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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung eines Magnetresonanzsystems
zur Durchführung einer
Magnetresonanzmessung in zumindest einem bestimmten interessierenden
Volumenbereich innerhalb eines Untersuchungsobjekts, wobei das Magnetresonanzsystem
eine Hochfrequenzantenne mit einer Anzahl von Resonatorelementen
umfasst, die in unterschiedlichen Sendemoden zur Erzeugung von linear
unabhängigen
Hochfrequenzfeldverteilungen in einem das Untersuchungsobjekt einschließenden Untersuchungsvolumen
anregbar sind. Darüber
hinaus betrifft die Erfindung ein zur Durchführung eines solchen Verfahrens
geeignetes Magnetresonanzsystem mit einer entsprechenden Hochfrequenzantenne
sowie ein Computerprogrammprodukt, welches zur Durchführung des
Verfahrens in einen Speicher einer programmierbaren Steuereinrichtung
eines solchen Magnetresonanzsystems ladbar ist.
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Bei
der Magnetresonanztomographie, auch Kernspintomographie genannt,
handelt es sich um eine inzwischen weit verbreitete Technik zur
Gewinnung von Bildern vom Körperinneren
eines lebenden Untersuchungsobjekts. Um mit diesem Verfahren ein
Bild zu gewinnen, muss zunächst
der Körper
bzw. der zu untersuchende Körperteil
des Patienten einem möglichst
homogenen statischen Grundmagnetfeld (meist als B
0-Feld
bezeichnet) ausgesetzt werden, welches von einem Grundfeldmagneten
der Magnetresonanzanlage erzeugt wird. Diesem Grundmagnetfeld werden
während
der Aufnahme der Magnetresonanzbilder schnellgeschaltete Gradientenfelder
zur Ortskodierung überlagert,
die von sogenannten Gradientenspulen erzeugt werden. Außerdem werden
mit Hochfrequenzantennen Hochfrequenzpulse einer definierten Feldstärke in das
Untersuchungsobjekt eingestrahlt. Die magnetische Flussdichte dieser
Hochfrequenzpulse wird üblicherweise mit
B
1 bezeichnet. Das pulsförmige Hochfrequenzfeld wird
daher im Allgemeinen auch kurz B
1-Feld genannt. Mittels
dieser Hochfrequenzpulse werden die Kernspins der Atome im Untersuchungsobjekt
derart angeregt, dass sie um einen sogenannten „Anregungsflipwinkel" (im Allgemeinen
auch kurz „Flipwinkel" genannt) aus ihrer
Gleichgewichtslage parallel zum Grundmagnetfeld B
0 ausgelenkt
werden. Die Kernspins präzedieren dann
um die Richtung des Grundmagnetfelds B
0.
Die dadurch erzeugten Magnetresonanzsignale werden von Hochfrequenzempfangsantennen
aufgenommen. Bei den Empfangsantennen kann es sich entweder um die gleichen
Antennen, mit denen auch die Hochfrequenzpulse ausgestrahlt werden,
oder um separate Empfangsantennen handeln. Die Magnetresonanzbilder
des Untersuchungsobjekts werden schließlich auf Basis der empfangenen
Magnetresonanzsignale erstellt. Jeder Bildpunkt im Magnetresonanzbild
ist dabei einem kleinen Körpervolumen,
einem sogenannten „Voxel", zugeordnet und
jeder Helligkeits- oder
Intensitätswert
der Bildpunkte ist mit der aus diesem Voxel empfangenen Signalamplitude
des Magnetresonanzsignals verknüpft.
Der Zusammenhang zwischen einem resonant eingestrahlten Hochfrequenzpuls
mit der Feldstärke
B
1 und dem damit erreichten Flipwinkel α ist dabei
durch die Gleichung
gegeben, wobei γ das gyromagnetische
Verhältnis,
welches für
die meisten Kernspinuntersuchungen als feststehende Materialkonstante
angesehen werden kann, und τ die
Einwirkdauer des Hochfrequenzpulses ist. Der durch einen ausgesendeten
Hochfrequenzpuls erreichte Flipwinkel und somit die Stärke des
Magnetresonanzsignals hängt
folglich außer
von der Dauer des Pulses auch von der Stärke des eingestrahlten B
1-Feldes ab. Räumliche Schwankungen in der
Feldstärke
des anregenden B
1-Feldes führen daher
zu unerwünschten
Variationen im empfangenen Magnetresonanzsignal, die das Messergebnis
verfälschen
können.
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Ungünstigerweise
zeigen aber die Hochfrequenzpulse gerade bei hohen magnetischen
Feldstärken – die aufgrund
des benötigten
Magnetgrundfelds B0 in einem Kernspintomographen
zwangsläufig gegeben
sind – ein
inhomogenes Eindringverhalten in leitfähigen und dielektrischen Medien
wie z. B. Gewebe. Dies führt
dazu, dass das B1-Feld innerhalb des Messvolumens
stark variieren kann. Insbesondere im Ultrahochfeldbereich mit Magnetfeldstärken B0 ≥ 3
T werden signifikante Einflüsse
des Hochfrequenz-Eindringverhaltens auf die Bildqualität beobachtet.
Aufgrund von B1-Fokussierungs- und Abschirmeffekten
wird der Flipwinkel der Hochfrequenzpulse eine Funktion des Ortes.
Kontrast und Helligkeit der aufgenommenen Magnetresonanzbilder variieren
damit im abgebildeten Gewebe und können im schlimmsten Fall dazu
führen,
dass pathologische Strukturen nicht sichtbar werden.
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Als
zukunftsträchtiger
Ansatz zur Lösung
dieses Problems werden derzeit Mehrkanal-Sendespulen, auch „Transmit-Arrays" genannt, diskutiert.
Dabei handelt es sich um Hochfrequenzantennen der eingangs genannten
Art, die eine Anzahl von Resonatorelementen bzw. Antennenelementen
umfassen, die einzeln oder in Gruppen, d. h. in unterschiedlichen
Sendekonfigurationen, ansteuerbar sind. Dies ist z. B. möglich, wenn
die einzelnen Resonatorelemente elektromagnetisch voneinander entkoppelt
sind und über
separate Hochfrequenzkanäle
mit einer individuellen Amplitude und Phase angesteuert werden können. Je
nachdem, mit welchen Amplituden und Phasen die unterschiedlichen
Sendekonfigurationen angeregt werden, bilden sich im Untersuchungsvolumen
der Antenne unterschiedliche Hochfrequenzverteilungen aus. Beispielsweise
ist es möglich,
mit einer Antenne mit N elektromagnetisch voneinander entkoppelten
und einzeln ansteuerbaren Resonatorelementen N linear unabhängige, unterschiedliche
Feldverteilungen zu erzeugen. Ein einfaches Beispiel hierfür ist ein
Birdcage-Resonator, dessen Stäbe
jeweils individuell bezüglich
ihrer Amplitude und Phase angesteuert werden können. Jeder dieser Stäbe generiert
unabhängig
voneinander ein B1-Feld, wobei sich die B1-Felder der einzelnen Stäbe zu der Gesamtfeldverteilung überlagern.
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Anstatt
die einzelnen Resonatorelemente individuell zu betrachten, können auch
unterschiedliche „Kollektiv-Anregungsmoden" mit einer derartigen
Antenne individuell angeregt werden. Zur Ansteuerung solcher kollektiver
Moden, auch „Sendemoden" oder „Feldmoden" genannt, kann z.
B. in der für
die Ansteuerung der Antennenelemente verwendeten Hardware eine leistungsfeste
Modenmatrix (z. B. eine Butler-Matrix) installiert sein. Alternativ
kann auch softwaremäßig für eine geeignete
Ansteuerung der einzelnen Antennenelemente gesorgt werden.
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Durch
individuelle Einstellungen der Amplitude und der Phase des von jeder
Sendekonfiguration ausgesendeten Hochfrequenzpulses kann dabei auf
die räumliche
Verteilung des B
1-Felds Einfluss genommen werden,
mit dem Ziel, im Objekt bzw. im Untersuchungsvolumen ein möglichst
homogenes Hochfrequenzfeld zu generieren. Entsprechende Magnetresonanzanlagen
werden beispielsweise in der
US
6,043,658 und der
DE 10 2004 045 691 A1 beschrieben.
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Aus
der
DE 10 2004
013 422 A1 ist ein Verfahren zur Homogenisierung eines
B1-Feldes und ein Magnetresonanzsystem bekannt. Dabei wird die Homogenisierung
des B1-Feldes mit Hilfe von Iterationsschritten erreicht. Bei einem
ersten Itarationsschritt werden Messdaten erfasst, die eine B1-Feld-Verteilung in zumindest einem
Teil eines Untersuchungsvolumens repräsentieren, wobei nachfolgend
eine automatische Durchführung einer
B1-Homogenitätsanalyse
basierend auf den erfassten Messdaten erfolgt. Dann wird eine automatische Auswahl
einer bestimmten Homogenisierungsaktion aus einer Anzahl von möglichen
Homogenisierungsaktionen auf Basis der B1-Homogenitätsanalyse
durchgeführt.
Nachfolgend erfolgt die Durchführung
einer ausgewählten
Homogenisierungsaktion, um letztlich das B1-Feld zu homogenisieren.
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Ein
bisher ungelöstes
Problem besteht jedoch darin, die Sendeparameter für die einzelnen
Antennenelemente zu ermitteln, so dass im Patienten oder zumindest
in dem für
die gewünschte
Aufnahme interessierenden Gebiet (Region of Interest, ROI) tatsächlich eine
möglichst
homogene B1-Verteilung erreicht wird. Ein mögliches
Vorgehen zur Ermittlung der Parameter könnte so aussehen, dass für jedes
einzelne Resonatorelement eine Verteilung des B1-Felds
hinsichtlich dessen Betrag und Phase übermittelt wird. Es müsste dann ein Übersichtsbild
ermittelt werden, wobei alle Resonatorelemente aktiv sind. Anschließend muss
dann ein Optimierungsgebiet (z. B. die ROI) festgelegt werden und
des Weiteren für
die homogenisierte Anregung die Ansteuerparameter berechnet werden.
Solche Messungen sind jedoch außerordentlich
zeitaufwändig.
Die Gesamtjustagezeit kann dabei bis zu 10 Min. betragen. Somit
ist dieses Verfahren als Justageverfahren in der Praxis nicht sehr
geeignet.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Möglichkeit
zu schaffen, auf schnelle Weise, d. h. in einer geringen Justagezeit,
einen ausreichend guten Sendeparametersatz für eine geplante Magnetresonanzmessung
zu ermitteln.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch 1, durch ein
Magnetresonanzsystem gemäß Patentanspruch
11 und durch ein Computerprogrammprodukt gemäß Patentanspruch 12 gelöst. Erfindungsgemäß werden
hierzu folgende Verfahrensschritte durchgeführt:
- a)
Es wird zunächst
unter Anregung einer ersten Sendemode eine die Hochfrequenzverteilung
repräsentierende
Messwertverteilung in dem bestimmten Volumenbereich ermittelt. Bei
dieser Messwertverteilung handelt es sich vorzugsweise um eine Flipwinkelverteilung.
Der an einem bestimmten Ort gemessene Flipwinkel α ist wie
oben erläutert
repräsentativ
für das
am betreffenden Ort eingestrahlte B1-Feld,
wobei die Abhängigkeit
durch Gleichung (1) gegeben ist. D. h. es kann mit Hilfe dieser
Gleichung (bei Kenntnis des verwendeten Pulses) beliebig von einer
Flipwinkelverteilung in eine B1-Feldverteilung
und umgekehrt umgerechnet werden.
- b) Es wird dann die Homogenität der Messwertverteilung für diese
erste Sendemode in dem bestimmten Volumenbereich hinsichtlich eines
bestimmten vorgegebenen Bewertungskriteriums bewertet. Falls das Bewertungskriterium
bereits beim Aussenden der ersten Sendemode erfüllt ist, kann unmittelbar die
gewünschte
Magnetresonanzmessung mit der ersten Sendemode durchgeführt werden.
D. h. es wird dann als Sendeparametersatz genau der Parameter verwendet,
der benötigt
wird, um die erste Sendemode anzuregen. Ist das Bewertungskriterium
jedoch nicht erfüllt,
werden folgende weitere Schritte durchgeführt:
- c) Es erfolgt dann zunächst
die Anregung der Hochfrequenzantenne in einer weiteren Sendemode
(anstelle der zuvor angeregten Sendemode), um in dem bestimmten
Volumenbereich auch für
diese Sendekonfiguration wieder eine die Hochfrequenzverteilung
repräsentierende
Messwertverteilung zu ermitteln. Hierbei wird eine Messwertverteilung
entsprechend der im Schritt a) ermittelten Messwertverteilung ermittelt,
beispielsweise wieder eine Flipwinkelverteilung.
- d) Anschließend
wird eine bezüglich
der Homogenität
in dem bestimmten Volumenbereich optimierte Messwertverteilung auf
Basis einer Kombination der bis dahin für die verschiedenen Sendemoden
gemessenen Messwertverteilungen berechnet.
- e) Es wird dann die Homogenität der berechneten optimierten
Messwertverteilung in dem bestimmten Volumenbereich hinsichtlich
des bestimmten Bewertungskriteriums ermittelt. Sollte nun das Bewertungskriterium
erfüllt
sein, so kann ein optimierter Sendeparametersatz auf Basis der zuvor
im Schritt d) berechneten optimierten Messwertverteilung ermittelt
werden und es kann dann die gewünschte
Magnetresonanzmessung mit dem optimierten Sendeparametersatz durchgeführt werden.
Nur wenn das Bewertungskriterium zu diesem Zeitpunkt noch nicht
erfüllt
ist, werden die Schritte c) bis e) mit den weiteren Sendemoden wiederholt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
beruht auf der Dualität
der Betrachtung von einzelnen Resonatorelementen und den kollektiven
Sendemoden. So beschreibt einerseits eine Sendemode die Verteilung
der Ströme
auf allen Resonatorelementen. Andererseits kann aber auch ein Strom
auf einem Resonatorenelement durch eine Kombination von mehreren
Sendemoden geschrieben werden. Durch die Messung der Feldverteilung
für die
einzelnen kollektiven Sendemoden anstatt für die einzelnen Resonatorelemente
sowie durch das sukzessive Vorgehen bei Anwendung der Methode kann
die Anzahl der Schritte zur Einstellung der Homogenität und somit
die Justagezeit deutlich verringert werden. Dies liegt u. a. daran,
dass zur Homogenisierung nicht alle Sendemoden gleichmäßig beitragen.
Daher sollte das Verfahren vorzugsweise mit derjenigen Mode begonnen
werden, die den stärksten
Einfluss auf die Homogenität
hat. Im günstigsten
Fall ist mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
eine Messung mit nur einer Sendemode ausreichend, wenn die Homogenität bereits
gut genug ist. Im schlechtesten Fall kann die Justage maximal so
viel Zeit beanspruchen, wie auch eine komplette Vermessung aller
einzelnen Resonatorelemente benötigen
würde,
um daraus dann den optimalen Sendeparametersatz zu bestimmen.
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Ein
erfindungsgemäßes Magnetresonanzsystem
sollte neben der bereits oben beschriebenen Hochfrequenzantenne
mit einer Anzahl von einzeln oder in Gruppen ansteuerbaren Resonatorelementen
sowie einer Antennenansteuerungseinrichtung, um die Resonatorelemente
in unterschiedlichen Sendemoden zur Erzeugung von linear unabhängigen Hochfrequenzverteilungen
anzuregen, folgende weitere Komponenten aufweisen:
- – eine
Messwertverteilungs-Ermittlungseinheit, um eine die Hochfrequenzfeldverteilung
repräsentierende Messwertverteilung
in zumindest einem Volumenbereich innerhalb des Untersuchungsobjekts
unter Anregung einer bestimmten Sendemode der Hochfrequenzantenne
zu ermitteln,
- – eine
Bewertungseinheit, um die Homogenität einer Messwertverteilung
in dem Volumenbereich hinsichtlich eines bestimmten Bewertungskriteriums
automatisch zu bewerten,
- – eine
Kombinationseinheit zur Berechnung einer bezüglich der Homogenität in dem
bestimmten Volumenbereich optimierten Messwertverteilung auf Basis
einer Kombination von mit verschiedenen Sendemoden gemessenen Messwertverteilungen,
- – und
eine Messsequenz-Steuereinheit, welche so ausgebildet ist und welche
die Antennensteuerungseinrichtung, die Messwertverteilungs-Ermittlungseinheit,
die Bewertungseinheit und die Kombinationseinheit derart ansteuert,
dass zur Durchführung
einer Magnetresonanzmessung in zumindest einem bestimmten Volumenbereich
innerhalb eines Untersuchungsobjekts die oben genannten Verfahrensschritte
a) bis e) durchgeführt
werden.
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Die
Antennenansteuerungseinrichtung, die Messwertverteilungs-Ermittlungseinheit,
die Bewertungseinheit, die Kombinationseinheit und die Messsequenz-Steuereinheit
sind vorzugsweise zumindest teilweise in die übliche System-Steuereinrichtung
integriert, die zur Steuerung des Magnetresonanzsystems genutzt wird.
Die Antennenansteuerungseinrichtung, die Messwertverteilungs-Ermittlungseinheit,
die Bewertungseinheit, die Kombinationseinheit und die Messsequenz-Steuereinheit
können
auch mehrteilig ausgebildet sein, d. h. aus verschiedenen Modulen
bestehen, welche beispielsweise in die unterschiedlichsten Komponenten
der System-Steuereinrichtung integriert sind. Vorzugsweise erfolgt
die Realisierung in Form eines oder mehrerer Softwaremodule, welche
als Antennenansteuerungs-Programmmodul, Messwertverteilungs-Ermittlungs-Programmmodul, Bewertungs-Programmmodul,
Kombinations-Programmmodul
oder Messsequenzsteuerungs-Programmmodul innerhalb einer rechnergestützten Steuereinrichtung
des Magnetresonanzsystems aufgerufen werden können. Unter rechnergestützter Steuereinrichtung
ist hierbei eine Steuereinrichtung zu verstehen, welche mit einem
geeigneten Prozessor sowie weiteren Komponenten ausgestattet ist,
um die vorgesehenen Steuer-, Mess- und/oder Kalkulationsprogramme
auszuführen.
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Die
abhängigen
Ansprüche
enthalten jeweils besonders vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Erfindung, wobei insbesondere das erfindungsgemäße Magnetresonanzsystem
auch analog zu den Merkmalen der abhängigen Ansprüche des
erfindungsgemäßen Verfahrens
weitergebildet sein kann.
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Wie
bereits oben erwähnt,
tragen nicht alle Moden gleichermaßen zur Homogenität bei. Stattdessen wird
der Gewinn in der Homogenität
vor allem durch niedrigere Sendemoden bestimmt, d. h. Sendemoden niedrigerer
Ordnung, während
die höheren Sendemoden
nur noch geringe Verbesserungen bringen. Daher wird bei einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel
der Erfindung als erste Sendemode eine Grund-Sendemode der Hochfrequenzantenne
verwendet und bei den nachfolgenden Ermittlungen der Messwertverteilung
im o. g. Schritt c) wird dann jeweils eine nächst höhere Sendemode der Hochfrequenzantenne
angeregt, d. h. eine Sendemode mit der nächst höheren Ordnung. Auf diese Weise
kann das Verfahren beschleunigt werden. In der Regel reichen bei
einer Antenne mit acht Resonanzelementen selbst in einem ungünstigen
Fall vier Messschritte aus.
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Um
im Schritt d) des Verfahrens eine optimierte Messwertverteilung
auf Basis einer Kombination der bis dahin für die verschiedenen Sendemoden
gemessenen Messwertverteilungen zu ermitteln, wird vorzugsweise
eine Linearkombination der verschiedenen Messwertverteilungen gebildet,
wobei die Linearkombination der Messwertverteilungen der verschiedenen
Sendemoden besonders bevorzugt hinsichtlich ihrer Amplitude und
ihrer Phase gewichtet wird.
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Vorzugsweise
ist dabei auch eine Limitierung der Amplitudenparameter möglich, um
bestimmte Effekte wie z. B. die Belastung der einzelnen Bauteile
oder eine lokale SAR (Specific Absorption Ratio, spezifisches Absorptionsverhältnis) zu
regeln. So kann dafür
gesorgt werden, dass bestimmte Belastungsgrenzen nicht überschritten
und lokal bestimmte SAR-Grenzwerte
eingehalten werden.
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Für die Bewertung
der Homogenität
können
verschiedenste Kriterien herangezogen werden. Ein mögliches
Kriterium ist eine Bewertung der Standardabweichung der Messwerte,
z. B. der Flipwinkel, in der gewählten
Zone. Hierzu wird beispielsweise eine Grenz-Standardabweichung gesetzt,
und wenn die Standardabweichung der Messwertverteilung unterhalb
dieser Grenzstandardabweichung liegt, ist das Bewertungskriterium
als erfüllt
anzusehen.
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Bei
einem anderen bevorzugten Ausführungsbeispiel
wird bei der Bewertung der Homogenität einer Messwertverteilung
geprüft,
ob in dem bestimmten Volumenbereich ein lokaler Messwert (z. B.
Flipwinkel) einen bestimmten Grenzwert unter- oder überschreitet.
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Alternativ
kann bei der Bewertung der Homogenität einer Messwertverteilung
auch geprüft
werden, ob in dem bestimmten Volumenbereich ein von einem lokalen
Messwert abgeleiteter Wert, insbesondere ein relativer Wert, d.
h. das Verhältnis
des lokalen Messwerts zu einem durchschnittlichen Messwert in der
Schicht, einen vorgegebenen Grenzwert unter- oder überschreitet.
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Ebenso
ist auch eine Kombination der verschiedenen Verfahren möglich, d.
h. dass beispielsweise eine ausreichende Homogenität nur dann
angesehen wird, wenn sowohl die Standardabweichung als auch die absoluten
und die relativen Messwerte innerhalb bestimmter Grenzwerte liegen.
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Da
ja nur eine begrenzte Anzahl von linear unabhängigen Sendemoden zur Verfügung steht
(welche identisch mit der Anzahl der Resonatorelemente ist), kann
natürlich
nicht ausgeschlossen werden, dass in einem Einzelfall auch bei Berücksichtigung
aller Sendemoden ein gesetztes Homogenitätsbewertungskriterium nicht
erfüllt
wird. Daher wird, wenn das Bewertungskriterium auch nach einer Anregung
aller unterschiedlichen Sendemoden, mit denen die linear unabhängigen Hochfrequenzverteilungen
erzeugbar sind, nicht erfüllt
ist, bevorzugt ein Sendeparametersatz auf Basis der bei der letzten
Durchführung
des o. g. Schritts d) berechneten optimierten Messwertverteilung
ermittelt. Auf diese Weise wird folglich der bestmögliche Sendeparametersatz
bestimmt, der im konkreten Fall erreichbar ist. Die gewünschte Magnetresonanzmessung
kann dann mit diesem ermittelten Sendeparametersatz durchgeführt werden.
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Vorteilhafterweise
wird in einem solchen Fall auch eine entsprechende Warnmeldung an
einen Bediener des Magnetresonanzsystems ausgegeben, so dass dieser
davon in Kenntnis gesetzt wird, dass zwar ein vorgegebenes Homogenitätskriterium
nicht erfüllt
wird, jedoch der bestmögliche
Sendeparametersatz gewählt wurde.
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Es
liegt dann im Ermessen des Bedieners, die Messung durchzuführen oder
ggf. abzubrechen und z. B. mit entsprechenden Hilfsmitteln wie beispielsweise
dielekrischen Kissen oder ähnlichen
Elementen die Homogenität
innerhalb des Messvolumens zu verbessern.
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Bevorzugt
wird ohnehin vor Durchführung
der eigentlichen Messung eine entsprechende Bestätigung vom Bediener erwartet,
wobei dem Bediener auch die ermittelten optimierten Sendeparameter
angezeigt werden können.
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Die
Erfindung wird im Folgenden unter Hinweis auf die beigefügten Figuren
anhand von Ausführungsbeispielen
noch einmal näher
erläutert.
Dabei sind in den verschiedenen Figuren gleiche Komponenten mit identischen
Bezugsziffern versehen.
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Es
zeigen:
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1 ein
Flussdiagramm zur Darstellung eines möglichen Ablaufs des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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2 eine
Darstellung der Stromverteilung auf den Stäben einer Birdcage-Antenne
mit insgesamt acht Stäben
für die
ersten vier Moden (Diagramme a) bis c)),
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3 eine
Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen Magnetresonanzanlage.
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Ein
möglicher
Mess-, Bewertungs- und Berechnungsvorgang gemäß einer Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist in 1 anhand eines Ablaufplans dargestellt.
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Im
Schritt I wird zunächst
eine Flipwinkelverteilung innerhalb der interessierenden Region
für die
erste Sendemode M1 gemessen. Für eine Birdcage-Antenne
mit acht Stäben
ist die Stromverteilung für
diese erste Mode M1 (Diagramm a) der 2)
dargestellt. Aufgetragen ist hierbei der Strom (in relativen Einheiten) über den
einzelnen Stäben
1 bis 8. Wie deutlich zu erkennen ist, wird im ersten Mode M1, dem Grundmode, eine Stromverteilung angelegt,
so dass sich eine Stromperiode genau auf die acht Stäbe verteilt.
D. h. in eine Phase, in der – wie
in der Figur dargestellt – am
ersten und am fünften
Stab kein Strom anliegt, liegt das Maximum des Stroms am dritten
und siebten Stab an, wobei die Nummerierung der Stäbe willkürlich ist.
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Mit
einem solchen Resonator mit N = 8 Stäben können grundsätzlich N = 8 verschiedene,
linear unabhängige
Sendemoden erzeugt werden, wobei die Zuordnung zwischen Moden und
Stabströmen
I folgendermaßen
festgelegt ist:
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Dabei
ist
k = 0, ..., N – 1 (3)die Stabnummer,
die Modennummer
und j spezifiziert den Imaginärteil.
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Die
in Diagramm a) der 2) gezeigte Grundmode M1 mit m = 1 liefert ein Feld, das in der
unbelasteten Antenne ein homogenes Feld erzeugt. Dies entspricht
auch der normalerweise gewählten
Anregung. Die anderen, höheren
Moden bewirken eine dementsprechende Stromverteilung hoher Ordnung
auf den Stä ben. Die
Moden M2, M3, M4 für
m = 2, m = 3 und m = 4 sind in den Diagrammen b) bis d) in 2 dargestellt).
Diese Moden M2, M3,
M4 können
zur Verbesserung der Homogenität
genutzt werden. Die Mode m = 0 und die negativen Moden tragen in
der Regel nicht oder nur sehr wenig zur Verbesserung der Homogenität in einer
solchen 8-Stab-Birdcage-Antenne bei.
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Verschiedenste
Methoden, um die Flipwinkelverteilung im Schritt I zu vermessen,
sind dem Fachmann bekannt. Für
das erfindungsgemäße Verfahren
kann grundsätzlich
ein sehr einfaches Gradientenechoverfahren verwendet werden, welches
relativ schnell arbeitet. Dabei ist sowohl eine dreidimensionale
Messung innerhalb des Untersuchungsobjekts als auch eine schichtweise
zweidimensionale Messung möglich.
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Im
Schritt II wird dann der eigentlich interessierende Bereich ROI
bestimmt und ein Homogenitätskriterium
für diesen
Bereich festgelegt. Die Festlegung des interessierenden Bereichs
ROI zu diesem Zeitpunkt hat den Vorteil, dass die Flipwinkelverteilung,
die im Schritt I gemessen wurde, für die Definition der interessierenden
Region ROI benutzt werden kann. Grundsätzlich ist es aber auch möglich, einen
interessierenden Bereich schon vor dem Schritt I auszuwählen und
ggf. nur in diesem Bereich bzw. großzügig um diesen Bereich herum
die Flipwinkelverteilung im Schritt I aufzuzeichnen.
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Im
Schritt III wird dann geprüft,
ob das in Schritt II definierte Homogenitätskriterium von der gemessenen
Flipwinkelverteilung in dem bestimmten interessierenden Gebiet ROI
erfüllt
wird. Ist dies der Fall, so kann im Schritt IV der entsprechende
Parametersatz für
die Anregung der ersten Mode M1 zum Senden
der Hochfrequenzpulse für
die eigentliche Magnetresonanzaufnahme herangezogen werden, und
es kann die Messung gestartet werden.
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Andernfalls
wird im Schritt V eine Laufvariable i dahingehend geprüft, ob sie
bereits der maximalen Anzahl der zur Verfü gung stehenden Sendemoden,
d. h. der Anzahl der Resonatorelemente N, entspricht.
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Ist
dies nicht der Fall, so wird im Schritt VI die Laufvariable i um
1 inkrementiert, und es wird dann im Schritt VII eine neue Flipwinkelverteilung
mit der nächst
höheren
Mode gemessen. Das heißt,
beim ersten Durchlauf erfolgt dann die Messung der Flipwinkelverteilung
im Schritt VII mit der zweiten Mode M2,
wie sie beispielsweise im Diagramm b) der 2b dargestellt
ist.
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Anschließend wird
im Schritt VIII eine optimierte Flipwinkelverteilung aus den bisherigen
Messungen – beim
ersten Durchlauf aus den Messungen mit den beiden Moden M1 und M2 – berechnet.
Dabei wird einfach eine Linearkombination der Flipwinkelverteilungen
erzeugt, wobei Flipwinkelverteilungen für die Moden bei der Überlagerung
sowohl eine Amplitudengewichtung als auch eine Phasengewichtung
bekommen. Zusätzlich wird
darauf geachtet, dass die Amplitudenparameter bestimmte Grenzwerte
nicht überschreiten,
um sicherzustellen, dass die Bauteile nicht zu stark belastet und
lokale SAR-Grenzwerte eingehalten werden.
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Es
wird dann erneut im Schritt III geprüft, ob für diese berechnete optimierte
Flipwinkelverteilung das im Schritt II für die bestimmte interessierende
Region ROI definierte Homogenitätsbewertungskriterium
erfüllt ist.
Ist dies der Fall, so wird umgehend im Schritt IV der optimierte
Parametersatz ermittelt, der verwendet werden muss, um ein entsprechend
optimiertes homogenes B1-Feld bei der Erzeugung
der Magnetresonanzaufnahme zu gewährleisten. Dies ist insofern
einfach, da hierzu auf die Parameter zurückgegriffen werden kann, die
im Schritt VIII zuvor ermittelt wurden, um die optimierte Flipwinkelverteilung
zu berechnen. Das heißt,
aus diesen Berechnungen sind bereits die verschiedenen Amplituden
und Phasen bekannt.
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Ist
im Schritt III das Kriterium immer noch nicht erfüllt, so
wird im Schritt V wieder geprüft,
ob die Laufvariable i die Anzahl der möglichen Moden N erreicht hat
und ansonsten im Schritt VI die Laufvariable i um 1 inkrementiert
und im Schritt VII eine erneute Messung mit der nächst höheren Mode,
beispielsweise dann mit der im Diagramm c) in 2d dargestellten
dritten Mode M3 durchgeführt hat.
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Anschließend erfolgten
wieder eine Kalkulation im Schritt VIII, wobei nun drei Flipwinkelverteilungen linear überlagert
werden, und danach wieder die Kontrolle im Schritt III, ob jetzt
für die
optimierte Flipwinkelverteilung das Homogenitätsbewertungskriterium erfüllt ist.
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Dieses
Verfahren wird so lange fortgesetzt, bis entweder festgestellt wird,
dass eine Verteilung gefunden wurde, die das Homogenitätsoptimierungskriterium
erfüllt,
oder im Schritt V festgestellt wird, dass alle Sendemoden bereits
in die kalkulierte optimale Flipwinkelverteilung eingegangen sind.
Ist dies der Fall, so wird im Schritt IX der Bediener darüber informiert,
dass es nicht möglich
war, das Homogenitätsbewertungskriterium zu
erfüllen,
und es wird dann im Schritt VI ein Parameterset bestimmt, welches
auf der letzten Kalkulation im Schritt VIII beruht. Das heißt, es wird
schließlich
das bestmögliche
Parameterset für
diesen Fall herangezogen.
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Anstelle
der Anzahl N der insgesamt möglichen
Moden könnte
auch eine niedrigere Zahl gesetzt werden, die der Anzahl nur der
Moden entspricht, die signifikant zur Homogenitätsverbesserung beitragen können.
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3 zeigt
ein einfaches Prinzip-Blockschaltbild für ein Ausführungsbeispiel eines Magnetresonanzsystems 1,
mit dem das erfindungsgemäße Verfahren
durchführbar
ist.
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Kernstück dieses
Magnetresonanzsystems
1 ist eine Aufnahmeeinrichtung
2,
auch „Tomograph" oder „Scanner" genannt, in welchem
ein Patient O auf einer Liege
3 in einem ringförmigen Grundfeldmagneten
positioniert wird. Innerhalb des Grundfeldmagneten befindet sich
eine Hochfrequenzantenne
5 zur Aussendung der MR-Hochfrequenzpulse.
Die Antenne
5 besteht hierbei aus N Resonatorelementen
6,
welche einzeln mit Hochfrequenzpulsen ansteuerbar sind. Hierbei
kann es sich beispielsweise um einen Antennenaufbau handeln, wie
er in der
US 6,043,658 oder
in der
DE 10 2004
045 691 A1 beschrieben ist. Der Tomograph weist außerdem die üblichen
Gradientenspulen (nicht dargestellt) auf, um zur Ortskodierung geeignete
Gradientenpulse auszusenden.
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Angesteuert
wird der Tomograph 2 von einer System-Steuereinrichtung 10,
welche hier separat dargestellt ist. An die System-Steuereinrichtung 10 sind
ein Terminal 7 mit einem Zeigegerät 8, beispielsweise
einer Maus 8 zur Bedienung einer graphischen Benutzeroberfläche, sowie
ein Massenspeicher 9 angeschlossen. Das Terminal 7 dient
als Benutzerschnittstelle, über
die ein Bediener die System-Steuereinrichtung 10 und damit
den Tomographen 2 bedient. Der Massenspeicher 9 dient
dazu, um beispielsweise mittels des Magnetresonanzsystems aufgezeichnete
Bilder zu speichern. Das Terminal 7 und der Speicher 9 sind über eine
Schnittstelle 19 mit der System-Steuereinrichtung 10 verbunden.
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Die
System-Steuereinrichtung 10 weist eine Tomographen-Schnittstelle 11 auf,
welche mit dem Tomographen 2 verbunden ist und welche entsprechend
dem von der System-Steuereinrichtung vorgegebenen Messsequenzprotokoll
die Hochfrequenzpulse mit den geeigneten Amplituden und Phasen für die einzelnen Resonatorelemente 6 und
die passenden Gradientenpulse ausgibt.
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Außerdem ist
die System-Steuereinrichtung 10 über eine Akquisitions-Schnittstelle 12 mit
dem Tomographen 2 verbunden. Über die Akquisitions-Schnittstelle 12 werden
die vom Tomographen 2 kommenden Messdaten akquiriert und
in einer Signalauswerteeinheit 13 zu Bildern zusammengesetzt,
welche dann beispielsweise über
die Schnittstelle 19 auf dem Terminal 7 dargestellt
und/oder im Speicher 9 hinterlegt werden. Eine Komponente
der Signalauswerteeinheit 13 ist hier eine Flipwinkel-Ermittlungseinheit 15,
welche einfache Bilder von Flipwinkelverteilungen zur Darstellung
des vorliegenden B1-Felds erzeugt. Diese
Flipwinkelverteilungen können
so auch auf dem Terminal 7 angezeigt werden und der Bediener
kann z. B. mit Hilfe der Maus 8 die interessierende Region
ROI, in der das gewählte
Homogenitäts-Bewertungskriterium
erfüllt
sein soll, festlegen.
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Sowohl
die System-Steuereinrichtung 10 als auch das Terminal 7 und
der Speicher 9 können
auch integraler Bestandteil des Tomographen 2 sein. Ebenso
kann aber auch die System-Steuereinrichtung 10 aus mehreren
Einzelkomponenten bestehen. Insbesondere kann z.B. die Antennenansteuereinrichtung 14 als
separate, über
eine geeignete Schnittstelle mit der System-Steuereinrichtung 10 verbundene
Einheit ausgebildet sein.
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Das
gesamte Magnetresonanzsystem 1 weist darüber hinaus
auch alle weiteren üblichen
Komponenten bzw. Merkmale auf, wie z. B. Schnittstellen zum Anschluss
an ein Kommunikationsnetz, beispielsweise ein Bildinformationssystem
(Picture Archiving and Communication System, PACS). Diese Komponenten
sind jedoch der besseren Übersichtlichkeit
wegen in 3 nicht dargestellt.
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Über das
Terminal 7 und die Schnittstelle 19 kann der Bediener
mit einer Messsequenz-Steuereinheit 18 in der System-Steuereinrichtung 10 kommunizieren.
Diese gibt der Antennen-Ansteuerungseinrichtung 14 und
einer Gradienten-Ansteuerungs-Einrichtung 20,
mit der die Gradienten passend gesteuert werden, geeignete Pulssequenzen
vor. Das heißt,
die Messsequenz-Steuereinheit 18 sorgt
für eine
Aussendung der passenden Hochfrequenzpulssequenzen durch die Antenne 5 und
für eine
geeignete Schaltung der Gradienten, um die gewünschten Messungen durchzuführen.
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Wie
oben bereits erläutert,
weist die Signalauswerteeinheit 13, hier als ein Untermodul,
eine Flipwinkelverteilungs-Ermittlungseinheit 15 auf.
Die ermittelte Flipwinkelverteilung F1,
F2, F3, F4, ... kann dann an eine Bewertungseinheit 16 und/oder
an eine Kombinationseinheit 17 übergeben werden. Sowohl die
Signalauswerteeinheit 13 bzw. die Flipwinkelverteilungs-Ermittlungseinheit 15 als
auch die Kombinationseinheit 17 und die Bewertungseinheit 16 werden
genau wie die Antennen-Ansteuerungseinrichtung 14 und die
Gradienten-Ansteuerungseinrichtung 20 von
der Messsequenz-Steuereinheit 18 angesteuert.
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Diese
Messsequenz-Steuereinheit 18 kann insbesondere zur Messung
einer Flipwinkelverteilung F1, F2, F3, F4,
... mit einer bestimmten Sendemode M1, M2, M3, M4,
... einen entsprechenden Parametersatz PS1, PS2, PS3, PS4, ... an die Antennen-Ansteuerungseinrichtung 14 und
geeignete Parameter an die Gradienten-Ansteuerungs-Einrichtung 20 übergeben,
welche dann entsprechend über
die Tomographen-Schnittstelle 11 die Antenne 5 so
ansteuert, dass eine Sendemode M1, M2, M3, M4...
gemäß dem vorgegebenen
Parametersatz PS1, PS2,
PS3, PS4, ... ausgesendet
wird. Das heißt,
es wird von der Messsequenz-Steuereinheit 18 eine Messung
mit einer Messsequenz initiiert, so dass bei einem Aussenden der
Hochfrequenzpulse in der vorgegebenen Sendemode M1,
M2, M3, M4, ... eine Flipwinkelverteilung F1, F2, F3,
F4, ... durch die Flipwinkelverteilungs-Ermittlungseinheit 15 aufgezeichnet
werden kann. Die gemessene Flipwinkelverteilung F1,
F2, F3, F4, ... für
die jeweilige Mode M1, M2,
M3, M4, ... wird
dann von der Flipwinkelverteilungs-Ermittlungseinheit 15 an die
Bewertungseinheit 16 und die Kombinationseinheit 17 übergeben.
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Nach
entsprechender Ansteuerung durch die Messsequenz-Steuereinheit 18 erfolgt dann
beispielsweise bei der Messung der ersten Sendemode M1 gemäß Schritt
I in 1 durch die Bewertungseinheit 16 die
Bewertung gemäß Schritt
III in 1. Das Ergebnis wird an die Messsequenz-Steuereinheit 18 geliefert. Ist
das Ergebnis zufrieden stellend, übergibt die Messsequenz-Steuereinheit 18 den
gefundenen optimierten Parametersatz PSO an
die Antennen-Ansteuerungseinrichtung 14, damit mit diesem
Parametersatz PSO die eigentliche Messung
durchgeführt
wird und die Signalauswerteeinheit 13 anhand der ermittelten
Signale die gewünschten
Magnetresonanzbilder erzeugen kann.
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Ist
das Bewertungskriterium nicht erfüllt, so initiiert die Messsequenz-Steuereinheit 18 durch Übergabe eines
weiteren Parametersatzes PS2 die Messung
mit der zweiten Sendemode M2, woraufhin
die Messwertverteilungs-Ermittlungseinheit 15 eine entsprechende
Flipwinkelverteilung F2 misst und diese
ebenfalls an die Kombinationseinheit 17 übergibt.
Die Kombinationseinheit 17 kombiniert dann diese Flipwinkelverteilung
F2 mit der zuvor gemessenen Flipwinkelverteilung
F1 und liefert das Ergebnis, eine kombinierte
Flipwinkelverteilung FK, an die Bewertungseinheit 16 weiter.
Diese bewertet die Flipwinkelverteilung FK wie
bereits zuvor beschrieben und liefert das Ergebnis wiederum an die
Messsequenz-Steuereinheit 18. Ist das Ergebnis zufriedenstellend,
so kann die Messsequenz-Steuereinheit 18 auf
Basis der von der Kombinationseinheit 17 gelieferten Daten
aus der optimierten Kombination der Flipwinkelverteilungen F1, F2 einen optimierten
Parametersatz PSO erstellen und mit diesem
dann die Antennen-Ansteuerungseinrichtung 14 für die eigentliche
Messung ansteuern.
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Sofern
auch bei der letzten zur Verfügung
stehenden Sendemode kein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht wird,
erhält
die Messsequenz-Steuereinheit 18 dennoch die erforderlichen
Daten von der Kombinationseinheit 17, um den zumindest
bestmöglichen
Parametersatz PSK zu erzeugen und dann diesen
an die Antennen-Ansteuerungseinrichtung 14 für die nachfolgende
Magnetresonanzmessung zu übergeben.
Gleichzeitig kann über
die Schnittstelle 19 ein Warnhinweis an den Bediener auf
dem Terminal 7 ausgegeben werden.
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In
der Regel sind zumindest die Messsequenz-Steuereinheit 18,
die Signalauswerteeinheit 13, die Flipwinkelverteilungs- Ermittlungseinheit 15,
die Kombinationseinheit 17 und die Bewertungseinheit 16 in
Form von Softwaremodulen auf einem Prozessor der System-Steuereinrichtung 10 realisiert.
Die rein softwaremäßige Realisierung
hat den Vorteil, dass auch bereits bestehende Magnetresonanzanlagen
durch ein entsprechendes Software-Upgrade nachgerüstet werden
können.
Hierbei ist es auch möglich,
dass die in der 3 jeweils als einzelne Blöcke dargestellten
Einheiten 13, 15, 16, 17, 18 bzw.
entsprechende Softwaremodule aus mehreren Komponenten bzw. Unterroutinen
bestehen. Dabei können
diese Unterroutinen auch bereits von anderen Komponenten der System-Steuereinrichtung 10 verwendet
werden, d. h. es wird ggf. auch auf bereits bestehende Unterroutinen
anderer Programmeinheiten zurückgegriffen,
um den Aufwand bei der Implementierung der erfindungsgemäß notwendigen
Module so gering wie möglich
zu halten.
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Es
wird abschließend
noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich bei dem vorhergehend
detailliert beschriebenen Verfahren sowie bei dem dargestellten
Magnetresonanzsystem lediglich um Ausführungsbeispiele handelt, welche
vom Fachmann in verschiedenster Weise modifiziert werden können, ohne
den Bereich der Erfindung zu verlassen. Die Erfindung wurde überwiegend
anhand eines Einsatzes in einer medizinisch genutzten Magnetresonanzanlage
erläutert.
Sie ist jedoch nicht auf derartige Einsätze beschränkt, sondern kann auch in wissenschaftlichen
und/oder industriellen Einsätzen
genutzt werden.