die
reflektierende Schicht muss hierbei nicht aus einer einzigen Schicht
bestehen, sondern umfasst bevorzugt mehrere Schichten.
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Bei
einer Ausführungsform
umfasst die reflektierende Schicht eine hochreflektierende metallische
Schicht oder besteht aus einer solchen. Hierbei weist die hochreflektierende
metallische Schicht bevorzugt Silber, Aluminium oder Gold auf oder
besteht aus einem dieser Materialien. Eine hoch reflektierende metallische
Schicht weist eine Reflektivität
auf, die größer oder
gleich 50% ist.
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Besonders
bevorzugt ist eine solche hochreflektierende metallische Schicht
direkt auf die erste strukturierte Schicht aufgebracht, da hierdurch
die strukturierte Schicht besonders effizient wirken kann.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
umfasst die reflektierende Schicht eine Kontaktschicht. Die Kontaktschicht
umfasst beispielsweise ein transparentes leitendes Oxid (transparent
conductive oxide, kurz TCO) oder besteht aus einem solchen. Transparente
leitende Oxide sind transparente, leitende Materialien, in der Regel
Metalloxide, wie beispielsweise Zinkoxid, Zinnoxid, Kadmiumoxid,
Titanoxid, Indiumoxid oder Indiumzinnoxid (ITO). Neben binären Metallsauerstoffverbindungen, wie
beispielsweise ZnO, SnO2 oder In2O3, gehören auch
ternäre
Metallsauerstoffverbindungen, wie beispielsweise Zn2SnO4, CdSnO3, ZnSnO3, MgIn2O4, GaInO3, Zn2In2O5 oder
In4Sn3O12 oder
Mischungen unterschiedlicher transparenter leitender Oxide zu der
Gruppe der TCOs. Weiterhin müssen
TCOs nicht zwingend eine stöchometrische
Zusammensetzung, wie sie oben angegeben sind, aufweisen und können auch
p- oder n-dotiert sein. Alternativ oder zusätzlich kann die Kontaktschicht
ein hochreflektierendes Metall, beispielsweise Silber, Aluminium
oder Gold aufweisen oder aus einem dieser Materialien bestehen.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
umfasst die reflektierende Schicht eine dielektrische Schicht. Die
dielektrische Schicht weist bevorzugt Siliziumnitrid, Aluminiumoxid,
Siliziumoxid Siliziumoxynitrid, Titanoxid oder Tantaloxid auf oder
besteht aus einem dieser Materialien.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform,
insbesondere in Verbindung mit einer ersten strukturierten Schicht
innerhalb des Halbeiterkörpers
ohne eine zweite strukturierte Schicht auf der Vorderseite des Halbleiterköpers, ist
in der vorgegebenen Abstrahlrichtung des Halbleiterkörpers nachfolgend
auf die aktive Schicht ein Distributed-Bragg-Reflector-Spiegel (DBR-Spiegel)
angeordnet. Der DBR-Spiegel kann hierbei Teil der epitaktisch gewachsenen
Halbleiterschichtenfolge sein, in diesem Fall umfasst bzw. besteht
er in der Regel aus einem Halbleitermaterial oder er ist auf der
Vorderseite des Halbleiterkörpers
aufgebracht. Alternativ kann der DBR-Spiegel neben Halbleitermaterialien
auch dielektrische Materialien, beispielsweise Siliziumnitrid, Aluminiumoxid,
Siliziumoxid Siliziumoxynitrid, Titanoxid oder Tantaloxid aufwei sen.
Mit Hilfe des DBR-Spiegels kann die Richtcharakteristik und/oder die
Auskoppeleffizienz des Halbleiterkörper vorteilhafterweise erhöht werden.
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Ein
Verfahren zur Herstellung eines solchen optoelektronischer Halbleiterkörpers umfasst
insbesondere die folgenden Verfahrensschritte:
- – epitaktisches
Aufwachsen einer Halbleiterschichtenfolge mit einer aktiven Schicht,
die geeignet ist, im Betrieb elektromagnetische Strahlung zu erzeugen,
auf einem Aufwachssubstrat,
- – Strukturieren
der von dem Aufwachssubstrat abgewandten Seite der Halbleiterschichtenfolge derart,
dass diese Seite eine erste strukturierte Schicht aufweist, die
gemäß einer
ersten lateral variierenden dielektrischen Funktion strukturiert ist
oder Aufbringen einer ersten strukturierten Schicht, die auf einer
von dem Aufwachsubstrat abgewandten Seite gemäß einer ersten lateral variierenden
dielektrischen Funktion strukturiert ist, auf die Halbleiterschichtenfolge,
- – Verbinden
der von dem Aufwachssubstrat abgewandten Seite der Halbleiterschichtenfolge
oder der ersten strukturierten Schicht mit einem Trägerelement,
und
- – Entfernen
oder Dünnen
des Aufwachssubstrates.
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Die
Anordnung der ersten strukturierten Schicht im Inneren des Halbleiterkörpers auf
technisch sinnvolle Art und Weise wird durch das Anbringen eines
Trägerelementes
und Entfernen des Aufwachssubstrates erst ermöglicht, da es ansonsten außerordentlich
schwierig ist, eine epitaktaktisch auf einem Aufwachssubstrat gewachsene
Schicht zu strukturieren, die nicht an einer Oberfläche des
Halbleiterkörper
liegt.
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Das
Trägerelement
wird mit der ersten strukturierten Schicht beispielsweise mittels
Löten,
Kleben oder Bonden verbunden.
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Die
Strukturierung der ersten bzw. ggf. der zweiten strukturierten Schicht
sowie der aktiven Schicht kann beispielsweise mittels optischer
Lithographie, (Nano-)Imprintlithographie oder Elektronenstrahllithographie
erfolgen. Diese Verfahren werden insbesondere verwendet, um nicht
stochastische Strukturierungen, wie beispielsweise die bereits oben erwähnten, periodischen
und quasi-periodischen Muster zu erzeugen.
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Eine
stochastische Strukturierung der strukturierten Schichten kann beispielsweise
durch Aufrauen der Schicht erfolgen, etwa durch Ätzen oder Schleifen. Weiterhin
ist es möglich,
eine Aufrauung der Schicht durch sandstrahlartige Verfahren zu erzielen.
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung ergeben sich aus den im Folgenden in Verbindung mit den 1 bis 7 erläuterten
Ausführungsbeispielen.
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Es
zeigen:
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1A bis 1D,
schematische Schnittdarstellungen eines Halbleiterkörpers bei
verschiedenen Stadien eines Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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1E,
eine schematische Schnittdarstellung eines optoelektronischen Halbleiterkörpers gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel,
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1F bis 1H,
schematische Schnittdarstellungen durch die reflektierende Schicht
gemäß verschiedener
Ausführungsbeispiele,
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2,
eine schematische Schnittdarstellung eines optoelektronischen Halbleiterkörpers gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel,
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3,
eine schematische Schnittdarstellung eines optoelektronischen Halbleiterkörpers gemäß einem
dritten Ausführungsbeispiel,
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4,
eine schematische Schnittdarstellung eines optoelektronischen Halbleiterkörpers gemäß einem
vierten Ausführungsbeispiel,
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5,
eine schematische Schnittdarstellung eines optoelektronischen Halbleiterkörpers gemäß einem
fünften
Ausführungsbeispiel,
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6A,
eine schematische Draufsicht auf eine erste oder eine zweite strukturierte
Schicht gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel,
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6B,
eine schematische Schnittdarstellung durch die strukturierte Schicht
gemäß der 6B entlang
der Linie AA',
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6C,
eine schematische Darstellung der dielektrischen Funktion der Oberfläche der
strukturierten Schicht gemäß den 6A und 6B,
und
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7,
eine weitere schematische Draufsicht auf eine erste oder eine zweite
strukturierte Schicht gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel.
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In
den Ausführungsbeispielen
und Figuren sind gleiche oder gleich wirkende Bestandteile jeweils
mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Die dargestellten Elemente
sind nicht generell als maßstabsgerecht
anzusehen, vielmehr können
einzelne Elemente, wie z. B. Schichtdicken oder Strukturgrößen zum
besseren Verständnis
im Vergleich zu übrigen
Bestandteilen übertrieben
groß dargestellt
sein.
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Der
Halbleiterkörper
gemäß der
1E weist
eine Halbleiterschichtenfolge
1 mit einer aktiven Schicht
2 auf,
die im Betrieb elektromagnetische Strahlung erzeugt. Die aktive
Schicht
2 umfasst bevorzugt einen pn-Übergang, eine Doppelheterostruktur,
einen Einfach-Quantentopf oder besonders bevorzugt eine Mehrfach-Quantentopfstruktur
(MQW) zur Strahlungserzeugung. Die Bezeichnung Quantentopfstruktur
beinhaltet hierbei keine Angabe über die
Dimensionalität
der Quantisierung. Sie umfasst somit u.a. Quantentröge, Quantendrähte und
Quantenpunkte und jede Kombination dieser Strukturen. Beispiele
für MQW-Strukturen
sind in den Druckschriften WO 01/39282,
US 5,831,277 ,
US 6,172,382 B1 und
US 5,684,309 beschrieben,
deren Offenbarungsgehalt insofern hiermit durch Rückbezug
aufgenommen wird.
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Angrenzend
an beide Seiten der aktiven Schicht 2 sind weitere Halbleiterschichten 3, 4,
beispielsweise Confinement-Schichten oder Kontaktschichten angeordnet.
Die an die aktive Schicht 2 angrenzenden Schichten 3, 4 können beispielsweise
n- oder p-dotiert
sein. Die Halbleiterschichtenfolge 1 basiert beispielsweise
auf einem Nitridverbindungs-Halbleitermaterial, auf einem Phosphidverbindungs-Halbleitermaterial
oder auf einem Arsenidverbindungs-Halbleitermaterial.
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Vorliegend
weist die Halbleiterschicht 3 p-dotiertes GaN und eine
Dicke zwischen 50 nm und 100 nm auf, wobei die Grenzen eingeschlossen
sind. Die Halbleiterschicht 4 weist n-dotiertes GaN auf uns hat eine Dicke
von einigen µm
beispielsweise zwischen 2 µm
und 3 µm.
Die aktive Schicht 2 weist vorliegend drei Quantentöpfe basierend
auf InGaN auf, die durch GaN-Barriereschichten voneinander getrennt sind.
Die Dicke der aktiven Schicht 2 beträgt vorliegend etwa 50 nm.
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Die
von der strahlungsemittierenden Vorderseite 5 des Halbleiterkörpers abgewandte
Seite der Halbleiterschichtenfolge 1 ist mit einer ersten
strukturierten Schicht 6 versehen. Vorliegend ist diese
erste strukturierte Schicht 6 Teil Halbleiterschichtenfolge 1, weist
GaN auf und hat eine Dicke von etwa 150 nm. Die Strukturierung dieser
Schicht kann beispielsweise einen zweidimensionalen oder einen dreidimensionalen
photonischen Kristall ausbilden. Weiterhin ist es auch möglich, dass
die erste strukturierte Schicht 6 ein Fibonacci-Gitter, ein Amman-Gitter,
ein Penrose-Gitter oder ein Robinson-Gitter als Strukturierung umfasst.
Vorliegend ist die Strukturierung der ersten strukturierten Schicht 6 durch
Löcher
gebildet, so dass Vorsprünge 7 in
dem Halbleitermaterial der Halbleiterschichtenfolge 1 gebildet
sind, die durch Hohlräume 8 voneinander
getrennt sind.
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Direkt
angrenzend an die von der strahlungsemittierenden Vorderseite 5 abgewandte
Seite der ersten strukturierten Schicht 6 ist eine reflektierende Schicht 9 aufgebracht.
Bei der reflektierenden Schicht 9 handelt es sich beispielsweise
um ei ne hochreflektive metallische Schicht, etwa aus Silber, Aluminium
oder Gold oder einer Legierung aus mindestens zwei dieser Metalle
(siehe 1F). Alternativ ist es auch
möglich,
dass es sich bei der reflektierenden Schicht um eine Kombination
aus einer hochreflektiven metallischen Schicht, beispielsweise aus einem
der oben genannten Materialien, und einer zwischen der hochreflektiven
metallischen Schicht 91 und der strukturierten Schicht 6 angeordneten Kontaktschicht 92,
die bevorzugt aus einem transparenten Material besteht, handelt
(siehe 1G).
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Diese
Kontaktschicht 92 umfasst als transparentes Material beispielsweise
ein TCO-Material oder besteht aus einem solchen. Weiterhin ist die Kontaktschicht 92 bei
dieser Ausführungsform
bevorzugt direkt auf dem Halbleitermaterial der strukturierten Schicht 6 angeordnet.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
umfasst die reflektierende Schicht 9 neben der hochreflektiven
metallischen Schicht 91 und einer Kontaktschicht 92 eine
dielektrische Schicht 93, die beispielsweise Siliziumnitrid,
Aluminiumoxid, Siliziumoxid oder Siliziumoxynitrid aufweist oder
aus einem dieser Materialien besteht (siehe 1H). Bevorzugt
ist die dielektrische Schicht 93 zwischen der Kontaktschicht 92 und
der metallischen Schicht 91 angeordnet. Die dielektrische
Schicht 93 verbessert das Reflexionsverhalten der reflektierenden
Schicht 9 bei flachen Einfallswinkeln.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
der 1E ist angrenzend an die reflektierende Schicht 9 ein
Trägerelement 10 angebracht.
Das Trägerelement
weist bevorzugt eines der folgenden Materialien auf oder besteht
aus einem solchen: Germanium, Silizium, Molybdän, Kupfer, Aluminiumnitrid,
Siliziumcarbid, Galli umarsenid, Galliumphosphid. Denkbar sind jedoch
auch andere Halbleitermaterialien bzw. Metalle sowie Glas.
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Zur
elektrischen Kontaktierung des Halbleiterkörpers kann beispielsweise auf
dessen strahlungsemittierende Vorderseite 5 eine weitere
Kontaktschicht aufgebracht sein (in den Figuren nicht dargestellt).
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Sind
alle Schichten des Halbleiterkörpers, insbesondere
die reflektierende Schicht 9, elektrisch leitend ausgebildet,
so kann der Halbleiterkörper rückseitig über die
von der Vorderseite des Halbleiterkörpers abgewandte Rückseite 11 des
Trägerelements 1 elektrisch
kontaktiert werden.
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Ist
eine der Schichten des Halbleiterkörpers, insbesondere die reflektierende
Schicht 9, ganzflächig
elektrisch isolierend ausgebildet, beispielsweise wenn die reflektierende
Schicht durch eine dielektrische Schicht 93 gebildet wird
oder eine solche umfasst, können
die Kontakte auch seitlich der strukturierten Schicht ausgebildet
sein (ebenfalls in den Figuren nicht dargestellt). Hierzu werden
in seitlichen Kontaktbereichen die aktive Schicht 2 und
die angrenzende Halbleiterschichten 4 weggeätzt und
innerhalb der Kontaktbereiche ein elektrisch leitendes Kontaktmaterial
aufgebracht.
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Ein
Halbleiterkörper,
wie er schematisch in der 1E dargestellt
ist, kann beispielsweise gemäß der Verfahrensschritte
der 1A bis 1D hergestellt
werden. In einem ersten Schritt wird auf einem Aufwachssubstrat 12 eine
Halbleiterschichtenfolge 1 epitaktisch aufgewachsen, die
eine aktive, zur Erzeugung elektromagnetischer Strahlung geeignete Schicht 2 umfasst
(vergleiche 1A). Das Aufwachssubstrat 12 wird
hierbei in der Regel so ausgewählt,
dass dieses eine ähnliche Gitterkonstante
wie das auf zuwachsende Halbleitermaterial aufweist. Bei GaN wird
in der Regel SiC oder Saphir als Material für das Aufwachssubstrat verwendet.
-
In
einem nächsten
Schritt wird die Seite der Halbleiterschichtenfolge 1,
die von dem Aufwachssubstrat 12 abgewandt ist, derart strukturiert,
dass diese Seite eine erste strukturierte Schicht 6 an
der Oberfläche
aufweist, die gemäß einer
ersten lateral variierenden dielektrischen Funktion strukturiert
ist (vergleiche 1B). Ist die Struktur der ersten
strukturierten Schicht 6 regelmäßig, kann diese beispielsweise
mittels Elektronenstrahllithographie erzeugt werden. Eine zufällig strukturierte
erste Schicht 6 kann beispielsweise mittels Aufrauen der
Halbleiterschichtenfolge 1 durch Schleifen oder Ätzen erzeugt werden.
-
In
einem nächsten
Schritt wird eine reflektierende Schicht 9 auf die erste
strukturierte Schicht 6 der Halbleiterschichtenfolge 1 aufgebracht,
die, wie oben bereits anhand der 1E beschrieben,
auch mehrere metallische und/oder dielektrische Schichten 91, 92, 93 umfassen
kann. Dielektrische bzw. metallische Materialien können hierbei
beispielsweise aufgesputtert oder aufgedampft werden. Geeignete Materialien
sind im allgemeinen Teil der Beschreibung bereits angegeben.
-
In
einem nächsten
Schritt wird auf die reflektierende Schicht
9 das Trägerelement
10 aufgebracht (
1D)
und das Aufwachssubstrat
12 von der Halbleiterschichtenfolge
1 entfernt.
Die Verbindung zwischen Trägerelement
10 und
Halbleiterschichtenfolge
1 kann beispielsweise durch Kleben
oder Löten sowie
Bonden erfolgen. Das Aufwachssubstrat
12 wird beispielsweise
durch mechanische Verfahren, wie Schleifen und Polieren oder durch
ein Lasertrennverfahren von der Halblei terschichtenfolge
1 getrennt.
Lasertrennverfahren sind beispielsweise in den Druckschriften
US 6,559,075 und WO 03/065420
beschrieben, deren Offenbarungsgehalt insofern hiermit durch Rückbezug
aufgenommen wird. Hierbei muss das Aufwachssubstrat
12 nicht zwingend
vollständig
entfernt werden, sondern es kann auch gedünnt werden, so dass eine dünne, nicht
freitragende Rest-Schicht des Aufwachssubstrates
12 auf
der strahlungsemittierenden Vorderseite
5 des Halbleiterkörpers verbleibt.
-
Der
Aufbau des Halbleiterkörpers
gemäß der 2 ist
bis auf die reflektierende Schicht 9 wie der des Halbleiterkörpers gemäß der 1E.
Die reflektierende Schicht 9 des Halbleiterkörpers gemäß der 2 umfasst
eine ganzflächig
auf die erste strukturierte Schicht 6 aufgebrachte hochreflektive
metallische Schicht 91 oder eine dielektrische Schicht 93 oder
eine Kombination aus diesen beiden Schichten 91, 93.
Weiterhin umfasst die reflektierende Schicht 9 eine Kontaktschicht 92,
die aus einem metallischen Material oder aus einem transparenten
elektrisch leitenden Material, wie beispielsweise einem TCO, gebildet
sein kann.
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Im
Unterschied zu der Kontaktschicht 92, die im Zusammenhang
mit der 1E beschrieben ist, ist die
Kontaktschicht 92 des Halbleiterkörpers der 2 jedoch
nur auf den Vorsprüngen 7 der
ersten strukturierten Schicht 6 ausgebildet. Im Übrigen grenzt
die hochreflektive metallische Schicht 91 oder die dielektrische
Schicht 93 oder eine Kombination beider Schichten direkt
an die erste strukturierte Schicht 6.
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Bei
dem Halbleiterkörper
gemäß der 3 sind
die Hohlräume 8 zwischen
den Vorsprüngen 7 der
ersten strukturierten Schicht 6 im Unterschied zu den Halbleiterkörpern gemäß der
-
1E und 2 mit
einem Material gefüllt, das
einen niedrigeren Brechungsindex aufweist als das Halbleitermaterial
der strukturierten Schicht 6. Das Material kann beispielsweise
Siliziumdioxid, Siliziumnitrid, Siliziumoxynitrid, Aluminiumoxid,
Titanoxid oder Tantaloxid sein oder umfassen.
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Auf
die erste strukturierte Schicht 6 mit den gefüllten Hohlräumen 8 ist
eine Kontaktschicht 92 aufgebracht. Bei der Kontaktschicht 92 kann
es sich entweder um eine, vorzugsweise hoch reflektierende, metallische
Schicht handeln oder um eine transparente Kontaktschicht, die beispielsweise
ein TCO, wie ZnO oder ITO umfasst. Ist die Kontaktschicht 92 transparent
können
daran weiterhin eine hochreflektive metallische Schicht 91 oder
eine Kombination aus dielektrischen und metallischen Schichten angeordnet
sein.
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Im
Unterschied zu dem Halbleiterkörper
gemäß dem Ausführungsbeispiel
der 2 weist der Halbleiterkörper gemäß dem Ausführungsbeispiel der 4 eine
zweite strukturierte Schicht 13 an der strahlungsemittierenden
Vorderseite 5 auf. Die zweite strukturierte Schicht 13 kann
wie bereits oben für die
erste strukturierte Schicht 6 beschrieben ausgeführt sein.
Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass auch bei allen
anderen Halbleiterkörpern,
die anhand der 1E, 2 und 3 beschrieben wurden,
auch eine Strukturierung der Vorderseite möglich ist.
-
Die
erste strukturierte Schicht 6 kann beispielsweise ein lineares
Gitter aufweisen und die zweite strukturierte Schicht ein zu diesem
Gitter orthogonales Gitter. Weiterhin ist es möglich, dass eine der beiden
strukturierten Schichten 6, 13, bevorzugt die
erste, eine zufällige
Strukturierung aufweist und die andere strukturierte Schicht 6, 13 ein
regelmäßiges Gitter.
-
Die
oben beschriebenen Strukturen der ersten und der zweiten strukturierten
Schicht 6, 13 sowie der aktiven Schicht 2 weisen
bevorzugt Abmessungen in der Größenordnung
der Wellenlänge
der von dem Halbleiterkörper
emittierten Strahlung auf.
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Bei
einer anderen vorteilhaften Ausführungsform
weist die erste strukturierte Schicht 6 regelmäßige Strukturen,
beispielsweise kegelstumpfartige Vorsprünge mit Abmessungen von mehreren µm auf und die
zweite strukturierte Schicht 13 eine zufällige Strukturierung,
die beispielsweise durch Aufrauen der strahlungsemittierenden Vorderseite 5 des
Halbleiterkörpers
erzeugt werden kann.
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Der
Halbleiterkörper
gemäß der 5 weist im
Unterschied zu dem Halbleiterkörper
gemäß der 1E eine
erste strukturierte Schicht 6 auf, die über ihre gesamte Dicke gemäß einer
ersten dielektrischen Funktion ε(x)
strukturiert ist. Die Struktur der ersten strukturierten Schicht 6 ist
bei diesem Ausführungsbeispiel
bis in die aktive Schicht 2 fortgesetzt, dass heißt, dass
vorliegend die aktive Schicht 2 auf der zur ersten strukturierten
Schicht 6 gewandten Seite eine Strukturierung gemäß einer
dritten dielektrischen Funktion ε(x)
aufweist, wobei die erste dielektrische Funktion ε(x) der dritten
dielektrischen Funktion ε(x)
entspricht. Durch die Strukturierung sind die Hohlräume 8 in
der ersten strukturierten Schicht zu Durchbrüchen 81 ausgebildet,
die sich als Hohlräume 82 in
die aktive Schicht 2 fortsetzten. Die Durchbrüche 81 der
ersten strukturierten Schicht 6 sind durch Vorsprünge 7 voneinander
getrennt, wobei sich die Vorsprünge 7 in
die ak tive Schicht 2 fortsetzten und dort entsprechend
der Hohlräume 82 voneinander
getrennt sind.
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Weiterhin
weist der Halbleiterkörper
gemäß der 5 zwischen
der aktiven Schicht 2 und der strahlungsemittierenden Vorderseite 5 einen DBR-Spiegel 17 innerhalb
der Halbleiterschicht 3 auf. Vorliegend ist der DBR-Spiegel 17 also
Teil der Halbleiterschichtenfolge 1 und wird wie diese
bevorzugt epitaktisch gewachsen. Basiert der Halbleiterkörper auf
Galliumnitrid, so kann ein DBR-Spiegel 17 beispielsweise
aus periodischen GaN und AlGaN-Schichten aufgebaut sein (in der
Figur nicht dargestellt). Weitere mögliche Halbleitermaterialien,
insbesondere für
Phosphid-basierte Halbleiterkörper geeignet,
ist eine periodische Schichtabfolge aus AlGaAs-Schichten, wobei der Al-Gehalt variiert.
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Alternativ
ist es auch möglich,
dass der DBR-Spiegel 17 auf der Vorderseite 5 des
Halbleiterkörpers
aufgebracht ist. Weiterhin kann der DBR-Spiegel 17 auch
aus dielektrischen Materialien aufgebaut sein, insbesondere, wenn
er sich auf der Vorderseite 5 des Halbeiterkörpers befindet.
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Die 6A und 7 zeigen
schematische Draufsichten auf zweckmäßige Strukturen, wie sie in der
ersten, der zweiten strukturierten Schicht 6, 13 sowie
der aktiven Schicht 2 ausgebildet sein können.
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Die
Struktur gemäß der 6A weist
Löcher 14 auf,
die in dem Material Hohlräume 8 ausbilden. Diese
Hohlräume 8 sind
durch Vorsprünge 7 in
dem Material voneinander getrennt. Die Löcher 14 sind bei dem
Ausführungsbeispiel
gemäß der 6A auf den
Gitterpunkten 15 eines hexagonalen Gitters 16 angeordnet.
Die Vorsprünge 7 und
die Hohlräume 8 sind
in der Schnittdarstellung der 6B entlang
der Linie AA' dargestellt.
Vorliegend sind die Vorsprünge 7 aus
einem Material mit einem relativ hohen Brechungsindex, beispielsweise
einem Halbleitermaterial gebildet, und die Hohlräume 8 mit Luft gefüllt. Die Hohlräume 8 können aber
auch, wie bereits oben in Verbindung der 3 beschrieben,
mit einem dielektrischen Material mit niedrigerem Brechungsindex, beispielsweise
Siliziumdioxid, gefüllt
sein. Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass sich die
Löcher 14 beispielsweise
auch konisch innerhalb der strukturierten Schicht 6, 13 verjüngen können oder mit
sich anderweitig änderndem
innerem Durchmesser ausgestaltet sein können.
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Die
Strukturierung der ersten, der zweiten strukturierten Schicht 6, 13 bzw.
der aktiven Schicht mit Hohlräumen 8 führt vorliegend
zu einer Variation der ersten, ggf. zweiten und/oder ggf. dritten
dielektrischen Funktion ε(x)
der Oberfläche
aufgrund des Brechungsindexsprungs zwischen den Vorsprüngen 7 und
den Hohlräumen 8.
Vorliegend ist der Realteil der dielektrische Funktion als dielektrische
Funktion dargestellt. Es ist jedoch auch möglich, dass die dielektrische
Funktion ε(x)
komplexe Anteile aufweist, etwa wenn die strukturierte Schicht 6, 13 metallische Materialien
aufweist. Diese können
beispielsweise in den Hohlräumen
enthalten sein. Weiterhin kann ein imaginärer Anteil der dielektrischen
Funktion ε(x)
ihren Ursprung auch in einem Absorptionskoeffizienten für die von
dem optoelektronischen Bauelement ausgesendete elektromagnetische
Strahlung haben. Ein solcher Absorptionskoeffizient ist jedoch bevorzugt sehr
gering.
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Die
resultierende erste, zweite bzw. dritte dielektrische Funktion ε(x) entlang
der Linie BB' oder auch
entlang der Linie AA' ist
schematisch in der 6C dargestellt. Die die lektrische
Funktion ε(x) weist
im Bereich der Vorsprünge 7 einen
konstanten Wert, in der Regel zwischen 6 und 11, auf, der deutlich
höher liegt
als der Wert im Bereich der Hohlräume 8, der bei 1 liegt.
Im Bereich der Hohlräume 8 weist
die dielektrische Funktion ε(x)
ebenfalls einen im wesentlichen konstanten Wert auf.
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Die 7 zeigt
eine Draufsicht auf eine weitere mögliche Strukturierung der ersten,
ggf. der zweiten strukturierten Schicht 6, 13 und/oder
ggf. der aktiven Schicht 2. Im Unterschied zu der Strukturierung
gemäß 6A zeigt
die 7 Löcher 14,
die auf den Gitterpunkten 15 eines quadratischen Gitters 16 angeordnet
sind.
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Die
Erfindung ist nicht durch die Beschreibung anhand der Ausführungsbeispiele
beschränkt. Vielmehr
umfasst die Erfindung jedes neue Merkmal sowie jede Kombination
von Merkmalen, was insbesondere jede Kombination von Merkmalen in
den Patentansprüchen
beinhaltet, auch wenn dieses Merkmal oder diese Kombination selbst
nicht explizit in den Patentansprüchen oder Ausführungsbeispielen angegeben
ist.